Magda Schneider wurde am l7. Mai 1909 als Tochter des Installateurs Xaverius Schneider (1878 – 1959) und dessen Ehefrau Maria (1879 – 1951) im schwäbischen Augsburg1) geboren. Nach dem Besuch einer katholischen Mädchenschule bzw. Handelsschule arbeitete sie zunächst als Stenotypistin in einer Getreidehandlung. Dann entschied sie sich für eine künstlerische Laufbahn, absolvierte eine Gesangsausbildung am Augsburger "Leopold-Mozart-Konservatorium"1)Noch während des Ballettunterrichts am "Stadttheater Augsburg"1) debütierte sie dort als Soubrette, danach ging sie nach München an das "Theater am Gärtnerplatz"1), wechselte anschließend an das "Theater an der Wien"1).
Magda Schneider auf einer Fotografie von Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: www.cyranos.ch Einen ersten winzigen Part beim Film erhielt Magda Schneider 1930 als Zofe in dem Gesellschaftsdrama "Boykott"2) über Schüler eines Berliner Elite-Gymnasium, weitere kleinere Parts folgten. In der Verwechslungs- und Liebeskomödie "Zwei in einem Auto"2) (1932) erhielt sie dann als Partnerin von Richard Romanowsky und Karl Ludwig Diehl ihre erste Hauptrolle und war fortan als Protagonistin auf der Leinwand präsent. Unter anderem spielte sie in Anatole Litvaks musikalischem Streifen "Das Lied einer Nacht"1) (1932) an der Seite des Startenors Jan Kiepura (1902 – 1966), bei den Dreharbeiten zu dem Film "Kind, ich freu’ mich auf dein Kommen"1) (1933) lernte sie den Filmliebling und Frauenschwarm Wolf Albach-Retty (1906 – 1967) kennen und lieben; 1937 heiratete das Paar. Aus dieser Verbindung stamm(t)en zwei Kinder, Tochter Rosemarie Magdalene, die als Romy Schneider (1938 – 1982) Weltruhm erlangte, sowie Sohn Wolf-Dieter (geb. 21.06.1941), der später Chirurg wurde. Trotz der beiden gemeinsamen Kinder trennte sich das Paar bereits 1943, im Jahre 1945 (nach anderen Quellen 1949) erfolgte die offizielle Scheidung.
 
Magda Schneider auf einer Fotografie von
Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: cyranos.ch; Angaben zur Lizenz siehe hier
Seit ihrer Heirat mit Albach-Retty stand Magda Schneider noch für weitere Produktionen, wenn auch nicht mehr ganz so oft vor der Kamera. Nach Kriegsende intensivierte ihre Arbeit für den Film, wobei sie vornehmlich die Karriere ihrer Tochter Romy vorantrieb, mit der sie in etlichen Streifen gemeinsam auftrat: So erstmals in der Literaturadaption "Wenn der weiße Flieder wieder blüht"1) (1953), gefolgt von dem Filmmärchen "Mädchenjahre einer Königin"1) (1954) und der volkstümlichen Geschichte "Die Deutschmeister"1) (1955) sowie in den drei "Sissi"-Melodramen "Sissi"1) (1955), "Sissi – Die junge Kaiserin"1) (1956) und "Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin"1) (1957), wo sie die Herzogin Ludovika in Bayern1) bzw. Mutter der Kaiserin Elisabeth von Österreich1) mimte. Zusammen mit Tochter Romy sah man sie in der Friedrich Forster-Verfilmung "Robinson soll nicht sterben"1) (1957) und die Verwechslungskomödie "Die Halbzarte"1) (1959). Ihre letzte Arbeit vor der Kamera war Ende der 1960er Jahre die Rolle der Mutter Else Lenz in der TV-Serie "Drei Frauen im Haus"3) (1968) bzw. in der Fortsetzung "Vier Frauen im Haus"3) (1969), insgesamt trat die Schauspielerin in mehr als 60 Filmen auf der Leinwand in Erscheinung → Übersicht Filmografie.

Magda Schneider mit dem Kinderstar Peter Bosse
in dem Film "
Die Frau am Scheidewege"1) (1938)
Quelle: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia
aus: Kinoprogrammheft "Das Programm von heute", Verlag R. Leminger, Wien 1937
Urheber unbekannt; Angaben zur Lizenz siehe hier

Peter Bosse mit Magda Schneider 1937; Quelle: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia aus: Kinoprogrammheft "Das Programm von heute", Verlag R. Leminger, Wien 1937; Urheber unbekannt
Am Anfang waren Bühne und Film für Magda Schneider ein einziges "Land des Lächelns", in dem sie als Soubrette und tanzendes "Wiener Mädel" glänzte. Musikalische Lustspiele, in denen sie ihren munter-natürlichen Charme versprühte, blieben weiterhin ihr Fach. Später spielte sie auch verschmitzt verständnisvolle Mütter, bevor sie als Filmmutter abdankte und nur noch die natürliche Mutter von Romy Schneider war.4)
  
Ab 1953 führte die Schauspielerin mit dem Hotelier und Gastonomen Hans Herbert Blatzheim1) (1902 – 1968) eine Ehe, die auch in der Regenbogenpresse Furore machte. Sie betreute die Karriere von Tochter Romy und zog sich in den 1960er Jahren fast völlig vom Film zurück. Nach dem Tod von Hans Herbert Blatzheim war Magda Schneider von 1982 bis zuletzt mit dem Kameramann Horst Fehlhaber (10.09.1919 – 14.05.2010) verheiratet.
Der ehemalige UFA-Star, deren darstellerisches Schaffen 1982 mit dem "Filmband in Gold"1) gewürdigt wurde, starb am 30. Juli 1996 im Alter von 87 Jahren im oberbayerischen Schönau am Königssee1) bei Berchtesgaden1), wo sie bereits 1935 ihr Landhaus "Mariengrund" bezogen hatte. Die letzte Ruhe fand sie auf dem Bergfriedhof in Berchtesgaden, dort wurde später auch Horst Fehlhaber beigesetzt → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
 
Nach ihrem Tod fiel ein Schatten auf ihren Lebensweg während des Nazi-Regimes. Wikipedia5) notiert: "In der Boulevardpresse und in anderen Publikationen über ihre Tochter wurde mehrmals eine Nähe Magda Schneiders zu Adolf Hitler1) kolportiert, beispielsweise durch Michael Jürgs'1) "Der Fall Romy Schneider" (1991), Jürgen Trimborns1) "Romy und ihre Familie" (2008) und zuletzt in Olaf Kraemers Roman "Ende einer Nacht" (2008). Diese Darstellungen wurden von den Hinterbliebenen teilweise erfolgreich juristisch bestritten. Das "Oberlandesgericht Frankfurt am Main"1) entschied im Oktober 2009, dass Kraemers Roman weitgehend unverändert und ungeschwärzt erscheinen darf." → siehe auch literaturkritik.de
Siehe auch Wikipedia, cyranos.ch, filmportal.de, prisma.de sowie
"Stichtag 30. Juli 1996" bei wdr.de und den Nachruf bei berliner-zeitung.de
Fotos bei film.virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) fernsehserien.de
Quelle:
4) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf Heinzlmeier/Berndt Schulz (Ausgabe 2000, S. 321)
5) abgerufen 02.08.2019
Lizenz Foto Magda Schneider (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Lizenz Foto Peter Bosse/Magda Schneider: Dieses Medium (Bild, Gegenstand, Tondokument, …) ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen ist und die Autoren unbekannt sind. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt.
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Murnau Stiftung, karl-may-wiki.de,
geschichtewiki.wien.gv.at, fernsehserien.de)
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