Charles Bronson wurde am 3. November 1921 als Charles Dennis Bunchinsky und Sohn des aus Litauen1) eingewanderten Bergmanns Valteris Bučinskis (englisch Walter Buchinsky) in dem Ort Ehrenfeld (Pennsylvania1)) geboren, einer Kohle-Region der "Allegheny Mountains"1). Die Eltern von Mutter Mary stammten ebenfalls aus Litauen, sie selbst erblickte in der Bergbaustadt Tamaqua1) (Pennsylvania) das Licht der Welt. Er war das elfte von 15 Kindern dieser in ärmlichen Verhältnissen lebenden Familie. Vater Walter starb, als Charles erst zehn Jahre alt war, später arbeitete der 16-Jährige  zusammen mit seinen Brüdern in einem Kohlebergwerk, um seine Familie zu unterstützen.
Charles Bronson bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 1987;  Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Im Elternhaus wurde während seiner Kindheit kein Englisch gesprochen, heißt es. Er konnte dennoch als einziger der Geschwister die "High School"1) besuchen", während seine Geschwister ohne Schulabschluss blieben. Im 2. Weltkrieg diente Bronson als Bordschütze eines "B-29-Bombers"1) und wurde wegen einer Verwundung mit dem "Purple Heart"1) ausgezeichnet. Es schien ausgemacht, dass er in die Fußstapfen des Vaters treten würde. Mit den Erfahrungen als Flieger aus seiner Militärzeit kehrte Bronson allerdings mit den Träumen von einer Künstlerkarriere nach Amerika zurück. Der Boxer und Gelegenheitsarbeiter begann ein Kunst-Studium in Philadelphia1) und betätigte sich zeitweise als Bühnenbildner. Bald wagte er sich auch vor den Vorhang und 1949 übernahm er kleinere Rollen am "Pasadena Playhouse"1). Seit 1951 erhielt der Mann mit dem slawisch breiten Gesicht und den schmalen Augen – seine Vorfahren waren Lipka-Tataren1), ein muslimisches Turkvolk aus Litauen – auch Nebenrollen bei Film und Fernsehen, anfangs noch unter seinem Familiennamen Charles Bunchinsky.
 
Charles Bronson 1987 bei
den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons;
Urheber: Georges Biard;  Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Einen seiner ersten kleinen Parts spielte er in dem Gangster-Streifen "Die Spur führt zum Hafen"1) (1951, "The Mob"), mit der Zeit wurden die Aufgaben etwas größer, wie an der Seite von Richard Widmark in dem Abenteuer "Die Feuerspringer von Montana"1) (1952, "Red Skies of Montana") oder in der Horror-Geschichte "Das Kabinett des Professor Bondi"1) (1953, "House of Wax"), wo er neben dem von Vincent Price1) dargestellten Protagonisten Professor Henry Bondi als dessen taubstummer Gehilfe Igor auftauchte.
Nach seiner Umbenennung trat er in dem Western "Der einsame Adler vom Last River"2) (1954, "Drum Beat") erstmals unter seinem bekannten Namen Charles Bronson auf und mimte neben Alan Ladd den Häuptling der Modoc1) Kintpuash1) alias Captain Jack. In dem Krimi "Das Raubtier 2" (1957, "Gang War") und dem Gangster-Streifen "Revolver-Kelly" (1958, "Machine Gun Kelly") wurde er dann endlich auch mit Hauptrollen besetzt, trat in letztgenannter Produktion als der Kriminelle George Kelly Barnes1) genannt "Machine Gun Kelly" in Erscheinung. Mit der Krimiserie "Der Mann mit der Kamera" (1958 – 1960; "Man with a Camera") und der Rolle des Fotografen Mike Kovac erreichte er schließlich eine gewisse Popularität und erregte die Aufmerksamkeit renommierter Regisseure. So war er unter der Regie von John Sturges1) in dem auf dem japanischen Film "Die sieben Samurai"1) (1954) basierenden Western-Klassiker "Die glorreichen Sieben"1) (1960, "The Magnificent Seven") neben Yul Brynner, Steve McQueen, Horst Buchholz, Brad Dexter1), Robert Vaughn und James Coburn einer der sieben titelgebenden Helden. Trotz bemerkenswerter Filme bzw. eindrucksvoller Darstellungen wie in den Kriegsfilmen "Gesprengte Ketten"1) (1963, "The Great Escape") und "Das dreckige Dutzend"1) (1967, "The Dirty Dozen") wurden Bronson in den USA dennoch nur überwiegend, wenn auch prägnante Nebenrollen angeboten.
Ende der 1960er Jahre gelang es Charles Bronson dann mit dem französisch-italienischen Thriller "Bei Bullen "singen" Freunde nicht"1) (1968, "Adieu l'ami") sowie dem Kult-Western "Spiel mir das Lied vom Tod"1) (1968, "C'era una volta il west") der Sprung zum internationalen Top-Star. Bronson schrieb sich vor allem mit der Rolle des schweigenden Mundharmonikaspielers in Sergio Leones genialem Western-Epos "Spiel mir das Lied vom Tod" in die Annalen der Filmgeschichte ein.
 
Spiel mir das Lied vom Tod
Titel USA: Once Upon A Time In The West
Titel Italien: C'era una volta il west
Genre: Western
Farbe, Italien, USA, 1968
Regie: Sergio Leone
Drehbuch:  Dario Argento, Sergio Leone
Musik: Ennio Morricone
Kamera: Tonino Delli Colli
Darsteller/-innen:
Henry Fonda: Frank, Claudia Cardinale: Jill McBain
Charles Bronson: Mundharmonika-Spieler, Jason Robards: Cheyenne
Gabriele Ferzetti: Morton, Frank Wolff: Brett McBain
Keenan Wynn: Sheriff, und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
Kurzinhalt:
Am Tag vor der Ankunft seiner Ehefrau Jill (Claudia Cardinale) wird der Farmer McBain mit seinen drei Kindern von dem eiskalten Killer Frank (Henry Fonda) erschossen. McBain stand dem skrupellosen Eisenbahnunternehmer Morton (Gabriele Ferzetti) im Wege, für den Frank die Schmutzarbeit erledigt. Der Farmer muss bis zu einem festgelegten Zeitpunkt einen Bahnhof entlang der neuen Eisenbahnstrecke zum Pazifik bauen. Sollte McBain den Termin nicht einhalten, fiele die gesamte Farm entschädigungslos Morton zu. Jill, die eine dubiose Vergangenheit hinter sich hat und McBain kaum kannte, tritt nun das Erbe ihres Mannes an.
Anfangs wird der Bandit Cheyenne (Jason Robards) der brutalen Morde verdächtigt. Auch der geheimnisvolle Mundharmonikaspieler (Charles Bronson), der in der Gegend auftaucht, glaubt zunächst an die Schuld von Cheyenne. Doch bald weiß er, wer der wahre Täter ist: Frank, jener Mann, den er schon jahrelang sucht. Der Killer hatte ihn einst als Kind gezwungen, bis zur Erschöpfung auf der Mundharmonika zu spielen – während sein Vater mit einem Seil um den Hals auf seinen schmalen Schultern stand. Irgendwann brach der Junge zusammen, sein Vater fiel in den Strick und starb.
Zusammen mit Cheyenne hilft der Fremde nun Jill McBain beim Aufbau der Bahnstation. Frank will das verhindern. Es kommt zu einem Duell, bei dem der Killer schließlich begreift, wer der Mann mit der Mundharmonika ist…
 
Informationen zum Film:
Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" wurde zum bekanntesten und besten Vertreter des Italowestern1). Zuerst engagierte er den Hollywood-Star Henry Fonda. Er überließ ihm die Wahl zwischen der Rolle des schurkischen Frank und der des Harmonikaspielers. Fonda entschied sich für die des Killers. "Der Film war ein reines Vergnügen. Ich habe jede Minute genossen, Leone ist eine unglaubliche Type", sagte er nach den Dreharbeiten. Sein Gegenspieler wird von Charles Bronson dargestellt. Leone konnte den damals noch relativ unbekannten Schauspieler erst nach harten Kämpfen mit der Produktionsgesellschaft engagieren. Die Musik schrieb Ennio Morricone, dessen Mundharmonikathema weltberühmt wurde.
Eine grandiose Abrechnung mit dem Mythos des "Goldenen Westens" und Höhepunkt des Italo-Westerns. Ein perfektes Epos mit grandiosen CinemaScope-Bildern.
  
Lexikon des internationalen Films
: → filmdienst.de
Sergio Leones barocke Pferdeoper ist Resümee, Höhepunkt und Apotheose des Italowesterns, wobei klassische Genrevorbilder einer eigenwilligen Neuinterpretierung unterzogen werden. Der Stil des Films huldigt den Mythen der amerikanischen Geschichte und treibt zur pessimistischen, oft zynischen Auflösung. In Dramaturgie, Montage, Ausstattung und musikalischer Untermalung ein Musterbeispiel für perfekte Kinounterhaltung.
  
Quelle: Dirk Jasper FilmstarLexikon (Artikel nicht mehr online) 
Siehe auch dieterwunderlich.de, Wikipedia, prisma.de
  
Nach den Thrillern "Der aus dem Regen kam"1) (1970, "Le passager de la pluie") und "Kalter Schweiß"1) (1970, "De la part des copains") spielte Bronson dann in "Brutale Stadt"1) (1970, "Città violenta") eine für ihn typische Rolle – einen Profikiller, der eigene Wege bis zum bitteren Ende geht. In dem packenden, sozialkritischen Western "Chatos Land"1) (1972, "Chato's Land") schlüpfte er in das Kostüm des Apachen-Halbbluts Chato. Sehenswert ist auch der Italo-Western von Regisseur Terence Young1) mit dem Titel "Rivalen unter roter Sonne"1) (1971, "Soleil rouge") sowie der Action-Thriller "Das Gesetz bin ich"1) (1974, "Mr. Majestyk"), eher annehmbar der Thriller "Kalter Hauch"1) (1972, "The Mechanic").
Bronson galt in den 1970er Jahren als der bestbezahlte Schauspieler der Welt, erhielt pro Drehtag 100.000 Dollar. Seine Gage für die Western-Komödie "Zwischen zwölf und drei"1) (1975, "From Noon Till Three") soll 1,5 Millionen Dollar plus 50 Prozent des Nettogewinns betragen haben, Filmpartnerin in dieser Produktion war wie des öfteren Ehefrau Jill Ireland1).
  
"Ein Mann geht über Leichen" (1973, "The Stone Killer"); Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Thriller Ende Januar 2023 auf DVD herausbrachte. "Ein Mann geht über Leichen" (1973, "The Stone Killer"); Szenenfoto mit Charles Bronson als Detective Lou Torrey; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Thriller Ende Januar 2023 auf DVD herausbrachte.
"Ein Mann geht über Leichen" (1973, "The Stone Killer")
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Charles Bronson als Detective Lou Torrey
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax Film, welche den Thriller Ende Januar 2023 auf DVD herausbrachte.

→ filmdienst.de, Wikipedia (englisch)

Während Charles Bronson in seiner Heimat Amerika lange Zeit nur in Nebenrollen als Filmbösewicht sein Unwesen trieb, war der Actionheld mit dem ausdrucksstarken Gesicht und der eindrucksvollen Statur in Europa schon früh ein Star. Mit 50 Jahren sah er sich plötzlich mit dem Image eines Sex-Symbols konfrontiert und gehörte zur prominenten Garde der US-Schauspieler.
Den größten Erfolg beim Kinopublikum errang der Mann mit den markanten Gesichtszügen als unbarmherziger Racheengel in dem  höchst umstrittenen Selbstjustiz-Thriller "Ein Mann sieht rot"1) (1974 "Death Wish"), von dem bis 1994 vier Fortsetzungen in die Kinos gelangten. "Ein Mann sieht rot" löste bei seinem Erscheinen heftige Kontroversen und Debatten aus: Gewaltverherrlichung und unverhüllter Aufruf zur Selbstjustiz warfen die Kritiker den Machern vor. Beim Publikum indes fand der nach dem Roman "Der Vigilant oder ein Mann sieht rot" ("Death Wish") von Brian Garfield (1939 – 2018) realisierte Film eine gewaltige Resonanz: In seiner Startwoche übertraf er in New York sogar die Rekordeinnahmen, die Francis Ford Coppolas1) Kassenschlager "Der Pate"1) (1972) bis dahin erzielt hatte. Regisseur Michael Winner1) hatte mit seiner Story das Prinzip des Westerns – ein vom Gesetz im Stich gelassener Einzelner nimmt die Verteidigung seiner Rechte selbst in die Hand – in eine urbane Umgebung verlagert. Zum Erfolg des Films trug auch der passende Hauptdarsteller Charles Bronson bei.
  

Ein Mann sieht rot
Titel USA: Death Wish
Genre: Action
Farbe, USA, 1974
Regie: Michael Winner
Drehbuch: Wendell Mayes 
Produktion: Dino de Laurentiis 
Musik: Herbie Hancock 
Kamera: Arthur J. Ornitz 
Darsteller/-innen:
Charles Bronson: Paul Kersey, Hope Lange: Joanna Kersey,
Kathleen Tolan: Carol Toby, Vincent Gardenia: Frank Ochoa,
William Redfield: Sam Kreutzer, Stuart Margolin: Ames Jainchill,
Stephen Elliott: Polizeipräsident, Edward Grover: Lt. Briggs,
Jeff Goldblum (Nebenrolle als Vergewaltiger), und andere
(Fremde Links: Wikipedia
Kurzinhalt:
Der erfolgreiche, gutsituierter Architekt Paul Kersey (Charles Bronson) lebt mit seiner Frau Joanna (Hope Lange) und Tochter Carol (Kathleen Tolan) in New York. Eines Tages werden die beiden Frauen in ihrem Appartement von jugendlichen Gangstern überfallen und brutal misshandelt. Eine Nachbarin findet die Frauen und alarmiert Polizei und Krankenwagen. Kesseys Frau Joanna erliegt im Krankenhaus ihren Verletzungen. Carol überlebt, ist aber durch die brutale Vergewaltigung derart traumatisiert, dass sie fortan in einer Nervenklinik völlig apathisch dahinvegetiert.
Noch glaubt Kersey, daß die Täter durch die Polizei gefasst werden können – doch bald erlebt er die Hilflosigkeit der Beamten und das Versagen der polizeilichen Ermittlungen. Der Architekt, der bislang ein toleranter Liberaler war, Gewalt strikt ablehnte und sogar den Kriegsdienst verweigerte, spürt erstmals den Wunsch nach Rache.
Als er plötzlich selbst überfallen wird, macht er in Notwehr von jener Waffe Gebrauch, die ihm kurz zuvor ein befreundeter Klient schenkte. Kersey weiß nun, was er zu tun hat. Er will sich nicht nur seiner Haut wehren, sondern als selbsternannter Rächer unter den Verbrechern von New York aufräumen. Bewusst führt er Situationen herbei, in denen er von Gangstern angegriffen wird – um sie daraufhin eiskalt niederzustrecken. Tatsächlich geht innerhalb kurzer Zeit die Kriminalitätsrate in New York zurück; der unbekannte "Vigilante" wird von den Medien und Bürgern als Held gefeiert. Eines Tages aber kommt ihm die Polizei auf die Schliche…

Weitere Infos:
1974 sorgte der Film "Ein Mann sieht rot" für Schlagzeilen. Das Publikum stellte sich angesichts der ausufernden Kriminalität in New York auf die Seite des Selbstjustiz ausübenden Architekten Paul Kersey.  In Deutschland erhielt der Film die "Goldene Leinwand"1). Michael Winners Action-Film wurde später in Verbindung mit dem Fall von Bernhard Goetz1) gebracht, der in der New Yorker U-Bahn auf vier Afroamerikaner1) schoss, die ihn seiner Meinung nach ausrauben wollten. Vier Fortsetzungen wurden gedreht: Von
Michael Winner1) "Der Mann ohne Gnade"1) (1982, "Death Wish II") und "Death Wish III – Der Rächer von New York"1) (1985, "Death Wish 3"), bei "Das Weiße im Auge"1) (1987, "Death Wish 4: The Crackdown") stand J. Lee Thompson1) hinter der Kamera und zuletzt drehte Allan A. Goldstein1) mit "Death Wish V – Antlitz des Todes"1) (1994, "Death Wish V–The Face of Death") die letzte dieser Stories. Die männliche Hauptrolle übernahm in allen Filmen Topstar Charles Bronson.

Lexikon des internationalen Films: → filmdienst.de
Ein zynischer Film, der suggestiv und kalkuliert alle Mittel einsetzt, um Selbstjustiz zu rechtfertigen.

Quelle: Dirk Jasper FilmstarLexikon (Artikel nicht mehr online)
Siehe auch Wikipedia, prisma.de
Fremde Links: 1) Wikipedia
  
J. Lee Thompson1) inszenierte mehrere Action-Filme und Thriller mit Charles Bronson in der Hauptrolle, insgesamt arbeiteten die beiden sieben Mal zusammen. In den 1970er Jahren folgten Streifen wie der von Tom Gries1) in Szene gesetzte Western "Nevada Pass"1) (1975, "Breakheart Pass") oder unter der Regie von Frank D. Gilroy1) die erwähnte Western Parodie "Zwischen zwölf und drei"1) (1975, "From Noon Till Three"). Mitte der 1980er drehte Jack Lee Thompson den Krimi "Murphys Gesetz"1) (1986, "Murphy's Law") mit Bronson als Titelheld Jack Murphy bzw. hartgesottener und mürrischer Polizist des "Los Angeles Police Department"1) (LAPD). Der Titel spielt auf die Regel bzw. den Aphorismus "Murphys Gesetz"1) an – wenn etwas schief gehen kann, wird es auch schief gehen. Als Co-Produzentin fungierte Bronsons Ehefrau Jill Ireland, der damals 64-Jährige Charles Bronson präsentierte sich einmal in einer für ihn typischen Rolle – als einsamer, knallharter Polizist. Im US-amerikanischen Fernsehen wurde er nach dem Kinostart gefragt, warum er sich auf diesen Rollentyp festgelegt habe. Er antwortete: "Ich habe als 16-Jähriger in den Kohlebergwerken geschuftet und im Zweiten Weltkrieg B 29-Bomber geflogen. Vielleicht porträtiere ich Figuren aus meiner Vergangenheit, die das Leben hart gemacht hat und die sich ihre eigenen Gesetze schaffen müssen, um überleben zu können."
  
"Der Liquidator": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Action-Film am 18. November 2022 auf DVD herausbrachte. "Der Liquidator": Szenenfoto mit Charles Bronson als Profi-Killer Holland; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Action-Film am 18. November 2022 auf DVD herausbrachte.
"Der Liquidator"1) (1987, "The Evil That Men Do":
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Charles Bronson als Profi-Killer Holland
Mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Action-Film am 18. November 2022 auf DVD herausbrachte.

In der Produktion "Der Mordanschlag"1) (1987, "Assassination") gab Charles Bronson als Bodyguard nicht ausschließlich das schießwütige Raubein, stets durchzog den Film ein leiser Hauch von Ironie. Der von Peter R. Hunt1) gedrehte Film ist ein packender Actionkrimi nach einem Drehbuch von Richard Sale1), bei dem Charles Bronson noch einmal jene Rolle des abgebrühten Burschen mimte, die ihm zu Weltruhm verhalf. Auch zeigten sich Charles Bronson und Ehefrau Jill Ireland1), die er 1968 in zweiter Ehe geheiratet hatte, noch einmal Seite an Seite, bevor sie am 18. Mai 1990 mit nur 54 Jahren ihrer Krebserkrankung erlag. Sie galt als eine der engagiertesten Kämpferinnen gegen die tückische Krankheit und für die Krebsvorsorge. Ende der 1980er Jahre veröffentlichte sie ein weltweit berühmtes Buch über ihren Kampf gegen den Krebs. Insgesamt standen Charles Bronson und Jill Ireland 17 Mal gemeinsam vor der Kamera.
   
Nach dem Tod seiner Ehefrau zog sich der damals fast 70-Jährige Charles Bronson weitgehend vom Filmgeschäft zurück. 1991 spielte er die Figur des Francis Pharcellus Church in dem Fernsehfilm "…und den Weihnachtsmann gibt's doch"2) ("Yes Virginia, There Is a Santa Claus"), in dem er ganz gegen sein Image besetzt wurde. Der Titel/die Handlung dieses Kinderfilms bezog sich auf den am 21.09.1897 in der Zeitung "New York Sun"1) veröffentlichten Leitartikel "Gibt es einen Weihnachtsmann?"1) ("Is There a Santa Claus?") bzw. auf das von Francis Pharcellus Church1) verfasste Editorial mit der darin gegebenen Antwort "Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann" (OT. "Yes, Virginia, there is a Santa Claus").
Nach Edward G. Robinson (1941), Barry Sullivan1) (1958) und Raimund Harmstorf (1971) erwies sich dann Charles Bronson als Idealbesetzung für die Rolle des brutalen Kapitäns Wolf Larsen in der TV-Adaption "Der Seewolf"1) (1993, "The Sea Wolf") nach dem gleichnamigen Roman1) von Jack London1) mit Christopher Reeve1) als Humphrey Van Weyden. Zu seinen letzten Arbeiten vor der Kamera zählte die Rolle des Polizei-Chefs Paul Fein in dem TV-Thriller "Eiskalte Wut"1) (1995, "Family of Cops") sowie den Fortsetzungen "Revanche – Jetzt erst recht"2) (1997, "Breach of Faith: Family of Cops II") und "Family of Cops III"2) (1999) → Übersicht Filmografie.
 
Charles Bronson, selbst mit 14 Geschwistern aufgewachsen, war Vater von mehreren Kindern. Aus seiner ersten, 1949 geschlossenen Ehe mit Harriet Tendler (Scheidung 1965) gingen Tony und Suzanne hervor, mit seiner britischen Ehefrau Jill Ireland1) (1936 – 1990) hatte er die 1971 geborene, gemeinsame Tochter Zuleika. Jill Ireland brachte zwei Söhne aus ihrer ersten Ehe mit Schauspieler-Kollege David McCallum1) mit in die Verbindung. 1983 adoptierte das Paar ein weiteres Kind namens Katrina Holden, nachdem dessen Mutter gestorben war. Bronsons Adoptivsohn Jason starb 1989 an einer Überdosis Drogen. Der Schauspieler verbrachte die Zeit mit seiner Familie abwechselnd auf einer großen Farm in Vermont1) sowie auf seinen prächtigen Anwesen in Bel Air1) und Malibu1).
Wie das US-Magazin "National Enquirer" Anfang 2000 mitteilte, litt Bronson an der Alzheimer1)-Krankheit. Seit der Diagnose im Jahre 2000 schirmte ihn seine 40 Jahre jüngere, dritte Ehefrau, die Fernsehproduzentin Kim Weeks, die er 1998 geheiratet hatte, vor der Öffentlichkeit ab. Nicht einmal nahe Verwandte hatten noch Zugang zu ihm. Die Ärzte befürchteten, dass Charles Bronson wie Ronald Reagan zum Pflegefall würde. Charles Bronson, der Leinwandheld mit dem Image des "stahlharten Mannes", starb nach einem längeren "Alzheimer"-Leiden am 30. August 2003 im Alter von 81 Jahren im Prominenten-Krankenhaus "Cedars-Sinai Medical Center"1) von Los Angeles1) an den Folgen einer Lungenentzündung.  Die letzte Ruhe fand er auf dem "Brownsville Cemetery" in West Windsor1) (Vermont1)) → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Ein ihm am 10. Dezember 1980 gewidmeter "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame"1) (6901 Hollywood Blvd.) erinnert an den Schauspieler, der als meist wortkarger Held in zahlreichen Western und Actionfilmen auch internationalen Ruhm erlangte → Foto bei Wikimedia Commons.
Obwohl er zu den Stars des Genres zählte, waren ihm nur wenige Auszeichnungen vergönnt, 1972 erhielt er, zusammen mit Sean Connery, einen "Golden Globe"1) in der Kategorie "Beliebtester männlicher Darsteller der Welt".

Textbausteine des Kurzportraits von Dirk Jasper FilmstarLexikon (Seite nicht mehr online)
und prisma.de; siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch)
Fotos bei Wikimedia Commons, virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1)  Wikipedia, 2) filmdienst.de
     
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database (bis 1955 als Charles Buchinsky)
(Fremde Links: Wikipedia,  prisma.de (Originaltitel), fernsehserien.de)
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