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Böse Zungen behaupten noch heute, dass Elizabeth Taylor und "Lassie" den eigentlichen Hauptdarsteller, Kinderstar Roddy McDowall1) (1928 1998), in diesem Streifen glatt an die Wand gespielt hätten. Objektiv betrachtet boten wohl alle drei Darsteller ein sehr gutes Zusammenspiel. Jetzt waren die Produzenten auf Elizabeth aufmerksam geworden, als hart gebeutelte Nichte des grausamen Orson Welles spielte sie die kleine Jane Eyre in Robert Stevensons Bronté-Verfilmung "Die Waise von Lowood"1) (1944). Danach engagierte man sie für die unterhaltsame Geschichte "National Velvet"2) (1944, Kleines Mädchen, großes Herz1)), wo sie als reitender Teenager und Pferdenärrin neben Mickey Rooney agierte und sich endgültig in die Herzen der Zuschauer spielte. Weitere leichte Unterhaltungskost wurden mit Elisabeth Taylor in Szene gesetzt, 1946 kam die Fortsetzung "Courage of Lassie"1) (Held auf vier Pfoten) heraus, mit William Powell und Irene Dunne drehte sie unter der Regie von Michael Curtiz die Familienkomödie "Life with Father"1) (1947, Unser Leben mit Vater) nach dem Bühnenstück von Howard Lindsay, in "Little Woman"1) (1949, Kleine tapfere Jo) sah man sie neben June Allyson, Peter Lawford, Margaret O'Brien und Janet Leigh. Der Übergang zu Erwachsenenrollen vollzog sich für Elisabeth Taylor im Gegensatz zu anderen Kinderstars vollkommen problemlos. Dank ihrer Schönheit und reifen Erscheinung spielte sie bereits mit 16 Jahren die Ehefrau von Robert Taylor in dem Thriller "Conspirator"1) (1949, Verschwörer). Sie trat an der Seite legendärer Leinwandstars und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie dem Unternehmer Howard Hughes1) in Erscheinung und nicht nur die einschlägige Presse war von ihrer Ausstrahlung entzückt. Mit 18 Jahren heiratete sie den Hotelerben Nicholas Conrad Hilton Jr.1) (1926 1969) die Ehe hielt zwar nur neun Monate, aber das reichte, um die Hochzeit des glamourösen Jungstars in den unterhaltsamen MGM-Filmen "Father of the Bride"2) (1950, Vater der Braut1)) und "Father's Little Dividend"2) (1951, Ein Geschenk des Himmels1)) zu vermarkten. Ihr Filmpartner war kein geringerer als Spencer Tracy, der hier ihren Vater darstellte, was ihm wieder einmal eine Oscar-Nominierung einbrachte: in beiden Filmen spielte der bekannte Kinderstar Russ Tamblyn1) ihren jüngeren Bruder. Im gleichen Jahr wie "Vater der Braut" entstand auch das Melodram "A Place in the Sun"2) (1951, Ein Platz an der Sonne1)), mit dem die Taylor erstmals ins Charakterfach wechselte. Der Film war eine klassische Dreiecksgeschichte: Elizabeth Taylor spielte die schöne, reiche Geliebte von Montgomery Clift, die verwöhnte reiche Angela Vickers, in die sich der schöne Aufsteiger aus dem Slums alias Montgomery Clift verliebt. Durch die Liebe zu ihr wird er zum Mörder Anschließend kam dann allerdings zunächst mal wieder leichtere Kost, so die Abenteuer "Ivanhoe"2) (1952, Ivanhoe, der schwarze Ritter1)) mit Robert Taylor in der Titelrolle, das Ehedrama "Elephant Walk"1) (1954, Elefantenpfad) mit Peter Finch und die Literaturadaption "Beau Brummell"1) (1954, Beau Brummell Rebell und Verführer) mit Stewart Granger. Dazwischen drehte sie die Romanze "The Girl Who Had Everything"1) (1953, Ein Verwöhntes Biest) und das musikalische Rührstück "Rhapsody"1) (1954, Symphonie des Herzens). Sehenswerte Schauspielkunst bot Elizabeth Taylor 1956 an der Seite von James Dean in George Stevens Klassiker "Giganten"2) (siehe auch "James Dean-Filme" sowie Wikipedia) ebenso wie in der 1957 von Edward Dmytryk gedrehten Romanverfilmung Film "Raintree County"2) (Das Land des Regenbaums1)); der Streifen war als Versuch der MGM gedacht, an den Erfolg von "Vom Winde verweht" (1939) anzuknüpfen. Trotz eines gewaltigen Aufwandes schlug dieser Plan fehl und das 169-Minuten-Werk floppte an den Kinokassen. Die Rolle brachte der Taylor jedoch eine Oscar-Nominierung ein, ebenso wie ihre eindrucksvolle Darstellung der Margaret "Maggie The Cat" Pollitt in Richard Brooks' Tennessee Williams-Adaption "Cat on a Hot Tin Roof"2) (1958, Die Katze auf dem heißen Blechdach1)) mit Paul Newman als Partner sowie der Catherine Holly in der Tennessee Williams-Verfilmung "Suddenly, Last Summer"2) (1959, Plötzlich im letzten Sommer1)), für die Regisseur Joseph L. Mankiewicz auch Stars wie Katharine Hepburn und Montgomery Clift vor die Kamera geholt hatte. Die 1950er Jahre waren für die Taylor nicht nur von großen Filmerfolgen geprägt, auch ihr Privatleben, besonders ihre zahlreichen Ehen, bot der Presse immer wieder Anlass zu ausführlichen Berichten. 1952 hatte die Schauspielerin den 20 Jahre älteren britischen Star Michael Wilding1) (1912 1979) geheiratet diese Ehe dauerte vier Jahre und brachte die Söhne Michael jr.1) (geb. 1951) und Christopher (geb. 1955) hervor. Um ihren dritten Ehemann, den Filmproduzenten Mike Todd1) (1909 1958), zu heiraten, trat die Taylor 1957 zum jüdischen Glauben über, im gleichen Jahr wurde Tochter Elizabeth geboren. Die Ehe galt als glücklich, die Schauspielerin reifte in dieser Zeit sowohl in ihrer Persönlichkeit als auch in ihrem beruflichen Können. Doch die Verbindung fand ein tragisches Ende, am 22. März 1958 verunglückte Todd tödlich, als er mit seinem Privatflugzeug abstürzte. Elisabeth "Liz" Taylor fand wenig später Trost bei ihrem Trauzeugen, dem Sänger und Schauspieler Eddie Fisher1) (1928 – 2010) und die daraus resultierende Affäre rief in der Öffentlichkeit fast einen Skandal hervor, denn Fisher war mit dem ebenfalls sehr beliebten Leinwandstar Debbie Reynolds3) verheiratet. Nach der Fishers Scheidung legalisierte das Paar am 12. Mai 1959 die Beziehung und zunächst schien es so, als sollte die Taylor den "Mann fürs Leben" gefunden haben. Das neuerliche Glück währte jedoch nur knapp vier Jahre, am 6. März 1964 endete auch diese Ehe vor dem Scheidungsrichter. Mit Fisher als Filmpartner spielte Elisabeth Taylor 1960 in Daniel Manns Drama "Butterfield 8"1) (Telefon Butterfield 8) und mimte das Callgirl Gloria Wandrous, erhielt für ihre Leistung einen "Oscar" als "Beste Hauptdarstellerin". Es wird kolportiert, die Taylor habe die begehrte Trophäe nicht für ihre Darstellungskunst erhalten, sondern eher als Mitleidsbezeugung der Hollywood-Gemeinde, die dem Star den anfänglichen "Fehltritt" mit Fisher inzwischen verziehen hatte. Mit der Produktion zu Joseph L. Mankiewicz' Monumentalfilm "Cleopatra"2) (1963, → Wikipedia) überschlugen sich auch die Berichte der "Yellow Press" in Sachen "Liz Taylor": Nicht nur, dass der Star bei den harten und anstrengenden Dreharbeiten schwer erkrankte und fast an einer Lungenentzündung gestorben wäre, bewegte die Öffentlichkeit, auch die Querelen während der vierjährigen Dreharbeiten wurden thematisiert. Das Projekt verschlang eine Rekordsumme von 40 Millionen Dollar, viele der ursprünglichen Hauptdarsteller gaben auf und warfen ihre Arbeit hin; am 12. Juni 1963 wurde der Film schließlich uraufgeführt; zwei Millionen Gage verdiente Liz Taylor für "Cleopatra" das war unverschämt viel Geld und für jene Zeit eine schier unvorstellbare Summe.
Die 1970er Jahre boten der Taylor kaum noch lohnende Filmrollen, in einer Doppelrolle war sie 1976 in der ersten amerikanisch-sowjetischen Koproduktion "The Blue Bird"1) (Der blaue Vogel) zu sehen, wo sie eine Mutter und die gute Fee spielte. Die Story zweier Kinder, die sich auf die Suche nach dem blauen Vogel, dem Sinnbild für Glück und Erkenntnis, machen, wurde hier zum dritten Mal verfilmt. Bereits 1940 hatte Shirley Temple damit an einem großen Flop mitgewirkt, auch diesmal war dem Projekt kein Glück beschieden. Trotz seiner aufwendigen Inszenierung und einem großen Staraufgebot wurde der Film ein totaler Misserfolg an den Kinokassen.
Der umtriebige Star blieb weiter im Focus der Öffentlichkeit, trat mit einer nach ihr benannten
Parfummarke sowie einer Modeschmuckkollektionen in Erscheinung, 1995 gründete
sie die "US-Foundation for Aids Researche", eine Stiftung, die sich
für die AIDS-Aufklärung und -Forschung einsetzt. Zu ihrem 65. Geburtstag wurde
sie 1997 mit einer TV-Gala geehrt, bei der Michael Jackson den eigens für sie geschriebenen Song
"Elizabeth, I Love You" vortrug, der jedoch nicht kommerziell veröffentlicht
wurde. Obwohl die Taylor ständig gedreht hatte 1977 waren es
bereits über 50 Filme füllten die Klatschgeschichten mehr Raum als die Kritiken: die Taylor war
Hollywoods Skandal-Nudel und Glamour-Frau gleichermaßen.
Ihre Affären, Krankheiten zuletzt, eine Woche vor ihrem 65. Geburtstag
am 27. Februar 1997 die
erfolgreich verlaufene Operation eines gutartigen Gehirntumors und Aufregungen
interessierten das Publikum mehr als die Qualität ihrer Rollen, dabei war sie durchaus
eine beachtliche Leinwandfigur. Viele Fans mögen über den Berichten der Klatschpresse vergessen haben,
dass Elizabeth Taylor durch ihr schauspielerisches Talent einige
der besten Hollywoodfilme entscheidend mitgestaltet hat. Neben ihren
"Oscars" wurde sie vielfach geehrt, zuletzt erhielt sie 1993 vom
amerikanischen Filminstitut den "Life Achievement Award"1) ebenso wie 1998
von der
"Screen Actors Guild"1). Einen ihrer größten Triumphe feierte die
Taylor im Mai 2000: Die britische Queen Elizabeth erhob die damals 68-Jährige
in den Adelsstand für ihre Leistungen als Schauspielerin und als
AIDS-Aktivistin. Die Diva präsentierte sich bei dem feierlichen Akt in
hinreißender Aufmachung aus violetter Seide, schien gesund und fit wie seit
Jahren nicht. Und sie träumt laut von einem Leinwandcomeback ein
Comeback, das sie mit Dürrenmatts "Besuch der alten Dame" schon 1999 vorhatte.
Doch da hatte sie der Bruch eines Rückenwirbels gestoppt und für
lange Zeit in den Rollstuhl verbannt.4) → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia) In der von Ellis Amburn im Jahre 2000 herausgebrachten Biografie "The Most Beautiful Woman in the World: The Obsessions, Passions and Courage of Elizabeth Taylor" schreibt die Autorin unter anderem: "Ihre Stärke ist erstaunlich. Sie hat acht Ehen, 17 Affären, ihre Alkohol- und Pillensucht, drei Operationen an der Hüfte, zwei angebrochene Rückenwirbel und einen golfballgroßen Gehirntumor überlebt. Elizabeth Taylors Weg vom misshandelten Kinderstar zur alternden Diva war gepflastert mit zwischenmenschlichen Desastern. Ihre göttliche Schönheit war Segen und Fluch zugleich sie wurde herumgereicht, benutzt und zur Schau gestellt, aber immer bewundert". In deutscher Sprache erschien 1992 das Buch "Elizabeth Taylor. Hollywoods letzte Diva. Eine Biographie" von Andrea Thain und Michael O. Huebner, im Herbst 2006 kam die feuilletonistische Biografie von Adrian Prechtel "Elizabeth Taylor" aus der Reihe "Star Legenden" mit vielen unveröffentlichten Fotos auf den Markt → mehr zum Thema "Literatur" bei Wikipedia. ![]() Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de und Dirk Jaspers Filmstarlexikon (Seite nicht mehr online) Siehe auch Wikipedia Quelle: 4) br-online.de, 5) www.welt.de Lizenz Foto Elizabeth Taylor (Urheber: Roland Godefroy): Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
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