Wirken am Theater (Auswahl) / Kinofilme / TV-Produktionen / Hörspiel |
||||||||||||||
|
||||||||||||||
Das Rollenrepertoire des Schauspielers war breit gefächert, reichte von
klassischen Stücken bis hin zur Moderne. So gab er die tragischen
Helden der Weltliteratur, unter anderem Shakespeares "Hamlet"1), Goethes
"Torquato Tasso"1), Kleists "Prinz von Homburg"1)
oder Hölderlins "Empedokles"1), beeindruckte Publikum und
Kritiker mit Titelrollen unter anderem in William Shakespeares
"Coriolanus" oder Ibsens "Peer Gynt"1) ebenso
wie in Stücken von Botho Strauß1), Ödön von Horváths
"Geschichten aus dem Wienerwald"1),
Peter Handkes "Die Unvernünftigen sterben
aus"1) sowie in Handkes Aischylos-Bearbeitung
"Der gefesselte Prometheus"1)
("Prometheus, gefesselt"), uraufgeführt am 10. August 1986 im Rahmen der
"Salzburger Festspiele". Im Jahre 2000 glänzte Bruno Ganz
mit der Titelrolle in Peter Steins 13-stündiger Inszenierung von Goethes "Faust I"1)
und "Faust II"1),
inszeniert anlässlich der Expo 20001) in Hannover → "Faust-Projekt". Zu seinen
jüngeren Theaterarbeiten zählte die Rolle des Titus Andronicus in
"Schändung" von Botho Strauss, welches Intendant Elmar Goerden1)
im Frühjahr 2006 am "Schauspielhaus
Bochum"1) in Szene setzte. Seit Mitte Oktober bis 23. Dezember 2012 trat Bruno Ganz im Rahmen eines Gastspiels des
"Schauspielhauses Zürich"
am Pariser "Théâtre Odéon" als pensionierter
Fleischermeister Max in Harold Pinters1)
"Le retour" (Die Heimkehr) in einer Inszenierung von Luc Bondy1) auf;
die Koproduktion mit dem "Théâtre Odéon" war ab Ende Januar 2013
auch in Zürich zu sehen → Auswahl Arbeiten für das
Theater.
Eine weitere nachhaltige Rolle war die des Film-Großvaters in Fredi M. Murers1) anrührenden Geschichte "Vitus"1) (2006): Der Schweizer Filmemacher erzählt einfühlsam die turbulente Menschwerdungsgeschichte eines Wunderjungen (Teo Gheorghiu1)): Er spielt virtuos Klavier und brilliert in der Schule. Deshalb wird er ausgegrenzt. Vitus verbringt viel Zeit bei seinem Großvater, einem etwas kauzigen Schreiner, der vom Fliegen träumt. Der Junge hingegen träumt von einem normalen Leben. Eines Tages befreit er sich vom lästigen Wunderkinddasein mit einem waghalsigen Ikarusflug vom Balkon So dramatisch das klingt, ist die Geschichte doch sehr witzig erzählt. Gleichzeitig ist Vitus auch berührend. (Quelle: www.coopzeitung.ch) Mit dem amerikanischen Star-Regisseur Francis Ford Coppola1) drehte Bruno Ganz an der Seite von Alexandra Maria Lara und Tim Roth1) seit Herbst 2006 die Literaturadaption "Youth Without Youth"1) (Jugend ohne Jugend). Der Film, welcher 2007 in die Kinos kam, basiert auf der gleichnamigen Novelle des rumänischen Schriftstellers Mircea Eliade1), Ganz zeigte sich hier als der Professor Stanciulescu, dessen Leben sich nach einem verhängnisvoll Ereignis in den dunklen Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg ändert. Zur Flucht gezwungen, wird durch entlegene Gebiete in Rumänien, der Schweiz, Malta und Indien gejagt.3) Gerade beendet hatte der Schweizer die Dreharbeiten zu dem Film "Der Baader Meinhof Komplex"1). Die von Uli Edel in Szene gesetzte und Bernd Eichinger produzierte, hochkarätig besetzte Kinoproduktion basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch1) des Journalisten und damaligen "Spiegel"-Chefredakteurs Stefan Aust1) über die deutsche Terrororganisation RAF1). Unter anderem spielten Moritz Bleibtreu1) und Martina Gedeck1) die Köpfe der RAF, Andreas Baader1) und Ulrike Meinhof1), Johanna Wokalek1) gab Gudrun Ensslin1), Bruno Ganz verkörperte den "Terroristenjäger" Horst Herold1); der ambivalent beurteilte Film war seit 25. September 2008 im Kino zu sehen. In dem preisgekrönten Kinofilm "Der Vorleser"1) (2008, The Reader), von Regisseur Stephen Daldry1) nach dem 1995 erschienenen, gleichnamigen Roman1) von Bernhard Schlink1) inszeniert, trat Bruno Ganz als Professor Rohl in Erscheinung. Fast ausschließlich in Deutschland mit Stars wie Kate Winslet1) und Ralph Fiennes1) gedreht, kam der Film am 10. Dezember 2008 in die US-amerikanischen Kinos, in Deutschland lief er seit dem 26. Februar 2009. Im Herbst 2008 starteten in der Schweiz die Dreharbeiten zu "Der grosse Kater"1) nach dem gleichnamigen Bestseller des Schweizer Schriftstellers Thomas Hürlimann1), bei dem Hürlimanns Vater Hans (ehemaliges Mitglied des Schweizer Bundesrates und 1979 Schweizer Bundespräsident) offenbar als literarisches Vorbild diente. Regie führt in der schweizerisch-deutschen Koproduktion Wolfgang Panzer1), das Familiendrama spielt zur Zeit des Besuchs des spanischen Königspaars 1979 in der Schweiz. Die von Bruno Ganz in der Geschichte dargestellte Titelfigur "Kater" ist der eidgenössische Bundespräsident, der die hohen Gäste empfängt, beim Festessen allerdings einen peinlichen Ehekrach erleidet. Er entdeckt, dass sein wichtigster Verbündeter eine perfide Intrige gesponnen hat, um ihn zu Fall zu bringen. Während Kater versucht, den Schaden in Grenzen zu halten, wird ihm bewusst, dass sein rücksichtsloser Aufstieg an die Macht nun doch Konsequenzen haben wird … An der Seite von Bruno Ganz in der Titelrolle spielte Marie Bäumer1), ebenfalls zur prominenten Darsteller-Riege gehörten (neben anderen) Ulrich Tukur1), Christiane Paul1), Edgar Selge und Walo Lüönd1); Kinopremiere war im Januar 2010 in Bern.
Als sehenswerte Produktion (Kinostart: 07.10.2010) mit Bruno Ganz ist der Film "Das Ende ist mein Anfang"1) (La fine è il mio inizio) nach dem gleichnamigen Bestseller des italienischen Journalisten Tiziano Terzani1) (1938 2004) zu nennen. Für Regisseur Dr. Jo Baier1) verlieh Bruno Ganz der Figur des langjährigen Spiegel-Korrespondenten bzw. Autors authentische Züge, der in der Zeit bis zu seinem Tod seinem Sohn Folco (Elio Germano1)) die Geschichte seines Lebens erzählt. "Eine außergewöhnliche Geschichte über die Beziehung zwischen Vater und Sohn, über das faszinierende Leben des Tiziano Terzani und vor allem über das Abschiednehmen." konnte man bei collinafilm.de lesen; eine weitere Hauptrolle spielte Erika Pluhar als Ehefrau von Tiziano Terzani. Danach drehte der Ausnahmeschauspieler in Berlin den internationalen Action-Thriller "Unknown"1) (Unknown Identity) unter der Regie des Spaniers Jaume Collet-Serra, zusammen mit den Hollywoodstars Diane Kruger1) und Liam Neeson aber auch dem deutschen Schauspieler Sebastian Koch1); die Arbeiten zu dem Film begannen Anfang März 2010, Kinostart in Deutschland und Österreich war am 3. März 2011. Bruno Ganz stand für Patrizia Mazuys Kinofilm "Sport des filles Seitengänge"2) vor der Kamera und mimte den griesgrämig-zynischen Reitlehrer bzw. Ex-Reitchampion Franz Mann. Als Drehort für die deutsch-französische Co-Produktion wurde auch Frankfurt gewählt, das "Internationale Reitturnier"1) (17. bis 19. Dezember 2010) der Dressur- und Springreiter bzw. die Frankfurter Festhallen dienten als Kulisse für einige Szenen. Seine Weltpremiere feierte der Streifen am 11. August 2011 im Rahmen des "64. Locarno Festivals"1). An aktuelleren Arbeiten vor der Kinokamera sind zu nennen die französisch-deutsche Kleist-Verfilmung "Michael Kohlhaas"1) (2013) mit Mads Mikkelsen1) in der Titelrolle und Ganz als der Gouverneur sowie Bille Augusts Thriller "Nachtzug nach Lissabon"1) (Night Train to Lisbon) unter anderem mit Jeremy Irons1), Christopher Lee und Charlotte Rampling, gedreht nach dem gleichnamigen Roman1) von Pascal Mercier1); Kinostart in Deutschland war der 7. März 2013. In dem von Ridley Scott1) in Szene gesetzten US-amerikanischen Thriller "The Counselor"1) (2013) übernahm er die Nebenrolle eines Diamantenhändlers. Scott besetzte Ganz übrigens auch in seinem Pilotfilm zur US-amerikanischen TV-Serie "The Vatican" (2013) des Senders "Showtime" als fiktiven Papst Sixtus VI., die Serie selbst wurde bisher nicht realisiert. Bei den "64. Internationalen Filmfestspielen" (06.02.16.02.2014) in Berlin ("Berlinale") feierte die skandinavische Gemeinschaftsproduktion bzw. Hans Petter Molands schwarze Verbrecherkomödie "Einer nach dem anderen1) (auch "Kraftidioten") Premiere, Bruno Ganz präsentierte sich hier als serbischer Mafiaboss Papa an der Seite des Protagonisten (Stellan Skarsgård). Am 19. August 2014 begannen im schweizerischen Graubünden sowie in München, Thüringen und Sachsen-Anhalt mit Regisseur Alain Gsponer1) die Dreharbeiten zu einer neuerlichen Verfilmung der Kinderbuchklassiker "Heidi"1) von Johanna Spyri. Die jugendliche Protagonistin wurde von Newcomerin Anuk Steffen1) gespielt, Bruno Ganz schlüpft in die Rolle von deren Großvater, dem eigenbrötlerischen aber herzensguten Alpöhi. In weiteren Rollen sah man unter anderem Quirin Agrippi1) (Geissenpeter), Katharina Schüttler1) (Fräulein Rottenmeier), Isabelle Ottmann1) (Klara Sesemann), Maxim Mehmet1) (Vater Herr Sesemann) und Hannelore Hoger (Großmama Sesemann) "Heidi"1) kam in der Deutschschweiz1) und in Deutschland am 10. Dezember 2015 in die Kinos. Die letzten Schweizer Leinwandproduktionen des Stoffes fanden vor rund sechs Jahrzehnten statt, 1952 wurde "Heidi"1) von dem italienischen Regisseur Luigi Comencini1) mit Elsbeth Sigmund1) (Heidi) und Heinrich Gretler (Alpöhi) in Szene gesetzt, 1955 folgte "Heidi und Peter"1) von Regisseur Franz Schnyder1), erneut mit Elsbeth Sigmund und Heinrich Gretler. Die aktuelle Filmversion wurde übrigens anlässlich der 66. Verleihung des "Deutschen Filmpreises 2016"1) ("Lola") am 27. Mai 2016 im Berliner "Palais am Funkturm" als "Bester Kinderfilm" ausgezeichnet. Am 31. Dezember 2015 ging bei uns das Drama "Remember"1) an den Start, in dem "Oscar"-Preisträger Christopher Plummer als zunehmend dementer Holocaust-Überlebender Zev Gutman brillierte, der zusammen mit seinem an den Rollstuhl gefesselten Freund Max Rosenbaum (Martin Landau1)) den Entschluss fasst, den Mann zu töten, der in Auschwitz ihre Familien ermordet hatte Dieser SS-Mann Otto Walisch konnte unter dem falschen Namen Rudy Kurlander in Nordamerika untertauchen. Als Problem erweist sich, dass es vier Männer unter dem Namen Kurlander gibt, unter anderem dargestellt von Bruno Ganz, Jürgen Prochnow und Heinz Lieven1). Die Geschichte, welche der vielfach ausgezeichnete kanadische Regisseur armenischer Abstammung Atom Egoyan1) erzählt, ist nicht nur wegen seiner Hauptdarsteller sehenswert, thematisiert er doch "in einer raffinierten, der Geschichtsschreibung nicht unbekannten Wendung das Thema Täter und Opfer neu. Was bleibt, ist das Offenlegen der Macht der Verdrängung." schrieb die "Stuttgarter Nachrichten". Unter der Regie von Matti Geschonneck begannen Anfang Oktober 2016 in Berlin die Dreharbeiten für die ZDF-Kino-Koproduktion "In Zeiten des abnehmenden Lichts"1), basierend auf dem autobiografisch gefärbten gleichnamigen Bestseller1) von Eugen Ruge1). Der Autor "spiegelt die Geschichte der DDR im Schicksal einer Familie. Der Bogen spannt sich über vier Generationen von den Großeltern, die überzeugte Kommunisten sind, über den durch seine Haftzeit in sowjetischen Arbeitslagern bereits ernüchterten, aber an die Möglichkeit eines demokratischen Sozialismus glaubenden Vater und seinen Sohn, der kurz vor dem Mauerfall in den Westen flieht, da für ihn individuelle Freiheit und Sozialismus unvereinbare Gegensätze sind, bis zum Urenkel, der die DDR nur noch als eine merkwürdige Kindheitserinnerung im Gedächtnis bewahren wird." kann man bei Wikipedia lesen. Bruno Ganz zeigte sich als Urgroßvater Wilhelm Powileit, ein Ex-Widerstandskämpfer, Exil-Heimkehrer und unverbesserlicher Stalinist; Kinostart war am 1. Juni 2017. Ebenfalls im Sommer 2017 (27.07.2017) kam die britische Produktion "The Party"1) mit Ganz als als Ehemann bzw. Esoteriker Gottfried in die deutschen Kinos, der Horror-Thriller von Lars von Trier1) über einen hochintelligenten Serienkiller (Matt Dillon1)) mit dem Titel "The House That Jack Built"1) (2018) zeigt ihn als als mysteriösen Verge. In dem österreichisch-deutschen Spielfilm "Der Trafikant"1) (2018) nach dem Roman von Robert Seethaler1) verkörpert er den berühmten Psychoanalytiker Sigmund Freud1), mit "Radegund"1) (2018), einem Drama von Terrence Malick1), wird die Lebensgeschichte des im oberösterreichischen St. Radegund1) geborenen Franz Jägerstätter1) erzählt, der als Kriegsdienstverweigerer im 2. Weltkrieg am 6. Juli 1943 wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. An der Seite des Protagonisten August Diehl1) sieht man Bruno Ganz als den für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer zuständigen Militärjuristen bzw. Reichskriegsgerichtsrat Werner Lueben1) → Übersicht Kinofilme.
Die Fernsehzuschauer konnten Bruno Ganz ebenfalls in verschiedensten Produktionen auf dem Bildschirm erleben, so anfangs vornehmlich mit seinen großen klassischen Rollen in Aufzeichnungen von Theateraufführungen. In Bernhard Sinkels Vierteiler "Väter und Söhne Eine deutsche Tragödie"1), der Geschichte über den Aufstieg und Niedergang einer deutschen Industriellenfamilie zwischen 1911 und 1946 sowie der Verstrickung der "IG Farben" im Nazi-Deutschland, spielte er 1986 den Heinrich Beck sowie 1990 sechs Folgen lang den versponnenen Detektiv Tassilo S. Grübel in der Serie "Tassilo Ein Fall für sich"4). Man sah ihn beispielsweise 1991 mit der Hauptrolle des Schriftstellers Jacques Tüverlin in dem Dreiteiler "Erfolg"2) nach dem Roman von Lion Feuchtwanger1), ein Jahr später in Markus Fischers "Brandnacht" (1992), wo er den Kunstmaler bzw. privaten Ermittler Peter Keller mimte, der wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau nach vielen Jahren in sein Heimatdorf im schweizerischen Emmental zurückkehrt und dessen Reise zu einer tödlichen Mission wird. Bruno Ganz bleibt aber auch in Krimis wie "Ein Richter in Angst"4) (1995) aus der Reihe "Anwalt Abel"1) und seiner Rolle des Richters Crusius, den alle wegen seiner Unerbittlichkeit hassen, oder der "Tatort"-Folge "Schattenwelt"1) (1996) und seinem Part des ins Obdachlosenmilieu abgerutschten Hamburger Rechtsanwalts Tom Bombadil, dessen Freundin brutal ermordet wird, in ganz besonderer Erinnerung. Für Bernd Böhlichs psychologischen Thriller "Tödliches Schweigen"2) (1997) übernahm er die Hauptrolle des Fleischermeisters bzw. Vaters Hans Plache, dessen Sohn Christian (Ulrich Mühe) einst wegen seiner Homosexualität die DDR-Dorfgemeinschaft verließ, nach West-Berlin flüchtete und nun nach Jahren als Überraschungsgast zum 60. Geburtstag des Vaters auftaucht. "Stark gespieltes, großartig besetztes Drama, das sich ganz aus den Charakteren entwickelt. Eine Studie über Sprachlosigkeit." meint tittelbach.tv. In den Litauen bzw. an an Originalschauplätzen in Rom entstand unter der Regie von Jeff Bleckner die aufwendig produzierte Biografie "Fürchtet euch nicht! Das Leben Papst Johannes Pauls II."1) (2005, Have No Fear: The Life of Pope John Paul II.) mit Thomas Kretschmann1) in der Titelrolle des Papstes Johannes Paul II.1) und Bruno Ganz als Kardinal Stefan Wyszyński1). Nach längerer TV-Abstinenz war Brunz Ganz Mitte Mai 2008 in dem Beziehungsdrama "Copacabana"5) mal wieder in einem ausschließlich für das Fernsehen gedrehten Film zu sehen. In dem von Regisseur Xaver Schwarzenberger1) inszenierten Stück, benannt nach dem gleichnamigen Songtitel1) von Barry Manilow1), überraschte der Charakterdarsteller als Filmehemann von Nicole Heesters und Vater dreier erwachsener Kinder samt Anhang, die alle gemeinsam den 35. Hochzeitstag der Eltern feiern wollen. Bei dem Familientreffen brechen Konflikte auf, Herbert (Bruno Ganz) und Maria (Nicole Heesters) stecken ebenso in einer tiefen Ehe- bzw. Beziehungskrise wie ihre Kinder Angelika (Christiane Paul1)) und Mark (Devid Striesow1)). Einzig die jüngste Tochter Laura (Nina Blum1)) scheint in ihrer neuen Liebe Jo (Xaver Hutter1)) einen Traummann gefunden zu haben. In weiteren Rollen sah man unter anderem Wotan Wilke Möhring1) und Friedrich von Thun, glänzend auch Erni Mangold als biestige Großmutter Rita. "Mit einem starken Darstellerensemble inszenierte Xaver Schwarzenberger ein faszinierendes Familienporträt über die vielen kleinen Geheimnisse des Alltags. Besonders Bruno Ganz und Nicole Heesters als Ehepaar geben hier eine Paradebeispiel ihrer Schauspielkunst." kann man bei prisma.de lesen. In Rainer Kaufmanns Tragikomödie "Ein starker Abgang"5), die am 25. Juli 2008 erstmals bei ARTE ausgestrahlt wurde, war Bruno Ganz der ebenbürtige Partner von Monica Bleibtreu und gab den alternden, fast vergessenen Schriftsteller und Misanthropen Heinz Kilian, der an einer Magenerkrankung leidet. Er setzt seine ganze Hoffnung auf Genesung auf die naturgläubige, selbstbewusste Ernährungsberaterin Vera Hartel (Monica Bleibtreu), die sich nun seiner unerbittlich annimmt. Rainer Tittelbach meint bei tittelbach.tv: "Dieser Kilian ist eine Figur von Format. Bruno Ganz spielt ihn anders als Jack Nicholson in "Besser geht's nicht"1) als typisch deutschen Menschenfeind, miesepetrig, voller inbrünstigem Pessimismus. Mit Sprache knüppelt er alles und jeden nieder. Gegen seine Boshaftigkeit hat selbst seine ebenso resolute wie stoisch ertragende Begleiterin keine Chance. Monica Bleibtreu spielt diese mit mehr Milde und Langmut als ihre Paraderolle in "Marias letzte Reise"1), in dem sie sich als menschenwürdig sterbende Krebskranke in die Herzen der Zuschauer grantelte." Und prisma.de notiert: "Mit dem brillanten Darstellerduo Bruno Ganz und Monica Bleibtreu bietet Rainer Kaufmann in seiner bislang besten Regiearbeit ein unglaublich starkes Duell. Nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern auch zwischen Misanthropie und Hoffnung, Zynismus und Nachdenklichkeit, zwischen zwei komplett unterschiedlichen Lebensanschauungen. Ein kammerspielartiges Zwei-Personen-Stück mit feinsinnigem, durchaus auch nachdenklich stimmenden Humor wie man es gerne häufiger sähe." → Übersicht TV-Filme.
Am 22.März 2011 feierte der charismatische Schauspieler seinen
70. Geburtstag, "Welt
Online" bezeichnet ihn als "Galionsfigur des
Theaterbezirks" und als "melancholischen Denkspieler": "Er
spielte und spielt im deutschen Theaterbezirk eine Sonderrolle: die der
Galionsfigur. Wer sich an das wesentlichste Kapitel der
Nachkriegstheatergeschichte in Deutschland erinnert, das von Zadek,
Peter Stein, Klaus Michael Grüber und Claus Peymann
geschrieben wurde, der erinnert sich sofort an Bruno Ganz. (…)
Bruno Ganz ist der Poet des intellektuellen Dramas und des
Intellektuellendramas. Stets hält er die Balance zwischen Gefühl und Ratio.
Stupendes Können verschwindet hier hinter dem Anschein des Seins, äußerste
Kunstfertigkeit kippt unversehens ins Natürliche. (…) Vom Theater hat
sich Bruno Ganz, der mittlerweile hauptsächlich in Venedig lebt,
zurückgezogen. Zu "altmodisch" sei er für derlei, sagt er, wenn er
gerade milde aufgelegt ist. Jetzt feiern wir seinen 70. Geburtstag. Ein
Segen, dass es ihn gab. Ein Segen, dass es ihn gibt." Die F.A.Z.
notiert unter anderem: "Es sind die Figuren am Rande des
Unwahrscheinlichen, die Phantome der Leinwand, in denen dieser Schauspieler
groß ist, nicht die Alltagshelden, die er aus dem Handgelenk holt.",
für den "TAGESSPIEGEL"
ist Bruno Ganz "ein Pionier der abgründigen Psyche und des
poetischen Genies." |
||||||||||||||
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de; siehe auch Wikipedia, whoswho.de, deutsches-filmhaus.de, tls.theaterwissenschaft.ch sowie die Artikel zum 70. Geburtstag bei Welt Online, DER TAGESSPIEGEL |
||||||||||||||
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 4)
fernsehserien.de, 5) tittelbach.tv, 6) prisma.de Quelle: 3) filmstarts.de |
||||||||||||||
Lizenz Foto "Bruno Ganz beim
Deutschen Filmfestival in Tokio am 11. Juni 2005" (Urheber: Wikimedia-Benutzer
Yasu): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert. Lizenz Foto "Stern von Bruno Ganz auf dem Boulevard der Stars in Berlin" (Urheber: Wikipedia-Benutzer Times): Diese Datei ist unter den Creative Commons-Lizenzen Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert, 2.5 generisch, 2.0 generisch und 1.0 generisch lizenziert. |
||||||||||||||
|
||||||||||||||
|
||||||||||||||
|
||||||||||||||
Um zur Seite der Publikumslieblinge zurückzukehren, bitte dieses Fenster
schließen. Home: www.steffi-line.de |