Filmografie / Frühe Rollen-Fotos
Hedwig Bleibtreu wurde am 23. Dezember 1868 als Tochter des "Hofburg"1)-Schauspielers, Aquarellmalers und Offiziers Sigismund Bleibtreu1) (1819 – 1894) und dessen Ehefrau, der Schauspielerin Amalie Bleibtreu1) (1835 – 1917) im oberösterreichischen Linz1) im Gebäude des Gasthofs "Zum schwarzen Bock"geboren. Wie Schwester Maximiliane1) (1870 – 1923), die sich später als "Meisterin der Masken" einen Namen machen sollte, setzte Hedwig Bleibtreu die Schauspielertradition fort. Als die Eltern Engagements an Wiener Theatern erhielten, zog die Familie in die Metropole, dort stand die Vierjährige am 28. Dezember 1872 erstmals auf der Bühne und trat am "Theater an der Wien"1) in dem Zaubermärchen "Der Verschwender"1) von Ferdinand Raimund1) als Pepi, eines der Kinder des Tischlermeisters Valentin Holzwurm auf. Nach der Schule erwarb sie sich ihr schauspielerische Rüstzeug am Konservatorium der "Gesellschaft der Musikfreunde in Wien"1) (heute "Universität für Musik und darstellende Kunst Wien"1)), wurde unter anderem von dem österreichischen Sprachpädagogen/Rezitator Alexander Strakosch1) ausgebildet und verließ "die Lehranstalt als preisgekrönte Schülerin."*) Eine erste Verpflichtung erhielt sie zur Spielzeit 1885/86 am "Stadttheater Augsburg" (heute "Staatstheater Augsburg"1)), wo sie "als der (junge) "König Karl"1) in den "Karolingern" (Anm.: "Die Karolinger", Trauerspiel von Ernst von Wildenbruch1) → zeno.org) debütierte und gleich so gefiel, dass sie engagiert wurde." wie Ludwig Eisenberg1) (1858 – 1910) in seinem 1903 publizierten Lexikon*) schreibt.

Hedwig Bleibtreu 1893
Urheber: Viktor Angerer1) (1839 – 1894)
Quelle: theatermuseum.at;  (Inventarnummer: FS_PK268233alt)
© KHM-Museumsverband; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

 Hedwig Bleibtreu 1893; Urheber: Viktor Angerer (1839–1894); Quelle: theatermuseum.at; (Inventarnummer: FS_PK268233alt); Copyright KHM-Museumsverband; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
Portrait Hedwig Bleibtreu; Quelle: Wikipedia, aus: "Spemanns goldenes Buch des Theaters" (1912), eingestellt von Ulrich Goerdten Eisenberg führt weiter aus*): "Sie blieb ein Jahr daselbst, wirkte 1887/88 am Stadttheater in Brünn1) ("Brünner Stadttheater"1)), hierauf noch ein Jahr in Berlin und wurde 1889 fürs "Hoftheater" in Kassel1) ("Staatstheater Kassel"1)) verpflichtet, wo sich ihr Wirkungskreis nicht unbedeutend erweiterte und wo sie zwei Jahre hindurch unter stets wachsende Erfolg künstlerisch tätig war. Auch Direktor Hofpauer (Max Hofpauer1)) ließ sich diese künstlerische Kraft nicht entgehen und bot ihr, (1891) da sie als echte Österreicherin nicht nur des heimischen, sondern auch des Bauerndialektes mächtig war, einen vorteilhaften Vertrag für das Ensemble der "Münchner" (Anm.: "Münchner Bauernensemble Hofpauer"). Hier wurde sie gar bald neben Amalie Schönchen1) der weibliche Star und entfaltete soviel Kraft und Energie, ein so bedeutendes Charakterisierungsvermögen, daß sie in kurzer Zeit eine bedeutende Stellung bei den "Münchnern" einnahm und überall reiche Anerkennung fand. Bei Gelegenheit eines Gastspiels derselben am "Carltheater"1), fielen ihre reichen Gaben, ihr kräftiges Temperament und ihre verständige Auffassung, ihre warmen Gemütstöne, ihr abgeklärtes, sicheres Spiel, kurz, ihr ganzes, vielseitiges Können so vorteilhaft auf, daß sie 1893 für das "Burgtheater"1) verpflichtet wurde, nachdem sie kurze Zeit vorher in den "Verband des Carltheaters" getreten war. Die Künstlerin, denn diesen Namen verdient Hedwig Bleibtreu voll und ganz, fügte sich rasch in das vornehme Ensemble dieser Kunststätte ein, und gleich von Anbeginn an versprach man sich von ihrem Talente keine gewöhnlichen Darbietungen."
 
Portrait Hedwig Bleibtreu
Quelle: Wikipedia, aus: "Spemanns goldenes Buch des Theaters" (1912),
eingestellt von Ulrich Goerdten; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Und fährt fort: "Bleibtreu hat die Hoffnungen, die man in sie setzte, reichlich erfüllt und unterstützt von ihrem schönen, wohlklingendem Organ und ihrer stattlichen, einnehmenden Bühnenerscheinung sich zu einem nennenswerten, allseitig anerkannten Mitglied der "Hofbühne" aufgeschwungen. (…) Sowohl in der Klassik, wie im modernen Stück bietet sie künstlerisch abgerundete Leistungen und in der kleinsten Rolle läßt sich das große Streben erkennen. Sie findet sowohl am "Burgtheater" wie auf ihren Gastspielen Gelegenheit, sich zu bestätigen. Besonders anläßlich ihrer Beteiligung an den "Meisterspielen" in Berlin, Mai 1902, wurde ihre schauspielerische Bedeutung einstimmig anerkannt. Aus der Reihe der erfolgreichen Darbietungen ihres Repertoires seien erwähnt: "Sappho"1) (Anm.: Drama von Franz Grillparzer1)), Margarete (Margaret) in "Heinrich VI."1), "Rutland" (Anm.: Herzogin von Rutland in ?), Maria Stuart1) (Anm.: in dem Schiller-Drama "Maria Stuart"1)), Porzia (Anm.: in dem Shakespeare-Stück "Der Kaufmann von Venedig"), Krimhild1) (Anm.: in dem Trauerspiel "Die Nibelungen"1) von Friedrich Hebbel1)), Parthenia (Anm.: in dem dramatischen Gedicht "Der Sohn der Wildnis" von Friedrich Halm1)), Viola ("Was ihr wollt") etc., etc. Ausgestattet mit den Gaben der Natürlichkeit, Schlichtheit und Wahrheit, ist sie seit Langem bereits künstlerisch ins Große gewachsen."*)

Hedwig Bleibtreu ca. 1905 auf einer Fotografie
von Rudolf Krziwanek1) (1843 – 1905)
Quelle: Wikimedia Commons
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Hedwig Bleibtreu ca. 1905 auf einer Fotografie von Rudolf Krziwanek (1843–1905); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz; gemeinfrei
Ihren Einstand am "Hofburgtheater" hatte Hedwig Bleibtreu an der Seite ihres Vaters in dem Goethe-Trauerspiel "Egmont"1) als das junge Klärchen gegeben und avancierte rasch zu einer der herausragenden Charakterdarstellerinnen dieser berühmten Bühne. Anfangs noch im Fach der "Sentimentalen" besetzt, gelang ihr schon 1893 der große künstlerische Durchbruch als Titelheldin Jeanne d’Arc1) in dem Schiller-Drama "Die Jungfrau von Orleans"1)
Hedwig Bleibtreu, fotografiert von Franz Xaver Setzer (1886 – 1939); Quelle: www.cyranos.ch Man feierte sie nun vor allem als "Tragödin" und "Heroine" ganz in der Tradition der legendären Charlotte Wolter1) (1834 – 1897). Mit klassischen Rollen glänzte sie an der Seite der berühmten Burgschauspieler Josef Kainz1) (1858 – 1910) und Friedrich Mitterwurzer1) (1844 – 1897). Bereits 1898 wurde Hedwig Bleibtreu der Titel "Hofschauspielerin" verliehen, 1906 erhielt sie einen Vertrag auf Lebenszeit.
Auch in damals modernen Stücken wie den dramatischen Werken von Gerhart Hauptmann1), Henrik Ibsen1) – hier als Frau Alving in "Gespenster"1) – oder den Bauernschwänken von Karl Schönherr1) zeigte sie ihre darstellerische Dominanz auf der Bühne, war in späteren Jahren auch in Komödien oder Lustspielen zu sehen und wurde im Alter als "Mutter der Burg" gefeiert.
Ihren Abschied von der Bühne gab die damals über 85-Jährige im Jahre 1955 in dem von Ernst Lothar1) im Rahmen der "Wiener Festwochen"1) am "Akademietheater"1) inszenierten Theaterstück "Die unsichtbare Kette" ("The River Line") von Charles Morgan1) über die Flucht von Kriegsgefangenen. Zwei Jahre zuvor feierte sie unter begeisternder Anteilnahme von Kollegen/Kolleginnen sowie des Wiener Publikums das seltene Jubiläum einer 60-jährigen Zugehörigkeit zum Wiener "Burgtheater" bzw. brillierte im März 1953 als Zaren-Witwe Marfa in dem Dramenfragment "Demetrius"1) von Friedrich Schiller1).  
    
Hedwig Bleibtreu, fotografiert von Franz Xaver Setzer1) (1886 – 1939)
Quelle: www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Neben ihrer umfangreichen Arbeit für das Theater machte Hedwig Bleibtreu immer wieder Ausflüge auf die Leinwand. So wirkte sie bereits zu Stummfilmzeiten in dem von Joe May1) mit Ehefrau Mia May gedrehten, achtteiligen Sensations- und Abenteuerstreifen "Die Herrin der Welt"1) (1919) in drei Episoden mit. Einen weiteren Auftritt hatte sie in dem von Friedrich Fehér mit Ehefrau Magda Sonja als Titelheldin in Szene gesetzten Stummfilm "Die Kurtisane von Venedig"1) (1924) nach dem Roman "Francesca" von Benno Vigny1).
Doch erst ab der Tonfilm-Ära intensivierte Bleibtreu ihre Arbeit vor der Kamera und übernahm Aufgaben in den populären Produktionen jener Zeit an der Seite der damaligen Publikumslieblinge. Meist gab sie Mütter, Großmütter oder Figuren adligen Geblüts wie unter anderem die royale Tante bzw. die Ex-Fürstin in der unterhaltsamen Geschichte "Der Prinz von Arkadien"1) (1932) mit Willi Forst als der Ex-Monarch Prinz von Arkadien und Liane Haid als Schauspielerin Mary Mirana, aber auch schon mal Frauen aus dem Volk wie die Wäscherin Frau Schmidt in der Tragikomödie "Scampolo, ein Kind der Straße" (1932) nach dem Bühnenstück "Scampolo" von Dario Niccodemis (1874 – 1934) mit Dolly Haas in der Titelrolle.

Hedwig Bleibtreu in der Rolle der Prinzessin Beatrix in dem
Stück "Der Schwan" von Ferenc Molnár1) ("Burgtheater" 1921),
fotografiert von Franz Xaver Setzer1) (1886 – 1939)
→ siehe auch Verfilmung 1956
Quelle: geschichtewiki.wien.gv.at von sammlung.wienmuseum.at
Lizenz: CC0 bzw. Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Hedwig Bleibtreu in der Rolle der Prinzessin Beatrix in dem Stück "Der Schwan" von Ferenc Molnár ("Burgtheater" 1921), fotografiert von Franz Xaver Setzer (1886–1939); Quelle: geschichtewiki.wien.gv.at von sammlung.wienmuseum.at; Lizenz: CC0 bzw. gemeinfrei
In der Adaption "Pygmalion"1) (1935) nach dem gleichnamigen Bühnenstück1) von George Bernard Shaw1) mit Jenny Jugo als Blumenmädchen Eliza Doolittle präsentierte sie sich als Mutter des Professor Higgins (Gustaf Gründgens), in dem von Reinhold Schünzel nach dem Bühnenstück "Sixteen" des Ehepaares Aimée (1886 – 1981) und Philip Stuart (1887 –1936) realisierten Drama "Das Mädchen Irene"1) (1936) als Großmutter der titelgebenden jungen Irene (Sabine Peters) sowie von deren Schwester Baba (Geraldine Katt), den Töchtern der berühmten Modeschöpferin Jennifer Lawrence (Lil Dagover).
Die Bühnen- und Filmschauspielerin Hedwig Bleibtreu 1930; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora (1881–1963)/Arthur Benda (1885–1969);Rechteinhaber / Copyright: ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer: 205220-C POR MAG); Datierung: 11.11.1930 Frei nach dem satirischen Roman "Zwölf Stühle"1) von Ilja Ilf1) und Jewgeni Petrow1) entstand von Regisseur von E. W. Emo1) mit Heinz Rühmann als Protagonist der Streifen "Dreizehn Stühle"1) (1935), in dem sie Oberschwester im Waisenhaus auftauchte, von Gerhard Lamprecht1) die Verfilmung "Der Spieler"1) (1938) nach dem gleichnamigen Roman1) von Fjodor Dostojewski1), in dem sie als Babuschka, vermögende Großmutter der jungen Nina (Lída Baarová) in Erscheinung trat, deren Vater General a. D. Kirileff (Eugen Klöpfer) aufgrund seiner Spielsucht hoch verschuldet ist; in weiteren Rollen sah man Albrecht Schoenhals als den in Nina verliebten Dr. Tronka und Hannes Stelzer als Alexej Nikitin, Kirileffs Sekretär und der Spieler.
 
Die Bühnen- und Filmschauspielerin Hedwig Bleibtreu 1930
Foto mit freundlicher Genehmigung der
Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) /
Arthur Benda1) (1885–1969); → Originalfoto
Rechteinhaber / © ÖNB/Wien, Bildarchiv
(Inventarnummer; 205220-C POR MAG); Datierung: 11.11.1930
Persönlichkeiten der Zeitgeschichte verkörperte Hedwig Bleibtreu in dem melodramatischen Spionagefilm "Hotel Sacher"1) (1939) und stellte die (Zigarren rauchende) Anna Sacher1), Besitzerin des berühmten "Hotel Sacher"1), dar, in der Literaturverfilmung "Maria Ilona"1) (1939) mit Paula Wessely als Maria Ilona von Wolkersdorf und Willy Birgel als Karl Felix Fürst zu Schwarzenberg1) verlieh sie der Erzherzogin Sophie von Bayern1), Mutter von Kaiser Franz Joseph I.1) (Hermann Brix1)), Kontur.
Bis Ende der 1940er Jahren sah man sie ebenfalls in etlichen Produktionen, beispielsweise als Baronin Neudegg in der "milieuverliebten Lustspielunterhaltung"3) "Wiener G'schichten"1) (1940), als Tante Ottilie in der Verwechslungskomödie "Meine Tochter lebt in Wien" (1940) mit Hans Moser als der Dorfkrämer Florian Klaghofer und Elfriede Datzig als dessen Tochter Gretl oder einmal mehr als Großmutter, diesmal von Inge Wagner (Ilse Werner), die sich in dem Propaganda-Streifen "Wunschkonzert"1) (1940) in den Fliegeroffizier Herbert Koch (Carl Raddatz) verliebte. Als Willi Forst nach Motiven der gleichnamigen Operette1) von Johann Strauss (Sohn)1) den Kassenschlager "Wiener Blut"1) (1942) drehte, besetzte er Hedwig Bleibtreu als Fürstin Auersbach bzw. Tante von Melanie (Maria Holst), die nach einem Streit mit ihrem frisch angetrauten Gatten Graf Georg Wolkersheim (Willy Fritsch) bei dieser Unterschlupf findet. Eine weitere Zusammenarbeit mit Forst gab es bei der Komödie "Frauen sind keine Engel"1) (1942), wo sie neben Marte Harell als Schriftstellerin Helga Norden und Axel von Ambesser als der charmante Filmregisseur Richard Anden die Verlegerin Dr. Orla spielte, sowie bei dem Biopic "Wiener Mädeln"1) (1944), in dem sie mit dem kleinen Part der Marktfrau Lisi vom "Naschmarkt"1) in Erscheinung trat. Letztgenannter Film von (Regie/Co-Drehbuch/Produktion) und mit Willi Forst als Komponist Carl Michael Ziehrer1) gelangte am 19. August 1949 erstmals in die Lichtspielhäuser.
Von Hedwig Bleibtreus filmischen Aktivitäten nach Kriegsende ist vor allem der von Carol Reed1) nach einem Script von Graham Greene1) gedrehte, legendäre britische Film noir1) "Der dritte Mann"1) (1949, "The Third Man") zu nennen, an der Seite von Orson Welles in der Rolle des Schwarzmarkt-Schiebers Harry Lime1) und Joseph Cotten als dessen Jugendfreund bzw. der Schriftsteller von billigen Wildwest-Romanen Holly Martins gehörte sie als Vermieterin von Harrys ehemaligen Freundin, der Schauspielerin Anna Schmidt (Alida Valli1)) zur Besetzung. Zu ihren letzten Arbeiten vor der Kamera zählten der von Hans Wolff1) nach der Novelle "Der Zobelpelz" von Wilhelm Lichtenberg4) in Szene gesetzte, amüsante Krimi "Großstadtnacht"1) (1950), in dem sie die Garderobiere an der "Staatsoper" bzw. Tante von Anni (Inge Konradi1)), die sich einen wertvollen Pelzmantel "ausleiht", mimte, sowie Harald Reinls1) Melodram "Hinter Klostermauern"1) (UA: 22.04.1952) nach dem Bühnenstück "Das unheilige Haus" von Hans Naderer1) mit Olga Tschechowa in der weiblichen Hauptrolle der Priorin und ihrem kleinen Auftritt einer alten Hausbewohnerin → Übersicht Filmografie.
 
Hedwig Bleibtreu starb am 24. Januar 1958, wenige Wochen nach ihrem 89. Geburtstag in ihrer Wohnung im Wiener Stadtteil Pötzleinsdorf1). "Sie war die einzige Schauspielerin, die auf der Bühne des Wiener "Burgtheaters" aufgebahrt wurde. Normalerweise finden die Trauerfeiern für Ehrenmitglieder des "Burgtheaters" auf der rechten Feststiege an der Volksgartenseite1) statt." notiert geschichtewiki.wien.gv.at.
Die Stadt Wien widmete ihrer großen Schauspielerin ein Ehrengrab1) (Gruppe F, Nummer 88/89) auf dem dortigen "Friedhof Pötzleinsdorf"1), wo sie an der Seite ihres zwei Jahre zuvor verstorbenen zweiten Gatten Max Paulsen die letzte Ruhe fand → Foto der Grabstätte bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Die gefeierte Künstlerin war seit 1900 mit dem Hofschauspieler und "dramatischen Lehrer" am Wiener "Konservatorium"1), Alexander Roempler1) (1860 – 1909) verheiratet, der aus einer früheren Beziehung fünf Kinder mit in die Ehe brachte und mit dem sie viele Jahre in 18. Wiener Gemeindebezirk Währing1) in der Sternwartestraße 71 lebte. Nach dem frühen Tod ihres Gatten – er starb mit nur 49 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes – verkaufte sie die Villa an den Schriftsteller Arthur Schnitzler1).  Eine zweite Ehe ging sie 1911 mit dem späteren "Burgtheater"-Direktor Max Paulsen (1876 – 1956) ein, der unter dem Künstlernamen "Peter Petersen" als Schauspieler sowohl auf der Bühne als auch in etlichen Filmen erfolgreich war. Mit Roempler lebte sie viele Jahre in 18. Wiener Gemeindebezirk Währing1) in der 
Die großartige, viel zu früh verstorbene Schauspielerin Monica Bleibtreu (1944 – 2009) war eine Großnichte von Hedwig Bleibtreu. Deren Sohn Moritz Bleibtreu1) (* 1971) ist ein bekannter Filmschauspieler des jüngeren deutschen Kinos.
 
Hedwig Bleibtreu, seit 19. Oktober 1928 Ehrenbürgerin der Stadt Wien, erhielt im Verlaufe ihrer langen, beeindruckenden Karriere zahlreiche Ehrungen: So war sie unter anderem, neben ihrer Ehrenmitgliedschaft des "Burgtheaters" (1924), seit 1930 Trägerin des "Burgtheater-Rings"4), anlässlich ihrer vierzigjährigen Zugehörigkeit zum "Burgtheater" verlieh man ihr den Berufstitel "Professorin"1). Den "Ehrenring der Stadt Wien"1) konnte sie ebenso wie die "Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft"1) 1943 entgegennehmen. 1954 würdigte die "Republik Österreich"1) ihre Leistungen mit dem "Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich"1), ebenfalls seit 1954 war sie Ehrenmitglied der "Akademie für Musik und darstellende Kunst"1).
Bei geschichtewiki.wien.gv.at kann man zudem lesen: "Das "Burgtheater" feierte Bleibtreus 50. Jubiläum mit einer Inszenierung von Otto Ludwigs1) "Fräulein von Scuderi" (Anm.: nach der gleichnamigen Erzählung1) von E. T. A. Hoffmann1)) – ein großformatiger Theaterzettel der Premiere, von den Mitwirkenden signiert, befindet sich im Nachlass von Hedwig Pistorius1), der in der "Wienbibliothek"1) aufbewahrt wird. Bleibtreu wurde im Oktober 1955 schließlich die Ehre zuteil, anlässlich der Wiedereröffnung des Hauses am Ring1) (14.10.1955, "Neue Burgtheater") den Prolog aus Schillers "Wallenstein"1) zu sprechen."
  
In der Ehrengalerie4) des "Burgtheaters" ist ein von Daniel Hock (1858 – 1934) geschaffenes Porträt Bleibtreus in der Rolle der Gräfin Terzky in Schillers "Wallenstein" zu besichtigen  →  Foto bei austria-forum.org.

Hedwig Bleibtreu Mitte Dezember 1955, aufgenommen
von dem Fotografen Fritz Eschen1) (1900 – 1964)
Originalfoto: Deutsche Fotothek, (file: df_e_0057382)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Fritz Eschen (Datierung: 13.12.1955)
Quelle: www.deutschefotothek.de (Portraitserie Hedwig Bleibtreu)
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Seit 5. November 1981 erinnert im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering1) die nach Hedwig Bleibtreu benannte "Bleibtreustraße" an die einst gefeierte "Grande Dame" des deutschsprachigen Theaters, die zudem durch ihre Mitwirkung in "Der dritte Mann" international Beachtung fand. Bereits seit 1945 trägt in ihrer Geburtsstadt Linz1)  im Franckviertel1) die "Bleibtreustraße" ihren Namen. Weiterhin befindet sich in Linz eine Gedenktafel an ihrem Geburtshaus in der Altstadt Nr. 22 → Foto bei Wikimedia Commons.
Textbausteine des Kurzportraits von cyranos.ch
Siehe auch Wikipedia, geschichtewiki.wien.gv.at
*) Ludwig Eisenberg: "Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert" (Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 104 (→ online: archive.org)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4) geschichtewiki.wien.gv.at
3) Lexikon des internationalen Films
Lizenz Foto Hedwig Bleibtreu aus: "Spemanns goldenes Buch des Theaters "(1912; Urheber Unbekannt): Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument, …) ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren unbekannt sind. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt.
Lizenz Foto Hedwig Bleibtreu (Urheber: Franz Xaver Setzer/Rudolf Krziwanek): Der Urheber dieses Werks ist 1939 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
    
Hedwig Bleibtreu, fotografiert von Josef Székely (1838-1901) am "Burgtheater", in ihren Rollen als …
Hedwig Bleibtreu 1896 als Dichterin Sappho in dem gleichnamigen Trauerspiel von Franz Grillparzer; Urheber: Josef Székely (1838-1901); Quelle: theatermuseum.at; (Inventarnummer: FS_PK167103alt) Copyright: KHM-Museumsverband; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 Hedwig Bleibtreu im Sommer 1896 als Brunhilde in "Die Nibelungen" von Friedrich Hebbel; Urheber: Josef Székely (1838-1901); Quelle: theatermuseum.at; (Inventarnummer: FS_PK268236alt) Copyright: KHM-Museumsverband; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0 Hedwig Bleibtreu 1895 als Volumnia in "Coriolanus" von William Shakespeare; Urheber: Josef Székely (1838-1901); Quelle: theatermuseum.at; (Inventarnummer: FS_PK268234alt) Copyright: KHM-Museumsverband; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
… 1896 als Dichterin Sappho in
dem gleichnamigen Trauerspiel
von Franz Grillparzer
Inventarnummer: FS_PK167103alt
… im Sommer 1896 als Brunhild
in "Die Nibelungen"
von Friedrich Hebbel
Inventarnummer: FS_PK268236alt
… 1895 als Volumnia
in "Coriolanus"
von William Shakespeare
Inventarnummer:
FS_PK268234alt
Quelle: theatermuseum.at; © KHM-Museumsverband; Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
(Link: Wikipedia)
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