Chuck Berry am 3. Februar 1965; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-3997); Urheber/Fotograf: Joop van Bilsen / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL Chuck Berry wurde am 18. Oktober 1926 als Charles Edward Anderson Berry und viertes von sechs Kindern in St. Louis (Missouri) geboren; sein Vater Henry war Diakon einer baptistischen Gemeinde. Aufgewachsen im schwarzen Ellardsville-Distrikt von St. Louis, entdeckte Sohn Chuck schon als College-Schüler seine Liebe zur Musik und wollte schon in frühester Jugend ein geachteter Gitarrenspieler werden; doch zunächst verlief sein Leben anders. Noch vor seinem Schulabschluss geriet er mit dem Gesetz in Konflikt, wurde gemeinsam mit zwei vermeintlichen Freunden 1944 wegen eines bewaffneten Raubüberfalls in Kansas City zu zehn Jahren Jugendarrest verurteilt. Nach zwei Jahren wurde ihm der Rest der Strafe erlassen, wenig später heiratete er am 28. Oktober 1948 Themetta "Toddy" Suggs und versuchte sich und seine Frau mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten; aus der Ehe gingen laut chuckberry.com vier Kinder hervor: Darlin Ingrid (geb. 1950), Melody Exes (geb. 1952), Aloha Isa Lei (geb. 1959) und Charles Edward Anderson jr. (geb. 1961).
Ende der 1940er Jahre entschloss sich Chuck Berry, dessen Vorbilder Louis Jordan1), Nat King Cole2), und Muddy Waters1) waren, die Musik zur Profession zu machen und trat als Gitarrenspieler mit verschiedenen Bands von St. Louis auf. 1951 traf er auf den Pianisten Johnnie Johnson1) und den Drummer Ebby Hardy, die mit einem anderen Musiker bereits als "Johnnie Johnson Trio" in der örtlichen Szene recht erfolgreich waren. Chuck Berry schloss sich der Truppe an, die Band wurde umbenannt in "Chuck Berry Combo" und die Musiker spielten von Rock'n'Roll über Countrymusic bis hin zu Nat King Cole-Songs alles, was zu jener Zeit populär war. 
 
Chuck Berry am 3. Februar 1965
(Ausschnitt des Fotos: Chuck Berry mit seiner Schwester Lucy Ann)
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-3997)
Urheber/Fotograf: Joop van Bilsen / Anefo;  mehr bei → www.gahetna.nl
Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL
1955 ging Chuck Berry nach Chicago und traf dort unter anderem auf Leonard Chess1), den Eigentümer der Plattenfirma "Chess Records", der viele bekannte Blues-Musiker wie beispielsweise Muddy Waters unter Vertrag hatte. Das Demo-Band mit dem Song "Ida May" interessierte Chess, der es dann nach einigen Veränderungen als "Maybellene" im Mai 1955 herausbrachte. Damit hatte Chuck Berry den Grundstein zu seinem kometenhaften Aufstieg gelegt, der Song wurde ein Hit und erreichte in den amerikanischen Billboard Charts auf Anhieb Platz 1. Bis Ende der 1950er Jahre folgten weitere Rock'n'Roll-Klassiker wie "Roll Over Beethoven"1) (1956), "School Day" (1957), "Sweet Little Sixteen"1) (1958), "Johnny B. Goode"1) (1958), "Carol" (1958) oder "Memphis Tennessee"1) (1959), die nicht nur in den USA zu Top-Hits wurden. Das Lied "Johnny B. Goode" gehört wohl Berrys besten Songs und trägt unverkennbar autobiografische Züge, auch mit seinen anderen Texten erzählt er stets von den Alltagsproblemen gewöhnlicher Menschen.
Chuck Berry war zum absoluten Star der Rock-Szene avanciert, seine Erfolge phänomenal. Verschiedenste Auftritte wurden auf die Leinwand gebannt, wie 1958 beim Newport Jazz Festival, das als "Jazz on A Summer Day" (1960) auch in die Kinos kam und in dem die Fans ihr Idol mit dem legendären "Duckwalk" (Entengang) bewundern konnten.
 

Foto: Chuck Berry bei einem Konzert im Jahre 1987 im französischen Deauville
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia;
Urheber: Roland Godefroy;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
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Chuck Berry bei einem Konzert im Jahre 1987 im französischen Deauville; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia; Urheber: Roland Godefroy; Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
Mitte Februar 1962 wurde Chuck Berry erneut inhaftiert, da ihm vorgeworfen wurde, Minderjährige wegen "unmoralischer Absichten" ins Land gebracht zu haben. Vorausgegangen war ein Streit mit den Behörden, 1959 hatte Chuck Berry in St. Louis seinen eigenen Nachtclub "Bandstand" eröffnet, der den örtlichen Gesetzeshütern ein Dorn im Auge waren, da dort die üblichen Rassenschranken nicht eingehalten wurden. Nach Schließung des Club wurde der Berry angeklagt, die Prostitution Minderjähriger gefördert zu haben und schließlich von einem Richter verurteilt, der nachweislich rassische Vorurteile hatte. Währen der 20-monatigen Haftstrafe schrieb Chuck Berry weitere Songs, seine Schallplattenkarriere schien jedoch, nicht zuletzt auch wegen des sich wandelnden Musikgeschmacks, beendet. Weltweit war das Beatfieber ausgebrochen, doch Gruppen wie die "Beatles" und "Rolling Stones" machten mit Coverversionen von "Roll Over Beethoven" oder "Come On" den Sänger nun auch in Europa berühmt.
Anfang der 1970er Jahre gelang Chuck Berry mit "My Ding-A-Ling" (1972) ein Comeback, der Song stürmte nicht nur in den USA die Hitparaden. Weitere, wenn auch nicht so spektakuläre Erfolge, verzeichnete Chuck Berry noch mit "Shake, Rattle and Roll" (1975) und "Oh What a Thrill" (1979) → Diskografie bei Wikipedia.
1979 kam der Künstler wegen Steuerhinterziehung erneut mit dem Gesetz in Konflikt und musste eine weitere kurze Haftstrafe absitzen, was seiner Popularität jedoch keinen Abbruch tat. 1986 wurde er als erster in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen, wenig später erschien seine Autobiografie ("Chuck Berry: The Autobiography"), in der er unter anderem über die Anfänge seiner Karriere, seine Schwierigkeiten als Jugendlicher, aber auch über seine zahlreichen Frauengeschichten erzählt.
Auch in Deutschland wurde der berühmte Künstler geehrt, 2008 erhielt er die "Goldene Kamera"1) für sein Lebenswerk.
Chuck Berry am 18. Juli 2007 bei einem Konzert auf dem "Brunnsparken" in Örebro (Schweden); Urheber: Håkan Henriksson (Wikimedia-User Narking); Lizenz: CC BY 3.0; Quelle: Wikimedia Commons Die Platteneinnahmen und die Gagen seiner zahllosen Konzerte haben den einstigen Jungen aus dem Schwarzen-Viertel zu einem "gemachten Mann" werden lassen; geschäftstüchtig investierte er das Geld in lukrative Betriebe wie beispielsweise 1970 in den Berry-Vergnügungspark in Wentzville (Missouri). Auch als Produzent tat er sich hervor und brachte die filmische Dokumentation "Chuck Berry Hail! Hail! Rock'n'Roll" (1987) heraus, ein Konzertfilm, der anlässlich seines 60. Geburtstages mit Musikveteranen wie Eric Clapton, Bo Diddley, Keith Richards, Little Richard und natürlich ihm selbst veröffentlicht wurde. Bis vor ein paar Jahren tourte die Rocklegende, der in einem Atemzug mit Stars wie Little Richard2) und Fats Domino2) genannt wird, durch die Welt, 2005 gab der damals 79-Jährige mit seiner Tochter Ingrid Berry und seinem Sohn Charles Berry gefeierte Konzerte in Deutschland und in der Schweiz, 2008 gab er Konzerte in Europa. Mit regelmäßigen Auftritten im legendären "Blue Berry Hill" in St. Louis sowie vereinzelten Konzerten in Las Vegas bringt sich der Pionier des Rock'n'Roll auch im hohen Alter immer wieder in Erinnerung. John Lennon soll einmal gesagt haben: "If you tried to give rock'n'roll another name, you might call it 'Chuck Berry'". 

Chuck Berry am 18. Juli 2007 bei einem Konzert auf dem "Brunnsparken" in Örebro (Schweden)
Urheber: Håkan Henriksson (Wikimedia-User Narking)
Lizenz: CC BY 3.0; Quelle: Wikimedia Commons

Verschiedene Biografien – allerdings in englischer Sprache – sind inzwischen über den "Vater des Rock'n'Roll" veröffentlicht worden. So das Buch von John Collis "Chuck Berry: The Biography", welches den exzentrischen Künstler bzw. dessen komplexes Leben zum Teil recht schockierend portraitiert. Von Bruce Pegg stammt "Brown Eyed Handsome Man: The Life and Hard Times of Chuck Berry: An Unauthorized Biography".
 
Chuck Berry, der als einer der größten Songschreiber und besten Gitarristen seiner Zeit galt, starb am 18. März 2017 im Alter von 90 Jahren in Saint Charles (Missouri). Wie man bei Wikipedia lesen kann, hatte er anlässlich seines 90. Geburtstags im Herbst 2016 noch die Veröffentlichung eines neuen Albums mit dem Titel "Chuck" für 2017 angekündigt. Das Album sollte beim Label "Dualtone" erscheinen und Berrys Ehefrau Themetta "Toddy", mit der er zum Zeitpunkt der Ankündigung seit 68 Jahren verheiratet war, gewidmet sein.
  
Webpräsenz (in englisch): www.chuckberry.com
Siehe auch www.chuckberry.de sowie Wikipedia (mit Diskografie)
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP
Lizenz Foto Chuck Berry (Urheber: Roland Godefroy): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
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