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Die am 20. Dezember 1948 in München geborene Beatrice Richter, Tochter eines Buchhändlers und einer Flötistin, wuchs in ihrer
Geburtsstadt auf und machte schon früh erste Bühnenerfahrungen im
Kinderballett der "Bayerischen Staatsoper". Nach der Schule begann sie 1965
eine Ausbildung an der renommierten Münchener "Otto-Falckenberg-Schule"1),
wurde unter anderem von Hans Schweikart1) (1895 1975)
und Herbert Mensching1) (1928 1981) unterrichtet.
Später folgte in den 1980er Jahren eine Jazztanz-Ausbildung in New York.
Noch während ihrer Studien gab sie am Münchener "Theater der Jugend" als
"böse Schwester" in "Aschenputtel" ihr Bühnendebüt,
mit der Helena in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum"1)
begann sie in Baden-Baden ihre Schauspielerkarriere. Weitere Stationen ihres
Theaterwirkens wurden das Hamburger "Thalia Theater"1) unter Boy Gobert, das
"Schauspielhaus
Bochum"1) unter Peter Zadek1), die
"Münchner Kammerspiele"1) unter
Hans-Reinhard Müller sowie das von Fritz Rémond gegründete "Fritz-Rémond-Theater" in Frankfurt am Main.
Ab 1979 gehörte Beatrice Richter zwei Jahre lang zum Ensemble der
Münchener "Kleinen
Komödie im Bayerischen Hof".
Foto-Quelle: Wikipedia
bzw. Wikimedia Commons
Urheber: Udo Grimberg (Wikipedia-Benutzer
Chester100)
Lizenz zur Veröffentlichung siehe hier
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Ab Anfang der 1970er Jahre begann die Künstlerin verstärkt für das
Fernsehen zu arbeiten, tauchte unter anderem auch in dem
Durbridge-Straßenfeger "Die
Kette" (1977) als Linda Wade auf. Doch erst 1981 erregte die blonde Münchnerin bundesweite Aufmerksamkeit
in Rudi Carrells humorvollen Reihe "Rudis Tagesshow"1),
wurde für ihr komisches Talent mit der "Goldenen Kamera"1)
ausgezeichnet. Noch größere Popularität erlangte Beatrice Richter ab 1984 an
der Seite von Diether Krebs in der legendären Comedy-Reihe
"Sketchup"1), machte mit ihren Minirollen als brillante Komödiantin
Furore; später wurde dieser weibliche Gegenpart zu Diether Krebs von
Iris Berben übernommen.
Es folgten Auftritte in verschiedenen beliebten TV-Serien, beispielsweise
"Die Schwarzwaldklinik", "Derrick" oder "Der Landarzt",
die Mutter zweier Lausbuben mimte sie in in zwei Folgen der Serie "Meister Eder und sein Pumuckl"1) (1989).
In den 1990ern setzte Beatrice Richter ihre erfolgreiche Fernsehkarriere fort,
wirkte in zahlreichen Einzelproduktionen und Serien mit, war Gast diverser
Fernseh-Shows. Zu ihrer TV-Filmografie zählen beispielsweise Quotenrenner
wie "Tatort", "SOKO Leipzig", "Der Alte",
"Siska", "SOKO 5113", "Da kommt Kalle" oder "Das Traumschiff",
aber auch Komödien wie "Theaterdonner" (1995) und "Niete zieht Hauptgewinn" (2007)
oder Dramen wie "Letzter Moment" (2010). Jüngst wirkte sie in der
"Tatort"-Folge "Am
Ende des Flurs"1) (EA: 04.05.2014)
mit, war zudem in dem Starnbergkrimi "Die reichen Leichen"2)
(EA: 18.10.2014) als Frau Hauferding zu sehen. Weitere Auftritte hatte
sie unter anderem als Dolores Hagedorn in Dennis Todorovic' Regiedebüt
bzw. Tragikomödie "Schwester
Weiß"2) (EA: 17.11.2017,
ARTE; → www.presseportal.de)
neben den Hauptdarstellerinnen Zeljka Preksavec und Lisa Martineksowie in der ARD-Drama
"Mein
Sohn Helen"1) (EA: 24.04.2015) mit Heino Ferch und Jannik Schümann als
dessen Sohn Finn, der im falschen Körper steckt → presseportal.de.
Sie zeigte sie sich als Sheila Silchester in der Cecilia Ahern-Story
"Ein Moment fürs Leben"2)
(EA: 28.01.2018) auf dem Bildschirm, mimte in der "Katie Fforde"1)-Story
"Zimmer mit Meerblick"2)
(EA: 04.11.2018) die Mutter der New Yorker Schulleiterin Julia (Catherine Bode1)).
Nach Episoden-Rollen in den Krimiserien "SOKO Köln"1)
(29.01.2019, "Kuckuckskinder"3))
und "Die Spezialisten Im Namen der Opfer"1)
(30.01.2019, "Nazigold"3))
erlebt man Beatrice Richter seit 5. Juni 2019 (deutsche
Online-Premiere: 29.05.2019) in der von "VOX"1)
produzierten turbulenten Familienserie "Das Wichtigste im Leben"3) mit
dem Elternpaar Sandra (Bettina Lamprecht1)) und Kurt Fankhauser
(Jürgen Vogel1))
als Oma Christel zusammen mit Walter Kreye (Opa Hans) → Übersicht Filmografie.
In den letzten Jahren konzentriert sich Beatrice Richter wieder mehr auf das
Theater, 2003 sah man sie beispielsweise am Berliner "Theater am Kurfürstendamm"1) in
der Erfolgskomödie "Dinner Party" von Neil Simon1), ein Jahr
später (26.29.08.2004) spielte sie unter anderem zusammen mit Andreas Schmidt-Pavloff (Jedermann),
Johannes Heesters
(Stimme des Herrn), Cordula Trantow (Jedermanns Mutter/Der Glaube),
Arthur Brauss (Mammon) und Angelica Camm-Daum (Buhlschaft) in
Hugo von Hofmannsthals "Jedermann"1) (Regie:
Uwe Niesig1)) vor dem Kölner Dom zugunsten der Aktion "wir
helfen" und übernahm den Part des Teufels.
Als schrullige Schriftstellerin Rosmatilda Poltermann erlebte man sie in der
Saison 2008 bei den "Karl-May-Spielen"1) in Bad Segeberg in der Inszenierung von
"Winnetou und Old Firehand" unter der Regie von Krystian Martinek1) Publikumsmagnet Erol Sander1) mimte den Winnetou,
Alexander Wussow1) den Old Firehand.
Unter anderem stand Beatrice Richter vom 19. Januar bis 13. März 2011 in Düsseldorf im "Theater an der Kö"1)
auf der Bühne und erhielt, ebenso wie ihre Schauspielerkollegen (u. a.
Marianne Rogée1)), viel Applaus für ihre Rolle
der Konstanze Engelbrecht in dem von René Heinersdorff1) inszenierten Boulevardstück "Ein dressierter Mann"
von John von Düffel1) nach
dem Buch von Esther Vilar1).
Freuen durfte man sich am "Theater an der Kö" auf René Heinersdorffs
amüsante Geschichte "Der Kurschattenmann", die zwischen dem 13. November 2013 (Premiere)
und dem 12. Januar 2014 auf dem dortigen Spielplan stand. Bereits
bei der Premiere am 23. November 2012 im
Kölner "Theater am Dom"1) hatte Beatrice Richter als mürrisch-vertrocknete Klinikärztin
Isabel das Publikum erfreut, ebenso wie der Titelheld Volker Brandt, der als
in die Jahre gekommener Frauenheld bzw. Hochstapler Ulrich die ebenfalls nicht mehr ganz
taufrischen wohlhabenden Patientinnen (Christine Schild1),
Ingrid Steeger,
Simone Rethel1))
eines Bad Pyrmonter Sanatoriums mit seinen Lügengeschichten
umgarnt.
Beatrice Richter Ende der 1980er Jahre in "Lukullus und Cleopatra" (Tournee-Theater Kuhnen)
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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In jüngerer Zeit stand sie gemeinsam mit Tochter Judith für die Komödie "Hundert Quadratmeter"
von Juan Carlos Rubio auf der Bühne und erntete 2017 im Rahmen einer Tournee
auch im "Theater im Rathaus Essen" als Lola Cruz viel Applaus → www.kempf-theater.de,
www.waz.de.
Am 4. August 2019 fand in der "Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater"1) die deutschsprachige Erstaufführung des Stücks
"Zuhause bin ich Darling" ("Home, I'm Darling") von Laura Wade
statt, erstmals erfolgreich gezeigt am 25. Juni 2018 im "Theatr Clwyd"
nahe Mold (Flintshire1)) im Nordosten von
Wales1). In der von
Philippe Besson1)
in Szene gesetzten amüsanten Geschichte tritt Beatrice Richter einmal mehr zusammen mit Tochter Judith
auf und mimt in dieser Komödie die Emanze Sylvia, Mutter der jungen Judy (Judith Richter),
die sich freiwillig dazu entschieden hat, Heimchen am Herd zu sein → komoedie-berlin.de.
Beatrice Richter hat viele Talente, auch wenn sie vornehmlich als Komikerin
und Entertainerin beliebt wurde, zeigt sie doch immer wieder ihr
schauspielerisches Können und beweist, dass sie sich
nicht nur auf das humoristische Genre festlegen lässt. Die Liste ihrer Auftritte ist
lang, neben Kabarett, Komödien und Krimis überzeugte sie in verschiedenen
Bühneninszenierungen, beispielsweise als einer der "Grauen Herrn" in
der Theaterversion von Michael Endes Roman "Momo"1), 1990 erlebte
man sie sie in
Hamburg als singende Nonne Theresa in dem Musical "Himmel auf Erden". Ihre
ganze Liebe gilt der Jazzmusik, der sie sich nach eigenen Angaben künftig
wieder mehr widmen will.
Die Wahlberlinerin Beatrice Richter ist Mutter der 1978 geborenen
Schauspielerin Judith Richter1), die
aus ihrer kurzen Beziehung mit ihrem Schauspielerkollegen Heinz Baumann
stammt. 1985 heiratete Beatrice Richter während ihres Aufenthaltes in den USA einen
amerikanischen Psychiater, die Ehe wurde jedoch nach nur neun
Monaten geschieden.
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