Auszeichnungen / Filmografie
Woody Allen wurde am 1. Dezember 1935 als Allan Stewart Konigsberg in der New Yorker Bronx1) geboren und wuchs später gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Ellen1) (* 1943) unter anderem im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn1) auf. Die Eltern Martin Konigsberg (25.12.1900–13.01.2001) und Nettie Cherrie (08.11.1906–27.01.2002), beide jüdischen Glaubens, waren um die Jahrhundertwende aus Russland bzw. Wien ausgewandert, lernten sich in Brooklyn auf einem Markt kennen und heirateten 1931.
Der Vater schlug sich mit diversen Jobs durch, war vom Barkeeper bei "Sammy's Bowery Follies" in Manhattan1) zum Boten für Wett-Gangster und danach zum Juwelengraveur aufgestiegen, aber als Jude blieben ihm nicht allzu viele Auswahlmöglichkeiten. So versuchte er es zwischendurch immer wieder als Taxifahrer, Teppichhändler oder Kellner, die Mutter betätigte sich Buchhalterin in einem Blumenladen. Ihre Wohnung in einem kleinen Holzhaus, teilten sie immer mit Verwandten, so wuchs Allen die ersten sieben Lebensjahre in genau jenem Familiengetümmel auf, von dem er später in Variationen erzählt.
Die Familie zog im Verlauf der nächsten Jahre wohl rund ein dutzend Mal um; Anfang der 1970er Jahre kaufte Allen seinen Eltern ein Appartement in Manhattan und ein Winterhaus in Florida1).
Die Eltern schickten Sohn Allen acht Jahre lang auf eine hebräische Schule, danach besuchte er in New York City ein College und studierte kurze Zeit an der New Yorker Universität. Bereits als 15-Jähriger verfasste er kleinere satirische Beiträge für Zeitungen und Magazine wie "The New Yorker"1)

Woody Allen 2005 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

Woody Allen bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2005; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert.
Im Alter von 17 Jahren gab er seinen Namen "Allen Stewart Konigsberg" auf und nannte sich nur noch "Woody Allen". Nach seinem Schulabschluss schrieb sich der junge Allen eigentlich nur seinen Eltern zuliebe an der "New York University"1) im "Communications Arts Course" ein, belegte dabei auch einen Filmkurs. Nach dem ersten Trimester brach er seine Studien ab. prisma.de notiert: Das einzige, was der damals 19-jährige Allen aus seiner Uni-Zeit mitnahm, war der Rat seines Dekans, es einmal mit Psychoanalyse zu versuchen. Er versuchte sich nun als Gagschreiber in den Diensten Edward E. Albers, der immerhin Stars wie Bob Hope und Danny Kaye bediente, kam unter die Fittiche von Agent Harvey Meltzer, der ihm 1953 eine Stelle im "Writer's Development Program" des TV-Senders NBC1) vermittelte. Da das Fernsehen zu dieser Zeit boomte, wurde Allen schnell ein gefragter Mann im Business, zumal Unterhaltungs-Shows die absoluten Renner waren. (…) Nach seiner Fernseh-Zeit avancierte Allen schnell zu einem gefragten Stand-Up-Comedian, bald lockten gar das Theater und der Film –  erst mal in Form von Drehbüchern – und außerdem veröffentlichte er Kurzgeschichten. 1963 sah ihn der Produzent Charles K. Feldman1) auf der Bühne. Feldman suchte gerade jemanden, der das Komödienprojekt "Was gibt's Neues, Pussy?" umschreiben sollte, und Allen schien der richtige Mann. Trotzdem wurde Allens Drehbuch 1964 abgeändert.  
Während dieser Zeit heiratete Allen 1956 die siebzehnjährige Philosophiestudentin Harlene Rosen und obwohl Allen inzwischen als Gag-Schreiber nicht nur finanzielle Erfolge verzeichnen konnte, ging die Ehe in die Brüche und wurde 1962 geschieden.
Doch Woody Allen hatte aber nun im Filmgeschäft Fuß fassen können, schrieb 1967 auch einige Sequenzen für die James-Bond-Persiflage "Casino Royale"1) und die Umarbeitung und Neusynchronisation des japanischen Agenten-Streifens "Kizino Kizo", die man dann – in Anlehnung an Allens erste Filmarbeit – "What's Up, Tiger Lily?" nannte. Allen gestaltete den ernst gemeinten Film derart um, dass nun der Held nach dem Rezept für einen Eiersalat suchte. Mit seinem Filmdebüt bzw. der überdrehten Komödie "What's New, Pussycat?"1) ("Was gibt’s Neues, Pussy?") gelang Woody Allen 1965 der Durchbruch sowohl als Schauspieler, als auch Drehbuchautor, verschiedene Nominierungen ("Oscar"1), "Laurel Award"1), "Writers Guild of America"1)) waren der Lohn nicht nur für seine Leistung; der von Tom Jones gesungene Song "What's new, Pussycat"1) eroberte die Hitparaden, Peter Sellers und Peter O’Toole aber auch Romy Schneider bleiben in dieser Komödie unvergessen. Für Allen selbst war die Rolle des zerstreuten Professors Shakapopulis sein Leinwanddebüt als Schauspieler,
  
Was gibt's Neues, Pussy?
Titel USA: What's New, Pussycat?
Titel Frankreich: Quoi de neuf, Pussycat?
Genre: Komödie, 1965
Regie: Clive Donner
Drehbuch: Woody Allen
Musik: Burt Bacharach
Kamera: Jean Badal
Darsteller:
Peter Sellers: Dr. Fritz Fassbender (dt. Fassung: Dr. Nikita Popowitsch),
Peter O’Toole: Michael James, Romy Schneider: Carole Werner,
Capucine: Renée Lefebvre, Paula Prentiss: Liz Bien,
Woody Allen: Victor Shakapopolis, Ursula Andress: Rita,
Michel Subor: Philippe, Jess Hahn: Peter Werner,
Eléonore Hirt: Mrs. Werner, Edra Gale: Anna Fassbender,
Katrin Schaake: Jacqueline, Jean Parédès: Marcel Lefebvre,
Jacques Balutin: Etienne, Howard Vernon: Doktor
Françoise Hardy: Mayors Assistent, und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
Kurzinhalt:
Michael James (Peter O’Toole) ist fasziniert von schönen Frauen. Das gehört zu seinem Beruf als Redakteur eines großen Pariser Modemagazins, aber auch privat sind Frauen sein Hobby. Er huldigt ihm mit solcher Leidenschaft, dass er allmählich selber Angst bekommt und den Psychiater Professor Popowitsch (Peter Sellers) konsultiert; dieser ist ihm allerdings keine große Hilfe. Popowitsch fühlt sich durch Michaels Enthüllungen lediglich selber erotisch stimuliert, da er Probleme mit seiner üppigen besseren Hälfte hat (und sie mit ihm).
Michael wiederum sieht sich von seiner attraktiven Freundin Carole (Romy Schneider) unter Druck gesetzt, weil sie endlich geheiratet werden möchte. Um ihm einzuheizen, beginnt Carole mit Michaels Freund Victor (Woody Allen) zu flirten, dem das schöne Geschlecht ebenfalls viel Kopfzerbrechen bereitet, wenn auch aus anderen Gründen. Er assistiert den Striptease-Damen im "Crazy Horse" allabendlich bei ihren hinreißenden Entkleidungskünsten.
Nach aufregenden Abenteuern mit der vielversprechenden Liz aus besagtem Nachtkabarett und der leidenschaftlichen Madame Lefebvre scheint Michael bereit zu sein, bei Carole vor Anker zu gehen. Bevor man heiratet, will er allerdings noch eine Reportage auf Schloss Chantel machen, das als exklusives Liebesnest besonderen Ruf genießt. Der Aufenthalt dort wird ein wildbewegter Abschluss seines Junggesellendaseins …

Bemerkungen
Zum ersten Mal tauchte hier ein kleiner New Yorker Schauspieler mit lichtem Haar und dicker Hornbrille auf – Woody Allen. Zu einem wesentlichen Erfolg dieser Komödie trug die Filmmusik von Burt Bacharach1) bei. Das von Tom Jones gesungene Titellied "What's New, Pussycat?" war für den "Oscar" nominiert (1966) und erklomm im selben Jahr Platz 3 in der US-Hitparade.
Aus der Feder Woody Allens stammt diese überdrehte Groteske um einen Modejournalisten, der sein Liebesleben nicht zu zügeln weiß. Eine Fülle köstlicher Gags und gute Darsteller sorgen für beste Unterhaltung.

Quelle: Dirk JasperFilmlexikon (Website nicht mehr online)
 
Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de
Eine überdrehte Komödie im Stil der "swinging sixties", die den Sex- und Potenzkult der Leistungsgesellschaft persifliert. Erster Leinwandauftritt von Woody Allen in einem Film nach eigenem Drehbuch. Im Jahr darauf realisierte er das kuriose Nachfolge-Projekt "What's up, Tiger Lily".
 
Prisma → prisma.de
Aus der Feder Woody Allens stammt diese überdrehte Groteske um einen Modejournalisten, der sein Liebesleben nicht zu zügeln weiß. Eine Fülle köstlicher Gags und gute Darsteller sorgen für beste Unterhaltung. 
 
Siehe auch Wikipedia
 
Fremde Links: Wikipedia

  
Sein "richtiges" Debüt als seriöser Komödienregisseur gab Allen 1969 mit der Slapstick-Story "Take the Money and Run"1) ("Woody, der Unglücksrabe"), mit dem er den Leinwandhelden des ersten Teils seiner Filmkarriere einführte: einen sympathischen, leicht vertrottelten, linkischen Großstadtbewohner (Allen), der meist ohne Erfolg der Anerkennung der Gesellschaft im allgemeinen und der Frauen im besonderen hinterher jagt.
Allens Schaffensperioden als Regisseur spiegeln sich in seinen jeweiligen Lebensabschnittspartnerinnen. Denn in seinem Regiedebüt, der Gangsterfilm-Persiflage "Woody, der Unglücksrabe" (1969), übernahm seine damalige Ehefrau Louise Lasser1) (Allens Frau von 1966 bis 1970) eine kleine Rolle. In der Flower-Power- und Revolutions-Persiflage "Bananas"1) (1971) war ihr Part dann schon wesentlich größer, obwohl seinerzeit die Scheidung schon juristisch besiegelt war. Trotzdem stand Louise Lasser in dem durchgedrehten Episodenfilm "Was sie schon immer über Sex wissen wollten…"1) auch 1972 noch für Allen vor der Kamera.2)
Dieser letztgenannte Episodenfilm, in dem Woody Allen mehrere Rollen übernahm, war sein persönlicher, ironischer Beitrag zur Sex- und Aufklärungswelle der frühen 1970er Jahre, in dem er unter anderem als Schauspieler eindrucksvoll vorführte, wie einsam und allein sich eine Samenzelle vor der Ejakulation fühlen kann; der Film geriet 1972 zum Dauerbrenner in der Nachtvorstellung der Kinos.
Im selben Jahr folgte unter der Regie von Herbert Ross1) mit "Mach's noch einmal Sam"
1) ("Play It Again, Sam"), Allens eigenwillige Hommage an Humphrey Bogart. Allen übernahm auch die Hauptrolle. Hier spielt er bereits an der Seite seiner nächsten Partnerin: Diane Keaton1). Sie spielte auch 1973 in Allens futuristischer Slapstick-Vision "Der Schläfer"1), 1974 in der "Krieg und Frieden"1)-Variante "Die letzte Nacht des Boris Gruschenko"1)
("Love and Death"), 1976 in Allens wohl berühmtesten Streifen "Der Stadtneurotiker"1) ("Annie Hall"), für den er drei "Oscars" erhielt, 1978 in der Ingmar Bergman1)-Hommage "Innenleben"1) ("Interiors") und 1979 in dem wunderbaren Schwarz-Weiß-Film "Manhattan"1).2)
Das Intermezzo zwischen Diane Keaton und Mia Farrow brachte mit "Stardust Memories"1) (1980) einen der besten Allen-Filme hervor: Hier wechseln sich Selbstreflexion, Melodram und Wortwitz gekonnt miteinander ab. Mit der romantisch-witzigen Shakespeare-Variante "Eine Sommernachts-Sexkomödie"1) ("A Midsummer Night's Sex-Comedy") begann 1982 die fruchtbare Zusammenarbeit mit Lebensgefährtin Mia Farrow.
  
Der Stadtneurotiker
Originaltitel USA: Annie Hall
Genre: Liebeskomödie
Farbe, USA, 1977,
Regie: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen, Marshall Brickman
Musik: Carmen Lombardo, Isham Jones
Kamera: Gordon Willis
Darsteller:
Woody Allen: Alvy Singer, Diane Keaton: Annie Hall,
Tony Roberts: Rob, Carol Kane: Allison,
Paul Simon: Tony Lacey, Shelley Duvall: Pam,
Janet Margolin: Robin, Colleen Dewhurst: Mrs. Hall,
Christopher Walken: Duane Hall, Donald Symington: Mr. Hall,
Helen Ludlam: Grammy Hall, Mordecai Lawner: Mr. Singer,
Joan Neuman: Mrs. Singer, Marshall McLuhan: er selbst
Dick Cavett: er selbst, Sigourney Weaver: Alvys Date,
Truman Capote: Truman-Capote-Double, und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
Kurzinhalt:
Alvy Singer (Woody Allen) hatte schon als Kind seine Probleme mit der Welt und dem expandierenden Universum. Aufgewachsen in einer vielköpfigen jüdischen Familie in Brooklyn, ist er inzwischen ein erfolgreicher TV-Komiker, steckt mit seinen 40 Jahren in einer gepflegten Midlife-Crisis und hat chronische Schwierigkeiten mit den Frauen.
Beim Tennis lernt er nach zwei missglückten Ehen und 15 Jahren psychoanalytischer Behandlung die fröhlich-konfuse Annie Hall (Diane Keaton) kennen, Spross einer wohlhabenden Familie, in der nicht nur die Großmutter keine Juden mag.
Nach einer halsbrecherischen Fahrt durch New York landen beide im Bett miteinander. Alvy findet Annie sensationell und auch Annie ist zunächst sehr angetan von ihm. Aber mit der Zeit wird Alvy ihr zu anstrengend, und sie setzt sich von ihm ab, zu Alvys Leidwesen ausgerechnet ins sonnige Kalifornien, das er überhaupt nicht mag…
  
Quelle: prisma.de
  
Lexikon des internationalen Films:
→ filmdienst.de
Woody Allens stark autobiografisch getönte Komödie zeigt einen intellektuellen Clown, der mit todernsten Problemen hadert, aber letztlich immer nur komisch sein kann; beschrieben wird der Weg eines Träumers und geborenen Verlierers, der am Ende dennoch durch die Kraft der eigenen Kreativität sein Überleben sichert. Die sprunghafte Gagfolge früherer Allen-Filme ist einer ausgewogeneren Geschichte gewichen, in der pointierte Ironie den Slapstick weitgehend verdrängt. Dabei erweist sich Woody Allen als überaus versierter Regisseur, der spielerisch mit verschiedenen Stilen und Erzählformen jongliert. Ein Klassiker der modernen Filmkomik (…).

filmszene.de: → filmszene.de
(…) Und so gilt "Der Stadtneurotiker" wohl berechtigterweise als Allens Meisterstück, das nachhaltigste Werk eines typischen Essayisten, dessen Erzählungen immer mehr Beobachtungen als Geschichten sind, und der in seinen besten Momenten tatsächlich Erfahrung und Geschichte seiner Ära auf sich allein reduzieren kann.
 
Siehe auch dieterwunderlich.de, Wikipedia
    

Oscar 
(Oscarverleihung 1978) für
"Der Stadtneurotiker": Bester Film
Woody Allen: Beste Regie
Diane Keaton: Beste Hauptdarstellerin

Woody Allen und Marshall Brickman: Bestes Original-Drehbuch

Oscar-Nominierung für
Woody Allen: Bester Hauptdarsteller
(gewonnen: Richard Dreyfuss  in "Der Untermieter" ("The Goodbye Girl")
    
Weitere Auszeichnungen siehe Wikipedia


In den 1980er Jahren folgten weitere Erfolgsfilme, so beispielsweise 1983 die Komödie "Broadway Danny Rose"1) oder 1985 die einfallsreiche Kino-Reflexion "The Purple Rose Of Cairo"1). 1986 kam die Beziehungs-Komödie "Hannah und ihre Schwestern"1) ("Hannah And Her Sisters") in die Kinos, gefolgt von seiner Hommage an legendäre Rundfunkzeiten "Radio Days"1) (1987) oder das Psychodrama "Eine andere Frau"1) (1988, "Another Woman") – um nur einige zu nennen. Bis 1989 drehte Woody Allen insgesamt 21 Filme, davon 14 in Personalunion als Regisseur, Autor und Schauspieler, immer mit seiner beliebtesten Hauptdarstellerin, Mia Farrow, die 12 Jahre lang ausschließlich in Woody Allens Filmen mitspielte und ihm auch – vermutlich seit Anfang der 1980er Jahre – privat verbunden war.

Seine Beziehung mit der Schauspielerin war Anfang der 1990er Jahre in die Brüche gegangen. Gerade, als sein Film "Ehemänner und Ehefrauen"1) ("Husbands and Wives") anlaufen sollte, kam es 1992 zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, begleitet von einer Medien-Schlammschlacht, die von der einschlägigen Presse ausführlich begleitet wurde. Es folgte eine Klage Farrows, Allen habe sich ihren Kindern sexuell genähert,  Allen wurde jedoch in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Er hatte tatsächlich ein Verhältnis mit der gemeinsamen Adoptivtochter Soon-Yi, doch diese war damals schon volljährig. Der Presserummel war mörderisch und überlagerte den Filmstart. Für Woody Allen waren diese Erfahrungen besonders unangenehm, da er es in all den Jahren als prominenter Filmschaffender immer geschafft hatte, sein Privatleben vollkommen vor der Öffentlichkeit abzuschotten. Durch den Skandal war er plötzlich in aller Munde und das bevorzugte Ziel der Papparazzi. Allen und Soon-Yi heirateten 1997 in Venedig → Wikipedia.

Nach der Trennung von Mia Farrow wurde erneut Diane Keaton Allens Protagonistin auf der Leinwand, so 1993 in der Krimikomödie bzw. seinem 24. Kinofilm "Manhattan Murder Mystery"1), Mitte Dezember 1994 folgte die männliche Hauptrolle des Walter Hollander in der von ihm inszenierten TV-Version seines Theaterstücks "Don't Drink The Water". Ezählt wird die Geschichte einer ganz normalen amerikanischen Familie, die Urlaub in Europa macht. Wegen des "Kalten Krieges" sitzen sie in der US-Botschaft fest, die von den sowjetischen Streitkräften umstellt wird.  → Wikipedia (englisch).
Anschließend drehte er mit John Cusack1) und Dianne Wiest1) die heitere Story "Bullets Over Broadway"1) (1994), eine Mischung aus Gangsterfilm, Theater und Komödie, ohne diesmal selbst vor der Kamera zu stehen. In "Geliebte Aphrodite"1) (1995, "Mighty Aphrodite") übernahm er dann als unscheinbare Sportreporter Lenny wieder einen Part als Schauspieler, ebenso in der Musikkomödie "Alle sagen: I Love You"1) (1996, "Everyone Says I Love You"). Mit "Harry außer sich"1) (1997, "Deconstructing Harry") gelang dem Ausnahme-Regisseur einmal mehr ein ganz großer Kassenschlager, nicht zuletzt auch wegen seines exzellenten Spiels des unter einer Schreibblockade leidenden Titelhelden Harry Block. "(…) Und wieder eine weitere Neurotiker-Variante über das Leben, den Tod, Religion, Sex, die Frauen usw. Auch hier überrascht Woody Allen nicht nur mit einer Starbesetzung, sondern auch mit enormen Wortwitz und vielen skurrilen Ideen, wie etwa die plötzliche Unschärfe einiger Personen. Großartig!" urteilt prisma.de. Nach den Regie-Arbeiten "Celebrity – Schön. Reich. Berühmt"1) (1998, "Celebrity") mit einem Star-Aufgebot wie Leonardo DiCaprio1), Kenneth Branagh1), Melanie Griffith1) oder Winona Ryder1) und "Sweet And Lowdown"1) (1999) war er in der Gaunerkomödie "Schmalspurganoven"1) (2000, "Small Time Crooks") auch wieder als Darsteller auf der Leinwand präsent, ebenso wie in der turbulenten Geschichte "Im Bann des Jade Skorpions"1) (2001, "The Curse of the Jade Scorpion").
Woody Allen 2009 anlässlich der Premiere seines Films "Whatever Works" beim "Tribeca Film Festival" in New York; Urheber: David Shankbone; Lizenz: CC-BY-SA-3.0; Quelle: David Shankbone / Wikipedia bzw. Wikimedia Commons Zu den jüngeren Arbeiten des Altmeisters Woody Allen zählen die Komödien "Anything Else"1) (2003), "Melinda und Melinda"1) (2004), weiter der Krimi "Match Point"1) (2005), die spannende Geister-Komödie "Scoop – Der Knüller"1) (2006, "Scoop"), wo er zusammen mit seiner neuen Lieblingsmuse Scarlett Johansson1) als Zauberkünstlers Sidney Waterman alias "Splendini" einem Killer auf der Spur ist. Sein Drama "Cassandra's Traum"1) (2007, "Cassandras Dream") erzählt von zwei Brüdern (Collin Farrell/Ewan McGregor1)) aus dem Londoner Arbeitermilieu, die nach Glück, Liebe und dem schnellen Geld streben. 2008 folgte die US-amerikanisch-spanische Filmkomödie "Vicky Cristina Barcelona"1) mit Scarlett Johansson, Penélope Cruz1) und Rebecca Hall1) in den Hauptrollen. Die Dreharbeiten zu seinem Film "Whatever Works – Liebe sich wer kann"1) (2009, "Whatever Works"), eine romantische Komödie um einen mehr oder weniger genialen Exzentriker (Larry David1)), hatte er beendet. Wie so oft stand Woody Allen nicht nur hinter der Kamera, sondern hatte auch wieder einmal das Drehbuch verfasst; der deutsche Kinostart für die witzige Dialog-Komödie war am 3. Dezember 2009. Danach realisierte er als Regisseur bzw. Drehbuchautor die hochkarätig besetzte Tragikomödie "Ich sehe den Mann deiner Träume"1) ("You Will Meet a Tall Dark Stranger"), in der Stars wie Josh Brolin, Anthony Hopkins, Freida Pinto1), Naomi Watts1), Gemma Jones1) und Antonio Banderas auftraten; Kinostart in Deutschland war der 2. Dezember 2010.
 
Woody Allen 2009 anlässlich der
Premiere seines Films "Whatever Works"
beim "Tribeca Film Festival"1) in New York1)
Urheber: David Shankbone; Lizenz: CC-BY-SA-3.0 
Quelle: David Shankbone / Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Im Sommer 2010 begannen überdies die Dreharbeiten zu einem neuen Film mit dem Titel "Midnight in Paris"1); in der romantischen Komödie, angesiedelt in den 1920er Jahren, spielten unter anderem Owen Wilson1) und Marion Cotillard1) die Hauptrollen. In einer Nebenrolle war auch die damalige französische Präsidenten-Gattin Carla Bruni1) zu sehen sein. "Midnight in Paris" eröffnete am 11. Mai 2011 die "Internationalen Filmfestspiele von Cannes"1) (11. – 22.05.2011), bei der "Oscar"-Verleihung 2012"1) konnte Woody Allen die begehrte Trophäe in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch"1) mit nach Hause nehmen, den Preis in der der Kategorie "Beste Regie"1) musste er Michel Hazanavicius1) für "The Artist"1) überlassen; Kinostart in Deutschland war der 18. August 2011.
Nach  einigen Jahren der Abstinenz trat Regie-Altmeister Woody Allen für Sophie Lellouches Debütfilm "Paris Manhattan"1) mit einer Gastrolle als er selbst vor die Kamera und zeigte sich in dieser Komödie als Idol der ledigen Apothekerin Alice Ovitz (Alice Taglioni1)), die Passagen aus seinen Filmen rezitiert und den Kunden keine Medikamente sondern DVDs mit seinen Werken verabreicht; in Deutschland ging der Streifen am 4. Oktober 2012 an den Start.
Seit Sommer 2011 drehte Woody Allen nach eigenem Drehbuch in Rom sein episodenhaftes Werk "To Rome with Love"1), trat zudem neben Stars wie Ellen Page1), Alec Baldwin1) und Penélope Cruz1) mit der prägnanten Rolle des gescheiterten Opernregisseurs im Ruhestand Jerry als Darsteller in Erscheinung. Die Komödie besteht aus parallelen Geschichten über amerikanische und italienische Charaktere in Rom. "To Rome with love" orientiere sich auch am Film "Boccaccio 70"1) aus dem Jahr 1961, der von Federico Fellini1), Luchino Visconti1), Mario Monicelli1) und Vittorio De Sica gedreht wurde. Wie "Boccaccio 70" soll Allens neuer Film aus vier Episoden bestehen. Der Film kommt am 20. April 2012 in die italienischen Kinos, und am 22. Juni 2012 in die US-amerikanischen Kinos.3) Kinostart Deutschland: 30.08.2012.
Danach setzte er das pessimistische Drama "Blue Jasmine"1) (2013) in Szene, eine Charakterstudie über den sozialen Abstieg der namensgebenden bzw. ehemaligen High-Society-Lady Jasmine Francis, die von Cate Blanchett1) dargestellt wurde. "Der Niedergang der einstigen Society-Lady gehört wohl zu dem psychologisch brutalsten, was Allen einer seiner Heldinnen je angetan hat, ist gleichzeitig aber auch zutiefst menschlich und anrührend." notiert www.kino.de. Und prisma.de schreibt: "Mit großartigen Schauspielern (selbst ein Andrew Dice Clay1) überrascht nach vielen Jahren), toller Kamera und immer wieder ungewöhnlichen Wendungen ist dem Komödien-Meister ein bemerkenswertes Melodram vom tiefen Fall einer Möchtegern-Diva gelungen. Vor allem Cate Blanchett liefert in der Titelrolle eine fulminante Leistung, für die sie 2014 mit dem "Oscar" als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde!"
Seine mit Colin Firth1) und Emma Stone1) in den Hauptrollen besetzte Komödie "Magic in the Moonlight"1) "bedient sich des Zauberer-Motivs, das aus vorherigen Allen-Filmen wie "Scoop"1) bekannt ist, diesmal aber mit dem existentiellen Thema des gottlosen Universums verknüpft wird, das Allen zumeist in seinen Dramen (wie "Match Point"1)) behandelt. Der Film feierte am 17. Juli 2014 seine Premiere in den USA und kam am 4. Dezember 2014 in die deutschen Kinos."4)
Auch in Allens 51. Regie-Arbeit mit dem Titel "Irrational Man"1) übernahm Emma Stone als Philosophiestudentin wieder eine Hauptrolle, diesmal mit Joaquin Phoenix1) als Partner. Seine Weltpremiere feierte die Geschichte mit kriminalistischen Elementen  um einen in der Sinnkrise steckenden College-Professor (Joaquin Phoenix) am 16. Mai 2015 bei den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1) und ging in Deutschland am 15. November 2015 an den Start. Einmal mehr in Cannes präsentierte Allen sein Werk "Café Society"1), der hintersinnige Film eröffnete am 11. Mai 2016 außer Konkurrenz die "69. Filmfestspiele"1). Erzählt wird die Geschichte des Neurotikers Bobby Dorfman (Jessy Eisenberg1)), der in den späten 1930er Jahren direkt aus der Bronx in Hollywoods glamourösen Traumfabrik der Schönen und Reichen landet. "Wonder Wheel"1) nannte Allens sein Werk, das in Deutschland am 11. Januar 2018 an den Start ging. Kate Winslet1), James Belushi1) und Justin Timberlake1) waren die Protagonisten in diesem kammerspielartigen Melodram vor einer bonbonfarbenen Märchenland-Kulisse, welches im Oktober 2017 als Abschlussfilm des "New York Film Festivals" seine Premiere feierte und am 1. Dezember 2017 in ausgewählte US-amerikanische Kinos gelangte.

Woody Allen mit Emma Stone (l.) und Parker Posey1)
anlässlich der Präsentation von "Irrational Man" im Mai 2015
bei den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes"
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

Woody Allen mit Emma Stone (l.) und Parker Posey anlässlich der Präsentation von "Irrational Man" im Mai 2015 bei den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes"; Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
Die 2018 fertiggestellte Liebeskomödie "A Rainy Day in New York"1) mit Timothée Chalamet1) und Elle Fanning1) sollte ursprünglich im selben Jahr auf "Amazon Prime"1) veröffentlicht werden. Aufgrund der "MeToo"1)-Debatte und Missbrauchsvorwürfen gegen den Regisseur Woody Allen beendete "Amazon" die Zusammenarbeit mit Allen und distanzierte sich von dem Film. Dieser dann wurde am 26. Juli 2019 in Polen veröffentlicht und erschien anschließend in weiteren europäischen Ländern; in die deutschen Kinos kam die Produktion am 5. Dezember 2019. Bei dem Streifen "Rifkin’s Festival"1) (2020) handelt es sich um eine romantische Filmkomödie bzw. eine US-amerikanisch-italienisch-spanische Koproduktion, mit dem romantischen Thriller "Ein Glücksfall"1) ("Coup de chance") lieferte Allen einmal mehr nach eigenem Drehbuch seine (vorerst) letzte Regie-Arbeit ab; die britisch-französische Koproduktion mit Lou de Laâge1), Melvil Poupaud1) und Niels Schneider1) in den Hauptrollen wurde im September 2023 in Venedig anlässlich der "80. Internationalen Filmfestspiele"1) (30.08.–09.09.2023) außer Konkurrenz uraufgeführt und. kam am 27. September 2023 in die französischen Kinos; als Start in Deutschland wird der 11. April 2024 genannt → Übersicht Filmografie.
  
Woody Allen stand im Laufe seiner Karriere für etliche Filme vor der Kamera, schrieb das Drehbuch, führte Regie oder füllte alle drei Funktionen gleichzeitig aus. "Seine Filme sind keine unentdeckten Schätze, aber kleine Juwelen des zeitgenössischen Kinos, die man sich immer wieder mit Vergnügen ansieht. Und einige von ihnen sind sogar cineastische Meisterwerke: Von der turbulenten politischen Satire "Bananas"1) (1971) bis zur liebevoll-sarkastischen Parodie auf das New Yorker Theatermilieu "Bullets Over Broadway"1) (1994)." merkte Dirk Jasper1) in seinem nicht mehr abrufbaren Kurzportrait an.
Woody Allen bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes im Mai 2015; Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons

Trotz seines im Jahre 2010 begangenen 75. Geburtstages dachte der Exzentriker noch lange nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen: "Ich arbeite einfach gerne. Das lenkt mich ab und beschäftigt mich wenigstens. Wo sollte ich auch sonst Ehrgeiz entwickeln? Als Künstler strebt man immer nach dem ultimativen Werk und erreicht es doch nie." meinte er in einem Interview.
Dass Allen ein durchaus ernst zu nehmender Musiker ist, beweist/bewies er bei seinen seltenen Tour-Auftritten als Freizeitklarinettist. Neben einigen ausgewählten Spielstätten in Europa auch Mitte Dezember 2008 im "Kulturpalast Dresden"1) bei dem Deutschland-Konzert mit der "New Orleans Jazz Band" von Eddy Davis1): Nun also sitzen sieben ältere Herren dicht zusammengerückt in der Bühnenmitte vor einem schweren schwarzen Vorhang und legen ohne Umschweife los: "Wir machen New-Orleans-Musik1), wie man sie in den Straßen, Kirchen, auf Paraden und in Bordellen in den 1910er und 1920er Jahren hören konnte. Lehnen Sie sich zurück und entspannen Sie sich", sagt Woody Allen zu Beginn des Konzerts, ansonsten redet er nicht viel, eilt zurück zu seinem Stuhl, wo sein linkes Bein dann, außer Kontrolle geraten, zum Takt auf- und abspringt. Er quiekt, quietscht und meckert mit seiner Klarinette ungestüm über den Grundtönen der Posaune und verziert die Melodielinien der Trompete. Manchmal lächelt der eher ein bisschen stoisch wirkende Klarinettist, wenn ihm das Solo eines seiner Mitspieler gefällt. schrieb die "Frankfurter Rundschau"1) am 21.12.2008.
 
Woody Allen im Mai 2015 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

Auf den Ausnahmekünstler Woody Allen "regneten" im Verlaufe der Jahre unzählige Preise hernieder , neben den rund zwanzig "Oscar"-Nominierungen sowie den "Oscars" für "Der Stadtneurotiker"1) (1977) und "Hannah und ihre Schwestern" (1986) erhielt er bereits 1975 bei der "Berlinale"1) den "Silbernen Bär"1) für sein bis dato Gesamtwerk/Lebenswerk → Übersicht der Auszeichnungen (Auszug) siehe hier.
Es gibt mit zwei Dokumentarfilme über und mit Woody Allen: "Godard trifft Woody Allen"
5) aus dem Jahre 1986, Regie: Jean-Luc Godard1), und "Wild Man Blues"1) (1997), der Allen als ernstzunehmenden Klarinettisten bei seinen musikalischen Auftritten in Europa zeigte und damit auch erstmals tiefere Einsichten in das Privatleben des früher so schüchternen Künstlers bot. Außerdem ist seine Stimme in zwei weiteren Filmen zu hören: In "Just Shoot Me"1) (1997) ist er in der Episode "My Dinner With Woody"6) am anderen Ende einer Telefonleitung und in dem computer-animierten Streifen "Antz"1) lieh er 1998 in der Originalfassung dem Hauptcharakter, der Ameise "Z", seine Stimme. Im Jahr 2000 ehrte er Kubrick1) in Jan Harlans1) Dokumentation "Stanley Kubrick – Ein Leben für den Film"1). Darüber hinaus basieren die Kurzfilme "Somebody or The Rise and Fall of Philosophy" (1989, → filmstarts.de) und "Count Mercury Goes to the Suburbs" (1997,  → filmstarts.de) auf Stories von Allen. (…) Woody Allen ist einer der europäischsten unter den amerikanischen Regisseuren, obwohl sich unter ihnen nun wahrlich einige gebürtige Europäer einen Namen gemacht haben. Aber Allen ist eben auch der New Yorker Stadtneurotiker schlechthin, und was ist New York anderes als die Summe europäischer Groß- und Kleinstädte, inklusive des alten osteuropäischen Schtetls? Geschichten aus dem Schtetl1), melancholisch und aberwitzig, sind es, die das erzählerische Unterfutter vieler Woody-Allen-Filme abgeben. Diese Geschichten und ihre Schicksale reiben sich an Ort und Zeit, also an New York und einer scheinbar aus den Fugen geratenen Moderne des ausklingenden 20. Jahrhunderts. Allen erweist sich darin als gelehriger Schüler des großen jiddischen Schriftstellers (und Wahl-New Yorkers) Isaac Bashevis Singer1).2)
   
Über all die filmischen Erfolge geht Allens Schaffen als Autor von Theatestücken und Büchern ein wenig unter. Bereits am 17. November 1966 gelangte seine Farce "Don’t Drink the Water"1) (dt. "Vorsicht, Trinkwasser!") am New Yorker Broadway1) im "Morosco Theatre" zur Uraufführung (UA). Später (1994) setzte er das Werk nach eigenem Drehbuch und mit sich in der männlichen Hauptrolle für das Fernsehen in Szene; die deutschsprachige Erstaufführung fand am 9. Januar 1982 am "Theater Kiel"1) statt. Der Spielfilm "Play it again, Sam"1) (1972, "Mach’s noch einmal, Sam") basierte ebenfalls auf seiner Bühnen-Vorlage, die 1969 am "Broadhurst Theatre" uraufgeführt wurde – in beiden Fällen mit Allen als Ptotagonist. Es folgten 1975 die Einakter "God"1) ("Gott") und "Death" (Tod"), das semi-autobiografische Stück "The Floating Light Bulb" (UA: 27.04.1981, "Vivian Beaumont Theatre"1) → Wikipedia (englisch)). In jüngerer Zeit brachte er in eigerner Regie seine Werke "Old Saybrook" (2003), "Riverside Drive" (2003) und "A Second Hand Memory" (2004) auf die Bühne. Bei "Honeymoon Motel" (2011) handelt es sich um das dritte Segment der Anthologie "Relatively Speaking", bestehend aus "Talking Cure" von Ethan Coen1), "George Is Dead" von Elaine May1) und "Honeymoon Motel" von Woody Allen → mehr bei Wikipedia.
Mit "Getting Even" (dt. "Wie du dir, so ich mir") veröffentlichte er eine Sammlung humorvoller Geschichten, Essays und einem kurzen Theaterstück, das/die erstmals zwischen 1966 und 1971 in "The New Yorker"1) erschienen. 1975 kam sein wohl bekanntestes Buch "Without Feathers"1) (dt. "Ohne Leit kein Freud") auf den Markt, ebenfalls eine Sammlung von Kurzgeschichten sowie den Einaktern "God" und "Death", das vier Monate auf der Bestsellerliste der "New York Times"1) stand. Weitere Publikationen waren unter anderem die Anthologie mit 17 amüsanten Essays "Side Effects" (1980, dt. "Nebenwirkungen"), die umstrittene Autobiografie bzw. sein Rückblick auf das eigene Leben mit dem Titel "Apropos of Nothing" (2020, dt. "Ganz nebenbei") sowie zuletzt das Kurzgeschichten-Buch "Zero Gravity" (2022).
  
Bisher war Woody Allen drei Mal verheiratet, von 1956 bis 1962 mit der damals blutjungen Harlene Susan Rosen und von 1966 bis 1970 mit Schauspielerin Louise Lasser1). Im Dezember 1997 ehelichte er mit Soon-Yi Previn die 1970 geborene Adoptivtochter von Mia Farrow und adoptierte mit ihr ebenfalls zwei Kinder. Die Beziehung mit Schauspielerin Diane Keaton1) währte nur kurz von 1970 bis 1971, um so länger war er von 1980 bis 1992 mit Schauspielerin Mia Farrow liiert. Aus dieser Verbindung soll der 1987 geborene Ronan Farrow1) hervorgegangen sein, dessen Vater er im rechtlichen Sinne ist. Jedoch bleibt es laut Wikipedia bis heute ungeklärt, ob Allen oder Mia Farroes damaliger Ex-Ehemann Frank Sinatra der leibliche Vater ist.
Eine nicht geringe Anzahl von Autoren beschäftigte sich mit dem Phänomen Woody Allen. So erschien 2005 von dem Lyriker, Essayisten, Romancier und Kunsthistoriker Stephan Reimertz1) im "Rowohlt-Verlag"1) das Werk "Woody Allen. Eine Biographie", von dem Philosophen Vittorio Hösle1) stammt das "akademische" Taschenbuch "Woody Allen. Versuch über das Komische" (2001): In dem Essay, der ursprünglich in der amerikanischen Fachzeitschrift "Film and Philosophy" erschienen ist und vom Autor selbst für diese Ausgabe übersetzt und bearbeitet wurde, gibt Hösle zunächst einen Überblick über klassische Theorien des Komischen, wobei Schopenhauer1) und Bergson1) im Zentrum stehen. Davon ausgehend, macht er plausibel, dass Allen ein Praktiker dieser Theorien ist. In der Konsequenz wird Allen nicht mehr "nur" als Komiker, sondern auch als Philosoph wahrgenommen. In seiner Argumentation bemüht Hösle sich grundsätzlich um eine verständliche Sprache.7)
Die US-Amerikanerin Marion Meade (1934 – 2022) publizierte 2000 "Woody Allen. Ein Leben gegen alle Regeln" ("The Unruly Life of Woody Allen"), mit der die Autorin Allens Privatleben vor und während seiner Karriere aufzeigt, von Angelika Janssen "Deconstructing Woody Allen. Ein amerikanischer Filmemacher zwischen Kunst und Kommerz" (2002).
  

Woody Allen im Mai 2016 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia Commons

Woody Allen im Mai 2016 bei den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes"; Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
Das "Woody Allen Lexikon" von Berndt Schulz1), der bereits 1988 "Woody Allen. Das Porträt des 'Mr. Manhattan'" herausbrachte, erschien 2000 im Verlag "Schwarzkopf & Schwarzkopf"1), mit "Die Konstruktion von Männlichkeit in Woody Allen's Filmen" (2005) beschäftigt sich der Autor und Filmemacher Oliver Kanehl. Die Biografie "Woody Allen. Seine Filme, sein Leben" von Michel Lebrun (1930 – 1996) kam bereits 1980 auf den Markt, das Buch "Woody Allen. Eine Biographie" ("Woody Allen: A Biography") von Eric Lax im Jahre 1991. Aus der Fülle der Veröffentlichungen – die Meisten von englischsprachigen Autoren – soll noch "Das Woody Allen Kochbuch. Essen mit dem Stadtneurotiker – immer ein Vergnügen" von Berndt Schulz genannt sein. Der Klappentext weist aus: "Das Woody Allen Kochbuch" präsentiert alle nachrecherchierten Rezepte aus den Filmen: die nicht ganz ernstgemeinten und vor allem die seriösen, die zum Nachkochen einladen; dazu Dialoge, Situationen, Sentenzen. Ergänzt wird das Buch durch einen Spaziergang mit Woody durch die New Yorker Restaurants, in denen der Meister speist, und durch ein fiktives Interview, in dem er seine Lieblingsgerichte mit dem Sinn des Lebens konfrontiert. Die Rezepte werden angereichert durch Szenenfotos aus den bekannten Filmen. → Literatur (Auszug) bei Wikipedia
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de sowie Wikipedia
Offizielle Webpräsenz: woodyallen.com;
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia, 5) filmdienst.de, 6) fernsehserien.de
Quellen:
2) prisma.de
3) Wikipedia (abgerufen 15.04.2012)
4) Wikipedia (abgerufen 28.06.2015)
7) Neue Zürcher Zeitung (NZZ)

Stand Dezember 2023

    
Auszeichnungen /Preise (Auszug)
Quelle: Wikipedia, siehe auch Wikipedia (englisch)
(Fremde Links: Wikipedia)
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Wikipedia (Auszug)
(Fremde Links: Wikipedia, Originaltitel: prisma.de; R = Regie, Db = Brehbuch)
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