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Die Schauspielerin mit dem klingenden Namen Ali Ghito wurde am 11. Januar 1905 in
Zeulsdorf1) (heute Stadtteil von Gera1), Thüringen) als Adelheid Schnabel-Fürbringer
geboren. Mit 16 Jahren verließ sie eine Klosterschule, um Schauspielunterricht bei dem bekannten Tanz- und Schauspiellehrer
Rudolf von Laban1)
(1879 1958) zu nehmen, ließ sich zudem als Sängerin (Stimmlage: Mezzosopran)
ausbilden; nebenbei studierte sie Medizin und Psychologie bis zum Physikum.
Bereits während ihrer Studienzeit machte sie erste
Bühnenerfahrungen und trat in verschiedenartigen Stücken wie
"Die Dreigroschenoper"1)
von Bertolt Brecht/Kurt Weill1) oder der Shakespeare-Komödie "Was ihr wollt"1) auf. Schließlich ging die hellblonde Nachwuchsmimin nach Berlin und
vertiefte ihre schauspielerischen Ausbildung bei dem legendären Stummfilmstar
Asta Nielsen.
Ein erstes festes Theaterengagement führte Ali Ghito 1930 nach
Stendal1), Verpflichtungen
an Bühnen in der Hauptstadt Berlin schlossen sich an wo sie
vorzugsweise das Fach der Salondame besetzt wurde.
In Berlin startete die Schauspielerin zudem ihre eher kurze
Filmkarriere und gab ihr Leinwanddebüt mit einem winzigen,
ungenannten Part in Reinhold Schünzels Musikstreifen "Ronny"1) (1931)
an der Seite von Käthe von Nagy und
Willy Fritsch.
Erste Beachtung fand Ali Ghito als Trainingslehrerin Hanna in Erich Waschnecks1)
Sportlerstreifen "Acht Mädels im Boot"1) (1932),
der Durchbruch zur beliebten Leinwand-Mimin gelang ihr in der Adaption "Der
Schimmelreiter"1) (1933)
nach Motiven der gleichnamigen
Novelle1) von Theodor Storm1)
neben Marianne Hoppe
(Elke Volkerts) und Mathias Wieman
(Hauke Haien) mit der Figur der Bäuerin
Vollina, Tochter des Oberdeichgrafen Harders (Eduard von Winterstein) und
Ehefrau des Großknechts Ole Peters (Walther Suessenguth1)).
Ali Ghito fotografiert von Yva1)
(Else Ernestine Neuländer-Simon; 1900 1942)
Quelle: cyranos.ch; Angaben zur Lizenz
(gemeinfrei) siehe hier
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Nach der Rolle der Mannschaftsführerin Marlen in dem Drama "Der
Springer von Pontresina"1) (1934) zeigte sich Ali Ghito
eine Zeit lang nicht auf der Leinwand, zwischen 1934 und 1936 hielt sie sich im Ausland auf und
musste sich danach mit
kleineren Filmangeboten zufrieden geben. Sie trat in den Komödien
"Kitty
und die Weltkonferenz"1) (1939,
mit Hannelore
Schroth) und "Das himmelblaue Abendkleid"2) (1940)
auf wirkte auch in den bis heute als so genannte "Vorbehaltsfilme"1)
eingestuften Propagandastreifen "Carl Peters"1) (1940)
und "Jakko"1) (1940) mit.
Zwei 1944 gedrehte Produktionen, der Krimi "Ruf
an das Gewissen"1) und die
nationalsozialistisch-propagandistische Heinz Rühmann-Komödie "Quax
in Afrika"1) gelangten erst nach Kriegsende am 14.05.1951 (BRD) bzw. am 22.05.1953
erstmals in die Lichtspielhäuser.
Letztmalig stand Ali Ghito als Frau von Sellenthin für die Verfilmung "Das
alte Lied"1) (1945)
nach Motiven aus den Romanen "Stine"1)
und "Irrungen,
Wirrungen"1) von Theodor Fontane1) vor der Kamera, wegen mangelnder Filmangebote arbeitete sie während des
2. Weltkriegs größtenteils als Krankenschwester sowie als Dolmetscherin beim Oberkommando der Wehrmacht. Mit Kriegsende 1945 zog sich Ali Ghito
endgültig von der Schauspielerei zurück → Übersicht Filmografie.
Ali Ghito fotografiert von Yva1)
(Else Ernestine Neuländer-Simon; 1900 1942)
Quelle: Wikimedia
Commons; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
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In erster Ehe war Ali Ghito mit einem Architekten namens Schlag verheiratet und hatte eine Tochter, die 1945 gegen Kriegsende 19 Jahre alt war.
In den 1940er Jahren war sie mit dem einflussreichen Direktor der "Dresdner Bank"1) Schmidt-Barden verheiratet, von dem
sie ebenfalls geschieden
wurde. Im Dezember 1946 ehelichte sie den sechs Jahre jüngeren Schriftsteller
Hans Habe1)
(1911 1977), mit dem sie bereits 1938 in Wien eine kurze Affäre gehabt
hatte und der sie nach dem Krieg gesucht und in der Nähe von Berchtesgaden
wiedergefunden hatte. Da Habe jedoch fast zeitgleich ein Verhältnis mit der 1917 (oder 1918) in
Lawton1) (Oklahoma) geborenen Filmschauspielerin Eloise Hardt († 2017) begann
und zudem Habe in Erfahrung brachte, dass Ali Ghito bis kurz vor Kriegsende mit einem Adjutanten Hitlers liiert gewesen
sei3),
entwickelte sich die Beziehung schnell zu einem Ehekrieg. Habe ließ sich 1948 in Mexiko scheiden und heiratete
einen Tag später Eloise Hardt. Da die Scheidung nicht rechtskräftig war, klagte ihn Ali Ghito der Bigamie an und ließ
Anfang Juni 1952 kompromittierend-pikante Einzelheiten über ihre Ehe im
Wochenmagazin "Stern"1) veröffentlichen. Erst 1953 wurde ihre Ehe rechtskräftig
geschieden, danach verschwand Ali Ghito aus dem Blickfeld der deutschen Öffentlichkeit.
Später übersiedelte die Ex-Schauspielerin in die Vereinigten Staaten und ließ sich schließlich 1956 in Arroyo Seco
im US-Bundesstaat New Mexico1) nieder. Dort begann sie als Malerin, Sprachlehrerin (für Deutsch) und Lektorin zu arbeiten.
Ali Ghito starb am 29. April 1983 im "Holy Cross Hospital" in Taos1) (New Mexico) im Alter von 78 Jahren.
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