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Dorothy Lamour wurde am 10. Dezember 1914 als Mary Leta
Dorothy Slaton in New Orleans1) (Louisiana) geboren. Die Ehe
ihrer Eltern hielt nur wenige Jahre und nach der zweiten Heirat ihrer
Mutter mit Clarence Lambour erhielt sie dessen Nachnamen; auch
diese Verbindung scheiterte, als Dorothy noch ein Teenager war. Dank
ihrer exotischen Schönheit wurde die Amerikanerin
französisch-spanischer Herkunft im Jahre 1931 im Alter von
17 Jahren zur "Miss New Orleans" gewählt und der Traum
der ausgebildeten Stenotypistin war es, Sängerin zu werden. Ihr
späterer Mann, der Bandleader
Herbie Kaye1)
(1904 – 1944), entdeckte ihre Stimme und verpflichtete sie
als Sängerin für sein Orchester, wo sie nun unter dem Künstlernamen
"Lamour" auftrat; die beiden heirateten 1935 und ließen
sich 1939 wieder scheiden. Auftritte mit dem Starkomiker,
Bandleader und Entertainer Rudy Vallée1)
(1901 – 1986) in Nobelhotels wie dem New Yorker
"Waldorf Astoria"1) folgten. Die Zusammenarbeit mit Vallée
brachte Dorothy Lamour einen Vertrag als Entertainerin beim
Radiosender NBC1) mit dem Programm "The Dreamer of Songs"
sowie ein Engagement beim "Clover Club" in Hollywood ein.
Bei einer ihrer Shows fiel sie einem Talentsucher von den "Paramount
Pictures"1) auf, der ihr einen Vertrag und neben
Ray Milland
die Titelrolle – eine Art weiblicher Tarzan – in
"The Jungle Princess"1)
(1936, "Die Dschungelprinzessin") anbot. Eine
ähnliche Rolle in dem romantischen Melodram "The Hurricane"1) (1937,
"… dann kam der Orkan") legte sie ein Jahr später vorerst endgültig auf
das Image des glutäugigen Sarong-Mädchens fest.
Foto: Dorothy Lamour 1938 auf dem Titelbild eines argentinischen Magazins
Quelle: Wikimedia
Commons; Urheber: CINELANDIA magazine
Angaben zur Lizenz siehe hier
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"Typhoon"1) (1940,
"Die Hölle der Südsee"), "Aloma
of the South Seas"1) (1941, "Aloma,
die Tochter der Südsee") oder "Beyond the Blue Horizon" (1942,
"Mabok, der Schrecken der Dschungel") waren nur einige jener typischen
Streifen, die sie während der 1940er Jahre neben Rita Hayworth,
Jane Russell,
Lana Turner
und Betty Grable1) zu einem der beliebtesten Pin-up-Girls machten.
Beachtliches komödiantisches Talent zeigte Dorothy Lamour
1940 als Partnerin von Bob Hope und
Bing Crosby in
"Road to Singapore"1)
("Der Weg nach Singapur"). Gemeinsam machten sie so viel Unsinn,
trieben mit den Dialogen wilde Spiele, nahmen nichts am Set mehr ernst und
hatten einen riesigen Erfolg: Hope und Crosby sprachen die Zuschauer direkt
an, machten sich über die eigene Produktionsfirma "Paramount"
lustig und ließen keinen Gag aus. "Von der feinen Gesellschaft
gelangweilter Millionärssohn (Crosby) und sein bester Freund (Hope) begeben
sich auf eine Reise ins Abenteuer. Als Amateure im harten Lebenskampf geraten
sie in unmöglichste Situationen, als sie sich als Platzanweiser im Kino und
Wochenschaumänner verdingen. Auf der Fahrt von Bali nach S ingapur wird ihre
Freundschaft durch ihre Liebe zu einer Abenteurerin (Lamour) auf die Probe
gestellt. Groteske, deren Handlung lediglich Vorwand für slapstickhafte Einfälle
ist." notiert das "Lexikon des internationalen Films. Zweitausendeins". Die Gag- und
actionreiche Parodie auf den Abenteuerfilm kam beim Publikum so gut an,
dass bis 1962 sechs weitere "Road-Movies" entstanden, in
denen Dorothy Lamour auch singend über
die Leinwand wirbelte und den Protagonisten vielfach Anlass gab, sich um
die Schönheit zu bemühen. Im Laufe der Jahre folgten mit dem
Schauspieler-Trio "Der
Weg nach Sansibar"1) (1941, "Road to Zanzibar"),
"Der Weg nach Marokko"1) (1942,
"Road to Morocco"), "Der Weg nach Utopia"1) (1946, "Road
to Utopia"), "Der
Weg nach Rio"1) (1947, "Road to
Rio"), "Der
Weg nach Bali"1) (1952, "Road
to Bali") und zuletzt "Der
Weg nach Hongkong"1) (1961,
"The Road to Hong Kong"). Im letzten "Weg"-Film war dann
jedoch die Luft raus, obwohl in kleinen Auftritten Stars wie Frank Sinatra,
Peter Sellers,
Robert Morley,
Dean Martin
und David Niven
mitwirkten; die einstige weibliche Hauptdarstellerin Dorothy Lamour war
diesmal nur als sie selbst dabei.
Während des 2. Weltkrieges nutzte die Schauspielerin ihre Berühmtheit, um
die US-Army zu unterstützen. Sie erhielt den Spitznamen "'bond bombshell",
da sie auf ihrer Werbetour für US-Kriegsobligationen durch Amerika mehr
als 300 Millionen Dollar gesammelt hatte. Während dieser "Bond"-Tour
traf sie William Ross Howard III (1907 1978), einen erfolgreichen
Geschäftsmann für Tiefkühlkost und heiratete ihn 1943.
1949 schlug sie mit ihrem Ehemann ihr Domizil in Baltimore auf und zog
sich nach der Geburt ihrer beiden Söhne John Ridgely "Ridge" (1946 2018) und Richard Thomson "Tommy" Howard
(geb. 1949) zeitweilig vom Filmgeschäft zurück.
Über zwei Jahrzehnte lang blieb Dorothy Lamour einer der populärsten
Hollywood-Stars und war neben etlichen Leinwandlegenden in Kinoproduktionen zu sehen: So beispielsweise
zusammen mit John Barrymore in dem Abenteuer "Spawn of the North"1)
(1938, "Piraten in Alaska"), mit Henry Fonda in
dere amüsanten Geschichte "Chad Hanna"
(1940, "Der Tod des alten Zirkuslöwen"), als Partnerin von
James Stewart in dem semi-dokumentarischen Streifen "The Greatest Show on Earth"1)
(1952, "Die größte Schau der Welt") oder an der Seite von John Wayne in der
Komödie "Donovan's Reef"1)
(1963, "Die Hafenkneipe von Tahiti"). In den 1950er Jahren war Dorothy Lamour
auch in einigen TV-Shows zu Gast, so in "The Colgate Comedy Hour",
und auch in einen Serien übernahm sie bis Mitte der 1980er Jahre immer mal wieder Episodenrollen.
Porträt Dorothy Lamour
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen
Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: ungenannt
© ÖNB
Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO300281/17)
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Als ab Ende der 1960er Jahre Hauptrollen beim Film ausblieben,
konzentrierte sie sich verstärkt auf das Theater und die Arbeit beim Fernsehen. Bei
Wikipedia kann man lesen: "Am Ende des Jahrzehnts schloss sie sich für ein Jahr einem Ensemble an, das mit dem Musical
"Hello, Dolly!"1) auf Tournee ging.
In den 1970er Jahren trat Lamour erfolgreich in Dinnertheatern auf. 1980 veröffentlichte sie ihre Autobiografie, die den Titel
"My Side of the Road" trug, spielte erneut ihre Nachtclub-Nummer und trat in Schauspielen und im Fernsehen auf.
In den 1990er Jahren arbeitete sie nur noch gelegentlich als Schauspielerin, blieb durch Talkshows und Interviews in den
Medien jedoch weiterhin präsent. 1995 kam am
"Broadway" Johnny Burkes1) Musical "Swinging on the Star"2) heraus;
Lamour gehörte dem Produktionsstab als
"special advisor" (besondere Beraterin) an. Burke hatte die Songs zu vielen
"Road"-Filmen und die Musik zu "And the Angels Sing"2) (1944) geschrieben. Die Show lief am
"Broadway" nur drei Monate, wurde jedoch für den "Tony Award"1)
("Beste Musik") nominiert. Auch Kathy Fitzgerald die Schauspielerin, die in dem Stück
Dorothy Lamour verkörperte erhielt eine Nominierung.
Endeder 1970er Jahre nahm sie auch wieder kleinere Rollen beim Film an,
nachdem ihr Mann 1978 verstorben war. Ihren letzten Film drehte
sie 1987, wo sie in "Creepshow 2"1)
(Creepshow 2 Kleine Horrorgeschichten) eine Hausfrau
spielte, die ermordet wird." → Übersicht Kinofilme
Dorothy Lamour starb am 22. September 1996 in ihrem Haus im kalifornischen North
Hollywood1) im
Alter von 81 Jahren an Herzversagen. Die letzte Ruhe fand sie auf dem
"Forest Lawn Memorial Park"1)
(Hollywood Hills) in Los Angeles
→ Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Heute erinnern zwei "Sterne" auf dem "Hollywood
Walk of Fame"1) an die Künstlerin,
einer für ihr Filmschaffen (bei 6332 Hollywood Blvd) und und einer für ihre
Arbeit beim Hörfunk (bei 6240 Hollywood Blvd).
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Kinofilme
Filmografie bei der Internet Movie Database (Fremde
Links: Wikipedia (deutsch/englisch), prisma.de (Originaltitel)) |
- 1936: College Holiday (als Tänzerin; Film-Debüt
ungesichert) → Wikipedia (englisch)
- 1936: Die
Dschungel-Prinzessin / The Jungle Princess (als Ulah, Kind
des Dschungels)
- 1937: Swing High, Swing Low (nach der Broadway-Komödie
"Burlesque" von George Manker Watters und Arthur Hopkins;
als Showgirl Anita Alvarez) → Wikipedia (englisch)
- 1937: The Last Train from Madrid (als Carmelita Castillo)
→ Wikipedia (englisch)
- 1937: High,
Wide, and Handsome (als Saloon-Sängerin Molly Fuller)
- 1937:
dann kam der Orkan
/ The
Hurricane (nach dem dem Roman
"Hurricane" von Charles
Bernard Nordhoff und
James
Norman Hall; als Marama, Tochter des Häuptlings Mehevi)
- 1937: Thrill of a Lifetime (Cameo-Auftriit) → Wikipedia (englisch)
- 1938: The
Big Broadcast of 1938 (nach einer Erzählung von Frederick
Hazlitt Brennan; als Dorothy Wyndham)
- 1938: Her Jungle Love (als Dschungel-Mädchen Tura) → Wikipedia (englisch)
- 1938: Tropic
Holiday (als Manuela)
- 1938: Piraten
in Alaska / Spawn of the North (als Nicky Duval, Freundin von
Lachsfischer Tyler Dawson)
- 1939: St. Louis Blues (als Norma Malone) → Wikipedia (englisch)
- 1939: Man About Town (als Diana Wilson) → Wikipedia (englisch)
- 1939: Disputed Passage (nach dem Bestseller von Lloyd C. Douglas;
als Studentin Audrey Hilton / "Lan Ying") → Wikipedia (englisch)
- 1940: Johnny Apollo (mit Tyrone
Power; als "Gangsterbraut" Lucky Dubarry) → Wikipedia (englisch)
- 1940: Die
Hölle der Südsee / Typhoon (nach einer Erzählung von Steve
Fisher; als Dea)
- 1940: Moon Over Burma (als Arla Dean) → Wikipedia (englisch)
- 1940: Der Tod des alten Zirkuslöwen / Chad Hanna (mit Henry
Fonda; als Zirkusreiterin Albany Yates alias Lady Lillian)
→ filmdienst-de,
Wikipedia (englisch)
-
19401962: Comedy-"Road"-Filme mit Bing
Crosby und Bob
Hope
- 1941: Caught in the Draft (mit Bob Hope; als Antoinette,
genannt Tony, Tochter von Colonel Peter Fairbanks = Clarence
Kolb)
→ Wikipedia
(englisch)
- 1941: Aloma,
die Tochter der Südsee / Aloma of the South Seas (nach
einer Erzählung von Curt
Siodmak sowie
einem Bühnenstück von LeRoy Clemens und John B. Hymer; als Aloma)
- 1942: The Fleet's In (nach dem Bühnenstück "Sailor,
Beware!" von Kenyon Nicholson;
als die Gräfin) → Wikipedia
(englisch)
- 1942: Mabok, der Schrecken des Dschungels / Beyond the Blue
Horizon (als Tama) → filmdienst-de,
Wikipedia (englisch)
- 1942: Star Spangled Rhythm
(als sie selbst)
- 1943: They Got Me Covered / Washington Story (mit Bob
Hope; als Stenotypistin Christina Hill) → Wikipedia
(englisch)
- 1943: Dixie (über den Songwriter und Entertainer Dan Emmett
= Bing
Crosby; als Millie Cook) → Wikipedia
(englisch)
- 1943: Riding High
(nach dem Theaterstück "Ready Money" von James
Montgomery; als Burlesque-Tänzerin Ann Castle)
- 1944: And the Angels Sing (als Sängerin Nancy Angel) → Wikipedia
(englisch)
- 1944: Rainbow Island (als Lona) → Wikipedia
(englisch)
- 1945: A Medal for Benny (als Lolita Sierra) → Wikipedia
(englisch)
- 1945: Masquerade in Mexico (als Gaunerin Angel O'Reilly)
→ Wikipedia
(englisch)
- 1945: Duffy's Tavern (als sie selbst) → Wikipedia
(englisch)
- 1947: Detektiv mit kleinen Fehlern / My Favorite Brunette
(als Carlotta Montay)
- 1947: Rauhe Ernte / Wild Harvest (als Fay Rankin) → filmdienst-de,
Wikipedia (englisch)
- 1947: Variety Girl (als sie selbst) → Wikipedia
(englisch)
- 1948: On Our Merry Way (als Hollywood-Star Gloria Manners) → Wikipedia
(englisch)
- 1948: Lulu Belle (nach dem Bühnenstück von Charles MacArthur
und Edward Sheldon;
als Broadway-Sängerin Lulu Belle) → filmdienst-de,
Wikipedia (englisch)
- 1948: The Girl from Manhattan (als Model Carol Maynard)
→ IMDb
- 1949: The Lucky Stiff
(als Nachtclubsängerin Anna Marie St. Clair)
- 1949: Leicht französisch / Slightly French (als Mary O'Leary
alias Rochelle Olivia)
→ filmdienst-de,
Wikipedia
(englisch)
- 1949: Manhandled (nach dem Roman "The Man Who Stole a
Dream" von L. S. Goldsmith;
als Sekretärin Merl Kramer) → Wikipedia
(englisch)
- 1951: Hochzeitsparade
/ Here Comes the Groom (nach einer Erzählung von Robert
Riskin und Liam O'Brien; als sie selbst)
- 1952: Die
größte Schau der Welt / The Greatest Show on Earth (als
Phyllis)
- 1963: Die
Hafenkneipe von Tahiti / Donovan's
Reef (als Miss Fleur)
- 1964: Pyjama-Party
/ Pajama Party (als Chef-Verkäoferin)
- 1970: The Phynx (als sie selbst) → Wikipedia
(englisch)
- 1975: Won Ton Ton
der Hund, der Hollywood rettete
/ Won Ton Ton, the Dog Who Saved
Hollywood (als Besucher bzw. Filmstar)
- 1987: Creepshow 2 Kleine Horrorgeschichten
(Episodenfilm; als Hausfrau Martha Spruce in Segment "Alter Häuptling
Holzkopf")
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