Vom Winde verweht
Titel USA:
Gone With The Wind
nach dem gleichnamigen Roman von Margaret Mitchell
USA, 1939
Regie: Victor Fleming
Titel Deutschland:
Vom Winde verweht
Genre: Liebesdrama
Farbe, FSK 12
Laufzeit: 230 Minuten
Darsteller/-innen:
Clark Gable: Rhett Butler,
Vivian Leigh: Scarlett O'Hara,
Leslie Howard: Ashley Wilkes,
Olivia de Havilland: Melanie Wilkes,
Hattie McDaniel; Mammy,
Thomas Mitchel; Gerald O'Hara, Besitzer von Tara,
Barbara O'Neil; Mrs. O'Hara, seine Frau
 
Weitere Darsteller/-innen bei Wikipedia
Stab:
Produzent: David O. Selznick
Drehbuch: Sidney Howard/Ben Hecht
Musik: Max Steiner
Kamera: Ernest Haller, Ray Rennahan
Spezialeffekte: Jack Cosgrove,
Fred Albin, Arthur Johns
Ausstattung: Lyle R. Wheeler
Schnitt:
Hal C. Kern, James E. Newcom
Kostüme: Walter Plunkett
Ton: Thomas T. Moulton
Fremde Links: Wikipedia
   
Vivian Leigh als Scarlett O'Hara zusammen mit Clark Gable als Rhett Butler in dem Film "Vom Winde verweht"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Körperschaft: United States Information Service (USIS); Datierung: 1939; Copyright ÖNB Wien/USIS; Bildarchiv Austria (Inventarnummer Pf 33.869:E2) Tara, eine blühende Baumwollplantage im amerikanischen Süden. Ruhig scheint das Leben seinen Gang zu nehmen, angefüllt mit kleinen Freuden und Sorgen des Alltags. Dann kommt der Bürgerkrieg. Der Süden ist voll Zuversicht, die geschäftigen Yankees binnen kurzem zu schlagen. Nur Rhett Butler ist anderer Ansicht – und wird ausgelacht.
Scarlett O'Hara, blind verliebt in Ashley Wilkes, steht fassungslos vor der Tatsache, dass dieser kurz vor Kriegsausbruch ihre Freundin Melanie Hamilton heiratet. Aus Trotz vermählt sie sich mit Melanies Bruder Charles. Die Ehe währt nicht lange, Charles stirbt an den Masern. Doch die Nachricht von Ashleys Verwundung im Felde trifft Scarlet viel schwerer.
Um ihn wiederzusehen, nimmt sie eine Einladung Melanies an und zieht nach Atlanta. Doch auch Rhett Butler trifft sie in Atlanta wieder. Als wagemutigem Blockadebrecher geht ihm der Ruf eines großen Abenteurers voraus. Scarlett verachtet Rhett, der ungewollt Mitwisser ihrer heimlichen Liebe zu Ashley wurde Trotzdem: Seine Geschenke nimmt sie an. Auch lässt sie sich von ihm den Weg in jene fröhliche Gesellschaft wieder öffnen, der ihr als "trauernde Witwe" zunächst nach den puritanischen Ansichten ihrer Umgebung verschlossen schien.
 
Vivian Leigh als Scarlett O'Hara zusammen mit Clark Gable
als Rhett Butler in dem Film "Vom Winde verweht"
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Körperschaft: United States Information Service1) (USIS); Datierung: 1939
© ÖNB Wien/USIS; Bildarchiv Austria (Inventarnummer Pf 33.869:E2)
Rhett taucht später noch einmal in Atlanta auf.: Als die Stadt brennt und von den siegreichen Yankees eingenommen wird. Er vollbringt ein Bravourstück, als er mitten in dem Chaos von Fluch, Trümmern und verwundeten Pferd und Wagen auftreibt und Scarlett und Melanie, die eben ein Baby zur Welt gebracht hat, aus der bedrohten Stadt herausbringt. Aber auch jetzt merkt Scarlett nicht, wie sehr Rhett sie liebt. Ausgerechnet jetzt verhöhnt sie ihn als Drückeberger und Geschäftemacher.
Sie kommt nach Tara, das der Verwüstung des Krieges zwar entgangen, aber dem wirtschaftlichen Ruin preisgegeben ist. Kurz hintereinander sterben die Eltern. Die Verantwortung für Tara fällt auf Scarlett. Sie rackert sich ab, doch die Not und die Schwierigkeiten, das verwahrloste Tara und seine Bewohner vor dem Ende zu bewahren, scheinen hoffnungslos.
Bei allem denkt Scarlett nur an Ashley, der in Gefangenschaft geraten ist. Als sie nicht mehr ein noch aus weiß, sucht sie Rhett auf. Doch diesmal findet sie bei ihm keine Hilfe. Ihr Angebot, seine Geliebte zu werden, wird kühl abgelehnt. 
Verzweifelt heiratet sie schließlich Frank Kennedy, den Verlobten ihrer Schwester Suellen. Kennedy hat Geld, das Geld, das Scarlett so dringend für Tara braucht. Doch auch diese Ehe ist von kurzer Dauer. Frank wird getötet, als er einen Überfall rächen will, dem sich Scarlett leichtsinnig ausgesetzt hat. Dem strengen Gericht der Yankee-Sieger entgehen Scarletts Freunde, darunter der endlich heimgekehrte Ashley, durch die Hilfe eines gewissen Rhett Bulter ...
 
Unmittelbar nach Franks Tod hält Rhett nach Scarletts Hand an. Zwei überstürzte Ehen, findet er, sind genug. Doch der inzwischen sagenhaft reich gewordene Rhett Butler wird von Scarlett nur als glänzende Partie betrachtet, die ihr aus allen Sorgen helfen kann.
Noch hängt ihr Herz nur an Ashley, obwohl sich dieser am allerwenigsten mit dem Umstand abfinden kann, dass mit dem verlorenen Krieg die Zeit feudaler Herrlichkeit endgültig vorüber ist. Immerhin, Scarlett erfährt, dass sie keinen aufrichtigeren und sie zärtlicher umsorgenden Mann als Rhett hätte finden können. Doch Rhett findet sie eines Tages in Ashleys Armen.
Nun wendet er sich enttäuscht von Scarlett ab. Nur die Achtung vor Melanie, die von der Beziehung zwischen Scarlett und Ashley noch immer nichts weiß, lässt Rhett einen offenen Bruch vermeiden. Noch bleibt ihm Bonni, sein Töchterchen, in dem er all die guten Eigenschaften findet, die ihrer Mutter Scarlett fehlen.
Doch als Bonni vier Jahre alt ist , verunglückt sie tödlich. Damit bricht auch das letzte Band, das ihn mit Scarlett verbunden hielt. Und als Scarlett plötzlich erkennen muss, dass ihre Liebe zu Ashley nichts war als eine aus verletzter Eitelkeit entstandene Leidenschaft, ist es zu spät. Sie hat Rhetts Liebe verspielt. Was bleibt ihr jetzt noch? Tara? – Eines Tages wird ihr Leben sein wie ein Blatt, vom Winde verweht.
  

Oscar
→ "Oscar"-Verleihung am 29. Februar 1940 im "Ambassador Hotel" in Los Angeles

Oscar-Nominierung

Zehn "Oscars"1) gab es insgesamt für das Monumental-Werk. Clark Gable ging seltsamerweise fast als Einziger leer aus.
Dafür wurde Hattie McDaniel, Darstellerin der "Mammy", für die beste weibliche Nebenrolle ausgezeichnet
 und war damit vermutlich eine der ersten schwarzen Schauspielerinnen, die die Trophäe erhielten.

Ein Jahrhundertphänomen:
Fast 30 Jahre führte die mit einem Budget von vier Millionen Dollar für damalige Verhältnisse sensationell teure Produktion die Hitliste der erfolgreichsten Filme an, und noch heute übt das Liebesepos eine schier unwiderstehliche Faszination auf sein Publikum aus. Die Entstehungsgeschichte des Films ist Teil seiner Legende:
Als David O. Selznick die seinerzeit horrende Summe von 50.000 Dollar für die Rechte an Margaret Mitchells Roman hinblätterte, war er sich des späteren Erfolgs sicher. 1936 veröffentlicht, hielt sich das mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Buch mehr als zwei Jahre auf der Bestseller-Liste der "New York Times".
Die Vorlage und die mit großem Wirbel betriebene Kampagne um die Besetzung der weiblichen Hauptrolle sicherten dem Unternehmen schon vorab immense Publicity.
Ganz Amerika beschäftigte die Frage, wer aus dem Rennen um den Part der Scarlett als Siegerin hervorgehen würde. Nachdem mehr als 2.000 hoffnungsvolle Nachwuchsstars und praktisch die gesamte weibliche Hollywood-Prominenz – darunter Bette Davis, Claudette Colbert, Carole Lombard, Norma Shearer und Joan Crawford – auf die Plätze verwiesen waren, zog Selznick die britische Bühnenschauspielerin Vivien Leigh ("Endstation Sehnsucht", "Lord Nelsons letzte Liebe") aus der Hinterhand.
Die komplizierten Dreharbeiten des späteren Kassenschlagers verschlissen mehrere Regisseure. George Cukors eher lyrische Sequenzen – etwa die Hochzeit auf "Twelve Oaks" – gelten heute als die Highlights des Films.
 
Clark Gable, der sich vom "Frauen"-Regisseur Cukor nicht ins rechte Licht gerückt sah, sorgte dafür, dass er bald durch Victor Fleming ("Der Zauberer von Oz", "Der Mann aus Virginia") ersetzt wurde. Der musste seinerseits die Regie zeitweise an Sam Wood abgeben – er erlitt im Laufe der Dreharbeiten einen Nervenzusammenbruch.
Der einstmals erfolgreichste Film der Welt wurde digital bearbeitet. Bei seinem Neustart am 26. Juni 1998 in den US-Kinos wurde auf Anhieb Platz 13 in der Kino-Hitparade erreicht.

→ Siehe auch Wikipedia, prisma.de  

Filmkritiken
Lexikon des internationalen Films → filmdienst.de
Trotz mancher bloß äußerlicher Effekte fasziniert der Film immer noch durch hervorragende schauspielerische Leistung und die fesselnde Schilderung von Schicksalen vor dem Hintergrund der Bürgerkriegswirren. (Störend bleibt die für spätere Kinoauswertung und vor allem Fernsehausstrahlungen vorgenommene Breitleinwand-Bearbeitung, die den bildkompositorischen Eindruck schmälert.)
stern tv-magazin:
Vollbad in Emotionen (…) Kino in einer handwerklichen Perfektion, wie es das Publikum bis dahin nicht gesehen hatte.
Süddeutsche Zeitung:
Schon kein Film mehr, sondern ein Mythos.
Das Buch
Mitte der 1930er Jahre erschien der Roman, der zum Bestseller des Jahrhunderts wurde, "Gone with the wind – Vom Winde verweht".
Keine andere Liebesgeschichte hat das Publikum auf der ganzen Welt so mitgerissen wie diese große Saga um die verwöhnte Scarlett O'Hara und ihren zynischen Verehrer Rhett Butler.
Beide lieben sich, aber beide sind auch viel zu stolz und eigensinnig, um ihre Liebe zu leben.
Mit einzigartiger Intensität zeichnet Margaret Mitchell nach, wie eine große Liebe zerbricht, und darüber hinaus gelingt es ihr eindrucksvoll, eine längst vergangene Epoche lebendig werden zu lassen. Nicht nur das Buch, auch der Film wurde ein Welterfolg.
Vivien Leigh als Scarlett und Clark Gable in der Rolle des Rhett Butler avancierten zu dem unvergesslichen Liebespaar der Filmgeschichte.
Die Autorin
Margaret Mitchell wurde am 8. November 1900 in Atlanta, Georgia, geboren. Sie stammte aus einer alten Südstaatenfamilie. Zunächst arbeitete sie als Journalistin, bis sie nach einem Autounfall das Haus hüten musste. In dieser Zeit begann sie, ihren einzigen Roman zu schreiben, an dem sie zehn Jahre lang arbeitete. 1937 erhielt sie den "Pulitzer-Preis". 1949 wurde sie von einem Taxi überfahren und starb kurz darauf am 19. September 1949 an den Folgen.
Siehe auch die Kurzbiografie bei Wikipedia
   
Quellen: prisma.de, Dirk Jasper FilmLexikon (Seite nicht mehr online)
Fremde Links: 1) Wikipedia
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