Filmografie
Leny Marenbach (auch Leni) wurde am 20. Dezember 1907 in Essen1) geboren. Im Alter von 19 Jahren gab sie 1926 am "Schauspielhaus Essen"1) ihr Bühnendebüt, spielte unter anderem das Klärchen in dem Goethe-Trauerspiel "Egmont"1) und die Luise in dem Schiller-Drama "Kabale und Liebe"1). Danach war sie ab 1928 drei Jahre lang sowie zur Spielzeit 1933/34 am "Schauspielhaus Zürich"1) verpflichtet. Ihren größten Publikumserfolg feierte sie 1929 unter der Regie von Fritz Essler1) mit über sechzig Vorstellungen als Stenotypistin in dem Stück "Arm wie eine Kirchenmaus"2) von Ladislas Fodor1). Zu ihrem Repertoire zählte unter anderem die Simone in dem Lustspiel "Cœur-Bube" (1928) von Jacques Natanson1), die Viola in der Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1), die Odette Chéry in der Komödie "Désiré" von Sacha Guitry1) oder die Mimi Zerl in dem Schauspiel "Die Verbrecher" von Ferdinand Bruckner1) (Regie: Herbert Waniek1)). Leny Marenbach gab die Germaine in dem Zwei-Personenstück "Herr Lamberthier" von Louis Verneuil (1893 – 1952), die Marie in "Liliom"1) von Ferenc Molnár1) und die Titelrolle in Molnárs "Olympia"2) (1929), glänzte als Buhlschaft in "Jedermann"1) von Hugo von Hofmannsthal1) und als betrogene Ehefrau Wera Siethoff in "Perlenkomödie"1) von Bruno Frank1) ebenso wie als Eliza in "Pygmalion"1) (1930) von George Bernard Shaw1). Weiterhin zu nennen sind die Figur der Y in "X Y Z"2) mit dem Untertitel "Spiel zu dreien in drei Akten" von Klabund1), die Christine Flamm in der Bühnenfassung des Romans "Menschen im Hotel"1) von Vicki Baum1) (Regie: Eugen Schulz-Breiden1)) und die Titelrolle in "Der Fratz" von Barry Conners1) (Regie: Carl Goldner1)). 1933 gestaltete sie die Felizitas in der von Leopold Lindtberg1) in Szene gesetzten Uraufführung des Stücks "Affäre Anna Vollerthum" von Wilhelm Speyer1) , unter der Regie von Gustav Hartung1) die Beatrice in der Shakespeare-Komödie "Viel Lärm um nichts"1) und die Toinette in "Der eingebildete Kranke"1) von Moličre1). 1934 sah man Leny Marenbach dann auch Zürich als Viola in Shakespeares "Was ihr wollt" (Regie: Gustav Hartung) sowie jeweils in Inszenierungen von Leopold Lindtberg als Viktoria in "Die Mädchenjahre einer Königin" von Geza Silberer1) alias Sil-Vara und mit den Titelrollen in "Migo vom Montparnasse" von Marcel Achard1) und "Nora oder Ein Puppenheim"1) von Henrik Ibsen1).*) Zur Spielzeit 1931/32 wirkte Leny Marenbach unter der Intendanz von Gustav Hartung am "Landestheaters Darmstadt"1), 1934/35 gehörte sie zum Ensemble des Wiener "Theaters in der Josefstadt"1), wo man sie beispielsweise als Lady Evelyn Loddon, Gattin des Hauptmanns Gerald Loddon (Walter Haack), unter der Regie von Otto Preminger1) in "Sensationsprozess" von Edward Wool erlebte (Premiere: 04.09.1934, →  josefstadt.org), oder seit der Premiere am 2. April 1935 in einer Inszenierung von Paul Kalbeck1) als Margit, Frau von Peter von Alvinezy (Herbert Hübner) in dem Kriminalschauspiel "Eine Frau lügt" von Ladislas Fodor →  josefstadt.org). Die "Münchner Kammerspiele"1) waren ebenfalls eine ihrer Theaterstationen.
  
Zum Film kam die junge Schauspielerin Mitte der 1930er Jahre und war erstmals als "Jana, das Mädchen aus dem Böhmerwald" (1935, Regie: Robert Land1)) an der Seite von Ewald Balser und Fred Liewehr auf der Leinwand zu sehen. Ungeheure Popularität erlangte sie dann ein Jahr später mit ihrem zweiten Film bzw. der Heinrich Spoerl1)-Adaption "Wenn wir alle Engel wären"1) neben UFA-Star Heinz Rühmann (1902 – 1994), mit dem sie ab 1936 eine kurze Liebesbeziehung hatte. Doch Rühmann war zu der Zeit noch mit seiner jüdischen Frau Maria Bernheim (1897 – 1957) verheiratet, die kurz darauf eine zu ihrem Schutz vor den Nazi-Repressalien eingefädelte Scheinehe mit dem die schwedische Staatsbürgerschaft besitzenden Schauspieler Rolf von Nauckhoff (1909 – 1968) einging. 1938 ließ sich Rühmann scheiden, doch da war die Affäre mit Leny Marenbach bereits merklich abgekühlt.
 
Hauptrollen in einer Reihe weiterer erfolgreicher Unterhaltungsfilme schlossen sich an, so erneut an der Seite Rühmanns in "Der Mustergatte"1) (1937) und "Fünf Millionen suchen einen Erben"1) (1938). Unter anderem zeigte sie sich mit Johannes Riemann in der musikalischen Komödie "Ehe in Dosen"3) (1939) nach dem Lustspiel von Leo Lenz1), mit Iván Petrovich in dem Abenteuer "Zentrale Rio"1) (1939) oder mit Paul Hartmann in dem Melodram "Irrtum des Herzens"3) (1939). Bis Mitte der 1940er Jahre erlebte man die Schauspielerin, welche vor allem durch ihr natürliches Spiel das Publikum begeisterte, beispielsweise in der Liebeskomödie "Frau nach Maß"1) (1940) an der Seite von Hans Söhnker, in der Bühnenadaption "Was will Brigitte?"3) (1941) hatte sie Albert Matterstock als Partner, mit dem sie bereits für die Romanverfilmung "Ziel in den Wolken"1) (1938) vor der Kamera gestanden hatte. In "Friedemann Bach"1) (1941), einem "sentimentalen Künstlerdrama, das von historischen und biografischen Tatsachen weit entfernt ist"4), mimte sie die Comtesse Antonia Kollowrat, in die sich der von Gustaf Gründgens dargestellte Protagonist Wilhelm Friedemann Bach1), ältester Sohn von Johann Sebastian Bach1) (gespielt von Eugen Klöpfer), verliebt. In der heiteren Geschichte "Ein Zug fährt ab"3) (1942) kam sie als Kinderfotografin Helene Wagner daher, die über Umwegen ihr Glück mit dem Architekten Michael (Ferdinand Marian) findet, in der Komödie "Die Wirtin zum Weißen Rößl"3) (1943) flirtete sie mit Karl Schönböck. Als schöne Kunsthistorikerin Vika von Demnitz gab es in der Komödie "
Wildvogel"3) (1943) ein Happy End mit Filmpartner Volker von Collande, zusammen mit Carl Raddatz und Hansi Knoteck tauchte sie in dem Heimatfilm "Das war mein Leben"3) (1944) auf oder war die geschiedene Mutter Käthe Westhoff, die sich in der Familienkomödie "Wie sagen wir es unseren Kindern?"1) (1945) in ihren Nachbarn, den Architekten Thomas Hofer (Mathias Wieman) verliebt; der Streifen gelangte jedoch erst am 21.12.1949 in die Kinos.
  
Nach Ende des 2. Weltkrieges widmete sich Leny Marenbach verstärkt ihrer Arbeit am Theater, gab Gastspiele, ging mit Rezitationsabenden auf ausgiebige Tourneen und begann mit der Komödie "Hallo – Sie haben Ihre Frau vergessen"1) (1949) auch wieder Filme, ab Anfang der 1950er Jahre dann bei der DEFA1) zu drehen. Dem einstigen Kassenstar wurden zwar mehrere weibliche Hauptrollen übertragen, die der Marenbach jedoch auf der Leinwand kein wirkliches Comeback verschafften. In Martin Hellbergs1) anti-westlichem Propaganda-Streifen "Geheimakten Solvay"1) erlebte man sie 1953 als Frau des linientreuen Schlossers und Gewerkschafters Hannes Lorenz (Wilhelm Koch-Hooge), in "Pole Poppenspäler"1) (1954) nach der gleichnamigen Novelle1) von Theodor Storm1) gehörte sie ebenso wie Koch-Hooge zur Besetzung und in dem Lustspiel "Wer seine Frau lieb hat" (1955) war Albert Garbe1) ihr Filmpartner.
Im der westdeutschen Filmszene konnte sie nicht Fuß fassen, übernahm lediglich zwei Mal Aufgaben in TV-Produktionen: In dem Vierteiler "Gesucht wird Mörder X"5) (1959) trat sie als Frau Keilendorf in Erscheinung, on dem Fünfteiler "Am grünen Strand der Spree"1) (1960) nach dem Roman von Hans Scholz1) spielte sie im dritten Teil "Preußisches Märchen"1) die Frau von Zehdenitz. Bei der Ausstrahlung des Schwanks "Der kühne Schwimmer" (1960) nach dem gleichnamigen Bühnenwerk des Autorenduos Arnold und Bach1) handelte es sich um eine Übertragung aus dem Kölner "Millowitsch-Theater"1) mit Willy Millowitsch (auch Regie) in der Titelrolle  → Übersicht Filmografie
Die Aufgaben am Theater wurden zunehmend seltener, nur noch sporadisch trat sie seit Mitte der 1960er Jahre an Westberliner Bühnen wie dem "Theater am Kurfürstendamm"1) oder der "Freien Volksbühne"1) auf, wo sie unter der Regie von Günther Fleckenstein1) als Witwe Arva in dem Schauspiel "Haben"2) (1966) von Julius Hay1) gastierte. Zudem arbeitete Leny Marenbach auch vereinzelt als Sprecherin beim Sender "Rias Berlin"1) und dem "Westdeutschen Rundfunk"1) (WDR) – unter anderem in dem Hörspiel "Was halten Sie von Träumen?"6) (EA: 25.11.1958) von Paolo Levi1) – sowie für die Synchronisation → synchronkartei.de. Ende der 1960er Jahre zog sie sich nach Theaterauftritten in Hamburg ins Privatleben zurück.
  
Der ehemalige UFA-Star Leny Marenbach, die zeitweilig mit dem Kameramann, Filmregisseur und TV-Produzenten Walter Pindter1) (1911 – 1989) verheiratet war, starb am 26. Januar 1984 – von den Medien relativ unbeachtet – in Berlin (West) an Herzversagen und wurde auf dem Städtischen "Waldfriedhof Dahlem"1) (Grablage Feld 007–100) beigesetzt → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Aus der Verbindung mit Walter Pindter ging ein Sohn hervor.
Der Filmhistoriker Thomas Barthol veröffentlichte Anfang August 2024 die Biographie "Leny Marenbach. Star auf Zeit" und erinnert damit an eine heute weitgehend in Vergessenheit geratene Schauspielerin.
Quelle unter anderem theaterwissenschaft.ch*)
Siehe auch cyranos.ch, Wikipediadefa-stiftung.de
Fotos bei virtual-history.com
*) Thomas Blubacher: "Leny Marenbach", in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz (Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S.1174–1175) 
→ Online-Version; theaterwissenschaft.ch.
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) theatertexte.de, 3) filmportal.de, 5) Die Krimihomepage, 6) ARD Hörspieldatenbank
4) Quelle: Lexikon des internationalen Films (filmdienst.de)
   
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Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Murnau Stiftung, Die Krimihomepage)
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