Totò wurde am 15. Februar 1898 mit dem klingenden Namen Antonio de Curtis Gagliardi Ducas Comneno di Bisanzio im italienischen Neapel geboren; er war der Sohn von Anna Clemente und des Marquis Giuseppe de Curtis, der die Vaterschaft jedoch erst zwanzig Jahre später 1928 anerkannte. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1933 von Marquis Francesco Gagliardi Focas adoptiert.
Als junger Mann wollte Antonio zunächst Sport studieren, aber ein Sportunfall machte diese Pläne zunichte. Durch die Verletzung wurde ein Teil seiner Nase gelähmt, die später zu einer Art Markenzeichen für den Schauspieler werden sollte. Zunächst arbeitete der junge Antonio in Rom als Bühnenschauspieler und entpuppte sich bald als hervorragender Komiker. Ab 1917 war er Mitglied der "comedia dell'arte" und schrieb auch Stücke in neapolitanischem Dialekt. Schon zu dieser Zeit entstand sein unverwechselbares Erscheinungsbild: schäbiger Zylinder, zu große Hosen, bunte Socken, die unter der Hose hervor schauten.
 
Sein Leinwanddebüt gab Totò 1937 als "Conte Toto di Torretota" in der Komödie "Fermo con le mani!" (Hände weg!), der Streifen mit ihm in der Hauptrolle fand jedoch wenig Anklang beim Publikum. So kehrte er bis Anfang der 1940er Jahre zum Theater zurück, wo er unter anderem in Zusammenarbeit mit Anna Magnani1) (1908 – 1973) große Erfolge auf der Bühne feierte.
Auf der Leinwand gelang Totò dann 1947 der Durchbruch mit Mario Mattolis "I due orfanelli". Nun intensivierte der Schauspieler die Filmarbeit, bis er sich ab 1950 dieser ausschließlich widmete. Obwohl er zum Publikumsliebling in Italien avancierte, wurden seine Filme "Totò le Moko" (1949) oder "Totò a colori" (1952) von der Kritik kaum beachtet oder nur gering eingeschätzt.

Foto: Totò als Soldat 1918
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Totò als Soldat 1918; Urheber: Unbekannt; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons von www.cimeetrincee.it; Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Totò konnte sich jedoch auch als ernsthafter Schauspieler behaupten. In so tiefgründigen Filmen wie Edouardo De Filippos "Millionenstadt Neapel" (1950, Napoli milionaria), Vittorio de Sicas "Das Gold von Neapel"2) (1954, L'oro di Napoli) oder Mauro Bologninis "Arrangiatevi!" (1959) setzte er sich als Schauspieler gekonnt mit sozialkritischen Themen auseinander. Auch in Roberto Rosselinis Tragikomödie "Wo ist die Freiheit?"3) (Dov'è la libertà…?) spielte er 1954 überzeugend die Rolle des des nach 22 Jahren aus der Haft entlassenen Salvatore Lojacono.
Anfang der 1960er Jahre setzte Totò die lange währende Zusammenarbeit mit Edouardo De Filippo2) (1900 – 1984) fort. So spielten sie gemeinsam 1960 in Mattolis "Signori si nasce", im gleichen Jahr in "Chi si ferma è perduto" sowie ein Jahr später in Corbuccis "Totò, Peppino und das süße Leben" (Totò, Peppino e… la dolce vita). Nach der Gaunerkomödie "Unser Boss ist eine Dame"2) (1966, Operazione San Gennaro) begegnete Totò 1966 Pier Paolo Pasolini, der ihm die Hauptrolle eines poetischen alten Mannes in seinem amüsant-tiefgründigem Film "Große Vögel – kleine Vögel"2) (1966, Uccellacci e uccellini) anbot und ihn dann im gleichen Jahr mit einer Episodenhauptrolle in "Hexen von Heute"2) (1967, Le streghe) sowie in "Capriccio all'italiana"(1968), ebenfalls ein Episodenfilm, betraute. Diese Produktionen waren die letzten Arbeiten des Schauspielers, in denen er zugleich lächerliche und tragische als auch poetische und exzentrische Menschen darstellte. Diese Figuren bzw. deren Darstellung gehören zweifellos zu den den besten Leistungen Totò's. Obwohl er sich zwischen 1937 bis zu seinem Tod in über 100 Produktionen auf der Leinwand präsentierte, wurden nur wenige seiner Filme über die Grenzen Italiens bekannt, was auch mit dem ureigenen, nur schwer zu übersetzenden Sprachwitz bzw. den Wortspielereien zu tun hatte. Erst mit Einsetzen der kritischen Neubewertung seines Werkes in den 1970er Jahren, gilt der Schauspieler inzwischen als einer der großen Komiker des internationalen Films, in seiner Geburtstadt Neapel genießt er auch heute noch hohes Ansehen.
 
Antonio de Curtis Gagliardi Griffo Focas Comneno alias Totò, der zu den beliebtesten Volksschauspielern bzw. Komikern seines Landes zählte, starb am 15. April 1967 mit 69 Jahren in Rom an den Folgen eines erneuten Herzinfarktes; die letzte Ruhe fand er auf dem "Cimitero S. Maria del Pianto" seiner Geburtsstadt Neapel → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Seit 1929 lebte der allgemein als Playboy geltende Schauspieler mit der 1895 geborenen Liliana Castagnola, einer berühmten Soubrette und Kaffeehaus-Sängerin, zusammen, die 1930 Selbstmord beging, nachdem er sie verlassen hatte. 1932 (oder 1935) heiratete er Diana Bandini Rodigliani; aus der Verbindung ging die 1933 (oder 1934) geborene Tochter hervor, die Totò im Gedenken an seine frühere Liebe Liliana nannte. Die Ehe wurde zwar 1940 geschieden, aber wegen Tochter Liliana blieb das Paar noch einige Zeit zusammen. Nach einer Romanze mit der mehr als 25 Jahre jüngeren Schauspielerin Silvana Pampanini2), die er 1950 bei den Dreharbeiten zu "
Der Tolle Juxbaron" (47 Morto Chi Parla) kennen gelernt hatte, heiratete der damals 53-jährige Totò 1954 heimlich in der Schweiz die damals erst 21-jährige Schauspielerin Franca Faldini, mit der er bis zu seinem Tod zusammen lebte; der gemeinsame Sohn Massenzio starb im Oktober 1954 bei der Geburt.
Siehe auch Wikipedia, www.whoswho.de
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia, 3) prisma.de
Lizenz Foto Totò: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.  Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Kinofilme
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Link: Wikipedia, in Klammern: prisma.de)
  • 1932: Maquillage
  • 1937: Fermo con le mani! (Hände weg!)
  • 1939: Animali pazzi
  • 1940: San Giovanni decollato
  • 1941: L'allegro fantasma
  • 1943: Due cuori fra le belve
  • 1943: Totò nella fossa dei leoni
  • 1945: Il ratto delle Sabine
  • 1947: I due orfanelli
  • 1948: Fifa e arena
  • 1948: Totò al giro d'Italia
  • 1949: L'imperatore di Capri (Der Kaiser von Capri)
  • 1949: Totò cerca casa
  • 1949: Yvonne la nuit
  • 1949: Totò le Moko
  • 1950: 47 morto che parla (Der Tolle Juxbaron)
  • 1950: Figaro qua, Figaro là
  • 1950: Totò cerca moglie
  • 1950: Le sei mogli di Barbablù
  • 1950: Totò sceicco (Totò als Scheich)
  • 1950: Napoli milionaria (Millionenstadt Neapel)
  • 1950: Totò Tarzan
  • 1951: Guardie e ladri (Räuber und Gendarm)
  • 1951: Totò e i re di Roma
  • 1951: Sette ore di guai
  • 1951: Totò terzo uomo
  • 1952: Totò a colori
  • 1952: Totò e le donne (Totò und die Frauen)
  • 1953: Il più comico spettacolo del mondo
  • 1953: L'uomo, la bestia e la virtù
    (Der Mensch, das Tier und die Tugend)
  • 1953: Un turco napoletano
  • 1953: Siamo donne
  • 1953: Una di quelle (Eine von jenen)
  • 1954: I tre ladri (Gaunerparade)
  • 1954: Questa è la vita (So geht's im Leben)
  • 1954: Il medico dei pazzi
  • 1954: Tempi nostri
  • 1954: L'oro di Napoli (Das Gold von Neapel)
  • 1954: Totò all'inferno
  • 1954: Miseria e nobiltà (Die verkaufte Unschuld)
  • 1954: Totò cerca pace
  • 1954: Dov'è la libertà…? (Wo ist die Freiheit?)
  • 1954: Totò e le donne (Totò und die Frauen)
  • 1955: Carosello del varietà
  • 1955: Racconti romani (Vier Herzen in Rom)
  • 1955: Destinazione Piovarolo
  • 1955: Siamo uomini o caporali
  • 1955: Il coraggio (Der Lebensretter)
  • 1955: Totò e Carolina
  • 1956: La banda degli onesti (Die Bande der Ehrlichen)
  • 1956: Totò, Peppino e i… fuorilegge
  • 1956: Totò, lascia o raddoppia?
  • 1956: Totò, Peppino e… la malafemmina
    (Totò, Peppino und das leichte Mädchen)
  • 1957: Totò, Vittorio e la dottoressa (Mein Allerwertester)
  • 1958: Gambe d'oro
  • 1958: I soliti ignoti (Diebe haben's schwer)
  • 1958: Totò a Parigi
  • 1958: La legge è legge (Gesetz ist Gesetz)
  • 1958: Totò e Marcellino (Totò und Marcellino)
  • 1958: Totò nella luna
  • 1958: Totò, Peppino e le fanatiche (Totò und Peppino)
  • 1959: Arrangiatevi!
  • 1959: I ladri (Jeder Dieb braucht ein Alibi)
  • 1959: I tartassati
  • 1959: La cambiale
  • 1959: Totò, Eva e il pennello proibito
  • 1960: Chi si ferma è perduto
  • 1960: Letto a tre piazze
  • 1960: Noi duri (Die Hartgesottenen)
  • 1960: Risate di gioia (Dieb aus Leidenschaft)
  • 1960: Signori si nasce
  • 1960: Totò, Fabrizi e i giovani d'oggi (Totò, Fabrizi und die Jugend von heute)
  • 1960: Totò ciak
  • 1961: Sua Eccellenza si fermò a mangiare (Seine Exzellenz bleibt zum Essen)
  • 1961: I due marescialli
  • 1961: Totò, Peppino e la dolce vita (Totò, Peppino und das süße Leben)
  • 1961: Tototruffa '62
  • 1962: I due colonnelli (Die zwei Obersten)
  • 1962: Il giorno più corto
  • 1962: Lo smemorato di Collegno
  • 1962: Totò contro Maciste
  • 1962: Totò di notte n. 1
  • 1962: Totò e Peppino divisi a Berlino
  • 1962: Totò diabolicus
  • 1963: Gli onorevoli
  • 1963: Il Comandante
  • 1963: Il Monaco di Monza
  • 1963: Le motorizzate
  • 1963: Totò contro i 4
  • 1963: Totò e Cleopatra
  • 1963: Totò sexy
  • 1964: Che fine ha fatto Totò baby? (What Ever Happened to Baby Toto?)
  • 1964: Le belle famiglie
  • 1964: Totò contro il pirata nero
  • 1964: Totò d'Arabia
  • 1965: Gli amanti latini
  • 1965: La mandragola (Mandragola oder Der Liebhaber als Arzt)
  • 1965: Rita, la figlia americana
  • 1966: Operazione San Gennaro (Unser Boss ist eine Dame)
  • 1966: Uccellacci e uccellini (Große Vögel – kleine Vögel)
  • 1967: La streghe (3. Episode: Hexen von heute)
  • 1967: Il grande maestro
  • 1968: Capriccio all'italiana
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