Filmografie / Hörspiel
Fee von Reichlin wurde am 21. April 1912 als Felizitas Freiin Reichlin von Meldegg im hessischen Wiesbaden1) geboren. Ihre Eltern waren Herbert Freiherr Reichlin von Meldegg (1876 – 1919) und Ilse geb. Rabl-Rückhard (1883 – 1962), die 1902 geheiratet hatten; zur Familie gehörte zudem ein Bruder namens Herbert (1903 – 1956). Bereits mit sieben Jahren trat die kleine Felizitas 1919 erstmals als Solotänzerin an einer Kinderbühne auf, ab den 1920er Jahren avancierte sie zum Star mit Tanz- und Gesangsnummern in Revueoperetten und musikalischen Lustspielen, auch durch Rundfunk und Kabarett wurde sie bekannt. Einen frühen Ausflug auf die Leinwand unternahm sie 1934 in dem ganz auf Karl Valentin und Liesl Karlstadt zugeschnittenen Kurz-Spielfilm "Es knallt"2). Zu ihren Bühnenstationen zählten unter anderem Prag, Dresden und Berlin, nach Ende des 2. Weltkrieges ließ sie sich in München nieder.  
"Sie gehörte sie zu denen, die Münchens Theater- und Kabarettleben auf allen möglichen Ausweichbühnen wieder ankurbelten. Die Reichlin spielte – "für Briketts, Eier oder Butter", wie sie einmal erzählte – im Schwabinger "Lustspielhaus " an der Occamstraße Hauptrollen in musikalischen Lustspielen. Im Kongresssaal des "Deutschen Museums"1) war sie die quirlige Julischka aus der "Maske in Blau"1). Sie wirkte bei Offenbachs "Banditen"1) mit, die Gründgens zur Wiedereröffnung des "Gärtnertheaters"1) inszenierte, und war am "Residenztheater"1) die Frau von Cypressenburg in Nestroys "Talisman"1). Die Kritik lobte ihre "Salonlöwinnenbrillanz" in den Boulevardkomödien im "Bayerischen Hof"1), an der "Kleinen Komödie am Max II"1) oder im "Intimen Theater". notierte die "Süddeutsche Zeitung"1) anlässlich des Todes am 2. November 2002.
  
Ihre Interpretation von Fred Rauch1)-Schlagern wie "Aber mei Hans, der kann's…" oder "Eine Radl – Rutschpartie" machten die Künstlerin in den frühen 1950ern populär. Sie wirkte in den beiden Kinoproduktionen "Das weiße Abenteuer"1) (1952) und "Ferien vom Ich"1) (1963) mit, später stand sie mit Episodenrollen für etliche erfolgreiche TV-Serien wie "Der Alte", "Derrick", "Eine glückliche Familie" oder "Ein Heim für Tiere" vor der Kamera. 1987 erlebte man sie als ältere Adelsdame Baronin Schweinitz in der Kinoproduktion "Schloß Königswald"1), gedreht von Peter Schamoni1) nach der Novelle "Königswald" von Horst Bienek1) bzw. Schamonis Hommage an die alten deutschen Kinostars: Marika Rökk (1913 – 2004), Carola Höhn1) (1910 – 2005), Marianne Hoppe (1909 – 2002), Camilla Horn1) (1903 – 1996), Ortrud von der Recke1) (1916 – 2000) und Rose Renée Roth (1902 – 1990). In dem Film versuchen die adligen Damen ein böhmisches Schloss über die Wirren des verlorenen Krieges hinwegzuretten (→ www.schamoni.de). Wie ihre Kolleginnen erhielt auch Fee von Reichlin für ihre darstellerische Leistung den "Bayerischen Filmpreis"1).
Eine ihrer letzten Arbeiten vor der Kamera war die "Tatort"-Folge "Himmel und Erde"1) (1993), auf der Bühne stand sie zum letzten Mal 1992 in der "Komödie am Bayerischen Hof" und spielte in dem Salonstück "Lady Windermeres Fächer"1) von Oscar Wilde1) an der Seite von Karl Schönböck.
Zudem wirkte die Künstlerin als Sprecherin und Sängerin in zahlreichen Unterhaltungssendungen des "Bayerische Rundfunks"1) unter Helmuth M. Backhaus1) mit, auch in der von Günter Neumann1) gegründeten legendären Kabarettsendung "Die Insulaner"1) trat sie auf. Sporadisch stand sie im Synchron- und Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier. Als Synchronsprecherin lieh sie ihre Stimme unter anderem der Libelle Schnuck in der Zeichentrickserie "Die Biene Maja"1) (1975/76) und Lynn Wood als Mrs. Brookhoven in der Comedy-Serie "Dusty, Dusty! – Unterwegs im Wilden Westen"3). Weiterhin n sprach sie beispielsweise für Gladys Cooper die Tante Inez in "Der Pirat"1) (1948), für Renée Passeur4) die Léonarde in "Fracass, der freche Kavalier"5) (1961), für Rose Marie1) die Margaret Kirby in "Immer wenn er Dollars roch"3) (1966), für Mony Dalmès (1914 – 2006) die Helene von Vetsera1) in "Mayerling"1) (1968) und für Margaret Leighton1) die Ma Gore in "Selbstjustiz"5) (1976) → mehr bei synchronkartei.de.

Die vielseitige Künstlerin Fee von Reichlin, die zuletzt in einem Pflegeheim betreut wurde, starb am 24. Oktober 2002 im Alter von 90 Jahren in München; die letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen Nordfriedhof1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Ihr schriftlicher Nachlass befindet sich im "Historischen Archiv" des "Bayerischen Rundfunks" → literaturportal-bayern.de.
Fee von Reichlin war seit April 1945 mit dem Schauspieler Julius Adolf "Dolf" Zenzen1) (1909 – 2003) verheiratet gewesen, 1962 erfolgte die Scheidung.
Siehe auch Wikipedia
Fremde Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) filmportal.de, 3) fernsehserien.de, 4) Wikipedia (englisch), 5) zweitausendeins.de
     
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, zauberspiegel-online.de)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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