Von Wolfgang Liebeneiner1)
(1905 – 1987) für den Film entdeckt, erhielt sie eine erste,
wenn auch winzige Rolle in Harald Brauns1)
Biopic"Träumerei"1) (1944)
über das Komponistenehepaar Robert Schumann1) (Mathias Wieman)
und Clara Wieck1) (Hilde Krahl),
die Szene fiel jedoch dem Schnitt zum Opfer. Nach weiteren kleinen Auftritten,
so auch in
Gerhard Lamprechts1) Melodram "Die Brüder Noltenius"1) (1945),
erlangte sie erste Aufmerksamkeit mit Helmut Käutners1) Meisterwerk "Unter
den Brücken"1) (1944/45), beeindruckte neben
Hannelore Schroth,
Carl Raddatz,
Gustav Knuth
und Ursula Grabley als Serviererin
Vera bzw. erste Freundin des Binnenschiffers Hendrik Feldkamp (Raddatz).
Dieser Liebesfilm wurde in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges unter extrem erschwerten
Umständen gedreht. Erschwert deshalb, da in der Nacht aufgrund
von Fliegerangriffen nicht im Freien gedreht werden durfte und
stattdessen einige Szenen im Studio nachgebaut werden mussten; Drehort war vornehmlich die
Glienicker Brücke1)
zwischen Berlin und Potsdam1).
Dem Publikum blieb die junge Knef jedoch zunächst weiterhin unbekannt,
da die Produktion vor Kriegsende in Deutschland nicht mehr zur öffentlichen
Aufführung gelangte und erst im Juli 1946 beim "Locarno
Film Festival"1) im
schweizerischen Locarno1)
seine Uraufführung feierte; allgemeiner Kinostart war dann am
18. Mai 1950 in Göttingen.
Foto: Die junge Hildegard Knef als Celia zusammen mit Gudrun Genest
(Rosalinde)
in dem Theaterstück "Wie es euch gefällt"1)
von William
Shakespeare1), aufgeführt
im April 1946 am Berliner "Schlosspark Theater"1)
in einer Inszenierung von
Boleslaw Barlog1)
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df pk 0000067
004); © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abrahan Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek
(1901–1983; Link Wikipedia); Datierung: 1946.04 / Lizenz CC-BY-SA
3.0.
Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia
Commons bzw. Wikipedia
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In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges wurde Hildegard Knef in den
Endkampf um Berlin verwickelt: Gegen Kriegsende flüchtete die 18-Jährige
zusammen mit dem doppelt so alten Chef der deutschen Filmfirma "Tobis",
Ewald von Demandowsky1)
(1906 – 1946), der ihre erste große Liebe war, aus der
umkämpften deutschen Hauptstadt. Um eine Vergewaltigung zu vermeiden,
verkleidete sie sich als Mann in Soldatenuniform, wollte sich zu ihrer
Mutter nach Uelzen durchschlagen, geriet in Gefangenschaft und wurde in
ein polnisches Gefangenenlager interniert, aus dem sie jedoch fliehen
konnte. Ihre Karriere als Schauspielerin setzte sich fort, als sie Viktor de Kowa an das Theater "Tribüne"1)
am Kurfürstendamm holte, später trat sie bei Boleslaw Barlogs am
"Schlosspark–Theater" auf.
1946 gelang ihr dann mit Wolfgang Staudtes1)
erstem Nachkriegsfilm "Die
Mörder sind unter uns"1)
der Durchbruch als anerkannte Filmschauspielerin: Gedreht wurde die
dramatische Geschichte in der Trümmerwüste des zerstörten Berlins,
Hildegard Knef verkörperte eindringlich das junge Mädchen
Susanne Wallner, welches man 1942 wegen ihres Vaters in ein
Konzentrationslager gesperrt hatte. In ihre Wohnung zurückgekehrt, trifft
sie dort auf den arbeitslosen Chirurgen Dr. Hans Mertens (Ernst Wilhelm Borchert),
der seine traumatischen Kriegserlebnisse mit Alkohol vergessen will.
Susanne hilft Mertens in ihrer Liebe zu ihm aus seiner Depression heraus
und hindert ihn schließlich daran, seine Peiniger zu ermorden → siehe
auch filmportal.de,
defa-stiftung.de,
prisma.de.
Aufnahme vom Dreh des ersten deutschen Trümmerfilms
"Die Mörder sind unter uns" durch die spätere DEFA1)
Szene mit Hildegard Knef und Ernst Wilhelm Borchert → weitere Fotos
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_pk_0000501_006)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1)
(1901–1983); Datierung: 05.1946
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 |
Ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter wurde Harald Brauns (Trümmer1)-)Film
"Zwischen gestern und morgen"1) (1947) mit der Rolle des Mädchens
Katharina an der Seite von Viktor de Kowa, gefolgt von der weiblichen Hauptrolle
der Christine Fleming in
Rudolf Jugerts1) romantische
Satire "Film ohne Titel"1) (1947),
für die sie ein Jahr später bei den "Internationalen
Filmfestspielen Locarn"1) den Preis als "Beste weibliche Schauspielerin"
entgegennehmen konnte.
Nach ihrer Heirat 1947 mit dem amerikanischen Filmoffizier Kurt Hirsch,
ging Hildegard Knef wenig später mit ihrem Mann in die USA, lebte
zunächst in New York, später an der Westküste in Los Angeles. Kurt Hirsch war 1939 vor den Nazis in die USA
geflohen, seine Verwandten fast sämtlich im Holocaust umgekommen. Die
Hoffnungen der Knef, in Amerika ihre Filmkarriere fortsetzen zu können,
erfüllten sich nicht. Zwar erhielt sie von dem Hollywood-Produzenten David O. Selznick1) ("Vom Winde verweht"1))
eine Sieben-Jahres-Vertrag, Rollen blieben jedoch aus.
Hildegard Knef, die auch die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen
hatte, kehrte, nicht zuletzt auch wegen privater Probleme mit
Ehemann Kurt Hirsch, nach Deutschland zurück; 1950 trennte
sich das Paar, 1953 wurde die Ehe
geschieden.
Hildegard Knef Mitte März 1969 bei einer Fernsehaufzeichnung in den Niederlanden
Rechteinhaber: Nationaal
Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 254-8439)
Urheber/Fotograf: Koch, Eric / Anefo; Quelle: Wikimedia
Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data
/ CC
BY-SA 3.0 NL
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1951 zeigte sich die Knef dann in einem Film, der sie schlagartig berühmt
machen sollte – als Prostituierte Marina in "Die
Sünderin"1). Sowohl
der Inhalt als auch die kurze Nacktszene der Knef riefen bundesweit viele
offizielle Institutionen auf den Plan und verschafften ihr im prüden
Nachkriegsdeutschland unerwartete Publicity. Hildegard Knef spielte
eine Prostituierte, die ihren Geliebten und krebskranken Maler bis zum
Erblinden treu versorgt und mit ihm am Ende sogar gemeinsam in den Tod
geht. Sie war für sechs Sekunden mit blankem Busen zu sehen, die erste
Nackte im deutschen Film. Moralapostel und die katholische Kirche
heulten auf. Es gab sogar ein Anti-Knef-Flugblatt mit dem unfreiwillig
komischen Text: "Könnt Ihr es verantworten, dass ein Glied Eurer
Familie diesen Film besucht?" Eine für heutige Verhältnisse harmlose
Nacktszene machte den Streifen zum Kassenhit und Skandalfilm schlechthin.
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Die Sünderin
Deutschland 1951
Uraufführung (DE): 18.01.1951, "Turm-Palast",
Frankfurt am Main,
Regie: Willi Frost
Drehbuch: Willi Forst, Georg
Marischka, Gerhard Menzel Produktion:
Rolf
Meyer, Helmuth
Volmer
Musik: Theo Mackeben
Kamera: Václav Vich
Darsteller/-innen:
Hildegard Knef: Marina, Gustav Fröhlich:
Alexander,
Änne Bruck:
Marinas Mutter, Wera Frydtberg:
Kollegin,
Robert Meyn:
Marinas Stiefvater,
Jochen-Wolfgang Meyn: Marinas Stiefbruder Andreas Wolf:
Arzt, und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
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Die Handlung dreht sich um das Zusammenleben der Prostituierten Marina
(Knef) mit ihrem Freund, dem Maler Alexander (Fröhlich).
Marinas Mutter (Bruck) betrügt im 2. Weltkrieg ihren Stiefvater (Meyn),
der von der Gestapo verhaftet und eine Zeit lang inhaftiert wird. Marina
wird vom Stiefbruder verführt, welcher daraufhin von ihrem Stiefvater
offenbar erschlagen wird. Marina verliebt sich in den gescheiterten Maler
Alexander, der an einem Gehirntumor erkrankt ist, der ihn erblinden lässt.
Beide reisen nach Italien, wo sie vorübergehend ein glückliches Leben führen.
Um eine Operation zu finanzieren, versucht Marina, wieder ihrem alten
Gewerbe nachzugehen. Dies gelingt ihr aber nicht. Jedoch trifft sie auf
den Operateur, der Alexander eine heilende Operation in Aussicht gestellt
hat und nun bereit ist, diese gratis durchzuführen. Die Operation stellt
das Sehvermögen Alexanders wieder her und das Paar verbringt eine gute
Zeit in Wien. Als Alexanders Sehvermögen nachlässt und eine Erblindung
unabwendbar ist, beschließt Alexander, aus dem Leben zu scheiden. Marina
reicht dem lebensmüden Alexander mit dessen Wissen ein Glas mit einer Überdosis
Schlafmittel (Veronal), welches er zu sich nimmt. Anschließend nimmt
sich auch Marina selbst das Leben. (Quelle: Wikipedia)
Siehe auch Wikipedia,
filmportal.de,
moviemaster.de,
prisma.de,
filmdienst.de
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Für Hildegard Knef, die in deutschen Produktionen
bisher den herben, zugleich
erotisch selbstbewussten Frauentyp verkörperte, bedeutete die Rolle
in "Die Sünderin" endlich auch internationale Beachtung, nachdem
der Streifen auch in den USA gezeigt worden war. Ihr erster Hollywood-Film wurde unter
dem Namen Hildegard Neff das von Anatole Litvak1) in Deutschland gedrehte
Kriegsdrama "Entscheidung
vor Morgengrauen"1) (1951,
"Decision Before Dawn") an der Seite von Richard Basehart1) und
Oskar Werner.
In Folge stand sie mit den
Hollywood-Stars jener Jahre vor der Kamera, trat neben Tyrone Power in
dem Agentenfilm "Kurier nach Triest"1) (1952,
"Diplomatic Courier") auf, mit Gregory Peck und
Ava Gardner
in der Literaturadaption "Schnee
am Kilimandscharo"1) (1952,
"The Snows of Kilimanjaro") nach der Erzählung "Schnee
auf dem Kilimandscharo"1) von Ernest Hemingway1) sowie mit
Linda Darnell1) und
Gary Merrill1)
in dem Film Noir "Night
Without Sleep" (1952). In Frankreich entstand Julien Duviviers1) heitere
Geschichte "Auf den Straßen von Paris"2) (1952,
"La fête à Henriette"), in Deutschland unter der Regie von Willi Forst die Komödie
"Es geschehen noch Wunder"1) (1951).
Für Arthur Maria Rabenalt1) war sie neben
Erich von Stroheim und
Karlheinz Böhm
die Titelheldin in dem Remake "Alraune"1) (1952)
nach dem phantastischen Roman "Alraune.
Die Geschichte eines lebenden Wesens"1) von Hanns Heinz Ewers1) .
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Positive Kritiken bzw. Preise erhielt auch Rudolf Jugerts Melodram "Nachts
auf den Straßen"1) (1952) als Partnerin von UFA-Legende Hans Albers, hier mimte sie
die junge Anhalterin Inge, die den redlichen Fernfahrer Heinrich Schlüter (Albers)
verführt und (fast) vom rechten Weg abbringt. "Der zeitnahe und zeitkritische Film
ist realistisch, kunstlos und geradlinig inszeniert. Hans Albers nutzt die Gelegenheit, die besten Seiten seiner
Persönlichkeit und seines Naturtalents zu zeigen." notiert filmdienst.de.
"Nachts auf den Straßen" (1952):
Abbildung DVD-Cover
sowie Szenenfoto mit Hans Albers als Fernfahrer Heinrich Schlüer
und Hildegard Knef als Anhalterin Inge Hoffmann
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den
Spielfilm am 28.05.2021 auf DVD herausbrachte
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Bis Ende der 1950er Jahre zeigte Hildegard Knef mit Hauptrollen in deutschen und internationalen
Produktionen, so beispielsweise als Lydia Bauer, Jugendfreundin von Paul Alsbacher (Hardy Krüger) in Rudolf Jugerts Melodram "Illusion in Moll"1) (1952),
als Ehefrau von Martin Mallison (Geoffrey Toone1)) in
Carol Reeds1) Thriller "Gefährlicher Urlaub"1) (1953,
"The Man Between") mit James Mason,
als Journalistin Hilde Schaumburg-Garden in André Michels Krimi "Geständnis unter vier Augen"1) (1954) oder
als Lehrerin Madeleine Durand in Wolfgang Staudtes Abenteuer "Madeleine und der Legionär"1) (1958),
bei dem auch Johannes Mario Simmel1)
am Drehbuch beteiligt war. Nach Yves Allégrets1)
melodramatischen Geschichte "Das Mädchen aus Hamburg"1) (1958,
"La fille de Hambourg"), Josef von Bákys1)
Krimi "Der Mann, der sich verkaufte"1) (1959,
"Filmband
in Silber"1) für die Nebenrolle
der Martina Schilling) und der von Muriel Box1) in Szene gesetzten britischen
Produktion "U-Bahn in den Himmel"2) (1959,
"Subway in the Sky") wurden adäquate Filmangebote seltener.
Trotz ihres überragenden Broadway-Erfolges mit der weiblichen Hauptrolle in "Silk Stockings"1) (ab 1954), einer
von Cole Porter1) geschaffenen Musical-Version
nach dem Film "Ninotschka"1) (1939)
von Ernst Lubitsch1) bzw.
dem Schauspiel von Melchior Lengyel1) mit über 650 Aufführungen, hatte
sich Hildegard Knef endgültig in Deutschland niedergelassen. Sie
stand in Berlin wieder auf der Theaterbühne und übernahm in den 1960er Jahren
auch sporadisch interessante Aufgaben vor der Kamera: So als Madame Ixe neben Michèle Morgan und
Danielle Darrieux in
Claude Chabrols1), nach dem Drehbuch Françoise Sagan1) realisierten
schwarzen Komödie "Der
Frauenmörder von Paris"1) (1962,
"Landru") mit Charles Denner1) als
Serienmörder Henri Désiré Landru1) oder an der Seite von
Curd Jürgens (als Macheath) in Wolfgang Staudtes
freien, filmischen Umsetzung von "Die
Dreigroschenoper"1) (1963)
nach dem gleichnamigen
Bühnenstück1) von Bertolt Brecht1)
und Kurt Weill1), wo die Knef
als "Spelunken-Jenny" brillierte. Ein weiteres "Highligt" wurde
Alfred Vohrers1) Thriller "Wartezimmer
zum Jenseits"1) (1964) nach
dem Roman "Zahle oder stirb" ("Mission To Siena") von James Hadley Chase1) , wo sie
als Laura Lorelli,
Geliebte des gelähmten Gangsterbosses Marchese Mario di Alsconi Richard Münch), brillierte Götz George
mimte den Studenten Donald Micklem, dessen schwerreicher Onkel im Auftrag Alsconis ermordet wurde.
Eine ihrer (vorerst) letzten großen Leinwandrollen war an der Seite von Martin Held
Alfred Weidenmanns1)
satirisches Zeit- und Sittenbild "Verdammt zur Sünde"1) (1964)
nach dem Roman "Die
Festung"1) von Henry Jaeger1).
Hildegard Knef als Billie Dawn in der Komödie "Nicht von gestern"
("Born Yesterday") von Garson Kanin1), aufgenommen
Mitte Januar 1961
anlässlich der Aufführung in der Schouwburg in Eindhoven1)
Inszenierung: Tourneetheater "Berliner Schaubühne"
Regie: Karl-Heinz Schroth → hildegardknef.de
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag,
Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 911-9780)
Urheber/Fotograf: Wim van Rossem / Anefo; Ausschnitt des Originalfotos
Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL;
Quelle: Wikimedia Commons |
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Vornehmlich nahm Hildegard Knef nun jedoch eine Laufbahn als Chansonsängerin in Angriff
und ab 1963 feierte sie auch mit diesem Genre Triumphe. Ihre mit einer
unverwechselbaren rauchig-verruchten Stimme vorgetragenen
selbstgetexteten, eigensinnigen Lieder wie "Von nun an ging's
bergab", "Eins und eins, das macht zwei" oder "Für mich
soll's rote Rosen regnen" gerieten zu Welterfolgen. Seitdem ging die Knef
auf umfangreiche Tourneen, ihre Vorstellungen waren stets ausverkauft, sie
trat als Gast in etlichen TV- und Talkshows auf. |
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Als im März 1965 das zweite Album "Hildegard Knef spricht und singt Kurt
Tucholsky"1), unterstützt von kongenialen Vertonungen
junger Komponisten, auf den Markt kam, waren sich fast alle einig:
"Hier präsentierte sich die eigentliche, die neue Knef." Mit der Produktion, "Ich seh die Welt durch deine
Augen" (1966), waren selbst Skeptiker unter den Fachleuten
überzeugt, dass die Knef einen Wendepunkt des deutschen Chansons der
Nachkriegszeit darstellte. Ende 1966 machte Hildegard Knef eine große
Tournee mit
Günter Noris1)
und seinem Ensemble und zwei Jahre später ging sie zusammen mit dem
Orchester von Kurt Edelhagen1)
auf große Deutschlandtournee, gab unter anderem 1968 ein Konzert in der
"Berliner
Philharmonie"1); noch im gleichen Jahr wurde sie als
"Beste deutschsprachige Sängerin des Jahres 1968"
ausgezeichnet. Am 13. November 1968 erhielt sie im "Deutschen Museum"1) in München die "Goldene Schallplatte"1)
für drei Millionen verkaufte Platten → Diskographie
bei Wikipedia.
Am 8. Juli 1969 erschien die TV-Dokumentation "Die Knef. Bericht über ein
Konzert" des Abends in der "Philharmonie", in der die Chansonette als Sängerin vorgestellt
wurde. "Neben den Ausschnitten aus diesem Konzert zeigt der Film die Knef auch während der Proben, in der Garderobe
und in privater Umgebung. Dabei werden die Hektik und die Nervosität vor dem Bühnenauftritt deutlich, Hintergründe und
die Vorarbeiten für das Konzert werden sichtbar, Zuschauer werden befragt, die Knef äußert sich über ihr Publikum.
Hildegard Knef singt unter anderem die Titel: "In dieser Stadt",
"Von nun an ging's bergab", "Sei mal verliebt" und die
"Ballade von der Seeräuber-Jenny"." (Quelle: programm.ard.de) Ein Portrait ihrer
musikalischen Karriere sendete das Fernsehen am 13. April 1975 mit dem Titel
"Hildegard Knef und ihre Lieder".
Das Foto, welches Hildegard Knef 1985 am Hamburger
Flughafen zeigt,
wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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1968 wurde die Diva mit über 40 Jahren Mutter: 1959 hatte sie den
damals noch verheirateten britischen
Regisseur David Cameron1)
(1933 2012) kennen- und lieben gelernt, Ende Juni 1962 gab
sich das Paar offiziell das Ja-Wort, vier Jahre später wurde am 16. Mai 1968 in München die gemeinsame Tochter Christina Antonia ("Tinta")
geboren, die sich später als verheiratete Gardiner in den USA als Bäckerin
betätigen sollte. Das machte ebenso
Schlagzeilen wie die Trennung von Cameron und die melodramatische Scheidung am 4. Juni 1976 bzw. der Kampf
um die 8-ährigen Christina sowie Berichte über die Abhängigkeit der
Knef von der Morphium-Ersatzdroge "Metadon". Die Medien waren auch zur
Stelle, als die Knef am 1. Juni 1977 in dritter Ehe den 15 Jahre jüngeren,
aus einem alten deutsch-ungarischen Adelsgeschlecht stammenden Paul von Schell
(Paul Rudolf Freiherr von Schell zu Bauschlott) ehelichte.
Mitte der 1970er Jahre kehrte die Schauspielerin und Sängerin noch einmal auf die Leinwand
zurück; trotz angeschlagener Gesundheit 1973 hatte sie eine
Brustkrebsoperation überstehen müssen übernahm sie in
der Adaption "Jeder
stirbt für sich allein"1) (1976)
nach dem gleichnamigen
Roman1) von Hans Fallada1) die weibliche
Hauptrolle. Falladas Werk basiert auf dem Leben der Berliner Eheleute bzw.
NS-Widerstandskämpfer Otto Hermann Hampel1)
und Elise Hampel1) (im Film "Quangel"),
die wegen "Hochverrats" zum Tod verurteilt und am 8. April 1943 in Plötzensee1)
von den Nazi-Schergen hingerichtet wurden. An der Seite von
Carl Raddatz
(Otto Quangel) überzeugte die Knef als dessen Ehefrau Anna, die
nach dem Tod des einzigen Sohnes aktiven Widerstand gegen das
Hitler-Regime leistet. Beim "Karlovy
Vary International Film Festival"1)
(Karlsbad) erhielt Hildegard Knef für ihre schauspielerische Leistung 1976 die "Goldene
Filmpreisrolle als "Beste Schauspielerin".
Einen schönen Achtungserfolg verzeichnete
sie zudem mit der Figur der Gräfin Sobryanski bzw. gealterten Fedora in Billy Wilders1) hochkarätig besetztem
Drama "Fedora"1) (1978), einem
Abgesang auf das goldene Zeitalter Hollywoods nach einer Novelle von Thomas Tryon1).
Ihre nachfolgenden wenigen Leinwand- oder TV-Rollen waren überwiegend eher
unbedeutend, zeugten dennoch von der Dominanz des Stars, die auf dem Höhepunkt
ihrer Karriere als zweite Marlene Dietrich gefeiert
wurde. Zu ihren letzten prägnanten Auftritten als Darstellerin zählten beispielsweise die
Fernsehfilme "Der Gärtner von Toulouse" (1982) nach dem
Theaterstück von Georg Kaiser1)
mit dem Part der Frau Téophot und
das Psycho-Drama "Tödliches Erbe" (1994) sowie Reinhard Schwabenitzkys1)
Kino-Komödie "Eine
fast perfekte Hochzeit"3) (1999)
mit dem Part der reichen Erbtante von Henny (Elfi Eschke),
Marlene Wolf-Schönberg. Die Rolle der einstmals berühmten Schauspielerin Marina Cortese
in der amüsanten TV-Geschichte "Wie angelt man sich einen Müllmann?"3) (2001) musste
sie krankheitsbedingt an Ingrid van Bergen
abgeben → Übersicht Filmografie.
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Hildegard Knef am 2. November 1970 in einer
TV-Show des niederländischen Senders "KRO"1)
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag,
Rijksfotoarchief; Bestandsnummer:
923-9776)
Urheber/Fotograf: Rob Mieremet / Anefo;
Lizenz: CC0 1.0
(Verzicht auf das Copyright); Quelle: Wikimedia Commons
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Neben ihrer Gesangs- und Filmkarriere machte Hildegard Knef auch auf dem
Gebiet der Literatur als Bestsellerautorin zweier autobiographischer
Bücher einen Namen Der Millionenerfolg ihres
in mehr als 20 Sprachen übersetzten autobiographischen Romans "Der geschenkte Gaul" (1970) und
ihre detailgenaue Schilderung der eigenen Krebserkrankung in dem mit dem
"Mark-Twain-Preis" ausgezeichneten Roman
"Das Urteil oder der Gegenmensch" (1975) sorgten für Furore.
Im Klappentext zu "Der geschenkte Gaul" heißt es: Das Leben hat Hildegard Knef oft genug
aus dem Sattel geworfen. Trotzdem bleibt es für sie der
"geschenkte Gaul", der nicht immer bequem ist, den man aber stets behält,
weil er ein Geschenk ist und weil man sich an ihn gewöhnt hat. Hier schreibt sie über sich und ihren
"geschenkten Gaul" und schuf damit ein hinreißendes Stück Erlebnisliteratur: engagiert,
couragiert die Geschichte einer Generation, die Geschichte
"der Knef".
1972 war der Band "Ich brauch Tapetenwechsel" mit
Chansons, Gedichten und Prosastücken erschienen, 1978 publizierte sie
"Nichts als Neugier. Interviews zur Parapsychologie", zwei Jahre
später einen weiteren autobiografischen Roman unter dem Titel "So
Nicht", 1983 brachte sie das Buch "Romy Betrachtungen eines
Lebens" auf den Markt.
Ob als Chansonette
("weltgrößte Sängerin ohne Stimme" sagte einmal Ella
Fitzgerald) oder als
fleißige, von der Kunstwelt ignorierte Malerin, immer wieder gelang es der Knef
hartnäckig und trotzig am früheren Ruhm anzuknüpfen: Sie blieb Zeit
ihres Lebens ein Star. "Solange ich atme, werte ich meine Begabungen
aus", meinte die begnadete Dauerrednerin einst, und beim Gespräch
verfuhr sie immer nach dem Motto:
"Wer Luft holt, hat schon verloren." 1980 ging sie noch einmal
auf eine weltweite Tournee, die insgesamt 200 Konzerte brachten jedoch nicht den erhofften Erfolg,
die große Zeit der Hildegard Knef war endgültig vorbei. Auch die Deutschlandtournee
im Januar 1986 rief bei der Presse ambivalente Reaktionen hervor, bessere
Kritiken erhielt die Knef ein Jahr später als Zimmerwirtin Fräulein Schneider in dem Musical
"Cabaret"1) am Berliner "Theater des Westens"1)
(Premiere: 03.10.1987) in einer Inszenierung von Helmut Baumann1) und Jürg Buth
mit Helen Schneider1) (Sally Bowles),
Wolfgang Reichmann (Conférencier),
Cusch Jung1) (Clifford Bradshaw),
Hartwig Rudolz1) (Ernst Ludwig)
und Utz Richter1) (Herr Schultz).
1992 veröffentlichte die Künstlerin zusammen mit der Rockband "Extrabreit"1)
eine Neuinterpretation von "Für mich soll's rote Rosen regnen" ihre erste Single
nach einer fünf-jährigen Pause.
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Anfang der 1980er Jahre hatte sich die Knef mit ihrem Ehemann in Los Angeles
niedergelassen, erst 1989 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebte
zunächst zurückgezogen in München, später, seit 1996, in Berlin. Nur noch
wenige Male erschien sie in der Öffentlichkeit, zu ihren letzten großen Auftritten zählte 1995
eine Film-Collage anlässlich ihres 70. Geburtstags unter dem Titel
"Für mich soll's rote Rosen regnen" sowie 1997 in Leipzig ihr
Debüt als Modeschöpferin und die Präsentation von Modellen für aktive, ältere Frauen.
Hildegard Knef, eine der populärsten Vertreterinnen des deutschen Kinos der
1950er und 60er Jahre,
starb
in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 2002
im Alter von 76 Jahren in Berlin an den Folgen einer akuten Lungenentzündung.
Bereits seit geraumer Zeit war sie wegen eines Lungenemphysems an den Rollstuhl
gefesselt und auf künstliche Sauerstoffzufuhr angewiesen. Sieben Tage später,
am 7. Februar 2002, fand eine bewegende Trauerfeier in der "Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche"1)
statt, die letzte Ruhe fand sie auf dem "Waldfriedhof
Zehlendorf"1) in einem Ehrengrab
der Stadt Berlin1). Bei ihrer
Beisetzung, die auch unter großer
Anteilnahme der Bevölkerung stattfand, regnete es Hunderte rote Rosen auf ihren Sarg.
Mit Hildegard Knef verabschiedete sich einer der letzten großen deutschen Stars
und eine unverkennbare Stimme aus dem Showgeschäft → Foto der Grabstelle bei
Wikimedia Commons.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue
(Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Die Auszeichnungen, welche die Künstlerin im Laufe der Karriere erhalten hat, lassen
sich kaum alle aufzählen: Neben verschiedenen Preisen für das Lebenswerk verlieh man
ihr 1975 das "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse"1), zwei Jahre
später überreichte man ihr das "Filmband in Gold"1) für
"hervorragendes und langjähriges Wirken im deutschen Film".
2000 ehrte man die bereits von ihrer Krankheit gezeichnete Knef mit dem
"Echo" der deutschen Musikindustrie, ein Jahr später folgte
der "Bambi"1) für ihr Lebenswerk, das insgesamt 39 Filme, 11 Langspielplatten,
mehrere Bücher und zahlreiche Gemälde umfasst. Aus gesundheitlichen Gründen konnte sie wie schon zuvor
2000 bei der Verleihung
"Goldenen Kamera"1) diesen Preis nicht persönlich entgegennehmen.
Erwähnt werden muss auch das von der jungen Filmemacherin Clarissa Ruge
stammende Portrait "A Woman and a Half Hildegard Knef", das unter
Mitwirkung von Hildegard Knef selbst entstanden war und welches 2002 eine Nominierung für den
"Deutschen Filmpreis" erhielt → Übersicht der der Auszeichnungen
(Auszug).
Die Deutsche Post würdigte die Sängerin, Schauspielerin und Autorin Ende
Dezember 2002 posthum mit einer Sondermarke in der Reihe "Frauen der deutschen
Geschichte". Am 15. Januar 2003 übergab der damalige Bundesfinanzminister
Hans Eichel1) die neue Briefmarke mit dem Knef-Porträt
im Berliner "Filmmuseum"1). Bei der Feierstunde würdigten Eichel und Berlins Regierender
Bürgermeister Klaus Wowereit1) die Knef als
"Filmstar internationalen Ranges".
Auf dem am 10. September 2010
eingeweihten Berliner "Boulevard der Stars"1)
erinnert ein "Stern" auch an Hildegard Knef: In
prominenter Lage, mitten in Berlin auf der Potsdamer Straße, wurde sie neben
legendären Filmschaffenden wie Marlene Dietrich und
Romy Schneider
bzw. herausragenden Schauspielern wie Mario Adorf,
Armin Mueller-Stahl,
Bruno Ganz
oder Götz George "verewigt".
Sonderbriefmarke Hildegard Knef
aus der Reihe
"Frauen der deutschen
Geschichte"
Ausgabetag 27. Dezember 2002
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung
des Bundesministeriums der Finanzen
sowie Prof. Gerd Aretz und Oliver Aretz (Gestaltung)
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Der Bestseller "Der geschenkte Gaul" sollte bereits zu Lebzeiten der
Autorin auf die Bühne gebracht werden, die Knef selbst hatte einmal mit einer Musical-Fassung für den
Broadway1)
begonnen. Da die amerikanischen Produzenten andere politische Schwerpunkte forderten, blieb
diese ein Fragment. Für das "Stadttheater Wilhelmshaven"1)
("Landesbühne
Niedersachsen Nord"1)) erarbeitete Hildegard Knef mit dem Komponisten
Udo Becker eine ergänzte Lebensgeschichte bis zum Jahr 2002 und engagierte sich bis kurz vor ihrem Tod für diese
neuen Bühnenfassung. Danach setzte ihr Witwer Paul von Schell die Arbeit fort,
die umjubelte Uraufführung "Der geschenkte Gaul Die Hildegard Knef
Story" fand am 22. Februar 2003 im "Stadttheater Wilhelmshaven" statt,
inzwischen war die musikalische, kaleidoskopartige Bilderfolge, welche den
Lebensweg der Knef nachzeichnet, in vielen deutschen Städten zu sehen → felix-bloch-erben.de.
Der Kinofilm "Hilde"1) nach der Autobiografie "Der geschenkte Gaul" ging am 12. März 2009 an den Start. Die
Dreharbeiten begannen im Juli 2008, unter der Regie von Kai Wessel1)
glänzte Heike Makatsch1) als die legendäre Hildegard Knef. Erzählt werden 23
Jahre voller Höhen und Tiefen aus dem Leben der legendären Berliner Theater-
und Filmschauspielerin und Chansonsängerin. Das Biopic beginnt 1943, als die
Knef sich mit 17 Jahren bei der UFA als Filmschauspielerin bewirbt, bis zu ihrer
Rückkehr nach Deutschland im Jahre 1966 und dem Beginn ihrer zweiten Karriere
als Sängerin. Auch die übrigen Akteure waren prominent besetzt, Monica Bleibtreu
hatte die Rolle von Knefs Entdeckerin Else Bongers übernommen, der britische Schauspieler
Dan Stevens1)
spielt den zweiten Knef-Ehemann David Cameron1)
(1933 2012), Michael Gwisdek
Knefs Großvater, Hanns Zischler
den Filmproduzenten Erich Pommer1)
(1889 1966), Sylvester Groth1)
den Theatermann Boleslaw Barlog1) (1906 1999)
und Hary Prinz1)
den UFA-Star Willi Forst (1903 1980) um nur Einige aus der
Besetzungsliste zu nennen → siehe auch dieterwunderlich.de,
filmportal.de.
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Am 25. Dezember 2005 wäre Hildegard Knef 80 Jahre alt geworden, Anlass genug, das
Werk der Sängerin, Schauspielerin und Buchautorin noch einmal neu aufzulegen und in Erinnerung zu rufen. So
erschien unter anderem am 18. November auf zwei CDs "Schöne Zeiten Ihre Unvergessenen
Singles", die DVD "Erinnerungen" beinhaltet viele Interviews von prominenten
Fans wie Alt-Bundeskanzler Willy Brandt1)
(1913 1992), Schriftsteller Henry Miller1)
(1891 1980) oder Verleger Henri Nannen1)
(1913 1996) sowie die Sendung
"Hildegard Knef und ihre Lieder" aus dem Jahre 1975), darüber hinaus
kamen auch einige Biografien neu auf den Markt. Zwei Ausstellungen erinnern
ab November 2005 in Braunschweig und in Berlin an den großen deutschen Star:
Im "Filmmuseum Berlin Deutsche Kinemathek"1) begann die
Ausstellung "Hildegard Knef Eine Künstlerin aus
Deutschland" am 24. November 2005; bis Mitte April 2006 konnte man
dort bisher unveröffentlichte Fotos, Show-Kleider, Mode-Entwürfe von Pierre Balmain1), Briefe von
Henry Miller, Carl Zuckmayer1),
Carlo Schmid1) und
Marlene Dietrich sowie weitere Exponate
aus dem Nachlass von Hildegard Knef bewundern.
Gedenktafel Hildegard Knef, Leberstraße 33, Berlin-Schöneberg1)
Quelle: Wikimedia
Commons;
Urheber: Wikimedia-User OTFW, Berlin;
Lizenz:
CC
BY-SA 3.0
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Im Braunschweiger "Museum für Photographie"1) wurden
ab 13. November 2005 bis 12. Februar 2006 Bilder des Berliner Modefotografen
Rico Puhlmann1) präsentiert, der das Leben der Künstlerin zu einem "Gesamtkunstwerk
Knef" in Fotografien, Dias, Plattencovern und Originalzeitschriften
verdichtet hat, begleitet von den von ihr gesprochenen und gesungenen Texten. (Ausstellung "Halt mich fest! Hildegard Knef
und deutsche Stars in Fotografien von Rico Puhlmann").
Seit Oktober 2005 liegt der Bildband "Hildegard Knef Fotografien von Rico Puhlmann"
mit etwa 350 Motive in den Buchhandlungen.
Am 25. November 2005 strahlte die ARD die von Felix Moeller4) für den WDR produzierte
60-minütige TV-Dokumentation "Knef die frühen Jahre"
aus. Der Autor erzählt die unbekannte Geschichte der jungen Hildegard Knef, die gleichzeitig auch ein Stück Zeitgeschichte ist.
Von Daniela Sannwald, Kristina Jaspers und Peter Mänz erschien
ebenfalls im
November 2005 anlässlich des 80. Geburtstages der Künstlerin das
Buch "Hildegard Knef. Eine Künstlerin aus Deutschland"
mit bislang nicht zugänglichem Material aus dem Knef'schen Nachlass.
Bereits im September 2005 publizierte Christian Schröder eine
Biografie mit dem Titel "Hildegard Knef Mir sollten sämtliche
Wunder begegnen"; der Autor sprach mit vielen Zeitzeugen
und wertete erstmals den Nachlass
der Knef aus. Zum ersten Todestag seiner Frau hatte Ehemann Paul von Schell
2003 den opulenten Bildband "Hilde" mit sehr persönlichen Texten
veröffentlicht, eine weitere Biografie stammt von Jürgen Trimborn1),
der sein Buch "Hildegard Knef Das Glück kennt nur Minuten" (2005) nannte. Der Autor zeichnet das Psychogramm einer Frau mit zwei Gesichtern,
die an den Höhenflügen ihrer Karriere zu Grunde ging, ihre Umwelt tyrannisierte
und sich selbst ruinierte. Auf der einen Seite war Hildegard Knef der gefeierte Star,
auf der anderen Seite die egomanische Geliebte, die eingebildete Kranke,
von tiefen Selbstzweifeln geplagt. War etwa Knefs Brustoperation 1973 nur die Flucht
aus einer eingebildeten Krankheit? Es verwundert nicht, dass Hildegard Knefs Witwer von Schell versuchte,
Trimborns Buch gerichtlich stoppen zu lassen.5) → Auswahl Literatur über
Hildegard Knef bei Wikipedia
Anlässlich des 90. Geburtstages der unvergessenen Hildegard Knef nahmen sich 2015 aktuelle Popmusiker (insgesamt 19)
wie Mark Forster1),
Miss Platnum1),
"Die Fantastischen Vier"1),
Johannes Oerding1)
oder der Rapper Dendemann1) ihrer Lieder angenommen und
brachten das Tribut-Album "Für Hilde" heraus. Auf dem Album sind außerdem
Lieder zu finden, die auf zuvor nicht veröffentlichten Texten basieren; mehr
bei deutschlandfunk.de.
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