"Am Fuß der blauen Berge" war die erste amerikanische
Western-Serie, die im deutschen Fernsehen (ab 27. Dezember 1959) gezeigt
wurde. Im Original hieß sie "Laramie" (Erstausstrahlung in den USA: 15. September 1959)
und brachte es auf 124 Folgen bzw. 4 Staffeln.
Erzählt werden die abenteuerlichen Geschichten von zwei beiden Brüdern,
dem erwachsenen Slim (John Smith) und dem 14-jährigen Andy Sherman (Robert Crawford Jr.),
die nach dem Mord an ihrem Vater gemeinsam mit dem bärbeißigen Faktotum Jonesy
(Hoagy Carmichael) um 1870 im Staate Wyoming am Fuß der Rocky Mountains
nahe Laramie auf ihrer Ranch eine Postkutschen- und Pferdewechselstation
betreiben. Schon bald bekommt das Trio Verstärkung durch den ehemaligen
Revolverhelden und Gelegenheitsarbeiter Jess Harper (Robert Fuller), der
rasch als Partner von Slim Sherman Einzug in den frauenlosen Haushalt hält.
John Smith (links) und
Robert Fuller
Foto freundlicherweise zur Verfügung gestellt
von "Pidax
film",
welche erstmals am am 12. September 2012 drei Farbfolgen der legendären Westernserie mit
der deutschen Original-Synchronisation herausbrachte.
|
|
Zusammen erleben die Männer so manches gefährliche Abenteuer, bewaffnete Banditen,
Viehdiebe, Postkutschenräuber und sonstiges zwielichtiges
Gesindel gilt es in jeder neuen Episode zu bekämpfen, um die Ranch und
deren Bewohner zu schützen. Die beiden Protagonisten ergänzen sich ideal, Slim Sherman
ist der eher bedächtigere, während der impulsivere Jess Harper mehr seinem
Instinkt folgt. Sie können sich hundertprozentig aufeinander verlassen,
sind ein eingespieltes Team und setzen sich für Recht und Gesetz ein. Nach
der 2. Staffel verlässt Andy die Ranch, um in St. Louis zur Schule zu gehen, und Jonesy
geht mit ihm; als neue Figuren werden der Waisenjunge Mike (Dennis Holmes)
sowie die Haushälterin Daisy Cooper (Spring Byington) eingeführt. Auch
viele Gaststars wie Charles Bronson, Ernest Borgnine, James Coburn oder Lee Van Cleef
besuchten schon mal die Sherman-Ranch. Die Titelmusik zur Serie stammte von
dem britisch-amerikanischen Filmkomponisten Cyril J. Mockridge1) (1896 1979).
|
|
|
|
Abbildung der DVD-Cover
mit freundlicher Genehmigung von "Pidax
film" |
Die anfangs in schwarz-weiß produzierten Wildwest-Abenteuer (64 Folgen in
schwarz-weiß, 60 in Farbe) erfreuten sich nicht nur im Herstellungsland USA
großer Beliebtheit, auch bei uns bannte sie die meist jugendlichen
Zuschauer vor den Bildschirm und geriet zu einer der größten
Publikumserfolge im Deutschen Fernsehen. Vor allem die weiblichen Fans waren
von dem attraktiven Robert Fuller angetan, der es sogar zu einem lebensgroßen Starschnitt
im Jugendmagazin "Bravo" brachte.
Zunächst hatte die ARD bis Februar 1965 nur etwas mehr als 40 schwarz-weiße Episoden gezeigt,
zwischen März 1969 und Februar 1970 kam
dann mit weiteren Folgen Farbe ins Spiel. Leider wurde diese, für viele
"beste Western-Serie aller Zeiten" kaum noch wiederholt. Während
der "Hochzeit" der Reihe erschienen mehrere Bücher sowie Comics
zur Serie. Inzwischen ist die Serie von "Pidax
film" seit Mitte September 2012 mit vier DVDs auf den Markt
gebracht worden.
Siehe auch www.tv-nostalgie.de,
Wikipedia,
www.tvder60er.de,
fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de
Link: 1) Wikipedia
Die Hauptdarsteller:
|
John Smith
|
Foto freundlicherweise zur
Verfügung
gestellt von "Pidax
film" |
|
spielte den Slim Sherman.
Geboren am 6. März 1931 als Robert Earl Van Orden in Los Angeles (Kalifornien),
gestorben am 25. Januar 1995 in Los Angeles (Kalifornien) an Leberzirrhose.
Der Schauspieler mit holländischen, deutschen und irischen Vorfahren
war als Schüler ein begeisterter Sportler und zeichnete sich durch
seine schöne Stimme aus. Seine Kariere hatte als Sänger bei den
"Bob Mitchell Choir Boys" begonnen, erste Erfahrungen vor
der Kamera machte Smith sein Agent Henry Willson hatte die Änderung
des Geburtsnamens veranlasst als Darsteller ab Anfang der
1950er Jahre
mit kleinen Rollen in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen.
Smith tauchte in so erfolgreichen TV-Serien wie "Rauchende
Colts" (Gunsmoke) auf, spielte in Streifen wie dem Kriegsdrama
"The Bold and the Brave" (1956, Ein Fetzen Leben) oder dem
Western "Fury at Showdown" (1957, Der Rächer wartet schon).
Doch erst mit der TV-Serie "Laramie" erlangte Smith eine
Popularität, die ihn auch über die USA hinaus bekannt werden ließ.
Nach dem Ende der Reihe blieb der Schauspieler zwar weiter gut im
Geschäft, agierte bis Ende der 1960er Jahre unter anderem neben John Wayne
in der Kinoproduktion "Circus World"1) (1964, Held der Arena)
oder in den Serien "Hondo", "Tennisschläger und Kanonen"
(I Spy) und "Die Leute von der Shiloh Ranch" (The Virginian),
konnte seinen Erfolg von "Laramie" jedoch nicht wiederholen.
Einen seiner letzten Auftritte hatte er 1975 in einer Folge der Serie
"Dr. med. Marcus Welby".
John Smith, Vater einer Tochter, war ab Anfang Juni 1960
vier Jahre lang mit seiner Kollegin Luana Patten1) (1938 1996)
verheiratet.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit John Smith
Link: 1) Wikipedia
|
Robert Fuller
|
Foto freundlicherweise zur
Verfügung
gestellt von "Pidax
film" |
|
spielte den Jess Harper.
Geboren am 29. Juli 1933 als Buddy Lee in Troy (New York).
Schon früh kam Robert Fuller mit der darstellenden Kunst
bzw. dem Showbusiness durch seine Mutter, eine Tänzerin, in
Berührung. Gemeinsam mit ihrem Mann Robert Simpson sr., einem
ehemaligen Marineoffizier, betrieb Mutter Betty Simpson eine
Tanzschule, für den kleinen Robert gab es nichts schöneres als
Singen und Tanzen.
Nach seinem Abschluss 1952 an der "Miami Military Academy"
ging er nach Hollywood und verdiente sich seinen Lebensunterhalt
zunächst als Stuntman, später erhielt er erste Aufgaben als
Schauspieler. Als seine Karriere langsam erfolgreich wurde, nahm er
den Künstlernamen Robert Fuller an.
Eine erste winzige Filmrolle hatte der blendend aussehende junge Mann
in dem Streifen "Above and Beyond" (1952, Die letzte
Entscheidung) neben Robert Taylor erhalten, auch in "Gentlemen Prefer
Blondes"1) (1953, Blondinen bevorzugt) war er kurz neben Marilyn Monroe zu sehen.
Fullers hoffnungsfrohe Filmlaufbahn wurde dann jedoch
abrupt unterbrochen, als er während des Korea-Krieges seinen Dienst
antreten musste. Nach der Entlassung aus dem Militärdienst startete
Fuller 1955 einen erneuten Versuch, sich in der Filmbranche zu
behaupten, wieder folgten kleinere Rollen in verschiedenen
Kinoproduktionen, doch erst durch das Fernsehen wurde er dann so
richtig bekannt. "Laramie" bzw. die Rolle des Jess Harper
bedeutete den Durchbruch als populärer Filmschauspieler.
Nach dem Ende der Serie konnte er in den USA seinen Erfolg mit der
Hauptrolle des Scouts Cooper Smith in der Western-Serie "Wagon Train"
wiederholen, eine Reihe, die bei uns nie gezeigt wurde. Auch danach
blieb Fuller über Jahrzehnte gut im Geschäft, die Berühmtheit, die
er als Western-Held erlangt hatte, war ihm jedoch nicht mehr
vergönnt. Zu seinen bekanntesten Arbeiten für das Kino zählt die
Figur des Revolverhelden Vin in dem Western "Return
of the Seven"1) (1966, Die Rückkehr der
glorreichen Sieben) an der Seite von Yul Brynner, ab Anfang der
1970er Jahre übernahm
mehrere Staffeln lang die Rolle des Dr. Kelly Brackett
in der erfolgreichen Action-Serie "Notruf California"1) (Emergency!).
In den 1980er und 1990er Jahren tauchte Fuller, der sich von seinem
Cowboy-Image nie so recht befreien konnte, als Gaststar in diversen
Fernsehserien auf, zuletzt sah man ihn 2001 unter anderem in mehreren Folgen der
Serie "Walker, Texas Ranger"1). Danach scheint er sich
endgültig vom Filmgeschäft zurückgezogen zu haben.
Robert Fuller ist seit Mai 2001 in zweiter Ehe mit seiner Kollegin
Jennifer Savidge1) verheiratet und lebt auf einer eigenen Ranch in Texas.
Seine erste, 1962 geschlossene Ehe mit Patricia Lee Lyon war 1984 geschieden worden; aus
dieser Verbindung stammen die Kinder Rob,
Christine und Patrick.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Robert Fuller
Link: 1) Wikipedia
|
Hoagy Carmichael |
spielte das Faktotum Jonesy.
Geboren am 22. November 1899 in Bloomington (Indiana),
gestorben am 27. Dezember 1981 in Rancho Mirage (Kalifornien) an Herzversagen.
Hoagy Carmichael machte sich nicht so sehr als Schauspieler, vielmehr
als Komponist, Pianist und Sänger einen Namen.
Carmichael wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater
war Arbeiter und zog mit der Familie immer wieder auf
Arbeitssuche durch den Mittleren Westen. Zentrum der Familie
blieb aber Bloomington, wo das Klavier seiner Mutter Lida stand,
die durch Spiel in Kinos und auf Universitäts-Tanzbällen Geld hinzuverdiente.
Nach seinen eigenen Worten war "Ragtime" sein Schlaflied. Carmichael studierte ab 1920 Jura an der
Indiana University, spielte aber schon nebenbei in einer eigenen Band
("Carmichaels Collegians") das Jazz
Fieber hatte ihn gepackt seit er 1919 in Indianapolis, wohin die Familie 1916 gezogen war, die
"Louie Jordan Band" hörte. Ein Wendepunkt kam, als er 1922
Bix Beiderbecke1) hörte, der ihn dazu
anregte selbst zu komponieren und ein enger Freund wurde.
1926 machte er seinen juristischen Abschluss und arbeitete kurz als Anwalt in West Palm Beach in Florida. Nach mäßigen Erfolgen mit
"Washboard blues" (1927 vom "Whiteman"-Orchester gespielt) und
"Riverboat shuffle" (von Carmichael zunächst "Freewheeling" genannt),
den er für Bix schrieb, versuchte er sein Glück 1929 in New York, musste sich aber zunächst
als kleiner Anleihen-Verkäufer für Wallstreet Broker über Wasser halten. Der Durchbruch kam 1930, als
Jazz-Größen wie Duke Ellington, Louis Armstrong und die Dorsey Brüder die von ihm komponierten Standards
"Georgia on My Mind"1),
"Lazy River" und "Rockin Chair"1) aufgriffen (und natürlich
sein zuerst im Oktober 1927 mit seiner Band aufgenommenes
"Stardust"1)).
In den 1930er Jahren wurde Carmichael selbst mit dem neuen Medium Radio und zahlreichen Aufnahmen für das damals führende Label
"Victor" zum Star. Er tat sich mit dem Texter Johnny Mercer1) zusammen und beide hatten 1933 einen
großen Hit mit
"Lazy Bones". 1936 ging er nach Hollywood, wo er auch in Filmen wie
"To
Have and Have Not"1) (1942;
Haben und Nichthaben, mit Lauren Bacall und Humphrey Bogart; Carmichael als Klavierspieler,
mit Songs wie "How little we know",
"Hongkong blues") und "The
Best Years of Our Lives" (1946, Die besten Jahre unseres
Lebens) auftrat.
Mit seiner Komposition "Two Sleepy People", die Bob Hope und
Shirley Ross in dem Musical "Thanks
for the Memory" sangen, gelang ihm 1938 im Duo mit Ella Logan
ein Charterfolg, den Bob Crosby und Fats Waller sogleich wiederholten.
1946 hatte er drei Hits in den Top Four und bekam eine eigene
Radio-Show, außerdem trat er in diesem Jahr in dem dramatischen
Western "Canyon Passage"1)
(Feuer am Horizont) auf, wo der von ihm und John Brooks geschriebene
Song "Ole
Buttermilk Sky"1) eine
Oscar-Nominierung erhielt. 1951 gewann er mit Mercer einen Oscar
für "In
the Cool, Cool, Cool of the Evening"1). Mit
"The Saturday Night Review" hatte er eine eigene TV-Show. 1959/60 spielte er den Jonesy in der Western-TV Serie
"Laramie".
Er schrieb weiter Songs, veröffentlichte 1971 ein Song-Buch für Kinder (Hoagy Carmichael Music Shop), spielte Golf
und sammelte Münzen. 1981 starb er nach einem Herzanfall im "Eisenhower Medical Center" in Rancho Mirage.
(Der Text wurde von Wikipedia
(Stand Mai 2008 bzw. Oktober 2015) entnommen)
Der Künstler war von 1936 bis 1955 mit Ruth Meinardi verheiratet, mit der er zwei Söhne hatte.
Seine zweite Ehe ging er 1977 mit der Schauspielerin Wanda McKay2) (1915 1996) ein, die
bis zu seinem Tod an seiner Seite war.
Carmichael schrieb zwei Autobiografien, "The Stardust Road" (1946) und "Sometimes I Wonder" (1965).
Die letzte Ruhe fand er auf dem "Rose Hill Cemetery" seiner
Geburtstadt Bloomington (Indiana).
Siehe auch die englischsprachige Website www.hoagy.com
sowie
Wikipedia
(englisch)
Weitere
Filme*) mit Hoagy Carmichael
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch)
|
Robert Crawford Jr. |
spielte den Andy Sherman.
Geboren am 13. Mai 1944 in Quantico (Virginia).
Robert "Bobby" Crawford Jr. ist der Sohn des
Schauspielers und Cutters Robert Crawford (geb. 1921). Sein Bruder Johnny Crawford1) (geb. 1946) machte
sich einen Namen als Schauspieler, Sänger
und Musiker, wurde unter anderem als als jugendlicher Sohn des "Rifleman" John
McLean alias Chuck Connors
in der TV-Serie "Westlich von Santa Fé"2)
(Rifleman, 1958 1963) populär.
Robert spielte in verschiedensten TV-Serien meist Western den
netten Jungen, war aber auch in einigen Kinoproduktionen zu sehen,
unter anderem in "The Wonderful World Of The Brothers Grimm" (1962).
Verschiedentlich arbeitete Robert Crawford Jr. nach
seinem Studium hinter der Kamera und war als Produzent tätig, heute
ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann.
Siehe auch Wikipedia
sowie www.robertcrawfordjr.com
Weitere
Filme*) mit Robert Crawford Jr.
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
|
|