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Rolf Boysen wurde am 31. März 1920 in Flensburg1) geboren. Er gehörte zu
den bedeutendsten deutschsprachigen Theaterschauspielern unserer Zeit und
interpretierte im Verlaufe seiner langen Karriere eine Vielzahl von Rollen
sowohl in klassischen als auch modernen Bühnestücken, arbeitete unter
anderem mit so berühmten und renommierten Regisseuren wie Fritz Kortner, Hans Lietzau,
Dieter Dorn, Erwin Piscator, Hans Schweikart und Thomas Langhoff zusammen.
So brillierte er unter anderem als Shakespeare'scher "König Lear"1),
"Macbeth"1) und "Othello"1), glänzte als
Dorfrichter Adam in Kleists "Der
zerbrochne Krug"1),
als Nathan in Lessings "Nathan der Weise"1) oder als
Philipp II. in Schillers "Don Karlos"1), ebenso wie als
Jean in Strindbergs "Fräulein Julie"1) oder als
Ägypter Amenothep in "Meine Grabinschrift" von Herbert Achternbusch1) um nur einiges zu nennen.
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue. |
Nach seinem Abitur 1939 bzw. einer sich anschließenden einer kaufmännischen
Ausbildung konnte Rolf Boysen zunächst seine Pläne,
Schauspieler zu werden, nicht verwirklichen. Er wurde zum Kriegsdienst berufen und erst nach Ende des
2. Weltkrieges besuchte er in Hamburg ein Schauspielstudio. Sein Bühnendebüt gab er 1948 in Dortmund, weitere Engagements führten den
jungen Schauspieler nach Kiel (19521954), Hannover (19541956) und
an das "Schauspielhaus
Bochum"1) (19561958) zu Hans Schalla1).
Unter dessen Regie machte er beispielsweise als Königsohn Sigismund in
"Das
Leben ein Traum"1) von Calderón de la Barca auf sich aufmerksam,
interpretierte den Marc Anton1)
in dem Shakespeare-Drama "Julius Caesar"1),
den Hjalmar Ekdal in Ibsens "Die
Wildente"1) und wurde als Shakespeares "Macbeth"
gefeiert.
Anschließend gehörte Boysen (vorerst) bis 1968 zum Ensemble der "Münchner Kammerspiele"1),
danach wechselte er bis 1978 an das ""Deutsche Schauspielhaus"1) in Hamburg,
gab zudem Gastspiele am den Berliner "Staatlichen Schauspielbühnen",
am Wiener "Burgtheater" und am "Düsseldorfer Schauspielhaus", um anschließend
ab 1978 wieder für mehr als zwanzig Jahre an den "Münchner Kammerspielen" auf der
Bühne zu stehen. Dieter Dorn, zwischen 1983 und 2001 Intendant der "Kammerspiele",
gehörte zu Boysens wichtigsten Regisseuren. Als Dorn 2001 die
Intendanz des "Bayerischen Staatsschauspiels"1)
übernahm, ging Boysen
mit ihm, beeindruckte hier als bereits über 80-Jähriger
mit der Figur des Shylock in Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig"1) in einer Inszenierung von Dieter Dorn
mit Thomas Holtzmann (1927 2013)
in der Titelrolle;
außerdem spielte er unter Dorns Regie den Karl in "Der Schein trügt"
von Thomas Bernhard1)
(ab 2001) sowie den Dionysos in "Die Bakchen"1) (2005) von
Euripides→ Auszug Theater-Wirken.
Boysens Lesungen am "Bayerischen Staatsschauspiel" bzw. seine
Sprech-Kunst waren immer wieder ein
Ereignis, beispielsweise brachte er in den letzten Jahren an fünf aufeinanderfolgenden Abenden
Homers "Ilias"1)
(Februar 2003 in der Allerheiligen-Hofkirche1)) zu Gehör.
Darüber schrieb Joachim Kaiser1) in der "Süddeutschen Zeitung" (24.06.2003)
unter anderem: "Einzig Worte, Dichter-Worte realistisch grimmig, Schritt
für Schritt voranschreitend, archaisch fern, aber kaum je abstrus, und wie von
machtvollen Ideen durchströmt. Boysen, ganz uneitel der Sache verbündet, sprach mit drängender Vehemenz. Er gliederte, ordnete, akzentuierte souverän
und unauffällig. Bot weder dickes Pathos, das rasch unerträglich, noch gefühllose Sachlichkeit, die rasch langweilig wird. (
) Boysen glaubt an die
Kraft, an die Wirkungsmacht, an die Menschheitsgeschichte bewahrende Gewalt von Sprach-Kunst. Und sein atemlos mitgehendes Münchner Publikum ließ
erkennen, dass er sich in seinem Wort-Vertrauen nicht getäuscht hatte."*)
Im Mai 2004 folgten im
"Residenztheater" die "Metamorphosen"1) von Ovid, im November
das mittelalterliche Heldenepos "Nibelungenlied"1)
(auch als Hörbuch) in der Allerheiligen-Hofkirche. Aus der "Aeneis"1)
von Vergil las Boysen im April 2006 im "Residenztheater", im Juni 2007
interpretierte er dort Dantes "Göttliche Komödie"1), im Mai 2008
den fragmentarischen Versroman "Tristan"1)
von Gottfried von Straßburg1) und am 28. Oktober 2009
brachte der Charaktermime mit
Wolfram von Eschenbachs Versroman "Parzival"1) dem Publikum im "Residenz Theater"
ein weiteres Werk der Weltliteratur nahe. Im Jahre 2011
stand der Solo-Abend "Rolf Boysen liest Heinrich von Kleist"1)
auf dem Programm, eine Lese-Reihe, die inzwischen auch als Hörbuch
verfügbar ist. Seinen letzten Bühnenauftritt hatte Boysen am 2. Juli 2012 mit der Lesung
"Der Wij"1) von Nikolai Gogol in der Reihe "Nachtseiten" des
"Residenztheaters". Einige dieser Lesungen sind bei "Der
Hörverlag"1) (München) auf CD
erschienen. Eine Auswahl der bei der ARD-Hörspieldatenbank
mit Rolf Boysen gelistete Produktionen fondet man hier.
Auch die Fernsehzuschauer konnten sich im Verlaufe der
Jahrzehnte, meist in
Klassiker-Adaptionen oder historischen Stoffen, von der Vielseitigkeit des
großen Charaktermimen überzeugen. Bereits 1958 sah man ihn mit der Rolle
des Simon Chachava in der Brecht-Verfilmung "Der Kaukasische
Kreidekreis", drei Jahre später beeindruckte er an der Seite von
Hamlet-Darsteller Maximilian Schell als Offizier
Bernardo in Franz Peter Wirths1)
TV-Inszenierung "Hamlet, Prinz von Dänemark" oder war 1966 der Jesus-Verräter Judas Iskariot1) in "Pontius Pilatus" (Regie:
Hagen Mueller-Stahl1))
mit Wolfgang Preiss als römischem Statthalter
Pontius Pilatus1).
In dem Vierteiler "Die Odyssee"1) (1968) erlebte man den Schauspieler als Agamemnon1),
unter der Regie von Wolf Vollmar gestaltete er in dem Mehrteiler
"Michael Kohlhaas" (1969), gedreht nach der Novelle
von Heinrich von Kleist1),
den Titelhelden → fernsehserien.de.
Vor allem aber mit der grandios verkörperten Titelrolle in Franz Peter Wirths
vierteiligen "Wallenstein"-Verfilmung (1978),
gedreht nach der Biographie von Golo Mann, bleibt Rolf Boysen nachdrücklich in
Erinnerung. Franz Peter Wirth besetzte ihn zudem mit der Rolle des
Lotsenkommandanten Schwarzkopf, Vater von Morten Schwarzkopf
(Rainer Goernemann), in seiner monumentalen 11-teiligen TV-Verfilmung "Buddenbrooks" (1979).
1984 stand er einmal mehr für Franz Peter Wirth vor der
Fernsehkamera, als Herzog von Alba in der Fernsehfassung von Goethes
"Egmont" sowie als spanischer
König Philipp II. in Schillers "Don Carlos". 1990 begeisterte er
auch im Fernsehen als Dorfrichter Adam in "Der Zerbrochene Krug"
und 1997 als Friedrich Wilhelm in der Kleists "Prinz Friedrich von Homburg"
- beides Aufzeichnungen aus den "Münchner Kammerspielen". Seither machte sich Boysen
sehr zum Leidwesen der Zuschauer auf dem Bildschirm rar.
Rolf Boysen als Eddie Maher mit Mady Rahl (1915 2009)
als dessen Ehefrau Julia
1964 in dem TV-Spiel "Tom und
seine Söhne"3) nach dem Schauspiel
"The Country Boy" von John Murphy (19241998); Regie: Fritz Umgelter1)
Foto mit freundlicher Genehmigung von SWR Media Services; © SWR
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Im Kino trat Rolf Boysen nur in wenigen Filmen in Erscheinung, so stand er beispielsweise
für "Bekenntnisse
eines möblierten Herrn"1) (1963),
"Liebesnächte
in der Taiga"1) (1967),
"Als Mutter streikte"1) (1974)
und "Die
wunderbaren Jahre"2) (1979) vor der Kamera; in
Dominik Grafs Filmessay "München Geheimnisse einer Stadt"1) (2000) war seine markante
Stimme als Erzähler zu hören → mehr Filmografie.
Darüber hinaus bereicherte Boysen mit seiner unverwechselbaren Stimme
zahlreiche Hörspiele, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank
gelisteten Produktionen findet man hier. Als
Synchronsprecher lieh der Künstler seine Stimme unter anderem Bela Lugosi (1931, "Dracula"1)),
Pierre Mondy1) (1961, "Der
Graf von Monte Christo"1)), Eli Wallach1) (1963, "Die
Sieger"1)), Leonard Nimoy1) (1973, "Columbo: Zwei Leben an einem Faden")
und Peter Jones1)
(Erzähler) in der Serie "Per
Anhalter durch die Galaxis"1) (1980)
→ www.synchronkartei.de.
Anlässlich seines 75. Geburtstags, den Rolf Boysen 1995 zugleich mit seinem
50-jährigen Bühnenjubiläum feiern konnte,
schrieb damals die Süddeutsche Zeitung unter anderem: "Den Glanz, den Boysen in all seinen Rollen sucht und
mit dem er seine Figuren beleben will, ist die
Menschlichkeit
Sein Spiel ist die Fortsetzung des Blochschen Prinzips Hoffnung auf der Bühne und im
Leben.
Karin Lottermoser veröffentlichte das Buch "Der Schauspieler Rolf Boysen Seine Karriere
im Spiegel der Presse (1946 1996); der Buchrückentext
weist unter anderem aus: "Rolf Boysen ist einer der großen deutschen Theaterschauspieler.
Das Publikum verehrt ihn, die Rezensenten tasten seinen Status nicht an. Seine
Figuren faszinieren, weil er ihnen keine Plausibilität aufoktroyiert, sondern
ihnen ihre Widersprüche und Unergründlichkeit bewahrt. Hinter der Professionalität
der ästhetischen Gestaltung lässt sich immer menschliches Interesse erkennen.
Ein Darsteller von solchem Rang verdient es, nicht unkritisch betrachtet zu werden."
Boysen selbst brachte neben zahlreichen Hörbucheinspielungen 1998 seine Reflexionen,
Essays und Arbeitsnotizen über das Theater in "Nachdenken über
Theater" auf den Markt.
Zahlreiche Auszeichnungen untermauern die herausragende Stellung Boysens als
"Jahrhundertschauspieler" bzw. seine künstlerischen Leistungen, neben einer "Goldenen Kamera"1)
(1967, für seine Wandlungsfähigkeit in sechs unterschiedlichen Hauptrollen),
der "Wiesbadener Theatermedaille" sowie verschiedenen Kritikerpreisen
erhielt er 1998 den "Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst"1),
im gleichen Jahr den Ehrenpreis des "Bayerischen Theaterpreises"1). 1999 folgte
der "Kulturelle Ehrenpreis der Landeshauptstadt München"1),
2003 konnte er zusammen mit Thomas Holtzmann den Ehrenpreis des
"Verbandes der deutschen Kritiker e. V." (Deutscher
Kritikerpreis1))
entgegen nehmen. 2009 wurde ihm das "Große Bundesverdienstkreuz"
verliehen.
Mit Rolf Boysen er wurde 94 Jahre alt starb am 16. Mai 2014 in München einer "der großen, prägenden Zeugen des deutschen Theaters. Einer der
wenigen, die feierlich werden konnten, ohne zu langweilen." schrieb
unter anderem DIE WELT
in ihrem Nachruf. Die letzte Ruhe fand Boysen auf dem Bogenhausener Friedhof1)
→ Foto der Grabstelle bei Wikimedia
Commons bzw. knerger.de.
Die Theater-Legende war verheiratet und Vater einer Tochter sowie zweier Söhne:
Markus Boysen1) (geb. 1954) ist in die Fußstapfen seines Vaters
getreten, gehört inzwischen ebenfalls zu den renommierten
Charakterdarstellern der deutschen Bühne und tritt in den letzten
Jahren auch
vermehrt im Fernsehen auf. Sohn Peer Boysen1)
(geb. 1957) arbeitet als Regisseur und Bühnenbildner.
Aus einer früheren Ehe von
Rolf Boysen stammt Tochter Sabine.
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Quelle (unter anderem) "Henschel Theaterlexikon"*)
Siehe auch Wikipedia,
filmportal.de,
"100 Jahre
Münchner Kammerspiele" sowie
den Artikel zum 90. Geburtstag bei www.faz.net
und die Nachrufe bei
www.zeit.de,
www.deutschlandfunk.de
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*) Henschel Theaterlexikon (Hrsg.
C. Bernd Sucher; Henschel Verlag, 2010, S. 99/100)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de, 3) Die Krimihomepage
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Theater-Wirken (Auszug)
Quelle (unter anderem): "Henschel Theaterlexikon",
Hrsg. C. Bernd Sucher (Henschel Verlag, 2010, S. 99/100)
(Fremde Links: Wikipedia, whoswho.de; R = Regie, UA = Uraufführung, P = Premiere)
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"Münchner Kammerspiele"
- 1959: Herzog von Alba in "Don Karlos" von
Friedrich
Schiller (R: Erwin Piscator; P: 26.09.1959)
- 1960/61: General Alcibiades in "Timon von Athen" von
William
Shakespeare,
mit Romuald Pekny
in der Hauptrolle
(R: Fritz Kortner) → www.zeit.de
- 1961: Titelrolle in "Amphitryon"
von Heinrich von
Kleist, basierend auf "Amphitryon"
von Moličre (R: August
Everding)
- 196: Titelrolle in "Othello" von William Shakespeare,
mit Romuald Pekny als Jago, Doris
Schade als Desdemona
(R: Fritz Kortner; P: 18.06.1962)
- 1967/68: Jean in "Fräulein Julie" von
August Strindberg
(R: Fritz Kortner; P: 07.06.1967)
- 1980: Orsino, Herzog von Illyrien, in "Was ihr wollt" von William Shakespeare
(R: Dieter Dorn) → www.zeit.de
- 1983/84: Odoardo Galotti in "Emilia Galotti" von
Gotthold Ephraim Lessing, mit Sunnyi Melles
als Emilia
(R: Thomas Langhoff; auch TV) → Berliner Theatertreffen 1984,
www.zeit.de
- 1984: Nathan in "Nathan der Weise" von
Gotthold Ephraim Lessing (R: Fritz Marquardt)
- 1985: Bankier Filippo Strozzi in "Lorenzaccio" von
Alfred de Musset und George Sand
(R: Thomas Langhoff)
- 1986/87: Ulysses in "Troilus und Cressida" von William Shakespeare
(R: Dieter Dorn; auch TV)
→ Berliner Theatertreffen 1987,
www.spiegel.de
- 1986: Dorfrichter Adam in "Der
zerbrochne Krug" von Heinrich von Kleist (R: Dieter Dorn; auch TV 1990)
Joachim Kaiser in der "Süddeutschen Zeitung" (16.10.1986): Rolf Boysen ist ein aufregend reaktionsschneller Richter Adam.
Eine Kunstfigur, gewiß nichtvoll schlüssig, aus seltsamen Schichten zusammengesetzt. Also: keineswegs doof-tölpelhaft,
sondern gewitzt, dreist-herrschaftsgewohnt.*)
- 1987: Alexander Wladímirowitsch Serebrjaków in "Onkel Wanja" von
Anton Tschechow
(R: Hans Lietzau)
- 1988: "Zueignung" in "Faust I" von Johann Wolfgang von Goethe (R: Dieter Dorn)
→
www.filmportal.de
- 1988/89: Weiser Wann, mythische Persönlichkeit, in "Und
Pippa tanzt!" von Gerhart Hauptmann (R: Thomas Langhoff;
P: 23.11.1988)
- 1989: Titelrolle in "John Gabriel Borkman" von
Henrik Ibsen
(R: Hans Lietzau)
- 1992: Titelrolle in "König Lear" von William Shakespeare
(R: Dieter Dorn; auch TV)
→ www.zeit.de
- 1993/94: Fanny und Römer in "Der Stiefel und sein Socken" (UA) von Herbert Achternbusch,
mit Rudolf Wessely als Herbert
(R: Herbert Achternbusch; UA/P: 23.12.1993)
→ www.theatertexte.de,
www.zeit.de
- 1995/96: Kurfürst Friedrich Wilhelm in "Prinz Friedrich von Homburg" von Heinrich von Kleist
(R: Dieter Dorn; P: 01.10.1995; auch TV)
- 1996/97: Ägypter Amenothep in "Meine Grabinschrift" (UA)
von Herbert Achternbusch (R: Herbert Achternbusch;
UA/P: 28.11.1996)
→ www.theatertexte.de,
www.100mk.de,
www.taz.de
- Michael Skasa
notierte darüber: Boysen ist natürlich wieder ein wunderbarer Sprecher, mit seinem ruhigen tiefen
Organ voll beherzter Rauheit, die einen einfängt wie Katzenschnurren und Seelöwenruhe. Natürlich spielt er mit dieser
Stimme
bei Gelegenheit, knarzt ins Verschämte, knattert sich in einen witzigen Gedanken, fixiert uns listig,
zögert bei
Unklarem,
macht, was man so macht, wenn man gescheit ist. ("Theater heute", Heft l, 1997)*)
- 1998: Karl in "Der Schein trügt" von Thomas Bernhard
(R: Dieter Dorn) → www.zeit.de
"Bayerisches Staatsschauspiel",
München
"Deutsches Schauspielhaus", Hamburg
"Staatliche Schauspielbühnen", Berlin
"Burgtheater", Wien
"Salzburger Festspiele"
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Filme
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de, deutsches-filmhaus.de)
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Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1958: Der kaukasische Kreidekreis (nach dem
Theaterstück
von Bertolt Brecht; als Soldat Simon Chachava)
- 1960: Hamlet, Prinz von Dänemark (nach dem
Drama von
William Shakespeare mit Maximilian Schell als Hamlet;
als Offizier Bernardo)
- 1961: Zeit des Glücks (als Frédéric Lesparre / Daniel
Ardouin / Jerôme Ardouin)
- 1961: Aimée (als Georges,
Kommissar vom Wohlfahrtsausschuss)
- 1961: Die Perser (nach der Tragödie von
Aischylos; Regie: Hans
Lietzau; als 1. Bote; → weitere Besetzung IMDb)
- 1961: Amphitryon (nach dem
gleichnamigen
Lustspiel von Heinrich
von Kleist;, basierend auf "Amphitryon"
von Moličre;
Inszenierung "Münchner Kammerspiele"; Regie:
August
Everding; als Amphitryon)
- 1962: Mord im Dom (nach dem
Versdrama
von T. S. Eliot; als 3. Ritter)
- 1964: Dann geh zu Thorp (nach
dem Theaterstück von François
Billetdoux; als
Inspektor Karl Töpfer)
- 1964: König
Richard III. (Zweiteiler nach dem Drama
von William Shakespeare mit Wolfgang
Kieling
in der Titelrolle; als George, Herzog von Clarence)
- 1964: Tom und seine Söhne (nach
dem Schauspiel "The Country Boy" von John Murphy (19241998); als Eddie Maher)
- 1964: Der trojanische Krieg findet nicht statt (nach dem
Schauspiel von Jean
Giraudoux; als Hektor)
- 1965: Requiem
für eine Nonne (nach dem Drama von William
Faulkner; als Gowan, Ehemann von Temple Stevens)
- 1965: Das Landhaus (nach
der Novelle "La grande Bretčche" von Honoré de Balzac; als Marc)
- 1966: Trauer muss Elektra tragen (nach der Dramen-Trilogie von
Eugene O'Neill; Inszenierung
"Deutsches Schauspielhaus",
Hamburg; mit Joana Maria Gorvin
als Lavinia (Elektra);
Regie: Gerhard Klingenberg;
u. a. mit Maria
Wimmer als Christine (Klytämnestra),
Werner
Hinz als Christinas Gatte
General Ezra Mannon (Agamemnon);
als Segelschiffkapitän Adam Brant (Ägisth))
- 1966: Pontius Pilatus (nach
der Novelle von Roger
Caillois über Pontius
Pilatus; als Judas
Iskariot)
- 1966: Porträt eines Helden (nach
dem Roman von Pierre
Boulle; als Simon de Grange)
- 1966: Das Missverständnis (nach dem Theaterstück
von Albert Camus; als der lange verschollene Sohn Jan)
- 1966: Der Mann, der sich Abel nannte (über
den sowjetischen Agenten Rudolf
Iwanowitsch Abel;
als sowjetischer Oberstleutnant und Agent Reino Häyhänen)
- 1966: Die
rote Rosa (über Rosa
Luxemburg; als Ankläger)
- 1966: Das Vergnügen, anständig zu sein
(nach
der Komödie von Luigi Pirandello;
als Angelo Baldovino)
- 1966: Herrenhaus (nach
dem Theaterstück von Thomas
Wolfe; als Ramsay im Vorspiel)
- 1967: Philoktet (nach dem Theaterstück von Heiner Müller
nach "Philoktetes" von Sophokles; als
Philoktetes;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1967: Walther
Rathenau Untersuchung eines Attentats (über
die Ermordung Walther Rathenaus;
als Korvettenkapitän Hermann
Ehrhardt → Marine-Brigade Ehrhardt)
- 1968: Die
Odyssee / L'Odissea (Vierteiler nach dem Epos
von Homer; als Agamemnon
in Episode 4)
- 1968: Die Wilde (nach dem Theaterstück "La Sauvage"
von Jean Anouilh;
Regie: Gerhard Klingenberg; als Gosta;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 1969: Epitaph für einen König (nach August
Strindberg; Regie: Fritz Umgelter; mit Karl
Walter Diess
als schwedischer König Karl
XII.; als Emanuel
(von) Swedenborg; → weitere Besetzung IMDb)
- 1969: Das Trauerspiel von Julius Caesar (nach dem Drama von
William Shakespeare mit Erich Schellow
als Caesar;
Regie: Michael
Kehlmann; als Marc Anton; → weitere
Besetzung IMDb)
- 1969: Sturm im Wasserglas (nach dem Theaterstück von Bruno
Frank; als Stadtrat Dr. Konrad Thoss)
→ tvspielfilm.de,
IMDb
- 1969: Zehn kleine Negerlein (nach
dem Krimi "Ten
Little Niggers" von Agatha
Christie; als "Glücksritter" Philip Lombard)
- 1969: Ein Dorf ohne Männer
(nach der Komödie
von Ödön von Horváth; als Graf von Hermannstadt)
- 1969: Michael Kohlhaas (7
bzw. 4 Teile nach der Novelle
von Heinrich von Kleist; als Michael Kohlhaas)
- 1969: Der Tanz des Sergeanten Musgrave (nach "Serjeant
Musgrave's Dance" von John
Arden;
Regie: Fritz
Umgelter; als Sergeant Musgrave; → weitere Besetzung IMDb)
- 1970: Wie
eine Träne im Ozean (Dreiteiler nach der Romantrilogie
von Mančs Sperber; als Classen in Teil 2 "Abfall")
- 1970: Clavigo (nach dem Trauerspiel
von Johann Wolfgang von Goethe; Inszenierung "Deutsches
Schauspielhaus",
Hamburg;
Regie: Fritz Kortner; als Carlos; → weitere Besetzung IMDb) → Berliner Theatertreffen 1970
- 1971: Einer muss der Dumme sein (nach der Komödie von Georges
Feydeau; Aufführung: "Deutsches Schauspielhaus",
Hamburg; Inszenierung: Leonard
Steckel; als Advokat Guillaume Vatelin, Gatte von
Lucienne (Angela
Schmid);
Peter Vogel als der Lebemann
Édouard Pontagnac, Ehemann von Clotilde (Kyra
Mladeck); TV-Regie: Heribert Wenk)
→ IMDb
sowie Info zum Stück bei Wikipedia (englisch))
- 1972: Das Jahrhundert der Chirurgen (TV-Reihe
nach dem Buch von Jürgen Thorwaldt; als Dr.
John
Benjamin Murphy
in
der Folge 18 "Der erste Schritt")
- 1972: Der Andersonville-Prozess (szenische Rekonstruktion
des Kriegsverbrecher-Prozesses von 1865, in dem sich Henry Wirz
(gespielt von Günter Mack), Kommandant des Gefangenenlagers Andersonville
(Camp Sumter), für den Tod von
15 000 Soldaten
verantworten musste; als George W. Gray; → weitere Besetzung IMDb)
- 1972: Das Geheimnis der Mary Celeste (Dokumentarfilm
mit Spielhandlung über das "Geisterschiff "Mary Celeste";
als Kapitän David M. Morehouse von der "Dei Gratia") → Die Krimihomepage (Spezial)
- 1972: Der
Illegale (Dreiteiler; als Oberleutnant Sergej Mossewnin in
Teil 1)
- 1972: Die Dreigroschenoper (nach dem gleichnamigen
Werk von Bertolt
Brecht/Kurt
Weill; Aufführung am
Hamburger "Deutsches
Schauspielhaus";
Inszenierung: Dieter
Giesing; als Mackie Messer; TV-Regie: Ewald Burike)
→ IMDb
- 1973: Du
stirbst nicht allein Ein deutscher Kriegspfarrer in
Paris (als Girard; Kurzinfo: In seinem
neuen
Dokumentarspiel rekapituliert Drehbuch-Routinier Hellmut Andics die Geschichte
des westfälischen Geistlichen
Franz Stock (Udo Vioff),
der sich als Standortpfarrer der deutschen Wehrmacht im besetzten Paris für politische Häftlinge
verschiedener Nationen einsetzte. (Quelle: spiegel.de))
- 1978: Wallenstein
(Vierteiler über Wallenstein
nach der Biografie
von Golo Mann; als Wallenstein)
- 1979: Die
Buddenbrooks (11 Teile nach dem Roman
von Thomas Mann; als Lotsenkommandant Diederich Schwarzkopf)
- 1981: Elektra (nach der Oper "Elektra"
von Richard
Strauss (Musik); Libretto: Hugo
von Hofmannsthal nach dem
gleichnamigen
Stück von Sophokles; als Agamemnon; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1981: Derrick
(Krimiserie; als ? in der Folge "Prozente")
- 1982: Egmont (nach dem Schauspiel
von Johann Wolfgang von Goethe mit Manfred
Zapatka als Egmont;
Regie: Franz
Peter Wirth; als Herzog
von Alba; → weitere Besetzung IMDb)
- 1984: Emilia Galotti (nach dem Trauerspiel
von Gotthold Ephraim Lessing; Inszenierung "Münchner
Kammerspiele",
mit Sunnyi Melles
als Emilia; Regie: Thomas
Langhoff; als Odoardo Galotti) → Berliner Theatertreffen 1984
- 1984: Don Carlos (nach dem Drama
von Friedrich Schiller mit Jacques Breuer
als Don Carlos;
Regie: Franz Peter Wirth; als Philipp
II., König von Spanien; → weitere Besetzung IMDb)
- 1985: Was ihr wollt (nach der Komödie von William
Shakespeare; Inszenierung "Münchner Kammerspiele";
Regie: Dieter
Dorn; als Herzog; → weitere Besetzung IMDb)
- 1987: Troilus und Cressida (nach dem Theaterstück
von William Shakespeare; Inszenierung "Münchner
Kammerspiele";
Regie: Dieter Dorn; als Ulysses = Odysseus; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1988: Ein Sohn aus gutem Hause (nach
dem Roman von Karl
Tschuppik; als General Bardolo)
→ fernsehserien.de,
filmdienst.de
- 1989: Onkel Wanja (nach dem Theaterstück
von Anton Tschechow; Inszenierung: "Münchner Kammerspiele";
Regie: Hans Lietzau ; als Alexander Wladímirowitsch Serebrjaków; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1990: Der zerbrochne Krug (nach dem Lustspiel von Heinrich
von Kleist; Inszenierung "Münchner Kammerspiele";
Regie: Dieter Dorn; als Dorfrichter Adam; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1992: König Lear (nach der Tragödie
von William Shakespeare; Inszenierung "Münchner Kammerspiele";
Regie: Dieter Dorn; als König Lear; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1997: Prinz Friedrich von Homburg (nach dem Schauspiel von Heinrich von
Kleist; Inszenierung "Münchner Kammerspiele"
mit Michael von Au
in der Titelrolle; Regie: Dieter Dorn; als Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg;
→ weitere Besetzung IMDb)
- 2001: Johann Wolfgang von Goethe: Faust I und Faust II (Aufzeichnung der Inszenierungen "Faust I"
und "Faust II"
in Hannover von Peter Stein
anlässlich der Expo 2000
→ Faust-Projekt; als Erzähler)
- 2003: Die lange Bibel-Nacht: Im Anfang
(Lesung; als Erzähler zusammen mit
Thomas Holtzmann,
Rolf Becker,
Katharina Thalbach, Elke Heidenreich)
- 2004: Der Kaufmann von Venedig (nach dem Theaterstück von William
Shakespeare; Inszenierung:
"Bayerisches Staatsschauspiel"
im "Residenztheater"
(Premiere: 11.10.2001) mit Thomas Holtzmann in der Titelrolle;
Regie: Dieter Dorn; als jüdischer Geldverleiher Shylock; → weitere Besetzung
IMDb)
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