Perry Como ca. Oktober 1946; Urheber/Rechteinhaber: William P. Gottlieb (1917–2006); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: Public Domain Perry Como wurde am 18. Mai 1912 als Pierino Ronald Como in Canonsburg (Pennsylvania, USA) geboren. Seine Eltern Pietro (1877 – 1945) und Lucia Travaglini Como (1883 – 1961) waren italienische Einwanderer und stammten aus Palena, einem kleinen Ort in den italienischen Abruzzen. Perry Como war das siebte von dreizehn Kindern und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf; nach der Schule musste er zum Lebensunterhalt der Familie beitragen und arbeitete in einem Friseurladen der Stadt. Später, als er bereits die High School besuchte, machte er mit vierzehn Jahren seinen eigenen Friseursalon auf. Schon früh hatte es ihm die Musik angetan und bei örtlichen Veranstaltungen wie Hochzeiten oder dergleichen machte er sich bereits einen Namen mit seiner einschmeichelnden Stimme. Dennoch blieb er sieben Jahre bei dem ehrbaren Friseurhandwerk, bis er sich 1933 bei der Band von Freddy Carlone in Ohio bewarb und für 25 Dollar die Woche als Sänger angenommen wurde.
 
Perry Como ca. Oktober 1946
Urheber/Rechteinhaber: William P. Gottlieb1) (1917–2006)
Quelle: Wikimedia Commons → Originalfoto bei "The Library of Congress"
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Im gleichen Jahr heiratete er am 31. Juli 1933 seine Jugendliebe Roselle Belline, die 1914 geborene Tochter französischer Einwanderer. Aus der Verbindung ging Sohn Ronnie hervor, zwei weitere Kinder, David und Terri, hatte das Paar adoptiert. Perry Comos Frau starb im August 1998, zwei Wochen nachdem das Paar seinen 65. Hochzeitstag gefeiert hatte.
Perry Como blieb drei Jahre bei Freddy Carlones Band und wechselte dann 1936 als Sänger zum Orchester von Ted Weems1) (1901 – 1963). Als sich diese Formation 1942 auflöste, wollte Como zunächst wieder in seinen bürgerlichen Beruf zurückkehren, bekam dann aber von der "National Broadcasting Company" (NBC) einen Vertrag für eine Radio-Show, in der er von Montags bis Freitags romantische Lieder sang; außerdem erhielt er 1943 einen Exklusiv-Plattenvertrag von dem US-Medienriesen "Radio Corporation of America" (RCA).
Seine erste Nummer 1 in der amerikanischen Hit-Parade konnte Como im Herbst 1945 mit dem Titel "Till The End Of Time" landen. Der Song basierte auf Chopins "Polonaise in As-Dur" und stammte aus dem von Charles Vidor inszenierten Biopic "A Song To Remember"1) (Polonaise) mit Cornel Wilde1) (1915 – 1989) als Komponist Frédéric Chopin. Hollywoods Filme-Macher wollten den blendend aussehenden Sänger zum Schauspieler aufbauen, aber Comos Filmkarriere war nur kurz und unbedeutend, da er sich mehr als Entertainer im Fernsehen oder auf der Bühne sah. Insgesamt stand er nur für drei Kinofilme als Darsteller vor der Kamera: 1944 spielte er in "Something for the Boys", ein Jahr später in "Doll Face" und 1946 in "If I'm Lucky". "Ich habe meine Zeit damit verplempert und sie die ihre mit mir", meinte er einmal, als er auf seine Zeit beim Film angesprochen wurde.

Vielmehr konzentrierte sich Como in den folgenden Jahren auf seine Arbeit beim Fernsehen und seine Zuschauer liebten den bescheidenen Künstler mit dem Schmelz in der Stimme wegen seiner Ausstrahlung und seines freundlichen Auftretens. Como war seit 1948 überaus erfolgreich mit seinen TV-Shows und bis 1963 präsentierte er sich regelmäßig mit eigenen Programmen im Fernsehen. Teilweise kamen auch die deutschen Zuschauer in den Genuss dieser Sendungen, so wurde beispielsweise "Die Perry Como Show"2) auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Für Millionen von Amerikanern und viele Deutsche galt diese Show als TV-Ereignis, das man nicht verpassen durfte. Als "Mister Relaxed" gefeiert, begrüßte er meist in Strickjacke mit seinem gewinnenden Lächeln viele berühmte Künstler wie Fats Domino3), die Everly Brothers3) oder Brenda Lee3) in seinen Shows und viele Künstler rissen sich darum, bei ihm auftreten zu dürfen. Die Karriere Comos umfasste mehr als 60 Jahre, er war einer der erfolgreichsten Entertainer des 20. Jahrhunderts und seine unverwechselbare Stimme machte ihn zu einem wohlhabenden Mann.

Seine populären Lieder wie "Prisoner of Love" (1946), "Because" (1948), "Don't Let the Stars Get in Your Eyes" (1952), "Catch A Falling Star" (1958), "It's Impossible" (1970), "And I Love You So" (1973) oder "Dream Along with Me" sind auch heute noch Ohrwürmer. Meist wurde Como von dem Orchester von Mitchell Ayres4) (1909 – 1969) und den "Ray Charles Singers"4) begleitet und er verkaufte mehr als 100 Millionen Schallplatten mit seinen Songs, von denen 14 Nummer 1 der Hit-Paraden wurden – seit 1940 war der italo-amerikanische Bariton Dauergast in den US-Charts. 1946 wurde er von dem "Billboard Magazine"1) zum "Besten männlichen Sänger" ernannt und 1973 erhielt er einen "Grammy " als "Bester männlicher Pop-Sänger" für den Song "And I Love You So". Seine Erfolge während der Rock 'n' Roll-Ära, in der viele seiner Kollegen vom Publikum vergessen schienen, waren besonders bemerkenswert. Er kombinierte stets seine angenehme Bariton-Stimme mit einer ebenso angenehmen Persönlichkeit und das, was er in seinen romantischen Liebesliedern sang, entsprach seinem eigenen Lebensstil. Am 14. Mai 2001 schrieb die "Washington Post" anlässlich seines Todes: "Was Perry Como Woche für Woche in seinen TV-Shows tat, war nicht, dass er hauptsächlich für seine Fans sang, sondern es war eine ständiger Dialog mit ihnen, ein Dialog mittels des Gesangs." 

Während seiner letzten Lebensjahre zog sich der "Magier der Schlagerromantik"5) aus dem Show-Geschäft zurück und verbrachte seine Zeit in seinem Haus in Jupiter Inlet Beach Colony nahe Palm Beach  (Florida); er widmete sich mehr dem Privatleben und seiner Frau sowie seinen Hobbys, dem Golf spielen und Angeln.
Perry Como starb am 12. Mai 2001 nach langer Krankheit wenige Tage vor seinem 89. Geburtstag in seinem Haus in Jupiter (Florida) im Schlaf. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Riverside Memorial Park" in Tequesta (Palm Beach County, Florida) an der Seite seiner Ehefrau Roselle → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Perry Como war neben Frank Sinatra3) und Dean Martin3) der dritte italienischstämmige Amerikaner, dessen Entertainer-Talent Amerika in den 1950er Jahren zu Füßen lag und der zu den erfolgreichsten Unterhaltungskünstlern der unmittelbaren Nachkriegszeit gehörte.
Siehe auch Wikipedia (deutsch) mit Diskografie sowie
 den ausführlichen englischsprachigen Wikipedia-Artikel;
 Filmografie bei der Internet Movie Database
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Fernsehmuseum Hamburg, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) Wikipedia (englisch
Quelle: 5) DER SPIEGEL 21/2001
Lizenz Foto Perry Como (Urheber William P. Gottlieb): This photograph is from the William P. Gottlieb Collection which was purchased by the Library of Congress in 1995. The collection consists of jazz photographs taken from 1938 to 1948 by writer-photographer William P. Gottlieb. In accordance with the wishes of Gottlieb, the photographs in this collection entered into the public domain on February 16, 2010. → Copyright and Other Restrictions.
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