Übersicht (Auswahl) Filmografie / Hörspiel
Der Schauspieler, Regisseur, Rezitator und Maler Jürgen Goslar wurde am 26. März 1927 in Oldenburg1) geboren. Nach der Schule studierte er Theaterwissenschaften und gab dann in Köln 1948 in dem Kleist-Lustspiel "Der zerbrochne Krug"1) sein Bühnendebüt. Rasch avancierte Goslar am Theater sowohl in klassischen als auch modernen Stücken zu einem bedeutenden Darsteller, einem breiten Publikum bekannt wurde er ab Mitte der 1950er Jahre durch Rollen in verschiedenen Kinoproduktionen. Man erlebte ihn unter anderem in beliebten Produktionen wie "Wo der Wildbach rauscht"1) (1956), "Wir Wunderkinder"1) (1958), "Und ewig singen die Wälder"1) (1959), "Der letzte Zeuge"1) (1960) oder " Liebling, ich muß dich erschießen"1) (1962; auch Regie) und für das Fernsehen übernahm er ebenfalls interessante Rollen.
 
 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Jürgen Goslar 01; Copyright Virginia Shue
Jürgen Goslar (Hektor) und Margit Saad (Helena) in "Der trojanische Krieg findet nicht statt" von Jean Giraudoux; Produktion: SWR; Regie: Gustav Rudolf Sellner; Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; Copyright SWR Bereits 1956 besetzte ihn John Olden1) mit der Hauptrolle des irischen Widerstandskämpfers Mike in dem TV-Drama "Keiner stirbt leicht"2), ein Jahr später glänzte er an der Seite von Margit Saad als Hektor1) in dem Stück "Der trojanische Krieg findet nicht statt"2) nach "La guerre de Troie n'aura pas lieu"1) von Jean Giraudoux1). 1959 stand er für Hans Lietzau1) mit der Titelrolle des Herbert Engelmann in dem gleichnamigen Fernsehspiel2) nach dem Drama von Gerhart Hauptmann1) in der Bearbeitung von Carl Zuckmayer1) vor der Kamera. Unter der Regie von Hans Quest spielte er die Hauptrolle des Atomforschers Clive Freeman, dessen Tochter in dem sechsteiligen Krimi "Es ist soweit" (1960) von Kidnappern entführt wird – der ersten Durbridge1)-Verfilmung im deutschen Fernsehen. In "Die Zeit und die Conways"2) (1960), John Oldens TV-Adaption von des gleichnamigen Bühnenwerks1) von John Boynton Priestley1) interpretierte er den Anwalt Gerald Thornton an der Seite von Inge Meysel, außerdem übernahm Goslar Gastauftritte in beliebten Krimiserien wie "Die fünfte Kolonne", "Der Kommissar", "Derrick"1) oder "Das Kriminalmuseum", Serien für die er dann auch Regie führte. Bei "Der Kommissar" beispielsweise zeichnete er vier Mal als Regisseur verantwortlich und spielte drei Mal selber mit.
 
 
Foto: Jürgen Goslar (Hektor) und Margit Saad (Helena1)) 1957 in
"Der trojanische Krieg findet nicht statt"
von Jean Giraudoux
Produktion: SWR; Regie: Gustav Rudolf Sellner1) 
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services;  © SWR
Bei etlichen erfolgreiche Film- und Fernsehspielen mit renommierten deutschen und internationalen Schauspielern/Schauspielerinnen hinterließ Goslar als Regisseur seine Handschrift. So entstanden unter anderem Kinoproduktionen wie der Krimi "Das Mädchen und der Staatsanwalt"1) (1962) mit dem jungen Götz George, der Thriller "Neunzig Minuten nach Mitternacht"1) (1962) mit Christine Kaufmann und Martin Held, die Literaturverfilmung "…und die Nacht kennt kein Erbarmen" (1974) nach dem Roman "Entmündigt" von Heinz G. Konsalik1), das Abenteuer "Der flüsternde Tod"1) (1976, "Whispering Death") nach dem Roman Daniel Carney1) mit Christopher Lee und der Streifen "Slavers – Die Sklavenjäger"1) (1976) mit Trevor Howard als Alec Mackenzie, "der zwar auch mit "Negersklaven", wie es zu dieser Zeit hieß, gute Geschäfte macht, aber seine "Ware" sehr viel pfleglicher behandelt".3) Goslar selbst spielte die Rolle des deutschen Diplomaten Max von Erken.
 
ürgen Goslar und Sascha Hehn; Copyright Virginia Shue
Jürgen Goslar und Sascha Hehn1)
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Zu Goslars Regiearbeiten für das Fernsehen zählen neben den erwähnten Krimiserien beispielsweise das Dokumentarspiel "Der Rivonia-Prozeß"2) (1966) über den Rivonia-Prozess1), der Zweiteiler "Die mexikanische Revolution"2) (1968) über die Mexikanische Revolution1), die Krimiserie "Diamantendetektiv Dick Donald" (1971), mit Götz George als Titelheld, und Ende der 1980er Jahre in Zusammenarbeit mit Gero Erhardt1) der Quotenrenner "Das Erbe der Guldenburgs"1), in dem Goslar auch die Rolle des Dr. Max von Guldenburg verkörperte.
In den 1990ern trat Goslar nur sporadisch vor die Fernsehkamera, so unter anderem für die Serie "Der Nelkenkönig"4) (1994) mit Hans Teuscher oder die humorige Geschichte "Tote sterben niemals aus"5) (1996) mit Götz George als gewitztem Sozialhilfeempfänger, wo er wiederum Regie führte. Zu seinen jüngeren Auftritten als Darsteller zählte die Rolle des Rainer Pohl in der kurzlebigen Krimiserie "T.E.A.M. Berlin – Der Kreuzzug"4) (2000), der Part des Arno von Stahl in der Episode "Bodyguard"4) (2003) aus den Stories um "Medicopter 117 – Jedes Leben zählt"1) (2002) sowie die Fernsehspiele "Georgisches Liebeslied"6) (2005, Regie: Tatiana Brandrup7)) und die von Helmut Förnbacher1) in Szene gesetzte Inga Lindström1)-Verfilmung "Der Weg zu dir"4) (2005). Goslar zeigte sich als der alte Anton Brettschneider in Markus Rosenmüllers1) spannungsgeladenem Psychothriller "Das Geheimnis des Königssees"1) (2008) mit Yvonne Catterfeld1) (in ihrer ersten Filmhauptrolle), hatte Gastauftritte in der "Siska"1)-Folge "Spiel im Schatten"4) (EA: 08.06.2007) sowie in der Episode "Die Nacht kommt schneller als du denkst"2) (EA: 02.05.2008) aus dem Dauerbrenner "Der Alte"1). mit dem damaligen Ermittler Rolf Herzog (Walter Kreye). Ende November 2008 präsentierte sich Goslar in "Der süße Klang der Lüge"4), der zweiten Geschichte um das ungleiche Detektiv-Pärchen "Dell & Richthoven"4) alias Christoph M. Ohrt1) und Friedrich von Thun. In der Serie "Der Dicke"1) (später "Die Kanzlei")" trat er ab der Folge "Alte Freunde – Alte Feinde"4) (EA: 03.07.2012) in weiteren fünf Geschichten als der demenzkranke Vater des Protagonisten, dem schwergewichtigen Anwalt Ehrenberg (Dieter Pfaff) in Erscheinung. Zuletzt wirkte er bei "Hubert und Staller"1) mit und mimte den Herbert Breuer in der zweiteiligen Folge "Die ins Gras beißen" (Teil 1 / Teil 2 bei fernsehserien.de) → mehr Filmografie.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Theater, Film und Fernsehen hielt Jürgen Goslar Rezitationsabende ab, wobei er sich zum Spezialisten der Texte von Rainer Maria Rilke1) entwickelte. Bereits als junger Schauspieler präsentierte er in vielbeachteten Rezitationsabenden die "Duineser Elegien"1), so auch 1980 während der "Salzburger Festspiele"1). Außerdem war er Autor verschiedener Bücher, bearbeitete Romane und Theaterstücke und schrieb diverse Film-Drehbücher. Er arbeitete zudem an zahlreichen Hörspiel- und Hörbuchproduktionen mit, wie beispielsweise seinem Lieblingsdichter Rainer Maria Rilke, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier. Werke von Rilke, Goethe1), Schiller1), Heine1), Morgenstern1), Ringelnatz1) oder Tucholsky1) erschienen auch auf eigenen CDs.
Als Synchronsprecher machte er sich ebenfalls einen Namen, unter anderem lieh er Toshirō Mifune1) als Bandit Tajōmaru in "Rashomon"1) (1950), Stephen Boyd als Messala "Ben Hur"1) (1959) und Peter O'Toole als König Heinrich II. in "Becket"1) (1964) seine Stimme → mehr bei synchronkartei.de.

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Jürgen Goslar 02; Copyright Virginia Shue
Darüber hinaus entwickelte Jürgen Goslar eine Leidenschaft für die Malerei und für das Schreiben von Gedichten Seine Bilder stellte er der Öffentlichkeit im Rahmen von einigen Ausstellungen vor und publizierte zudem ein Buch zu seinen Werken → www.juergengoslar.com.  
Das Mulitalent Jürgen Goslar, der unter anderem in München an der "Ludwig-Maximilians-Universität"1) und als Professor on Graz an der "Universität für Musik und darstellende Kunst"1) lehrte, war verheiratet und lebte im oberbayerischen Ainring1). Seine jüngste, aus erster Ehe stammende Tochter Isabel war von 1982 bis 1997 mit dem Schauspieler Jürgen Prochnow verheiratet; aus zwei weiteren Ehe gingen zwei Söhne hervor.
Zu den Auszeichnungen, die Goslar während seines Schaffens erhielt hat, zählt der 1. Preis der "Filmfestspiele Sao Paulo"1) sowie der "Goldene Bildschirm"1) der Zeitschrift "TV Hören & Sehen"1), den er drei Mal (1959–1961) als "Beliebtester Darsteller" entgegennehmen konnte.
 
Jürgen Goslar starb am 5. Oktober 2021 im hohen Alter von 94 Jahren; die Trauerfeier sowie Beisetzung fand seinem Wunsch entsprechend im engsten Familienkreis statt. Die Traueranzeige in der Oldenburger "Nordwest-Zeitung"1) trägt den Rilke-Spruch "Es ist die Kunst – zu leben" → traueranzeigen.nwzonline.de. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Salzburger Kommunalfriedhof"1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Siehe auch Wikipedia, deutsches-filmhaus.de
sowie www.juergengoslar.com
Fremde Link: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de, 5) prisma.de, 6) filmdienst.de, 7) filmportal.de
3) Quelle: Wikipedia (abgerufen 08.11.2014)
    
Filme
Als Darsteller: Kino / Fernsehen
Als Regisseur

Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage, whoswho.de, fernsehserien.de, filmportal.de)
Kinofilme, als Darsteller Fernsehen (Auszug), als Darsteller Als Regisseur
Hörspielproduktionen (Auszug)
1950er 1960er 1970er/1980er
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia, tls.theaterwissenschaft.ch)
1950er Jahre 1960er Jahre 1970er/1980er Jahre
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