DER INHALT
Der Film schildert das Leben des fiktiven jüdischen Fürsten Judah Ben Hur, der zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr.
als Zeitgenosse Jesu Christi in Jerusalem lebt. Der Prolog des Films zeigt die Geburt von Jesus.
Im Jahre 26 nach Christi Geburt: Ben Hurs Jugendfreund, der römische Soldat
Messala (Stephen Boyd), der ihn einst vor dem Ertrinken gerettet hat,
wird Befehlshaber in Jerusalem und ist gewillt, jeden Akt der Rebellion im Keim zu ersticken. Die Wiedersehensfreude ist sowohl bei
Judah (Charlton Heston), seiner Mutter Miriam (Martha Scott) und seiner Schwester Tirzah
(Cathy O'Donnell) als auch bei Messala groß. Die Freundschaft der
beiden Männer gerät jedoch in Gefahr, als Messala für den römischen Nationalstolz
eintritt und von Judah verlangt, die Aufständischen zu verraten, was dieser jedoch ablehnt.
Als Judahs Verwalter Simonides (Sam Jaffe) aus Antiochia zum jährlichen Rechenschaftsbericht
erscheint, ist diesmal auch dessen Tochter Esther
(Haya Harareet) dabei, da für sie eine arrangierte Ehe mit einem Kaufmann
vorgesehen ist. Judah hatte Simonides als Sklaven von seinem Vater geerbt,
womit auch dessen Tochter Esther das Eigentum Judahs ist. Für eine Heirat muss
sie deshalb ihren Besitzer um Erlaubnis bitten, welche Judah ihr auch gewährt.
Beide kennen sich allerdings schon seit ihrer Kindheit und hegen nun Gefühle füreinander.
Als der neue Statthalter Valerius Gratus (Mino Doro) seinen Dienst in
Jerusalem antritt, beobachten Judah und Tirzah die Parade zu dessen Ehren
von der Dachterrasse ihres Hauses aus. Als Gratus unter ihnen vorbeireitet,
lösen sich versehentlich Dachziegel, welche direkt neben Gratus' Pferd herunterfallen.
Daraufhin scheut das Pferd und wirft Gratus ab, der dadurch schwer verletzt wird.
Die Römer verdächtigen Judah des Attentats und stecken ihn und seine
Familie ins Gefängnis. Da Messala kurz nach dem vermeintlichen Attentat die
Dachterrasse inspizierte und dort auch die losen Dachziegel bemerkte, weiß er,
dass es kein Attentat auf den Statthalter war und Judah somit unschuldig ist.
Noch im Gefängnis schwört Judah Rache an Messala zu nehmen. Als der Verwalter
Simonides von der Verhaftung hört, versucht er sich für Judah einzusetzen, aber
noch während seines Gesprächs mit Massala wird auch er verhaftet. Er wird gefoltert
und später wieder freigelassen. Judah wird ohne Verhandlung verurteilt und für schuldig befunden
und von Messala nach Tirus auf eine Galeere geschickt.
Auf dem Marsch zu den Galeeren nach Tirus müssen Judah und andere Gefangene eine Wüste durchqueren.
Bei einer Rast in Nazaret dürfen alle trinken; nur Judah wird das Wasser verweigert. Ein
unbekannter Zimmermann gibt ihm Wasser zu trinken. Ein römischer Wachmann will dies
verhindern, hält aber inne, als er sieht, wer Judah das Wasser zu trinken gibt.
Nach drei Jahren auf den Galeeren lernt Judah den neuen Befehlshaber Quintus Arrius
(Jack Hawkins) kennen. Dieser ist beeindruckt von Ben Hurs unerschütterlichem Gottesglauben.
Als eine Seeschlacht mit mazedonischen Piraten droht, lässt Quintus Arrius Judah, der als
Ruderer auf der Galeere nur Nummer 41 genannt wird, losketten.
Bei der Schlacht sinkt Arrius' Schiff; Arrius selbst wird von Judah vor dem
Ertrinken gerettet. Beide treiben auf Resten der Galeere auf dem offenen Meer.
Arrius versucht sich umzubringen, da er glaubt, er habe die Schlacht verloren, Judah
verhindert dies aber. Nachdem ein römisches Schiff beide aufgelesen hat, erfährt
Arrius, dass die Schlacht für die Römer siegreich ausgegangen ist.
Arrius wird mit einem Triumphzug geehrt, Kaiser Tiberius (George Relph) erlässt Judah als
Belohnung für die Rettung von Arrius die weitere Galeerenstrafe, stattdessen wird er Arrius
als Sklave geschenkt, der fortan frei entscheiden kann, wie er ihn in seinem Haus in Rom
beschäftigen will. Judah wird bei Arrius ein erfolgreicher und bekannter Wagenlenker.
Jahre später macht Arrius Judah anlässlich eines Festes zu seinem Adoptivsohn.
Judah findet jedoch keine Ruhe, da ihn das Schicksal seiner Mutter und seiner Schwester quält.
Wehmütig lässt Arrius ihn nach Jerusalem aufbrechen.
Auf seiner Heimreise trifft Judah auf Balthasar aus Alexandria (Finlay Currie), einen alten Mann,
der auf der Suche nach dem Erlöser aus Nazaret ist und dabei sein will, wenn dieser sein Werk beginnt.
Er erzählt davon, dass er einst einem Stern nach Betlehem folgte und dort ein neugeborenes Kind sehen
konnte, in welchem seiner Meinung nach, Gott leben würde. Balthasars Gastgeber ist der arabische Scheich Ilderim
(Hugh Griffith), der seine Pferde für Wagenrennen ausbildet.
Scheich Ilderim erkennt Judahs Talent, mit Pferden umzugehen, und möchte mit
ihm im römischen Circus Maximus Messala besiegen. Judah ist jedoch fest entschlossen Messala zu töten und zieht weiter.
Von Esther, die ihn voller Freude in Jerusalem willkommen heißt, erfährt er,
dass das Vermögen der Familie Hur eingezogen wurde und Esther sich mit ihrem
Vater versteckt hält. Judah taucht bei einem überraschten Messala auf und fordert
zu erfahren, was aus Mutter Miriam und Schwester Tirzah geworden ist. Im Auftrag von
Messala sucht man im Gefängnis nach den beiden. Als man sie findet, stellt sich heraus, dass beide an Lepra erkrankt sind,
weswegen sie auch sofort aus dem Gefängnis entlassen werden. Sie wollen ins Tal der Aussätzigen, suchen
davor aber noch Esther auf und bitten diese, Judah nichts über ihre Existenz und ihre Krankheit zu
verraten, sie solle ihm stattdessen erzählen, das sie gestorben seien.
Judah tritt mit Ilderims Pferden beim Pferderennen an, das er als Möglichkeit sieht, an Messala
Rache zu nehmen. Judah geht aus dem Rennen als Sieger hervor; Messala wird tödlich verwundet.
Im Sterben liegend, teilt er Judah mit, dass dessen Mutter und Schwester nicht tot sind,
sondern sich im Tal der Aussätzigen befinden. Als Judah dort nach ihnen sucht, trifft er
auf Esther, die ihnen gerade Essen bringt. Mit Mühe kann sie Judah davon abhalten, sich bei Miriam und Tirzah zu erkennen zu geben.
Judah ist weiterhin von Rache beseelt; Esther dagegen folgt den Worten des Friedens,
die von einem Nazarener namens Jesus
(Claude Heater) gepredigt werden, und beschwört Judah,
seinen Hass ruhen zu lassen. Als sie wieder im Tal der Aussätzigen ist und
Judah überraschend auftaucht, beschließen sie, Miriam und Tirzah zu dem jungen Nazarener zu bringen.
In der Stadt erfahren sie jedoch bestürzt, dass diesem der Prozess gemacht wird. Auf dem nun folgenden
Kreuzweg erkennt Judah Jesus als den Mann wieder, der ihm einst in Nazaret Wasser zu trinken gegeben hat.
Als Jesus zu Boden stürzt, will Judah ihm Wasser zu trinken geben, wird aber von einem römischen Soldaten weggestoßen.
Judah wird bestürzt Zeuge von Jesu Kreuzigung. Balthasar schildert das Geschehen nicht als
Ende, sondern als Anfang. Während Jesu' Sterben zieht ein großes Unwetter auf; Miriam und
Tirzah werden von ihrer Lepra geheilt. Zuhause berichtet der bewegte Judah Esther von der
letzten Bitte des Nazareners am Kreuz: der Bitte um Vergebung für seine Peiniger, die nicht wissen, was sie tun.
Quelle: Wikipedia,
siehe auch moviemaster.de,
prisma.de
Lexikon des internationalen Films
→ filmdienst.de:
Der 1880 erschienene Roman des amerikanischen Rechtsanwalts und Bürgerkriegsgenerals Lewis Wallace
in einer dreieinhalbstündigen Neuverfilmung, die an kolossalem Aufwand alles bis dahin Gedrehte übertraf. (
)
Bewunderter Höhepunkt: das
Quadriga-Rennen im Zirkus, mit dem der römische Tribun Messala und der
unterjochte israelische Prinz Ben-Hur ihre jahrelangen Kampf zwischen Despotie und
Freiheitsgeist beenden.
Film-dienst:
In die Atmosphäre eines technisch entfesselten Spektakulums, das an
Superlativen alles bisher Gedrehte zurücklässt (
), lassen sich die Geheimnisse
des Glaubens und der Herzensbindung nicht hineintragen, auch wenn formales Bemühen und
bewundernswerte Fertigkeit am werk sind (
)
So wird, was sich im Erfolgsroman des amerikanischen Autors Lew Wallace noch
als religiöse Gefühlsbewegung bescheidet, im Bestseller-Filmvorhaben zum überdimensionalen
Effekt gesteigert: Religiöse Stimmung (Bethlehem), Schock-Realismus (Kreuzweg und Golgatha)
und Wunderzauberei (Aussatzheilung) veräußerlichen die religiösen Motive der Handlung und
spielen sie in eine dekorative religiöse Leere (
) Charlton Heston stattet dieses
Freiheitsdrama einer unterdrückten Minderheit gegen Machtgier, rassische und religiöse
Vorurteile mit Spannung und Sympathie aus. Daß er als Sieger der Besiegte eines Mächtigeren wird,
der sein Herz zum Verzeihen bekehrt, vollzieht sich freilich nur im Außenfeld seines Ringens;
den Widerschein der Wahrheit fängt der Film nicht ein.
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