Hedwig Bleibtreu wurde am 23. Dezember 1868 als Tochter des
"Hofburg"1)-Schauspielers,
Aquarellmalers und Offiziers Sigismund Bleibtreu1) (1819 1894)
und dessen Ehefrau, der Schauspielerin Amalie Bleibtreu1) (1835 1917)
im oberösterreichischen Linz1)
im Gebäude des Gasthofs "Zum schwarzen Bock"geboren. Wie Schwester Maximiliane1) (1870 1923), die sich später als "Meisterin der
Masken" einen Namen machen sollte, setzte Hedwig Bleibtreu die
Schauspielertradition fort. Als die Eltern Engagements an Wiener Theatern erhielten,
zog die Familie in die Metropole, dort stand die Vierjährige am 28. Dezember 1872
erstmals auf der Bühne und trat am "Theater an der Wien"1)
in dem Zaubermärchen "Der
Verschwender"1) von Ferdinand Raimund1)
als Pepi, eines der Kinder des Tischlermeisters Valentin Holzwurm auf.
Nach der Schule erwarb sie sich ihr schauspielerische Rüstzeug am Konservatorium der "Gesellschaft
der Musikfreunde in Wien"1)
(heute "Universität
für Musik und darstellende Kunst Wien"1)),
wurde unter anderem von dem österreichischen Sprachpädagogen/Rezitator Alexander Strakosch1)
ausgebildet und verließ "die Lehranstalt als preisgekrönte Schülerin."*)
Eine erste Verpflichtung erhielt sie zur Spielzeit 1885/86 am "Stadttheater
Augsburg" (heute "Staatstheater
Augsburg"1)), wo sie "als der
(junge) "König Karl"1)
in den "Karolingern" (Anm.:
"Die Karolinger", Trauerspiel von Ernst von Wildenbruch1) → zeno.org) debütierte und gleich so gefiel, dass sie engagiert wurde."
wie Ludwig Eisenberg1)
(1858 1910) in seinem 1903 publizierten Lexikon*)
schreibt.
Hedwig Bleibtreu 1893
Urheber: Viktor Angerer1) (1839 1894)
Quelle: theatermuseum.at;
(Inventarnummer: FS_PK268233alt)
© KHM-Museumsverband; Lizenz:
CC
BY-NC-SA 4.0
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Eisenberg führt weiter aus*): "Sie blieb ein Jahr daselbst, wirkte 1887/88 am Stadttheater in
Brünn1) ("Brünner Stadttheater"1)), hierauf noch ein Jahr in Berlin und wurde 1889 fürs
"Hoftheater" in Kassel1)
("Staatstheater Kassel"1))
verpflichtet, wo sich ihr Wirkungskreis nicht unbedeutend erweiterte und wo sie zwei Jahre hindurch unter
stets wachsende Erfolg künstlerisch tätig war. Auch Direktor Hofpauer (Max Hofpauer1)) ließ sich diese künstlerische Kraft
nicht
entgehen und bot ihr, (1891) da sie als echte Österreicherin nicht nur des heimischen, sondern auch
des Bauerndialektes mächtig war, einen vorteilhaften Vertrag für das Ensemble der
"Münchner" (Anm.: "Münchner Bauernensemble
Hofpauer"). Hier
wurde sie gar bald neben Amalie Schönchen1) der weibliche Star und
entfaltete soviel
Kraft und Energie, ein so bedeutendes Charakterisierungsvermögen, daß sie in kurzer Zeit
eine bedeutende Stellung bei den "Münchnern" einnahm und überall reiche Anerkennung fand.
Bei Gelegenheit eines Gastspiels derselben am "Carltheater"1), fielen ihre reichen Gaben, ihr kräftiges Temperament
und ihre verständige Auffassung, ihre warmen Gemütstöne, ihr abgeklärtes, sicheres Spiel, kurz,
ihr ganzes, vielseitiges Können so vorteilhaft auf, daß sie 1893 für das
"Burgtheater"1) verpflichtet wurde,
nachdem sie kurze Zeit vorher in den "Verband des Carltheaters" getreten war.
Die Künstlerin, denn diesen
Namen verdient Hedwig Bleibtreu voll und ganz, fügte sich rasch in das vornehme Ensemble dieser
Kunststätte ein, und gleich von Anbeginn an versprach man sich von ihrem Talente keine gewöhnlichen
Darbietungen."
Portrait Hedwig Bleibtreu
Quelle: Wikipedia,
aus: "Spemanns goldenes Buch des Theaters" (1912),
eingestellt von Ulrich Goerdten;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier |
Und fährt fort: "Bleibtreu hat die Hoffnungen, die man in sie setzte, reichlich erfüllt und unterstützt
von ihrem schönen, wohlklingendem Organ und ihrer stattlichen, einnehmenden Bühnenerscheinung sich
zu einem nennenswerten, allseitig anerkannten Mitglied der "Hofbühne" aufgeschwungen. (
) Sowohl in der Klassik, wie im modernen Stück
bietet sie künstlerisch abgerundete Leistungen und in der kleinsten Rolle läßt sich das große
Streben erkennen. Sie findet sowohl am "Burgtheater" wie auf ihren Gastspielen Gelegenheit, sich zu bestätigen.
Besonders anläßlich ihrer Beteiligung an den "Meisterspielen" in Berlin, Mai 1902, wurde
ihre schauspielerische Bedeutung einstimmig anerkannt. Aus der Reihe der erfolgreichen Darbietungen
ihres Repertoires seien erwähnt: "Sappho"1)
(Anm.: Drama von Franz Grillparzer1)), Margarete
(Margaret) in "Heinrich VI."1),
"Rutland" (Anm.: Herzogin von Rutland in ?),
Maria Stuart1)
(Anm.: in dem Schiller-Drama
"Maria Stuart"1)),
Porzia (Anm.: in dem Shakespeare-Stück "Der
Kaufmann von Venedig"), Krimhild1)
(Anm.: in dem Trauerspiel
"Die
Nibelungen"1) von Friedrich Hebbel1)),
Parthenia (Anm.: in dem dramatischen Gedicht "Der Sohn der Wildnis" von
Friedrich Halm1)),
Viola ("Was ihr
wollt") etc., etc. Ausgestattet mit den Gaben der Natürlichkeit, Schlichtheit und Wahrheit, ist sie seit Langem bereits
künstlerisch ins Große gewachsen."*)
Hedwig Bleibtreu ca. 1905 auf einer Fotografie
von Rudolf Krziwanek1) (1843 1905)
Quelle: Wikimedia Commons
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Ihren Einstand am "Hofburgtheater" hatte Hedwig Bleibtreu an der Seite
ihres Vaters in dem Goethe-Trauerspiel "Egmont"1)
als das junge Klärchen gegeben und avancierte rasch zu einer der herausragenden
Charakterdarstellerinnen dieser berühmten Bühne. Anfangs noch im Fach der "Sentimentalen"
besetzt, gelang ihr schon 1893 der große künstlerische Durchbruch als Titelheldin
Jeanne d’Arc1) in dem Schiller-Drama "Die
Jungfrau von Orleans"1).
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Man feierte sie
nun vor allem als "Tragödin"
und "Heroine" ganz in der Tradition der legendären Charlotte Wolter1) (1834 1897). Mit klassischen Rollen
glänzte sie an der Seite der berühmten Burgschauspieler Josef Kainz1) (1858 1910) und
Friedrich Mitterwurzer1) (1844 1897).
Bereits 1898 wurde Hedwig Bleibtreu der Titel "Hofschauspielerin"
verliehen, 1906 erhielt sie einen Vertrag auf Lebenszeit.
Auch in damals modernen Stücken wie den dramatischen Werken von Gerhart Hauptmann1),
Henrik Ibsen1) hier als Frau Alving in "Gespenster"1) oder
den Bauernschwänken von Karl Schönherr1) zeigte sie ihre darstellerische
Dominanz auf der Bühne, war in späteren Jahren auch in Komödien oder Lustspielen zu
sehen und wurde im Alter als "Mutter der Burg" gefeiert.
Ihren
Abschied von der Bühne gab die damals über 85-Jährige im
Jahre 1955 in
dem von Ernst Lothar1) im Rahmen der
"Wiener Festwochen"1) am
"Akademietheater"1) inszenierten
Theaterstück "Die unsichtbare Kette" ("The River Line")
von Charles Morgan1)
über die Flucht von Kriegsgefangenen. Zwei Jahre zuvor feierte sie unter begeisternder Anteilnahme von Kollegen/Kolleginnen sowie des Wiener Publikums das seltene Jubiläum
einer 60-jährigen Zugehörigkeit zum Wiener "Burgtheater"
bzw. brillierte im März 1953 als Zaren-Witwe Marfa in
dem Dramenfragment "Demetrius"1)
von Friedrich Schiller1).
Hedwig Bleibtreu, fotografiert von Franz Xaver Setzer1) (1886 1939)
Quelle: www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Neben ihrer umfangreichen Arbeit für das Theater machte Hedwig Bleibtreu
immer wieder Ausflüge auf die Leinwand. So wirkte sie bereits zu
Stummfilmzeiten in dem von Joe May1)
mit Ehefrau Mia May gedrehten, achtteiligen
Sensations- und Abenteuerstreifen "Die Herrin der Welt"1) (1919) in drei Episoden mit.
Einen weiteren Auftritt hatte sie in dem von Friedrich Fehér mit
Ehefrau Magda Sonja als Titelheldin in Szene gesetzten
Stummfilm "Die
Kurtisane von Venedig"1) (1924)
nach dem Roman "Francesca" von Benno Vigny1).
Doch erst ab der Tonfilm-Ära intensivierte Bleibtreu ihre Arbeit vor der
Kamera und übernahm Aufgaben in den populären Produktionen jener Zeit an
der Seite der damaligen Publikumslieblinge. Meist gab sie Mütter, Großmütter
oder Figuren adligen Geblüts wie unter anderem die royale Tante bzw. die
Ex-Fürstin in der unterhaltsamen Geschichte "Der
Prinz von Arkadien"1) (1932) mit
Willi
Forst als der Ex-Monarch Prinz von Arkadien und Liane Haid
als Schauspielerin Mary Mirana, aber auch schon mal Frauen aus dem Volk wie
die Wäscherin Frau Schmidt in der Tragikomödie "Scampolo,
ein Kind der Straße" (1932) nach dem Bühnenstück
"Scampolo" von Dario Niccodemis (1874 1934) mit Dolly Haas in der Titelrolle.
Hedwig Bleibtreu in der Rolle der Prinzessin Beatrix in dem
Stück "Der Schwan" von Ferenc Molnár1) ("Burgtheater" 1921),
fotografiert von Franz Xaver Setzer1) (1886 1939)
→ siehe auch Verfilmung 1956
Quelle: geschichtewiki.wien.gv.at
von sammlung.wienmuseum.at
Lizenz: CC0
bzw.
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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In der Adaption "Pygmalion"1) (1935)
nach dem gleichnamigen
Bühnenstück1) von George Bernard Shaw1)
mit Jenny Jugo
als Blumenmädchen Eliza Doolittle präsentierte sie sich als Mutter
des Professor Higgins (Gustaf Gründgens),
in dem von Reinhold Schünzel
nach dem Bühnenstück "Sixteen" des Ehepaares Aimée
(1886 – 1981) und Philip Stuart (1887 –1936)
realisierten Drama "Das
Mädchen Irene"1) (1936)
als Großmutter der titelgebenden jungen Irene (Sabine Peters)
sowie von deren Schwester Baba (Geraldine Katt),
den Töchtern der berühmten Modeschöpferin Jennifer Lawrence (Lil Dagover).
Persönlichkeiten der Zeitgeschichte verkörperte Hedwig Bleibtreu in dem
melodramatischen Spionagefilm "Hotel Sacher"1) (1939) und stellte die (Zigarren
rauchende) Anna Sacher1),
Besitzerin des berühmten "Hotel Sacher"1), dar, in der
Literaturverfilmung "Maria Ilona"1) (1939) mit Paula Wessely als Maria Ilona von Wolkersdorf
und Willy Birgel als Karl Felix Fürst zu Schwarzenberg1) verlieh
sie der Erzherzogin Sophie von Bayern1), Mutter von
Kaiser Franz Joseph I.1) (Hermann Brix1)), Kontur.
Bis Ende der 1940er Jahren sah man sie ebenfalls in etlichen Produktionen,
beispielsweise als Baronin Neudegg in der "milieuverliebten
Lustspielunterhaltung"3) "Wiener
G'schichten"1) (1940), als
Tante Ottilie in der Verwechslungskomödie "Meine
Tochter lebt in Wien" (1940) mit Hans Moser als der Dorfkrämer Florian Klaghofer
und Elfriede Datzig als dessen Tochter Gretl oder einmal mehr als Großmutter,
diesmal von Inge Wagner (Ilse Werner), die sich in dem
Propaganda-Streifen "Wunschkonzert"1) (1940) in den Fliegeroffizier Herbert Koch (Carl Raddatz) verliebte.
Als Willi Forst nach Motiven der gleichnamigen Operette1)
von Johann Strauss (Sohn)1) den Kassenschlager
"Wiener
Blut"1) (1942) drehte, besetzte er
Hedwig Bleibtreu als Fürstin Auersbach bzw. Tante von Melanie (Maria Holst), die nach
einem Streit mit ihrem frisch angetrauten Gatten Graf Georg Wolkersheim (Willy Fritsch) bei dieser Unterschlupf findet.
Eine weitere Zusammenarbeit mit Forst gab es bei der Komödie "Frauen
sind keine Engel"1) (1942), wo sie
neben Marte Harell als Schriftstellerin Helga Norden und Axel von Ambesser als
der charmante Filmregisseur Richard Anden die
Verlegerin Dr. Orla spielte, sowie bei dem Biopic "Wiener
Mädeln"1) (1944), in dem sie mit
dem kleinen Part der Marktfrau Lisi vom "Naschmarkt"1)
in Erscheinung trat. Letztgenannter Film von (Regie/Co-Drehbuch/Produktion) und mit Willi Forst als Komponist
Carl Michael Ziehrer1) gelangte
am 19. August 1949 erstmals in die Lichtspielhäuser.
Von Hedwig Bleibtreus filmischen Aktivitäten nach Kriegsende ist vor allem
der von Carol Reed1) nach
einem Script von Graham Greene1) gedrehte, legendäre britische
Film noir1) "Der
dritte Mann"1) (1949, "The Third Man") zu nennen, an der
Seite von Orson Welles in der Rolle
des Schwarzmarkt-Schiebers Harry Lime1)
und Joseph Cotten als dessen
Jugendfreund bzw. der Schriftsteller von billigen
Wildwest-Romanen Holly Martins gehörte sie als Vermieterin von Harrys ehemaligen
Freundin, der Schauspielerin Anna Schmidt (Alida Valli1)) zur Besetzung.
Zu ihren letzten Arbeiten vor der Kamera zählten der von Hans Wolff1) nach der Novelle "Der
Zobelpelz" von Wilhelm Lichtenberg4) in Szene gesetzte,
amüsante Krimi "Großstadtnacht"1) (1950),
in dem sie die Garderobiere
an der "Staatsoper" bzw. Tante von Anni (Inge Konradi1)), die sich einen wertvollen Pelzmantel "ausleiht",
mimte, sowie Harald Reinls1)
Melodram "Hinter Klostermauern"1)
(UA: 22.04.1952) nach dem Bühnenstück "Das unheilige Haus" von
Hans Naderer1) mit
Olga Tschechowa in
der weiblichen Hauptrolle der Priorin und ihrem kleinen Auftritt einer
alten Hausbewohnerin → Übersicht Filmografie.
Hedwig Bleibtreu starb am 24. Januar 1958, wenige Wochen nach ihrem 89. Geburtstag in ihrer Wohnung
im Wiener Stadtteil Pötzleinsdorf1).
"Sie war die einzige Schauspielerin, die auf der Bühne des Wiener
"Burgtheaters" aufgebahrt wurde. Normalerweise finden die Trauerfeiern für Ehrenmitglieder des
"Burgtheaters" auf der rechten Feststiege an der Volksgartenseite1) statt."
notiert geschichtewiki.wien.gv.at.
Die Stadt Wien widmete ihrer großen Schauspielerin ein Ehrengrab1)
(Gruppe F, Nummer 88/89) auf dem dortigen "Friedhof Pötzleinsdorf"1), wo
sie an der Seite ihres zwei Jahre zuvor
verstorbenen zweiten Gatten Max Paulsen die letzte Ruhe fand → Foto der
Grabstätte bei knerger.de
sowie Wikimedia Commons.
Die gefeierte Künstlerin war seit 1900 mit dem Hofschauspieler und
"dramatischen Lehrer" am Wiener "Konservatorium"1),
Alexander Roempler1) (1860 1909)
verheiratet, der aus einer früheren Beziehung fünf Kinder mit in die Ehe brachte
und mit dem sie viele Jahre in 18. Wiener Gemeindebezirk Währing1) in
der Sternwartestraße 71 lebte. Nach dem frühen Tod ihres Gatten er starb
mit nur 49 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes verkaufte sie die
Villa an den Schriftsteller Arthur Schnitzler1). Eine
zweite Ehe ging sie 1911 mit
dem späteren "Burgtheater"-Direktor Max Paulsen (1876 1956) ein, der unter dem
Künstlernamen "Peter Petersen"
als Schauspieler sowohl auf der Bühne als auch in etlichen Filmen erfolgreich war.
Mit Roempler lebte sie viele Jahre in 18. Wiener Gemeindebezirk Währing1) in
der
Die großartige, viel zu früh verstorbene Schauspielerin Monica Bleibtreu
(1944 2009) war eine Großnichte von Hedwig Bleibtreu.
Deren Sohn Moritz Bleibtreu1) (* 1971) ist ein
bekannter Filmschauspieler des jüngeren deutschen Kinos.
Hedwig Bleibtreu, seit 19. Oktober 1928 Ehrenbürgerin
der Stadt Wien, erhielt im
Verlaufe ihrer langen, beeindruckenden Karriere zahlreiche Ehrungen: So war
sie unter anderem, neben ihrer Ehrenmitgliedschaft des
"Burgtheaters" (1924), seit 1930 Trägerin des "Burgtheater-Rings"4),
anlässlich ihrer vierzigjährigen Zugehörigkeit zum
"Burgtheater" verlieh man ihr den Berufstitel "Professorin"1).
Den "Ehrenring
der Stadt Wien"1) konnte sie
ebenso wie die "Goethe-Medaille
für Kunst und Wissenschaft"1) 1943
entgegennehmen. 1954 würdigte die "Republik Österreich"1) ihre Leistungen mit dem "Großen Ehrenzeichen
für Verdienste um die Republik Österreich"1), ebenfalls
seit 1954 war sie Ehrenmitglied der "Akademie
für Musik und darstellende Kunst"1).
Bei geschichtewiki.wien.gv.at
kann man zudem lesen: "Das "Burgtheater" feierte Bleibtreus 50. Jubiläum mit einer Inszenierung von Otto Ludwigs1) "Fräulein von
Scuderi" (Anm.: nach der gleichnamigen
Erzählung1) von E. T. A. Hoffmann1)) ein großformatiger Theaterzettel der Premiere, von
den Mitwirkenden signiert, befindet sich im Nachlass von
Hedwig Pistorius1), der in der "Wienbibliothek"1) aufbewahrt wird. Bleibtreu wurde im Oktober 1955
schließlich die Ehre zuteil, anlässlich der Wiedereröffnung des Hauses am Ring1)
(14.10.1955, "Neue Burgtheater") den Prolog aus Schillers
"Wallenstein"1) zu sprechen."
In der Ehrengalerie4) des "Burgtheaters" ist ein von Daniel Hock
(1858 1934) geschaffenes Porträt Bleibtreus in der Rolle der Gräfin Terzky in Schillers
"Wallenstein" zu besichtigen → Foto bei austria-forum.org.
Hedwig Bleibtreu Mitte Dezember 1955, aufgenommen
von dem Fotografen Fritz
Eschen1) (1900 1964)
Originalfoto: Deutsche
Fotothek, (file: df_e_0057382)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen (Datierung: 13.12.1955)
Quelle: www.deutschefotothek.de
(Portraitserie Hedwig Bleibtreu)
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
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Seit 5. November 1981 erinnert im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering1)
die nach Hedwig Bleibtreu benannte "Bleibtreustraße" an die
einst gefeierte "Grande Dame" des deutschsprachigen Theaters,
die zudem durch ihre Mitwirkung in "Der dritte Mann" international
Beachtung fand. Bereits seit 1945 trägt in ihrer
Geburtsstadt Linz1)
im Franckviertel1)
die "Bleibtreustraße" ihren Namen. Weiterhin befindet sich in Linz
eine Gedenktafel an ihrem Geburtshaus in der Altstadt Nr. 22 → Foto bei Wikimedia Commons.
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Textbausteine des Kurzportraits von cyranos.ch
Siehe auch Wikipedia,
geschichtewiki.wien.gv.at
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*) Ludwig
Eisenberg: "Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert" (Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 104 (→ online:
archive.org)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4) geschichtewiki.wien.gv.at
3) Lexikon des internationalen Films
Lizenz Foto Hedwig Bleibtreu aus:
"Spemanns goldenes Buch des Theaters "(1912; Urheber
Unbekannt): Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument,
) ist gemeinfrei,
da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren unbekannt sind. Das gilt
in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach
anonymer Veröffentlichung erlischt.
Lizenz Foto Hedwig Bleibtreu (Urheber: Franz Xaver
Setzer/Rudolf Krziwanek):
Der Urheber dieses Werks ist 1939 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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Hedwig Bleibtreu, fotografiert von Josef Székely
(1838-1901) am "Burgtheater",
in ihren Rollen als
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Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, geschichtewiki.wien.gv.at; R = Regie) |
Stummfilme
Tonfilme
- 1930: Das Lied ist aus
(R: Géza
von Bolváry; mit Liane
Haid als Operettendiva Tilla Morland und Willi
Forst als
verarmter Ex-Offizier Ulrich Weidenau in den Hauptrollen; als die
Dame; aus dem Film stammt das berühmte Lied
"Adieu, mein kleiner Gardeoffizier")
- Französische Version: Petit officier
Adieu! → IMDb
- 1931: Tänzerinnen für Süd-Amerika gesucht
(R: Jaap
Speyer; als Mutter der Tänzerin Inge (Dita
Parlo))
- 1932: Der Prinz von Arkadien (R:
Karl
Hartl; mit Willi
Forst als der Ex-Monarch Prinz von Arkadien und Liane
Haid
als Schauspielerin Mary Mirana in den Hauptrollen; als die
royale Tante bzw. die Ex-Fürstin) → filmportal.de
- 1932: Scampolo, ein Kind der Straße
(nach dem Bühnenstück "Scampolo" von Dario Niccodemis
(1874-1934)
R: Hans
Steinhoff; mit Dolly
Haas in der Titelrolle; als Wäscherin Frau Schmidt) → filmportal.de
- 1935: Pygmalion (nach
dem gleichnamigen
Bühnenstück von George
Bernard Shaw; R: Erich
Engel; mit Jenny
Jugo
als Blumenmädchen Eliza Doolittle, Gustaf
Gründgens als Professor Higgins; als dessen Mutter Mrs. Higgins)
→ filmportal.de
- 1935:
Und es flüstert die Liebe (R: Géza
von Bolváry; mit Gustav Fröhlich als Peter von Ronan; als dessen Mutter)
→ filmdienst.de,
IMDb
- 1936: Das Mädchen Irene
(nach dem Bühnenstück "Sixteen" des Ehepaares Aimée (18861981) und Philip Stuart
(18871936);
R: Reinhold
Schünzel (auch Drehbuch mit Eva
Leidmann); mit Sabine
Peters als Irene, Tochter der berühmten Modeschöpferin
Jennifer Lawrence (Lil
Dagover) sowie Schwester von Baba (Geraldine
Katt); als Großmutter) → filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1937: Die
ganz großen Torheiten
(nach dem Roman von Marianne
von Angern; R: Carl
Froelich; mit Paula
Wessely als
Therese Brandl und Rudolf
Forster als deren Galan/Liebhaber Dr. Alexander Dahlen; als die
alte Gräfin Hoyer) → filmportal.de
- 1938: Das Leben kann so schön sein
(Aufführungsverbot nach der Uraufführung; 01.09.1950 veröffentlicht unter dem Titel
"Eine Frau fürs Leben"; nach dem Theaterstück "Ultimo"
von Jochen
Huth (auch Drehbuch); R: Rolf
Hansen; mit Rudi
Godden
und Ilse
Werner als Ehepaar Hannes und Nora Kolb; als Sophie, Ehefrau des
Eduard von Klützner (Gustav
Waldau),
bei denen Hannes und Nora zur Untermiete wohnen)
→ filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1938: Dreizehn Stühle (frei
nach dem Roman "Zwölf
Stühle" von Ilja
Ilf und Jewgeni
Petrow; R: E.
W. Emo;
mit Heinz
Rühmann als der Erbe bzw. der Friseurladenbesitzer Felix Rabe;
als Oberschwester im Waisenhaus) → filmportal.de
- 1938: Der Spieler
(nach dem gleichnamigen
Roman von Fjodor
Dostojewski; R: Gerhard
Lamprecht; mit Eugen
Klöpfer als
der hochverschuldete, spielsüchtige General a. D. Kirileff, Vater
von Nina (Lída
Baarová); als deren Großmutter Babuschka;
Albrecht
Schoenhals als der in Nina verliebte Dr. Tronka, Hannes
Stelzer als Alexej Nikitin, Kirileffs Sekretär und der Spieler)
→ filmportal.de
- 1939: Hotel Sacher
(R: Erich
Engel; als Anna
Sacher, Besitzerin des "Hotels
Sacher") → filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1939: Maria Ilona
(nach dem Roman "Ilona Beck" von Oswald Richter-Tersik;
R: Geza
von Bolvary; mit Paula
Wessely
als Maria Ilona von Wolkersdorf, Willy Birgel
als Karl
Felix Fürst zu Schwarzenberg; als Erzherzogin Sophie
von Bayern,
Mutter von Kaiser Franz
Joseph I. (Hermann
Brix))
→ filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1939: Waldrausch
(nach dem gleichnamigen
Roman von Ludwig
Ganghofer; R: Paul
Ostermayr; mit Paul
Richter als der in
Heimat zurückgekehrte Ingenieur Ambros Lutz; als dessen Mutter; Hansi
Knoteck als die junge Beda, einst Jugendgespielin
von Ambros und seit langem in ihn verliebt) → filmportal.de
- 1939: Der ungetreue Eckehart
(nach dem Schwank von Hans
Sturm; R: Hubert
Marischka; mit Theo
Lingen
als Dr. Eckehart Bleibtreu, Ehemann von Traute (Lucie
Englisch) bzw. Schwiegersohn von Arthur Fellner (Hans
Moser)
als Fellners Ehefrau Valerie)→ filmdienst.de,
IMDb
- 1940: Alles Schwindel (nach der
Komödie "Das Horoskop Seiner Lordschaft" von Dietrich
Loder; R/Drehbuch: Bernd
Hofmann;
mit Ruth Hellberg als Julia Vermehren, genannt der
"Frosch", Tochter des Baron Vermehren (Max Gülstorff) und Jugendfreundin
von Graf Peter von Asfeld (Gustav Fröhlich); als Julias Tante Mathilde
Vermehren)
→ Murnau Stiftung
- 1940: Wiener G’schichten
(nach einer Vorlage von Hans
Gustl Kernmayr; R: Géza
von Bolváry; als Baronin Neudegg)
- 1940: Fahrt
ins Leben (R/Drehbuch: Bernd
Hofmann; als Klavierlehrerin Frau Wagner, Großmutter von
Seekadett
Christian Wagner (Ernst
Schröder) und dessen Schwester Liese (Ursula
Herking)) → filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1940: Meine Tochter lebt in Wien
(R: E.
W. Emo; mit Hans
Moser als der Dorfkrämer Florian Klaghofer, Vater
von Gretl (Elfriede
Datzig); als Tante Ottilie) → filmportal.de,
film.at
- 1940: Herzensfreud Herzensleid
(nach Motiven des Bühnenstücks "Junger Wein" von Raimund Martin; R:
Hubert Marischka;
als Großmutter des Komponisten Paul Vernhagen (Paul
Klinger); Magda Schneider als dessen Ehefrau Toni Radl-Vernhagen)
- 1940: Wunschkonzert
(R: Eduard
von Borsody; mit Ilse
Werner als Inge Wagner und Carl
Raddatz als Fliegeroffizier
Herbert Koch in den Hauptrollen; als Frau Wagner, Inges Großmutter)
→ filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1941: Dreimal Hochzeit
(nach dem Roan von Hans
Gustl Kernmayr; R: Géza
von Bolváry; mit Marte Harell als Vera Petrowna
und Willy Fritsch als Fürst Alexander Woronin in den Hauptrollen; als Herzogin
Tatjana) → filmportal.de,
Murnau Stiftung
- 1941: Aufruhr im Damenstift (nach dem Theaterstück von Axel Breidahl (18761948); R:
Friedrich
Dammann alias
F. D. Andam;
als die Äbtissin)
→ filmdienst.de,
IMDb
- 1942: Wiener Blut
(nach Motiven der gleichnamige
Operette von Johann
Strauss (Sohn); R: Willi
Forst; als Fürstin Auersbach,
Tante von Melanie (Maria
Holst), der frisch angetrauten Gattin des Grafen Georg
Wolkersheim (Willy
Fritsch))
→ filmportal.de
- 1942: Sommerliebe
(nach der Novelle "Die Serényi" von Otto
Erich Hartleben; R: Erich
Engel; mit O.
W. Fischer als der
junge Gutsherren Franz von Haflinger, Winnie
Markus als die Schauspielerin Renate; als Frau von Schramm,
Renates Schauspiellehrerin)
- 1942: Frauen sind keine Engel
(R: Willi
Forst; mit Marte
Harell als Schriftstellerin Helga Norden, Axel
von Ambesser
als der charmante Filmregisseur Richard Anden; als Verlegerin Dr.
Orla) → filmportal.de
- 1943: Ein Mann für meine Frau
(nach der Komödie von Georg
Zoch und Karl
Lerbs; R: Hubert
Marischka; mit Magda Schneider
als Dagmar, Ehefrau von Robert Stollberg (Johannes
Riemann), der sein Herz an die mondäne Innenarchitektin
Manon (Clementia
Egies) verloren hat; als Großmutter Stollberg) → Murnau Stiftung
- 1944: Wiener Mädeln
(EA: 19.08.1949; von (Regie/Co-Drehbuch/Produktion) und mit Willi
Forst als Komponist
Carl
Michael Ziehrer; als Marktfrau Lisi vom "Naschmarkt") → filmportal.de
- 1947: Wiener Melodien
(R: Theo
Lingen, Hubert
Marischka; mit Elfie Mayerhofer in der Doppelrolle der Zwillinge
Lilli Günther / Viktoria Thomsen; Johannes Heesters als Ferry van der Heuvels; als Mafalda
Cellini, bei der Viktoria
Gesangsunterricht nimmt) → film.at
- 1948: Alles Lüge
(R: E.
W. Emo; als Frau Plamershof, Mutter von Berthold (Siegfried
Breuer) und Großmutter von
Klementine (Senta
Wengraf); Wolf
Albach-Retty als Klementines angeblicher Musiklehrer Willi
Wolters) → filmarchiv.at
- 1949: Der dritte Mann
/ The Third Man (Produktion: Großbritannien; R: Carol
Reed; Drehbuch: Graham Greene;
mit Orson
Welles als der Schwarzmarkt-Schieber Harry
Lime, Jugendfreund des Schriftstellers von billigen
Wildwest-Romanen Holly Martins (Joseph
Cotten); als Vermieterin der Schauspielerin Anna Schmidt (Alida
Valli),
Harrys ehemalige Freundin) → Beschreibung
innerhalb dieser HP, prisma.de,
filmdienst.de,
der-film-noir.de
- 1949: Der Engel mit der Posaune
(nach dem Roman/der Familien-Saga von Ernst
Lothar über die Wiener
Klavierbauer-Dynastie Alt; R: Karl
Hartl; u. a. mit Paula Wessely als die unglücklich mit Franz Alt
(Attila
Hörbiger)
verheiratete Henriette; als Tante Sophie Alt) → filmportal.de,
film.at,
fernsehserien.de
- 1950: Großstadtnacht
(nach der Novelle "Der Zobelpelz" von Wilhelm
Lichtenberg; R: Hans
Wolff; als die Garderobiere
an der Staatsoper bzw. Tante von Anni (Inge
Konradi), die sich einen wertvollen Pelzmantel
"ausleiht")
- 1952: Gefangene Seele
(UA: 11.01.1952; R: Hans
Wolff; als Martha)
- 1952: Hinter Klostermauern
(UA: 22.04.1952; nach dem Bühnenstück "Das unheilige
Haus" von Hans
Naderer;
R: Harald
Reinl; als eine alte Hausbewohnerin)
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