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Seine künstlerische Laufbahn begann er 1902
am "Krefelder
Theater"1), eine weitere Station
wurde das "Großherzogliche Hoftheater"1)
in Darmstadt1).
Nach Ende des 1. Weltkrieges ging er nach Berlin
an das "Königliche Schauspielhaus"1), wirkte in den frühen
1920er Jahren am Wiener "Volkstheater"1). Zwischen 1924 und 1927
war Ehrle in Prag am "Deutschen Theater" (heute: "Staatsoper
Prag"1)) engagiert, wo er
sich zudem als Regisseur einen Namen machte. Nach einer Verpflichtung
in Breslau1) (19271929) wechselte er erneut nach Berlin,
trat am "Großen Schauspielhaus"1) und an den
von Victor Barnowsky1) geleiteten "Barnowsky-Bühnen"
auf,
bis 1932 war er dann am Dresdener "Albert-Theater"1)
beschäftigt.
Mit der so genannten "Machtergreifung"1) der
Nationalsozialisten1) am 30. Januar 1933 zog es Ehrle vor,
Deutschland zu verlassen und ging in die
Schweiz, wo er bis 1937 am "Stadttheater Bern"1) arbeitete.
Unter anderem inszenierte er dort am 27. Januar 1936 die Uraufführung
von Ulrich Bechers1)
Stück "Niemand. Neuzeitliches Mysterienspiel"2).
Nach einer zweijährigen Pause ohne Beschäftigung wurde Ehrle dann
zur Spielzeit 1939/40 von Intendant Curth Hurrle1) an das "Neue
Stadttheater"1) von Teplitz-Schönau1) (heute: Teplice, Tschechien)
geholt. Nach dem Weggang Hurrles fand Ehrle 1940/41 ein Engagement in
Märisch-Ostrau1)
(heute: Ostrava, Tschechien), wurde anschließend bis 1944 als
Intendant an das "Theater
Olmütz"1) im mährischen Olmütz1) (heute: Olomouc,
Tschechien) berufen.
Kurt Ehrle auf einer Fotografie des Fotoateliers
"Zander & Labisch", Berlin
Urheber Siegmund
Labisch1) (18631942)
Quelle: cyranos.ch; Angaben zur Lizenz
(gemeinfrei)
siehe hier |
Ende der 1910er Jahre startete Ehrle eine kurze Karriere als
Filmschauspieler und trat erstmals mit einem kleinen Part in dem von Rudolf Biebrach
in Szene gesetzten Lustspiel "Auf
Probe gestellt"1) (1918)
an der Seite von Protagonistin Henny Porten auf der Leinwand in Erscheinung. Auch in einem
weiteren, ebenfalls von Biebrach mit Henny Porten inszenierten Lustspiel "Agnes
Arnau und ihre drei Freier"1) (1918), gehörte Ehrle wieder zur Besetzung
und hatte diesmal als Hans, Sohn des Rittergutsbesitzers Hermann von Hermanntitz (Artur Menzel1)) und
dessen Gattin (Berta Monnard1)) eine prägnantere Aufgabe. Doch
bis auf wenige Ausnahmen blieb der
Schauspieler in Nebenrollen verhaftet und nur wenige Produktionen, in denen
er mitspielte, haben die Jahrzehnte nachhaltig überdauert. So mimte er
in Friedrich Wilhelm Murnaus1), heute als verschollen geltendem Meisterwerk
"Satanas"1) (1920)
den jungen Gennaro, der in der 2. Episode "Der Fürst.
Lucrezia Borgias Tod" eine Affäre mit der schönen Mörderin
Lucrezia Borgia1)
(Else Berna1)) hat, die,
wie sich herausstellt, seine eigene Mutter ist am Ende bringen sich beide gegenseitig um.
Er zeigte sich beispielsweise in Otz Tollens1) Drama "Der
Schädel der Pharaonentochter"1) (1920)
neben Emil Jannings und
Erna Morena,
verkörperte in dem von Mihály Kertész1) (= Michael Curtiz) aufwendig gedrehten
Monumentalfilm "Sodom
und Gomorrha"1) (1922)
mit dem Untertitel "Die Legende von Sünde und Strafe" als Bildhauer Harry Lighton
den Geliebten von Mary Conway (Lucy Doraine). Einen
seiner letzten stummen Auftritte
hatte er in dem Melodram "Muss
die Frau Mutter werden?"3) (1924), danach verabschiedete sich Ehrle
zunächst von der Arbeit vor der Kamera → Übersicht Stummfilme.
Kurt Ehrle ca. 1916 auf einer Künstlerkarte;
Urheber: Fotoatelier "Becker & Maass", Berlin
(Otto Becker (18491892)/Heinrich Maass (18601930))
Quelle: Wikimedia
Commons; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
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Lediglich mit Beginn des Tonfilms ließ sich Ehrle Anfang der 1930er Jahre noch
einmal in drei Produktionen auf der Leinwand blicken und übernahm kleinere
Rollen: So als Staatsanwalt in Eugen Thieles1) Aufklärungsstreifen über das Schicksal einer an Syphilis erkrankten Frau
(Toni van Eyck1)) mit dem Titel "Gefahren der Liebe" (1931),
als französischer Marschall Marmont1)
in dem von Viktor
Tourjansky1) nach dem Theaterstück
"L'Aiglon" (dt. "Der junge Adler") von Edmond Rostand1) inszenierten Historienfilm "Der Herzog von Reichstadt" (1931)
über den von Walter
Edthofer4) dargestellten Napoleon Franz Bonaparte1), den einzigen legitimen männlichen Nachkommen
Napoléon Bonapartes1)
aus dessen zweiten Ehe mit Marie-Louise
von Österreich1), gespielt von Lien
Deyers. Zuletzt tauchte er mit dem kleinen Part eines Wachtmeisters
in der von Hans Behrendt1) gedrehten Liebes- bzw. Eheposse "Das Tankmädel" (1933)
neben den Hauptdarstellern Ursula Grabley und
Fritz Schulz
auf.
Nach Kriegsende gab Ehrle Gastspiele in Berlin und München, war zudem am Aufbau des
"Schwäbischen Landesschauspiels" in Memmingen1) beteiligt
→ "Landestheater Schwaben"1),
fungierte dort zeitweise als stellvertretender Intendant. Am "Stadttheater Memmingen"1)
inszenierte er unter anderem im März 1950 Goethes "Faust"1). Nach
Engagements zur Spielzeit 1952/53 in Innsbruck1) und
Salzburg1) wirkte Ehrle seit 1954 als
Schauspieler und Spielleiter am "Stadttheater Saarbrücken"1).
Der Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter Kurt Ehrle starb am 17. April 1967 im Alter von 82 Jahren in
Saarbrücken; vier Jahre zuvor hatte man ihm am
26. Februar 1963 das "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse"1) überreicht.
Ehrle war mit der Solotänzerin und Ballettmeisterin Hedwig Blechert
verheiratet.
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Fremde Link: 1) Wikipedia, 2) kuenste-im-exil.de, 3) Murnau Stiftung,
4) cyranos.ch
Lizenz Foto Kurt Ehrle (Urheber "Fotoatelier
Zander & Labisch", Berlin): Das Atelier von
Albert Zander und Siegmund
Labisch († 1942) war 1895 gegründet worden; die inaktive
Firma wurde 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Externe Recherche
ergab: Labisch wird ab 1938 nicht mehr in den amtlichen
Einwohnerverzeichnissen aufgeführt, so dass sein Tod angenommen werden muss;
Zander wiederum war laut Aktenlage ab 1899 nicht mehr aktiv am Atelier
beteiligt und kommt somit nicht als Urheber dieses Fotos in Frage. Die
Schutzdauer (von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers) für das von dieser
Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des
österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Es ist
daher gemeinfrei.
(Quelle: Wikipedia)
Lizenz Foto Kurt Ehrle (Urheber: Fotoatelier
Becker & Maass, Berlin (Otto Becker (18491892) / Heinrich
Maass (18601930)): Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche
Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und
alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder
weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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Filme
Stummfilme / Tonfilme
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie
frühe Stummfilme bei "The
German Early Cinema Database"
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Murnau Stiftung, cyranos.ch; R = Regie) |
Stummfilme (Auszug)
- 1918: Auf
Probe gestellt (R: Rudolf
Biebrach; mit Henny
Porten in der Hauptrolle; als ?) → filmportal.de
- 1918: Doktor
Palmore. Der schleichende Tod (R: Adolf
Edgar Licho (auch Darsteller); als ?)
- 1918: Arme Lena!
(R: Otto
Rippert; mit Ressel
Orla als Tänzerin Lena; als der Maler) → Early Cinema Database
- 1918: Lebendig tot
(nach dem Drama "Der Lebende Leichnam" von Leo
Tolstoi; von (Regie) und mit Alwin
Neuß; als ?)
→ Early Cinema Database,
siehe auch projekt-gutenberg.org,
Verfilmung 1919
- 1918: Agnes
Arnau und ihre drei Freier (R: Rudolf
Biebrach; mit Henny
Porten in der Titelrolle; als Hans, Sohn des
Rittergutsbesitzers Hermann von Hermanntitz (Artur
Menzel) und dessen Gattin (Berta
Monnard)
- 1918: Dem Licht entgegen
(R: Georg
Jacoby; mit Ossi
Oswalda und Adolf
Klein; als Kurt Hübner)
- 1919: Moral und
Sinnlichkeit. Keimendes Leben. III (R: Georg Jacoby; als Fabrikbesitzer Werner Hartwig)
- 1919: Baccarat
(R: Josef Ewald, Bob Holste; als ?) → IMDb,
Early Cinema Database
- 1919: Die graue Frau von Alençon (R: Josef Ewald, Bob Holste; als ?) → IMDb,
Early Cinema Database
- 1919: Der Weg, der zur Verdammnis führt
- 1919: Freie Liebe
(R: Max
Mack; als ?) → Early Cinema Database
- 1919/20: Marodeure der Revolution (R: Martin
Berger; als der Idealist) → Early Cinema Database
- 1920: Satanas
(R: Friedrich
Wilhelm Murnau; als Gennaro, Sohn von Lucrezia Borgia
(Elsa
Berna) in Teil 2:
"Der Fürst. Lucrezia Borgias Tod" nach dem Drama "Lucrèce Borgia" von
Victor Hugo)
→ filmportal.de
- 1920: Die Nacht vor der Prüfung
/ Die Nacht der Prüfung (R: Emmerich
Hanus; → Early Cinema Database
- 1920: Der
Schädel der Pharaonentochter (R: Otz
Tollen; mit Emil
Jannings als Pharao Osorco, Erna
Morena
als Prinzessin Amnertis; als ?)
- 1920: Entblätterte Blüten
(R: Jaap
Speyer; als ?)
- 1920: Der Dämon von Kolno
(R/Drehbuch: Hanna
Henning; als der in Serafine Alexandrowna (Sadjah
Gezza),
Gattin des Landrats Stroganoff (Max
Ruhbeck), verliebte Leutnant der Grenzwache Juri Durnowo)
- 1920: Der Kammersänger
(R: Willy
Zeyn senior; mit Ernst
Dernburg als gefeierter Opernsänger Lyonel Jönssen,
Hanni
Weisse als das Ladenmädchen Anna Förster, dessen spätere Frau; als Waldemar Grothe)
- 1920: Der Todfeind
(R: Hanna
Henning; nach dem Kriminalroman von Luise
Westkirch; als Wolf von Ilefeld)
→ Early Cinema Database
- 1920: Die Notheirat
(R: Paul von Woringen;
als ?)
- 1920: Mascotte
(nach dem Roman von Leo
Leipziger; von (Regie mit Leo Lasko)
und mit Felix
Basch als
ein Lebemann; Grete Freund
(Baschs Ehefrau) als "Ballhaus-Anna"; als ?) → filmportal.de
- 1920: Die Frau ohne Seele
(R: Leo Lasko; mit Edith
Meller; als Fabrikdirektor Brockmann) → Early Cinema Database
- 1920/21: Das
Raritätenkabinett (R: Max
Mack; als ?) → Early Cinema Database
- 1921: Gevatter Tod. "Elexiere der Liebe" (R: Heinz
Hanus; als Arzt Wigand) → IMDb
- 1921: Die Sünden der Mutter
(R: Georg
Jacoby; als Fabrikbesitzer Windolf Harrison)
- 1922: Der Dämon des "Grand Hotel Majestic" / Schach dem Leben
(R: Karl Forest;
als ?) →
IMDb
- 1922: Sodom
und Gomorrha. Die Legende von Sünde und Strafe / Die Sünde /
Die Strafe (R: Michael
Kertesz (Michael Curtiz)
mit Kertész' damaligen Ehefrau Lucy Doraine
u. a. als Mary Conway; als deren Geliebter, der Bildhauer Harry Lighton)
→ filmportal.de
- 1922: Der hinkende Teufel
/ Asmodi (R: Albert
Heine; als ?) → IMDb
- 1924: Muss
die Frau Mutter werden? (R: Georg
Jacoby; Hans
Otto Löwenstein; als Fabrikant Fritz Hardt) → IMDb
- 1925: Ponte
Brolla / Die Brücke der Verzweiflung (R: Ferry Nold; als ?)
→ IMDb
Tonfilme
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