Am 8. August 1963 fand morgens gegen 3 Uhr nahe der Ortschaft Cheddington in der
britischen Grafschaft Buckinghamshire ein Ereignis statt, das weltweit
Aufsehen erregte. Eine Bande maskierter Männer hatte den Postzug Glasgow London mittels
eines manipulierten Signals gestoppt, die Lok samt einem mit Post- und Geldsäcken
beladenen Waggon abgehängt und nach etwas mehr als einem Kilometer die
unglaubliche Beute von rund 2,6 Millionen britischen Pfund (damals ca. 28 Millionen Mark)
bzw. die mehr als 120 Geldsäcke in die bereitstehenden Fluchtfahrzeuge verladen. Bei dem Raub handelte es sich um den spektakulärsten
Fall in der britischen aber auch internationalen Kriminalgeschichte, die
Polizei konnte erst Tage später erste Fahndungserfolge vorweisen, zwölf
der 15 Bandenmitglieder dann innerhalb weniger Monate gefasst werden.
Kopf der Bande war der damals 32-jährige Bruce Reynolds1) (1931 2013),
weitere Mitglieder waren Ronald Biggs1)
(1929 2013), der ehemaligen Boxer Buster Edwards1) (1931 1994), Charlie Wilson,
genannt "der Schweiger", Roy James, genannt "das Wiesel"
sowie Thomas Wisbey, Robert Welch, Gordon Goody, James Hussey,
Rodger Cordrey, James White und einige Unbekannte Der
Drahtzieher der Bande, der damals 34-jährige Ronald Biggs, konnte erst 1964
verhaftet werden. Er wurde zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm gelang aber
eine spektakuläre Flucht aus einem Gefängnis im Süden Londons, nachdem er
15 Monate seiner Haftstrafe verbüßt hatte. Die Posträuber, unter denen zwei
Anwälte, ein Rennwagenfahrer, ein Florist, ein Nachtclubbesitzer und ein
Friseur waren, erhielten Haftstrafen zwischen 18 und 30 Jahren. Fünf
Mitglieder der Bande starben in den letzten Jahrzehnten. (
) Mehr als
30 Jahre nach seiner Flucht kehrte Biggs nach Großbritannien zurück.
Ebenfalls mit an Bord des Flugzeugs war Biggs' ehemaliger Komplize bei dem Überfall,
Bruce Reynolds. (Quelle: www.spiegel.de)
Reynolds wurde am 8. November 1968 gefasst und zwei Monate später zu
einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt. 1978 vorzeitig entlassen, kam er 1984 erneut mit dem Gesetz
in Konflikt und musste ins Gefängnis, wurde aber
im März 1985 begnadigt. Ronald Biggs wurde am 6. August 2009 wegen seines schlechten
Gesundheitszustandes begnadigt und aus der Haft entlassen. Nach seiner Entlassung
im Jahre 1980 war Buster Edwards als Blumenverkäufer vor der Waterloo Station in
London tätig; er beging Ende November 1994 Selbstmord.
Mehr zur Historie des Postraubs bei Wikipedia
und www.trainrobbery.de
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Bereits zeitnah griff der Journalist Henry Kolarz (1927 2001) den
unglaublichen Fall auf, nach dem in der Zeitschrift "Stern"
erschienenen "Tatsachenbericht" zeichnete er dann auch als
Drehbuchautor für das vom NDR produzierte dreiteilige Fernsehspiel "Die Gentlemen bitten zur Kasse"
(auch: "Der große Postraub") verantwortlich, das am 8. Februar 1966 mit der
ersten 80-minütigen Folge "Planung des Verbrechens"
auf Sendung ging und den raffinierten Coup aus Sicht der Gangster erzählte;
am 10. bzw. 13. Februar folgte die Episoden "Der Anschlag auf den Postzug"
und "Die Bande löst sich auf". Der zunächst von
Regisseur John Olden1)
(1918 1965) inszenierte, später aufgrund des Todes von Olden
von Claus Peter Witt2)
mit 25 Haupt- und über 120 Nebendarstellern fertiggestellte Thriller war mit
geschätzten Gesamtkosten von rund 2,1 Millionen Mark eine der kostspieligsten
TV-Produktionen jener Jahre. Die Zuschauerresonanz war enorm, der Film geriet zum "Straßenfeger", bannte Millionen vor die schwarz-weißen Bildschirme
und erzielte ungeahnte Einschaltquoten. Die Firma "Schmidt Spiele"
brachte wenig später ebenfalls unter dem Titel "Die Gentlemen bitten zur Kasse"
ein "großes Posträuberspiel" auf den Markt, das ein wenig an
"Monopoly" erinnerte.
Seit Ende Oktober 2006 ist der legendäre Straßenfeger auf DVD im Handel
erhältlich.
Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von
"Studio
Hamburg Enterprises GmbH"
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Die Namen, aber auch Teile der Biographien der echten Ganoven waren wegen der
noch in England anhängigen Verfahren geändert, fast alle Außenaufnahmen in
Niedersachsen gedreht worden; an Originalschauplätzen konnten damals mangels
Drehgenehmigung nur kleine Sequenzen mit versteckter Kamera gefilmt werden.
Als Protagonisten hatte man prominente, aber auch noch nicht so bekannte
Schauspieler verpflichten können, allen voran Horst Tappert, der zwar schon
einige Filmerfahrung vorzuweisen hatte, mit der Rolle des Bandenchefs
"Major" Michael Donegan jedoch eine ungeahnte Kariere startete und
später als "Gentleman"-Ermittler "Derrick" Weltruhm
erlangen sollte. Ein weiterer Kopf der im Film dargestellten Posträuber war
der Besitzer eines Friseurladens, der schlagfertige bzw. der sich durch seine
trockenen Sprüchen auszeichnende Archibald "Archie" Arrow,
gespielt von Günther Neutze. Der Kompagnon und Schwager des
Antiquitätenhändlers Michael Donegan, Geoffrey Black
(Karl-Heinz Heß), kann ebenso für den Coup gewonnen werden, wie der
Kunstmaler Harry McIntosh (Wolfgang Weiser), der in die Jahre
gekommene Perückenmacher Patrick Kinsey (Hans Cossy), der
Gemüsehändler und Wettbürobetreiber Thomas Webster (Hans Reiser),
der Pub-Besitzer Gerald "Jerry" Williams (Rolf Nagel), der
Buchmacher Andrew Elton (Wolfram Schaerf), der Garagen- und
Tankstellenbesitzer Ronny Cameron (Günther Tabor) und der
Rennfahrer George Slowfoot (Harry Engel).
Darüber hinaus werden die drei "Fullham-Boys" angeheuert, der
Elektriker Walter Lloyd (Wolfried Lier) er stellt später das Signal auf
"Rot" brachte noch seine zwei Kumpane Arthur Finnegan (Kurt Conradi)
und Alfred Frost (Franz Mosthav) mit, für die der Coup eigentlich eine Nummer
zu groß war. Weitere in die Geschichte involvierte Personen sind unter
anderem der schmierige Ganove Twinky (Horst Beck), der den Tipp zum Raubzug
gegeben hat, der Anwalt Peter Masterson (Paul-Edwin Roth) und dessen Ehefrau
Inge (Kai Fischer), der ehemalige Lokomotiv-Führer Smiler Jackson (Günter Meisner)
sowie Archibald Arrows Dauerfreundin Suzy Fast (Sylvia Lydi). Darüber hinaus
treten Michael Donegans ehemalige Geliebte Mona (Isa Miranda) und seine nun
Angetraute Jennifer (Grit Böttcher) auf den Plan, auf Seiten des Gesetzes ist
bei Scotland Yard der leitende Kriminalbeamte Dennis McLeod (Siegfried Lowitz),
von allen nur "Mr. Mac" genannt, zu erwähnen, unterstützt wird er
von Sergeant Robbins (Lothar Gruetzner) und Sergeant Davies (Dirk Dautzenberg),
eine weitere Person ist der Polizist Detective Superintendent Montague (Albert Hörrmann); in der Rolle des
Gerichtsvorsitzenden kann man später Alexander Golling sehen.
Michael Donegan (Horst Tappert, rechts) ist der führende Kopf der Posträuber
Foto mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"
(www.ardvideo.de)
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Der Mehrteiler zeigt die bis ins letzte Detail geplanten Vorbereitungen des
Verbrechens, den Raubzug selbst sowie die sich anschließende aufregende Verfolgungsjagd nach den
"Gentlemen"-Ganoven. Nach dem vermeintlichen Ende der Geschichte
beginnt bereits der Abspann, der dann jedoch angehalten und die Story noch
zweimal fortgesetzt wird. Es ist dann noch zu sehen, wie bereits eingebuchtete
Bandenmitglieder in spektakulären Aktionen befreit werden, bevor die
Geschichte schließlich tatsächlich endet. (Quelle: Das
Fernsehlexikon3))
Der Inhalt der einzelnen Folgen (Quelle: Die
Krimihomepage):
Teil 1: Planung des Verbrechens (Erstausstrahlung: 08.02.1966; DVD-Titel: Der
Plan)
Mr. Twinky (Horst Beck) erfährt von einem Bekannten aus Glasgow,
dass im Postzug ihrer Majestät, der täglich nach London fährt, eine hohe Summe an alten
Geldscheinen transportiert wird, die in der britischen Hauptstadt vernichtet werden sollen.
Ein Überfall auf den Postzug muss jedoch von Profis geplant und durchgeführt werden.
Deshalb wendet sich der schmierige Twinky an Archibald Arrow (Günther Neutze), Besitzer eines Friseurladens,
der sich mit dem Antiquitätenhändler Michael Donegan (Horst Tappert), von allen nur "Major" genannt,
zusammentut. Die beiden Gentlemenganoven planen gemeinsam mit weiteren Komplizen den größten
Postraub der Kriminalgeschichte. Sie scharren rund ein Dutzend Männer um sich.
Der Clou muss jedoch genauestens vorbereitet werden und die Gentlemen brauchen Geld für
die Vorbereitungen, das sie sich am Londoner Flughafen mittels eines Überfalls beschaffen.
Ihr Motto lautet auch hier: keine Gewalt. Später zeigt ihnen ein Mann namens Smiler Jackson (Günter Meisner),
wie man eine Lok lenkt und der schmierige Anwalt Peter Masterson
(Paul-Edwin Roth) verschafft den Gentlemen eine Farm, auf der sich die Gangster vor und nach dem Coup verstecken können
Teil 2: Der Anschlag auf den Postzug (Erstausstrahlung: 10.02.1966; DVD-Titel:
Der Überfall)
Im letzten Augenblick muss der Überfall um 24 Stunden verschoben werden, weil
"zu wenig" Geld im Postzug ist. Der Coup klappt dann aber perfekt.
Die Lok und der Wagon, in dem sich das Geld befindet, werden von den Gentlemen abgekoppelt
und bis zur nächsten Brücke gefahren, wo bereits die vorbereiteten Lkws zum Abtransport der
Beute warten. Die Gentlemengangster verkriechen sich anschließend wieder auf der Woodlandsfarm.
Dort kommt es zur Spaltung der Gruppe: ein Teil besteht aus dem Major und seiner Gruppe, der andere Teil
aus Archibald Arrow und seinen Leuten und der dritte Teil aus den so genannten
"Fullham-Boys". Alle verlassen die Farm, doch es gelingt nicht mehr die dort zurückgelassenen Beweisstücke zu vernichten
Teil 3: Die Bande löst sich auf (Erstausstrahlung: 13.02.1966; DVD-Titel:
Die Flucht)
Mr. Twinky bekommt von Donegan den Auftrag, das Farmhaus niederzubrennen,
um den Rest seines Anteils zu bekommen. Twinky bekommt nasse Füße und gibt der Polizei einen Tipp.
Unter der Leitung von Dennis McLeod (Siegfried Lowitz) kommt Scotland Yard so an eine Menge Fingerabdrücke,
die dazu führen, das einige Beteiligte schon bald verhaftet werden können. Es kommt zum Prozess, bei dem der Richter
(Alexander Golling) außerordentlich hohe Haftstrafen ausspricht.
Die meisten bekommen 24 Jahre Gefängnis. Der Major, der sich stets durch Flucht entziehen
kann, beschließt gemeinsam mit Patrick Kinsey (Hans Cossy), einige Leute aus dem Gefängnis
zu befreien. Mittels wahnsinnig kluger Tricks gelingt ihnen das auch
1967 entstand in Großbritannien unter der Regie von Peter Yates der
Kinostreifen "Robbery" ("Überfall", u.a. mit Stanley Baker),
mit dem ebenfalls der legendäre Postraub aus dem Jahre 1963
rekonstruiert wurde.
Die Geschichte eines der realen Posträuber, Buster Edwards (1932 1994), der nach Mexiko floh,
sich aber später den Behörden
ergab und zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde, verarbeitete Regisseur David Green
1988 mit dem Film "Buster" (1988, Buster Ein Gauner mit Herz), in
dem Phil Collins die Hauptrolle übernahm. (Quelle: u.a. Wikipedia)
Anfang der 1970er Jahre kam es mit "Hoopers letzte Jagd"4) (EA: 01./02.01.1972) aufgrund der riesigen Zuschauer-Resonanz von "Die
Gentlemen bitten zur Kasse" zu einem "Spinn-off" der
Geschichte. In dem erneut von Claus Peter Witt in Szene gesetzten Zweiteiler
wird erzählt, wie der kurz vor der Pensionierung stehende Chief-Superintendent James Hooper (Max Mairich)
nach vielen Jahren dem Chef der Posträuberbande auf den Spuren ist
und alles daran setzt, diesen hinter Gittern zu bringen. Der "Gentleman"-Ganove "Major" Michael Donegan heißt
nun Michael Richardson, erneut dargestellt von Horst Tappert.
"Eine völlig überflüssige, ja dämliche Fortsetzung des genialen Gentleman-Dreiteilers von 1966.
Einzig und allein die Darsteller sind sympathisch, allerdings ist Max Mairich eine Fehlbesetzung.
Noch dazu sind viele Figuren überflüssig. Ständig gibt es irgendwelche Verfolgungsjagden,
die Geschichte von Henry Kolarz ist in Grundzügen noch vorhanden, aber der
große Zusammenhang fehlt. Die hervorragenden Darsteller vergeuden ihr Talent!"
notiert hierzu der Autor der "Krimihomepage".
Seit 16. November 2012 ist die NDR-Produktion "Hoopers letzte Jagd"
zusammen mit "Die Gentlemen bitten zu Kasse" bei ARD Video in der
Reihe "Straßenfeger" auf DVD erschienen.
Link: 1) Wikipedia, 2) deutsches-filmhaus.de, 4) Beschreibung
innerhalb dieser HP
3) Das Fernsehlexikon: Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF
Hitparade, von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier
(Verlag Goldmann, ISBN-10: 3442301246/ISBN-13: 978-3442301249)
Siehe auch Wikipedia,
Die
Krimihomepage
sowie die Seite zum Postraub www.trainrobbery.de Weitere
Links bei www.fernsehserien.de,
www.wunschliste.de
Die Ganoven:
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Horst Tappert
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spielte den "Gentleman"-Ganoven "Major" Michael
Donegan; in der Realität der Kopf der Bande Bruce Reynolds1).
Geboren am 26. Mai 1923 in Wuppertal-Elberfeld,
gestorben am 13. Dezember 2008 im oberbayerischen Planegg.
Kurzportrait
zu Horst Tappert innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia,
www.whoswho.de,
www.prisma.de,
Dirk Jasper Filmstarlexikon
Weitere Filme*) mit Horst Tappert
Foto: Horst Tappert 1971; Ausschnitt aus einem Foto "Bundeskanzler
Willy Brandt empfängt Filmschauspieler" (23. Juni 1971)
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank, B 145 Bild-F034156-0025;
Fotograf: Engelbert Reineke / Datierung: 23. Juni 1971 / Lizenz CC-BY-SA
3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz
wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv B
145 Bild-F034156-0025 bzw. Wikimedia
Commons
Link: 1) Wikipedia
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Günther Neutze
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spielte den Friseur Archibald "Archie" Arrow; in
der Realität Gordon Goody.
Geboren am 5. März 1921 in Hannover,
gestorben am 26. Februar 1991 in Hannover.
Kurzportrait
zu Günther Neutze innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia,
www.deutsches-filmhaus.de
Weitere
Filme*) mit Günther Neutze
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Karl-Heinz Heß
(Karl-Heinz Hess)
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spielte den Geoffrey Black, Kompagnon und Schwager von Michael
Donegan; in der Realität John Daly.
Geboren am 20. März 1930 in Frankfurt am Main,
gestorben am 1. Juli 1995 in Frankfurt am Main.
Nach seiner Ausbildung zum Schauspieler debütierte Karl-Heinz Heß
(auch Hess) 1950 am "Pfalztheater" in Kaiserlautern,
anschließend wechselte er für eine Spielzeit (1951/52) an das "Schul-Theater"
Darmstadt. Die folgenden zwei Jahre war Heß am "Düsseldorfer Schauspielhaus"
engagiert, ab Mitte der 1950er Jahre spielte er unter anderem an den
"Städtischen Bühnen
in Wuppertal", später an dem von Liesel Christ1)
gegründetem "Volkstheater Frankfurt"2).
Erste Erfahrungen vor der Fernsehkamera hatte Heß bereits in der
"Episode "St. Pauli ohne Maske" (1964) aus der TV-Serie "Hafenpolizei" gemacht, nach seiner Rolle in dem Straßenfeger "Die Gentlemen bitten zur
Kasse" (1966) spielte Karl-Heinz Heß noch in verschiedenen anderen populären
Krimiserien, unter anderem mimte er in "Polizeifunk ruft"1) (19661970)
sowie in der Nachfolgereihe "Hamburg Transit"2) (19701974)
die Hauptrolle des Hauptwachtmeisters bzw. Kriminalobermeisters Walter Hartmann.
Zur Serienfilmografie zählen beispielsweise auch die spannenden Reihen
"Das Kriminalmuseum" (1968), "Dem Täter auf der Spur" (1971)
und "Sonderdezernat K1" (1981) sowie verschiedene "Tatort"-Folgen. An
weiteren Arbeiten vor der Kamera sind Gast-Auftritte in der
"Schwarzwaldklinik" (1985), bei "Ein Fall für zwei" (1984/86)
und in der Unterhaltungsserie "Mit Leib und Seele" (1989) zu nennen.
Hauptsächlich konzentrierte sich Heß jedoch auf seine Arbeit am Theater
und war ein gefragter Charakterdarsteller. So erlebte man ihn 1995 auch auf
dem Bildschirm in einer Aufzeichnung des Lustspiels " Die Fünf Frankfurter" von Carl Rössler in einer Inszenierung des
"Volkstheaters Frankfurt" zugleich sein letzter Auftritt im
Fernsehen.
Darüber hinaus machte er sich
auch als Sprecher in verschiedensten Hörspiel-Produktionen einen Namen.
Die letzte Ruhe fand Karl-Heinz Heß auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt
→ Foto der Grabstelle, in der auch rund ein Jahr später die
Volksschauspielerin Liesel Christ1) († 15.08.1996) beigesetzt
wurde, bei Wikimedia
Commons. Karl-Heinz Heß war mit Liesel Christs
jüngster Tochter Bärbel (geb. 1945) verheiratet.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Karl-Heinz Heß
Link: 1) Kurzportrait bzw. Beschreibung innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia
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Wolfgang Weiser
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spielte den Kunstmaler Harry McIntosh; in der Realität James Hussey.
Geboren am 29. September 19261) (nach anderen Quellen 1928) in Baden bei Wien (Niederösterreich),
gestorben am 22. März 1996 im oberbayerischen Feldafing.
Wolfgang Weiser erhielt seine Ausbildung zum Schauspieler
bei Helene Thimig2)
am Wiener "Reinhardt-Seminar". Anschließend sammelte
er erste darstellerische Erfahrungen bei einer Wanderbühne, wurde dann 1952 an
die "Exl-Bühne" in Innsbruck engagiert. Zur Spielzeit 1953/54
wechselte er bis 1956 an das Landestheater in Linz, weitere Stationen von
Weisers frühen Theaterkarriere wurden unter anderem die Bühnen der Stadt Lübeck (1957),
das Stadttheater in Basel (1958 1960) sowie die "Münchner Kammerspiele" (1961).
Zu dieser Zeit begann Weisers Arbeit vor der TV-Kamera, zur Filmografie zählen neben seiner Rolle in dem
Straßenfeger "Die Gentlemen bitten zur
Kasse" (1966) viele weitere populäre Krimiserien und Thriller, aber
auch ambitionierte Literaturverfilmungen. Zuletzt trat er 1995 in einer
Episode der Unterhaltungsreihe "Der Bergdoktor" (1994) auf.
Zu den wenigen Ausflügen auf die Kino-Leinwand zählt der Krimi "Der
Mörderclub von Brooklyn"3) (1967).
Neben seiner Arbeit für Theater und Film wirkte der Schauspieler in
verschiedenen Hörspielproduktionen mit und machte sich als Sprecher vor
allem in Schauspiel-Adaptionen einen Namen.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Wolfgang Weiser
1) Zu Geburtsjahr: Laut dem Archivar und Publizisten Volker
Wachter (Link Wikipedia), der das Geburtsjahr standesamtlich
überprüfte, ist 1926 korrekt.
Link: 2) Kurzportrait innerhalb dieser Homepage, 3) Wikipedia
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Hans Cossy
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spielte den Perückenmacher Patrick Kinsey; in der
Realität der ehemaligen Boxer Buster Edwards1) (1931 1994).
Geboren am 4. Oktober 1911 als Hans Cosiolkofsky in Köln,
gestorben am 31. Juli 1972 in Bayreuth.
Kurzportrait
zu Hans Cossy innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Hans Cossy
Link: 1) Wikipedia
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Hans Reiser
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spielte den
Gemüsehändler und Wettbürobetreiber Thomas Webster; in der
Realität Charles Wilson,
genannt "der Schweiger".
Geboren am 3. Juni 1919 in München,
gestorben am 14. Juni 1992 in München.
Kurzportrait
zu Hans Reiser innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Hans Reiser
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Rolf Nagel
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spielte den Pub-Besitzer Gerald "Jerry" Williams;
in der Realität Robert Welch.
Geboren am 22. November 1929 in Hamburg.
Nach seiner Ausbildung an der Hamburger "Schule für Musik und Theater" debütierte
Nagel 1953 in seiner Geburtsstadt am "Theater im Zimmer". 1954 kam
er an die "Hamburgische Staatsoper", ein Jahr später wechselte er an
das Hamburger "Thalia Theater", wo er bis 1970 auf der Bühne
stand und sich als herausragender Charakterdarsteller einen Namen machte. Nagel arbeitete mit vielen renommierten Regisseuren
zusammen, etwa mit Viktor de Kowa, Boy Gobert, Heinz Hilpert, Erwin Piscator, Carl Heinz Schroth,
Wolfgang Spier und Peter Zadek.
Seit seinen ersten Auftritten vor der Kamera Anfang der 1950er Jahre kann der Schauspieler
auch auf eine erfolgreiche Laufbahn als Darsteller bei Film und Fernsehen
zurückblicken. Neben dem legendären Dreiteiler "Die Gentlemen bitten zur
Kasse" war er vor allem ab den 1990er Jahren in zahlreichen populären Serien
auf dem Bildschirm präsent. Zu nennen sind etwa Reihen wie "Bella Block",
"Zwei alte
Hasen", "Freundschaft mit Herz", "Rosa Roth",
"Adelheid und ihre Mörder", "Die Männer vom K3",
"Tatort" oder "Pfarrer Braun".
Zu seinen jüngeren Aktivitäten zählt beispielsweise die
Rolle des Opa Kischewski in dem Hape Kerkeling-Streifen "Samba in Mettmann"1) (2004), in der ARD-Telenovela
"Rote Rosen"1) mimte er 2007/2008 zunächst
in fast 250 Folgen bis zu dessen Serientod den Konrad Albers und kehrte 2009 als dessen Bruder Alfred Albers
auf den Bildschirm zurück, welchen er bis Oktober 2013 in über 800 Folgen durchgehend
spielte. 2009 war er zudem als Opa Mannheim in der Fernsehverfilmung "Mein Leben Marcel Reich-Ranicki"1)
zu sehen.
Professor Rolf Nagel, der zwischen 1966 und 1995 die
Schauspielabteilung an der "Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst Hamburg" leitete, wirkte bzw. wirkt neben seiner umfangreichen
Arbeit für Theater und Film in verschiedenen Audioproduktionen mit und
fördert als Schauspiellehrer junge Nachwuchstalente.
Er ist Mitglied der "Deutschen Akademie der Darstellenden Künste" und Ehrenmitglied der
"Hochschule für Schauspielkunst 'Ernst Busch'" in Berlin; der
Künstler lebt in Hamburg.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Rolf Nagel
Link: 1) Wikipedia
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Wolfram Schaerf
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spielte den Buchmacher Andrew Elton; in der Realität Thomas W. Wisbey.
Geboren am 29. Juni 1922 in Berlin,
gestorben am 24. April 1992 in Hamburg.
Der gebürtige Berliner Schaerf absolvierte zunächst seine
Schauspielausbildung in Wernigerode, um dann über Jahre hinweg
an verschiedenen Bühnen seiner Geburtsstadt zu wirken. Nach Kriegsende
gehörte er zwischen 1953 und 1961 zum Ensemble des
"Deutschen Theaters" in
Ost-Berlin, ehe er 1961 in die Bundesrepublik übersiedelte.
Es folgten Bühnenengagements u. a. in Frankfurt, Berlin, an den
"Hamburger Kammerspielen" sowie bei verschiedenen Tourneetheatern.
Dabei arbeitete er sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur, wobei er vorwiegend Boulevardstücke inszenierte.
Bereits 1950 gab Schaerf in der DEFA-Produktion "Semmelweis Retter der Mütter"1) neben
Karl Paryla und Camilla Spira mit einem kleinen Part sein Leinwanddebüt. Zu seinen weiteren
Kinofilmen zählen
Viscontis Film-Biographie "Ludwig II."1) (1972)
und der Streifen "Frühling auf Immenhof"1) (1974).
Doch vor allem fand Schaerf beim Fernsehen ein breites Betätigungsfeld,
seit Mitte der 1950er Jahre spielte er zahlreiche Rollen in
Einzelproduktionen und Serien. Nach seinem Auftritt in dem legendären
Straßenfeger "Die Gentlemen bitten zur Kasse" (1966) mimte er
beispielsweise in Robert A. Stemmles historischem TV-Drama
"Rasputin" (1966) an der Seite von Protagonist Herbert Stass den russischen
Zaren. Er zeigte sich unter anderem in dem Durbridge-Mehrteiler
"Ein Mann namens Harry Brent"2) (1968), in
dem Dokumentarspiel "Marinemeuterei 1917"1) (1969),
in dem Zweiteiler "Millionen nach Maß"3) (1970, mit Curd Jürgens), in
der zweiteiligen Surminski-Verfilmung "Kudenow oder An fremden Wassern weinen"4) (1981)
oder in Wolfgang Staudtes
Familiensaga "Die Pawlaks"2) (1982). Außerdem übernahm er Gastrollen in zahlreichen
Serien wie
"Hamburg Transit", "Percy Stuart", "Unter einem
Dach", "Schwarzwaldklinik" und "Großstadtrevier". (
) Seinen
letzten Fernsehauftritt hatte Schaerf in der ZDF-Vorabendserie
"Der Landarzt"1), in der er von 1987 bis 1989
mit der Rolle des Verlegers Wilhelm Fletsch in Erscheinung trat.
Darüber hinaus war Schaerf auch in der Synchronisation sehr aktiv und wirkte bei zahlreichen Hörspielproduktionen
mit.
Quelle: Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Wolfram Schaerf
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP, 3)
Die Krimihomepage, 4) fernsehserien.de
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Günther Tabor
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spielte den Garagen- und Tankstellenbesitzer Ronny Cameron;
in der Realität James White.
Geboren am 30 August 1925 in Langenwang (Steiermark),
gestorben am 26. Oktober 2002 in Berlin.
Der aus einer Kaufmannsfamilie stammende Tabor schloss nach seinem Militärdienst als
Flieger und anschließender russischer Gefangenschaft nach Kriegsende parallel zu einem Studium der
Philosophie und Psychologie sein Schauspielstudium ab. Er arbeitete
zunächst als Kabarettist und Autor unter anderem für das Wiener Kabarett
"Der Spiegel". Danach war er von 1946 bis 1950 am Wiener "Deutschen
Volkstheater" bei Intendant Paul Barnay1) als Schauspieler und Regieassistent engagiert. Hier
gestaltete er seine ersten großen Rollen als romantischer jugendlicher Held.
Zur Spielzeit 1951/52 wechselte er an das "Stadttheater" in
Luzern, zwischen 1952 und 1954 stand er in
Baden-Baden auf der Bühne wo er beispielsweise den Romeo in
Shakespeares Tragödie "Romeo
und Julia"1) interpretierte. Eine weitere Station seiner Theaterkarriere
wurde das Wiener "Theater in der Josefstadt",
wo er unter anderem in den Schiller-Dramen "Kabale
und Liebe"1) (als Sekretär Wurm) und "Die
Räuber"1) (als Franz Moor) oder in Grillparzers "König
Ottokars Glück und Ende"1) (als
Zawisch) brillierte.
Zur Spielzeit 1958/59 verpflichtete ihn Erwin Piscator1) an die "Städtischen
Bühnen Essen", wo er mit der Figur des mutterbezogenen Orin in
Eugene O'Neills Drama "Trauer muss Elektra tragen"1) unter Piscators Regie ins Charakterfach wechselte,
oder 1960 unter der Regie von Jean-Louis Barrault die Titelrolle in Paul Claudels "Christophe Colomb" spielte. Mit Piscator
wechselte Tabor 1962 nach Berlin und gab in der, vor allem in
katholischen Kirchenkreisen heftig diskutierten Uraufführung (20.02.1963) von Rolf Hochhuths
"Der Stellvertreter"1)
unter der Regie von Erwin Piscator noch in den Räumen des
"Theaters am Kurfürstendamm" neben Dieter Borsche als Papst den
jungen Jesuitenpater Riccardo, der gegen das Schweigen des Vatikans zu den NS-Verbrechen aufbegehrt.
Anlässlich der Eröffnung der eigenen Spielstätte des "Theaters
der Freien Volksbühne"1) am 1. Mai 1963 glänzte er als Saint Just in
Piscators Inszenierung von Romain Rollands "Robespierre", zudem gelangte Hochhuths "Der
Stellvertreter" ab 1. Juli 1963 zur Wiederaufnahme.
Neben der Schauspieltätigkeit betätigte sich Tabor schon früh auch als
Regisseur. Er inszenierte von Shakespeare und Goethe über Brecht, Horvath,
Nestroy, Schnitzler bis zu Gegenwartsautoren an die hundert Stücke im In-
und Ausland, von denen er viele auch bearbeitete. Von 1980
bis 1985 übernahm er die Schauspieldirektion der "Kieler
Bühnen", zeigte dort unter anderem in einer eigenen Textfassung des
"Stellvertreter" dessen erneute Aktualität und ernete glänzende
Kritiken. Mit Erfolg nahm er sich auch der deutschsprachigen
Erstaufführung (28.06.1985) von Hochhuths Schauspiel "Judith"1)
an. Zuletzt war Tabor bis 1995 am Berliner
"Renaissance-Theater" engagiert, gehörte als Rechtsanwalt zur
Besetzung von Eugene O'Neills "Alle Reichtümer der Welt"
(1995, Regie: Gerhard Klingenberg; → www.berliner-zeitung.de)
oder inszenierte Oscar Wildes Komödie "Bunbury" (1989).
Günther Tabor arbeitete überwiegend am Theater, war ein brillanter
Charakterdarsteller, bleibt aber auch als Regisseur mit vielen
Inszenierungen in nachhaltiger Erinnerung. Neben seinen sporadischen
Auftritten vor der Kamera wirkte er verschiedentlich als Sprecher in
ambitionierten Audio-Produktionen mit.
Der Künstler, welcher nach längerer Krankheit im Alter von 77 Jahren
verstarb, war mit seiner Kollegin Christine Prober1)
verheiratet; aus der Verbindung stammen drei Söhne.
Quelle: (unter anderem): Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Günther Tabor
Link: 1) Wikipedia
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Harry Engel
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spielte den Rennfahrer George Slowfoot; in der Realität Roy James, genannt "das Wiesel".
Geboren am 7. April 1936 als Harry von Gerbott in Dresden,
gestorben am 30. März 1989 in Berlin.
Sein schauspielerisches Rüstzeug erwarb sich der Schauspieler
zwischen 1952 und 1954 bei dem Charakterdarsteller Ulrich von der Trenck
(1883 1958),
anschließend gab er sein Bühnendebüt in Potsdam. Zur
Spielzeit 1956/57 war Engel in Meißen engagiert, dann wechselte er in
die Bundesrepublik.
Schon bei der DEFA hatte Engel in Gerhard Kleins Gegenwartsfilm
"Berlin Ecke Schönhauser
"1) (1957)
als Kleinkrimineller Karl-Heinz, der seinen Weg sucht, auf sich aufmerksam
gemacht. In westdeutschen Kinoproduktionen war er unter anderem in der
Krimikomödie "Bobby Dodd greift ein"1) (1959), dem
Rühmann-Streifen "Der Jugendrichter"2) (1960), in dem
Schlagerfilm "Freddy und die Melodie der Nacht"1) (1960),
in der Zuckmayer-Adaption "Die
Fastnachtsbeichte"1) (1960) und
dem Heimat-Melodram "Wilde Wasser"1) (1962) zu sehen.
Neben dem Mehrteiler "So weit die Füße tragen"3)
(1959) spielte der hagere Mann mit dem schmalen Gesicht noch in weiteren "Straßenfegern", so
mimte er 1966 in der Verfilmung des legendären britischen
Postraubs "Die Gentlemen bitten zur Kasse" den
Rennfahrer George Slowfoot, zwei Jahre später erlebte man ihn der
TV-Abenteuerserie "Rinaldo Rinaldini"3)
(La kermesse des brigands) mit der Rolle des Bandenmitglieds Nicolo. Auch in populären Krimiserien
wie "Der Kommissar" oder "Der Alte" war Harry Engel mehrfach auf dem Bildschirm präsent.
Zeitweilig, Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre, trat Harry Engel auch als Showregisseur in Erscheinung und inszenierte
unter anderem einige Ausgaben der
"ZDF-Starparade". In seinen letzten Lebensjahren wurde es zunehmend ruhig um Engel.4)
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Harry Engel
Link: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Beschreibung
innerhalb dieser HP
4) Quelle: Wikipedia
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Wolfrid Lier
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spielte den Elektriker Walter Lloyd; in der Realität Rodger Cordrey.
Geboren am 1. Februar 1917 in Berlin,
gestorben am 14. Dezember 1993 in München.
Kurzportrait
zu Wolfrid Lier innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Wolfrid Lier
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Kurt Conradi
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spielte den Arthur Finnegan; in der Realität Ronald Biggs1).
Geboren am 19. Juni 1924 in Leipzig,
gestorben am 4. Juni 2014 in Berlin
Conradi nahm zunächst privaten Schauspielunterricht bei Hans-Joachim Recknitz1) (1931 2013), wurde dann während
des 2. Weltkrieges als Soldat eingezogen. Nach 1945 absolvierte er ein
Studium an der "Hochschule für Musik" in Leipzig, gab 1947 sein Bühnendebüt
in Sangerhausen. Weitere Stationen seiner Theaterlaufbahn wurden Zwickau,
Radebeul und Magdeburg. 1956 folgte Conradi einem Ruf von Wolfgang Langhoff
an das "Deutsche Theater" in Ost-Berlin.
Seine Filmkarriere begann Ende der 1950er Jahre, Aufmerksamkeit erregte er
als der unter Gedächtnisschwund leidende Paul in der DFF-Verfilmung von
Georg Kaisers Schauspiel "Die Spieldose" (1959), auch seine
eindringliche Interpretation des zum Tode verurteilten Soldaten Kreutzer in Joachim Kunerts
TV-Drama "Die letzte Nacht" (1961) brachte ihm ungemein
positive Kritiken ein.
Nach dem Mauerbau arbeitete der bereits seit den 1950er Jahren in West-Berlin
lebende Conradi an westdeutschen Bühnen wie in Hamburg, Kassel und Düsseldorf,
trat immer wieder in West-Berlin, aber auch in Zürich auf. Er ging auf
ausgedehnte Tourneen, übernahm sporadisch Aufgaben vor der
Kamera; zu seinen letzten Aktivitäten zählte unter anderem 1989 der von Wolf Vollmar nach
dem Roman von Hans Hellmut Kirst für das Fernsehen in Szene gesetzte
Vierteiler "Fabrik der Offiziere"1),
wo er als Oberkriegsgerichtsrat Wirrmann in Erscheinung trat.
Verheiratet war Conradi mit seiner Kollegin Ursula Richter.
Quelle: F.-B. Habel, Volker Wachter: "Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und
Fernsehen" (Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 1999, S. 55/56)
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Kurt Conradi
Link: 1) Wikipedia
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Franz Mosthav
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spielte den Alfred Frost; in der Realität William
"Bill" Boal.
Geboren am 13. Juni 1916 als Franz Alfons Mosthaf in Oedheim bei Heilbronn,
gestorben am 19. Juli 2000 nach längerer Krankheit in München.
Nach einer Ausbildung an der Schauspielschule von Elisabeth Huch (1937/38)
sowie an der "Staatliche Schauspielschule" in München (1938/39) sammelte Franz Mosthav
anschließend am "Staatstheater
München" erste Bühnenerfahrungen, gehörte bis 1943
nicht nur als Schauspieler sondern auch als Regie-Assistent zum Ensemble.
Dann wechselte er an das "Stadttheater Klagenfurt", dem er bis zur
vorläufigen Schließung im Jahre 1944 angehörte.
Nach Kriegsende wirkte Mosthav an den "Städtischen Bühnen Graz", gleichzeitig fungierte er als Leiter des
"Steyrischen Kulturwerks". Von 1946 bis 1949 stand er am "Nationaltheater Mannheim" auf der Bühne,
dann gründete Mosthav 1949 in Neckarsulm die
"Unterländer Volksbühne", die 1952 nach dem Umzug nach Bruchsal
in "Badische Landesbühne" umbenannt wurde und deren Intendant
er bis 1964 blieb.
Mosthav spielte in Mannheim und Bruchsal vor allem in den Klassikern von William Shakespeare, Friedrich Schiller,
Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hebbel, Molière und Gerhart Hauptmann, aber auch als
Gutsbesitzer Klapproth in dem Schwank "Pension Schöller"1); regelmäßig führte er dabei selbst Regie.
Später ging Mosthav wieder nach München zurück und arbeitete als
freischaffender Schauspieler bei verschiedenen Tourneetheatern. Film- und
Fernsehangebote nahm er nur sporadisch an und war meist in prägnanten
Nebenrollen zu sehen. Seine wohl bekannteste Rolle ist der Gangster Alfred
Frost in dem legendären TV-Dreiteiler "Die
Gentlemen bitten zur Kasse" (1966) geblieben. Er war beispielsweise in der "Tatort"-Folge "Gift"1) (1974)
als LKW-Fahrer Scholz zu sehen, gehörte zur Besetzung des Dreiteilers
"Der
Winter, der ein Sommer war"2)
(1976). Auf der Leinwand zeigte er sich unter anderem in
der Lenz-Adaption "Die
Zeit der Schuldlosen"1) (1964), dem Krimi "Haie
an Bord"1) (1971) und in dem
mit dem "Bundesfilmpreis" ausgezeichneten Spielfilm "Das
Brot des Bäckers"1) (1974).
Neben seiner Theater- und Filmtätigkeit machte sich Franz Mosthav
auch einen Namen als Autor von Romanen, Erzählungen und Gedichtbänden.
Quelle (unter anderem): Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Franz Mosthav
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
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Horst Beck
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spielte den schmierigen Ganoven Twinky; in der Realität "The Ulsterman".
Geboren am 9. März 1913 in Leipzig,
gestorben am 24. September 1974 in Hamburg.
Der Vater der Schauspielerin Susanne Beck1)
begann seine Schauspiellaufbahn 1932 in Berlin am
"Theater am Schiffbauerdamm". 1941 Jahre wechselte er nach Hamburg,
spielte zunächst am "Altonaer Volkstheater", am "Deutschen
Schauspielhaus, an den "Hamburger Kammerspielen" sowie an weiteren
Hamburger Bühnen, wo er im Laufe der Zeit in mehr als 50 Rollen zu sehen war.
"Horst Beck war ein skurriler, zuweilen exzentrischer Schauspieler.
Auch seine Inszenierungen waren farbig und lebendig. Zu seinen letzten
Bühnenrollen gehört der "Einstein" in Dürrenmatts
"Physiker", den er noch am 31. August und 1. September in den
Hamburger "Kammerspielen" gespielt hat." konnte man in dem
Nachruf "Vielseitig und voller Phantasie" im "Hamburger
Abendblatt" (Nr. 222, S. 14) lesen.
Erste Erfahrungen vor der Kamera hatte Beck bereits 1933 als Abiturient
Karl Maier in dem Streifen
"Reifende Jugend"1) von Carl Froelich gemacht, vor allem ab den
1950er Jahren war er in verschiedensten Kinoproduktionen mit mehr oder
weniger prägnanten Nebenrollen auf der Leinwand präsent. Eine seiner letzten Arbeiten für
das Kino war Reinhard Hauffs Gefängnisdrama "Die Verrohung des Franz
Blum" (1974) mit der Rolle des Dr. Stern.
Beim Fernsehen fand Beck seit den 1960er Jahren ein
weiteres Betätigungsfeld und tauchte vor allem mit Gastrollen in vielen
Serien auf. Durchgehende Rollen hatte Beck als Erwin Wernicke in der
Segler-Serie "Anker
hoch und Leinen los!"2) (1968)
sowie als Ninok in der Vorabendserie "Zirkus meines Lebens"2) (1968). Zwei Mal
zeigte er sich auch im "Tatort", so als
Waldhüter Sallner in der Folge "Blechschaden"1) (1971) und
als Obdachloser Matysiak in "Wenn
Steine sprechen"1) (1972). Die
Erstaustrahlung des ARD-Zweiteilers "Die
Stadt im Tal"1) (26./28.01.1975) hier spielte er
den Vater Fantl erlebte er nicht mehr, ebenso wenig wie die des
bereits 1973 von Eberhard Fechner gedrehten TV-Films "Aus nichtigem Anlass"3) (07.09.1976),
wo er gemeinsam mit Tochter Susanne vor der Kamera gestanden hatte → www.eberhardfechner.de.
Neben seinen zahllosen Film- und
Fernsehverpflichtungen arbeitete Beck als Synchronsprecher und gehörte auch in etlichen
Kinder- und Jugendhörspielen zur Besetzung, beispielsweise als Sam Hawkins in
"Winnetou".
Horst Beck starb überraschend am 24. September 1974 mit nur 61 Jahren in
Hamburg, noch kurz zuvor hatten gerade die ersten Proben für Eberhard Fechners Verfilmung "Tadellöser & Wolff"4) nach dem Roman von
Walter Kempowski begonnen.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Horst Beck
Link: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) Die
Krimihomepage, 4) Beschreibung
innerhalb dieser HP
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Weitere in
die Handlung verstrickte Personen
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Paul-Edwin Roth
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spielte den Anwalt Peter Masterson; in der Realität Brian Field.
Geboren am 22. Oktober 1918 in Hamburg,
gestorben am 27. Oktober 1985 in Hamburg.
Kurzportrait
zu Paul-Edwin Roth innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Paul-Edwin Roth
Foto zur Verfügung gestellt
von der Hamburger Fotografin Virginia Shue
© Virginia Shue
(starfotos@virginia-hamburg.de)
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Kai Fischer
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spielte Peter Mastersons Ehefrau Inge; in der Realität Karen Field.
Geboren am 18. März 1934 in Prag.
Kurzportrait
zu Kai Fischer innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Kai Fischer
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Günter Meisner
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spielte den ehemaligen Lokomotiv-Führer Smiler Jackson.
Geboren am 18. April 1926 in Bremen,
gestorben am 5. Dezember 1994 in Berlin.
Kurzportrait
zu Günter Meisner innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Günter Meisner
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Sylvia Lydi
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spielte Archibald Arrows Dauerfreundin Suzy Fast.
Geboren am 16. Juli 1933 in Basel.
Bevor Sylvia Lydi sich in Gesang und Schauspiel ausbilden ließ, hatte
sie einen Abschluss als diplomierte Kosmetikerin erworben und auch eine Zeit
lang in diesem Beruf gearbeitet. Die Schauspielerin stand hauptsächlich in Wien und Berlin
auf der Bühne, übernahm nur sporadisch Aufgaben vor der Kamera.
Sie war bis zur Scheidung mit ihrem Kollegen Hans Jaray1)
(1906 1990) verheiratet.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Sylvia Lydi
Link: 1) Wikipedia
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Isa Miranda
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spielte Michael Donegans ehemalige Geliebte Mona.
Geboren am 5. Juli 1905 als Ines Isabella Sampietro in Mailand (Italien),
gestorben am 8. Juli 1982 in Rom (Italien).
Die in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Isa Miranda verdiente sich schon
in jungen Jahren als Näherin in einem Modeatelier und als Fabrikarbeiterin ihren
Lebensunterhalt. Später belegte sie einen Kurs im Maschineschreiben und fand
Anstellung als Sekretärin bei einem Rechtsanwalt. Von dem Einkommen finanzierte
sie sich den Schauspielunterricht in ihrer Heimatstadt und posierte für Fotos, die sie an römische Filmstudios
adressierte.
Anfang der 1930er Jahre ging sie nach Rom und erhielt erste kleinere Filmrollen.
Einen ersten größeren Erfolg feierte sie 1934 mit dem Film
" Eine Diva für alle" (La signora di tutti) unter der Regie von Max Ophüls;
der Streifen wurde
zugleich Basis für ihre internationale Karriere. Zunächst agierte sie in UFA-Produktionen in Deutschland
und erhielt dann einen Vertrag bei der US-amerikanischen
"Paramount". Sie spielte neben Ray Milland in Robert Floreys "Hotel Imperial" (1939)
und war 1940 die Filmpartnerin von George Brent in George Fitzmaurices Krimidrama
"Adventure in Diamonds". Der Versuch, Miranda als italienische Greta Garbo oder Marlene Dietrich zu etablieren, scheiterte
jedoch.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Isa Miranda aus den USA zurück nach Italien und spielte
dort wieder Theater und übernahm Aufgaben in Kinoproduktionen. Für die
Gestaltung der Rolle der Marta Manfredini René Cléments später Oscar-prämierten Film
" Die Mauern von Malapaga"1)
(Le mura di Malapaga) wurde sie bei den Filmfestspielen von Cannes 1949 als
"Beste Darstellerin" ausgezeichnet.
In den folgenden Jahren blieb sie ein gefeierter europäischer Filmstar und trat in
italienischen, französischen, britischen und deutschen Produktionen auf,
gehörte auch zur Besetzung von Max Ophüls preisgekrönten Arthur
Schnitzler-Adaption "Der
Reigen"1) (1950). Viel Beachtung fand sie mit ihrer weiblichen Hauptrolle in dem
Melodram "Die Schuldigen"1) (1957, I colpevoli).
Ab den 1960er Jahren war sie hauptsächlich in Fernsehproduktionen zu sehen und ihr
Ruhm der 1950er Jahre verblasste allmählich. Einen ihrer letzten
Leinwandauftritte hatte sie als alternde Gräfin Erika von Stein in Liliana Cavanis
verstörendem Film "Der Nachtportier"1) (1974, Il portiere di notte).
1965 erlebte Miranda den finanziellen
Bankrott und versetzte Juwelen und ihren Wagen, um einer Gefängnisstrafe zu entgehen.
In der Folge finanzierte sie mit wechselnden Tätigkeiten wie Theaterauftritten in London,
Baby-Sitting und Italienisch-Stunden den Lebensunterhalt.
Isa Miranda war von 1939 bis zu dessen Tod am 6. April 1981 mit dem italienischen
Filmproduzenten und Regisseur Alfredo Guarini1)
verheiratet; die Ehe blieb kinderlos.
Neben ihrer Karriere als Schauspielerin wirkte sie auch als Dichterin, Romanautorin
und Malerin und veröffentlichte bereits Anfang der 1950er Jahre ihre Memoiren.
Isa Miranda starb drei Tage nach ihrem 77. Geburtstag nach langer Krankheit
in Rom und fand auf dem "Cimitero Monumentale al Verano" die letzte
Ruhe.
Quelle: Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Isa Miranda
Link: 1) Wikipedia
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Grit Boettcher
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spielte
Michael Donegans Ehefrau Jennifer; in der Realität Frances Reynolds.
Geboren am 10. August 1938 im Berliner Stadtteil Spandau.
Kurzportrait
zu Grit Boettcher innerhalb dieser Homepage
Kontaktadresse: www.agenturmosblech.de
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Grit Boettcher
Grit Boettcher auf dem "Roten Teppich beim Deutschen
Filmpreis 2010 (Berlin, 23.04.2010)
Foto mit freundlicher Genehmigung von Bodo Petermann
© Bodo Petermann, BP PHOTO (www.bpphoto.de)
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Die
ermittelnden Beamten von Scotland Yard:
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Siegfried Lowitz
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spielte den Kriminalbeamte Dennis McLeod, "Mr. Mac";
in der Realität Det. Supt. Gerald McArthur.
Geboren am 22. September 1914 als Siegfried Wodo-Lowitz in
Berlin,
gestorben am 27. Juni 1999 in München.
Kurzportrait
zu Siegfried Lowitz innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Siegfried Lowitz
Foto: Siegfried Lowitz als Inspektor Guggitz in dem Film "Es
geschah am hellichten Tag" (1958)
Quelle/Link: cyranos.ch
bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG
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Dirk Dautzenberg
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spielte den Sergeant Davies.
Geboren am 7. Oktober 1921 in Duisburg-Meiderich,
gestorben am 15. Februar 2009 in Wilhelmshaven.
Kurzportrait
zu Dirk Dautzenberg innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Dirk Dautzenberg
Das Privatfoto wurde mir freundlicherweise von
Dirk Dautzenberg jr. zur Verfügung gestellt.
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Lothar Grützner
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spielte den Sergeant Robbins.
Geboren am 20. November 1926 in Dresden,
gestorben am 31. Januar 2018 in Hamburg
Er spielte ab Ende der 1950er bis Anfang der 1980er Jahre Nebenrollen in verschiedenen
Film- und Fernsehproduktionen, so unter anderem in den Kinostreifen "Die Nacht vor der Premiere"1) (1959)
und "Das Gewissen" (1974) oder in dem TV-Film
" Die Eingeschlossenen von Altona" (1980). Mit Episodenrollen war er
beispielsweise in den Serien
"Cliff Dexter" (1968), "Graf Yoster gibt sich die Ehre" (1969) und
"Tatort" (1972) auf dem Bildschirm präsent.
Bekannt wurde Lothar Grützner jedoch hauptsächlich als Sprecher. So lieh er seine sonore, baritonreiche Stimme zahlreichen Charakteren in Hörspielen wie 1981 der Hauptrolle in der Hörspielserie
"Detektiv Kolumbus & Sohn". Kinder kennen seine Stimme vor allem durch die
"Sesamstraße"1), wo er dem als Kellner im Restaurant arbeitenden Grobi als anspruchsvoller Gast des Öfteren stimmlich einen Besuch abstattete. Auch in der EUROPA-Hörspielserie
"Die drei Fragezeichen" war er seit den frühen 1980er Jahren häufig in verschiedenen Sprecherrollen besetzt.
Als Synchronsprecher lieh er unter anderem Neil Hamilton als "Commissioner
Gordon" in der Serie "Batman"1), Herb Edelman als "Stan
Zbornak" in "Golden Girls"1), Harve Presnell als "Mr. Parker"
in "Pretender"1) und Jerry Adler als "Hesh Rabkin" in der Mafiaserie
"Die Sopranos"1) seine Stimme.
Lothar Grützner, der zuletzt in Hamburg wohnte, starb am 31. Januar 2018 im
Alter von 91 Jahren. Am 9. Februar 2018 wurde er auf dem Hamburger "Friedhof
Ohlsdorf"1) beigesetzt (Grablage AF 23 115 / 116).
Quelle: Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Lothar Grützner
Link: 1) Wikipedia
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Albert Hörrmann
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spielte den Polizisten Detective Superintendent Montague; in
der Realität Det. Supt. Malcolm Fewtrell.
Geboren am 22. April 1899 in München,
gestorben am 12. Juli 1980 in Gravenbruch.
Nach seinem Bühnendebüt in Berlin war Albert Hörrmann
unter anderem Ende der 1920er Jahre am "Theater am Schiffbauerdamm"
engagiert und machte dort 1929 unter der Regie von Jacob Geis und Bertolt Brecht
als junger Pionier Korl Lettner in Marieluise Fleißer Komödie "Pioniere in
Ingolstadt"1) auf sich aufmerksam. Hörrmann spielte in
kritischen Gegenwartsstücken wie unter anderem 1930 in "Wir sind
Kameraden" des Dramatikers Peter
Martin Lampel1), war auch in Brechts Gorki-Adaption "Die
Mutter. Leben der Revolutionärin Pelagea Wlassowa aus Twer"1)
zu sehen, welche am 31. Januar 1932 mit Helene Weigel in der Hauptrolle uraufgeführt
wurde.
1939 wechselte Hörrmann nach München an das Staatsschauspiel und
stand dort bis 1944 auf der Bühne, nach Kriegsende war er zwischen 1945 und 1956 in Oldenburg verpflichtet.
Dann folgte er einem Ruf Harry Buckwitz'1)
(1904 1987) an die Städtischen Bühnen Frankfurt am Main und gehörte viele
Jahre lang zu dessen wichtigen Protagonisten. Albert Hörrmann
glänzte unter anderem als Tischler in Max Frischs "Andorra" (1962),
als Vater Borowzow in Aleksander Ostrowskis "Abgrund" (1973)
oder in Hauptmanns "Michael Kramer" (1979). Zu Hörrmanns
weiteren herausragenden Interpretationen zählen beispielsweise auch der Vater Max in
Pinters "Heimkehr" (1975) sowie der Domingo in Schillers
"Don Carlos" (1979). Zu nennen ist auch seine brillante Darstellung
des "Puntila" in Brechts "Herr Puntila und sein Knecht
Matti" in einer Inszenierung von Peter Palitzsch 1962 in
Wuppertal.
Im Film war Albert Hörrmann während seiner langen
Schauspielerkarriere nur sporadisch zu sehen. Erste Erfahrungen vor der Kamera
hatte er bereits 1929 in dem stummen Streifen "Gefahren der
Brautzeit" neben Marlene Dietrich und Willi Forst sammeln können. In den
1930er Jahren spielte er prägnante Nebenrollen in Filmen wie der
Fallada-Adaption "Kleiner Mann was nun?" (1933),
dem Musiker-Melodram "Abschiedswalzer" (1934;
mit Wolfgang Liebeneiner als Frédéric Chopin) oder dem von Alfred Abel in
Szene gesetzten Streifen "Alles um eine Frau" (1935) mit Gustav Diessl,
Paul Hartmann und Hubert von Meyerinck. Auch in den Abenteuern
"Der Tiger von Eschnapur"1) (1938) und "Das Indische
Grabmal"1) (1938) war er zu sehen, während des 2. Weltkrieges wirkte er lediglich in
Fritz Kirchhoffs Bergdrama "Der Ewige Quell" (1940)
sowie in Hans H. Zerletts gegen die sogenannte "Entartete Kunst"
gerichteten Propagandastreifen "Venus vor Gericht" (1941)
mit.
Nach dem Krieg konzentrierte sich Hörrmann fast ausschließlich auf seine
Arbeit am Theater, erst Mitte der 1960er Jahre nahm er verschiedentlich Rollen
in Fernsehproduktionen an. In Erinnerung ist er manchen sicherlich auch als Ökonomierat Joe Fäustl
in der Kultserie "Königlich Bayerisches Amtsgericht"2) geblieben.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Albert Hörrmann
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
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und
dann war da noch
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Alexander Golling
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als Gerichtsvorsitzender; in der Realität Edmund Davies.
Geboren 2. August 1905 in München,
gestorben am 28. Februar 1989 in Rottach-Egern (Oberbayern).
Kurzportrait
zu Alexander Golling innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia,
www.cyranos.ch
Weitere
Filme*) mit Alexander Golling
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