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In den 1950er Jahren folgten etliche Lustspiele, in denen Slezak nun vor allem sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen konnte, etwa Joseph L. Mankiewicz' Romanze "People Will Talk"3) (1951) mit Cary Grant und Jeanne Crain, Walter Langs "Madame macht Geschichte(n)"3) (1953, Call Me Madam) nach dem gleichnamigen Musical2) von Irving Berlin mit Ethel Merman, die die Hauptrolle der fiktiven US-Botschafterin Sally Adams bereits bei der Uraufführung am 12. Oktober 1950 im New Yorker "Imperial Theatre" gespielt hatte. Eine dankbare Figur war 1962 die des Buchhändlers Stossel in Henry Levins Fantasyfilm "Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm"2) (The wonderful world of the Brothers Grimm) mit Laurence Harvey und Karlheinz Böhm in den Hauptrollen, auch in Peter Tewksburys "Emil und die Detektive2) (1964, Emil and the Detectives), der Disney-Version des Erich-Kästner-Kinderbuch-Klassikers, konnte Slezak als Baron punkten. Als der "Ewige Wiener" tauchte er in dem Kostümstreifen "Der Kongreß amüsiert sich"2) (1965) auf, zu seinen letzten Arbeiten für das Kino zählen die Anna Sewell-Verfilmung "Black Beauty"2) (1971) mit der Rolle des Zirkusdirektors Hackenschmidt sowie die Robert Louis Stevenson-Adaption "Die Schatzinsel"3) (1972, Treasure Island) mit Orson Welles als Pirat Long John Silver; hier schlüpfte Slezak in die Rolle des Doktors Squire Trelawney. Seit Anfang der 1950er Jahre arbeitete Walter Slezak für das Fernsehen, trat auch hier immer wieder in verschiedenen Einzelproduktionen sowie in etlichen Serien mit prägnanten Rollen in Erscheinung und überzeugte als vielseitiger, wandlungsfähiger Charaktermime. So verkörperte er beispielsweise in der Geschichte um den kleinen "Pinocchio" (1957) neben Mickey Rooney den Spielzeugmacher Gepetto, in nachhaltiger Erinnerung ist er als der Verbrecher "Clock King" in zwei Folgen der Serie "Batman" (1966) geblieben. In Delbert Manns Johanna Spyri-Verfilmung "Heidi kehrt heim" (1968, Heidi) mit Jennifer Edwards in der Titelrolle und Maximilan Schell als Klaras Vater Richard Sesemann zeigte er sich als Pfarrer Richter. Während seiner gesamten Film-Karriere blieb Slezak, der bereits 1931 sein Broadway-Debüt gegeben hatte, stets der Bühne treu. Furore machte er unter anderem als Barbesitzer César in dem Musical "Fanny" und wurde 1955 für seine Leistung mit einem "Tony Award" belohnt. An der New Yorker "Metropolitan Opera" glänzte er 1959 als reicher Schweinezüchter Kálmán Zsupán in der Strauss-Operette "Der Zigeunerbaron", verkörperte in den 1970er Jahren beispielsweise an der Oper in San Francisco in der Operette "Die Fledermaus", ebenfalls von Johann Strauss, den Gerichtsdiener Frosch. Slezak trat darüber hinaus in US-amerikanischen Radio-Shows wie "Lux Radio Theater" oder "The Charlie McCarthy Show" auf, auch im deutschen Fernsehen hatte er 1966 mit "Mein lieber Schwan" eine eigene Unterhaltungssendung und plauderte mit zahlreichen prominenten Gästen. Als Autor war Walter Slezak ebenfalls durchaus erfolgreich, 1962 publizierte er unter dem Titel "What time’s the next swan?" seine Autobiografie, die zwei Jahre später im Münchener "Piper Verlag" als "Wann geht der nächste Schwan?" in deutscher Sprache auf den Markt kam. Slezak erinnert sich unter anderem sehr humorvoll an seine Anfänge als Schauspieler, den Titel wählte er in Anlehnung an eine Anekdote seines Vaters, als der von einem Schwan gezogene Kahn in Wagners Oper "Lohengrin" plötzlich ohne den Titelhelden hinter der Bühne verschwand. Ein Bühnentechniker soll den Schwan wieder in Bewegung gesetzt haben, bevor der Tenor aufgestiegen war. Slezak soll daraufhin ins Publikum gerufen haben: "Entschuldigen Sie, wann geht der nächste Schwan?"4) Eine weitere Veröffentlichung von Walter Slezak ist das Buch "Mein Magen geht fremd. Ein Geschichtenbuch mit Kochrezepten" (1977). Das Leben von Walter Slezak, der auch privat vielseitig interessiert war, endete tragisch: Aufgrund fortschreitender gesundheitlicher Probleme nahm er sich am 21. April 1983 in Flower Hill (New York) das Leben und erschoss sich kurz vor seinem 81. Geburtstag. Seine letzte Ruhestätte fand der Schauspieler auf dem "Alten Friedhof" in Rottach-Egern in einem Familiengrab an der Seite seiner Eltern, auch seine am 10. August 1984 verstorbene Ehefrau Johanna wurde dort beigesetzt → Foto der Grabstätte bei www.knerger.de. Slezak war seit 10. Oktober 1943 mit Johanna "Kaasi" Van Rijn (1915 1984) verheiratet und hinterließ drei Kinder aus dieser Verbindung, die Töchter Ingrid (geb. 1945) und Erika (geb. 1946) sowie Sohn Leo (geb. 1948). Erika Slezak3) machte sich später als Schauspielerin ebenfalls einen Namen, die Geschwister Ingrid und Leo ergriffen keine künstlerischen Berufe; Ingrid Slezak arbeitet als Rechtsanwältin und Mediatorin, Leo Slezak als Pilot → www.erikaslezak.com. |
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Quellen (unter anderem): Wikipedia,
www.cyranos.ch Fotos bei www.virtual-history.com |
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Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia (deutsch), 3) Wikipedia (englisch) 4) Quelle: Wikipedia, Artikel zu Leo Slezak (abgerufen 26.10.2012) Lizenz Fotos Walter Slezak (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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