Filmografie
Hermine Körner wurde am 30. Mai 1878 als Hermine Stader und Tochter eines Professors der Naturgeschichte in Berlin1) geboren. Sie war das fünfte Kind des Lehrers und Zoologen Wilhelm Stader (geb. 1. Februar 1840 in Elberfeld1)) und der Emilie Luyken (geb. 15. Juni 1846 in Altenkirchen/Westerwald1)); gestorben 6. Februar 1926 ebenda). Der Vater brach 1880 zu einer Vortragsreise in die USA auf, von der er nicht zurückkehrte, er starb am 28. Februar 1888 in Reading1). Die verwitwete Mutter zog mit den fünf Kindern von Berlin zum Bruder ins Elternhaus nach Altenkirchen (Westerwald), wo Hermine Körner ihre Kindheit verbrachte.*)
Hermine Körner als Königin Christine in dem gleichnamigen Schauspiel von August Strindberg (München, 1921), fotografiert von Grete Back (1878–1965); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0281616); Eigentümer / Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Grete Back/Datierung um 1921; Quelle: www.deutschefotothek.de Die junge Hermine zeigte schon früh ein außerordentliches Talent für das Klavierspiel, so war es nicht weiter verwunderlich , dass sie anfangs das Konservatorium in Wiesbaden1) besuchte; einer ihrer Lehrer war übrigens der damals noch unbekannte Komponist, Pianist und Dirigent Max Reger1) (1876 – 1916).
Doch schon bald orientierte sich Hermine Körner um und interessierte sich für das Theater, fand in dem österreichischen Offizier, Schauspieler und späteren Theaterdirektor Ferdinand Franz Körner (1873 – ?) einen Seelenverwandten; das Paar heiratete am 23. Dezember 1897, die gemeinsame Tochter Anneliese erblickte am 9. August 1899 in Wiesbaden das Licht der Welt. Die zwischen 1920 und 1932 mit dem Schauspieler Ludwig "Lutz" Götz (1891 – 1958) verheiratete Anneliese Körner wurde ebenfalls Schauspielerin. Nach ihrer Heirat mit dem Reichsbankangestellten Paul Joachim Reppel trat sie in der ehemaligen DDR als Anneliese Reppel1) sowohl auf der Bühne als auch bei Film und Fernsehen in Erscheinung; sie starb am 5. Juli 1967 in Mühlhausen1) (Thüringen).
 
Hermine Körner als Königin Christine in dem
gleichnamigen Schauspiel von August Strindberg1)
über Christina von Schweden1) (München, 1921),
fotografiert von Grete Back (1878–1965)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0281616)
Eigentümer / © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Grete Back/Datierung um 1921
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Durch Vermittlung ihres Schwiegervaters, dem einflussreichen Wiener Bankier August Körner, erhielt Hermine Körner die Chance, beim Generalintendanten der "Wiener Hofoper"1) vorzusprechen, wurde dann – ohne Schauspielunterricht erhalten zu haben – 1898 an das renommierte Wiener "Burgtheater"1) engagiert, wo sie ihr Bühnendebüt gab. Da sie jedoch dort nicht die Rollen erhielt, die ihr vorschwebten, wechselte sie bereits ein Jahr später an das "Kaiser-Jubiläums-Theater"1) (heute "Wiener Volksoper"), wo sie mit der Rolle der Prinzessin Adelma in dem von Friedrich Schiller1) nach dem tragikomischen, gleichnamigen Märchenspiel1) von Carlo Gozzi1) verfassten Werk "Turandot" erste Aufmerksamkeit erregte, Schon bald wurde sie mit größeren Aufgaben betraut, so spielte unter anderem die Titelrolle in dem Drama "Salome"1) von Oscar Wilde1).
1904 ging die junge Schauspielerin für ein Jahr nach Berlin an das "Residenztheater"1), 1905 kam sie an das "D sseldorfer Schauspielhaus"1) unter der Leitung der legendären Louise Dumont1) (1862 – 1932) und deren Ehemann Gustav Lindemann1), bei der sie ihr schauspielerisches Talent fundiert untermauerte. Von Düsseldorf aus ging Hermine Körner 1909 an das "Hoftheater" nach Dresden1), wo sie bis 1915 auf der Bühne stand und große Erfolge beispielsweise mit Titelrollen in dem Ibsen-Drama "Hedda Gabler"1) und dem von Gerhart Hauptmann1) nach der Novelle "Das Kloster bei Sendomir"1) von Franz Grillparzer1)  dramatisierten Einakter "Elga" oder als Eliza in "Pygmalion"1) von George Bernard Shaw1) feierte. 

Die Schauspielerin Hermine Körner um 1910 als Lady Milford in
"Kabale und Liebe"1) von Friedrich Schiller, fotografiert von Grete Back (1878–1965)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0099340) → Infoblatt
Eigentümer / © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Grete Back/Datierung um 1910
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Die Schauspielerin Hermine Körner um 1910 als Lady Milford in "Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller, fotografiert von Grete Back (1878–1965); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0099340); Eigentümer / Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Grete Back/Datierung um 1910; Quelle: www.deutschefotothek.de
Hermine Körner, um 1905 fotografiert von Grete Back (1878–1965); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0099338); Eigentümer / Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Grete Back/Datierung: um 1905; Quelle: www.deutschefotothek.de Die Theaterwelt empfand es damals als einen Skandal, dass sie ihren Kontrakt mit dem Dresdner "Hoftheater" löste, um dem Ruf Max Reinhardts1) (1873 – 1943) an das Berliner "Deutsche Theater"1) zu folgen.
Kurz nach dem Ende des 1. Weltkrieges verließ Hermine Körner 1919  Berlin wieder  und übernahm bis 1925 in München die Intendanz des "Schauspielhauses" (heute "Münchner Kammerspiele"1)), zeitweise auch die Leitung des dortigen "Lustspiel"- und "Künstlertheaters". Zurück in Dresden leitete sie von 1925 bis 1929 das private "Albert-Theater"1), das seit 1921 unter dem Namen "Neustädter Schauspielhaus" firmierte, sowie das Kammerspielhaus "Die Komödie". 1931 ging Hermine Körner erneut nach Berlin und wirkte am "Theater am Kurfürstendamm"1), zwischen 1934 und 1944 stand sie unter Gustaf Gründgens (1899 – 1963) am "Preußischem Staatstheater"1) auf der Bühne. Man verlieh ihr den Titel "Staatsschauspielerin", womit gleichzeitig die Berufung als Lehrerin an die "Staatliche Schauspielschule" verbunden war. Die ihr von den Nationalsozialisten angebotene Intendantur in München lehnte sie jedoch ab und spielte weiter mit Gustaf Gründgens am "Preußischem Staatstheater" in Berlin. Auf Rezitationsabenden, zunächst im Krieg als die Theater geschlossen waren, hat sie sich vornehmlich um das Werk Johann Wolfgang Goethes1) bemüht, beseelt von dem Wunsch die Einheit seiner Dichtung wiederherzustellen – die Einheit aus Sprache und Geist.*)
   
Hermine Körner, um 1905 fotografiert von Grete Back (1878–1965)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0099338) → Infoblatt
Eigentümer / © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Grete Back/Datierung: um 1905
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
Nach Ende des 2. Weltkrieges ging Hermine Körner an das "Staatstheater Stuttgart"1) und war dort als Schauspielerin und Regisseurin tätig. In der Titelrolle "Die Irre von Chaillot"1) von Jean Giraudoux1) kam sie im Jahre 1950 auf einer Tournee auch nach Hamburg und führte das Stück dort zu einem großen Erfolg; 1960 wurde die Aufführung mit ihr auch im Fernsehen gezeigt. Von 1951 bis 1953 wirkte Hermine Körner dann in Hamburg.
Seit Ende der 1940er Jahre bestritt die Künstlerin auch erfolgreiche Vortragsmatineen, unter anderem in Berlin, Hamburg und Düsseldorf, gab bis in die 1960er Jahre Gastspiele an bedeutenden deutschsprachigen Bühnen. Zu ihrem herausragenden Rollenrepertoire zählten unter anderem die Werke Henrik Ibsens1), George Bernard Shaws1), Frank Wedekinds1) und Jean Anouilhs1), aber auch als Interpretin klassischer, dramatischer Frauenfiguren wie der Schiller'schen "Maria Stuart"1) oder der Lady Macbeth in dem Shakespeare-Drama "Macbeth"1) bewies sie bis ins hohe Alter ihre schauspielerische Dominanz. 
 

Hermine Körner als "Die Irre von Chaillot" von Jean Giraudoux
in der Inszenierung Willi Schmidt1), 1959 am Berliner "Schillertheater"1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004567_029a)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 1959
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Hermine Körner als "Die Irre von Chaillot" von Jean Giraudoux in der Inszenierung Willi Schmidt, 1959 am Berliner "Schillertheater"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004567_029a); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1959; Quelle: www.deutschefotothek.de
Neben ihrer umfangreichen Arbeit für das Theater machte Hermine Körner vereinzelt Ausflüge auf die Leinwand: Bereits 1915 stand sie erstmals vor der Kamera und in dem von Fred Sauer1) gedrehten, stummen Streifen "Das Leid" eine Rolle übernommen, Es folgte das Melodram "Die Einsame" (1916; Regie: Fred Sauer) und "Der Karneval der Toten" (1919; Regie: Emmerich Hanus1)).
Hermine Körner auf einem Sammelbild aus der Serie "Bühnenstars und ihre Autogramme", die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten der "Garbaty"-Zigarettenfabrik beilagen. Urheber: Franz Xaver Setzer (1886 – 1939); Quelle: film.virtual-history.com 1923 gehörte sie zur Besetzung des von (Regie) und mit Wilhelm Dieterle, basierend auf einer Novelle von Leo Tolstoi1) realisierten Stummfilms "Der Mensch am Wege"1). Erst fünfzehn Jahre spielte sie eine Nonne in dem von Carl Junghans1) mit Eugen Klöpfer inszenierten Adaption "Altes Herz geht auf die Reise"1) (1938). Das auf dem Roman von Hans Fallada1) basierende Drama wurde von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels1) mit einem Aufführungsverbot belegt, da sich Jungshans nicht an die genehmigte Drehbuchfassung gehalten hatte. Die Uraufführung erfolgte erst 1947 in den USA bzw. in Los Angeles1), die deutsche Erstaufführung am 15. November 1974 im "Filmforum Düsseldorf"1). Der 1938 produzierte Historienstreifen "Preußische Liebesgeschichte"1) wurde ebenfalls verboten und gelangte erst am 12. April 1950 unter dem Titel "Liebeslegende"2) in die Lichtspielhäuser – hier zeigte sie sich als Fürstin Radziwill, Prinzessin Luise von Preußen, Mutter der von Lída Baarová dargestellten Prinzessin Elisa Radziwill, Willy Fritsch gab den Prinz Wilhelm von Preußen, den späteren Kaiser Wilhelm I.1).
  
Hermine Körner auf einem Sammelbild
aus der Serie "Bühnenstars und ihre Autogramme",
die 1933 den "Gold-Saba"-Zigaretten der
"Garbaty"1)-Zigarettenfabrik von Josef Garbáty1) beilagen.
Urheber: Franz Xaver Setzer1) (1886 – 1939)
Quelle: virtual-history.com; Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
In dem Künstlerdrama "Friedemann Bach"1) (1941) nach dem Roman "Friedemann Bach" von Albert Emil Brachvogel1) mit Gustaf Gründgens in der Titelrolle des Wilhelm Friedemann Bach1), dem ältesten Sohn von Johann Sebastian Bach1) (Eugen Klöpfer) und dessen ersten Ehefrau Maria Barbara1) (1684 – 1720), trat sie als Gräfin Maria Anna Franziska von Kolowrat-Krakowsky (1717 – 1762), Gattin des Heinrich Graf von Brühl1) (Johannes Riemann) in Erscheinung → Historische Richtigstellungen1). Auch der von Peter Pewas1) 1943 gedrehte Spielfilm "Der verzauberte Tag"1) – hier mit dem winzigen Part einer Frau im Leihamt – wurde von der NS-Zensur verboten und und erlebte erst im September 1947 in Zürich, seine Welturaufführung bzw. ging in Deutschland am 9. Januar 1952 an den Start.
Im Nachkriegsfilm übernahm Hermine Körner vereinzelt Aufgaben, präsentierte sich in Kurt Hoffmanns1) Melodram "Das verlorene Gesicht"1) (1948) als die Ärztin Frau von Aldenhoff, die sich des offenbar verwirrten Mädchens, genannt Luscha (Marianne Hoppe), annimmt. Kurt Meisel besetzte sie in dem nach der Novelle "Pawlin"1) von Nikolai Lesskow1) entstandenen Streifen "Tragödie einer Leidenschaft"1) (1949) als die geldgierige, kaltherzige Hauseigentümerin Anna Iwowna, bei der der alte Pawlin (Carl Kuhlmann1)) als Hausverwalter arbeitet. Einen letzten, ungenannten Leinwandauftritt hatte sie in dem von Wolfgang Schleif1) gedrehten, ganz auf Zarah-Leander zugeschnittenen Drama "Der blaue Nachtfalter"1) (1959).
Dazwischen sah man Hermine Körner sporadisch in ambitionierten TV.Produktionen, so unter anderem in dem Stück "Das Geheimnis"3) (1957) nach dem Schauspiel "The Potting Shed" von Graham Greene1) als Mrs. Callifer, Mutter von John (Herbert Wilk), dem Vater von Anne (Sabine Sinjen), und James (Wilhelm Borchert), dem Ex-Mann von Sara (Ilse Steppat), sowie Schwester von Pfarrer William Callifer (Otto Stoeckel1)). Im Januar 1959 brillierte sie unter der Regie von Paul Verhoeven als Hekabe1) in "Die Troerinnen des Euripides" nach der Vorlage von Mattias Braun (* 1933), basierend auf der Tragödie "Die Troerinnen"1) des Euripides1). Auch in ihrer Glanzrolle der exzentrischen Aurélie in "Die Irre von Chaillot" nach dem gleichnamigen Schauspiel1) von Jean Giraudoux1) konnte man sie auf dem Bildschirm bewundern. Die von Harry Buckwitz1) inszenierte, im Dezember 1959 als Live-Übertragung geplante Erstsendung musste wegen Erkrankung verschoben werden und konnte erst zwei Monate später, im Februar 1960, als Aufzeichnung ausgestrahlt werden – zugleich ihre letzte Arbeit vor der Kamera → Übersicht Filmografie.

Hermine Körner, fotografiert von Grete Back (1878–1965)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0257249) → Infoblatt
Eigentümer / © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Grete Back/ohne Datierung
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Hermine Körner, fotografiert von Grete Back (1878–1965); Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0257249); Eigentümer / Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Grete Back/ohne Datierung; Quelle: www.deutschefotothek.de
Das von Frank Lothar (1916–?) an der Berliner "Tribüne"1) nach dem gleichnamigen Werk1) von Jean Anouilh1) inszenierte Schauspiel "Léocadia" mit Hermine Körner als die Herzogin, Tante des Prinzen Albert Troubiscoi (Hans Krull1)), und Margot Leonard1) als die junge Pariser Putzmacherin Amanda wurde vom "RIAS Berlin"1) als Mitschnitt4) (EA: 26.10.1954) in der Hörspiel-Reihe "Wir gehen ins Theater" gesendet, die von Friedrich Luft1) auf eine durchschnittliche Sendezeit von 60 Minuten gekürzt wurden. Er leitete in die Handlung ein, ververbandt die einzelnen Ausschnitte mit erklärenden Texten und kommentierte Handlungsmomente, die rein akustisch nicht deutlich wurden; zudem entstand eine Aufzeichnung für das Fensehen. Ebenfalls als Hörspiel brachte Hans Lietzau1) (Regie) "Die Troerinnen"4) (EA: 26.10.1958) von Matthias Braun mit Körner als Hekabe ins Radio, der "Sender Freies Berlin"1) strahlte eine von Willi Schmidt1) am Berliner "Schillertheater"1) inszenierte Aufführung des Stücks "Die Irre von Chaillot"4) (EA: 31.05.1959) aus. Als Hörspiel-Sprecherin war Hermine Körner bei "Radio München"1) an der Sendung "Heroische Komödie"4) (EA: 16.06.1948) nach dem Schauspiel um Madame de Staël1) von Ferdinand Bruckner1) beteiligt (Regie: Helmut Brennicke1)) und interpretierte (wie auf der Bühne) die als "Madame de Staël" bekannte Schriftstellerin Germaine de Staël, in "Die Braut von Messina"4) (EA: 21.09.1955; Regie: Hanns Korngiebel1)) nach dem gleichnamigen Drama1) von Friedrich Schiller1) hörte man sie als Fürstin von Messina Donna Isabella, Mutter von Don Manuel (Siegmar Schneider1)) und Don Cesar (Rolf Henniger1)). Mit "Onkelchens Traum"4) (EA: 08.11.1955) produzierte der "Bayerische Rundfunk"1) die gleichnamige Erzählung1) von Fjodor Dostojewski1), unter der Regie von Walter Ohm1) sprach sie die Maria  Alexandrowna, Mutter von Sinaide (Maria Becker), Erich Ponto übernahm die Rolle des greisen Fürsten.
Basierend auf den mittellateinischen Handschriften/den Texten der im 11. und 12. Jahrhundert von zumeist anonymen Dichtern verfassten "Carmina Burana"1) präsentierte der "Sender Freies Berlin" am 23. Dezember 1955 das Hörspiel "Das Benediktbeurer Weihnachtsspiel"4), in dem Hermine Körner die Seherin Sibylle1) gestaltete. "In diesem "Carmina-Burana"-Weihnachtsspiel für anspruchsvollere Hörer versammelte der Regisseur Hans Bernd Müller1) die vorzüglichsten Schauspieler des Berliner Theaters, dazu den Chor der "St. Hedwigs-Kathedrale"1) unter seinem Dirigenten Dr. Karl Forster1), welcher die Sprechszenen mit den originellen Gesängen aus der Benediktbeurener1) Handschrift skandierte. Zunächst die monologischen Prophezeiungen von Sibylle und Propheton, unter denen vornehmlich Hermine Körners volltönend sibyllinischer Alt haften blieb, dann die Verkündigung an Maria1) und weiterhin, in zweifelndem oder gläubigem Zwiegespräch, der ganze Verlauf des Ereignisses von Bethlehem1), in den kunstvoll-schlichten Versen der mittelalterlichen Handschrift, in ein liturgisch glattflüssiges Deutsch gebracht." notiert die "ARD-Hörspieldatenbank" aus einer zeitgenössischen Rezension.
   
Während ihrer langen Laufbahn erhielt Hermine Körner zahlreiche Auszeichnungen: So ehrte man sie unter anderem 1951 mit dem "Kunstpreis der Stadt Berlin"1), seit 1955 war sie Mitglied der Westberliner "Akademie der Künste"1); ein Jahr später, am 8. Januar 1956, überreichte ihr Louise Dumonts1) Ehemann Gustav Lindemann1) (1872 – 1960) als Nachfolgerin von Agnes Straub den 1932 im Andenken an seine Gattin gestifteten "Louise Dumont Topas"1); am 2. August 1956 wurden die Leistungen der Künstlerin mit dem "Großen Bundesverdienstkreuz"1) gewürdigt.
Im November 1976 wurde sie im Rahmen einer Sonderpostwertzeichen-Serie "Bedeutende Frauen" mit einer Briefmarke der "Deutschen Bundespost" geehrt und wie folgt laudiert: "… Bis in ihre späten Jahre als große alte Dame des deutschen Theaters – manchen Zeitgenossen noch als Ereignis gegenwärtig – prägten hohe Intelligenz, nerviges Spiel und ein unverwechselbares erotisches Fluidum die Wirkung ihrer Gestalten aus dem klassischen Repertoire und der klassischen Moderne." Die Briefmarke, nach einem Entwurf von Dorothea Fischer-Nosbisch
1), zeigt Hermine Körner in einer von ihr verkörperten tragischen Rolle – sie erscheint auf der 70-Pfennig-Marke als "Lady Macbeth".*) → siehe Abbildung bei Wikimedia Commons.
Die Schauspielerin und Regisseurin Hermine Körner, welche von Theaterkennern und -kritikern als eine der "letzten großen Tragödinnen des Jahrhunderts" bezeichnet wurde, starb am 14. Dezember 1960 in West-Berlin1) im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer Infektionskrankheit. Die letzte Ruhe fand sie in einem Ehrengrab des Landes Berlin1) auf dem "Waldfriedhof Zehlendorf"1) (Feld 027–139) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
 
Nach ihrem Tod wurde bekannt, dass die Künstlerin noch zu Lebzeiten einen "Hermine-Körner-Ring"1) gestiftet habe, den jeweils "die deutsche Schauspielerin mit dem ernsthaftesten Streben" tragen solle. Dieser Ring hat als Siegel eine griechische Münze, die auf dem Schlachtfeld von Marathon1) gefunden wurde und Hermine Körner als Ehrengabe für ihre Darstellung der Königinmutter Atossa1) in der Tragödie "Die Perser"1) des Aischylos1) in der Neufassung von Mattias Braun überreicht worden war – dies war ihre letzte Rolle kurz vor ihrem Tod.
Als erste Trägerin des Ringes hatte Hermine Körner selbst noch die Schauspielerin Roma Bahn (1896 – 1975), die zum Ensemble des Westberliner "Schillertheaters"1) gehörte, ernannt; sie trug den Ring auf Lebenszeit, nach ihrem Tod ging die Auszeichnung an Marianne Hoppe (1909 – 2002) über. 2004 konnte die Schauspielerin Gisela Stein (1934 – 2009) den Ring entgegennehmen, seit 13. Dezember 2010 ist Hildegard Schmahl1) (geb. 1940) Trägerin des "Hermine-Körner-Rings". 

Foto: Hermine Körner und ihr Enkel Peter Götz (1922 – 1942)
Urheber/Rechteinhaber: Hermann Luyken (Chronikblätter der Familie Luyken (1961))
Lizenz: CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons

Hermine Körner und ihr Enkel Peter Götz (1922 – 1942); Urheber: Hermann Luyken (Chronikblätter der Familie Luyken (1961)); Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Quelle: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia
Wikipedia vermerkt: "Die Stadt Kaufbeuren1) verleiht seit dem Jahr 2006 den "Hermine-Körner-Preis" als Kategorie für die Sparte "Darstellende Kunst" ihres Kunst- und Kulturpreises. Hermine Körner hatte ihre künstlerische Laufbahn 1895 (als Hermine Stader) am "Stadttheater Kaufbeuren"1) begonnen. Hier lernte sie auch ihren späteren Ehemann, den österreichischen Komiker Ferdinand Franz Körner, genannt "Ferry" kennen. Erster Preisträger war der Filmemacher Leo Hiemer1)."
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, deutsche-biographie.de, Sächsische Biografie
Fotos bei Wikimedia Commons
Quelle: *) Wikipedia (abgerufen 29.08.2011)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) Murnau Stiftung, 3) Die Krimihomepage (Spezial), 4) ARD-Hörspieldatenbank
Lizenz Foto Hermine Körner (Urheber Franz Xaver Setzer/Hugo Erfurth): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Foto: Hermine Körner, fotografiert von Hugo Erfurth (1874–1948); Lizenz: Gemeinfreiheit; Quelle: cyranos.ch Filme
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(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Die Krimihomepage; R = Regie)
 
Foto: Hermine Körner, fotografiert
von Hugo Erfurth (1874–1948)
Quelle: .cyranos.ch
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