Wirken am Theater (Auszug) / Filmografie
|
|
Gustaf Gründgens wurde am 22. Dezember 1899 in
Düsseldorf-Oberkassel als Gustav Heinrich Arnold Gründgens und Sohn des
Arnold Gründgens und dessen Ehefrau Emmi in eine wohlhabende,
alteingesessenen rheinische Industriellenfamilie hineingeboren (nach anderen
Quellen war der Vater kaufmännischer Angestellter); seine jüngere
Schwester war die einst sehr bekannte Chansonette und Kabarettistin
Marita Gründgens1)
(1903 1985). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Oberkassel (heute:
"Comenius-Gymnasium") und dem Gymnasium zu Mayen (heute "Megina-Gymnasium Mayen"1)),
welches er Ostern 1917 mit der Versetzung in die Obersekunda verließ,
machte er eine dreimonatige kaufmännischen Lehre in Düsseldorf. Im Herbst 1917 zum Militär
einberufen, wurde Gründgens zu
einer Fronttheatergruppe nach Saarlouis1)
versetzt, mit der
Verlegung nach Thale (Harz) fungierte er 1918 als Leiter des Theaters; nach Kriegsende
existierte die Frontbühne als "Bergtheater Thale"1)
weiter.
|
Gründgens entschied sich nun endgültig für die Schauspielerei,
1919/20 nahm er bei Louise Dumont1)
und Gustav Lindemann1) Unterricht an deren "Hochschule für Bühnenkunst"
des "Düsseldorfer Schauspielhauses"1),
seine Lehrer waren Paul Henckels
(1885 1967),
Peter Esser
(1886 1970) und Elsa Dalands (1878 1964).
Anschließend sammelte er weitere Bühnenerfahrungen bzw. erhielt
erste kurze Engagements an den "Städtischen Bühnen"
in Halberstadt1)
(Spielzeit 1920/21), am "Vereinigten Städtischen Theater"
in Kiel1)
(Spielzeit 1921/22), am Berliner "Theater in der Kommandantenstraße"
(Spielzeit 1922/23) sowie am "Kurtheater Eckernförde"
(Sommerspielzeit 1923) aufeinander, wo er zudem als Regisseur
debütierte.
Foto: Gustaf Gründgens 1936 in der Titelrolle des "Hamlet"1)
im "Staatlichen Schauspielhaus" unter der Regie Lothar Müthels1)
Quelle: Deutsches
Bundesarchiv, Digitale
Bilddatenbank, Bild 183-S01144;
Fotograf: Naumann / Datierung: 21. Januar 1936 / Lizenz CC-BY-SA
3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz
wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 183-S01144 bzw.
Wikimedia Commons
|
|
Im selben Jahr begann Gründgens auch beim Film zu arbeiten. Durch seine
Theaterarbeit war er auf zwielichtige Charaktere festgelegt, in den
Gesellschaftskomödien spielte er häufig Verführer, elegant-zynische
Lebemänner, Hochstapler und Erpresser Rollen, die auch beim
Film beliebt waren. Den Ganovenanführer "Schränker" in
Fritz Langs Tonfilm-Meisterwerk "M eine
Stadt sucht einen Mörder"1) (1931) gestaltet Gründgens mit manieriert-glatter, eleganter Brutalität
und großer krimineller Energie. Dennoch strahlte ein Stück der Komik seiner
Untergebenen (Paul Kemp,
Theo Lingen) auch auf ihn ab. Verschlossen, stur auf
die eigene Ehre bedacht und von kalter Grausamkeit war 1933 auch
Gründgens Baron Eggersdorff in Max Ophüls Schnitzler-Adaption "Liebelei"1).2)
Auf der Operettenbühne war das Multitalent
Gründgens ebenfalls erfolgreich: Nachdem Künneke seine
Operette "Liselott von der Pfalz"1) am 25. Dezember 1927 in Altenburg erstmals
auf die Bühne gebracht hatte, errang es in einer Neufassung am 17. Februar 1932 im Berliner
"Admiralspalast"1) mit Gustaf Gründgens in der Partie des
Herzogs von Orléans1) einen durchschlagenden Erfolg.
Als Schlager noch heute weithin bekannt
"Oh
Gott, wie sind wir vornehm", damals interpretiert von Hilde Hildebrand und Gustaf Gründgens.
Porträt Gustaf Gründgens
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen
Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Körperschaft/Autor: Ungenannt; © ÖNB/Wien;
Datierung: ungenannt
Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO300173/02) |
1932 begann Gründgens Arbeit am "Preußischen Staatstheater"1) in Berlin,
gleich mit seiner ersten Rolle des Mephisto in Lothar Müthels1) Inszenierung von Goethes
"Faust I"1) feierte Gründgens
an der Seite von Werner Krauss als Faust und
Käthe Gold als Gretchen
Triumphe, gehörte fortan zu den Charakterdarstellern schlechthin und interpretierte die großen Rollen der dramatischen Weltliteratur.
Herbert Ihering1)
schrieb damals im "Berliner Börsen-Courier"
(03.12.1932) unter anderem: "Eins kann man nicht leugnen: Spannung erzeugt ein Schauspieler
wie Gustaf Gründgens, wo immer er auftritt. (
) Gründgens spielt den Agenten Fausts, einen Manager Schmelings,
einen Stellenvermittler der Hölle. Er agitiert und treibt an, ein Demagoge, ein Unterhändler. (
) Er ist Kabarettsänger
und Charleys Tante, Kavalier und zierige Dame. Er blitzt und funkelt. Er spielt ein naives Zaubermärchen mit lächelndem Snobismus.
Er spielt hundert Variationen über das Thema Mephisto, aber niemals das Thema selbst. Er spielt Bemerkungen zum Mephisto,
witzige Fußnoten gegen die Goethe-Philologen, aber niemals den neuen, modernen Mephisto
selbst."3)
1933 wurde Gründgens durch Hermann Göring zum künstlerischen Leiter des
"Preußischen Staatstheaters"
ernannt, ein Jahr später folgte die Ernennung zum Intendanten des
"Preußischen
Staatstheaters" und zum "Staatsschauspieler"; 1936 verlieh man ihm den Titel
"Preußischer Staatsrat". Von 1937
bis 1945 war Gründgens Generalintendant der "Preußischen
Staatstheater", unter seiner Leitung standen vornehmlich deutsche
Klassiker auf dem Spielplan. Furore machte er beispielsweise 1941 mit
seiner Neuinszenierung von "Faust I", bei der er, wie auch
bei "Faust II"1) (1942),
Regie führte und erneut als Mephisto brillierte eine
Figur, mit der er Theatergeschichte schrieb und die untrennbar mit dem Namen
Gründgens verbunden bleibt.
Die filmische Laufbahn von Gründgens hatte 1930 zunächst mit
prägnanten Nebenrollen in Gesellschaftskomödien und Melodramen begonnen,
meist verkörperte er elegante Intriganten, kalte Intellektuelle,
zynische Snobs, Lebemänner und Bösewichter, die ihm beeindruckend zu
Gesicht standen. Als Gentleman-Gauner mit Monokel hetzte er Peter Lorre
in "M Eine
Stadt sucht einen Mörder"1) (1931)
durch die Berliner Unterwelt, und als eiskalter adliger Hahnrei mit
geschliffenen Umgangsformen rächte er sich in
"Liebelei"1) (1933) an seinem Rivalen. Für den positiven
Helden fehlte ihm alles, für Komödien, Historienschinken oder
Propagandafilme obwohl er sie spielte war das
scharfsinnig-psychologisierende Gestaltungstalent dieses Schachspielers
unter den Schauspielern verschwendet. Auch wenn er als
Oscar Wilde-Weltmann in "Eine Frau ohne
Bedeutung"1) (1936) mit feinziselierten Wortarabesken glänzte, wird
er für das Kino nennenswert bleiben als Akteur, der "in kleinen,
bösen Rollen als prägnanter Charakterdarsteller unerfreulicher
Charaktere" (Friedrich Luft1)) auftrat.4)
In verschiedenen Filmen der 1930er und 1940er Jahre wurde Gründgens
öfter auch als positive männliche Figur besetzt, jedoch blieb er mit
diesem Typus, bis auf wenige Ausnahmen wie als Friedemann Bach1)
in dem gleichnamigen Film1)
aus dem Jahre 1941, weniger eindrucksvoll. Er präsentierte sich beispielsweise in Streifen wie Hans Behrendts
"Danton"1) (1931),
wo er neben einem großartigen Fritz Kortner in der Titelrolle
des Georges Danton1)
dessen Gegenspieler Robespierre1) verkörperte, als
französischer König Karl VII.1) in Hans Steinhoffs
Historienepos "Das
Mädchen Johanna" (1935) mit Angela Salloker als
Johanna von Orléans1) oder
als Pantomime Jean-Gaspard Deburau1) in
der ebenfalls von Steinhoff in Szene gesetzten Geschichte "Tanz auf dem Vulkan"1) (1938),
einer Mischung aus Spielfilm, Historienfilm und Revuefilm. Aber auch in dem antibritischen
NS-Propagandafilm "Ohm Krüger"1) (1941)
mit Emil Jannings
als südafrikanischer Politiker Paulus Kruger1) trat Gründgens (gezwungenermaßen) in Erscheinung, wo er den englischen Ministerpräsidenten
Joseph Chamberlain1) mimte. 1938 hatte Gründgens bei der "Terra
Filmkunst GmbH"1) eine eigene Herstellungsgruppe übernommen,
führte Regie bei der Fliegerkomödie "Kapriolen"1) (1937) und inszenierte mit
Ehefrau Marianne Hoppe in der Hauptrolle mit
"Der Schritt vom Wege"1) (1938) eine
vielbeachtete Adaption des Fontane-Romans "Effi Briest"1).
Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde Gründgens von den Sowjets in Berlin
verhaftet und für neun Monate im "Speziallager Jamlitz"1) interniert. Ausschlaggebend für seine Entlassung
aus der Haft im Rahmen der Entnazifizierung1)
war unter anderem die intensive Bemühung des Schauspielers Ernst Buschs1)
(1900 1980), den Gründgens während des Zweiten Weltkriegs
durch seine Intervention bei Göring vor dem Galgen gerettet hatte. Weitere
prominente Künstler und deren Familien, die Gründgens vor den
Nazi-Schergen bewahrte, waren unter anderem der Hamburger Intendant Erich Ziegel
(1876 1950), die Schauspieler(innen) Wolfgang Kühne1)
(1905 1969), Adelheid Seeck (1913 1973)
und Pamela Wedekind1)
(1906 1986) sowie sein Freund und persönlicher Referent
Erich Zacharias-Langhans. Auch die Theater- und Filmlegenden Paul Bildt
(1885 1957) und Paul Henckels
(1885 1967) Bildt hatte eine jüdische Frau und
Henckels war durch seinen Vater Paul Abraham Henckels Halbjude ,
die mit ihren Familien immer durch Gründgens geschützt worden waren,
setzten sich für den großen Theatermann ein. Aus Berlin (initiiert von
Paul Wegener) und München
(initiiert von Erich Kästner1)
und Axel von Ambesser)
wurden Sammelschreiben an die Sowjets geleitet, die erfolgreich zur
Freilassung Gründgens beitrugen.
Portrait Gustaf Gründgens
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0163852)
Eigentümer / © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
→Bildinfo
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
|
|
Bereits 1946 konnte Gründgens seine Bühnenkarriere fortsetzen,
zwischen 1947 und 1951 war er Generalintendant der
"Städtischen Bühnen" in Düsseldorf, 1952 gründete er in
Düsseldorf die selbständige "Schauspielhaus GmbH", das
spätere "Düsseldorfer
Schauspielhaus"1); der Platz vor
dem Schauspielhaus wurde nach dem großen Mimen benannt
("Gustaf-Gründgens Platz"). 1955 übernahm er als
Generalintendant die Leitung des "Deutschen Schauspielhauses"1) in
Hamburg, brachte unter anderem neben Klassikern Stücke der Moderne von Hans Henny Jahnn1) und
Bertolt Brecht1) auf die Bühne.
Seine Inszenierung von Goethes "Faust I" aus dem Jahre 1957 mit Will Quadflieg als
Faust, Antje Weisgerber als Gretchen,
Elisabeth Flickenschildt
als Marthe Schwerdtlein und natürlich Gründgens als
eindrucksvollem Mephisto gilt bis heute als Meilenstein in der
Theatergeschichte. "Den Eingeweihten war klar, dass der Theatermagier Gründgens nicht einen
"entrümpelten", sondern einen zeitlosen "Faust" auf die Bühne bringen wollte, und das gelang ihm in einer denkwürdigen Premiere. (
) Seit seinen Anfänger
als Schauspieler war "Faust" für Gründgens eines der zentralen Themen seiner künstlerischen Entwicklung, und besonders
den Mephisto hatte er unzählige Male gespielt. Was ihn zu der schließlich zeitlosen Inszenierung befähigte,
die am Ostermontag 1957 das Publikum erst ergriffen und dann begeistert reagieren ließ, hat sein Freund und
Biograf Curt Riess1) richtig formuliert. (
) Weltweit, in Moskau wie in New York, feierte Gründgens mit dieser
Inszenierung Triumphe. Das Moskauer Gastspiel im Dezember 1959 ließ Boris Pasternak1) in seinem Haus in
Peredelkino1) voller
Begeisterung zur Feder greifen: "Ich danke Ihnen und in Ihrer Person der ganzen Truppe für all das Wahre und Große, das
Sie alle mich sehen und empfinden ließen."" kann man unter anderem bei www.welt.de
lesen. 1960 entstand unter der Regie von
Gründgens Adoptivsohn bzw. Lebensgefährten Peter Gorski1)
diese legendäre Aufführung als
Filmversion1).
Kurz zuvor hatte Gründgens in der Komödie
"Das Glas Wasser"1) 1960),
die Helmut Käutner1) nach dem Bühnenstück "Un verre d'eau"1)
des Franzosen Eugène Scribe1) in Szene gesetzt hatte, als Sir Henry St. John
zusammen mit Liselotte Pulver
und anderen Stars jener Jahre noch einmal einen Leinwanderfolg feiern können
→ Übersicht Filmografie.
Seinen letzten Bühnenauftritt hatte Gründgens in Hamburg als spanischer König
Philipp II.1)
in dem Schiller-Drama "Don Karlos"1)
mit Sebastian Fischer1) in der Titelrolle (Premiere: 20.11.1962,
mit der "Hamlet"1)-Inszenierung
und Maximilian Schell
als Titelheld lieferte er die letzte Arbeit als Regisseur ab. Seine
Einstellung zur Regie formuliert Gründgens in seiner Schrift " Wirklichkeit des
Theaters" aus dem Jahre 1953 folgendermaßen: "Regie als theatralische Ausdrucksform ist niemals und darf
niemals Selbstzweck sein, sondern immer nur Mittel zum Zweck. Der Regisseur ist der natürliche Vermittler zwischen
dem Dichter und dem Publikum. (
) Der gute Regisseur darf keine
eigene Auffassung vom Werk haben, sondern es muß sein Talent ausmachen, daß er die Auffassung des Dichters wiedergeben kann." → Übersicht
(Auszug) Arbeiten am Theater.
Zur Spielzeit 1962/63 bzw. im Sommer 1963 legte Gründgens überraschend die Intendanz in Hamburg
nieder und ging auf eine Weltreise. Wenig später starb der große
"Theatermann" in der Nacht vom 6. zum 7. Oktober 1963 in
Manila1) auf den Philippinen
im alter von 63 Jahren an einer Magenblutung. Ob diese von einer
Überdosis Schlaftabletten ausgelöst wurde, ob es Suizid oder ein Unfall
war, wurde nie eindeutig geklärt. Sein diesbezügliches Vermächtnis
schrieb er auf einen Briefumschlag: "Ich habe glaube ich zu viel
Schlafmittel genommen, mir ist ein bißchen komisch, laß mich ausschlafen."
(Thomas
Blubacher1):
"Gustaf Gründgens") Die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof Ohlsdorf1) in Hamburg,
neben dem Grab von Ida Ehre, der Prinzipalin der "Hamburger
Kammerspiele", und in unmittelbarer Nähe zu Jürgen Fehling → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons
sowie knerger.de.
Nach seiner kurzen Ehe (Heirat 1926, Scheidung 1929) mit Erika Mann1)
(1905 1969) hatte Gründgens am 22. Juni 1936 die
Schauspielerin Marianne Hoppe
(1909 2002) geheiratet, mit der er zehn Jahre lang verbunden
blieb. Die Ehe existierte jedoch nur auf dem Papier, die Hoppe erklärte
später einmal, dass die Ehe nie vollzogen worden sei und nur dazu gedient
habe, dem homosexuellen Gründgens im Nazi-Deutschland Schutz vor Verfolgung
zu geben bzw. ihre eigene Karriere fördern.
Die Rolle Gründgens im Nazi-Deutschland ist umstritten, seine Gegner werfen
ihm politischen Opportunismus vor, andere befürworten seine Zusammenarbeit
mit den Nazis, weil er auf dieser Grundlage eine gewisse künstlerische
Tradition habe bewahren und retten können.
|
Über 30 Jahre lang war
er die wohl faszinierendste Gestalt des deutschen Theaters gewesen. Auf der
Bühne genial, als "Mephisto" den er 1932
erstmals spielte unerreicht, als Intendant und Regisseur
wegweisend, politisch jedoch wegen seiner Nähe zum Dritten Reich schwer
belastet.5)
Anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers
bezeichnete die "Die Frankfurter Allgemeine Zeitung" ihn als einen
"Mitmacher, der nicht mitmachte", die "Berliner Zeitung"
schrieb unter anderem "Gründgens hat das Theater nicht missbraucht,
nicht in den Dienst ideologischen Terrors gestellt." Klaus Manns
vielgelesener Exilroman "Mephisto"1)
mit dem Untertitel "Roman einer Karriere" aus dem
Jahre 1936 beschreibt die Laufbahn Gustaf Gründgens' (im Buch als
"Hendrik Höfgen" deutlich identifizierbar) am schärfsten,
Gründgens habe, so Mann, "seine Künstler-Seele schamlos an die Nazis
verkauft". Anfang der 1980er Jahre verfilmte István Szabó1) den
seit 1966 auf Antrag von Gründgens' Adoptivsohn Peter Gründgens-Gorski1)
(1921 2007) in
Deutschland gerichtlich verbotenen Roman (→ das Verbot) unter dem Titel
"Mephisto"1)
(1981) mit Klaus-Maria Brandauer
in der Hauptrolle. Das Verbot ist bis
heute rechtsgültig, wurde jedoch durch die 1981 im "Rowohlt Verlag"
erschienene Taschenbuchausgabe faktisch aufgehoben.
Gustaf Gründgens als Mephisto in Goethes "Faust"
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_hauptkatalog_0158526)
Eigentümer / © SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Foto: Clausen →Bildinfo
Quelle: www.deutschefotothek.de;
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017
|
Zum "runden" Geburtstag der Theaterlegende, die zu den
schillerndsten und zugleich umstrittensten Gestalten der deutschen
Theaterszene gehörte, fanden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, so präsentierte
beispielsweise die Berliner Staatsbibliothek vom 22.12.1999 bis zum 12.02.2000 eine Dokumentenschau
aus dem Nachlass des Schauspielers und Regisseurs. Bereits 1965 war von
Curt Riess1) die Biografie
"Gustaf Gründgens" erschienen, 1999 veröffentlichte
Peter Michalzik1) das Buch "Gustaf Gründgens. Der Schauspieler und die Macht",
in dem der Autor das
Porträt eines charismatischen, theaterbesessenen Mannes, ungreifbar und
gierend nach gesellschaftlichem Aufstieg, nachzeichnet. Jenseits von
Glorifizierung oder Dämonisierung beschreibt Peter Michalzik Gründgens'
Werdegang als Schauspieler, untersucht dessen Verhältnis zu den Größen
des Nazi-Regimes und zeigt, wie es zu dem Mythos "Gründgens"
kommen konnte.
Eine weitere Lebensbeschreibung des legendären Theatermannes ist das Buch
von Dagmar Walach "Gustaf Gründgens. Aber ich habe nicht mein Gesicht.
Eine deutsche Karriere", das ebenfalls 1999 erschienen ist. Die Autorin,
verantwortliche Organisatorin der Gründgens-Ausstellung in der Berliner
Staatsbibliothek, schaut hinter die Kulissen und erläutert die Facetten und
Widersprüchlichkeiten seiner Person. 2005 kam von Carola Stern1)
das Werk "Auf den Wassern des Lebens. Gustaf Gründgens und Marianne Hoppe" auf den
Markt→ spiegel.de.
Von Thomas Blubacher1) stammt "Gustaf Gründgens. Biografie" (2013),
von Renate Berger1) "Tanz auf dem Vulkan. Gustaf Gründgens und Klaus Mann" (2016) → Literatur bei Wikipedia.
Der schriftliche Nachlass Gründgens wird von der Berliner "Akademie
der Künste"1) verwaltet → "Gustaf-Gründgens-Sammlung".
Porträt Gustaf Gründgens 1939
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen
Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Körperschaft: Weltbild; © ÖNB/Wien;
Datierung: 1937
Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 583/1)
|
|
|
|
Neben dem "Gustaf-Gründgens Platz" erinnert in Düsseldorf im
Hofgarten1)
(im Terrassengarten auf der Nordseite des "Düsseldorfer Schauspielhauses")
ein 1984 von Peter Rübsam1)
geschaffenes Denkmal an den legendären Künstler. Die zugehörige Gedenkplatte trägt
die Worte: "Er liebte es nicht den Vorhang zu öffnen hinter dem er sich selbst verbarg. Wir wollen nach seinem Tod nicht zudringlicher werden als zu seinen
Lebzeiten." → Fotos bei Wikimedia Commons der Statue bzw. der Gedenkplatte.
Am Geburtshaus (Graf-Adolf-Str. 92) von Gustaf Gründgens befindet sich eine
vom Heimatverein 2Alde Düsseldorfer" gestiftete Plakette
mit der Inschrift: "Der bedeutendste deutsche Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter unseres Jahrhunderts wurde
hier am 22. Dez. 1899 geboren."
Gustaf Gründgens-Plakette
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Wikimedia-Nutzer Nicola
Lizenz: CC BY-SA 4.0
|
|
2011 wurde in Hamburg ein mit 15.000 Euro dotierter "Gustaf-Gründgens-Preis"
ins Leben gerufen, initiiert durch das "Ernst Deutsch Theater"1)
sowie den "Lions Clubs International"1) und gestiftet
von der Hamburger "Mercedes-Benz"-Niederlassung, in Erinerung an den bedeutenden Theatermann Gustaf Gründgens erinnern,
der als Schauspieler, Regisseur und Intendant Theatergeschichte geschrieben hat.
Mit dem alle zwei Jahre vergebenen Preis sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die mit ihrem
Schaffen die darstellende Kunst in Hamburg und darüber hinaus geprägt haben.
Bisher ausgezeichnet wurden der US-amerikanische Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor
John Neumeier1) (2012),
der niederländische Theater- und Filmproduzent Joop van den Ende1) (2015), der
iranisch-deutsche Künstler Michel Abdollahi1) sowie
am 14. April 2019 der deutsche Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Joachim Meyerhof1)
→ gustaf-gruendgens-preis.de.
Anfang März 2023 erschin im "Schüren Verlag"1) das von Kristina Höch
verfasste Werk "Gustaf Gründgens Filmische Arbeiten 19301960". Auf der
Website hhprinzler.de
wird unter anderem ausgeführt: "Die Filmbeschreibungen der Autorin sind äußerst präzise. Sie geht auf die Handlung,
die Hintergründe der Produktion und die Rezeption ein, wobei der politische Background
eine wichtige Rolle spielt. Natürlich zieht sie oft die Gründgens-Biografie von
Thomas Blubacher1) (Leipzig 2013) zu Rate.
Ein eigenes Kapitel widmet Kristina Höch den nicht realisierten und abgelehnten Filmprojekten, darunter auch
JUD SÜSS1) von
Veit Harlan. Mit insgesamt 1.605 Fußnoten sichert sie sich wissen-schaftlich ab.
Aber das ist nicht hinderlich für die Lektüre, die insgesamt spannend bleibt. Abbildungen in guter
Qualität machen den Text anschaulich. Ein beeindruckendes Buch!"→ schueren-verlag.de
|
|
Siehe auch Wikipedia,
www.dhm.de,
www.cyranos.ch,
prisma.de,
filmportal.de,
deutsche-biographie.de Fotos
bei www.virtual-history.com
|
Fremde Links: 1) Wikipedia,
Quellen:
2) deutsches-filminstitut.de (Seite nicht mehr abrufbar)
3) "Henschel Theaterlexikon", Hrsg. C.
Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 291293)
4) "Lexikon der deutschen Film- und TV-Stars" von Adolf
Heinzlmeier/Berndt Schulz,
Ausgabe 2000, S. 136
5) www.prisma.de
|
|
Theater-Wirken (Auszug)
Quelle (überwiegen): "Henschel Theaterlexikon",
Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 291293)
sowie
"Akademie der Künste", Berlin (Gustaf-Gründgens-Sammlung) → archiv.adk.de
(Fremde Links: Wikipedia; R = Regie, P = Premiere, UA =
Uraufführung, DE = Deutsche Erstaufführung)
|
"Hamburger
Kammerspiele"
"Theater in der Josefstadt", Wien
"Deutsches Theater",
Berlin
"Preußisches Staatstheater",
Berlin ("Schauspielhaus Berlin")
- 1932/33: Mephisto in "Faust I" von Johann
Wolfgang von Goethe, mit Werner
Krauss als Faust und
Käthe Gold als Gretchen
(R: Lothar Müthel;
P: 02.12.1932; Wiederaufnahme 1935/36 ( P: 30.12.1935)
mit Marianne
Hoppe als Gretchen)
- 1932/33: Mephisto in "Faust II" von Johann Wolfgang von
Goethe, mit Werner Krauss als Faust (R: Gustav
Lindemann; P: 21.01.1933)
- 1933: Dr. Franz Jura in "Das Konzert" von
Hermann Bahr (R: ?; u. a. mit
Emmy
Sonnemann, der 2. Frau von Hermann Göring)
- 1934: Riccaut de la Marlinière in "Minna von Barnhelm" von
Gotthold
Ephraim Lessing mit Emmy Sonnemann in der Titelrolle
und Paul Hartmann als Major von Tellheim (R: Gründgens)
- 1934/35: Polizeiminister Joseph
Fouché in "Hundert Tage", nach "Campo di maggio" von Benito Mussolini und
Giovacchino Forzano
über Kaiser Napoléon
Bonaparte (R: Franz Ulbrich;
P: 15.02.1934)
→ Verfilmung 1934 bei Wikipedia, filmportal.de
- 1934/35: Regie bei "König Lear" von
William Shakespeare mit Werner
Krauss in der Titelrolle, sowie u. a.
Hermine Körner
(Goneril),
Maria Koppenhöfer (Regan), Käthe
Gold (Cordelia), Walter Franck
(Narr), Bernhard
Minetti (Edmund)
und Friedrich Kayssler
(Graf von Kent) (P: 23.12.1934)
- 1935/36: Regie bei "Egmont"
von Johann
Wolfgang von Goethe mit Paul Hartmann in
der Titelrolle (P: 07.11.1935)
- 1935/36: Titelrolle in "Hamlet" von William Shakespeare
(R: Lothar Müthel;
P: 01.1936; Marianne Hoppe als Ophelia)
- 1935/36: Regie bei "Der tolle Tag
oder Figaros
Hochzeit" von Beaumarchais,
u. a mit Paul Hartmann als Graf Almaviva (P: 03.06.1936)
- 1936/37: Don Juan in "Don Juan und Faust" von
Christian Dietrich Grabbe, mit Eugen Klöpfer als
Doktor Faust und
Käthe Dorsch als Donna
Anna; u. a, Bernhard
Minetti als Ritter (R: Jürgen Fehling;
P: 05.12.1936)
- 1936/37: Regie bei "Hans Sonnenstößers Höllenfahrt" von
Paul Apel in der Neufassung von Gustaf Gründgens (P: 27.10.1936)
→ Kurzinhalt bei felix-bloch-erben.de
- 1937: Regie bei "Was ihr wollt" von William Shakespeare
(u.a. mit Marianne Hoppe (Viola),
Theo Lingen (Malvolio)
und Hannes Stelzer (Sebastian))
- 1937/38: Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla, in "Emilia
Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing,
mit Marianne Hoppe in der Titelrolle (R: Gründgens;
P: 29.09.1937, "Kleines Haus")
- 1937/38: Friedrich II. in "Der Siebenjährige Krieg"
(UA) von Hans Rehberg (R: Gründgens; P:
05.04.1938)
- 1938/39: Maler Louis Dubedat in "Der Arzt am Scheideweg" von George
Bernard Shaw (R: Wolfgang Liebeneiner; P: 29.10.1938)
→ Info zum Inhalt
- 1938/39: Regie bei "Die
Zauberflöte" von Wolfgang
Amadeus Mozart (am Dirigentenpult: Herbert von Karajan; P: 18.12.1938)
- ab 1939: Regie bei dem Lustspiel "Johann" (UA:
14.02.1939) von Theo
Lingen, mit Lingen in der Titelrolle des
Kammerdieners Johann Schmidt
- 1939: Titelrolle des Richard
II. in "Richard II." von
William Shakespeare
(R: Jürgen Fehling)
- 1939: Regie bei "Die Königin Isabella" (UA) von Hans Rehberg
mit Hermine Körner als Isabella,
Marianne Hoppe als Juana
(P: 07.04.1939)
→ Foto emuseum.duesseldorf.de
- 1939/40: Regie bei "Dantons Tod" von Georg Büchner,
mit Gustav
Knuth als Georges
Danton, Bernhard
Minetti als
Robespierre
(P: 09.12.1939)
- 1940: Titelrolle in "Die Verschwörung des Fiesco zu
Genua" von Friedrich
Schiller (R: Karl Heinz Stroux)
- 1940: Regie bei "Cavour" ("Villafranca", DEA) von Benito Mussolini und
Giovacchino
Forzano, u.a. mit
Paul Hartmann
als Victor Emanuel
(P: 09.05.1940)
- 1941: Titelrolle in "Julius
Caesar" von William Shakespeare (R: Jürgen Fehling)
- 1941/42: Mephisto in "Faust I" von
Johann Wolfgang von
Goethe mit Paul Hartmann
als Faust (R: Gründgens; P: 11.10.1941)
- 1941/42: Mephisto in "Faust II" von Johann Wolfgang von
Goethe mit Paul Hartmann als Faust (R: Gründgens; P: 06.1942)
- 1942/43: Orest in "Iphigenie auf Tauris" von
Johann Wolfgang von Goethe, mit Maria Koppenhöfer in der Titelrolle
(R: Lothar Müthel;
P: 25.12.1942)
- 1944: Franz Moor in "Die Räuber" von
Friedrich Schiller (R: Gründgens)
|
Maria Koppenhöfer als Iphigenie und Gustaf Gründgens als Orest in
"Iphigenie auf Tauris" von Johann Wolfgang von Goethe
am "Staatlichen Schauspielhaus" in Berlin
unter der Regie von Lothar Müthel
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen
Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Körperschaft: Scherl Bilderdienst; © ÖNB/Wien;
Datierung: 02.01.1943
Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 1151/2) |
"Wiener Staatsoper"
"Städtischen Bühnen" / "Düsseldorfer
Schauspielhaus" (1947 bis 1955 Generalintendant)
- 1947/48: Titelrolle in "König Ödipus" von
Sophokles (R: Karl-Heinz Stroux;
P: 15.09.1947)
- 1947/48: Oreste in "Die Fliegen" von
Jean-Paul Sartre,
u. a. mit Marianne Hoppe (Elektra),
Elisabeth Flickenschildt (Klytemnästra),
Heinrich Fürst (Aegist),
Peter Esser
(Jupiter)
(Regie: Gründgens; P: 07.11.1947)
→ www.zeit.de,
spiegel.de
- 1947/48: Autor Boris Alekseevič Trigorin in "Die
Möwe" von Anton
Tschechow (R: Gründgens; P: 03.04.1948)
- 1947/48: Christian Maske in "Der Snob" von
Carl Sternheim,
u. a. mit Ludwig Linkmann (Theobald Maske),
Erna Möller (Marianne von Palen), Elisabeth Flickenschildt (Sybil Hull) (R: Gründgens)
- 1948/49: Titelrolle in "Torquato Tasso" von
Johann
Wolfgang von Goethe (R: Gründgens; P: 14.01.1949)
→ siehe auch Hörspiel-Fassung vom 23.10.1950 bei hoerspiele.dra.de
/ CD-Edition
- 1949/50: Sir Robert Morton in "Der Fall Winslow" von Terence Rattigan
(R: Ludwig
Cremer; P: 25.10.1949) → Verfilmung 1948
- 1949/50: Mephisto in "Faust I" von
Johann Wolfgang von Goethe, mit Paul Hartmann als Faust und
u. a. mit
Elisabeth Flickenschildt als Marthe Schwerdtlein (R: Gründgens) → Informationen zum Hörbuch
→ siehe auch Hörspiel-Fassung aus dem Jahre 1954 bei hoerspiele.dra.de
/ CD-Edition
- 1949/50: Titelrolle in "Hamlet" von
William Shakespeare,
u. a. mit Gerhard Geisler (König Claudius),
Günther Lüders (Polonius),
Otto Griess (Horatio), Karl Worzel (Laertes), Imo Moszkowicz (Rosenkranz),
Kurt Langanke (Güldenstern),
Max Eckard (Fortinbras),
Wolfgang Wahl (Hauptmann des
Fortinbras), Elisabeth Flickenschildt
(Königin Gertrude, Hamlets Mutter),
Solveig Thomas (Ophelia)
(R: Ulrich Erfurth; P: 22.12.1949)
- 1950/51: Regie bei "Der Familientag" (DE von "The Family Reunion") von
T. S. Eliot,
u. a. mit Elisabeth Flickenschildt (Lady Amy,
verwitwete Lady Monchensey, Gerda Maurus
(Iva, ihre Schwester) und Sybille Binder
(Agatha), Paul Henckels (Charles Piper),
Heinz Drache (Harry, Lord Monchensey, Amys ältester Sohn)
→ Hörspiel-Fassung bei hoerspiele.dra.de
- 1950/51: Sir Henry Harcourt Reilly in "Die Cocktail Party" (DE) von T. S. Eliot, u.a. mit Günther Lüders (Edward Chamberlayne),
Elisabeth Flickenschildt ( Julia, Mrs. Shuttlethwaite), Marianne Hoppe (Celia Copplestone)
(R: Gründgens; P: 09.12.1950)
→ Hörspiel-Fassung vom 07.02.1951 bei hoerspiele.dra.de
|
Marianne Hoppe als Celia Copplestone mit
Gustaf Gründgens als der anfangs unbekannte Gast
in "Die Cocktailparty" von T. S. Eliot
anlässlich eines Gastspiels am
Berliner "Schillertheater"
Regie: Gustaf Gründgens
Quelle: Deutsche
Fotothek, (file: df_pk_0000975_002)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Abraham Pisarek
Urheber: Abraham Pisarek (19011983); Datierung:
ungenannt;
Quelle: www.deutschefotothek.de
Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017 |
- 1950/51: Josef K. in "Der Prozess" (DE) nach dem Roman
von Franz Kafka (R: Gründgens/Ulrich Erfurth)
- 1951: Franz Moor in "Die Räuber" von
Friedrich
Schiller (R: Gründgens; Aufführung zur Eröffnung des neuen
"Schauspielhauses" am 13. September 1951)
- 1952: Regie bei "Der Alpenkönig und der Menschenfeind"
von Ferdinand
Raimund, u.a. mit Fritz
Kortner (Herr von Rappelkopf)
und Hilde Sochor (Lieschen)
- 1952: Titelrolle in "Heinrich IV." von
Luigi Pirandello, u.a. mit Sybille Binder als Marchesa Mathilde
(R: Gründgens; P: 20.04.1952)
- 1952: Kardinal Zampi in "Bacchus" (DE) von Jean
Cocteau, mit Martin Benrath
als Hans (R: Gründgens; P: 10.1952) → www.zeit.de
- 1953: General Ramsay (im Stück) in "Herrenhaus" (UA) von Thomas Wolfe (R: Gründgens)
→ siehe auch Hörspiel-Fassung vom 21.01.1954 bei hoerspiele.dra.de
/ CD-Edition
- 1953: Titelrolle des Wallenstein
in "Wallensteins Tod" von
Friedrich Schiller (R: Ulrich Erfurth)
"Deutsches Schauspielhaus",
Hamburg (1955 bis Sommer 1963 Generalintendant)
- 1955/56: Titelrolle des Wallenstein in "Wallensteins Tod" von
Friedrich Schiller (R: Ulrich Erfurth)
→ www.zeit.de
- 1955/56: Regie bei "Das kalte Licht" (UA) von Carl
Zuckmayer
(P: 03.09.1955); Stück um den jungen Physiker
Kristof Wolters (gespielt von Heinz Reincke),
der in England zwischen die Fronten von Wissenschaft, Spionage, Macht, Moral
und Liebe gerät. Wolters Gegenspieler waren Max Eckard als jovialer
"Genosse Verführer", Werner Hinz als
"Atomdiktator" Sir Elwin,
Richard Münch als
ernst-nobler Vernehmer Mr. Northon von Scotland Yard und Kyra Mladeck als Hjördis Lundborg.
Zuckmayers Stück war angelehnt an den Fall des in England verurteilten Atomspions
Klaus Fuchs.
→ www.zeit.de
- 1955/56: Regie bei "Um Lucretia" von Jean
Giraudoux (u. a. mit Kyra Mladeck als Lucile Blanchard)
- 1956. Titelrolle in "König Heinrich IV." (Teil
1 / Teil
2) von William
Shakespeare (R: Leopold Lindtberg;
eingesprungen für Richard
Münch; P: 04.03.1956)
- 1956: Regie bei "Thomas Chatterton" (UA) von
Hans Henny Jahnn über den Dichter Thomas
Chatterton, gespielt
von Heinz Reincke
(P: 26. 04.1956)
- 1956: Schriftsteller Cliff in "Nichts Neues aus Hollywood"
(UA) von Curt Goetz (R: Gründgens; P: 12.10.1956)
→ Info zum Stück bei theatertexte.de
- 1957: Titelrolle des Archie Rice in "Der Entertainer" von John Osborne (R: Heinz Hilpert;
P: 29.09.1957)→ www.zeit.de
sowie
Verfilmung 1960
mit Sir Laurence Olivier
- 1957: Mephisto in "Faust I" von Johann
Wolfgang von Goethe mit Will Quadflieg als Faust
(R: Gründgens; P: 21.04.1957;
Gastspiele u. a. in Moskau und New York)
→ www.welt.de
→ Verfilmung
(1960) der Inszenierung (R: Peter
Gorski, Gründgens Adoptivsohn bzw. Lebensgefährte)
- 1958: Mephisto in "Faust II" von Johann Wolfgang von
Goethe mit Will Quadflieg als Faust sowie unter anderem
Maria Becker
(Mutter/Erichtho/Sorge/Mater gloriosa), Antje Weisgerber
(Helena), Eduard Marks (Wagner)
(R: Gründgens; P: 09.05.1958; auch Gastspiel am Berliner "Schillertheater"
anlässlich der "Berliner
Festspiele")
→ www,zeit.de
- 1958: Regie bei "Dantons Tod" von
Georg Büchner,
mit Ullrich Haupt
in der Titelrolle des Georges Danton (P: 10.01.1958)
- 1959: Titelrolle des Wallenstein
in "Wallensteins Tod" von Friedrich
Schiller, u.a. mit Werner Hinz (Octavio Piccolomini),
Sebastian Fischer (Max Piccolomini),
Elisabeth Flickenschildt (Gräfin Terzky, Wallensteins Schwägerin) (R: Gründgens)
- 1959: Regie bei "Don Juan und Faust" von
Christian
Dietrich Grabbe, mit Will
Quadflieg als Don Juan (P: 26.02.1959) → www.zeit.de
- 1959: Regie bei "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" (UA)
von Bertolt
Brecht, mit Brecht-Tochter Hanne Hiob
in der Titelrolle und u.a. Hermann Schomberg als Fleischkönig Pierpont Mauler (P: 30.04.1959)
- 1959/60: Cäsar in "Cäsar und Cleopatra" von George
Bernard Shaw, mit Ingrid Andree als Cleopatra
(R: Gründgens; P: 09.1959)
- 1959: Regie bei "Sappho" (UA) von Laurence Durrell, mit
Elisabeth Flickenschildt als Sappho
(P: 21.11.1959)
- 1960: Kandaules, König von Lydien, in "Gyges und sein Ring" von
Friedrich Hebbel, mit Sebastian Fischer (Gyges),
Joana Maria Gorvin
(Rhodope, Kandaules Gemahlin) (R: Gründgens; P: 12.10.1960) → www,zeit.de
- 1960: Prospero in "Der Sturm"
von William
Shakespeare (R: Gustav Rudolf Sellner; P: 22.10.1960)
- 1960: Regie bei "Fräulein Julie"
von August Strindberg,
mit Joana Maria Gorvin
in der Titelrolle (P: 22.11.1960)
- 1961: Regie bei "Actis" (UA) von Laurence Durrell,
mit Joana Maria Gorvin als blinde Skythen-Prinzessin Actis,
Max Eckard
als römischer Feldherr Fabius (P: 22.11.1961)
→ spiegel.de
- 1962: Pianist Gustav Heink in "Das Konzert" von
Hermann Bahr (R: Gründgens; P: 09.05.1962)
- 1962: Philipp II.,
König von Spanien, in "Don Karlos" von
Friedrich
Schiller mit Sebastian
Fischer in der Titelrolle des Don Carlos;
weitere Darsteller u. a.: Antje Weisgerber (Elisabeth von Valois, Gemahlin des Königs),
Joana Maria Gorvin (Prinzessin von Eboli),
Paul Hartmann (Herzog von Alba),
Hermann Schömberg (Domingo, Beichtvater des Königs),
Joseph Offenbach (der Großinquisitor des Königreichs) (R:
Gründgens; P: 20.11.1962) → www.zeit.de
- 1963: Regie bei "Totentanz" von August Strindberg,
u. a. mit Werner Hinz als Kapitän Edgar,
Joana Maria Gorvin
als dessen Frau Alice, Richard Münch
als Vetter Kurt (P: 18.01.1963; auch TV 1964 → Info)
→ www,zeit.de
- 1963: Regie bei "Hamlet" von
William Shakespeare,
mit Maximilian Schell in der Titelrolle,
u. a. mit Marianne Hoppe (Königin Gertrude,
Witwe des Königs), Ullrich Haupt
(Hamlets Vertrauter Horatio), Charles Brauer (Rosenkranz),
Uwe Friedrichsen (Güldenstern),
Josef Offenbach (Totengräber)
(P: 14.04.1963; letzte Theater-Arbeit Gründgens)
"Salzburger Festspiele"
|
|
|
Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database,
filmportal.de (Fremde
Links: filmportal.de, Wikipedia) |
Kinofilme als Darsteller
- 1930: Ich glaub' nie mehr an eine Frau
(als Jean)
- 1930: Brand in der Oper
(als Generaldirektor Otto van Lingen)
-
1930: Va Banque
(Kriminalkomödie; als Privatdetektiv John
James Brown)
- 1930: Hokuspokus
(nach der Komödie von Curt
Goetz; als Staatsanwalt Dr. Wilke)
-
1931: Luise, Königin von Preußen
(über Königin
Luise = Henny
Porten; als König Friedrich
Wilhelm III.) → filmportal.de
- 1931: Danton
(mit Fritz
Kortner als Georges
Danton; als Robespierre) →
filmportal.de
-
1931: Der Raub der Mona Lisa
(als der Unbekannte) → filmportal.de
- 1931: Yorck
(über Ludwig
Graf Yorck von Wartenburg = Werner
Krauss; als Karl
August Fürst von Hardenberg) → filmportal.de
-
1931: M Eine
Stadt sucht einen Mörder (Regie: Fritz
Lang; als Ganovenführer "Schränker") → filmportal.de
- 1932: Teilnehmer antwortet nicht
(als Fahrlehrer)
-
1932: Die Gräfin von Monte-Christo
(als "Baron")
- 1932: Eine
Stadt steht kopf (nach Motiven der Komödie "Der
Revisor" von Nikolai
Gogol; ungenannte Nebenrolle;
auch Regie, Produktionsleiter und Liedtexter) → filmportal.de
- 1933: Der Tunnel
/ Le tunnel (nach dem Roman
von Bernhard Kellermann; als Woolf, Präsident des
geldgebenden Syndikats)
-
1933: Die schönen Tage von Aranjuez
(nach einem Bühnenstück von Hans
Székely und Robert
A. Stemmle; als Alexander,
Komplize von Hochstaplerin Olga = Brigitte
Helm) → filmportal.de
-
1933: Liebelei
/
Une histoire d'amour (nach dem Schauspiel
von Arthur Schnitzler; Regie: Max Ophüls;
als Baron Eggersdorf) → filmportal.de
-
1934: Schwarzer Jäger Johanna
(nach dem Roman von Georg
von der Vring; als Dr. Frost, politischer Agent) → filmportal.de
- 1934: So endete eine Liebe
(als Fürst
von Metternich) → filmportal.de
-
1935: Hundert Tage
(nach dem Bühnenstück "Campo di maggio" von Benito Mussolini und
Giovacchino Forzano
über
Kaiser Napoléon
Bonaparte = Werner
Krauss; als Polizeiminister Joseph
Fouché) → filmportal.de
- 1934: Das Erbe von Pretoria
(nach Motiven des Romans "Die Reise nach Pretoria" von
Ludwig von Wohl;
als hinterlistiger Eugen Schliebach)
- 1935: Das Mädchen Johanna
(über Johanna
von Orléans = Angela
Salloker; als König
Karl VII. von Frankreich) → filmportal.de
-
1935: Pygmalion
(nach dem Theaterstück
von George Bernhard Shaw; als Professor Higgins) → filmportal.de
- 1936: Eine Frau ohne Bedeutung
(nach der Komödie
von Oscar Wilde; als Lord George Harford-Illingworth, Marianne
Hoppe
als Hester Worsley) → filmportal.de
-
1937: Kapriolen
/ Liebe im Gleitflug
(mit Gattin Marianne
Hoppe als Mabel Atkinson; als Jack Warren; auch Regie) → filmportal.de
- 1938: Tanz auf dem Vulkan
(als Jean-Gaspard
Deburau) → filmportal.de
- 1941: Friedemann Bach
(nach dem Roman "Friedemann Bach" von Albert
Emil Brachvogel; als Komponist Wilhelm
Friedemann Bach,
ältester Sohn von Johann
Sebastian Bach,
dargestellt von Eugen
Klöpfer; Gründgens auch künstlerische Ober- bzw. Herstellungsleitung)
→ filmportal.de
-
1941: Ohm Krüger
(über Paulus
Kruger = Emil
Jannings; Vorbehaltsfilm;
als Joseph
Chamberlain) → filmportal.de
-
1958: Das
gab's nur einmal (Kompilationsfilm; Archivmaterial)
- 1960: Das Glas Wasser
(nach dem Lustspiel
von Eugène Scribe; als Sir Henry St. John, später Lord
Bolingbroke) → filmportal.de
-
1960: Faust.
Der Tragödie Erster Teil (Verfilmung der Inszenierung von Goethes
"Faust I" von Gustaf Gründgens
am "Deutschen
Schauspielhaus", Hamburg mit Will Quadflieg
als Faust; als Mephisto; auch künstlerische
Oberleitung)
→ filmportal.de,
deutsches-filminstitut.de
Kinofilme als Regisseur
|
|