In den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts steigerten sich in den Niederlanden die Preise für Tulpenzwiebeln ins unermessliche, eine wahre "Tulpenmanie"1) löste die erste Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte aus. So war damals die mehrfarbig geflammte "Semper Augustus" die wertvollste Tulpe ihrer Zeit, 1637 sollen Spekulanten 30.000 Gulden für sie geboten haben, was etwa dem Dreifachen des Wertes einer Villa im Amsterdamer Nobelviertel entsprach. Auf diesen historischen Ereignissen basiert der Schelmenroman "Adrian, der Tulpendieb" des Schriftstellers und Journalisten Otto Rombach1) (1904 – 1984), der die heiter-satirische Geschichte 1936 veröffentlichte. Im Mittelpunkt steht der arme Torfknecht Adrian, der sich mit Pfiffigkeit zum König der Tulpisten aufschwingt, bis er durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse jäh alles wieder verliert, und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.2)
Bereits zu Zeiten des Versuchsbetriebes für das Farbfernsehen Ende der 1930er Jahre entstand eine Adaption des Romans mit Karl Hellmer3) (1896 – 1974) als Titelheld Adrian, knapp drei Jahrzehnte später griff Regisseur Dietrich Haugk1) den Stoff wieder auf und realisierte nach eigenem Drehbuch (Co-Autor István Békeffy) eine sechsteilige TV-Serie, die zunächst 1965 als Spielfilm in den Kinos zu sehen war. Für die musikalische Untermalung sorgte der Filmkomponist Hermann Thieme4) (1924 – ?), als Protagonist trat der Schauspieler Heinz Reincke in Erscheinung, der damit seine Popularität untermauerte; für Viele gilt die Figur des Tulpendiebs Adrian als eine seiner besten Rollen.
 

Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Produktion am 20. September 2019 auf DVD herausbrachte.

Adrian, der Tulpendieb: Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion am 20. September 2019 auf DVD herausbrachte.
Adrian, der Tulpendieb: Szenenfoto mit Heinz Reincke und Karl Lieffen, der Adrians Freund, den Weber Kaspar spielte; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die Produktion am 20. September 2019 auf DVD herausbrachte. Die Erstausstrahlung der jeweils rund 25-minütigen Episoden erfolgte ab 18. April 1966 täglich ab jeweils um 19:10 Uhr in allen regionalen Vorabendprogrammen (WWF Regionalprogramm). "Adrian, der Tulpendieb" war die erste deutsche, in Farbe produzierte Fernsehserie, da der Startschuss zum bundesdeutschen Farbfernsehen jedoch erst am 25. August 1967 fiel, mussten sich die Zuschauer im April 1966 noch mit einer schwarz-weißen Fassung begnügen. Erst bei späteren Wiederholungen und mit zunehmender Verbreitung von Farbfernsehgeräten konnte man die Serie in seiner ursprünglichen Version genießen.
Seit September 2019 ist die Abenteuerserie auf DVD im Handel erhältlich.
 
Szenenfoto mit Heinz Reincke und Karl Lieffen,
der Adrians Freund, den Weber Kaspar spielte

Foto mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Produktion am 20. September 2019 auf DVD herausbrachte.
 
Der Inhalt (Quelle (überwiegend): Wikipedia):
In den Niederlanden des Jahres 1637 stiehlt der Torfknecht Adrian (Heinz Reincke) in der Nacht aus dem Garten seines Arbeitgebers, dem reichen Reeder bzw. Kaufmann Hendrik van der Maassen (Günther Neutze), drei kostbare Tulpenzwiebeln und ersetzt sie durch ganz gewöhnliche Gemüsezwiebeln. Mit Tulpenzwiebeln kann man zu der Zeit schnell reich werden, allerdings muss sich Adrian beim Verkauf "seiner" Tulpen einige Lügen einfallen lassen. Mit dem Geld erwirbt Adrian weitere Tulpenzwiebeln und wird nach und nach zum "Tulpenkönig" und will nun auch heiraten. Sein Werben um van der Maassens hübsche Magd Christintje (Eva Christian) ist jedoch fruchtlos, sie wartet Josias (Benno Sterzenbach), Kapitän von van der Maassens Schiff "Zuiderland". Kurz nachdem Adrian den Verkauf der teuersten aller Tulpenzwiebeln, der "Semper Augustus", perfekt gemacht hat, taucht der lang überfällige Josias wieder auf und begeht einen folgenschweren Fehler: Er hält die "Semper Augustus" für eine gewöhnliche Speisezwiebel und isst sie genüsslich zu einem Heringsmahl. Adrian steht vor dem Bankrott und ist am Ende nur wieder ein einfacher Torfknecht.
   
Link: 1) Wikipedia, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) www.cyranos.ch
Quelle: 2) www.muschelverlag.de (Seite nicht mehr existent)

Siehe auch Wikipedia
weitere Links bei www.fernsehserien.de und www.wunschliste.de

  

Die Hauptakteure:
Heinz Reincke
 
Heinz Reincke; Copyright Virginia Shue
… spielte den pfiffigen Torfknecht Adrian van Saar.
 
Geboren am 28. Mai 1925 in Kiel (Schleswig-Holstein),
gestorben 13. Juli 2011 in Purkersdorf bei Wien.
 
Kurzbiografie zu Heinz Reincke innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Webpräsenz: www.heinz-reincke.de (Gutzeit-Musikverlag)

Weitere Filme*) mit Heinz Reincke
 
 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) 
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Günther Neutze … spielte den Reeder Hendrik van der Maassen, Arbeitgeber von Adrian.
 
Geboren am 5. März 1921 in Hannover,
gestorben am 26. Februar 1991 in Hannover.
 
Kurzportrait zu Günther Neutze innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia, www.deutsches-filmhaus.de

Weitere Filme*) mit Günther Neutze

Eva Christian … spielte die hübsche Christintje, Magd bei Hendrik van der Maassen.
  
Geboren am 27. Mai 1937 (nach anderen Quellen 1943) als Evelyne Gutmann in Berlin.
 
Sie wuchs in Bukarest auf, wo sie nach dem Abitur an der dortigen Universität Theater- und Filmwissenschaft studierte. Am Bukarester Komödientheater erhielt sie auch ihr erstes Engagement, und 1957 gab sie ihr Filmdebüt in der rumänischen Produktion "Eruption".
1962 kam sie in die Bundesrepublik und spielte 1962/63 an der Volksbühne Berlin. 1964/65 agierte sie an den "Münchner Kammerspielen", wo sie unter anderem bei der Uraufführung von Fritz Kortners "Zwiesprache" auf der Bühne stand.
Zur Spielzeit 1966/67 wirkte sie am "Deutschen Theater Göttingen" und von 1968 bis 1970 an den "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin", dazu kamen verschiedenste Gastspiele und Tourneen. In der Spielzeit 2007/2008 war sie am "Münchner Volkstheater" engagiert, wo sie die Rolle der "Hecate" in "Macbeth" spielt.
Sie wirkt zudem seit Jahren in einigen Spielfilmen und zahlreichen Fernsehserien mit. 
 
Quelle: Wikipedia
 
Siehe auch www.schauspielervideos.de
 
Weitere Filme*) mit Eva Christian
Benno Sterzenbach … spielte den Josias, Kapitän von van der Maassens Schiff "Zuiderland".
 
Geboren am 3. März 1916 in Osnabrück
gestorben am 13. September 1985 in Feldafing.
 
Kurzportrait zu Benno Sterzenbach innerhalb dieser Homepage
  
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Benno Sterzenbach

Karl Lieffen

Karl Lieffen als Santamaria in der Dürrenmatt-Verfilmung "Die Ehe des Herrn Mississippi" (1961); Quelle: www.cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG, Zürich", mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich); Copyright Praesens-Film AG

 … spielte den Weber Kaspar, Freund von Adrian.
 
Geboren am 17. Mai 1926 als Karel Frantisek Lifka in Ossegg (Tschechien),
gestorben am 13. Januar 1999 in Starnberg (Oberbayern).
 
Kurzportrait zu Karl Lieffen innerhalb dieser Homepage
   
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Karl Lieffen
 
 
 
Foto: Karl Lieffen als Santamaria in der Dürrenmatt-Verfilmung
"Die Ehe des Herrn Mississippi" (1961)
Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Z&uiuml;rich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG

Signe Seidel … spielte die Truus, Tochter von Hendrik van der Maassen.
 
Geboren am 18. April 1940 in Innsbruck.
 
Die gebürtige Tirolerin hatte ihre künstlerische Ausbildung am Wiener "Max Reinhardt Seminar" erhalten und anschließend (zu Beginn der 1960er Jahre) ihre Theaterlaufbahn im Schweizerischen St. Gallen begonnen. Es folgten drei Jahre am "Theater in der Josefstadt" in Wien, seit 1966 arbeitete sie freischaffend. Signe Seidel unternahm auch zahlreiche Gastspielreisen.
Zwischen Mitte der 1960er und Mitte der 1970er Jahre wirkte sie in einer Reihe von deutschen Fernsehproduktionen mit. Dabei handelte es sich sowohl um Einzelproduktionen als auch um Gastrollen in beliebten Reihen und Serien ("Das Kriminalmuseum", "Der Kommissar", "Hamburg Transit").

Signe Seidel war mit dem Regisseur Dietrich Haugk1) verheiratet, unter dessen Regie sie mehrfach spielte, und hat eine Tochter.
 
Quelle: Wikipedia (abgerufen 10.07.2012)

Weitere Filme*) mit Signe Seidel
 
Link: 1) Wikipedia

Erna Sellmer
 
Erna Sellmer
… spielte Adrians alte Tante.
 
Geboren am 19. Juni 1905 als Erna Elisabeth Dorothea Sellmer in Hamburg,
gestorben am 13. Mai 1983 in München.
 
Kurzbiografie zu
Erna Sellmer innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch www.cyranos.ch und Wikipedia

Weitere Filme*) mit Erna Sellmer
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) 
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Weitere Mitwirkende (Auswahl) in alphabetischer Reihenfolge:
(Besetzung bei der Internet Movie Database)
Lukas Ammann

Lukas Ammann als Basler Nationalrat in dem Schweizer Dialektfilm "Dällebach Kari" (1970); Quelle: www.cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG, Zürich", mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich); Copyright Praesens-Film AG

… spielte einen Moritatensänger.
 
Geboren am 29. September 1912 in Basel (Schweiz),
gestorben am 3. Mai 2017 in München.
 
Kurzbiografie zu Lukas Ammann innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia 
 
Weitere Filme*) mit Lukas Ammann
 
 
Foto: Lukas Ammann als Basler Nationalrat in dem Schweizer Dialektfilm "Dällebach Kari" (1970)
Quelle/Link: cyranos.ch bzw. Archiv "Praesens-Film AG" Zürich",
mit freundlicher Genehmigung von Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich)
© Praesens-Film AG → DVD-Veröffentlichung sowie Artikel bei Wikipedia
Peter Arens … spielte den Tulpenkommissar Willem van Hooven.
 
Geboren am 18. Februar 1928 in Freiburg im Breisgau,
gestorben am 25. August 2015 in Stäfa ((Kanton Zürich, Schweiz).
 
Kurzbiografie zu Peter Arens innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch

Weitere Filme*) mit Peter Arens

Walter Buschhoff … spielte den Crispin van der Valkaert.

Geboren am 8. Juli 1923 in Worms,
gestorben am 7. Dezember 2010 in München.
 
Kurzbiografie zu Walter Buschhoff innerhalb dieser Homepage.
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Walter Buschhoff

Peter Eschberg … spielte einen Metzger.
 
Geboren am 20. Oktober 1936 in Wien,
gestorben am 5. September 2024 in Kirchberg in Tirol1).
 
Der österreichische Schauspieler, Regisseur und Intendant Peter Eschberg wurde als Sohn des Kunstmalers Josef Eschberg geboren. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums studierte er Germanistik und Theaterwissenschaften an der "Universität Wien"1) undd absolvierte zusätzlich Kurse in Schauspiel und Regie am Wiener  "Max-Reinhardt-Seminar"1).
Sein erstes Engagement erhielt er am "Wiener Volkstheater1), von 1959 bis 1965 war Eschberg als Schauspieler an den "Münchner Kammerspielen"1) engagiert, von 1965 bis 1968 folgten Engagements in an den "Städtischen Bühnen Frankfurt", in Berlin an der "Freien Volksbühne"1) und an der "Schaubühne am Halleschen Ufer"1). Von 1968 bis 1980 arbeitete er als Schauspieler und Regisseur am "Schauspiel Köln"1), wo er ab 1976 außerdem als Leitungsmitglied fungierte. Von 1981 bis 1991 war Eschberg Intendant am "Theater Bonn"1), ehe er von 1991 bis 2001 als Intendant am "Schauspiel Frankfurt"1) tätig war. Im Laufe seiner Karriere gab Eschberg zusätzlich zahlreiche Gastspiele im In- und Ausland. 
Eschberg wurde 1987 zum Professor ernannt und bekam im selben Jahr das "Bundesverdienstkreuz I. Klasse"1) verliehen → weitere Auszeichnungen bei Wikipedia.
Seine Biographie "Peter Eschberg Theatermacher" umfasst zahlreiche Vorträge und Zeitungsveröffentlichungen und erschien 1991; das Buch "Gegen Heuchelei" veröffentlichte Eschberg im Jahre 2002.

Der Künstler war seit 1967 mit seiner Kollegin, der Schauspielerin Carmen-Renate Köper1) verheiratet und hatte einen Sohn (Peter).
"Die letzten Jahre lebte Eschberg, zunehmend vom Alter gezeichnet, in einem seit den 1970er-Jahren im Familienbesitz befindlichen Haus in den Bergen. Gestorben sei er dort "mit Blick auf seine geliebten Tiroler Berge", sagte sein Sohn." (Quelle: kurier.at

Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand Januar 2009/11.09.2024)
 
Weitere Filme*) mit Peter Eschberg
 
Link: 1) Wikipedia
Heinz Leo Fischer … spielte einen Mönch.
 
Geboren am 19. November 1902 Wien,
gestorben am 4. November 1977 München.
 
Aufgewachsen in in bescheidenen Verhältnissen, arbeitete Fischer nach Abschluss der Realschule, um sich etwas Geld zu verdienen, als Statist am "Volkstheater" seiner Geburtsstadt. 1921 erhielt er, ohne je eine Schauspielausbildung absolviert zu haben, sein erstes Engagement am Wiener "Akademietheater", weitere Stationen wurden unter anderem das Stadttheater in Aussig (1924/25), das "Deutsche Landestheater" in Prag (1925/26), die " Wiener Kammerspiele" (1926/27), das "Albert-Theater" in Dresden (1927–1931), wo er meist als jugendlicher Liebhaber besetzt wurde, sowie Engagements unter anderem in Leipzig und Berlin. Im Februar 1936 wechselte Fischer wegen drohender Ausweisung wieder nach Wien, anschließend emigrierte er 1937 in die Tschechoslowakei, wo er als Schauspieler und Spielleiter in Brünn am "Vereinigten Deutschen Theater" tätig war. Als Mitbegründer einer demokratischen Schauspielergruppe engagierte er sich gegen die Gleichschaltungspolitik der sudetendeutschen Nationalsozialisten, setzte seinen Widerstand später in Prag fort; ein Engagement in Bern lehnte er 1939 zugunsten seiner Arbeit im Widerstand ab. 1941 wurde Fischer verhaftet und in verschiedene Konzentrationslager (Ghetto Lodz, Dachau, Birkenau) deportiert, wo er die Zeit bis Kriegsende überlebte. Nach der Befreiung aus dem KZ lebte Fischer, schwer krank und pflegebedürftig, zunächst wieder in Prag; dort lernte er auch seine spätere Ehefrau Lydia kennen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs schrieb er Ende 1945/Anfang 1946 an seinen Freund Paul Verhoeven, der seit September 1945 Intendant des "Bayerischen Staatsschauspiels" war. Der Brief bestand nur aus den Worten: "Lieber Paul, ich lebe." Verhoeven schrieb zurück: "Komme sofort!" notiert Wikipedia
 
Seit dem Gründungsjahr im Jahre 1946 gehörte Fischer dann 30 Jahre lang zum Ensemble des "Bayerischen Staatsschauspiels", zeigte sich mit prägnanter Rollen in zahlreichen klassischen und modernen Stücken. Seinen größten Triumph feierte er in der Rolle jenes Schauspielers, der in Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" dem Gangsterboss Ui (alias Hitler) Sprech- und Gestenunterricht erteilt. Kritiker nannten seinen Auftritt (in Hitler-Maske) "einen der ungeheuerlichsten Augenblicke, die seit langem auf Münchner Bühnen zu sehen waren", "ein meisterhaftes Doppelporträt", "eine Leistung, die in die Geschichte der Brecht-Interpretation eingehen müsste".
Fischers letzte Theaterrollen waren einer der "Zwölf Geschworenen" in dem gleichnamigen Gerichtsdrama sowie der Himmelskommissar in Ferenc Molnárs "Liliom". Der Theaterkritiker George Salmony schrieb in seinem Nachruf unter anderem: "Er wurde zum Charaktermaler. Das heiser gewordene Organ, die scharfgeprägten Züge verliehen Bühnenmenschen unterschiedlichster Art Prägnanz und Präsenz. Er hatte eine einprägsame Art eckiger Komik und ein Temperament, das sich mit großer Autorität in allen Spielarten von Zorn, Anklage und – menschlicher Güte äußern konnte" (AZ, 05.11.1977).1)2) → mehr zu Fischers Theaterwirken bei Wikipedia.
  
Der mit einer Juristin verheiratete Heinz Leo Fischer wirkte in den 1950er- und 1960er-Jahren in etlichen TV- Produktionen, aber auch verschiedenen Kinostreifen mit. So unter anderem in Heimatfilmen wie "Der Geigenmacher von Mittenwald"1) (1950), Musikfilmen wie "Musik bei Nacht"1) (1953) oder Komödien wie "Santa Lucia"1) (1956) und "Das schöne Abenteuer"1) (1959). Bereits zu Stummfilmzeiten hatte er erste Erfahrungen vor der Kamera gemacht, trat auch in dem Bauernschwank "Kohlhiesels Töchter" (1930) neben Henny Porten mit der Rolle des Friseurs Toni in Erscheinung
Auf dem Bildschirm war er unter anderem 1958 der erste TV-Darsteller des "Braven Soldaten Schwejk" (nach Jaroslav Hašek). Für den Hörfunk war Fischer ebenfalls tätig, so sprach er beispielsweise 1969 den Gangster-Boss Jim Cooper in der vom Bayrischen Rundfunk produzierten satirischen Krimi-Serie "Dickie Dick Dickens"1).
 
Der 1972 mit dem "Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland" ausgezeichnete Schauspieler starb Anfang November 1977 unerwartet kurz vor seinem 75. Geburtstag in München. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen Friedhof am Perlacher Forst (Stadelheimer Straße 24).
 
Quellen (unter anderem): 1) Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945; Biographisches Lexikon der Theaterkünstler (De Gruyter Saur-Verlag, 1999) sowie 2) "Henschel Theaterlexikon" (Henschel Verlag, 2010)
 
Siehe auch Wikipedia
 
Foto bei www.virtual-history.com
 
Weitere Filme*) mit Heinz Leo Fischer
 
Link: 1) Wikipedia
Arnold Herff … spielte einen Matrosen.
 
Geboren am 16. Dezember 1929 in Aachen,
gestorben am 18. August 2016 ebenda.
 
Bevor sich Herff für den Beruf des Schauspielers entschied, war er zunächst Turnierreiter bzw. Reitlehrer gewesen. Nach einer Ausbildung an der Essener "Folkwangschule" arbeitete er als freischaffender Schauspieler, hatte unter anderem Stückverträge an Münchner Bühnen, verschiedene Engagements in Dinslaken, Heilbronn, Tübingen und Celle schlossen sich an.
Sporadisch übernahm Herff seit Anfang der 1960er Jahre kleinere Aufgaben in verschiedenen TV-Produktionen, letztmalig zeigte er sich (laut der "Internet Movie Database") in der Vorabendserie "Die Fischer von Moorhövd"1) (1982, u. a. mit Manfred Krug) auf dem Bildschirm.
 
Quelle (unter anderem): Funk Uhr, Künstler-Lexikon des Fernsehens (ca.1971)
 
Weitere Filme*) mit Arnold Herff
Harry Hertzsch … spielte einen Auktionator.
 
Geboren am 8. Juni 1904 als Harry Fritz Alfred Hertzsch in Dresden,
gestorben am 11. September 1968.
 
Der Sohn des Bauleiter und Werkmeister Paul Hertzsch nahm Unterricht bei dem in Dresden als Regisseur tätigen Schauspieler Georg Kiesau1) (1881 – 1940). Seine Karriere begann am Staatstheater in Dresden, weitere Engagements in Chemnitz und Berlin ("Barnowsky-Bühnen") schlossen sich an. Zwischen 1934 und 1936 wirkte Hertzsch am "Lobe-Theater" in Breslau, 1936 wechselte er bis 1941 an die Städtischen Bühnen in Nürnberg.
Nach 1945 war der Schauspieler an verschiedenen Bühnen in München tätig, so an den "Kammerspielen", dem "Neuen Theater", der "Kleinen Freiheit" und dem "Bayerischen Staatsschauspiel".
 
Harry Hertzsch stand bereits seit den 1930er Jahren vor der Kamera, in den 1950er und 1960er Jahren wirkte er mit Nebenrollen in etlichen Kino- und Fernsehproduktionen mit. Darüber hinaus war er für den Hörfunk tätig.
 
Quelle (überwiegend): Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon (1961)
 
Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Harry Hertzsch
 
Link: 1) www.staatsschauspiel-dresden.de
Klaus Höhne

Klaus Höhne; Copyright Virginia Shue

 … spielte einen Fischer.

Geboren am 13. Juni 1927 in Hamburg,
gestorben am 21. August 2006 in Murnau am Staffelsee.
 
Kurzbiografie zu Klaus Höhne innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Klaus Höhne
 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Walter Ladengast … spielte einen Stadtschreiber.
 
Geboren am 4. Juli 1899 in Wien,
gestorben am 3. Juli 1980 in München.
 
Ladengast nahm Schauspielunterricht in Wien und besuchte die Kunstgewerbeschule in Berlin, bevor er von März 1917 bis November 1918 Kriegsteilnehmer war. Nach Kriegsende gab er an der "Neuen Wiener Bühne" sein Debüt und spielte 1920 in Warnsdorf (heute Varnsdorf, Tschechien).
Er kam lange Zeit nicht über Aufgaben an kleinen österreichischen Provinzbühnen hinaus und arbeitete nebenher als Maler. Da auch die Wiener "Sascha-Filmindustrie" ihm nur zwei winzige Rollen übertrug, wechselte er in den 1930er Jahren nach Berlin, wo er allmählich häufiger bei der Filmproduktion eingesetzt wurde.
Der Schauspieler war sowohl in den 1930er/1940er Jahren wie auch im deutschen Nachkriegsfilm viele Jahre auf unscheinbare, bedeutungslose Randfiguren festgelegt, mimte Arbeiter, kleine Gauner oder Leidtragende der Verbrechen anderer wie 1951 in dem amerikanischen Kriegsfilm "Entscheidung vor Morgengrauen"1) (Decision Before Dawn), wo er von Nazis kurz vor Kriegsende als Deserteur gehängt wird.
Erst die Regisseure des "Neuen Deutschen Films" gaben dem inzwischen über 70-Jährigen Hauptrollen. In Werner Herzogs "Jeder für sich und Gott gegen alle"1) (1974) verkörperte er den Professor Georg Friedrich Daumer, der sich unerschütterlich um den Findling Kaspar Hauser annimmt, um aus ihm einen zivilisierten Menschen zu machen. In seiner letzten Rolle mimte er in Herzogs "Nosferatu – Phantom der Nacht"1) (1979) den Vampirjäger Van Helsing.
Ladengast spielte nach 1945 am "Wiener Volkstheater" und arbeitete für den Rundfunk.
 
Quelle: Wikipedia (abgerufen 10.07.2012)
 
Siehe auch www.cyranos.ch

Weitere Filme*) mit Walter Ladengast
 
Link: 1) Wikipedia

Eva Maria Meineke … spielte die Madame du Fresne.
 
Geboren am 8. Oktober 1923 in Berlin,
gestorben am am 7. Mai 2018 auf Mallorca.
  
Kurzbiografie zu Eva Maria Meineke innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Eva Maria Meineke

Robert Meyn … spielte den Bauer Vinckboon.
 
Geboren am 16. Januar 1896 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg,
gestorben am 2. März 1972 in Hamburg.
 
Bereits mit 18 Jahren gab Robert Meyn 1914 am Hamburger Schauspielhaus sein Bühnendebüt, nach dem Ende des 1. Weltkrieges war er unter anderem in Nürnberg (1918), Breslau und Berlin engagiert. Ab 1927 spielte er in Leipzig, kehrte dann 1932 in seine Geburtsstadt zurück, wo er am Schauspielhaus sowohl als Darsteller als auch als Regisseur wirkte. Zwischen 1942 und 1945 hatte Meyn die Intendanz des "Thalia-Theaters" inne.
Der Staatsschauspieler kam erst spät zum Film, spielte seine erste Leinwandrolle in dem damals als "Skandalfilm" kontrovers diskutierten Streifen "Die Sünderin"1) (1951) und mimte den Stiefvater der weiblichen Hauptdarstellerin Marina alias Hildegard Knef. Es folgten etliche weitere Erfolgsproduktionen jener Jahre in denen Meyn prägnante Nebenrollen spielte, meist Direktoren, Professoren, Richter, Offiziere oder andere Personen der gehobenen Gesellschaft verkörperte. Man sah ihn beispielsweise als Stabsarzt Dr. Rottsieper in Helmut Käutners Kriegsdrama "Die letzte Brücke"1) (1954), als Generalleutnant von Stetten in Käutners Zuckmayer-Adaption "Des Teufels General"1) (1955, mit Curd Jürgens) oder neben Heinz Rühmann als Polizeipräsident von Jagow in "Der Hauptmann von Köpenick"1) (1956), ebenfalls von Käutner nach dem Schauspiel von Zuckmayer inszeniert. Für Wolfgang Staudtes Filmversion von Heinrich Spoerls Komödie "Der Maulkorb" (1958) stand er neben O.E. Hasse vor der Kamera und spielte einen Oberstaatsanwalt, weitere Kinoproduktionen der 1950er Jahre waren beispielsweise die heitere Geschichte "Dreizehn alte Esel"1) (1958) mit Hans Albers, der Journalisten-Krimi "Der Mann, der sich verkaufte" (1959) mit Hansjörg Felmy und Hildegard Knef oder das Drama "Kriegsgericht" (1959) u. a. mit Karlheinz Böhm und Christian Wolff.
Ab den 1960er Jahren übernahm Robert Meyn vermehrt Aufgaben für das Fernsehen, in nachhaltiger Erinnerung ist er sicherlich als Literat Bur-Malottke in Rolf Hädrichs Böll-Satire "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen"1) (1964) oder als Sir John in der TV-Serie "Percy Stuart" geblieben. Zuletzt wirkte der Schauspieler in der TV-Serie "Novellen aus dem wilden Westen" (1972) mit.

Robert Meyn war mit der tschechischen Sopranistin Ilse Kögel (auch Koegel; 1902 – 1979) verheiratet; sein Sohn Jochen-Wolfgang Meyn1) (1932 – 2013) wurde ebenfalls Schauspieler, war unter anderem neben seinem Vater in "Die Sünderin" zu sehen.
Die letzte Ruhe fand Robert Meyn auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf, wo später auch seine Ehefrau beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Robert Meyn
 
Link: 1) Wikipedia

Willi Rose … spielte einen Bauer aus Ödland.
 
Geboren am 4. Februar 1902 in Berlin,
gestorben am 16. Juni 1978 ebenda.
  
Kurzportrait zu Willi Rose innerhalb dieser Homepage

Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch
 
Weitere Filme*) mit Willi Rose

Fritz Schmiedel … spielte einen Händler aus Leyden.
 
Geboren am 26. März 1906 in Wien (Österreich),
gestorben 1979 in Innsbruck (Österreich).

Nach privatem Unterricht bei dem Burgschauspieler Hermann Wawra (1884 – 1963) begann Fritz Schmiedel 1925 am Stadttheater Teplitz-Schönau, danach stand er in Wien und Breslau auf der Bühne. Nach 1945 hatte er Engagements am " Schauspielhaus in Zürich", dem "National-Theater" in Mannheim sowie in Wiesbaden. 1955 gehörte er als Schauspieler sowie als Oberspielleiter zum Ensemble des "Deutschen Theaters" in Göttingen, 1956 wechselte er an das "Landestheater Hannover". Ab 1960 wirkte er am Hamburger "Thalia-Theater", wo er auch für verschiedene Inszenierungen verantwortlich zeichnete.
 
Beim Film trat er seit Ende der 1940er Jahre in Erscheinung, spielte kleinere Nebenrollen in Produktionen wie "Hin und her" (1948), "Drei vom Varieté" (1954) oder "Der Mann, der sich verkaufte"1) (1959); für die Darstellung des Anton Klee in letztgenanntem Film mit Hildegard Knef, Hansjörg Felmy und Antje Weisgerber wurde ihm der "Bundesfilmpreis" ("Beste männliche Nebenrolle") verliehen. In der zweiteiligen Kinoversion von Alfred Weidenmanns Thomas Mann-Adaption "Buddenbrooks"1) (1959) verkörperte er den Häusermakler Sigismund Gösch, Kommissare mimte er in dem Gesellschaftsmelodram "Geständnis einer Sechzehnjährigen"1) (1960) und "Ein Alibi zerbricht"1) (1963). Zu seiner TV-Serien-Filmografie zählen in den 1960er und 1970er Jahren unter anderem "Die Fünfte Kolonne", "Das Kriminalmuseum", "Die Seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" und verschiedene Episoden in "Der Kommissar". In dem dreiteiligen Straßenfeger "Der Tod läuft hinterher"2) (1967) gehörte er Mr. Shelby zur Besetzung, zuletzt trat er in der Folge "Mitternachtsbus" (1975) bei "Derrick" auf.
 
Die letzte Ruhe fand der Charakterschauspieler am 12. November 1979 auf dem Friedhof Pötzleinsdorf in seiner Geburtstadt Wien.
 
Quelle u.a.: Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon (1961)
Siehe auch Wikipedia
  
Weitere Filme*) mit Fritz Schmiedel (auch Fritz Schmiedl)
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
Herbert Steinmetz … spielte den Müller Bottebacker.
 
Geboren am 19. Oktober 1908 in Elstertrebnitz (Sachsen),
gestorben am 30. November 1986 in Bremen.
 
Kurzportrait zu Herbert Steinmetz innerhalb dieser Homepage

Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) Herbert Steinmetz

*) Link: Internet Movie Database
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