Benny Goodman wurde am 30. Mai 1909 als Benjamin David Goodman und
neuntes Kind jüdischer Einwanderer aus Russland, die vor den dortigen Pogromen
geflohen waren, in Chicago geboren. Sein Vater David Goodman (1873 1926), der in Russland Schneider
gewesen war, musste seine Familie in Amerika mit harter Arbeit in Schlacht-
und Viehhöfen durchbringen und zusammen mit seinen zwölf Geschwistern wuchs
der junge Benjamin in ärmlichen Verhältnissen im jüdischen Chicagoer Ghetto auf.
Schon mit neun Jahren machte der spätere "King of Swing" erste
Übungen auf der Klarinette, erhielt mit Unterstützung seiner Eltern David and Dora Goodman
(1873 1964) wie einige seiner Brüder Musikstunden in der örtlichen "Kehelah-Jacob-Synagoge",
nicht zuletzt weil die Eltern glaubten, dass dies ein Weg aus der Armut sein
könnte.
Zwischen 1935 und 1938 feierte Goodman mit seiner Band die größten Erfolge und erreichte eine Popularität, die beispiellos ist. Erster Höhepunkt seiner Karriere war wohl am 16. Januar 1938 sein Konzert in der berühmten New Yorker "Carnegie Hall", in der bis dahin ausschließlich klassische Konzerte stattgefunden hatten. Neben dem 28-jährigen Benny Goodman an der Klarinette waren z. B. so legendäre Jazzgrößen wie Harry James1) (Trompete), Teddy Wilson1) (Klavier), Jess Stacy1) (Klavier), Lionel Hampton1) (Vibraphon), Allan Reuss1) (Gitarre), oder Gene Krupa1) (Schlagzeug) vertreten; siehe auch "The Famous Carnegie Hall Concert 1938" bei Wikipedia. Alle Genannten hatten schon als Solisten und/oder Bandleader Erfolge aufzuweisen, doch es war Benny Goodmans Verdienst, dass in seiner Band erstmals weiße und schwarze Musiker gemeinsam auftraten und damit das Tabu der Rassentrennung durchbrochen wurde. Das im Vorfeld skeptisch gewesene Publikum feierte mit frenetischem Beifall die Musiker und erfreulicherweise ist dieses unvergleichliche Konzert nicht für immer verloren, denn Goodman hatte dafür gesorgt, dass es heimlich aufgezeichnet wurde. Es kam allerdings erst 1950 auf den Markt, wurde aber ein grandioser Erfolg und gehörte über die Jahre hinweg zu den am meisten verkauften Schallplatten der Geschichte. In der Folgezeit spielte Benny Goodman immer mit wechselnden Musikern, die er mal als Combo mal als Trio, Quartett oder Sextett einsetzte, in Ballsälen, bei Rundfunkveranstaltungen und zahllosen Konzerten und sein Swingstil wurde unverwechselbar. Nach 1940 löste Goodman die Bigband auf und trat von da ab öfter mit einem Septett auf. Schon ab 1934 hatte mit seiner Bigband eigene Radioprogramme gestaltet, wie die dreistündigen Live-Radio-Show "Let's Dance" und zwischen 1937 und 1949 ging er mit der Sendung "Camel Caravan" regelmäßig auf Sendung. Im Gegensatz zu Glenn Miller3) (1904 1944) vollzog Goodman nie den letzten Schritt zur reinen Tanz- oder Schlagermusik und seine unnachahmliche Art, mit virtuoser Technik auf der Klarinette schwierigste Passagen zu zelebrieren, blieb bis heute unerreicht. Im Laufe seiner Karriere brachte es Goodman auf rund 160 Hiteintragungen in den amerikanischen Charts, darunter waren so erfolgreiche Titel wie "Moon Glow" (1934), "How High The Moon" (1940), "Jersey Bounce" (1942), "Take Me" (1942), "Why Don't You Do Right" (1943), "It's Only A Paper Moon" (1945), "A Gal In Calico" (1947), "On A Slow Boat To China" (1948) oder "Memories Of You" (1956), um nur einige wenige Titel zu nennen.
Goodman veröffentlichte unzählige
Schallplatten, trat in in Filmen, Radio- und Fernsehshows, wurde auf
zahlreichen Tourneen rund um den Globus unter anderem auch 1962
in Russland als amerikanische Idolfigur gefeiert und mit seiner Swing-Musik begeistert
er noch heute seine unzähligen Fans weltweit. Gespaltener Meinung waren die
Kritiker über Goodmans klassische Aufnahmen mit Werken von Mozart, Brahms,
Bartók, Debussy, Händel, Bernstein, Stravinsky oder Hindemith.
Einige Biografen berichten, dass Benny Goodman menschlich schwierig gewesen sein soll; von
vielen wurde er als launisch, jähzornig und geizig beschrieben und seine
Bandmitgliedern hatten es wohl nicht immer leicht mit ihm, einem Mann, der
für Perfektion und eiserne Disziplin bekannt war. Manche Musiker, die mit ihm
zusammenspielten, entwickelten eine Art Hass-Liebe zu Goodman. |
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Englischsprachige Website: www.bennygoodman.com Siehe auch Wikipedia, Stiftung Deutsches Historisches Museum |
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Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch), 3)
Kurzportrait innerhalb dieser HP Quelle: 4) Wikipedia (abgerufen 09.09.2011) |
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