Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Titel USA:
"Who's Afraid Of Virginia Woolf?"
USA, 1965
Regie: Mike Nichols
Drehbuch: Edward Albee (nach seinem gleichnamigen Theaterstück), Ernest Lehman 
Musik: Alex North,
Ton: George Groves
Szenenbild: Richard Sylbert, George James Hopkins
Kamera: Haskell Wexler, Schnitt: Sam O'Steen
Darsteller/-innen:
Elizabeth Taylor: Martha, Richard Burton: George,
George Segal: Nick, Sandy Dennis: Honey
(Fremde Links: Wikipedia)
Kurzinhalt:
Martha (Elizabeth Taylor) und George (Richard Burton) sind ein Ehepaar Mitte der 40er, dass trotz der Fassade alles andere als glücklich ist. Zu sehr haben sich die Konflikte zwischen den beiden aufgestaut. Als sie eines Abends schon etwas angeheitert von einer Party nach Hause kommen, eröffnet Martha ihrem Mann, dass sie für denselben Abend noch Gäste eingeladen hat. Wütend bricht George in Schimpfkanonaden aus, als die Gäste, Nick (George Segal) und Honey (Sandy Dennis) bereits vor der Tür stehen.
Die Beziehung der beiden ist keinesfalls so unbelastet wie es zunächst scheint. Damit ist der explosive Grundstein für den Abend gelegt.
Die Ehepaare inszenieren einen Schlagabtausch, dessen einziges Ziel es ist, den jeweils anderen so tief zu verletzen, dass es die Grenzen des Erträglichen überschreitet. Zunächst ist es Martha, die vor aller Ohren schonungslos über den Versager George herzieht, der es nur zu einer mittelprächtigen Position an der von ihrem Vater geleiteten Universität gebracht hat. Erst später schlägt George zurück. Bis dahin sammelt er aber in einem 4-Augen-Gespräch vor der Haustür noch Informationen über Nick und Honey. Dem Sog der Auseinandersetzung, hinter der Hass, Frustration, Minderwertigkeitsgefühle und Bitterkeit eines ganzen Ehelebens stehen, können sich auch die Besucher nicht entziehen …  

Mike Nichols verfilmte das Bühnenstück von Edward Albee, das Anfang der 60er Jahre für Aufsehen sorgte. Auch der Film stieß auf glänzende Resonanz und wurde mit 5 Oscars ausgezeichnet. Der vielleicht eindeutigste ging dabei an Elizabeth Taylor, die die Martha so unübertrefflich ordinär darstellt. Ansonsten merkt man dem Film aber deutlich die Herkunft des Stoffes an: Alles spielt auf engem Raum, die Handlung wird nur durch lange Dialoge vorangetragen.

Quelle: www.moviemaster.de
 

Uwe Nettelbeck, Filmkritik 2/1967
Die entscheidende Aufgabe, vor welches dieses Stück seine Inszenatoren stellt, es so in der Schwebe zu halten, dass der Zuschauer nie weiß, ob er einem klinischen Report für verteilte Rollen zuhört oder ob er miserabel träumt, hat Nichols sicher gelöst: durch Verzögerungen, die den Eindruck hervorrufen, als liefe das Geschehen plötzlich in Zeitlupe ab, durch Anschlüsse, die nicht stimmen und so die scheinbare Logik der Auftritte verwirren. Ohne die Virtuosität zu kaschieren, mit der Albee seine Figuren aufeinander hetzt, hat Nichols vor allem dafür gesorgt, dass dem Zuschauer nicht nur Strindberg einfällt. 
Lexikon des Internationalen Films
:
Die anfangs harmlos scheinenden Plänkeleien eines alternden Akademiker-Ehepaares steigern sich trotz der Anwesenheit ihrer jüngeren Nachbarn zur schonungslosen Bloßstellung und Abrechnung: Hass, Minderwertigkeitsgefühle und Lebensängste kommen zum Ausbruch, Mann und Frau zerfleischen sich in Schuldzuweisungen und zynischem Selbstmitleid. Eine effektvolle Verfilmung von Albees Bühnenstück, die vor allem durch die elegante filmische Auflösung und die schauspielerische Präsenz der beiden Hauptdarsteller besticht.
  
Oscar-Verleihung 1967
Oscar
Oscar-Nominierung
Weitere Auszeichnungen siehe Wikipedia
Fremde Links: Wikipedia
  
Siehe auch prisma.de, filmzentrale.com, Wikipedia
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