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Jimi Hendrix wurde am 27. November 1942 als Johnny Allen Hendrix in Seattle
(Washington) geboren; zwei Jahre später ließ der Vater den Namen seines
Sohnes in James Marshall, genannt "Jimmy", ändern Die Ehe
seiner Eltern, die afrikanische, mexikanische und indianische, aber auch
europäische Vorfahren hatten, war zerrüttet und wurde 1950 geschieden. So
wuchs Jimmy überwiegend bei seiner Großmutter, einer Cherokee-Indianerin,
sowie bei seinem Vater auf; seine Mutter Lucille (1925 1958) verstarb, als er 15 Jahre alt war.
Bereits als Teenager brachte Jimmy sich selbst das Gitarrespielen bei und war auf der High School
Mitglied in der Jugendband "The Rocking Kings". Mit 16 Jahren flog er von der
Schule (weil er mit einer weißen
Schülerin Händchen gehalten hatte!), ein Jahr später ging er zur Air Force.
Er begann seine Ausbildung zum Fallschirmjäger am Luftwaffenstützpunkt Ford Ord (Kalifornien), wurde aber
aufgrund einer Verletzung beim
Fallschirmspringen bereits im Juli 1962 wieder entlassen und entschloss
sich nun, Profimusiker zu werden. Zunächst tourte er als Begleitgitarrist mit
verschiedensten Bands mehr schlecht als recht durch den Süden der USA Little
Richard1), Ike & Tina Turner2)
oder Wilson Pickett2) gehörten beispielsweise zu denjenigen,
die sein Gitarrespiel für ihre Auftritte nutzten.
Foto: Jimi Hendrix 1967 bei einem Auftritt in der niederländischen TV-Show "Hoepla"
Urheber: A. Vente; Quelle: Beeld en Geluidwiki Gallery: Hoepla
Genehmigung: Licentie
afbeeldingen Beeld en Geluidwiki / CC-BY-SA
3.0. Niederlande Quelle: Wikipedia
bzw. Wikimedia
Commons
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Zu dieser Zeit lernte Hendrix Curtis Knight3) (1929 1999) kennen, mit dem er häufig
zusammen auftrat und auch Songs schrieb. 1965 gründete Hendrix dann seine
Band "Jimmy James & The Blue Flames", die mit einer Mixtur
aus Rhythm-&-Blues-Standards und selbstgeschriebenem Material hauptsächlich in
den New Yorker Clubs in Greenwich Village auftrat. Im Oktober des gleichen
Jahres unterschrieb Hendrix einen Plattenvertrag, der ihm einen Dollar und
ein Prozent von allen Einnahmen durch Platten von Curtis Knight
garantierte. 1966 hörte der ehemalige "Animals"-Bassist
Chas Chandler2)
(1938 1996) den talentierten
Künstler bei einem Auftritt im Café "Wha?",
war von dessen vielseitigem Spiel so beeindruckt und überredete ihn, mit
ihm nach London zu gehen. Hendrix stimmte zu und im September 1966 flogen
beide nach Europa zu dieser Zeit wurde sein Vorname in das markantere
"Jimi" umgeändert. Chandler formierte mit Hendrix
an der Gitarre, Mitch Mitchell2)
(1947 2008) am Schlagzeug und Noel Redding2)
(1945 2003) am Bass die Band "Jimi Hendrix Experience". Den ersten Auftritt
hatte die Gruppe im Oktober 1966 im Vorprogramm des französischen Rockstars
Johnny Hallyday1)
im Pariser "Olympia", im gleichen Jahr erschien die erste Single "Hey Joe"2) und "Stone
Free", einer Eigenkomposition Hendrix' mit einer aufreizenden Mischung aus Bluesharmonien, Soulanklängen und markantem
Gitarrensolo, die im Januar 1967 in die britische Hitparade kam und Platz 6 erreichte. Auch
das erste Album "Are You Experienced?"
geriet auf Anhieb zu einem riesigen Erfolg einer der Songs "Love Or Confusion" wird allgemein
als das erste Psychedelic-Stück der Rockgeschichte angesehen.
Die späteren Singles "Purple Haze" (1967), "The Wind Cries
Mary" (1967, eine Auskoppelung aus "Are You Experienced" und Hommage an seine Mutter)
sowie "All Along The Watchover" (1968) wurden ebenfalls "Top-10"-Erfolge
und machten Hendrix zu einem Star in Großbritannien. "Voodoo Chile"
erreichte erst nach Hendrix' Tod Platz 11 in den amerikanischen Charts und
war sein einziger Spitzenreiter in den USA. Berichte über den phänomenalen,
charismatischen Gitarristen aus den USA fanden sich bald in allen Musikzeitschriften. Hendrix
trat bei vielen großen Festivals wie etwa Woodstock2) auf
und wurde mit seiner Technik, die Gitarre zu spielen, legendär. Sein Auftritt im Juni 1967, beim
"Monterey Pop Festival"2) ließen ihn zur Identifikationsfigur der explodierenden Hippie-Kultur
werden. Bekannt wurde der Auftritt auch dadurch, dass Hendrix am Ende nach dem neunten Song
" Wild Thing"2) seine Gitarre
verbrannte.4)
Foto: Die Band "Jimi Hendrix Experience" 1967 bei einem Auftritt
in der niederländischen TV-Show "Fenklup"
Urheber: VARA; Quelle: Beeld en Geluidwiki Gallery: Fanclub
Genehmigung: Licentie
afbeeldingen Beeld en Geluidwiki / CC-BY-SA 3.0. Niederlande Quelle:
Wikipedia
bzw. Wikimedia Commons
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Bereits zu dieser Zeit war Hendrix bewusst, dass das sensationsgierige
Publikum mehr an seinen aufsehenerregenden Bühnenshows interessiert war, als
an seiner Musik; immer öfter flüchtete sich der introvertierte Künstler in den Konsum von LSD und anderen
Drogen, nicht zuletzt auch wegen des enormen Drucks, den Manager Chandler auf
ihn und seine Band ausübte. Die Tourneetermine waren dicht gedrängt, Chandler
gönnte den Bandmitgliedern keine Ruhe, was darin gipfelte, dass der
introvertierte Hendrix im Dezember 1967 unter Drogen und Alkoholeinfluss
stehend das Mobiliar seines Hotelzimmers zertrümmerte und schließlich zeitweise
festgenommen wurde.
Im November 1969 fiel die "Experience-Band" auseinander, als Anfang 1970 Hendrix'
vierte LP auf den Markt kam, spielte er mit Musikern, die er schon in seinen
Jugendtagen in den USA kennengelernt hatte: Billy Cox2) am Bass und
Buddy Miles2) (1947 2008) am
Schlagzeug Hendrix nannte die neue Gruppe "Band Of Gypsys".
Mit Bill Cox hatte er bereits in Woodstock auf die Bühne gestanden, als er seinen politisch eingefärbten Song
"Star Spangled Banner", einer Version der amerikanischen Nationalhymne,
spielte sowie einen weiteren Song, ehe er von der Bühne ging, weil, wie er
sagte "nichts zusammen ging".
Nachdem die "Band of Gypsys" nur einen Monat zusammen aufgetreten war, formierte Hendrix im März 1970 die
"Jimi Hendrix Experience" neu. Er übernahm Billy Cox aus der "Band of Gypsys" und spielte
weiter gemeinsam mit Mitch Mitchell.
1970 fanden zahlreiche, oft spontane Studioaufnahmen mit wechselnden Besetzungen statt, die in ein geplantes Album mit dem Arbeitstitel
"First Rays of the New Rising Sun" münden sollten. Eine Auswahl der Songs wurde 1971 als
"Cry Of Love" veröffentlicht, als komplettes Album erschien es erst 1997. Für die Aufnahmen
ließ Hendrix in der 8th Street in New York ein eigenes Aufnahmestudio errichten, das im August 1970 fertiggestellt wurde. Als Name wurde
"Electric Lady Studios" gewählt.
In diesem Jahr ging die Band auf ihre letzte US- und Europa-Tournee. Auftakt
in Europa war das "Isle of Wight Festival" am 30. August 1970. Nach anschließenden Auftritten
in Stockholm, Kopenhagen und Berlin (am 4. September 1970 in der Deutschlandhalle) absolvierte Hendrix beim
"Love-and-Peace-Festival" am 6. September 1970 auf der schleswig-holsteinischen Ostseeinsel Fehmarn
seinen letzten Auftritt. Später wurde dort ein Gedenkstein platziert. Noch heute werden regelmäßige Revival-Festivals durchgeführt.4)
Als Jimi Hendrix am 18. September 1970 mit nur 27 Jahren in London starb,
wurden Vermutungen über seinen Tod angestellt. Die einen sprachen von einer
Überdosis Drogen, andere behaupteten, er habe sich selbst das Leben genommen.
Tatsache ist, dass Jimi Hendrix nach einem Zusammenbruch in der Wohnung seiner
deutschen Freundin Monika Dannemann2)
(1946 1996) im Sterben lag. Als sie in ihr Appartement kam,
fand sie Hendrix in einem Koma-ähnlichen Zustand vor. Als der Notarzt
zwanzig Minuten später eintraf, lebte Hendrix noch im
"St. Mary's Abbott Hospital" in Kensington konnte nur noch sein Tod festgestellt werden. Die
offizielle Todesursache lautete: Ersticken an Erbrochenem; am 1. Oktober 1970 wurde Jimi Hendrix auf
dem "Greenwood Memorial Park" in Renton nahe Seattle neben den Gräbern
seiner Mutter und Großmutter beigesetzt; das monumentale Grab ist
zugleich eine Gedenkstätte → Foto der Grabstelle bei
Wikimedia Commons
und knerger.de.
Die meisten LPs von Hendrix erschienen nach seinem Tode, wovon einige leider so
schlecht waren, dass man sie nur veröffentlichen konnte, weil der Interpret zu
einem Veto nicht mehr fähig war; in der amerikanischen LP-Hitparade wurden
unter dem Namen "Jimi Hendrix" bis 1991 24 Platten geführt. 1992 wurde Hendrix
in die "Rock
and Roll Hall of Fame"2) aufgenommen und erhielt posthum
einen "Grammy" für sein Lebenswerk. Zwei Jahre später bekam er einen
"Stern" auf dem
"Hollywood Walk of Fame".
Viel ist von und über die Rocklegende und Kultfigur der
Woodstock-Generation Jimi Hendrix geschrieben worden. Auch Jahrzehnte nach
seinem Tod gilt er als größter Rockgitarrist aller Zeiten, der mit seiner furios-ekstatischen
Spielweise das elektrische Gitarrenspiel revolutionierte.
In dem im Juli 2003 in deutscher Sprache erschienen und von dem anerkannten
Hendrixexperten Tony Brown herausgegeben Buch "Jimi Hendrix. In eigenen
Worten" erzählt der Künstler über sein Leben und seine Musik, daneben
werden seine wichtigsten Äußerungen aus einer Vielzahl an Interviews, Pressekonferenzen und
Talkshows aufgeführt.
Im Januar 2003 war von Charles Shaar Murray das Buch "Jimi Hendrix. Sein Leben, seine Musik, sein Vermächtnis"
erschienen, in dem neben der Biografie von Jimi Hendrix vor allem schwarze Musiker und
deren Musik in Amerika behandelt wird. Im Oktober 2002 gab Frank Schäfer
rechtzeitig zum 60. Geburtstag des Gitarristen "A Tribute to Jimi Hendrix"
heraus, um ihm ein angemessenes literarisches Denkmal zu setzen. Autoren wie
beispielsweise Karl Bruckmaier, Ulrich Holbein, Frank Schulz, Franz Dobler oder Jan Feddersen
würdigen Hendrix als Repräsentanten seiner Zeit.
Im September 2000
war von Corinne Ullrich das Buch "Jimi Hendrix" auf den Markt
gekommen, 1998 erschien von Lothar Trampert "Elektrisch. Jimi Hendrix. Der Musiker hinter dem
Mythos" und im Oktober 1993 hatten Harry Shapiro und Caesar Glebbeek
"Jimi Hendrix, Electric Gypsy. Die Biographie" publiziert. Die Biographie
enthält viele Detailinformationen sowie gut recherchierte Fakten und schließt
mit einer umfangreichen Diskographie und einem Stammbaum ab.
Die kompletten Studio-Sessions des Künstlers mit umfangreichem Fotomaterial wurden im Juni 1996 von John McDermott, Billy Cox
und Eddie Kramer unter dem Titel "Hendrix.
Sessions 1963 1970" veröffentlicht. Erwähnenswert ist noch das in
englischer Sprache erschienene Video, eine knapp 100-minütige Dokumentation, die gemeinhin unter dem Namen
"Die Jimi Hendrix Story" verkauft wird. Der Film stammt im Original aus dem Jahre 1973 und
enthält neben zahlreichen Live-Aufnahmen von Klassikern wie
"Johnny B. Goode", "Hey, Joe", "Purple Haze" oder "Star-Spangled
Banner" viele Interviews mit dem farbigen Saitenartisten, seinem direkten Umfeld sowie berühmten Zeitzeugen.
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