Auszeichnungen / Filmografie
Elizabeth Rosemond Taylor wurde am 27. Februar 1932 als zweites Kind einer wohlhabenden US-amerikanischen Familie im Londoner Stadtteil Hampstead1) geboren, wo ihre Eltern lange lebten. Sie wuchs gemeinsam mit ihrem drei Jahre älteren Bruder Howard (1929 – 2017) auf, der sich später als Meereskundler betätigte und in den 1960er Jahren gelegentlich kleine Film- und Fernsehrollen übernahm. Da ihre Eltern US-Staatsbürger1) waren, besaß Elizabeth Taylor von Geburt an die US-amerikanische und britische Staatsangehörigkeit.
Schon früh hatten Vater Francis Lenn Taylor (1897 – 1968) und Mutter Sara Viola (1895 – 1994), eine Schauspielerin, die bis 1927 unter ihrem Künstlernamen "Sara Sothern"1) auf verschiedenen US-amerikanischen und Londoner Bühnen aufgetreten war, ehrgeizige Pläne für ihre Tochter; bereits als Kleinkind wurde sie gefördert. Sobald Elizabeth laufen konnte, erhielt sie in London Ballettstunden, im zarten Alter von drei Jahren trat sie mit ihrer Ballettgruppe vor der königlichen Familie auf; zudem bekam sie Reitunterricht. Ab 1937 besuchte sie die private "Byron House School" in Highgate1).
   

Elizabeth Taylor im September 1985 anlässlich des
"Festivals des amerikanischen Films"1)
im französischen Deauville1)
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Elizabeth Taylor im September 1985 anlässlich des "Festivals des amerikanischen Films" im französischen Deauville; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia; Urheber: Roland Godefroy; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert. Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext. Der vollständige Lizenztext ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kehrten die Taylors Europa den Rücken und zogen zurück in die USA bzw. nach Kalifornien1), ließen sich zunächst in Pasadena1), dann in Pacific Palisades1) und schließlich in Beverly Hills1) nieder, wo Vater Francis eine Kunstgalerie eröffnete. Dort besuchte die junge Taylor die "Hawthorne Elementary School", später die "MGM Studio School" und die "University High School" in Hollywood1). Mit knapp zehn Jahren gab die kleine Elizabeth ihr Leinwanddebüt in der von Harold Young1) für "Universal Studios"1) gedrehten Komödie "There's One Born Every Minute"1), im Folgejahr handelte ihr Vater mit der Produktionsfirma "Metro-Goldwyn-Mayer"1) (MGM) einen Exklusiv-Vertrag aus, die das attraktive Mädchen zum Kinderstar aufbaute. Zusammen mit einem anderen, allerdings vierbeinigen "Star", startete Elisabeth Taylor in dem Rührstück "Lassie Come Home"1) (1943, "Heimweh") nach der gleichnamigen Kurzgeschichte von Eric Knight1) über die Collie1)-Hündin Lassie1) mit dem Part der Priscilla, Enkelin des Herzogs von Rudling (Nigel Bruce1)) ihre Leinwandkarriere, das zum ersten Meilenstein auf ihrem Weg zum Ruhm wurde. Böse Zungen behaupten noch heute, dass Elizabeth Taylor und "Lassie" den eigentlichen Hauptdarsteller, Kinderstar Roddy McDowall1) (1928 – 1998), in diesem Streifen glatt an die Wand gespielt hätten. Objektiv betrachtet boten wohl alle drei Darsteller ein sehr gutes Zusammenspiel.
Fakt ist, dass das talentierte, hübsche Mädchen die Aufmerksamkeit der  der Filmemacher erregte, in ihrem nächsten Streifen "Jane Eyre"1) (1943, "Die Waise von Lowood") nach dem Roman "Jane Eyre"1) von Charlotte Brontë1) Joan Fontaine in der Titelrolle (älter) mimte sie unter der Regie von Robert Stevenson1) Janes (Peggy Ann Garner1)) Mitschülerin Helen Burns. Es folgte eine weitere Nebenrolle in der patriotischen Adaption "The White Cliffs Of Dover"1) (1944, "Die weißen Klippen") nach dem Gedicht von Alice Duer Miller1) mit Protagonistin Irene Dunne1), ihre erste Hauptrolle erhielt sie in der von Clarence Brown1) nach dem Roman "Velvet, das Mädchen mit dem Pferd" ("National Velvet") von Enid Bagnold1) inszenierte, unterhaltsamen Geschichte "National Velvet"1) (1944, "Kleines Mädchen, großes Herz"), wo sie sich als reitender Teenager bzw. Pferdenärrin Velvet Brown neben dem jungen Mickey Rooney präsentierte und sich endgültig in die Herzen des Publikums spielte. Weitere leichte Unterhaltungskost entstand mit Elisabeth Taylor, mit "Courage of Lassie"1) (1946, "Held auf vier Pfoten") gelangte eine "Lassie"-Fortsetzung in die Lichtspielhäuser, stand zusammen mit William Powell und Irene Dunne1) unter der Regie von Michael Curtiz1) für die Familienkomödie "Life with Father"1) (1947, "Unser Leben mit Vater") nach dem Bühnenstück von Howard Lindsay1) und Russel Crouse1) (nach der Vorlage von Clarence Day Jr.1)) vor der Kamera und gehörte als Mary Skinner, erste Liebe von Clarence Day Jr. (Jimmy Lydon1)), zur Besetzung. In dem Liebesfilm "Little Woman"1) (1949, "Kleine tapfere Jo") nach dem Roman "Little Women"1) von Louisa May Alcott1) mit June Allyson als die burschikose "Jo" March sah man sie als deren Schwester, die hübsche und eitle Amy, sowie Schwester der praktisch veranlagten Meg (Janet Leigh) und der schüchternen Beth (Margaret O’Brien1)).

Der Übergang zu Erwachsenenrollen vollzog sich für Elisabeth Taylor im Gegensatz zu anderen Kinderstars vollkommen problemlos. Dank ihrer Schönheit und reifen Erscheinung spielte sie bereits mit 17 Jahren die schöne Melinda Greyton, später Ehefrau des schneidigen, ein Doppelleben als sowjetischer Spion führenden englischen Majors Michael Curragh (Robert Taylor) in dem Thriller "Conspirator"1) (1949, "Verschwörer"). Sie trat an der Seite legendärer Leinwandstars und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie dem Unternehmer Howard Hughes1) in Erscheinung und nicht nur die einschlägige Presse war von ihrer Ausstrahlung entzückt. Im Alter von 18 Jahren heiratete sie am 6. Mai 1950 den Hotelerben Nicholas Conrad Hilton Jr.1) (1926 – 1969) – die Ehe hielt zwar nur rund neun Monate bis zur Scheidung am 1. Februar 1951 –, aber das reichte, um die Hochzeit des glamourösen Jungstars in den beiden unterhaltsamen MGM-Filmen "Father of the Bride"1) (1950, "Vater der Braut") und "Father's Little Dividend"1) (1951, "Ein Geschenk des Himmels") zu vermarkten. Ihr Filmpartner war kein Geringerer als Spencer Tracy, der hier ihren fürsorglichen Vater darstellte, was ihm eine neuerliche "Oscar"-Nominierung einbrachte; in beiden Produktionen spielte übrigens der bekannte Kinderstar Russ Tamblyn1) ihren jüngeren Bruder.
Im selben Jahr wie "Ein Geschenk des Himmels" kam das Melodram "A Place in the Sun"1) (1951, "Ein Platz an der Sonne") nach dem Roman "Eine amerikanische Tragödie"1) ("An American Tragedy") von Theodore Dreiser1) in die Kinos, mit dem die Taylor erstmals ins Charakterfach wechselte. Das "Oscar"-prämierte Werk von Regisseur George Stevens1) war eine klassische Dreiecksgeschichte: Elizabeth Taylor spielte als die verwöhnte reiche Angela Vickers die schöne Geliebte des mittellosen, ehrgeizigen George Eastman (Montgomery Clift), der durch die Verbindung mit Angela scheinbar seinen "Platz an der Sonne" gefunden hat. Als ihm die Fabrikarbeiterin Alice Tripp (Shelley Winters) mitteilt, sie sei von ihm schwanger, droht der Plan auf einen gesellschaftlichen Aufstieg zusammenzubrechen, nach dem Unfalltod von Alice wird er als mutmaßlicher Mörder verhaftet, für schuldig befunden und zum Tode verurteilt …
Anschließend bediente Elizabeth Taylor zunächst wieder das leichte Unterhaltungsfach, trat in dem nach dem Roman "Ivanhoe"1) von Sir Walter Scott1) mit Robert Taylor als Ritter Wilfred von Ivanhoe realisierten Abenteuer "Ivanhoe"1) (1952, "Ivanhoe, der schwarze Ritter") als die tragisch endende Rebecca1) in Erscheinung, verliebte sich in der Romanze "The Girl Who Had Everything"1) (1953, "Ein Verwöhntes Biest") nach dem Romans "A Free Soul" von Adela Rogers St. Johns1) als Jean, Tochter des Rechtsanwalts Steve Latimer (William Powell), in den gutaussehenden Victor Raimondi (Fernando Lamas1)), Boss eines großen Glücksspielsyndikats. Als Ruth, Ehefrau des Plantagenbesitzers John Wiley (Peter Finch) kam sie in dem von William Dieterle gedrehten Ehedrama "Elephant Walk"1) (1954, "Elefantenpfad") daher, in dem musikalischen Rührstück "Rhapsody"1) (1954, "Symphonie des Herzens") nach dem Roman "Maurice Guest" von Henry Handel Richardson1) stand sie zwischen zwei Männern, dem Violinisten Paul Bronte (Vittorio Gassman) und dem Pianisten James Guest (John Ericson1)). Nach dem Bühnenstück "Beau Brummell" von Clyde Fitch (1865 – 1909) über den von Stewart Granger dargestellten, mit dem britischen Thronfolger Georg IV., Prince of Wales (Peter Ustinov) befreundeten britischen Lebemann und Offizier George Bryan Brummell1) entstand der US-amerikanisch-britische Spielfilm "Beau Brummell"1) (1954, "Beau Brummell – Rebell und Verführer"), hier präsentierte sie sich als die von "Beau Brummell" faszinierte schöne Lady Patricia Belham.
  
Sehenswerte Schauspielkunst bot Elizabeth Taylor in dem von George Stevens1) nach dem Roman von Edna Ferber1) in Szene gesetzten Klassiker "Giant"1) (1956, "Giganten") mit der Figur der Leslie, Tochter von Dr. Horace Lynnton (Paul Fix1)) und späteren Ehefrau des texanischen Großgrundbesitzers Jordan "Bick" Benedict (Rock Hudson) – James Dean brillierte in seiner letzten Filmrolle als der zu Reichtum gekommene ehemalige Arbeiter Jett Rink, basierend auf dem Leben des texanischen Öl-Magnaten Glenn McCarthy (1908 – 1988) → Beschreibung innerhalb dieser HP.  Bei dem von Edward Dmytryk1) gedrehten Bürgerkriegsdrama "Raintree County"1) (1957, "Das Land des Regenbaums") handelte es sich ebenfalls um eine Romanverfilmung, die MGM-Produktion war als Versuch gedacht, an den Erfolg des berühmten Epos "Vom Winde verweht"1) (1939) anzuknüpfen. Trotz eines gewaltigen Aufwandes schlug dieser Plan fehl und das 169-Minuten-Werk mit der Taylor als die Südstaaten-Schönheit1) Susanna Drake und Montgomery Clift als der Lehrer John Wickliff Shawnessy floppte an den Kinokassen. Die Rolle brachte ihr allerdings die erste "Oscar"1)-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin"1) ein, sie unterlag jedoch Joanne Woodward1) in "The Three Faces of Eve"1) (1957, "Eva mit den drei Gesichtern"). "Oscar"-Nominierung Nummer 2 als "Beste Hauptdarstellerin" folgte für ihre eindrucksvolle Darstellung der Margaret "Maggie The Cat" Pollitt, Ehefrau von Brick Pollitt (Paul Newman), in dem von Richard Brooks1) inszenierten Kassenschlager "Cat on a Hot Tin Roof"1) (1958, "Die Katze auf dem heißen Blechdach") nach dem gleichnamigen Theaterstück1) von Tennessee Williams1). Doch wieder ging sie leer aus bzw. die begehrte Trophäe an Susan Hayward als die zum Tode verurteilte Barbara Graham1) in "I Want to Live!" (1958, "Laßt mich leben"). Eine weitere Tennessee Williams-Verfilmung nach dessen gleichnamigen Drama1) brachte Joseph L. Mankiewicz1) mit "Suddenly, Last Summer"1) (1959, "Plötzlich im letzten Sommer") auf die Leinwand, hier glänzte die Taylor als die sich in psychiatrischer Behandlung befindende Catherine Holly, Nichte der exzentrischen Mrs. Violet Venable (Katharine Hepburn), Montgomery Clift gab den Dr. Cukrowicz. Eine dritte "Oscar"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin" war der Lohn für ihr exzellentes Spiel und nachdem sie zuvor mit dem "Golden Globe"1) in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin – Drama"1) ausgezeichnet worden war, durfte sie auf den "Oscar" hoffen, doch sie musste den Preis Simone Signoret in "Room at the Top"1) (1959, "Der Weg nach oben") überlassen.
  
Die 1950er Jahre waren für die Taylor nicht nur von großen Filmerfolgen geprägt, auch ihr Privatleben, besonders ihre zahlreichen Ehen, boten der Presse immer wieder Anlass zu ausführlichen Berichten. Am 21. Februar 1952 heiratete die Schauspielerin den 20 Jahre älteren britischen Star Michael Wilding1) (1912 – 1979) – diese Ehe hielt rund vier Jahre bis zur Scheidung am 26. Januar 1957 und brachte die Söhne Michael jr.1) (geb. 1951) und Christopher (geb. 1955) hervor. Um ihren dritten Ehemann, den Filmproduzenten Mike Todd1) (1909 – 1958), am 2. Februar 1957 zu heiraten, trat die Taylor zum jüdischen Glauben über, im selben Jahr wurde Tochter Elizabeth "Liza" Frances geboren → Familienfoto bei Wikimedia Commons. Die Ehe galt als glücklich, die Schauspielerin reifte in dieser Zeit sowohl in ihrer Persönlichkeit als auch in ihrem beruflichen Können. Doch die Verbindung fand ein tragisches Ende, am 22. März 1958 verunglückte Todd tödlich, als er mit seinem Privatflugzeug abstürzte.
Elisabeth Taylor fand wenig später Trost bei ihrem Trauzeugen, dem Sänger und Schauspieler Eddie Fisher1) (1928 – 2010) und die daraus resultierende Affäre rief in der Öffentlichkeit fast einen Skandal hervor, denn Fisher war mit dem ebenfalls sehr beliebten Leinwandstar Debbie Reynolds verheiratet. Nach der Fishers Scheidung legalisierte das Paar am 12. Mai 1959 die Beziehung und zunächst schien es so, als sollte die Taylor den "Mann fürs Leben" gefunden haben. Das neuerliche Glück währte jedoch nur knapp vier Jahre, am 6. März 1964 endete auch diese Ehe vor dem Scheidungsrichter. Mit Fisher als Filmpartner spielte Elisabeth Taylor in dem von Daniel Mann1) nach dem Roman von John O’Hara1) gedrehten, tragisch endenden Drama "Butterfield 8"1) (1960) und mimte die Nachtlokal-Schönheit Wandrous - für ihre schauspielerische Leistung erhielt sie nun endlich den "Oscar"1) als "Beste Hauptdarstellerin"1). Es wird kolportiert, die Taylor habe den begehrten Preis nicht für ihre Darstellungskunst erhalten, sondern eher als Mitleidsbezeugung der Hollywood-Gemeinde, die dem Star den anfänglichen "Fehltritt" mit Fisher inzwischen verziehen hatte.
Anlässlich der Produktion zu dem von Joseph L. Mankiewicz1) nach der romanhaften Biografie "Kleopatra. Ihr Leben und ihre Zeit" ("The Life and Times of Cleopatra") von Carlo Maria Franzero1) inszenierten, rund vier-stündigen Monumentalfilm "Cleopatra"1) (1963) überschlugen sich auch die Berichte der "Yellow Press" in Sachen "Liz Taylor": Nicht nur, dass der Star bei den harten und anstrengenden Dreharbeiten schwer erkrankte und fast an einer Lungenentzündung gestorben wäre, bewegte die Öffentlichkeit, auch die Querelen während der vierjährigen Dreharbeiten wurden thematisiert. Das Projekt mit der Taylor als die ägyptischen Pharaonin Cleopatra1), Richard Burton als Marcus Antonius1) und Rex Harrison als Julius Caesar1) verschlang eine Rekordsumme von damals 44 Millionen US-Dollar (2009: inflationsbereinigt 300 Millionen US-Dollar) und gilt bis zum Erscheinen des Films "Avatar"1) (2009) als der teuerste Spielfilm aller Zeiten. Etliche der ursprünglichen Hauptdarsteller Peter Finch und Stephen Boyd gaben auf, weil sie zwischenzeitlich andere Verpflichtungen hatten, bzw. mussten ausgetauscht werden, am 12. Juni 1963 wurde der Film schließlich uraufgeführt – zwei Millionen US-Dollar Gage soll Liz Taylor für "Cleopatra" erhalten haben, das sie zudem als Co-Produzentin beteiligt war und ihr vertraglich zehn Prozent der Gesamteinnahmen des Films zustanden, verdiente sie daran insgesamt mehr als sieben Millionen US-Dollar. (Quelle: Wikipedia)
Doch vor allem die berüchtigten Allüren und die neuerliche Liebesaffäre der Taylor mit dem britischen Schauspieler Richard Burton, der den Marcus Antonius verkörperte, gaben den Journalisten weltweit immer wieder Nahrung für eine breit angelegte, zum Teil unsachliche Berichterstattung. 
Richard Burton und Elizabeth Taylor am 26. April 1965 am "Flughafen Schiphol" in Amsterdam; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 917-6934); Urheber/Fotograf: Joop van Bilsen / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC0 1.0 (Kein Urheberrechtsschutz) Beide mussten sich zunächst scheiden lassen, um am 15. März 1964 heiraten zu können, für die nächsten zehn Jahre führten Taylor-Burton die Schlagzeilen der Regenbogenpresse an: Seine wie ihre Alkoholexzesse heizten die leidenschaftliche Hassliebe an, handgreifliche Auseinandersetzungen lösten sich mit überdimensionalen Versöhnungsgeschenke ab – insgesamt soll Burton 90 Millionen Mark für Schmuck ausgegeben haben – den Höhepunkt bildete der herzförmige Cartier1)-Diamant für damals fünf Millionen Mark. Die zum Teil chaotische Ehe fand am 26. Juni 1974 ein vorübergehendes Ende, doch bereits am 10. Oktober 1975 gaben sich die beiden in Kasane1) (Botswana1)) erneut das "Ja-Wort", um sich nach weniger als einem Jahr am 29. Juli 1976 wieder vor dem Scheidungsrichter zu treffen. Später sagte Liz Taylor einmal in einem Interview, dass Burton einer von zwei Ehemännern (von insgesamt 8) war, den sie wirklich geliebt habe.
 
Richard Burton und Elizabeth Taylor am 26. April 1965
am "Flughafen Schiphol"1) in Amsterdam1)
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 917-6934); Urheber/Fotograf: Joop van Bilsen/Anefo

Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)
Seit "Cleopatra" stand das Paar Taylor/Burton fast ausschließlich zusammen vor der Kamera, insgesamt entstanden bis Anfang der 1970er Jahre elf weitere gemeinsame Produktionen. In etlichen dieser Filme brachten die beiden Talente und die Reibung der Persönlichkeiten hervorragende, filmische Resultate hervor:  Grandios war das Zusammenspiel unter der Regie von Mike Nichols1) in  dem Ehedrama "Who's Afraid of Virginia Woolf?"1) (1966, "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?") nach dem gleichnamigen Bühnenstück1) von Edward Albee1), das der Taylor am 10. April 1967 ihren zweiten "Oscar"1) als "Beste Hauptdarstellerin"1) einbrachte. Wie in einigen anderen ihrer gemeinsamen Filmwerke spielten beide auch hier ein Ehepaar, welches seine Beziehungskämpfe austrägt und konnte wohl auch hier sehr viel aus ihrem privaten Leben in die Rollen einbringen. "Die anfangs harmlos scheinenden Plänkeleien eines alternden Akademiker-Ehepaares steigern sich trotz der Anwesenheit ihrer jüngeren Nachbarn zur schonungslosen Bloßstellung und Abrechnung: Hass, Minderwertigkeitsgefühle und Lebensängste kommen zum Ausbruch, Mann und Frau zerfleischen sich in Schuldzuweisungen und zynischem Selbstmitleid. Eine effektvolle Verfilmung von Albees Bühnenstück, die vor allem durch die elegante filmische Auflösung und die schauspielerische Präsenz der beiden Hauptdarsteller besticht." urteilt filmdienst.de. Franco Zeffirelli1) gelang mit "The Taming of the Shrew"1) (1967, "Der Widerspenstigen Zähmung") sowie den Protagonisten Burton/Taylor als Katharina und Petruchio eine der besten Verfilmungen der gleichnamigen Komödie1) von William Shakespeare1). Ein weiteres Highlight mit den Stars Burton und Taylor war unter anderem das von Vincente Minelli1) gedrehte Melodram "The Sandpiper"1) (1964, "…die alles begehren"), ebenso wie Peter Glenvilles1) Verfilmung "The Comedians"1)  (1967, "Die Stunde der Komödianten") nach dem gleichnamigen Roman1) von Graham Greene1)  (auch Drehbuch).
  
"Hotel International": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion am 6. Mai 2022 auf DVD herausbrachte "Hotel International": Szenenfoto mit Elizabeth Taylor als Frances, frustrierte Ehefrau des millionenschweren Unternehmers Paul Andros (Richard Burton), und Louis Jourdan als Marc Champselle, Geliebter von Frances; mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion am 6. Mai 2022 auf DVD herausbrachte
"Hotel International"1) (1963, "The VIPs"): Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit Elizabeth Taylor
 als Frances, frustrierte Ehefrau des millionenschweren Unternehmers Paul Andros (Richard Burton),
und Louis Jourdan als Marc Champselle, Geliebter von Frances
Mit freundlicher Genehmigung von "Pidax Film", welche die Produktion am 6. Mai 2022 auf DVD herausbrachte.
Letztmalig zeigten sich beide unter der Regie von Peter Ustinov (auch Darsteller des Arztes) in dem Thriller "Hammersmith Is Out"1) (1972, "Hammersmith ist raus"). Burton gab den kriminellen, in der Psychiatrie in einer Zwangsjacke gehaltene Hammersmith, der mit Hilfe des Pflegers Billy Breedlove (Beau Bridges1)) fliehen kann, Taylor die diese begleitende sex- und heiratsbesessene Kellnerin bzw. Patientin Jimmie Jean Jackson. Die Reaktionen waren ambivalent, so notiert filmdienst.de: "Ein Irrer verspricht seinem Pfleger Macht und Reichtum, gelangt so zur Freiheit, begeht Morde und Verbrechen, sorgt gar für Nachwuchs und kommt wieder in die Anstalt im Wissen, bald erneut sein diabolisches Spiel treiben zu können. Was als systemkritische Allegorie auf das Böse und die Gier gedacht ist, entpuppt sich als allzu aufdringliche und bedeutungsschwangere "Faust"1)-Paraphrase. Der Ton ist zu verblasen, der Stil zu langfädig und umständlich, so daß es beim forcierten Bemühen bleibt." Anlässlich der "Internationalen Filmfestspiele Berlin"1) (Berlinale) wurde ihr Spiel 1972 mit dem "Silbernen Bär"1) als "Beste Darstellerin" gewürdigt.Zwischendurch trat Elizabeth Taylor sporadisch an der Seite anderer Filmpartner in Erscheinung, nennenswert ist das von John Huston1) nach dem Roman von Carson McCullers1) inszenierte Drama "Reflections in a Golden Eye"1) (1967, "Spiegelbild im goldenen Auge") in dem sie als Leonora die schöne und kapriziöse Ehefrau des homosexuellen Majors Weldon Penderton (Marlon Brando) gab, die sich fast sadistisch für die sexuelle Indifferenz ihres Mannes bzw. dessen Impotenz rächt und ein heimliches Liebesverhältnis mit dem ebenfalls verheirateten Colonel Morris Langdon (Brian Keith1)) eingeht.
In dem Liebesfilm "The Only Game in Town"1) (1970, "Das einzige Spiel in der Stadt") nach dem Bühnenstück von Frank D. Gilroy1) war sie die bindungsarme, ältere Tänzerin Fran Walker, die sich von dem jungen Barpianisten und zwanghaften Spieler Joe Grady (Warren Beatty) angezogen fühlt. Die 1970er Jahre boten der Taylor, bis auf wenige Ausnahmen, nur wenige bemerkenswerte Filmrollen, für ihre Gestaltung der alternden und dem Alkohol verfallenen, in Hassliebe fast untrennbar mit Ehemann Robert Blakely (Michael Caine) verbundenen Zee in dem britischen Spielfilm "Zee and Co."1) (1972, "X, Y und Zee" nach dem Roman von Edna O’Brien1) wurde sie mit dem "David di Donatello"1) als "Beste ausländische Darstellerin" ausgezeichnet. "Der durch Anleihen bei Albees "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" und modische Sexzutaten herausgeputzte Film bietet Elizabeth Taylor Gelegenheit, ihre damalige Glanzleistung zu wiederholen und zu variieren. Dennoch bietet der Film nur scheintragisches Starkino." meint filmdienst.de. In dem Streifen "Ash Wednesday"1) (1973, "Die Rivalin") mimte sie als Barbara die reiche Gattin des Anwalts Mark Sawyer (Henry Fonda), die diesen an eine Jüngere verliert, und wurde für einen "Golden Globe"1) in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin – Drama"1) nominiert, unterlag jedoch Marsha Mason1) in "Cinderella Liberty"1) (1973, "Zapfenstreich").

Elizabeth Taylor am 3. November 1973
am " Flughafen Schiphol"1) in Amsterdam1)
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 926-7996); Urheber/Fotograf: Rob C. Croes/Anefo
Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz:
CC BY-SA 3.0 NL Deed

Elizabeth Taylor am 3. November 1973 am "Flughafen Schiphol" in Amsterdam; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 926-7996); Urheber/Fotograf: Rob C. Croes/Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL Deed
Bei dem von George Cukor1) gedrehten Märchenfilm "The Blue Bird"1) (1976, "Der blaue Vogel") handelte es sich um eine freie Adaption des Dramas "L'oiseau bleu"1) von Maurice Maeterlinck1) bzw. die erste und einzige Co-Produktion zwischen den USA und der Sowjetunion1) während des so genannten "Kalten Krieges"1); hier übernahm sie die Rollen der Mutter, der Hexe, des Lichts und der Mutterliebe. Die Story der amen Geschwister Mytyl (Patsy Kensit1)) und Tyltyl (Todd Lookinland), die sich auf die Suche nach dem blauen Vogel, dem Sinnbild für Glück und Erkenntnis, machen, wurde zum fünften Mal verfilmt. Bereits in "The Blue Bird"1) (1940) hatte Shirley Temple damals als Mytyl an einem großen Flop mitgewirkt, auch diesmal war dem Projekt kein Glück beschieden. Trotz seiner aufwendigen Inszenierung und einem großen Staraufgebot geriet der Film zu einem totalen Misserfolg an den Kinokassen. "Eines der seltsamsten Werke im Oeuvre Cukors, in dem von der allegorischen Gedankenwelt Maeterlincks nur noch Spuren erhalten blieben." vermerkt filmdienst.de.
Ab Anfang der 1980er Jahre feierte die Taylor Erfolge am Theater, brillierte 1981/82 in London sowie in den USA in dem Stück "Die kleinen Füchse"2) ("The Little Foxes") von Lillian Hellman1) und wurde für ihre Interpretation der Regina Giddens mit dem "Theatre World Award" (Special Award) und dem "Outer Critics Circle Award" ausgezeichnet. Die im Mai 1983 mit Spannung erwartete Broadway1)-Inszenierung der Komödie "Private Lives" von Noël Coward1) mit der Taylor als Amanda und Richard Burton als Elyot brachte das Ex-Ehepaar 1983 beruflich wieder zusammen; zuvor hatten bereits im April 1983 Aufführungen in Boston1) stattgefunden.
Aber die Zeit der ganz großen Triumphe von Elizabeth Taylor war vorbei. Nach ihrem eher mäßig beurteilten Auftritt als die berühmte Schauspielerin Marina Gregg-Rudd, Ehefrau des Regisseurs Jason Rudd (Rock Hudson), in dem von Guy Hamilton1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Agatha Christie1) mit Angela Lansbury1) als Miss Marple1) gedrehten Krimi "The Mirror Crack'd"1) (1980, "Mord im Spiegel"), versuchte sie ihr Glück beim Fernsehen.

Elizabeth Taylor 1981 zusammen mit Bette Davis
Urheber: Alan Light; Lizenz: CC BY 2.0
Quelle: Wikimedia Commons bzw. www.flickr.com (= Originalfoto)

Bette Davis 1981 zusammen mit Elizabeth Taylor; Urheber: Alan Light; Lizenz: CC BY 2.0; Quelle: Wikimedia Commons bzw. www.flickr.com (= Originalfoto)
Bereits in dem Zweiteiler mit dem symbol-trächtigen Titel "Divorce His, Divorce Hers"1) (1973, "Seine Scheidung, ihre Scheidung") hatte man sie zusammen mit Richard Burton auf dem Bidschirm bewundern können, in dem TV-Film "Victory at Entebbe"1) (1977, "Unternehmen Entebbe") über die Geiselbefreiungs-Aktion "Operation Entebbe"1) in der Nacht zum 4. Juli 1976 auf dem Flughafen von Entebbe1) in Uganda1) mit unter anderem Helmut Berger als der deutsche Terrorist Wilfried Böse1) und Richard Dreyfuss1) als Oberstleutnant der Spezialeinheit "Sajeret Matkal"1) der Israelischen Streitkräfte, Jonathan Netanjahu1), gehörte sie zusammen mit Kirk Douglas als Ehepaar  Vilnofsky zur Besetzung. 1981 absolvierte sie in fünf Episoden als Helena Cassadine Gatauftritte in dem Quotenrenner "General Hospital"1), und auch in dem populären Mehrteiler "North and South"1) ("Facken im Sturm") sah man sie sechs Folgen lang 1985 als Bordell-Chefin Madam Conti. Der TV-Film "Malice in Wonderland"3) (1985, "Verrücktes Hollywood") entstand nach dem Roman "Hedda and Louella: A Dual Biography of Hedda Hopper and Louella Parsons von George Eells (1922 – 1995) und thematisierte die anfängliche Freundschschaft sowie spätere Rivalität zwischen der von Taylor dargestellten US-amerikanischen Klatsch-Reporterin Louella Parsons1) und der von Jane Alexander1) gespielten ehemaligen Schauspielerin bzw. einflussreichen Gesellschaftskolumnistin in Hollywood Hedda Hopper1). In dem kriminalistischen Melodram "There Must Be a Pony"4) (1986, "Schatten des Ruhms") konnte man meinen, dass sie sich als der einst gefeierter Hollywood-Star Marguerite Sydney selbst spielte, in "Sweet Bird of Youth"5) (1989, "Süßer Vogel Jugend"), der von Nicolas Roeg1) inszenierten TV-Version des gleichnamigen Dramas1) von Tennessee Williams1), gestaltete sie noch einmal glänzend die alternde Hollywood-Diva Alexandra del Lago, von deren noch verbleibenden Verbindungen zur Traumfabrik sich der junge Chance Wayne (Mark Harmon1)) einen Vertrag als Schauspieler erhofft.
Anschließend stand Elisabeth Taylor nur noch wenige Male vor der Kamera, zu einer ihrer letzten Leinwandauftritte zählte das eher zu vernachlässigende Spektakel "The Flintstones"1) (1994, "Familie Feuerstein") mit John Goodman1) als Fred Feuerstein und Rick Moranis1) als Barney Geröllheimer, wo sie als Pearl Slaghoople die Mutter von Freds Ehefrau Wilma (Elizabeth Perkins1)) mimte. Nach sporadischen Gastauftritten in verschiedenen TV-Serien markierte der Fernsehfilm "These Old Broads"1) (2001) bzw. der Part der Künstler-Agentin Berly Mason das Ende ihrer Filmkariere → Übersicht Filmografie.
   
Seit 4. Dezember 1976 war der Hollywoodstar in sechster Ehe mit dem US-Anwalt und Lokalpolitiker John Warner1) verheiratet, den sie bei dessen Kampagnen unterstützte und mit ihm nach Washington1) zog, als er seit dem 3. Januar 1979 den Bundesstaat Virginia1) im Senat1) vertrat. Vier Jahre später ging auch diese Ehe in die Brüche, die Scheidung erfolgte am 7. November 1982. Das nächste Jahrzehnt führte Liz Taylor zwar offiziell ein Single-Dasein, bis Ende der 1980er Jahre blieb sie durch ihre Freundschaft mit Popstar Michael Jackson1) und Milliardär Malcom Forbes1) jedoch auch weiter im Gespräch. 1989 lernte sie bei einer Entziehungskur den 20 Jahre jüngeren Trucker Larry Fortensky1) kennen, als sich beide im kalifornischen "Betty Ford Center"1) auf Entzug befanden. Am 6. Oktober 1991 fand unter großem Presserummel die ungleiche Hochzeit statt, für die inzwischen knapp 60-jährige Taylor war es die achte Ehe, die nach vier Jahren am 31. Oktober 1995 geschieden wurde; die Ehen in der Übersicht (geschieden, wenn nicht anders vermerkt; fremde Links: Wikipedia):
  1. Conrad Hilton Jr. (6. Mai 1950 – 1. Februar 1951)
  2. Michael Wilding (21. Februar 1952 – 26. Januar 1957; zwei gemeinsame Söhne:
     Michael Jr. (* 06.01.1953; Schauspieler) und Christopher (* 27.02.1955)
  3. Michael Todd (2. Februar 1957 – 22. März 1958, dem Tod Todds durch einen Flugzeugabsturz;
    eine gemeinsame Tochter: Elizabeth "Liza" Frances (* 06.08.1957)
  4. Eddie Fisher (12. Mai 1959 – 6. März 1964)
  5. Richard Burton (15. März 1964 – 26. Juni 1974; 1964 Adoption von Tochter Maria (* 1961);
    das Adoptionsverfahren hatte Taylor bereits während der vorangegangenen Ehe mit Fisher eingeleitet)
  6. Richard Burton (10. Oktober 1975 – 29. Juli 1976)
  7. John Warner (4. Dezember 1976 – 7. November 1982)
  8. Larry Fortensky (6. Oktober 1991 – 31. Oktober 1995)

Der umtriebige Star blieb weiter im Focus der Öffentlichkeit, trat mit einer nach ihr benannten Parfummarke sowie einer Modeschmuck-Kollektionen in Erscheinung, 1995 gründete sie die "US-Foundation for Aids Researche" (amfAR), eine Stiftung, die sich für die AIDS1)-Aufklärung und -Forschung einsetzt. Zu ihrem 65. Geburtstag wurde sie 1997 mit einer TV-Gala geehrt, bei der Michael Jackson den eigens für sie geschriebenen Song "Elizabeth, I Love You" vortrug, der jedoch nicht kommerziell veröffentlicht wurde. Obwohl die Taylor ständig vor der Kamera stand – 1977 waren es bereits über 50 Filme – füllten die Klatschgeschichten mehr Raum als die Kritiken: Die Taylor war Hollywoods Skandal-Nudel und Glamour-Frau gleichermaßen. Ihre Affären, Krankheiten – zuletzt, eine Woche vor ihrem 65. Geburtstag am 27. Februar 1997 die erfolgreich verlaufene Operation eines gutartigen Hirntumors – und Aufregungen interessierten das Publikum mehr als die Qualität ihrer Rollen, dabei war sie durchaus eine beachtliche Leinwandfigur.

Zwei Jahrzehnte lang wurde Liz Taylor als schönste Frau der Welt gefeiert. Ihr perfektes Gesicht mit den violetten Augen prägte das Image des sprichwörtlichen Filmstars für die Nachkriegsgeneration. Ihr Privatleben schien von Anfang an hauptsächlich in den Klatschspalten und vor den Kameras der Paparazzi1) stattzufinden, und sie brachte das Kunststück fertig, 40 Jahre lang praktisch täglich Gegenstand wahrer und erfundener Presseberichte zu bleiben. Dass ihre Erfahrungen schon lange nicht mehr ihr allein gehörten, musste Elizabeth Taylor zuletzt 1995 erfahren, als sie gegen die unautorisierte Verfilmung ihres Lebens durch einen amerikanischen Fernsehsender klagte. Vergeblich, schließlich sei sie eine Person der Zeitgeschichte, befanden die Richter.

Das Foto zeigt Elizabeth Taylor am 1. Mai 1986 während eines gemeinsamen Auftritts mit Bob Hope an Bord des an der US-Marinefliegerbasis Pensacola1) in Florida1) stationierten Schulflugzeugträgers "USS Lexington"1) anlässlich der Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der ersten Flugzeugträger-Flügen von Eugene Burton Ely1).
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
Urheber: PH1 Blakemore; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Elizabeth Taylor am 1. Mai 1986: Urheber: PH1 Blakemore; Quelle: Wikimedia Commons; als amtliches Werk der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild gemeinfrei.
Noch in ihren letzten Jahren machte die Taylor von sich reden, als sie Ende Mai 2006 in einer CNN1)-Talkshow Gerüchte über eine angebliche Alzheimer-Erkrankung dementierte, die die US-amerikanische Boulevardpresse seit einiger Zeit verbreitete. "Sehe ich aus, als würde ich sterben?", fragte die damals 74-jährige Hollywood-Legende den TV-Moderator Larry King1). Das Magazin "National Enquirer"1) hatte unter Berufung auf Freunde der Schauspielerin berichtet, der ehemalige Leinwandstar leide an einem frühen Stadium der Krankheit, Ärzte hätten Anzeichen für ein nachlassendes Gedächtnis festgestellt. Ihre Antwort an Larry King formulierte die Taylor wiederum als Frage: "Glauben Sie, dass es meine Freunde sind, die so etwas über mich verbreiten würden?"

Viele Fans mögen über den Berichten der Klatschpresse vergessen haben, dass Elizabeth Taylor durch ihr schauspielerisches Talent einige der besten Hollywoodfilme entscheidend mitgestaltete. Neben ihren "Oscars" bzw. etlichen Nominierungen und weiteren Auszeichnungen für ihr filmisches Schaffen wurde sie vielfach geehrt, unter anderem würdigte man das Lebenswerk, das "American Film Institute"1) 1993 mit dem "Life Achievement Award"1) ebenso wie 1997 die "Screen Actors Guild"1) mit dem "Life Achievement Award"1). Einen ihrer größten Triumphe feierte die Taylor im Mai 2000: Die britische Königin Elizabeth II.1) erhob die damals 68-Jährige in den Adelsstand bzw. ernannte sie zur "Dame Commander"1) des "Order of the British Empire"1) für ihre Leistungen als Schauspielerin und als AIDS-Aktivistin. Die Diva präsentierte sich bei dem feierlichen Akt in hinreißender Aufmachung aus violetter Seide, schien gesund und fit wie seit Jahren nicht. Und sie träumt laut von einem Leinwandcomeback – ein Comeback, das sie mit Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame"1) schon 1999 vorhatte. Doch da hatte sie der Bruch eines Rückenwirbels gestoppt und für lange Zeit in den Rollstuhl verbannt.6) Mit der "Presidential Citizens Medal"1) erhielt sie 2001 den zweithöchsten Zivilorden der Vereinigten Staaten, im Folgejahr konnte sie den "Kennedy-Preis"1) des "John F. Kennedy Center for the Performing Arts"1) für ihren Beitrag zur US-amerikanischen Kultur durch die darstellende Kunst entgegennehmen → Übersicht der Auszeichnungen siehe hier.
In ihren letzten Lebensjahren zeigte sich die Hollywood-Diva, die seit Anfang der 1980er Jahre in einer Villa in Bel Air1) lebte, nur noch selten in der Öffentlichkeit; eine der seltenen Anlässe war die alljährlich stattfindende "AIDS-Gala" in Los Angeles1). Seit drei Jahrzehnten sammelte sie Geld, setzte ihren prominenten Namen für den Kampf gegen die tödliche Immunschwäche ein. Im Herbst 2007 wurde sie bei der Wohltätigkeitsveranstaltung für ihr Engagement ausgezeichnet, bot den Medien daneben einmal mehr einmal Anlass zu Spekulationen – sie war mit dem 28 Jahre jüngeren Jason Winters, einem Showbusiness-Manager bzw. Stuntman, erschienen, mit dem sie laut Medienberichten verlobt gewesen sein soll.
 
Am 23. März 2011 ging mit Elizabeth Taylor "Hollywoods größte Diva", wie die "Rheinische Post" in ihrem Artikel vom 24.03.2011 titelte; die mehrfache "Oscar"-Preisträgerin starb 79-jährig im kalifornischen Los Angeles1) an Herzinsuffizienz1), nachdem sie dort bereits seit Februar 2011 im "Cedars Sinai Medical Center"1) wegen Herzbeschwerden stationär behandelt worden war, wie SPIEGEL ONLINE meldete. Sie sei "friedlich" im Kreise ihrer vier Kinder, Michael Wilding1), Christopher Wilding, Liza Todd und Adoptivtochter Maria Burton, laut "ABC News"1) entschlafen.
Für die "Westdeutsche Zeitung" war sie "Diva, Kämpferin und Geächtete", "Ihr Leben zu erfinden, hätte sich kein Drehbuchautor getraut: Erst ein Kinderstar, dann eine geradezu überirdisch schöne junge Frau, die als Erste eine Million Dollar Gage pro Film verlangt – und bekommt.
"Die Gigantin", titelt ZEIT ONLINE in einem Nachruf, "Sie spielte Königinnen, Heldinnen und Gefallene, auch ihr eigenes Leben verlief dramatisch. Mit Elizabeth Taylor starb eine der letzten Diven Hollywoods. Elizabeth Taylors größter Film war ihr eigenes Leben – mit Richard Burton als wichtigstem Co-Star und sechs weiteren Ehemänner in den Nebenrollen."
Bereits einen Tag nach ihrem Ableben fand am 24. März 2011auf dem "Forest Lawn Memorial Park" im kalifornischen Glendale1) nahe Los Angeles im Kreise von Familienangehörigen und wenigen engen Freunden die Beisetzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die jüdische Tradition – vor ihrer Eheschließung mit dem Sänger Eddie Fisher war Elizabeth Taylor zum Judentum1) konvertiert – schreibt eine möglichst schnelle Bestattung vor. Medienberichten zufolge begann die für 14 Uhr Ortszeit angesetzte Zeremonie gemäß dem ausdrücklichen Wunsch der Verstorbenen mit einer Viertelstunde Verspätung. Taylor, die für ihre notorische Unpünktlichkeit bekannt war, wollte selbst zu ihrem eigenen Begräbnis zu spät kommen, teilte ihre Sprecherin der Presse mit. Die Trauerfeier dauerte den Berichten zufolge rund eine Stunde. Schauspieler Colin Farrell1), ein Freund von Taylor, und Familienmitglieder trugen Gedichte vor. Einer der Enkel der Schauspielerin spielte auf der Trompete das Lied "Amazing Grace"1).7) → Foto der Grabstelle bei knerger.de. Auf dem Prominenten-Friedhof fanden zahlreiche Hollywood-Größen ihre letzte Ruhe, unter anderem Walt Disney1), Humphrey Bogart, Errol Flynn und Clark Gable. Auch der mit Elizabeth Taylor eng befreundete, 2009 verstorbene Pop-Star Michael Jackson1) fand dort seine letzte Ruhe; der Sarkophag befindet sich im nicht öffentlich zugänglichen großen Mausoleum des Friedhofes.
 
In der von Ellis Amburn (1933 – 2018) im Jahre 2000 herausgebrachten Biografie "The Most Beautiful Woman in the World: The Obsessions, Passions and Courage of Elizabeth Taylor" schreibt der Autor unter anderem: "Ihre Stärke ist erstaunlich. Sie hat acht Ehen, 17 Affären, ihre Alkohol- und Pillensucht, drei Operationen an der Hüfte, zwei angebrochene Rückenwirbel und einen golfballgroßen Gehirntumor überlebt. Elizabeth Taylors Weg vom misshandelten Kinderstar zur alternden Diva war gepflastert mit zwischenmenschlichen Desastern. Ihre göttliche Schönheit war Segen und Fluch zugleich – sie wurde herumgereicht, benutzt und zur Schau gestellt, aber immer bewundert".

In deutscher Sprache erschien 1992 das Buch "Elizabeth Taylor. Hollywoods letzte Diva. Eine Biographie" von Andrea Thain und Michael O. Huebner, im Herbst 2006 kam die feuilletonistische Biografie von Adrian Prechtel "Elizabeth Taylor" aus der Reihe "Star Legenden" mit vielen unveröffentlichten Fotos auf den Markt → mehr zum Thema "Literatur" bei Wikipedia.
 
Ein Elizabeth Taylor am 8. Februar 1960 gewidmeter "Stern" auf dem "Hollywood Walk of Fame" (6336 Hollywood Blvd.) erinnert an eine Schauspielerin, die nicht nur in der Filmszene nachhaltige Spuren hinterließ.
  

"Stern" für Elizabeth Taylor auf
dem "Hollywood Walk of Fame"
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: Sailko;
Lizenz: CC BY-SA 3.0 Deed

 "Stern" für Elizabeth Taylor auf dem "Hollywood Walk of Fame"; Quelle: Wikimedia Commons: Urheber: Sailko; Lizenz: CC BY-SA 3.0 Deed

Textbausteine von prisma.de und Dirk Jaspers Filmstarlexikon (Seite nicht mehr online)
Siehe auch Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch);
Fotos bei Wikimedia Commons, virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) theatertexte.de, 3) fernsehserien.de, 4) filmdienst.de, 5) film-rezensionen.de
Quelle: 6)  br-online.de, 7) www.welt.de:
Lizenz Foto Elizabeth Taylor 1986: Diese Datei ist ein Werk eines Mitarbeiters der Streitkräfte der Vereinigten Staaten oder des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten, aufgenommen oder hergestellt während seiner offiziellen Anstellung. Als amtliches Werk der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild gemeinfrei.
Auszeichnungen / Preise (Auszug)
Quelle: Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), "Internet Movie Database"
(Fremde Links: Wikipedia, filmdienst.de, theatertexte.de)
"Oscar" ("Academy Award") "Golden Globe Award" "British Film Academy Award" (BAFTA) "Laurel Award"
  • Gewonnen
  • Nominierung
    • 1958: "Bester weiblicher Star" (Platz 4)
    • 1959: "Bester weiblicher Star" (Platz 2)
    • 1960: "Bester weiblicher Star" (Platz 2)
    • 1961: "Bester weiblicher Star" (Platz 2)
    • 1962: "Bester weiblicher Star" (Platz 6)
    • 1963: "Bester weiblicher Star" (Platz 2)
    • 1964: "Bester weiblicher Star" (Platz 2)
    • 1966: "Beste Hauptdarstellerin/Drama" für "… die alles begehren / "The Sandpiper" (Platz 3)
    • 1967: "Bester weiblicher Star" (Platz 2)
    • 1968: "Bester weiblicher Star" (Platz 7)
    • 1971: "Bester weiblicher Star" (Platz 6)
Weitere Filmpreise (Auszug) Staatliche Auszeichnungen Sonstige Ehrungen (Auszug)
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Wikipedia (englisch)
(Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (Originaltitel); R = Regie)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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