Am 12. März 1969 brachte das ZDF eine humorvoll-abenteuerliche Serie auf den
vorabendlichen Bildschirm, in der zur Abwechslung mal kein US-Held das Sagen
hatte, auch wenn der Titel dies vermuten ließ. "Percy Stuart"
hieß die Reihe bzw. der Titelheld, der bis Mitte der 1920er Jahre in
Groschenromanen schon sehr erfolgreich die entsprechende Leserschaft
fasziniert hatte.
Im Verlag Mignon in Dresden kam Ende 1913 unter dem Titel "Lord Percy vom Excentric Club.
Der Held und kühne Abenteurer in 197 geheimnisvollen Aufgaben" eine neue Groschenroman-Reihe heraus.
Der Verleger hatte die Abenteuerserie vorschnell auf 197 Episoden beschränkt, ohne den Erfolg zu ahnen,
den diese Serie auslösen sollte.
Im Mittelpunkt steht ein englischer Lord, der als Mitglied in den angesehenen Excentric-Club
in London aufgenommen werden möchte. Um dies zu erreichen, muss er 197 Aufgaben lösen, die der Club ihm stellt.
notiert Wikipedia.
Nun wurde Percy Stuart nach mehr als fünfzig Jahren im Fernsehen lebendig, verkörpert durch den
Schauspieler Claus Wilcke. Der Handlungsrahmen entsprach im großen und
ganzen der literarischen Vorlage und ist schnell erzählt. Percy Stuart ist der Sohn
eines amerikanischen Multimillionärs, welcher den
letzten Willen seines Vaters erfüllen möchte. Dieser hat für seinen Sohn
hehre Ziele, Percy soll dem exklusiven Londoner "Excentric-Club"
beitreten. Da ist jedoch nicht so ganz einfach, da die erlauchten Herren des
Clubs insgesamt 13 hochkarätige Mitglieder wie ehemalige Präsidenten, Generäle
oder Minister lieber unter sich bleiben wollen. Doch sie lassen sich
erweichen, machen dem jungen Percy jedoch zur Auflage, dass er 13 schwierige, fast schon
seltsame Aufgaben zu lösen hat. Diese Prüfung
führen Percy Stuart rund um die Welt an oftmals exotische Schauplätze, dass er dabei gefährliche Abenteuer
erlebt, liegt auf der Hand. Ihm zur Seite gestellt wird kauzige Rechtsanwalt Reginald Prewster
(Horst Keitel),
der ein wachsames Auge darauf haben soll, dass Stuart seine
Aufgaben auch wirklich richtig löst und sich an die Regeln hält.
Seine Aufgaben bestehen etwa darin, den verschollenen Bruder eines der
Clubmitglieder zu suchen (Folge 2: Das Geheimnis der blauen Lagune), gegen
einen despotischen Präsidenten einer Bananenrepublik Golf zu spielen und zu
gewinnen (Folge 5: Das Golfspiel) oder ein ominöses Paket zuzustellen
(Folge 8: Liebesgabe für Sombrero). Als Mitglieder des spleenigen Clubs
sollen Sir John Cleveland (Robert Meyn),
Mr. Pommeroy (Gerhard Frickhöffer)
und Colonel Snyder (Ulrich Beiger) stellvertretend für die übrigen
zehn Herren des erlesenen Kreises genannt sein.
Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher
Genehmigung
von "Studio
Hamburg Enterprises GmbH"
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Die Krimihomepage schreibt: Während in den ersten 26 Folgen die Geschichte (unter Anwesenheit aller 13 Mitglieder und des
Dieners, gespielt von Günter Lüdke) immer im Club beginnt und zwar immer Mittwoch abends
(passend zur Ausstrahlung im ZDF: immer mittwochs um 19:10 Uhr) , kommen in den letzten
beiden Staffeln drei der Herren, stets geführt von Mr. Pommeroy, in Percys Wohnung, wo Percy
seine Aufgabe immer aus drei Kuverts ziehen muss.
Percy Start selbst begann jede seiner Prüfungen mit den Worten "Gentlemen, ich werde mein Bestes
tun!"
Zunächst war der draufgängerische Serienheld in dreizehn Folgen bis Mitte Juni 1969 jeweils
25 Minuten lang immer schlau und smart in Sachen
"Aufnahmeprüfung" unterwegs, aufgrund der enormen
Zuschauerresonanz beschloss der Sender eine Fortsetzung der unterhaltsamen
Geschichten Percy Stuart wurde einfach nicht in den "Club der 13" aufgenommen
und musste weiter machen.
In WDR 3 berichtete das Fernsehmagazin PARLAZZO am 3. April 1997 unter
anderem am über den damaligen Publikumserfolg der Serie:
Nach dem Drehbuch von Karl-Heinz Zeitler und unter der Regie von Ernst Hofbauer erwarteten
den Zuschauer 1969 insgesamt 26 Folgen. Von 1970 an übernahm Hans Georg Thiemt die Regie.
Unter seiner Anleitung kamen in dem Jahr 13 Folgen hinzu, die von über acht Millionen Haushalten verfolgt wurden,
1971 nochmals 10 und im Jahr darauf wurde der Dauerbrenner mit nochmals
drei Folgen abgeschlossen. Insgesamt gab es somit 52 Folgen der pseudo-britischen Kriminalreihe.
Bis zuletzt war die Zuschauerbeteiligung groß: für die drei letzten Folgen gab das ZDF in seinem Jahrbuch
eine Quote von 54 Prozent an, Percy Stuart zählte der Mainzer Sender zu
den Spitzenerfolgen seiner Zeit. Mit der Krimiserie konnte das ZDF sogar Auslandserfolge verbuchen.
Das Jahrbuch von 1970 erwähnt eine spanische Fassung, die
"über mehrere Sender in Lateinamerika" ausgestrahlt worden
ist.
Die flotte Musik stammte von dem Komponisten und Orchesterleiter
Siegfried Franz1), der unter anderem auch den Sound zu den erfolgreichen
Serien "Dem Täter auf der Spur", "Stahlnetz" und "Cliff
Dexter" geschaffen hat. Der Titelsong kling vielleicht noch einigen
Älteren von uns im Ohr und wurde von Claus Wilcke gesungen:
Wer die Welt und jeden Kontinent und die sieben weiten Meere kennt,
ist ein Mann mit tausend Träumen,
den man Percy Stuart nennt.
Percy Stuart, das ist unser Mann.
Ein Mann, ein Mann, ein Mann, der alles kann |
Viele prominente Gaststars waren mit von der Partie, beispielsweise
Ferdinand Dux, Jan Hendriks, Bernd Herzsprung, Benno Hoffmann, Karl-Heinz Kreienbaum
oder Friedrich Schütter. Leider wurde die beliebte Serie obwohl sie
Kultstatus erreichte in den letzten Jahren nicht wiederholt. Zuletzt kamen
die Zuschauer Anfang der 1990er Jahre in den Genuss der populären Reihe, die
heute eher als harmlos bezeichnet werden kann.
Siehe auch www.bamby.de,
Wikipedia,
tv-nostalgie.de,
tvder60er.de,
fernsehserien.de Weitere
Links bei wunschliste.de
Fremde Links: 1) Wikipedia
Die Hauptdarsteller:
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Claus Wilcke
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spielte den Titelhelden Percy Stuart.
Geboren am 12. August 1939 in Bremen.
Kurzbiografie
zu Claus Wilcke innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Claus Wilcke
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Horst Keitel
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spielte den Rechtsanwalt Reginald Prewster.
Geboren am 22. Juni 1928 in Meisdorf (Harz)
gestorben am 5. November 2015 in Berlin.
Horst Keitel begann seine Karriere nach Schule und Kriegsdienst 1946
am Theater im Heilbad Heiligenstadt, über Greifswald und
Altenburg kam er 1952 nach Berlin, wo er an verschiedenen Theatern wie
der "Tribüne", dem "Hebbel-Theater" oder der
"Komödie" rasch populär wurde. Seit den 1970er Jahren gab er
zahlreiche Gastspiele an den "Hamburger Kammerspielen" und am
"Ernst Deutsch Theater", ging bis Mitte der 1980er auf ausgedehnte Tourneen;
durch seine Film- und Fernsehtätigkeit wurde er auch einem breiten
Publikum bekannt.
Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte Horst Keitel mit
kleineren Rollen in Kinostreifen wie "Ein Mann muss nicht immer schön
sein"1) (1956), "Ihr
106. Geburtstag"1) (1958) oder "Vorsicht
Mister Dodd"1) (1964),
beim Fernsehen tauchte er in Serien wie "Förster Horn"2) (1966/67)
auf. Die Figur des schrulligen Rechtsanwalts Reginald Prewster
in der Reihe "Percy Stuart"
(19691972) gehörte zu einer der Höhepunkte
seines Fernsehschaffens, für diese Rolle erhielt er 1970 einen
"Silbernen Bambi". Eine weitere schöne Serienrolle hatte
Keitel zwischen 1972 und 1975 als Geheimdienstchef Professor Homer Halfpenny in den 39 heiter-kriminalistischen
Episoden "Im Auftrag von Madame"1),
danach übernahm der Schauspieler eher sporadisch Aufgaben für das
Fernsehen, vielmehr konzentrierte er sich überwiegend auf seine
Arbeit am Theater.
Darüber hinaus war Horst Keitel seit Jahrzehnten für
Hörspielproduktionen und für die Synchronisation tätig, so lieh er unter
anderem John Carradine sowie Desmond Llewelyn, dem Trickspezialisten
von "007" in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät"1) (1969) seine Stimme.
Der Schauspieler, der sich in den 1990er Jahren vom Filmgeschäft
zurückgezogen hatte, war seit 1964 glücklich mit seiner
1926 geborenen Film- und Theaterkollegin Herta Kravina1)
verheiratet, mit er oft gemeinsam auf der Bühne stand.
Am 6. November 2015 wurde das Paar von Nachbarn tot in ihrer Wohnung in Berlin-Charlottenburg
aufgefunden. Wie die Medien berichteten, wird von einem gemeinsamen
Suizid ausgegangen; Herta Kravina soll seit 2009 an Demenz gelitten
haben. Als Todesdatum wird auf der Grabplatte der 5. November 2015
genannt → Abbildung bei knerger.de.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Horst Keitel
Fotos zur Verfügung gestellt von der
Hamburger Fotografin Virginia Shue
© Virginia Shue
(starfotos@virginia-hamburg.de)
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
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Robert Meyn |
spielte den Sir John Cleveland.
Geboren am 16. Januar 1896 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg,
gestorben am 2. März 1972 in Hamburg.
Bereits mit 18 Jahren gab Robert Meyn 1914 am Hamburger Schauspielhaus sein
Bühnendebüt, nach dem Ende des 1. Weltkrieges war er unter anderem
in Nürnberg (1918), Breslau und Berlin engagiert. Ab 1927 spielte er
in Leipzig, kehrte dann 1932 in seine Geburtsstadt zurück, wo er am
Schauspielhaus sowohl als Darsteller als auch als Regisseur wirkte.
Zwischen 1942 und 1945 hatte Meyn die Intendanz des "Thalia-Theaters"
inne.
Der Staatsschauspieler kam erst spät zum Film, spielte seine
erste Leinwandrolle in dem damals als "Skandalfilm"
kontrovers diskutierten Streifen "Die Sünderin"1) (1951) und
mimte den Stiefvater der weiblichen Hauptdarstellerin Marina alias Hildegard Knef. Es folgten
etliche weitere Erfolgsproduktionen jener Jahre in denen Meyn
prägnante Nebenrollen spielte, meist Direktoren, Professoren,
Richter, Offiziere oder andere Personen der gehobenen Gesellschaft
verkörperte. Man sah ihn beispielsweise als Stabsarzt Dr. Rottsieper
in Helmut Käutners Kriegsdrama "Die letzte Brücke"1) (1954),
als Generalleutnant von Stetten in Käutners Zuckmayer-Adaption
"Des Teufels General"1) (1955, mit Curd Jürgens) oder neben
Heinz Rühmann als Polizeipräsident von Jagow in "Der Hauptmann
von Köpenick"1) (1956), ebenfalls von Käutner nach dem Schauspiel
von Zuckmayer inszeniert. Für Wolfgang Staudtes Filmversion von Heinrich Spoerls
Komödie "Der Maulkorb" (1958) stand er neben O.E. Hasse vor
der Kamera und spielte einen Oberstaatsanwalt, weitere Kinoproduktionen
der 1950er Jahre waren beispielsweise die heitere Geschichte "Dreizehn alte Esel"1) (1958)
mit Hans Albers, der Journalisten-Krimi "Der Mann, der sich
verkaufte" (1959) mit Hansjörg Felmy und Hildegard Knef oder das
Drama "Kriegsgericht" (1959) u. a. mit Karlheinz Böhm und Christian Wolff.
Ab den 1960er Jahren übernahm Robert Meyn vermehrt Aufgaben
für das Fernsehen, in nachhaltiger Erinnerung ist er sicherlich als
Literat Bur-Malottke
in Rolf Hädrichs Böll-Satire "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen"1) (1964) oder als Sir John in der
TV-Serie "Percy Stuart" geblieben.
Zuletzt wirkte der Schauspieler in der TV-Serie "Novellen aus dem wilden Westen" (1972) mit.
Robert Meyn war mit der tschechischen Sopranistin Ilse Kögel
(auch Koegel; 1902 1979) verheiratet; sein Sohn
Jochen-Wolfgang Meyn1)
(1932 2013) wurde ebenfalls Schauspieler, war unter anderem neben seinem Vater in
"Die Sünderin" zu sehen.
Die letzte Ruhe fand Robert Meyn auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf,
wo später auch seine Ehefrau beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei
knerger.de.
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Robert Meyn
Link: 1) Wikipedia
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