Filmografie / Hörspiel
Szenenfoto von Claus Holm aus "Feinde" von Maxim Gorki,Regie: Fritz Wisten; "Theater am Schiffbauerdamm" 1952; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004024_072); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 19.04.1952; Quelle: www.deutschefotothek.de Claus Holm wurde am 4. August 1918 als Helmut Gerhard Ozygus und Sohn eines Bergarbeiters in Bochum-Werne1) geboren. Bevor er in den 1940er Jahren mit dem Film in Berührung kam, hatte er unter anderem einige Zeit als Bergmann gearbeitet und sich auch als Boxer (Meisterschaft 1937) einen Namen gemacht.
Auf der Leinwand trat Holm erstmals mit kleineren Parts in den Komödien "Floh im Ohr"2) (1943) und "Das Bad auf der Tenne"1) (1943) in Erscheinung, doch erst nach Ende des 2. Weltkrieges ging es mit seiner schauspielerischen Karriere bergauf. Er wirkte zunächst in Produktionen der ostdeutschen DEFA1) mit, mimte unter anderem den Kriminal-Anwärter Karl Lorenz in dem Krimi "Razzia"1) (1947), im gleichen Jahr neben Paul Klinger und Ilse Steppat die tragende Rolle des Nazi-Regierungsrats Dr. Herbert Blohm in dem Drama "Ehe im Schatten"1) (1947), welches das tragische Schicksal des Schauspielers Joachim Gottschalks (1904 – 1941) und dessen Familie während des Nazi-Regimes thematisierte, basierend auf der Novelle "Es wird schon nicht so schlimm" von Hans Schweikart1). Bis 1952 folgten noch sechs weitere DEFA-Produktionen, unter anderem "Das Beil von Wandsbek" (1951) nach dem gleichnamigen Roman1) von Arnold Zweig1), in denen Holm seine schauspielerische Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen konnte und sich zum Star des ostdeutschen Film mauserte. 
 
Szenenfoto von Claus Holm aus "Feinde"1) von Maxim Gorki1),
Regie: Fritz Wisten1); "Theater am Schiffbauerdamm"1) 1952
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0004024_072)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 19.04.1952;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
1953 jedoch verließ Claus Holm mit seiner Ehefrau die damalige DDR, flüchtete nach West-Berlin und konnte im bundesdeutschen Film rasch Fuß fassen. Zunächst im Heimatfilm jener Jahre avancierte Holm zum Publikumsliebling, seinen größten Erfolg verzeichnete er 1954 neben Barbara Rütting als "Heideschulmeister Uwe Karsten" in dem gleichnamigen Film1), gedreht von Hans Deppe1) nach dem gleichnamigen Roman von Felicitas Rose1). Weitere Heimatstreifen wie "Der Pfarrer von Kirchfeld"1) (1955) nach dem Volksstück von Ludwig Anzengruber1), "Wenn die Alpenrosen blüh'n"1) (1955), "Waldwinter"1) (1956) nach dem Roman von Paul Keller1) oder "Der Glockengießer von Tirol"1) (1956) folgten.
Erst mit Robert Siodmaks1) beklemmendem Thriller "Nachts, wenn der Teufel kam"1) (1957), in dem Mario Adorf als der angebliche Serienmörder Bruno Lüdke1) beeindruckte, verabschiedete sich Holm mit der Figur des Kriminalkommissars Axel Kersten allmählich von diesem Genre. Er wirkte zwar noch einmal in der Selma-Lagerlöf1)-Verfilmung "Das Mädchen vom Moorhof"1) (1958) mit, doch schon im gleichen Jahr konnte er als verzweifelter Artist Ras Tagore, genannt "Bimbo", in dem Zirkusdrama "Rivalen der Manege"1) (1958) überzeugen.

Claus Holm (links) mit Harry Hindemith in dem Revolutionsstück
"Optimistische Tragödie" von Wsewolod Witaljewitsch Wischnewski1)  
im Juni 1948 im "Haus der Kultur der UdSSR"1)
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000664_008)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek1) (1901–1983); Datierung: 06/1948;
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

Claus Holm (links) mit Harry Hindemith in dem Revolutionsstück "Optimistische Tragödie" von Wsewolod Witaljewitsch Wischnewski,  im Juni 1948 im "Haus der Kultur der UdSSR"; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_pk_0000290); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 06/1948; Quelle: www.deutschefotothek.de
Auch in Fritz Langs1) Remake der Abenteuer "Der Tiger von Eschnapur"1) und "Das indische Grabmal"1) nach dem Romans "Das indische Grabmal" seiner Ex-Frau Thea von Harbou1) gehörte er zur Besetzung und präsentierte sich 1958/1959 als Dr. Walter Rhode, Chef und Schwager von Ingenieur Harald Berger (Paul Hubschmid).
Bereits seit seiner Übersiedlung in den Westen wirkte Holm regelmäßig am Theater, gehörte seit der Intendanz von Boleslaw Barlog1) zum Ensemble der "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin"1) ("Schiller Theater"/ "Schlosspark Theater"1)) Ab Mitte der 1960er Jahre stand er dann zwar hauptsächlich auf der Bühne, übernahm aber auch immer wieder Aufgaben für Film und Fernsehen. So tauchte er unter anderem in einigen der beliebten Wallace-Krimis1) jener Jahre auf, so als Inspektor Frazer in "Der Fluch der gelben Schlange"1) (1963), als Gärtner Glenn Powers in "Der Mönch mit der Peitsche"1) (1967) und als Notar Dr. Jeckyl in "Der Gorilla von Soho"1) (1968). Danach stand er nur noch sporadisch vor der Kino-Kamera, so als Gastwirt Georg Friedrichs und Ehemann von Anna (Maria Schell) in dem von Rainer Werner Fassbinder1) mitproduzierten Film "Spiel der Verlierer" (1978) und in den von Fassbinder realisierten Produktionen "Die Ehe der Maria Braun "1) (1979) und "Die dritte Generation"1) (1979) → Übersicht Kinofilme.
Auf dem Bildschirm sah man Holm erstmals in "Der blaue Strohhut"3) (1959) nach dem Lustspiel von Friedrich Michael1), in den 1960er Jahren zeigte er sich beispielsweise als Werkmeister Rudolf Starke in "Mein Leopold"3) (1963) nach dem Bühnenstück von Adolph L'Arronge1) mit Christian Wolff als Leopold, als Francois in "Jenny und der Herr im Frack"3) (1964) nach der Kriminalkomödie von Georg Zoch1) mit Brigitte Grothum oder als Landjäger Dibbert in dem Zweiteiler "
Der Fall Jakubowski"1) (1964) mit dem Untertitel "Rekonstruktion eines Justizirrtums" und Friedrich G. Beckhaus als Josef Jakubowski1), der wegen eines Mordes, den er nicht begangen hatte, zum Tod verurteilt und enthauptet wurde. In "Der Fall der Generale"3) (1966), einem Dokumentarspiel über die "Blomberg-Fritsch-Krise"1), stellte er den General der Polizei Graf Wolf-Heinrich von Helldorff1) dar.
Raumpatrouille - Rücksturz ins Kino; Copyright Einhorn-Film Ungeheure Popularität erlangte dann auch Holm ab 1966 mit seiner Rolle des Bordingenieurs Leutnant Hasso Sigbjörnson in der Kult-Serie "Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffs ORION", der ersten und bekanntesten Science-Fiction-Serie des deutschen Fernsehens. Sie wurde ab dem 17. September 1966 vierzehntäglich samstagabends in sieben Teilen ausgestrahlt. "Die Schwarz-Weiß-Serie hat seit Jahrzehnten Kultcharakter. Sie erreichte bei der Erstausstrahlung in der ARD Einschaltquoten von bis zu 56 Prozent und wurde deshalb oft als Straßenfeger bezeichnet." notiert Wikipedia. Die für die damalige Zeit ungewöhnlichen und unfangreichen Trickszenen1) trugen zum Erfolg der Serie bei, ebenso die futuristische Dekoration sowie der von Peter Thomas1) komponierte Soundtrack bzw. die Klangeffekte. Durch das 2003 im Kino erschienene Remake bzw. dem Zusammenschnitt der sieben Episoden unter dem Titel "Raumpatrouille Orion – Rücksturz ins Kino"1) konnte man die "Orion"-Crew in neuerer Zeit erleben, zu der neben Holm Dietmar Schönherr (Kommandant Major Cliff Allister McLane), Wolfgang Völz (Leutnant Mario de Monti), Friedrich G. Beckhaus (Leutnant Atan Shubashi), Ursula Lillig1) (Leutnant Helga Legrelle) und Eva Pflug (Tamara Jagellovsk) gehörten.
 
Foto mit freundlicher Genehmigung von Einhorn-Film
© Einhorn-Film/Weltlichtspiele Kino GmbH
Danach trat er nur noch selten auf dem Bildschirm in Aktion, zu nennen ist Fassbinders vielbeachtete, 14-teilige Adaption "Berlin Alexanderplatz (1980) nach dem gleichnamigen Roman1) von Alfred Döblin1) mit Günter Lamprecht als Franz Biberkopf, wo Holm als Max den Wirt von Biberkopfs Stammkneipe spielte → Übersicht TV-Produktionen.
Zudem stand der Schauspieler vereinzelt im Hörspielstudio, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier. Als Synchronsprecher lieh er unter anderem Joseph Cotten in "El Perdido"1) (1961), Gordon Jackson1) in "Die besten Jahre der Miss Jean Brodie"1) (1969, "The Prime of Miss Jean Brodie") und Michael Ripper1) in "Die tödlichen Bienen"1) (1966, "The Deadly Bees") seine Stimme → mehr bei synchronkartei.de.
  
Claus Holm starb – nach einem Schlaganfall schwer erkrankt – von den Medien fast unbeachtet am 21. September 1996 im Alter von 78 Jahren in einer Berliner Klinik. Die letzte Ruhe fand der einstige Publikumsliebling auf dem "Friedhof Heerstraße"1) (Feld 20–B–1a) im heutigen Berliner Ortsteil Westend1) des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf1) in der Grabstätte seiner Ehefrau, der Sängerin Dagmar Holm (1919 – 1988) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Siehe auch Wikipedia, filmstarpostcards.blogspot.de (in englisch, mit Fotos)
Weitere Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Die Krimihomepage
    
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, Die Krimihomepage)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia (deutsch/englisch), felix-bloch-erben.de)
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