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Nach anfänglichen Schwierigkeiten er wurde anfangs nicht zum Besuch zugelassen wechselte
Hallervorden zur Oberschule "Philanthropinum"1),
wo er schon mit 17 Jahren im Mai 1953 als einer der Besten des
Landkreises sein Abitur machte. Ein Studium der Romanistik an der
Ost-Berliner "Humboldt-Universität"1) schloss sich an und bereits während seiner
ersten Semester arbeitete er als Dolmetscher. 1958 flüchtete
Hallervorden in den Westsektor von
Berlin, da er Repressalien in der DDR befürchtete als Dolmetscher kam er
mit ausländischen Gästen in Kontakt und setzte sein Studium an der
"Freien Universität"1)
fort. Neben Romanistik studierte er nun auch Publizistik, mit dem Ziel,
politischer Journalist zu werden, nebenher belegte er Vorlesungen in
Theaterwissenschaften. Während dieser Zeit verdiente er sich seinen
Lebensunterhalt mit diversen Jobs, war unter anderem Bauhilfsarbeiter, Bierfahrer und Gärtner.
Foto mit freundlicher Genehmigung von
Ingo Heine (Fotograf in Berlin); © Ingo Heine
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Als Mitglied der Theatergruppe "La Compagnie des Inconnus"
sammelte er erste Erfahrungen auf der Bühne, wenige Zeit später entschloss er sich,
die Theaterlaufbahn
einzuschlagen, brach sein Studium ab und nahm Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig1),
nachdem er bei der Aufnahmeprüfung an der von Hilde Körber gegründeten
"Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel"1)
mangels Begabung" abgelehnt worden war; auch ein Engagement beim Berliner
Kabarett "Die
Stachelschweine"1) blieb erfolglos. Kurze Zeit später spielte
Hallervorden erste Rollen an der Berliner "Tribüne"1)
sowie an der "Vaganten
Bühne"1). 1960 gründete Hallervorden gemeinsam mit anderen Kollegen
(u.a. Wilfried Herbst1)) das inzwischen berühmt gewordene politisch-satirische Kabarett
"Die Wühlmäuse"1),
dessen Leiter er bis heute ist. Er unternahm Tourneen durch den
deutschsprachigen Raum und wurde mit seinen Programmen schnell über Berlin
hinaus einem breiteren Publikum bekannt. Rasch folgten Angebote von Rundfunk-, Film- und
Fernsehproduzenten, eine bundesweite Karriere zeichnete sich ab, die jedoch bei der
Ausstrahlung seines Kabarettprogramms anlässlich der Berliner "Funkausstellung"
jäh beendet schien: Hallervorden weigerte sich, bestimmte Passagen seines
Programms zu streichen und negierte die Zensurbestrebungen eines Fernsehsenders,
was einen Boykott der Mediengewaltigen nach sich zog; fünf Jahre lang blieben
die Türen der Rundfunk- und Fernsehanstalten für Hallervorden
verschlossen.
Doch der Erfolg war nicht mehr aufzuhalten, mit seinem satirischen Soloprogramm
"Seltsame Begegnung" (1967), welches dann vom WDR aufgezeichnet
wurde, gelang Hallervorden der Durchbruch zu einem der beliebtesten Slapstick-Komiker in der
deutschen Unterhaltungsszene. Danach ging es Schlag auf Schlag, nicht zuletzt
der Erfindung der Kunstfigur "Didi" verdankt Hallervorden seine
enorme Popularität bei Film und Fernsehen.
Sein Leinwanddebüt hatte der Künstler bereits 1960 mit einen
kleinen Part in dem von Fritz Lang in Szene gesetzten Krimi " Die
1000 Augen des Dr. Mabuse"1) gegeben, die
erste Hauptrolle, die des alleinerziehenden Vaters bzw.
Studenten Ulrich Vogler, folgte neun Jahre später in der Satire "Mehrmals
täglich"1) (1969, auch "Darf ich Sie zur Mutter machen?"). Im
gleichen Jahr mimte er den Lukas Schmidt,
der in "Die
Hochzeitsreise"1) (1969, auch "Eine Nervensäge gegen alle")
gemeinsam mit seiner Angetrauten (Liselotte Pulver) manch irre Situationen
meistert muss. Die größten Kinoerfolge waren zweifellos die ab Anfang der
1980er Jahre eigens auf Hallervorden zugeschnittene Produktionen, etwa 1981 die Titelrolle neben
Iris Berben in der
Gaunerkomödie "Ach du lieber Harry"1)
oder die Parodie "Der
Schnüffler"1) (1983), vor allem aber mit der Kunstfigur "Didi"
machte er in den witzigen Geschichten
"Didi Der Doppelgänger"1)
(1984), "Didi und die Rache der Enterbten"1)
(1985), "Didi auf vollen Touren"1) (1986)
und "Didi Der Experte"1) (1987)
Furore.
Dieter Hallervorden, der Mann mit der großen Nase im zerfurchten
Gesicht, setzte seine mimischen Talente stets voll ein, um den schlimmsten
Verhältnissen auf den Grund zu gehen. Dabei baute der Zeitgeist-Kabarettist
immer auf seine clownesken Verwandlungskünste mal war er Buchhalter, mal
Finanzbeamter, Sportler oder eine schrille Tunte. Zu Hallervordens jüngeren
Arbeiten vor der Kinokamera zählt das vom "Bayerischen Rundfunk" betreute
Filmprojekt "La Isla Bonita Armee der Stille" (2009), in dem
er eine tragische Rolle spielte einen in der Stille des
Niemandslandes lebenden kranken alten Zyniker. Regisseur Roland Lang, der
auch das Konzept und Drehbuch schrieb, realisiert mit dem 90-Minuten-Spielfilm
den zweiten Teil seines multimedialen Porträts der jungen Generation
"Armee der Stille".
In Til Schweigers1) Streifen "1 1/2 Ritter Auf
der Suche nach der hinreißenden Herzelinde"1) war er mit der Rolle eines
Pferdeverkäufers zu sehen. Schweiger mimte den Ritter Lanze, Julia Dietze1)
die Prinzessin Herzelinde, weiterhin durfte man sich auf Thomas Gottschalk1)
als König Gunther, Udo Kier als Luipold Trumpf und
Hannelore Elsner als Hexe freuen; Kinostart war der 18.12.2008. An
weiteren Arbeiten Hallervordens vor der Kinokamera ist etwa ein kleinerer Part in
Helmut Dietls Komödie "Zettl"1)
zu nennen, in Zsolt Bács' Psychothriller "Das
Kind"1) ("The Child") gab er einen Pädophilen, einen
finsteren Grafen in Jos Stellings Drama "Das Mädchen und der Tod"1)
("Het Meisje en de Dood"), alles Produktionen, die 2012 an den Start
gingen.
Nach längerer Pause bzw. rund zwei Jahrzehnten übernahm Hallervorden in
Kilian Riedhofs1)
Tragikomödie "Sein letztes Rennen"1)
(endlich) wieder eine Hauptrolle und mimte den fiktiven, ehemaligen Marathon-Olympiasieger
Paul Averhoff, der sich im hohen
Alter an einem Comeback versucht. Die Kritiken nach der Weltpremiere am 25. September 2013 in Hamburg waren durchweg positiv, Hallervordens
"Comeback" begeistert aufgenommen. So schrieb unter anderem Susan Vahabzadeh in der "Süddeutschen
Zeitung": "Das letzte Rennen" ist ein schöner, kluger
Film, ganz rührend zuweilen und sehr zielstrebig ein bildgewaltiges Epos
zum Alter hat Kilian Riedhof vielleicht nicht gedreht, aber er weiß ganz
genau, worauf er hinaus will. (
) Seinem Hauptdarsteller hat Riedhof
so auf jeden Fall einen ganz wunderbaren Karriere-Höhepunkt beschert.
Unerwartet spät aber das passt ja ganz hervorragend zum Film."
Für das "Hamburger
Abendblatt" spielte der Vollblutmime und Kabarettist den Paul
"einfühlsam, bockig, kampflustig und als sympathischen Kämpfer für die
Würde eines alten Menschen." Beim bundesweiten Kinostart am 10. Oktober 2013 konnte sich
dann auch das breite Publikum von Hallervordens subtilem
Spiel bzw. leisem Humor überzeugen.
Erneut für Till Schweiger stand er für das Demenz-Drama "Honig im Kopf"1)
vor der Kamera und schlüpfte in die Rolle des Großvaters Amandus, der an
Alzheimer erkrankt ist und von seiner Enkelin Tilda (Emma Schweiger1))
kurzerhand nach Venedig "entführt" wird, um ihm noch einmal
glückliche Stunden zu schenken bzw. ein Leben im Seniorenheim hinauszuzögern;
Kinostart war der 25. Dezember 2014. Die
"Frankfurter Neue Presse" bezeichnet den Film als "sehenswert", unterm Strich sei Til Schweiger
"die Auseinandersetzung mit dem schwierigen Thema bestens gelungen". Gelobt
werden vor allem die
schauspielerischen Leistungen von Emma Schweiger, die in ihrer Rolle völlig natürlich agiere, und Dieter Hallervorden,
der seiner Figur in jeder Situation Würde verleihe.
Hallervordens Stimme kann man in dem Animationsfilm "Robinson Crusoe"1)
hören, der am 4. Februar 2016 an den Start ging. Er sprach den Ziegenbock Zottel und stand mit so prominenten Kollegen wie
Matthias Schweighöfer1)
(Robinson Crusoe), Kaya Yanar1) (Papagei Dienstag) und
Ilka Bessin1) (Tapirdame Rosie) vor dem Mikrofon. Eine weitere Synchronarbeit war
der US-amerikanische Computeranimationsfilm "Pets"1)
(deutscher Kinostart: 28.07.2016), wo er den Basset Hound Pops (im Original Dana Carvey1)) sprach.
Freuen durfte man sich sicherlich auf die skurrile Komödie "Ostfriesisch für Anfänger"1), bis 4. November 2015 fanden in Garstedt (Landkreis
Harburg) und Umgebung, Buxtehude, Hamburg sowie an der Nordseeküste die
Dreharbeiten statt. "Im Mittelpunkt der Geschichte steht Uwe Hinrichs (Dieter Hallervorden),
ein vereinsamter Eigenbrötler, der konsequent Plattdeutsch spricht und sich als letzter
"echter Ostfriese" bezeichnet. Mit Globalisierung und der modernen Welt hat er nichts am Hut.
Als in seinem gepfändeten Haus plötzlich eine Gruppe ausländischer Fachkräfte einquartiert wird,
muss er sich wider Willen um die
"Utländer" kümmern. Aber Uwe bringt den Fremden Plattdeutsch anstatt Hochdeutsch bei."
kann man in der Pressemitteilung des NDR lesen → www.ndr.de;
vorgestellt wurde Gregory Kirchhoffs vergnüglicher Debütfilm am 8. Oktober 2016 im Rahmen
des "Filmfestes Hamburg", Kinostart war der 27. Oktober 2016.
Dieter Hallervorden scheint rastlos und ist auch im fortgeschrittenen Alter
vor der Kamera ein gefragter Darsteller. Abgedreht war das Kinoabenteuer
"Rock My Heart" über zwei Underdogs, die gegen alle Widerstände ein großes Pferderennen gewinnen wollen.
Hier erlebte man den Schauspieler als Paul Brenner, rau-despotischen Pferdetrainer des Vollbluthengstes
"Rock My Heart", der jedoch dem Typus "harte
Schale, weicher Kern" entspricht (Kinostart: 28.09.2017)
→ filmportal.de.
Bereits im März 2017 ging durch die Presse, dass zum
40. Geburtstag Deutschlands berühmtester Elefant "Benjamin Blümchen"1)
neu auf die Leinwand komme. Neben dem Computer-animierten sprechenden
Kult-Elefanten kann man sich auf eine prominente Schauspieler-Riege freuen
Friedrich von Thun als ständig klammer Zoo-Direktor "Herr
Tierlieb", Uwe Ochsenknecht1) als korrupter Bürgermeister,
Dieter Hallervorden als Ex-Agent Walter Weiß und Heike Makatsch1) als "Zora Zack";
als Kinostart wird der 1. August 2019 genannt → filmstarts.de.
Für den 12. Dezember 2019 ist der Zeichentrickfilm "Der kleine Rabe Socke 3 Suche nach dem verlorenen Schatz" nach der Kinderbuchreihe
"Kleiner
Rabe Socke"1) von Nele Moost1)
und Annet Rudolph1) angekündigt, in dem
Hallervorden den Opa Dachs spricht → filmstarts.de.
→ Übersicht Kinofilme
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Im Fernsehen erhielt Hallervorden 1970 als eiskalter Killer "Köhler"
in Wolfgang Menges1)
(Drehbuch) bissiger Fiktion "Millionenspiel"1) seine erste große Rolle, später
wurde er vor allem durch die Comedy-Reihe "Abramakabra"1)
(19721976), dem TV-Film "Das Läster-Lexikon" (1975) und natürlich seine bis heute erfolgreichste Reihe "Nonstop
Nonsens"1) zum Star. Mit seinen Sketchen und gespielten Witze wie
beispielsweise "Die
Kuh Elsa"1) oder "Die Flasche Pommes Frites"1) ("Palim Palim")
schrieb er Fernsehgeschichte. Von der legendären Figur "Didi"
hatte der Komiker sich im Frühjahr 1990 mit einer Hundert-Tage-Tournee unter dem Titel
"Des Wahnsinns kesse Beute" verabschiedet, um zu seinen Wurzeln,
dem eher politisch orientierten Kabarett, zurückzukehren. Auch auf dem
Bildschirm gelang Hallervorden
Mitte der 1990er Jahre mit der Sendung "Spott-Light"1) diese
Rückbesinnung, als
scharfzüngiger Satiriker und Gesellschaftskritiker trat er vor sein Publikum
und erntete einhellig positive Kritiken.
Unzählige Auftritte in Fernsehsendungen
und die Arbeit als Moderator der ARD-Show
"Verstehen Sie Spaß"1) (7 Folgen,
16.03.1996 26.04.1997) folgten.
Am 19. Dezember 2000 sah man Dieter Hallervorden erstmals mit seiner Sitcom "Zebralla"1)
auf dem Bildschirm, bis 22. Mai 2001 folgten 11 weitere Episoden,
die alle im Kabarett-Theater "Die Wühlmäuse" produziert worden. 2002 lieh
Hallervorden in der Zeichentrick-Serie "Der
kleine König Macius"1),
nach den erfolgreichen "König-Macius-Erzählungen" von Janusz Korczak,
dem Fabrikanten Brühl seine Stimme → wunschliste.de.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Auch wenn sich Hallervorden in den letzten Jahren auf dem Bildschirm eher rar
machte, übernimmt er doch immer wieder mal Aufgaben vor der TV-Kamera. So
tauchte er am 14. September 2010 in der 488. Episode "Blattschuss"2)
aus dem Quotenrenner "In aller Freundschaft"1) auf, in der
SAT.1-Komödie "Kissenschlacht"3)
(EA: 04.10.2011) zeigte er sich als Harry Vandenberg bzw. Vater der
Protagonistin Anna (Nadja Becker1)).
In der Märchenverfilmung "Die zertanzten Schuhe"1)
erfreute er nicht nur die kleinen Zuschauer als König Karl. Premiere feiert "Die zertanzten Schuhe" in
der Reihe "Sechs auf einen Streich"1) im Weihnachtsprogramm 2011 in
der ARD → mehr bei rbb-online.de.
Am 12. Januar 2012 tauchte Hallervorden in der Episode "Tödliches Idyll"2)
aus der Krimiserie "SOKO Stuttgart"1)
als verdächtiger Camper Alfred Vogelmann auf, in Wolfgang Murnbergers
augenzwinkernden Senioren-Komödie "Die Spätzünder 2 Der Himmel soll warten"1), der
Fortsetzung von "Live
Is Life Die Spätzünder"1) aus
dem Jahre 2010, hatte Hallervorden den Part des nun im Altenheim
lebenden, ehemaligen Sternekochs Dieter übernommen, der bald mit
den andren unzufriedenen, aufmüpfigen Heimbewohnern gemeinsame Sache macht. Wie schon im
ersten Teil kam wieder die bewährte Schauspieler-Riege zum Einsatz, so Jan Josef Liefers1)
als Rochus 'Rocco' Siwak,
Ursula Strauss1) als Schwester Marina sowie
unter anderem Joachim Fuchsberger,
Hans-Michael Rehberg und
Bibiane Zeller
als flotte "Rentner-Gang"; die
Dreharbeiten begannen Mitte November 2012, gesendet wurde der Film am
23. Oktober 2013 in der ARD → tittelbach.tv.
Mit der Figur des leicht verwirrten Gärtners und Hobbyfotografen Emmerich bewies
Hallervorden in der in der zweiten Komödie um die
"Die Dienstagsfrauen"2) mit dem Titel "Sieben Tage Ohne"1)
(EA: 03.01.2014) einmal mehr, dass er zunehmend als Charakterschauspieler
ernst genommen werden muss. Die ungleichen Freundinnen Caroline (Ulrike Kriener1)), Eva
(Saskia Vester1)), Estelle
(Nina Hoger1)), Judith
(Jule Ronstedt1)) und Kiki
(Mimi Fiedler1)) treffen sich diesmal in
dem von Leo Falk (Reiner Schöne) geleiteten, abgelegenen Burghotel in der Fränkischen Schweiz,
um es bei ihrem jährlichen traditionellen Treffen diesmal mit Heilfasten zu
versuchen. Auch dieser von Eva nicht ganz uneigennützig vorgeschlagene
Kurzurlaub geht nicht ohne Reibereien zwischen den Frauen ab. Unter anderem
hofft Eva, auf der Burg ihren unbekannten Vater zu finden und kommt so mit dem
alten Emmerich in Kontakt, der ihr vielleicht Beweise liefern könnte, wenn er
nicht in einer ganz anderen Welt leben würde. Gedreht
wurde die vergnügliche Geschichte nach dem gleichnamigen Erfolgsroman von
Monika Peetz1), die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete → tittelbach.tv.
Dieter Hallervorden im September 2013
Urheber: Moritz Kosinsky
/ Wikipedia
Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Quelle: Wikimedia
Commons
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Spannende Unterhaltung bot der Thriller "Tiefe
Wunden"1) (EA: 02.02.2015) aus
der ZDF-"Taunus"-Krimireihe mit Hauptkommissar Oliver von Bodenstein
(Tim Bergmann1)) und dessen Kollegin Pia Kirchhoff
(Felicitas Woll1)),
gedreht von Marcus O. Rosenmüller1) nach
dem Bestseller von Nele Neuhaus1) → dieterwunderlich.de;
Premiere feierte der Film bereits am 26. September 2014 im Rahmen
des "Filmfestes Hamburg". Die Geschichte führt das Ermittlerteam in
die düstere Nazi-Zeit, nachdem der 92-jährige Holocaust-Überlebende David
Joshua Goldberg (Dieter Schaad1)) in seinem Haus per Genickschuss
regelrecht hingerichtet wurde und auch noch weitere mysteriöse Morde gleichen
Musters an hochbetagten Personen folgen die Spur führt immer wieder
zu der im Taunus lebenden renommierten Unternehmerfamilie Kaltensee. In
dieser, u.a. mit Nicole Heesters als wohlhabender (vermeintlich adeligen)
Unternehmerwitwe und Mäzenin Dr. Vera Kaltensee mit dunkler
Vergangenheit und Manfred Zapatka als deren Sohn Siegbert prominent besetzten, komplexen Geschichte
hatte Hallervorden als schräger, in einer Seniorenresidenz lebender Altrocker
Friedrich Müller-Mansfeld einen kleinen Part. "Es ist nur eine kleine
Rolle, aber mit viel Fleisch da kann man also auch mit einem kurzen
Auftritt viel machen", sagte der Schauspieler in einem Interview.
(Quelle: www.welt.de)
Seit Mitte Mai 2016 drehte Hallervorden für den NDR den 60-minütigen
Kinderfilm "Sesamstraße präsentiert: Die Zeitmaschine"2) und spielte
den Opa der kleinen Emma (Matilda Hemminger). Die Produktion war am 14. April 2017 bei "KiKA" zu sehen www.ndr.de,
fernsehserien.de.
Dieter Hallervorden am 14. März 2015 beim "Filmball
Vienna"1),
wo er für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
Urheber: Manfred Werner Tsui; Lizenz:
CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons |
Sehenswert war der Krimi "Sievers und die Tote im Strandkorb"3)
(EA: 29.04.2019) aus der ZDF-Reihe "Nord
Nord Mord"1) mit dem auf Sylt ermittelnden Kommissaren-Team Carl Sievers (Peter Heinrich Brix1)),
Ina Behrendsen (Julia Brendler1)) und
Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk1)). Nicht zuletzt wegen
der teils amüsanten Szenen, vor allem aber der exzellenten Nebendarsteller
Dieter Hallervorden, Rolf Becker und Dietrich Hollinderbäumer geriet die ansonsten
eher zu vernachlässigende Handlung zu einem unterhaltsamen Fernsehabend: Die drei Kumpel Olaf Bolt
(Hallervorden), Piet Pinter (Becker) und Ingo Osborn (Hollinderbäumer), die
früher Jahrzehnte bei der Seenot-Rettung arbeiteten, leben nun in einer
Seniorenresidenz, dessen Krankenpflegerin tot aufgefunden wird. Schnell
glauben die Kommissare in Piet Pinter den Täter gefunden zu haben, doch sie
haben nicht mit Olaf und Ingo gerechnet, die alle Tricks anwenden, um den
hochgradig verwirrten Piet vor dem drohenden Gefängnis zu bewahren, was
ihnen schließlich auch gelingt dass am Schluss der wahre Mörder
überführt wird, war angesichts der schauspielerischen Leistung von
Hallervorden, Becker und Hollinderbäumer eher Nebensache. Ganz auf
Hallervorden zugeschnitten war der ZDF-Film "Mein Freund, das Ekel"1) (EA: 09.05.2019),
in dem er als miesepetriger Olaf Hintz glänzen konnte. "Olaf Hintz, Lehrer a.D., tyrannisiert jeden. Insbesondere
seine Schwester Elfie (Ursela Monn), mit der
er seit dem Tod seiner Frau in einer 120-Quadratmeter-Wohnung zusammenlebt. Elfie kümmert sich rührend um den alten Miesepeter, bis sie es leid
ist und sich auf eine lange Kreuzfahrt begibt. Da Hintz im Rollstuhl sitzt und auf Hilfe angewiesen ist, hat Elfie mittels einer Online-Plattform
für Ersatz gesorgt. So zieht Hintz' fleischgewordener Albtraum ein: die alleinerziehende, mittellose Trixie
(Alwara Höfels1))
samt ihrer drei Sprösslinge." kann man bei presseportal.zdf.de
lesen. Und Rainer Tittelbach notiert bei tittelbach.tv:
"Hintz ist kein aggressiver Kotzbrocken, dafür hat er zu viel Bildung und ist zu gut erzogen, eher brummelt er sein
generelles Unbehagen in sich hinein ("Herrgott, wie groß ist dein Tierreich!"). Der Mann ist verbittert ein kluger Kopf
im Rollstuhl, da kann schon Unzufriedenheit aufkommen. Und es ist auch nicht abwegig, dass man mit über 80 Jahren nicht so gern einen
"Fremden" in der eigenen Wohnung aufnimmt. Und so sind jener Olaf Hintz, aber auch Trixi Kuntze weniger Karikaturen,
als es ihre Namen vermuten lassen. Die anfängliche Überzeichnung der Charaktere lässt im Handlungsverlauf nach, die
Parteien beschnuppern sich und irgendwann ist der Alte etwas umgänglicher, verfällt allerdings
immer noch ganz gern ins Lehrmeisterhafte. Und so ersetzt mehr und mehr ein mit leichtem Augenzwinkern versehener
Ernst das typen- und komödienhafte Spiel." Für prisma.de war die
Besetzung der Komödie "schlichtweg großartig" und "könnte nicht besser sein".
Aufgrund der positiven Resonanz startete dann ebenfalls unter dem Titel "Mein Freund, das Ekel"2)
eine sechsteilige Serie, die ab 16. September 2021 in der ZDFmediathek
zu sehen war und dann am 30.09.2021 mit der ersten Folge regulär auf Sendung
ging.
Hallervorden gehörte zur Besetzung der Tragikomödie "Endlich
Witwer"1) (EA: 13.05.2019) mit Joachim Król1)
in der Hauptrolle des Kunstrasenfabrikanten bzw. "Ekelpakets" Georg Weiser,
dessen Frau (Ilse Biberti1)) sich nach mehr als drei Jahrzehnten von ihm
scheiden lassen will, aber kurz darauf vor dem Fernseher plötzlich verstirbt.
Der Tod seiner Frau scheint für Weiser mehr eine Befreiung als ein Unglück zu
sein, er fühlt sich endlich frei bzw. will einfach seine Ruhe haben. Doch die
neue Haushaltshilfe Gisela Rückert (Anneke Kim Sarnau1)) bringt eine Wendung in
sein festgefahrenes Leben. Hallervorden übernahm die Gastrolle von Weisers
ehemaligem Lehrer Schulte-Bräucker, der beim Klassentreffen den Curd Jürgens-Song
"60 Jahre und kein bisschen weise, aus gehabtem Schaden nichts gelernt
" zum Besten
gibt.
Ebenfalls mit einem kleineren Part zeigte sich Hallervorden in der Wolfgang Murnberger1) inszenierten romantischen Komödie
"Schönes
Schlamassel"1) (EA: 02.09.2020) und trat als gefeierter Schriftsteller
auf. Erzählt wurde die Geschichte der jungen, nichtjüdischen
Anne Braun (Verena Altenberger1)), die fürs Judentum schwärmt
und sich mit ihrer Buchhandlung auf jüdische Literatur spezialisiert hat. Zudem
ist sie in einem jüdischen Altenheim ehrenamtlich tätig und unterstützt den
jüdischen Autor Schlomo Wisniewski an dessen Memoiren plötzlich Zweifel aufkommen, ob diese auch autobiografisch sind. Annes größter Wunsch ist, einen jüdischen
Freund zu finden und so gibt sich der junge Gynäkologe Daniel (Maxim Mehmet1))
im Rahmen einer Feier mit Annes Freundin Laura (Lisa Wagner1)) und seinem besten Freund
und jüdischen Arztkollegen Tobias (Lasse Myhr1)) als Jude aus, um Anne zu
imponieren. In der Folge wird trotzt des kleinem Schwindels aus den beiden ein Paar und Daniel kann nur darauf hoffen, dass Anne ihn am Ende auch so liebt, wie er ist
"In diesem Film gelingt
die schwierige Balance zwischen Schmunzeln und Nachdenklichkeit perfekt. Humor kann helfen, komplexe Sachverhalte und unmenschliche
Verhaltensweisen so zu erzählen, dass Menschen zuschauen, dazulernen und ihre Denkweisen ändern.
So unterhält man auf hohem Niveau!" so Dieter Hallervorden in
einem Interview mit den "Bayerischen Rundfunk" → www.br.de.
In das Fernsehjahr 2022 startete Hallervorden mit der amüsant-berührenden
Geschichte " Oskar, das Schlitzohr und Fanny Supergirl"3)
(EA: 03.01.2022). Hier beeindruckte er einmal mehr als der gerade wegen
Hochstapelei aus der Haft entlassene Oskar Kern, der wegen mangelnder
Wohnungsmöglichkeiten in seinem alten, im Garten seiner Tochter
Tilda (Chiara Schoras1))
und dessen Mann Christian (Bernhard Piesk1))
stehenden Bauwagen Unterschlupf sucht. Hier lernt er nun seine Enkelin
Fanny (Julia Kovacs) kennen, die unter Autismus-Symptomen leidet, so ganz
anders als andere kleine Mädchen ist und am liebsten ein knallbuntes Superheldinnen-Kostüm
trägt. Für die Comic-begeisterte Achtjährige ist er nicht ihr Opa sondern
der "Professor Krypton", ein allwissende Mentor vom Superman-Planeten.
Mit dessen Hilfe entdeckt Fanny nicht nur ihre spezielle Begabung sondern
findet in Oskar einen zugewandten Freund. "Einige seiner besten Filme hat Dieter Hallervorden gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen gedreht. Auch
"Oskar, das Schlitzohr und Fanny Supergirl" lebt besonders vom Zusammenspiel des Titelduos. (
) Hallervorden darf
als Hochstapler zwar in verschiedene Rollen schlüpfen, in denen er auch mal ein bisschen dick aufträgt, aber am witzigsten ist er
immer dann, wenn er ganz sparsam agiert und beispielsweise zur Morgenstund', als Fanny ihn allzu früh aus dem Bett geholt hat,
zerknittert dreinschaut wie ein Uhu zur Mittagszeit. Mindestens so eindrucksvoll wie der altgediente Komödiant ist Julia Kovacs, zumal
sie nicht wie ein typisches Filmkind agiert, sondern oftmals nur mit den Augen spielt; die Führung seiner jungen Hauptdarstellerin ist
Markus Herling4) außerordentlich gut gelungen." kann man bei
tittelbach.tv lesen. → Übersicht TV-Produktionen.
Auch als Sänger machte das Allroundgenie Hallervorden Karriere und brachte mehrere
Langspielplatten und Singles heraus; seine erfolgreichste Single war 1978
das Duett mit der schlaksigen Helga Feddersen
"Du, die Wanne ist voll", eine Parodie auf den Hit "You're the one that I
want"1) von Olivia Newton John1)
und John Travolta1)
aus dem Film "Grease"1) (1978). Blödelsongs wie
"Ach wär' ich doch ein Casanova" (1976), "Freibier" (1979), "Punker Maria" (1980,
eine Parodie des Songs "Santa Maria"1)),
"Ich bin der schönste Mann in unserer Mietskaserne" (1980) oder "Bauernball im Hühnerstall" (1982)
wurden weitere Hits.
Neben seinen zahlreichen Film- und Fernseh-Verpflichtungen blieb Hallervorden
stets dem Theater treu und erfreute das Publikum immer wieder mit
wunderschönen Rollen auf der Bühne. So konnte man ihn beispielsweise ab Anfang März 2004
bei seinen "Wühlmäusen" erleben, bis Ende April spielte er die Titelrolle in der
Komödie "Dinner für Spinner" von dem französischen Star-Autor Francis Veber1).
Die Komödie, welche mit Jacques Villeret1) 1998 auch verfilmt wurde
(→ Wikipedia), handelt von dem liebenswerten Sonderling und leidenschaftlichen Streichholz-Modellbastler
François Pignon, der eine Einladung zum
Dinner erhalten hat und nicht ahnt, dass sein Gastgeber sich nur über ihn und sein Hobby lustig machen will.
Während des Abends stellt sich heraus, dass Pignon ein sehr freundlicher und
hilfsbereiter Mensch ist, der leider das Talent hat, durch seine
gutgemeinte Hilfe aus kleinen Problemen große Katastrophen zu machen einmal
mehr eine Paraderolle für Dieter Hallervorden. Aufgrund des
phänomenalen Erfolgs wurde das Stück im Februar 2006 erneut aufgeführt.
2005 beging der "Dinosaurier des Spaßfernsehens" und "Pionier der Comedys",
wie einige Zeitungen titelten, seinen 70. Geburtstag. Am Vorabend strahlte
die ARD die Aufzeichnung der Geburtstagsgala "Mit 70 hat man noch Träume"
aus, in der Hallervordern auf der Bühne seiner "Wühlmäuse" erneut
alle Register seines komödiantischen Talents zog unterstützt von
Gratulanten wie Helge Schneider1),
Willy Astor1) und
Nina Hagen1).
Hallervorden selbst meinte zu seinem "runden" Geburtstag anlässlich
eines Interviews in der Sendung "Beckmann"1) am 19.12.2005: "
das ist nicht schlimm
wenn man 70 wird, schlimm ist nur wenn man's nicht wird".
Wenige Monate später erschienen im Oktober 2005
die Memoiren des Multitalents Hallervorden unter dem Titel "Wer immer schmunzelnd sich bemüht
:
Ein autobiografischer Blick zurück nach vorn",
mit dem er mosaikartig auf heiter-ironische Weise sein facettenreiches
Leben Revue passieren lässt. Darüber hinaus findet man Abdrucke einiger besonders
erfolgreicher von Dieter Hallervorden geschriebener Sketche (mit Anleitung zum
Nachspielen) sowie Berichte und Statements von prominenten Zeitgenossen und
Mitstreitern. Ein Anhang mit seiner Filmografie bzw. seinen Fernsehproduktionen,
eine Liste der Langspielplatten und Singles und ein großer separater
Bildteil runden das Buch ab.
Foto mit freundlicher Genehmigung des
Fotografen Dirk Dehmel (www.derdehmel.de)
sowie
des Berliner Schlosspark
Theaters; © DERDEHMEL
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Eine ganz besondere Würdigung wurde dem Multitalent Anfang Februar 2007
zuteil: Im Anschluss an die Premiere (01.02.2007) der Krimikomödie "Die Nervensäge"
nach "L'Emmerdeur" von Francis Veber (→ Verfilmung
19731)), in der Hallervorden
am "Anhaltischen Theater"1)
in Dessau in der deutschen Erstaufführung die Titelrolle des lebensmüden Hemdenvertreters Pignon spielte, übereichten ihm der ehemalige Bürgermeister
Karl Gröger († 2015) und der Stadtratsvorsitzender
Stefan Exner die Urkunde der Ehrenbürgerschaft. Weil er dem "Anhaltischen Theater" in
Dessau seit Jahren treu ist und sich außerdem für viele Belange seiner Stadt einsetzt,
darf sich Dieter Hallervorden nun Ehrenbürger Dessaus nennen.
Zuvor hatte er im ausverkauften "Anhaltischen Theater "die Hauptrolle in
der deutschen Erstaufführung des Stücks "Die Nervensäge" gespielt. Das Stück
von Francis Veber hatte Didi selbst aus dem Französischen übersetzt.
Er spielt darin Francois Pignon, einen lebensmüden Fotografen,
der in einem Hotelzimmer Selbstmord begehen will was ihm aber nicht so recht
gelingen will. Die über 1000 Zuschauer bejubelten den 71-Jährigen noch lange, nachdem
der letzte Vorhang gefallen war. Dann folgte der große Moment. Auf einem majestätischen,
roten Samtstuhl sitzend durfte sich der Komiker gleich mehrere Lobeshymnen anhören.
Völlig überraschend war sogar sein einstiger Klassenlehrer zu der Ehrung gekommen.
Mit der Ehrenbürgerschaft würdigt Dessau vor allem Hallervordens herausragende
künstlerische Leistungen am "Anhaltischen Theater", aber auch sein Engagement für
seine Geburtsstadt. In seiner Dankesrede blieb Didi dann ganz Kabarettist: "Da ich eine große Begabung habe,
Lob und Anerkennung in unbegrenztem Maß ertragen zu können, bin ich heute sehr zufrieden.
Ich habe mich sogar ein bisschen gefreut, ein bisschen sehr sogar."
(Quelle: .mdr.de) Anschließend wurde diese Inszenierung
mit Harald Effenberg1)
als Profikiller Ralph ab Mitte Februar 2007 mit riesigem Erfolg im Berliner Kabarett-Theater
"Die Wühlmäuse" sowie erneut am 27. Januar 2008 in Dessau
aufgeführt → theatertexte.de.
Anlässlich seines 50-jährigen
Bühnenjubiläums stand "Didi" seit Herbst 2008 mit seinem neuen Programm "Stationen eines Komödianten"
auch auf der Bühne der "Wühlmäuse", ging gemeinsam mit seinem langjährigen Kollegen
Harald Effenberg erfolgreich durch etliche deutsche Städte auf Tournee und
brachte das Publikum auch 2009 mit diesem kabarettistischen
Rückblick zum Lachen. "Vom politischen Kabarett bis zu
"Nonstop Nonsens". Vom ersten satirischen Soloprogramm bis zur Marty-Feldman-Hommage! Von Schallplattenhits bis zu
"Zelleriesalat und Gitterspeise". Mit diesem Programm
serviert Hallervorden ein reichhaltiges Unterhaltungsmenu bestehend aus
den (überwiegend solistischen) Höhepunkten einer Bühnenkarriere fein gewürzt mit diversen Novitäten
hieß
es in der Vorankündigung.
Hiermit konnte er sicher
auch die Besucher am 27. April 2009 in Bonn begeistern. Doch Hallervorden
stand an diesem Abend nicht nur auf der Bühne, sondern gehörte auch zu
den Preisträgern des begehrten Kleinkunst- und Comedypreises "Prix Pantheon 2009"1).
Im Rahmen der Galaveranstaltung verlieh ihm die Jury den mit 4.000 Euro
dotierten Sonderpreis in der Sparte "Reif und Bekloppt" und würdigte
damit das Gesamtwerk des Künstlers bzw. Hallervorden "als Persönlichkeit, der sich und seiner Kunst treu geblieben
ist". "Er hat mehrere Generationen im Fernsehen und auf der Bühne begleitet
und unser Humorverständnis über Jahrzehnte geprägt. Er bereicherte die deutsche Sprache um Begriffe wie Palim Palim und
Zumsel." hieß es in der Begründung weiter.
Zahlreiche Preise und Auszeichnungen zeugen von Hallervordens Popularität
bzw. seiner außergewöhnlichen Vielseitigkeit,
immer wieder gelang ihm der Balanceakt zwischen Blödelei, Kabarett und
scharfer Satire. So erhielt er neben dem "Bambi"1)
(1981 für "Nonstop Nonsens")
unter anderem 1996 den "Telestar"1)
in der Kategorie "Beste Moderation im Bereich Unterhaltung", 2003 den Ehrenpreis des 3. "Deutschen Comedy
Preises"1) für sein Lebenswerk, am 14. Juni 2005 wurden seine
Leistungen mit dem "Bayerischen Kabarettpreis"1)
(Ehrenpreis) gewürdigt. Weitere Auszeichnungen folgten, unter anderem zwei Mal der "Goldene Vorhang"1) des
"Berliner Theaterclub e.V.", 2011 für seine Rolle in "Die Socken Opus 124" und 2012
für seine Rolle in "Ich bin nicht Rappaport", jeweils am
"Schlosspark Theater". Am 1. Oktober 2012 konnte Hallervorden aus der
Hand des damaligen Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit1) im Großen Saal des
"Roten Rathauses" den "Verdienstorden des Landes Berlin"1)
entgegennehmen → www.berlin.de.
Am 2. Februar 2013 wurde der "Meister des Komischen
Fachs" im Rahmen der Gala in der
"Ullstein-Halle" im Berliner "Axel-Springer-Haus" mit der "Goldenen Kamera"1)
von HÖRZU für sein Lebenswerk
ausgezeichnet. Die von Hape Kerkeling1) moderierte Veranstaltung strahlte
das ZDF live ab 20.15 Uhr aus und die Zuschauer konnten auch die
von Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher1) sehr persönlich gehaltene
Laudatio verfolgen. "Er ist ein großer Künstler, er ist ein Komödiant,
er ist ein ganz ernsthafter Mensch." würdigte Genscher unter anderem das
Schaffen des damals über 75-Jährigen. Hallervorden war von der Rede sichtlich bewegt und
bedankte sich anschließend in Versform für die Auszeichnung. Als am
9. Mai 2014 im Berliner Tempodrom der "Deutsche
Filmpreis 2014"1) vergeben wurde, konnte Hallervorden die
"Lola" in der Kategorie "Beste darstellerische Leistung männliche Hauptrolle" für
den Film "Das letzte Rennen" aus
der Hand von Jan Josef Liefers1) entgegen nehmen, der zudem humorvoll als
Moderator fungierte. Freuen durfte sich der Künstler auf den "Münchhausen-Preis"1) der Stadt
Bodenwerder1),
dessen Verleihung eine Woche später am 16. Mai 2014 stattfand. Am 29. Januar 2015
wurde Dieter Hallervorden im Berliner
Kino "Babylon" mit dem "Ernst-Lubitsch-Preis"1)
für die "Beste komödiantische Leistung im deutschen Film" geehrt die
Laudatio hielt die Regisseurin und Schauspielerin Brigitte Grothum
→ www.welt.de.
Am 25. April 2015 folgte in der "Wiener
Hofburg"1) der österreichische Fernseh- und Filmpreis "Romy"1)
in der Kategorie "Beliebtester Schauspieler Kino/TV-Film", am 12. November 2015 im Berliner
"Stage Theater"1) der "Bambi"1) in der Kategorie
"Ehrenpreis der Jury" für "Honig im Kopf". Seit 15. September 2015 trägt ein "Satire-Stern" auf dem
"Walk of Fame des Kabaretts"1)
in Mainz Hallervordens Namen, den "Medienpreis
für Sprachkultur"1)
erhielt er am 28. Mai 2016 im "Kurhaus"
von Wiesbaden → Begründung bei gfds.de.
Am 28. Oktober 2016 folgte die "Goldene
Henne"1)
für das Lebenswerk, am 11. November 2016 erneut der Theaterpreis "Goldener
Vorhang" des "Berliner Theaterclubs" → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia.
Neben dem Kabarett-Theater "Die
Wühlmäuse", dass Hallervorden seit 2000 im einstigen "Summit House"1)
am Theodor-Heuss-Platz1) in
Berlin-Westend1)
nahe dem Berliner Funkturm unter dem Namen "Neues Berliner Kabarett-Theater"
betreibt, stellte er sich einer neuen Herausforderung: Seit 10. Dezember 2008 ist
er nun auch offiziell Chef des seit Jahren geschlossenen "Schlosspark Theaters"1) in
Berlin-Steglitz1)
geworden. Als Intendant der ehemals traditionsreichen Barlog-Bühne übernah
er ein Theater mit ruhmreicher Vergangenheit: Das "Schlosspark Theater"
gilt als West-Berliner Traditionsbühne. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielten
dort unter der Leitung von Boleslaw Barlog1) (1906 1999) unter anderen
Hildegard Knef, Klaus Kinski und
Martin Held. Unter Barlog erfolgte die
Angliederung des "Schlosspark Theaters" als "Kammerspiele" an das
"Schillertheater"1). Nach der Schließung des
"Schillertheaters" übernahm
Heribert Sasse1) das Haus Anfang der 1990er Jahre als Privatbühne und leitete
es bis Sommer 2001. Der Versuch einer Wiedereröffnung durch den Schauspieler
Ezard Haußmann und einen Partner im Frühjahr 2003 scheiterte. Zwischen 2004
und Mai 2006 betrieb Andreas Gergen mit dem Musicalkonzern "Stage Entertainment"
im Hintergrund das Theater. Der neoklassizistische Bau steht seit zwei Jahren
leer. (Quelle: www.berlinonline.de)
Mit Wirkung vom 1. Dezember 2008 wurden dem damals 73-jährigen
Hallervorden die Nutzungsrechte an der Bühne für zunächst zehn Jahre übertragen, der
ehemalige Regierende Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit1) nannte
Hallervorden vor Journalisten einen mutigen und engagierten Theatermann, der
es schaffen könne, das traditionsreiche Theater aus seinem jahrelangen
Dornröschenschlaf zu erwecken. Der Spielbetrieb wurde nach einer umfangreichen Sanierung bzw.
Modernisierung, die Hallervorden mit eigenen finanziellen Mitteln für 1,2 Millionen Euro
durchführen ließ, am 1. September 2009 mit einer Eröffnungsgala
aufgenommen, als Moderator konnte Alfred Biolek1) gewonnen werden, die
Co-Moderation übernahm Klaus Wowereit.
Als erstes stand eine Inszenierung der Schauspielerin und Regisseurin Katharina Thalbach1) auf dem Spielplan, in der
deutschsprachigen Erstaufführung des erfolgreichen Zwei-Personenstücks "Die Socken Opus 124" (Premiere: 02.09.2009)
des Franzosen Daniel Colas über zwei grantelnde, ungleiche Altschauspieler war Hallervorden neben
Ilja Richter1)
(Verdier) als abgehalfteter Schauspieler Brémont auf der Bühne zu
bewundern → nachtkritik.de. Ab Ende September schloss sich
das von Ottokar Runze1) in Szene gesetzte satirische Zwei-Personen-Stück "Es wird Zeit" ("About Time") des amerikanischen Dramatikers Tom Cole
mit Brigitte Grothum und
Michael Degen
als sich beharkendes New Yorker Seniorenpaar an, ab 21. November 2009
(Premiere) konnte man Dieter Hallervorden erneut in einer deutschsprachigen
Erstaufführung sehen als Protagonist bzw. karrieresüchtiger,
intriganter Premierminister Nick Bailey, der in der Polit-Farce "König der Herzen"
("King of Hearts") des schottischen Autors Alistair Beaton eine Staatskrise lösen
muss → hsverlag.com. Ab Mitte Dezember 2009 kam dann
A. R. Gurneys1) Erfolgsstück
"Love Letters" mit Hannelore Hoger und
Peter Sattmann
auf die Bühne.
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Dieter
Hallervorden als Schauspieler Brémont
in "Die Socken Opus 124"
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Dieter
Hallervorden als Nick Bailey
in "König der Herzen"
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Fotos mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Dirk Dehmel
(www.derdehmel.de) sowie
des Berliner Schlosspark
Theaters
© DERDEHMEL
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Gastspiele, beispielsweise der "Hamburger Kammerspiele"1) mit dem
von Michael Bogdanov1) inszenierten legendären TV-Duell "Frost/Nixon"
(20.23.10.2009) von Peter Morgan1) zwischen dem Talkmaster
David Frost1)
(Michael Ehnert1))
und dem US-Präsidenten Richard Nixon1)
(Volker Lechtenbrink)
nach dem gleichnamigen Kinofilm1), oder
die Ein-Personenstücke "Oskar und die Dame in
Rosa"1) nach der gleichnamigen
Erzählung von Éric-Emmanuel
Schmitt1) (mit Eva-Ingeborg Scholz) und "Die
Klatschmohnfrau" nach dem Roman von
Noëlle Châtelet1)
(mit Ingrid van Bergen)
fanden viel Zuspruch, ebenso wie Lesungen mit den Publikumsmagneten Dr. Eckart von Hirschhausen1)
("Liebesbeweise"), Walter Sittler1) ("Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war"),
Johanna von Koczian ("Kaum zu glauben") oder Charles Brauer ("Erlesene Verbrechen und makellose Morde").
Künstler wie Johanna von Koczian, Rosemarie Fendel,
Günter Lamprecht,
Hannelore Hoger,
Michael Degen
und Alfred Kirchner1) sind Namen, die Hallervordens enge Verzahnung mit der Theaterwelt deutlich machen. Gleich
zwei Uraufführungen und zwei deutsche Erstaufführungen dokumentieren Risikofreude.
"Das Publikum darf mich nicht im Stich lassen, denn Theater ohne Publikum ist wie eine Badewanne ohne
Wasser", meint der Hausherr und ist schon beim aktuellen Stichwort
"Regietheater" angelangt. "Ich gehe viel ins Theater und habe erlebt,
dass manche Inszenierungen nur dann die höheren Weihen erhalten, wenn das Publikum
fernbleibt und die Kritik voll des Lobes ist. Das wird es hier nicht geben. Solange ich Verantwortung trage,
wird Hamlet seine Ophelia nicht in der Sauna kennenlernen. Ich halte es mit Gründgens' Motto:
"Mein Spielplan ist lieber unoriginell als publikumsfremd'", betont er.
(Quelle: Westdeutsche Zeitung (WZ) vom 26.8.2009) → mehr bzw. zu den
aktuellen Inszenierungen bei schlossparktheater.de
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Das Stück "ZEBRALLA!" eine Inszenierung von und mit Dieter Hallervorden nach Motiven der
gleichnamigen ARD-Sitcom1) (20002001)
von Frank Lüdecke1)
(Drehbuch), stand seit der Premiere (04.02.2010) auf dem Spielplan: Die "Familienserie ohne
Familie" stellt den Generationenkonflikt auf den Kopf: Der hyperaktive
Rentner Jürgen (Dieter Hallervorden), ehemaliger Vertreter für
vakuumverpackten Pulverkaffee, zieht nach der hoffnungsfrohen Scheidung von
seiner Frau Gertrud (Jutta Eckhardt) bei Sohn Ingo (Jörg Zuch) ein
*)
Dieter Hallervorden und Jutta Eckhardt
bei der
Premiere von "ZEBRALLA!"
am 4. Februar 2010 im Berliner "Schlosspark Theater"
Foto mit freundlicher Genehmigung des Berliner Fotografen Christian Behring
© Christian Behring (www.christian-behring.com)
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Auch der 75. Geburtstag des begnadeten Kabarettisten bzw. Humoristen wurde
gebührend gefeiert, Bundespräsident Christan Wulff1) und Berlins Regierender Bürgermeister
Klaus Wowereit gratulierten ebenso wie Freunde und Weggefährten. Die ARD
widmete ihm am Vorabend (04.09.2010) eine Reportage mit dem Titel "Rückschau:
Dieter Hallervorden zum 75. Geburtstag", DER TAGESSPIEGEL (www.tagesspiegel.de)
schrieb unter anderem: "Hallervorden mag nie der subtilste Humorist
gewesen sein, auch nicht in seiner nunmehr fünfzigjährigen Direktion des
Kabaretts "Die Wühlmäuse". Aber den Nerv der deutschen Narreteien
hat er als Politspötter erstaunlich oft getroffen. Auch wenn es andere
Scherze sind, die eine Mehrheit als zeitlose Hallervorden-Komik assoziieren dürfte." → siehe auch die Artikel zum 75. Geburtstag bei www.welt.de
und www.focus.de.
Hallervorden stand mit der Titelrolle in Molières Gesellschaftskomödie "Der Bürger als Edelmann"1) (Regie:
Folke Braband1))
auf "seiner" Bühne, als Ehefrau Madame Jourdain konnte Dagmar
Biener6) gewonnen werden. "Wir werden den "Bürger als
Edelmann" in einem Barockbühnenbild und mit Originalkostümen der
damaligen Zeit präsentieren. Und wir bedanken uns vorab beim Hamburger
"Ernst Deutsch Theater"1), das wir als Koproduktions-Partner
gewinnen konnten. Freuen Sie sich auf Madame und Monsieur Jourdain, gespielt
von Dagmar Biener und Dieter Hallervorden." konnte man auf der Webseite
des Berliner "Schlosspark Theaters"
lesen. Die Premiere fand am 25. Oktober 2014 statt, bis Ende März 2015
standen weitere Aufführungen dieses Klassikers auf dem Spielplan, in Hamburg
wurde das Stück ab Anfang Juni 2015 gezeigt. "Die zweistündige Aufführung ist so
gediegen wie närrisch, so bodenständig wie unterhaltsam und so ernsthaft, wie es eine gute Komödie verlangt."
notierte unter anderem die "Berliner Zeitung" (www.berliner-zeitung.de).
Dagmar Biener und Dieter Hallervorden in "Der Bürger als Edelmann"
Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Dirk Dehmel (www.derdehmel.de)
Quelle: schlosspark-theater.de;
© DERDEHMEL
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Am 16. Januar 2016 feierte dann Gerhart Hauptmanns Schauspiel
"Vor
Sonnenuntergang"1) Premiere, in dem
Hallervorden mit der Figur des Geheimrats Matthias Clausen einmal mehr bewies,
welch grandioser Charakterdarsteller er ist. "So hat man Dieter Hallervorden auf der Bühne noch nie gesehen, so kraftvoll, so eigensinnig, so tragisch und zerrüttet. Der Palim-Palim-Didi ist endgültig eingemottet. … Sein nuanciertes Spiel wird hier besonders greifbar
…" schrieb unter anderem Katrin Pauly in der "Berliner
Morgenpost" → schlosspark-theater.de.
Am 2. Dezember 2017 hob sich erstmals der Vorhang für das Commedia dell'Arte-Stück
"Mosca und Volpone", frei bearbeitet von Thomas Schendel1)
nach "Volpone"1)
von Stefan Zweig1)
nach Motiven der Komödie von Ben Jonson1).
Hallervorden brillierte hier in der Rolle des Mosca, Erbschleicher und strippenziehender Diener des vermeintlich reichen Venezianers Volpone
(Mario Ramos1))
→ Pressestimmen bei schlossparktheater.de.
Thomas Schendel hatte bereits 2013 mit Hallervorden und Philipp Sonntag1) als abgehalftertem Komikerpaar
den Boulevard-Klassiker "Sonny Boys" von Neil Simon1) inszeniert
(Premiere: 30.11.2013), Anfang Mai 2019 stand dieses Erfolgsstück erneut
auf dem Spielplan → schlossparktheater.de.
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2014 führte Schendel Regie bei "The King's Speech" mit Oliver Mommsen1)
als der mit einem Sprachfehler belastete Herzog Albert bzw. spätere König Georg VI.1),
Julia Stemberger1)
als dessen Gattin Elizabeth1),
Jürgen Tarrach1) als exzentrischer Sprachtherapeut
Lionel Logue1) und Hallervorden mit dem eher kleinen Part des Königs George V.1) ein Theaterstück
von David Seidler1), das bereits 2010 verfilmt1) und mit einem "Oscar" prämiert wurde.
In "Adel verpflichtet", einer mörderisch schwarzen Komödie des
Autorenduos Dogberry & Probstein frei
nach dem Roman "Israel Rank: The Autobiography of a Criminal" von Roy Horniman (1874 1930)
stand Hallervorden ab 7. September 2019
gemeinsam mit Sohn Johannes auf der Bühne. Mit dem Kinofilm bzw. der schwarzen Komödie "Adel
verpflichtet"1) aus dem Jahre 1949
machte sich der britische Schauspieler Sir Alec Guinness durch die kongeniale Verkörperung von gleich acht
Rollen unsterblich → schlossparktheater.de.
Szenenfoto aus "Adel verpflichtet" mit
Dieter Hallervorden und Johannes Hallervorden, die
sich die acht Rollen der "lieben Anverwandten" teilten.
Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Dirk Dehmel (www.derdehmel.de)
Quelle: schlosspark-theater.de;
© DERDEHMEL / Urbschat
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Seine 12. Spielzeit eröffnete das "Schlosspark Theater" am 5. September 2020 mit der deutschsprachigen Erstaufführung
der satirischen Komödie "Gottes Lebenslauf" nach "Le curriculum vitae de Dieu"
von Jean-Louis Fournier1)
in einer
Übersetzung von Hallervorden.
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Unter der Regie von Frank Lüdecke1) spielte Dieter Hallervorden, der am Tag der Premiere seinen 85. Geburtstag feierte, die Figur des
"Gott", Peter Bause gab den Personaldirektor einer großen Firma.
Zum Inhalt kann man bei schlossparktheater.de
lesen: "Der Himmel war fertig, die Erde war fertig, die Tiere waren fertig und der Mensch war fertig. Gott hatte das Gefühl, auch er sei
fix und fertig. Er verfiel in eine tiefe Melancholie. Er musste schnellstens beginnen, wieder aktiv zu werden, irgendetwas Neues angehen.
Schließlich entschied er sich also, Arbeit zu suchen, so wie jeder gewöhnliche Sterbliche auch. Dafür stellte er seinen Lebenslauf
zusammen, formulierte ein Bewerbungsschreiben und wurde umgehend zur Erde zitiert, zum Sitz einer großen Unternehmensgruppe.
Vor ihm lag eine Woche mit Tests und diversen Gesprächen. Über prachtvolle Sonnenuntergänge und zerstörerische
Tsunamis,
lebendigen Urwald und tote Wüste, Albert Einstein und Donald Trump, Mutter Teresa und Adolf Hitler. Zu allem, was die
Menschheit bewegt, muss Gott Rede und Antwort stehen!"
Szenenfoto aus "Gottes Lebenslauf" mit
Dieter Hallervorden und Peter Bause
Foto mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Dirk Dehmel (www.derdehmel.de)
Quelle: schlosspark-theater.de;
© DERDEHMEL / Urbschat
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Dass bereits der 80. Geburtstag des vielfältigen, wandelbaren Künstlers große Beachtung fand, war
selbstverständlich, das Fernsehen widmete dem grandiosen Komiker, Schauspieler
und Entertainer Dieter Hallervorden gleich zwei Sendungen. Zunächst strahlte die ARD zur besten
Sendezeit am 5. September 2015 die amüsant-melancholische
Geschichte "Chuzpe Klops
braucht der Mensch"1) aus,
in der Hallervorden einmal mehr nach den Kinofilmen "Sein letztes
Rennen" und "Honig im Kopf" bewies, welch exzellenter
Charakterdarsteller er ist. Gedreht nach Motiven des Romans "You Gotta Have Balls"
(dt. "Chuzpe") der australisch-amerikanischen Erfolgsautorin Lily Brett1),
mimte Hallervorden diesmal unter der Regie von Isabel Kleefeld1) den Holocaust-Überlebenden
Edek Rotwachs, der sechs Jahrzehnte in Australien lebte, nun als Witwer zur
Tochter (Anja Kling1)) nach Berlin kommt und dort für allerlei Unruhe sorgt.
Als der vitale Mann dann mit seiner polnischen Urlaubsbekanntschaft Zofia (Franziska Troegner1)) und
deren Freundin Valentina (Natalia Bobyleva1)) in einem Hinterhof die Kneipe
"Klops" mit bodenständigem Essen, vor allem aber sagenhaften
Fleischklöpsen aufmacht, kommt es zwischen optimistischem Vater und besorgter
Tochter zu Spannungen. "Dieter Hallervorden ist die Rolle des schelmischen und
liebenswerten Edek auf den Leib geschrieben. Anja Kling gibt grandios dessen Tochter Ruth
als leicht neurotische Karrierefrau mit Herz." notierte die ARD. Für
Tilmann P. Gangloff1) (→ tittelbach.tv)
ist die Tragikomödie "ein wunderbares Geburtstagsgeschenk: gut ausgedacht,
amüsant umgesetzt, treffend besetzt und großartig gespielt."
Im Anschluss an den Film folgte das von Cornelia Quast gedrehte 90-minütige,
ausführliche filmische
Porträt "Dieter Hallervorden Ein Mann mit Humor und
Tiefgang" über einen Zeitgenossen, der auch Fernsehgeschichte schrieb,
sei es mit seinem unvergessenen "Palim Palim"-Gag oder als Butler
mit dem Sketch "Die Kuh Elsa". Die Dokumentation "zeigt den sympathischen und
ernsthaften Menschen und die schönsten Szenen aus seinem umfangreichen
mehr als 50 Jahre umfassenden künstlerischen Werk. Angefangen bei seinen
ersten Auftritten als politischer Kabarettist in den 60er Jahren, über seine Rollen als Bösewicht im Skandal Fernsehfilm
"Das Millionenspiel" und in "Der Springteufel", als legendärer Komödiant
in der Kult-Serie "Nonstop Nonsens", seine Rückkehr zum Kabarett mit
"Hallervordens Spottlights". Und großartig seine Rollen als berührender Charakterdarsteller in den Kinofilmen
"Sein letztes Rennen" und "Honig im Kopf"." schrieb die ARD.
Neben dem Jubilar selbst und seinem jüngsten Sohn Johannes kamen auch
Weggefährten bzw. Kolleginnen/Kollegen wie Brigitte Grothum, Franziska Troegner und
Til Schweiger1)
oder die Kabarettisten Gabi Decker1) und
Hans Scheibner1) zu Wort. Rechtzeitig zum
runden Geburtstag hatte Hallervorden übrigens am 4. September 2015 den Song
"Ihr macht mir Mut (in dieser Zeit)" mit dazugehörigem Musikvideo
veröffentlicht, der Erlös ging aus aktuellem Anlass an die Flüchtlingshilfe. → Artikel zum 80. Geburtstag unter anderem bei
faz.net,
sueddeutsche.de,
derwesten.de.
Jüngst gewährte Hallervorden dem Leser einmal mehr Einblicke in sein Leben,
nach der 2005 veröffentlichten Autobiografie "Wer immer schmunzelnd sich bemüht
"
erschien Ende September 2017 von Autor Tim Pröse1)
das Buch "Hallervorden Ein Komiker macht Ernst". Hallervorden selbst sagt dazu: "Ich bin privat ein scheuer Mensch. Der Autor Tim Pröse hat es geschafft,
mich zu öffnen. Manche Dinge, nach denen er mich gefragt hat, überraschten mich. Nicht nur seine Fragen,
sondern auch meine Antworten. Einiges, was ich im Leben tat, und vor allem warum ich es tat, war mir zuvor selber nicht
so klar." → .hoffmann-und-campe.de
Als "Newcomer" bezeichnete sich der vielseitige Künstler, als er am 5. November 2021 mit 86 Jahren sein erstes Album unter dem Titel "80 plus" veröffentlichte.
Mit Songs wie "Mein Leben", "80 plus" oder "Keine Zeit"
blickt er, untermalt von rockig-bluesigen Klängen, auf sein Leben und eine vielversprechende Zukunft. Gemeinsam mit dem Musiker
Frank Nimsgern1) sowie Autor Thomas Schmidt-Ott brachte Hallervorden ein
Dutzend Songs auf den Weg, die eng mit seinem Leben und Beruf verbunden sind. "Eigentlich ging es nicht darum, irgendjemand mit der
Aussage über das Alter zu übertrumpfen", sagte Dieter Hallervorden. "Mir hat es einfach Spaß gemacht, humorvoll und ironisch
meine Sicht der Dinge darzulegen, die da, kurz zusammengefasst, in etwa lautet: Mit '80 plus' ist längst nicht Schluss! Wie Sie
sehen: überbordender Optimismus!" (
) "Während dieser grauseligen Pandemie fielen alle Bühnenauftritte weg.
Aber irgendwie musste ich meinen Aktivitätsdrang befriedigen. Und da dachte
ich: "Och, gehste einfach mal ins Studio und singst ein bisschen", erzählt der 86-Jährige. "Dass daraus ein ganzes Album werden würde,
hat mich schon ein bisschen überrascht. Aber es hat einen Riesenspaß gemacht." kann man bei
www.ndr.de lesen. → siehe auch
www.laut.de.
Mit einen seiner Songs erfreute er am 26. November 2021 auch die Gäste bzw. Zuschauer/-innen der MDR-Talkshow
"Riverboat Berlin"1)
und berichtete darüber hinaus, dass er ein neues Projekt plane in seiner Geburtsstadt Dessau
wolle er, in Zeiten,
wo andere Bühnen schließen müssen, neben seinem Kabarett "Die Wühlmäuse" und dem "Schlosspark Theater" ein weiteres Theater eröffnen → www.mdr.de.
Am 4. September 2022 war es dann so weit, einen Tag vor seinem 87. Geburtstag eröffnete
Hallervorden in Dessau-Roßlau1)
das "Mitteldeutsche Theater in der Marienkirche"1) mit
der bereits am "Schlosspark Theater" erfolgreich aufgeführten
satirischen Komödie "Gottes Lebenslauf", in dem er wie gewohnt zusammen mit Peter Bause
auftrat. Die ausverkaufte Premiere ernete viel Applaus, unter den Gästen
befand sich auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff1) mit Gattin Gabriele,
"Haseloff überreichte Hallervorden die "Ehrenmedaille des Ministerpräsidenten" und war tief beeindruckt,
wie er sagte.
"Sie haben in Dessau-Roßlau ein Theater gegründet, wo findet man das in dieser
Zeit." Haseloff bezeichnete den in Dessau geborenen Schauspieler als Rückkehrer, dafür sei man dankbar.
Hallervorden nannte das
"Mitteldeutsche Theater" ein "absolutes Herzensprojekt" und zeigte sich angetan von der
Ehrung." notierte sueddeutsche.de.
Der künftige Spielplan bzw. das von Hallervorden selbst zusammengestellte
Programm mit einer Mischung aus Schauspiel, Komödien, Lesungen und Konzerten
ist sehr vielseitig, mehr bei mitteldeutsches-theater.de.
"Zunächst ist ein Nutzungszeitraum von September 2022 bis August 2023 mit ca. 165 Veranstaltungen geplant. Bei Erfolg
des Angebots besteht die Option, die Nutzungszeit für weitere drei Spielzeiten zu verlängern."
(Quelle: verwaltung.dessau-rosslau.de)
Auch im vorgerückten Alter sprüht Hallervorden, der am 5. September 2024
seinen 89. Geburtstag beging, eine ungemeine Vitalität aus und ist nach wie
vor auf der Bühne aktiv. Wie er am 17. Oktober 2024 als Gast der populären
Quiz-Show "Wer
weiß: denn sowas?" hier trat er gemeinsam mit Ehefrau Christiane auf erzählte,
feiert am 26. Oktober 2024 am "Schlosspark Theater"1)
das Märchenstück bzw. die Parabel "Der
Drache"1) von Jewgeni Lwowitsch Schwarz1) Premiere. Unter der
Regie von Philip Tiedemann1)
gibt Hallervorden einen grotesk-kauzigen Bürgermeister, dessen Stadt seit 400 Jahren unter der Herrschaft eines Drachen
(Anatol Käbisch1)) steht. In weiteren Rolen treten/traten auf
Helen Barke1) als
das Mädchen Elsa, Fabian Stromberger1) als
Drachentöter Lanzelot und Georgios Tsivanoglou als Kater,
auch Hallervordens Ehefrau Christiane steht/stand ebenfalls (unter dem Namen Christiane Zander)
auf der Besetzungsliste und stellt(e) gleich fünf Figuren dar, einen Wachposten, Elsas beste Freundin Anna, eine Wachmeisterin, eine Teppichhändler und einen Esel
→ schlossparktheater.de;
siehe auch Infos zum Hörspiel 1963.
Dieter Hallervorden lebt abwechselnd in Berlin sowie in Frankreich in seinem schlossartigen
Insel-Domizil Château de Costaérès1)
auf einer Felseninsel gleichen Namens vor der bretonischen Nordküste der sogenannten
Côte de Granit Rose1) unweit des zur Gemeinde
Perros-Guirec1) gehörenden Strandes von
Ploumanac'h, aber noch auf dem Gebiet der Gemeinde
Trégastel1).
Er ist seit 1991 in zweiter Ehe
mit Elena Blume verheiratet; aus der Verbindung stammt der am 12. September 1998 geborene gemeinsame Sohn
Johannes1).
Aus Hallervordens ersten Ehe mit
Schauspielerkollegin Rotraud Schindler1)
gingen der 1963 geborene Sohn
Dieter Hallervorden jr.1)
und die 1966 geborene Tochter Nathalie Hallervorden1)
hervor. Beide Kinder
standen in frühen Jahren gemeinsam mit ihren Eltern für verschiedenste
Produktionen vor der Kamera, Dieter Hallervorden jr., promovierter
Germanist, arbeitet als Pädagoge, Autor und Literaturwissenschaftler im Saarland, Tochter Nathalie lebt
in
London und ist als Therapeutin in einem Krankenhaus tätig.
Im Juli 2016 meldeten verschiedene Zeitungen, Hallervorden habe in der 34 Jahre jüngeren,
in einer Stuntfirma für Film und Fernsehen beschäftigten Christiane Zander
eine neue Partnerin gefunden. Mit seiner Frau Elena führe er schon lange eine
"kameradschaftliche Ehe", die Scheidung stehe laut Medienberichten bevor
→ SPIEGEL ONLINE
(10.07.2016), www.focus.de (02.05.2019).
Am 10. Juni 2022 gaben sich der frisch geschiedene Dieter Hallervorden und
seine langjährige Freundin Christiane in Berlin offiziell das Ja-Wort.
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