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Der Schauspieler Gerd Briese erlebte ab Mitte der 1920er Jahren eine
kurze, dennoch intensive Karriere im Stummfilm. Geboren am 24. Dezember 1897
als Karl Gerd Briese im westpreußischen Thorn1) (heute: Toruń, Polen),
besuchte er später ein Gymnasium und studierte nach dem Abitur Germanistik in München, Frankfurt/M und
Rostock1), schloss die
Ausbildung mit der Promotion zum "Dr. phil." ab.
Dann fand er Interesse an der Schauspielerei und wandte sich einige Jahre
lang dem Film zu, gab sein Leinwanddebüt 1924 in dem "Streifen
"Rosenmontag", in Szene gesetzt von Rudolf Meinert1) nach
der
gleichnamigen Offizierstragödie1) von Otto Friedrich Hartleben1). Gelegentlich
arbeitete er auch als Drehbuchautor, verfasste unter anderem gemeinsam mit Ruth Goetz1) das Script zu dem
Zweiteiler "Die vom Niederrhein"1) (1925),
in dem man Albert Steinrück
und Erna Morena
als Fabrikanten-Ehepaar sah.
Es folgten tragende Rollen in Produktionen wie das von Carl Boese1)
mit Walter Slezak in der Titelrolle inszenierte
Seedrama "Der Seekadett"1) (1926),
das von Carl Froelich1)
mit Henny Porten
gedrehte Melodram "Die
Flammen lügen"1) (1926) oder
unter der Regie von Richard Oswald1)
der patriotische Streifen "Lützows wilde verwegene Jagd"1) (1927) mit
Arthur Wellin1) als
Major Freiherr von Lützow1)
und Ernst Rückert als
Schriftsteller und Freiheitskämpfer Theodor Körner1), wo
Briese als Graf Seydlitz in Erscheinung trat.
Foto: Gerd Briese um 1929
Urheber: Alexander
Binder1) (1888 1929)
Quelle: cyranos.ch;
Ross-Karte Nr. 4844/1
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Von Regisseur Heinz Paul1)
entstand das Kriegsdrama "U 9 Weddigen"1) (1927)
um die historische Gestalt des von Carl de Vogt
dargestellten U-Boot-Kommandanten Otto Weddigen1),
in dem er als 1. Offizier Gerhard von Dietrichsen den Bruder von
Fritz (Ernst Hofmann)
bzw. eine der Hauptrollen spielte, Max Mack1) drehte mit ihm die Geschichte
"Ein
Tag der Rosen im August
da hat die Garde fortgemußt"1) (1927)
und besetzte ihn mit der zentralen Figur des Fliegers Fritz von Rudow,
jüngster Sohn des
Majors von Rudow (Eduard von Winterstein) und
dessen Gattin Helene (Margarete Schön) sowie Bruder
des wie sein Vater im Krieg gefallenen Konrad (Ernst Rückert).
Erneut für Richard Oswald stand er für den Streifen "Funkzauber"1) (1927)
mit dem Untertitel "Ein Volksstück
von der Liebe und des Rundfunks Wellen") vor der Kamera und mimte als
Georg Lenz den feinsinnigen Verlobten der Stenotypistin Gerda Reiner (Xenia Desni), in die
sich der radiobegeisterte, von allen
"Funkaugust" genannte Kauz Theophil Schimmelpfennig (Werner Krauß) verliebt hat.
In dem Drama "Geschlecht in Fesseln"1) (1928)
und dem Untertitel "Die Sexualnot der Strafgefangenen" von (Regie) und mit Wilhelm Dieterle
gehörte Briese als Staatsanwalt zur Besetzung, als Polizei-Offizier in der
ebenfalls dramatischen Geschichte "Meineid"1) (1929), untertitelt
als "Ein Paragraph, der Menschen tötet".
Nach den Produktionen "Der Sittenrichter" (1929; Regie: Carl Heinz Wolff1)) und
der "vaterländischen" Literaturverfilmung "Rosen
blühen auf dem Heidegrab"1) (1929; Regie:
Curt Blachnitzky1)) beendete
Briese vorerst seine Ausflüge auf die Leinwand → Übersicht Stummfilme.
In den 1930er Jahren widmete er sich der Herstellung von Industriefilmen,
mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde er 1939 als Soldat zum Wehrdienst einberufen,
überstand die Zeit bis 1945 unbeschadet.
Bereits Ende der 1920er Jahre hatte Briese auch Kontakte zum Theater geknüpft,
nach Kriegsende war er zunächst kurzzeitig Abteilungsleiter bei der "Kammer
der Kunstschaffenden" des "Magistrats von Groß-Berlin"1), im Juni 1945
gegründet zur Erfassung freiberuflicher Künstler.
1946 wechselte Briese nach Gießen und übernahm für zwei Jahre die
Intendanz des "Stadttheaters
Gießen"1),
zwischen 1949 und 1954 fungierte Briese als Leiter des "Staatstheaters
Oldenburg"1). Ab 1956 war er als Regisseur des Schauspiels am "Theater der Jugend" in
Remscheid1) tätig.
Mitte der 1950er Jahre übernahm er überdies noch einmal kleinere Rollen in
zwei Kino-Produktionen, so in Gerd Olivers "Ratgeber"-Komödie "Benehmen ist
Glückssache"2) (1955) und in
dem Historien-Drama "Es
geschah am 20. Juli"1) (1955),
gedreht von Georg Wilhelm Pabst1) über
das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler1)
vom 20. Juli 19441)
mit Bernhard Wicki als
Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg1).
Nur zwei Jahre später starb Dr. Gerd Briese mit nur 59 Jahren am 13. August 1957
im "Städtischen Krankenhaus" von Berlin-Wilmersdorf1)
an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Laut Wikipedia war er ab 1938 mit Asta Gräfin von
Roedern verheiratet.
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Quelle (unter anderem): Wikipedia,
cyranos.ch
Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de
Lizenz Foto Gerd Briese (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist
gemeinfrei, weil
ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die
Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren
Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod
des Urhebers.
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Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de; R = Regie) |
Stummfilme
- 1924: Rosenmontag (nach der gleichnamigen
Offizierstragödie von Otto
Erich Hartleben; R: Rudolf
Meinert; als ?) → IMDb
- 1925: Reveille, das große Wecken (R: Fritz
Kaufmann, George Pearson;
als ?; auch Drehbuch mit Ruth
Goetz) → IMDb
- 1925: Die
vom Niederrhein (2 Teile; R: Rudolf
Walther-Fein; Drehbuch mit Ruth Goetz)
- 1925/26: Frauen und Banknoten
(R: Fritz Kaufmann; als ?)
- 1926: Der Seekadett
(R: Carl
Boese; mit Walter
Slezak in der Titelrolle des Heinz Karsten; als dessen Freund
Fred;
(Zuordnung unsicher))
- 1926: Das Gasthaus zur Ehe
(nach dem Roman von Fedor
von Zobeltitz; R: Georg
Jacoby; Drehbuch mit Ruth Goetz)
- 1926: Die Piraten der Ostseebäder
("Harry
Hill"-Krimireihe von (Regie) und mit Valy
Arnheim als Harry Hill; als ?)
- 1926: Die Flammen Lügen
(R: Carl
Froelich; mit Henny
Porten in der Hauptrolle der Gertrud Birkinger, geb. von Gehr;
als deren Bruder Hermann von Gehr)
- 1927: Lützows wilde verwegene Jagd
(R: Richard
Oswald; mit Arthur
Wellin als Major Freiherr
von Lützow; Ernst
Rückert
als Schriftsteller und Freiheitskämpfer Theodor
Körner; als Graf Seydlitz)
- 1927: Verbotene Liebe
(R: Friedrich
Fehér; als Hans)
- 1927: Walpurgisnacht.
O Du mein Heimatland (R: James
Bauer; als Hans Wagner)
- 1927: U 9 Weddigen
(R: Heinz
Paul; mit Carl
de Vogt als Otto
Weddigen, Kapitän der U
9 und der U 29; als 1. Offizier
Gerhard von Dietrichsen, Bruder von Fritz (Ernst
Hofmann)) → filmportal.de
- 1927: Die Lindenwirtin am Rhein
(R: Rolf
Randolf; mit Maly
Delschaft in der Titelrolle; als Henning Schott)
- 1927: Ein Tag der Rosen im August
da hat die Garde fortgemußt
(R: Max
Mack; als Fritz von Rudow, jüngster
Sohn des Major von Rudow (Eduard
von Winterstein) und dessen Gattin Helene (Margarete
Schön), Bruder von
Konrad (Ernst
Rückert))
- 1927: Steh' ich in finstrer Mitternacht
(R: Max
Mack; als Rudloff)
- 1927: Funkzauber.
Ein Volksstück von der Liebe und des Rundfunks Wellen (R: Richard
Oswald; mit Werner
Krauß
als Theophil Schimmelpfenning, der "Funkaugust", welcher
in die Stenotypistin Gerda Reiner (Xenia
Desni)
verliebt ist; als Gerdas Verlobter Georg Lenz) → filmportal.de
- 1927: Ich hatte einst ein schönes Vaterland
(R: Max Mack; als Sohn des südamerikanischen Kaufmanns (Charles
Willy Kayser)
und dessen Ehefrau (Helene von Bolváry))
- 1928: Freiwild. Der Leidensweg der Anna Riedel
(nach dem Bühnenstück "Freiwild"
von Arthur
Schnitzler;
R: Holger-Madsen;
mit Evelyn
Holt als Schauspielerin Anna Riedel; als Husarenleutnant Vogel)
- 1928: O Jugend, wie bist du so schön
/ Das Fräulein aus Argentinien (R: Siegfried
Philippi; mit Gritta
Ley; als ?) → IMDb
- 1928: Geschlecht
in Fesseln. Sexualnot der Gefangenen (von (Regie) und mit Wilhelm
Dieterle; als der Staatsanwalt)
→ filmportal.de
- 1929: Meineid Ein Paragraph, der Menschen tötet
(R: Georg
Jacoby; als Polizei-Offizier) → filmportal.de
- 1929: Der Sittenrichter / § 218. Eine wahre Begebenheit
(R: Carl
Heinz Wolff; als Ingenieur Hans Herrmann)
- 1929: Rosen
blühen auf dem Heidegrab (R: Curt
Blachnitzky; nach einer Novelle von Fritz Mischke;
als junger Ehemann, Hanni
Reinwald als die junge Ehefrau) → filmportal.de
Tonfilme
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