Gerd Briese um 1929; Urheber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: Wikipedia; Ross-Karte Nr. 4844/1; Lizenz: gemeinfrei Der Schauspieler Gerd Briese erlebte ab Mitte der 1920er Jahren eine kurze, dennoch intensive Karriere im Stummfilm. Geboren am 24. Dezember 1897 als Karl Gerd Briese im westpreußischen Thorn1) (heute: Toruń, Polen), besuchte er später ein Gymnasium und studierte nach dem Abitur Germanistik in München, Frankfurt/M und Rostock1), schloss die Ausbildung mit der Promotion zum "Dr. phil." ab.
Dann fand er Interesse an der Schauspielerei und wandte sich einige Jahre lang dem Film zu, gab sein Leinwanddebüt 1924 in dem "Streifen "Rosenmontag", in Szene gesetzt von Rudolf Meinert1) nach der gleichnamigen Offizierstragödie1) von Otto Friedrich Hartleben1). Gelegentlich arbeitete er auch als Drehbuchautor, verfasste unter anderem gemeinsam mit Ruth Goetz1) das Script zu dem Zweiteiler "Die vom Niederrhein"1) (1925), in dem man Albert Steinrück und Erna Morena als Fabrikanten-Ehepaar sah.
Es folgten tragende Rollen in Produktionen wie das von Carl Boese1) mit Walter Slezak in der Titelrolle inszenierte Seedrama "Der Seekadett"1) (1926), das von Carl Froelich1) mit Henny Porten gedrehte Melodram "Die Flammen lügen"1) (1926) oder unter der Regie von Richard Oswald1) der patriotische Streifen "Lützows wilde verwegene Jagd"1) (1927) mit Arthur Wellin1) als Major Freiherr von Lützow1) und Ernst Rückert als Schriftsteller und Freiheitskämpfer Theodor Körner1), wo Briese als Graf Seydlitz in Erscheinung trat.
  
Foto: Gerd Briese um 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: cyranos.ch; Ross-Karte Nr. 4844/1
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Von Regisseur Heinz Paul1) entstand das Kriegsdrama "U 9 Weddigen"1) (1927) um die historische Gestalt des von Carl de Vogt dargestellten U-Boot-Kommandanten Otto Weddigen1), in dem er als 1. Offizier Gerhard von Dietrichsen den Bruder von Fritz (Ernst Hofmann) bzw. eine der Hauptrollen spielte, Max Mack1) drehte mit ihm die Geschichte "Ein Tag der Rosen im August … da hat die Garde fortgemußt"1) (1927) und besetzte ihn mit der zentralen Figur des Fliegers Fritz von Rudow, jüngster Sohn des Majors von Rudow (Eduard von Winterstein) und dessen Gattin Helene (Margarete Schön) sowie Bruder des wie sein Vater im Krieg gefallenen Konrad (Ernst Rückert). Erneut für Richard Oswald stand er für den Streifen "Funkzauber"1) (1927) mit dem Untertitel "Ein Volksstück von der Liebe und des Rundfunks Wellen") vor der Kamera und mimte als Georg Lenz den feinsinnigen Verlobten der Stenotypistin Gerda Reiner (Xenia Desni), in die sich der radiobegeisterte, von allen "Funkaugust" genannte Kauz Theophil Schimmelpfennig (Werner Krauß) verliebt hat. In dem Drama "Geschlecht in Fesseln"1) (1928) und dem Untertitel "Die Sexualnot der Strafgefangenen" von (Regie) und mit Wilhelm Dieterle gehörte Briese als Staatsanwalt zur Besetzung, als Polizei-Offizier in der ebenfalls dramatischen Geschichte "Meineid"1) (1929), untertitelt als "Ein Paragraph, der Menschen tötet". Nach den Produktionen "Der Sittenrichter" (1929; Regie: Carl Heinz Wolff1)) und der "vaterländischen" Literaturverfilmung "Rosen blühen auf dem Heidegrab"1)  (1929; Regie: Curt Blachnitzky1)) beendete Briese vorerst seine Ausflüge auf die Leinwand → Übersicht Stummfilme.
In den 1930er Jahren widmete er sich der Herstellung von Industriefilmen, mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde er 1939 als Soldat zum Wehrdienst einberufen, überstand die Zeit bis 1945 unbeschadet.
 
Bereits Ende der 1920er Jahre hatte Briese auch Kontakte zum Theater geknüpft, nach Kriegsende war er zunächst kurzzeitig Abteilungsleiter bei der "Kammer der Kunstschaffenden" des "Magistrats von Groß-Berlin"1), im Juni 1945 gegründet zur Erfassung freiberuflicher Künstler.
1946 wechselte Briese nach Gießen und übernahm für zwei Jahre die Intendanz des "Stadttheaters Gießen"1), zwischen 1949 und 1954 fungierte Briese als Leiter des "Staatstheaters Oldenburg"1). Ab 1956 war er als Regisseur des Schauspiels am "Theater der Jugend" in Remscheid1) tätig.
Mitte der 1950er Jahre übernahm er überdies noch einmal kleinere Rollen in zwei Kino-Produktionen, so in Gerd Olivers "Ratgeber"-Komödie "Benehmen ist Glückssache"2) (1955) und in dem Historien-Drama "Es geschah am 20. Juli"1) (1955), gedreht von Georg Wilhelm Pabst1) über das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler1) vom 20. Juli 19441) mit Bernhard Wicki als Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg1).

Nur zwei Jahre später starb Dr. Gerd Briese mit nur 59 Jahren am 13. August 1957 im "Städtischen Krankenhaus" von Berlin-Wilmersdorf1) an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Laut Wikipedia war er ab 1938 mit Asta Gräfin von Roedern verheiratet.
Quelle (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch
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