Ali Ghito fotografiert von Yva1(Else Ernestine Neuländer-Simon) (1900 -1942); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz (gemeinfrei) Die Schauspielerin mit dem klingenden Namen Ali Ghito wurde am 11. Januar 1905 in Zeulsdorf1) (heute Stadtteil von Gera1), Thüringen) als Adelheid Schnabel-Fürbringer geboren. Mit 16 Jahren verließ sie eine Klosterschule, um Schauspielunterricht bei dem bekannten Tanz- und Schauspiellehrer Rudolf von Laban1) (1879 – 1958) zu nehmen, ließ sich zudem als Sängerin (Stimmlage: Mezzosopran) ausbilden; nebenbei studierte sie Medizin und Psychologie bis zum Physikum. Bereits während ihrer Studienzeit machte sie erste Bühnenerfahrungen und trat in verschiedenartigen Stücken wie "Die Dreigroschenoper"1) von Bertolt Brecht/Kurt Weill1) oder der Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1) auf. Schließlich ging die hellblonde Nachwuchsmimin nach Berlin und vertiefte ihre schauspielerischen Ausbildung bei dem legendären Stummfilmstar Asta Nielsen. Ein erstes festes Theaterengagement führte Ali Ghito 1930 nach Stendal1), Verpflichtungen an Bühnen in der Hauptstadt Berlin schlossen sich an wo sie vorzugsweise das Fach der Salondame besetzt wurde.
In Berlin startete die Schauspielerin zudem ihre eher kurze Filmkarriere und gab ihr Leinwanddebüt mit einem winzigen, ungenannten Part in Reinhold Schünzels Musikstreifen "Ronny"1) (1931) an der Seite von Käthe von Nagy und Willy Fritsch. Erste Beachtung fand Ali Ghito als Trainingslehrerin Hanna in Erich Waschnecks1) Sportlerstreifen "Acht Mädels im Boot"1) (1932), der Durchbruch zur beliebten Leinwand-Mimin gelang ihr in der Adaption "Der Schimmelreiter"1) (1933) nach Motiven der gleichnamigen Novelle1) von Theodor Storm1) neben Marianne Hoppe (Elke Volkerts) und Mathias Wieman (Hauke Haien) mit der Figur der Bäuerin Vollina, Tochter des Oberdeichgrafen Harders (Eduard von Winterstein) und Ehefrau des Großknechts Ole Peters (Walther Suessenguth1)).

Ali Ghito fotografiert von Yva1) (Else Ernestine Neuländer-Simon; 1900 – 1942)
Quelle: cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)  siehe hier

Ali Ghito fotografiert von Yva (Else Ernestine Neuländer-Simon; 1900–1942); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Nach der Rolle der Mannschaftsführerin Marlen in dem Drama "Der Springer von Pontresina"1) (1934) zeigte sich Ali Ghito eine Zeit lang nicht auf der Leinwand, zwischen 1934 und 1936 hielt sie sich im Ausland auf und musste sich danach mit kleineren Filmangeboten zufrieden geben. Sie trat in den Komödien "Kitty und die Weltkonferenz"1) (1939, mit Hannelore Schroth)  und "Das himmelblaue Abendkleid"2) (1940) auf wirkte auch in den bis heute als so genannte "Vorbehaltsfilme"1) eingestuften Propagandastreifen "Carl Peters"1) (1940) und "Jakko"1) (1940) mit. Zwei 1944 gedrehte Produktionen, der Krimi "Ruf an das Gewissen"1) und die nationalsozialistisch-propagandistische Heinz Rühmann-Komödie "Quax in Afrika"1) gelangten erst nach Kriegsende am 14.05.1951 (BRD) bzw. am 22.05.1953 erstmals in die Lichtspielhäuser. Letztmalig stand Ali Ghito als Frau von Sellenthin für die Verfilmung "Das alte Lied"1) (1945) nach Motiven aus den Romanen "Stine"1) und "Irrungen, Wirrungen"1) von Theodor Fontane1) vor der Kamera, wegen mangelnder Filmangebote arbeitete sie während des 2. Weltkriegs größtenteils als Krankenschwester sowie als Dolmetscherin beim Oberkommando der Wehrmacht. Mit Kriegsende 1945 zog sich Ali Ghito endgültig von der Schauspielerei zurück → Übersicht Filmografie.

Ali Ghito fotografiert von Yva1) (Else Ernestine Neuländer-Simon; 1900 – 1942)
Quelle: Wikimedia Commons; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)  siehe hier

In erster Ehe war Ali Ghito mit einem Architekten namens Schlag verheiratet und hatte eine Tochter, die 1945 gegen Kriegsende 19 Jahre alt war. In den 1940er Jahren war sie mit dem einflussreichen Direktor der "Dresdner Bank"1) Schmidt-Barden verheiratet, von dem sie ebenfalls geschieden wurde. Im Dezember 1946 ehelichte sie den sechs Jahre jüngeren Schriftsteller Hans Habe1) (1911 – 1977), mit dem sie bereits 1938 in Wien eine kurze Affäre gehabt hatte und der sie nach dem Krieg gesucht und in der Nähe von Berchtesgaden wiedergefunden hatte. Da Habe jedoch fast zeitgleich ein Verhältnis mit der 1917 (oder 1918) in Lawton1) (Oklahoma) geborenen Filmschauspielerin Eloise Hardt († 2017) begann und zudem Habe in Erfahrung brachte, dass Ali Ghito bis kurz vor Kriegsende mit einem Adjutanten Hitlers liiert gewesen sei3), entwickelte sich die Beziehung schnell zu einem Ehekrieg. Habe ließ sich 1948 in Mexiko scheiden und heiratete einen Tag später Eloise Hardt. Da die Scheidung nicht rechtskräftig war, klagte ihn Ali Ghito der Bigamie an und ließ Anfang Juni 1952 kompromittierend-pikante Einzelheiten über ihre Ehe im Wochenmagazin "Stern"1) veröffentlichen. Erst 1953 wurde ihre Ehe rechtskräftig geschieden, danach verschwand Ali Ghito aus dem Blickfeld der deutschen Öffentlichkeit.
Später übersiedelte die Ex-Schauspielerin in die Vereinigten Staaten und ließ sich schließlich 1956 in Arroyo Seco im US-Bundesstaat New Mexico1) nieder. Dort begann sie als Malerin, Sprachlehrerin (für Deutsch) und Lektorin zu arbeiten.
Ali Ghito starb am 29. April 1983 im "Holy Cross Hospital" in Taos1) (New Mexico) im Alter von 78 Jahren.
Quelle: Wikipedia; siehe auch cyranos.ch
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
3) Artikel in DER SPIEGEL (27.10.1954); siehe auch DER SPIEGEL (Nr. 22 vom 28.05.1952)
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