In nachhaltiger Erinnerung bleibt in jüngerer Zeit seine Verkörperung des FDP-Politikers Wolfgang Mischnick1) (1921 2002) in dem vielbeachteten Zweiteiler "Im Schatten der Macht"1), Oliver Storz' Dokumentarspiel über Willy Brandt1) und dessen Verstrickung in die Guillaume-Affäre1). 2005 erlebte man Michael Gahr als Dr. Bassermann in der heiteren Romanze "Liebe hat Vorfahrt"1) mit den Hauptdarstellern Suzanne von Borsody1) und Günther Maria Halmer sowie in der "Tatort"-Folge "Bienzle und der Feuerteufel"1) und in der Familienkomödie "Ein Fall für Mama"1) aus der Reihe um die "Familie Sonnenfeld"1). Nicht zu vergessen ist auch die liebenswerte Figur des Pfarrer Lehnert, der in der ARD-Telenovela "Sturm der Liebe"1) (20062007) als kluger Mann vor allem die Einheit der Religionen betonte. Im Sommer 2005 begannen die Dreharbeiten für die 45-minütige, mit Spielszenen durchsetzte ARD-Dokumentation "Der Dolmetscher" mit dem Untertitel "Richard Sonnenfeldt1) und der Nürnberger Prozess1)" mit Michael Gahr erneut als Hermann Göring. Für die "Küstenwache"-Episode "Rendezvous mit dem Tod" (Ausstrahlung Oktober 2006) stand er als verarmter, alkoholkranker Fischer Dieter Seidel, der Zeuge eines Mordes wird, vor der Kamera beides schöne Rollen, mit denen Michael Gahr auf dem Bildschirm präsent war. In dem vom " Chiemgauer Volkstheater" inszenierten und vom " Bayerischen Rundfunk" Mitte Juni 2007 ausgestrahlten Schwank "Die Lügenglocke" erlebte man Michael Gahr als schlauen "preußischen" Pfarrer Melchior Zangerl, der einen bayerischen Stammtisch mit viel List und Humor zum Spenden für eine neue Glocke bringt → www.br.de. Weitere Auftritte hatte Michael Gahr unter anderem 2006 in den TV-Filmen "Glück auf vier Rädern"1), "Zwei Millionen suchen einen Vater"1) sowie in der turbulenten Komödie "Kurhotel Alpenglück"4) neben Fritz Wepper und Michaela May1). Zu seinen letzten Arbeiten vor der Fernsehkamera zählt die heitere Geschichte "Wie angelt man sich seine Chefin"5) (2007), wo er den Pralinenfabrikant Otto Meinekken mimte, die Episode "Requiem für einen Engel" (2007) aus der Krimi-Reihe "Siska", die Folge "Fünf Freunde" (2010) aus der Serie "Mit Herz und Handschellen" und der Thriller "Mord in bester Familie" (2011) → Übersicht TV-Produktionen.
Neben seiner umfangreichen Arbeit für Film und Fernsehen war der sympathische Schauspieler ein gefragter Synchronsprecher, lieh unter anderem der Figur des von John McCook1) dargestellten Eric Forrester in der deutschen Fassung der Endlos-Soap "Reich und schön"1) ("The Bold And The Beautiful") seine tiefe Stimme. In der Zeichentrickserie "Als die Tiere den Wald verließen"1) ("The Animals of Farthing Wood" sprach er 1993 bis 1995 den Bernhardiner Rollo, in der animierten Kinderserie "Caillou"1) zwischen 2003 und 2010 Caillous Großvater. Gahr synchronisierte Fred Thompson1) alias Bezirksstaatsanwalt Arthur Branch in den Dauerbrennern "Law & Order: Special Victims Unit" (20062008, Staffel 47), "Law & Order" (20062009, Staffel 1317) und "Law & Order Criminal Intent"1) (2007, Doppelfolge der 5. Staffel). Beispielsweise hörte man ihn auch als Kugelfisch Puff in der deutschen Fassung des erfolgreichen Kinofilms "Finding Nemo"1) (2003, Findet Nemo) → mehr bei synchronkartei.de. Michael Gahr starb am 25. November 2010 im Alter von 70 Jahren; über den Sterbeort bzw. die Todesursache ist offiziell nichts bekannt.Allerdings erzählt der inzwischen ebenfalls verstorbene Schauspieler Ekkehardt Belle1) (1954 2022) in einem bei "YouTube" aufrufbaren Interview, sein Kollege Michael Gahr habe auf Grund einer schweren Krebserkrankung in der Schweiz Sterbehilfe in Anspruch genommen → www.youtube.com. |
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Siehe auch Wikipedia | ||||||
*) Mein Dank geht an Michael Gahr, der mir Anfang 2006 verschiedenste Informationen
sowie die Fotos aus seinem Privatarchiv zur Verfügung gestellt hat. Eine
Weiterverwertung der Fotos ist nur mit Genehmigung der Familie des Schauspielers
gestattet. Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) deutsches-filmhaus.de, 4) prisma.de. 5) tittelbach.tv |
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Den Kommentar des Schauspielers zu diesem Kurzportrait vor allem aber seine Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit Helga Feddersen möchte ich den Lesern nicht vorenthalten (siehe auch den "Gästebuch"-Eintrag (102) vom 18. Februar 2006. | ||||||
Ich finde Ihre Beschreibungen so schön und sensibel, auch so phantasievoll,
und differenziert; auch die Kurz-Beschreibungen der Theaterstücke. Nun habe ich heute Ihren Bericht über
Helga Feddersen gelesen: mir ist es unbegreiflich, dass immer und immer wieder die Serie
"Helga und die Nordlichter" nicht erwähnt wird; (1983 gedreht; 1984 gesendet (leider neben der
"Sportschau"); von Helga Feddersen geschrieben, und von Marcus Scholz inszeniert. Ich spielte damals den Freund von
"Helga" (Helga Feddersen), dann ihren Verlobten und Ehemann Hubert Hummel. Die Drehzeit
gehört zur schönsten Zeit meines Lebens überhaupt! Ich war eines der
"Nordlichter", genauso wie Evelyn Hamann und Ernst Fritz Fürbringer. Wir alle
hatten besonders durch Helga Feddersens glückliche und positiv-harmonische Einstellung zum
Leben so viel Spaß beim Drehen. Auch saßen wir jeden Abend nach Drehschluss in Husum am Hafen und aßen
zusammen. Ich erinnere noch, wie Helga Feddersen zu Regisseur Marcus Scholz im Hafen von Husum
hinüberrief (als er eine Einstellung zum 3. Mal wiederholen wollte):
"Marcus! bitte inszeniere Dich nicht wund!" Ich musste so lachen! Nun
ja.. vielleicht verstehen dies nur Schauspieler. Gut, diese Serie über 13 Folgen (25 Minuten eine Folge)
wurde kein großer Erfolg, weil sie neben der Sportschau lief. Aber deswegen muss sie ja nun nicht schlecht sein.
Ich
war damals glücklich wie noch nie, in diesem herrlichen Sommer an der Nordsee. (Wir drehten von Juni bis Oktober 1983)
Auch im kürzlich gesendeten NDR-Bericht über Helga Feddersen immerhin über 90 Minuten wurde
die von Helga geschriebene Serie
"Helga und die Nordlichter" nicht erwähnt. Unbegreiflich. Helga Feddersen war ein so gutherziger Mensch. Als
ich ein Lied aus dem
"Weißen Rössl" singen musste (das wurde vorher aufgezeichnet, play-back), verhaute ich
mich im Tonstudio zum 3. Mal bei einer Stelle, ich sang zu hoch, und schaute wohl sehr deprimiert.
Da kam Helga Feddersen zu mir und raunte mir ins Ohr:
"Michael, selbst professionelle Sänger brauchen manchmal 4 oder 5 Mal für ein Lied. Nun mach Dir nichts
draus". Das war so ungeheuer lieb. Meine glücklichste Zeit in meinem Leben habe ich Helga zu verdanken. (Denn sie hat mich
auch wie ich während der Dreharbeiten erfuhr besetzt. So auf diesem Weg:
aus vollem Herzen DANKE, HELGA. Michael Gahr |
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