Die schillernde Figur des berühmten böhmischen Generalissimus Albrecht von Wallenstein1)
(1583 1634), der zwischen 1625 und 1634 zwei Mal
Oberbefehlshaber der kaiserlichen Streitkräfte im Dreißigjährigen Krieg
war und am 25. Februar 1634 in Eger1)
von kaisertreuen Offizieren ermordet wurde, bot schon kurz nach seinem Ableben
Stoff für Theaterstücke und Dichtungen, darüber hinaus wurde sein Leben
bzw. sein Tod in etlichen zeitgenössischen Schriften nachgezeichnet. Am
bekanntesten ist die Dramen-Trilogie "Wallenstein"1)
des großen Dichters Friedrich von Schiller1) (1759 1805),
der sein Werk in "Wallensteins
Lager", "Die Piccolomini" und "Wallensteins Tod"
unterteilte, sich dabei frei an den realen historischen Ereignissen
orientierte. Schillers "Wallenstein" gehört oft erheblich
gekürzt und auf einen Theaterabend komprimiert zum klassischen deutschen
Bühnenrepertoire2), namhafte Regisseure setzten bzw. setzen
das Schauspiel bis heute aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit herausragenden
Charaktermimen in Szene. Zuletzt machte 2007 Peter Steins Großprojekt
von Schillers "Wallenstein" Furore,
das der Regisseur mit dem "Berliner Ensemble"
und Klaus Maria Brandauer
in der Titelrolle realisierte. Die umjubelte Premiere der knapp elfstündigen "Wallenstein"-Trilogie
hatte am 19. Mai 2007 in einer
ehemaligen Brauerei-Halle im Berliner Stadtteil Neukölln stattgefunden.
DVD-Cover zum Mehrteiler "Wallenstein"; zur Verfügung gestellt von
"Pidax Film"*)
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Historiker, aber auch Schriftsteller befassten sich ausgiebig mit dem Leben
und Wirken Wallensteins, 1920 veröffentlichte Alfred Döblin1) (1878 1957) den
expressionistischen Roman "Wallenstein", bei dem allerdings nicht
der Feldherr, sondern der Kaiser Ferdinand II. im Mittelpunkt steht. Der
Historiker Hellmut Diwald1)
(1924 1993) näherte sich der Biografie Wallensteins mit der Herausgabe von Leopold von Rankes
"Geschichte Wallensteins" (Berlin 1869), die er mit einer hundert Seiten
umfassenden Einleitung versah. Zwei Jahre später (1987) erschien seine eigene Wallenstein-Darstellung "Wallenstein. Eine
Biographie", die bald schon als neues Standardwerk galt.2)
Golo Mann (1909 1994), drittes Kind des 1929 für
seinen Roman "Buddenbrooks" mit dem Nobelpreis für Literatur
ausgezeichneten Schriftstellers Thomas Mann1)
(1875 1955), verfasste die 1971 publizierte, ausführliche Biografie
"Wallenstein. Sein Leben erzählt von Golo Mann".
Golo Mann arbeitet in seiner Wallenstein-Biographie heraus, dass der Konflikt, der
schließlich zur Ermordung des Feldherrn führte, schon bei dessen Ernennung 1624 angelegt war,
da weder Kaiser Ferdinand noch Wallenstein selbst die Truppen zu bezahlen imstande war und der wichtigste
Bundesgenosse des Kaisers, Kurfürst von Bayern, der die Aufstellung der Truppen gefordert hatte,
sofort nach dessen Ernennung zu Wallensteins Gegner wurde, weil dieser ein so großes Heer aufstellte,
dass er zum Hauptfeldherrn der katholischen Liga werden musste.
In seiner Beurteilung von Wallensteins Friedenswillen unterscheidet sich Mann von
der früher in der deutschen Geschichtswissenschaft vertretenen Position.2)
Basierend auf Golo Manns Wallenstein-Biografie entstand Ende der 1970er Jahre
für das ZDF ein TV-Vierteiler, in Szene gesetzt von Franz Peter Wirth1)
(1919 1999). Wirth, Routinier in Sachen Literaturadaptionen für das
Fernsehen. Bereits 1961 hatte der Regisseur eine zweiteilige Fernsehfassung von Schillers
"Wallenstein" mit Ernst Wilhelm Borchert
(1907 1990) in der Titelrolle auf den Bildschirm gebracht. Das Drehbuch zu dem komplexen Mehrteiler stammte
von Leopold Ahlsen1),
der schon seine Handschrift bei den legendären Produktionen "Die merkwürdige Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck" (1973)
und "Des
Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplicissimus" (1975) hinterlassen hatte.
Leopold Ahlsen, Spezialist für historische TV-Stoffe (
) schrieb sieben verschiedene
Drehbücher für diesen Vierteiler. Die siebte Fassung, die Wallensteins Bemühen um
einen deutschen Frieden als zentrales Thema hervorhebt, wurde verfilmt.2)
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Hochkarätige Charakterdarsteller konnten gewonnen werden, allen voran Rolf Boysen
in der Titelrolle. Die weitere Besetzungsliste liest sich wie das "Who is
Who" der deutschen Theaterszene, Namen wie Romuald Pekny, Ernst Fritz Fürbringer,
Hans Caninenberg, Rolf Becker, Karl Walter Diess oder Karl Michael Vogler
waren Garanten für exzellente Schauspielkunst, aber auch prominente Film- und
TV-Mimen wie Wolfgang Preiss oder Werner Kreindl sorgten für eine hohe
Zuschauerakzeptanz → Übersicht (Auszug) Schauspieler
Rolf Boysen als Wallenstein
Foto zur Verfügung gestellt von "Pidax Film"*)
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Gedreht in historischen Kostümen, kamen verschiedenste malerische Kulissen
für die aufwendige Produktion zum Einsatz, so Prag bzw. das Städtchen
Slavonice im Südwesten Mährens, im niederbayerischen Landshut wurde die Burg
Trausnitz für die Außenaufnahmen genutzt und in Regensburg der Dom, der
Reichssaal und das Keplerhaus. Weitere Drehorte waren die Münchner Residenz
und das Schloss Kronborg bei Kopenhagen. Als Sprecher aus dem Off führte Günther Sauer
(1918 1991) durch die Handlung, die musikalische Untermalung stammte von dem
deutschen Filmkomponisten Eugen Thomass1)
(1927 2009).
Szenenfoto aus
"Wallenstein",
zur Verfügung gestellt von "Pidax
Film"*)
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Golo Mann zeigte sich mit der Verfilmung seiner Wallenstein-Biografie höchst
zufrieden, "Alle Rollen sind hervorragend besetzt für mich das Nonplusultra
Regisseur,
Produzent und Redakteur wussten den Reiz (des Stoffes) wirklich auszuschöpfen. Darüber habe ich mich sehr
gefreut." Zum Verfilmungskonzept seiner Wallenstein-Biographie hat Golo Mann insgesamt u.a. festgestellt:
"Es ist ein Epos von Krieg und Frieden
Die Geschichte eines Menschen und sogenannten
führenden Menschen in diesem Labyrinth. Die Geschichte von einer
verlorenen Identität."
(Quelle: Wikipedia)
Am 19. November 1978 flimmerte mit "Ein Kaisertreuer" der erste Teil
des Wallenstein-Epos über die Bildschirme, bis Ende November tauchten die
Zuschauer an drei weiteren Abenden in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges
ein, verfolgten Wallensteins Kampf sowie seinen letztendlichen Untergang. Anders als bei mehrteiligen
Literaturadaptionen vorausgegangener
Jahre konnte das ZDF mit "Wallenstein" trotz glänzender
schauspielerischer Leistungen nicht ganz so gute Einschaltquoten verzeichnen,
das Thema war wohl für viele Zuschauer zu komplex und geschichtsträchtig.
"Die Quoten entwickelten sich kontinuierlich nach unten, von 9,4 Millionen auf 5,4 Millionen
Zuschauer", schreibt Norbert Korfmacher bei auf seiner Webseite www.bamby.de.
Der Inhalt der einzelnen Teile:
Teil 1 " Ein Kaisertreuer" (Erstausstrahlung 19. November 1978):
Nach dem Tode seiner Frau Lucretia im Jahre 1614 kann sich Albrecht von Wallenstein
(Rolf Boysen) als Alleinerbe zum begüterten böhmisch-mährischen Landadel rechnen.
Das Verhältnis zwischen den regierenden Habsburgern und der tschechischen Bevölkerung ist gespannt.
Am 23. Mai 1618 stürzen böhmische Adlige den kaiserlichen Statthalter Wilhelm Slawata
(Udo Vioff) und zwei andere habsburgische Abgesandte aus einem Fenster des Prager Hradschin.
Wallenstein schlägt sich auf die Seite des späteren Kaisers
Ferdinand (Romuald Pekny), der die böhmische Rebellion unterdrücken will.
Ferdinand II. entschließt sich zur Allianz mit dem Herzog von Bayern, Maximilian I. (Werner Kreindl),
dem Haupt der Katholischen Liga. Sie verfügt über eine große militärische Macht unter dem Oberkommandierenden
Graf Tilly (Ernst Fritz Fürbringer). Am Weißen Berge bei Prag kommt es zur Schlacht.
Quelle: Wikipedia
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Der Prager Fenstersturz |
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Fotos zur Verfügung gestellt von "pidax film"*)
/ Link: Wikipedia
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Teil 2 "Die großen Geschäfte" (Erstausstrahlung 22. November 1978):
Die Kaiserlichen haben in der Schlacht am Weißen Berge (1620) gesiegt. Der
"Winterkönig" Friedrich und Graf von Thurn (Wolfgang Preiss), das Haupt der böhmischen
Aufständischen, sind geflohen, Kaiser Ferdinand II. ist jetzt Herr der Lage. Während die
Rädelsführer hingerichtet werden, profitieren die Parteigänger des Kaisers von dem Erfolg.
Allen voran Wallenstein. Er wird zum Militärbefehlshaber in Böhmen ernannt und erhält
für seine Treue das Herzogtum Friedland. 1623 heiratet er
Isabella (Erika Deutinger), die Tochter des Grafen Harrach (Franz Stoss), der einer der
wichtigsten Finanzberater des Kaisers ist. Wallensteins gutes Verhältnis zum Hause
Habsburg wird noch enger. Er hat am Hof aber nicht nur Freunde.
Quelle: Wikipedia
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Wallenstein (Rolf Boysen)
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Fotos zur Verfügung gestellt von "pidax film"*)
/ Link: Wikipedia
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Teil 3 "Im Labyrinth" (Erstausstrahlung 26. November 1978):
Wallensteins Werbung hat Erfolg: Schon bald kann eine
ansehnliche Streitmacht ausgerüstet werden. Als Heerführer erwirbt er sich
rasch Anerkennung. Sein Organisationstalent scheint genial, seine neuen
Methoden der Kriegsführung setzen die gesamte militärische Welt in
Erstaunen. Der Dänenkönig Christian IV. (Bjørn Watt-Boolsen), weit nach
Mitteldeutschland vorgerückt, wird schließlich vom Festland verjagt.
Wallenstein, der vom Kaiser das Herzogtum Mecklenburg als erbliches Eigentum
zugewiesen erhält, will es wie Friedland zu einem Musterland der europäischen
Landkarte machen. Ferdinand II. sieht sich wachsender Kritik der deutschen
Landesfürsten ausgesetzt, vor allem der des bayerischen Kurfürsten
Maximilian. Er wird beschuldigt, Wallenstein zu hoch empor gehoben zu haben.
Auf dem Regensburger Kurfürstentag (1630) verlangen die Kurfürsten
kategorisch die Absetzung Wallensteins. Schon ist Gustav Adolf von Schweden,
der sich selbst zum Schutzherrn und Führer des Protestantismus erkoren hat,
mit einer großen Streitmacht an der Ostseeküste gelandet. Er will rasch nach
Süden ziehen. Da erfährt Wallenstein, dass der Kaiser ihn aus allen seinen
Ämtern entlassen hat.
Quelle: www.bamby.de
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Fotos zur Verfügung gestellt von "pidax film"*)
/ Fremde Links: Wikipedia
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Teil 4 "Das heimliche Urteil" (Erstausstrahlung 29. November 1978):
Mai 1632. König Gustav Adolf von Schweden dringt
unaufhaltsam nach Süddeutschland vor. Tilly ist gefallen, der bayerische Kurfürst
Maximilian ist in den äußersten Zipfel seines Landes geflohen. Wallenstein
wird erneut zum Generalissimus ernannt, mit der Vollmacht auch zu
diplomatischen Verhandlungen. Seine Taktik bleibt die gleiche: den Gegner lahm
legen, ihn blockieren, ihn ausbluten lassen. Bei Lützen, in der Nähe von
Leipzig, prallen die beiden Heere dennoch schließlich aufeinander. Gustav Adolf fällt in der Schlacht,
der Ausgang des Treffens freilich bleibt
unentschieden. Wallenstein erkennt, dass nur ein allgemeiner Verständigungsfriede
dem Krieg ein Ende machen kann. So verhandelt er mit allen Seiten. Geschickt
weiß der bayerische Kurfürst Maximilian Gerüchte darüber auszunützen, um
den Sturz seines Antipoden durchzusetzen. Am 24. Januar 1634 wird in einer
geheimen Konferenz die Absetzung Wallensteins beschlossen. Am 18. Februar ergeht das Proskriptionspatent.
In einer stürmischen Februarnacht des Jahres 1634 dringen in Eger als Mörder gedungene Offiziere in Wallensteins
Schlafzimmer ein und töten den Generalissimus.
Quelle: www.bamby.de
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Gustav Adolf in München |
Die Mordnacht |
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Fotos zur Verfügung gestellt von "Pidax Film"*)
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Mitte der 1980er Jahre griff Regisseur Franz Peter Wirth das Wallenstein-Thema erneut auf und
adaptierte Schillers Schauspiel nach 1961 ein weiteres Mal; heraus kam eine
sehr aufwändige, 165-minütige Theaterinszenierung für das
Fernsehen (Erstausstrahlung: 22.11.1987). Im Vergleich zum
Fernseh-Vierteiler aus dem Jahre 1978 gab hier Thomas Holtzmann
den Protagonisten. In weiteren Rollen sieht man unter anderem auch Friedrich von Thun (Kriegsrat von Questenberg),
Rita Russek1) (Gräfin Terzky) und
Peter Fricke (Oberst Wrangel).
Erwähnt werden sollte auch noch eine frühe szenische Umsetzung von Schillers
"Wallenstein", 1925 kam von Rolf Randolf1)
(1878 1941) der Stummfilm "Wallensteins Macht" bzw. der
zweite Teil "Wallensteins Tod" mit Fritz Greiner
(1879 1933) in der Titelrolle in die Lichtspielhäuser; Wallensteins Frau
Isabella wurde von Erna Morena
(1865 1962) verkörpert → Wikipedia.
Der legendäre Mehrteiler aus dem Jahre 1978 erschien am 26. Februar 2010 auf vier DVDs
bei "Pidax Film"; als Bonus-Material
wird ein Portrait Golo Manns gezeigt, das
von Günter Grass präsentiert wird, der unter anderem auch aus
"Wallenstein" liest. Ein umfangreiches Booklet gibt Informationen zu
der Produktion und dokumentiert die historischen Hintergründe.
Siehe auch Wikipedia,
www.bamby.de,
www.prisma.de,
www.fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de
*) Alle Fotos wurden mir freundlicherweise von "Pidax
Film"
zur Verfügung gestellt.
Fremde Links: 1) Wikipedia
2) Quelle: Wikipedia
Die Hauptakteure:
(weitere Darsteller siehe
Internet Movie Database)
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Rolf Boysen
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spielte den Generalissimus Albrecht von Wallenstein
(1583 1634). (Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 31. März 1920 in Flensburg,
gestorben am 16. Mai 2014 in München.
Kurzbiografie
zu Rolf Boysen innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere Filme*) mit Rolf Boysen
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Romuald Pekny
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spielte den Ferdinand II.
(1578 1637), König von Böhmen sowie ab 1618 König von Ungarn, König von Kroatien
und ab 1619 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 1. Juli 1920 in Wien,
gestorben am 9. November 2007 in Linz.
Kurzbiografie
zu Romuald Pekny innerhalb dieser Homepage.
Siehe auch Wikipedia,
www.kultur-fibel.de
Weitere
Filme*) mit Romuald Pekny
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Werner Kreindl
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spielte den Maximilian I.
(1573 1651), seit 1597 Herzog von Bayern und seit 1623 Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 20. Oktober 1927 in Wels (Oberösterreich),
gestorben am 6. Juni 1992 in Wagrain (Österreich).
Kurzportrait
zu Werner Kreindl innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Werner Kreindl
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Karl Walter Diess
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spielte den Rambold
XIII. Graf von Collalto (1575 1630); der
kaiserliche Generalissimus stand als treuer Anhänger des Kaisers wie als Freund
Wallensteins zwischen beiden Parteien, suchte mit bewundernswertem Takt und mit
großer Klugheit die so häufig zu Tage tretenden Gegensätze zu versöhnen.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 25. Januar 1928 in Salzburg,
gestorben am 30. März 2014 in Frankfurt/Main.
Kurzportrait
zu Karl Walter Diess innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Karl Walter Diess
Foto: Karl Walter Diess bei der Buchpräsentation
"Klausjürgen Wussow. Sein Leben mit Ida Krottendorff"
von Barbara und Alexander Wussow in Berlin im April 2009
Das Copyright liegt bei Tanja Golbeck-Junginger.
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Hans Caninenberg
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spielte den Jesuitenpater Wilhelm Lamormaini
(1570 1648), Beichtvater Kaiser Ferdinands II.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 15. Januar 1913 in Duisburg,
gestorben am 29. Juni 2008 in Gräfelfing bei München.
Kurzbiografie
zu Hans Caninenberg innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Hans Caninenberg
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen
Edmond Frederik zur Verfügung gestellt.
© Edmond Frederik
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Wolfgang Preiss
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spielte den Heinrich Matthias von Thurn
(1567 1640); Graf von Thurn, Freiherr von Valsassina und zum
Heiligen Kreuz, Herr auf Loßdorf, Wellüsch, Godingen, Karlstein und Winterz
war einer der Hauptführer des böhmischen Aufstandes gegen Ferdinand II. in der ersten Phase des Dreißigjährigen Krieges.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 27. Februar 1910 in Nürnberg,
gestorben am 27. November 2002 in Baden-Baden.
Kurzportrait
zu Wolfgang Preiss innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia,
www.prisma.de
Weitere
Filme*) mit Wolfgang Preiss
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Ernst Fritz Fürbringer
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spielte den Oberst Johann t'Serclaes Graf von Tilly
(1559 1632), Kommandeur der kaiserlichen Artillerie, Heerführer der Katholischen
Liga und einer der namhaftesten Feldherrn des Dreißigjährigen Krieges.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 27. Juli 1900 als Ernst W. Fürbringer in Braunschweig,
gestorben am 30. Oktober 1988 in München.
Kurzportrait
zu Ernst Fritz Fürbringer innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia,
www.cyranos.ch
Weitere
Filme*) mit Ernst Fritz Fürbringer
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Karl Schwetter
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spielte den Hans Ulrich von Eggenberg (1568 1634),
Hofkammerpräsident Ferdinands II. und Herzog von Krumau in Böhmen.
Eggenberg galt als ein bedeutender Förderer der spanischen Partei
und einer Gruppe von religiös pragmatischen Aufsteigern, wie Wallenstein,
am Hofe Ferdinands. Auch wurde ihm eine starke Anfälligkeit für Bestechungsgelder
nachgesagt. Nach der Ermordung Wallensteins zog er sich vom kaiserlichen Hof zurück.
(Link: Portrait bei Wikipedia)Geboren am 18. Januar 1914 in Wien,
gestorben am 26. April 2002 ebenda.
Schwetter studierte Jura und besuchte die "Akademie für Musik und darstellende Kunst" in Wien.
Er wurde Schauspieler und trat an Bühnen der Tschechoslowakei, der Niederlande und, seit einem Engagement 1938 in
Leipzig, auch in Deutschland auf.
Nach dem Krieg war er in mehreren Filmen als Nebendarsteller zu sehen, so als gestrenger Kommandant in
"Die
Deutschmeister"1) (1955). 1956 wurde er Produktionsleiter bei der
"Sascha-Filmindustrie", für die er zahlreiche Filmkomödien, mehrmals mit Peter Alexander, bis zum
Produktions-Stop 1966 herstellte. Er blieb bis 1967 bei der "Sascha Film" und wurde 1968 Produktionschef der
"Schönbrunn-Film". Als solcher arbeitete er vor allem für
das Fernsehen und wirkte gelegentlich selbst als Schauspieler in Fernsehproduktionen
mit Filmografie bei → Wikipedia.
Karl Schwetter war mit der Schauspielerin Elisabeth Stiepl1) verheiratet und lebte mit ihr bis zuletzt am Attersee im Salzkammergut.
Die letzte Ruhe fand er auf dem Wiener Friedhof Heiligenstadt im Grab seiner Eltern.
Quelle (unter anderem): Wikipedia
(Stand August 2009)
Siehe auch members.kabsi.at
Weitere
Filme*) mit Karl Schwetter
Link: 1) Wikipedia
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Christian Reiner
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spielte den Kurfürst Friedrich V.
von der Pfalz
(1596 1632), von 1610 bis 1623 Kurfürst von der Pfalz sowie
als Friedrich I. von 1619 bis 1620 König von Böhmen.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Gestorben am 24. Dezember 1991 in Wiesbaden.
Reiner spielte seit Anfang der 1970er Jahre in verschiedensten
Fernsehproduktionen; unter anderem war er 1972 als Kronprinz Rudolf in dem
von Theodor Grädler in Szene gesetzten Historiendrama "Elisabeth Kaiserin von Österreich"
mit Marisa Mell1)
in der Titelrolle zu sehen.
Mehrfach spielte er in beliebten Krimiserien wie "Der Kommissar",
"Der Alte" und "Derrick".
Weitere
Filme*) mit Christian Reiner
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Reinhild Solf
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… spielte die Elisabeth von Böhmen (Elisabeth Stuart;
1596 – 1662), Ehefrau des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz
(1596 – 1632), als Friedrich I. von 1619 bis 1620
König von Böhmen.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 14. April 1941 in Haldensleben (Sachsen-Anhalt).
Reinhild Solf erhielt ihre Ausbildung an der "Max-Reinhardt-Schule für
Schauspiel" in Berlin und trat ihr erstes Engagement an der "Landesbühne Hannover" an. Danach kam sie an die Bühnen der Hansestadt
Lübeck und an die "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin".
In Berlin verkörperte sie 1973 die Fontanelle in Bonds
"Lear" und die Mrs. Frost in Scott Fitzgeralds "Der
Präsident oder das Würstchen". Seit 1974 war sie freischaffende
Schauspielerin, übernahm 1983 am Schauspielhaus Zürich die Titelrolle
von Goethes "Stella" und 1984 die Titelrolle von
"Penthesilea". Weitere Rollen am Schauspielhaus Zürich, wo sie
bis 1989 engagiert war, erhielt sie 1988 als Frau Meinhold in
"Das weite Land von Arthur Schnitzler" und 1989 als
Lotte in Shaffers "Laura und Lotte".
1989 holte sie Frank Baumbauer an das "Stadttheater Basel". Dort spielte
sie 1989 in der Uraufführung einer Bühnenfassung von
Elfriede Jelineks "Die Klavierspielerin"1),
gestaltete 1991 die
Marie Steuber in Botho Strauß' "Die Zeit und das
Zimmer" sowie 1993 die Titelrolle in Victor Hugos "Lukretia
Borgia". In den folgenden Jahren war Solf an der "Kleinen
Komödie" in München, an Theatern in Bonn, Düsseldorf, Basel und
Berlin zu sehen.
Gelegentlich war sie auch im Fernsehen präsent, besonders in dem
ZDF-Vierteiler "Wallenstein" (1978) als Elisabeth von Böhmen
und als Tony in der TV-Verfilmung von Thomas Manns Roman "Die
Buddenbrooks"2) (1979). Daneben wirkte sie unter anderem in den
Krimiserien "Derrick", "Der Alte" und "Die Männer
vom K3" mit.
Zudem machte sie sich als Autorin einen Namen, 1980 erschien ihr Roman
"Leberwurst, Käsebrot, zwo, drei vier
", in dem
sie von einer Jugend in der ehemaligen DDR erzählt. Einen
weiteren Roman über Schuld und Vergebung, Liebe und Hass im Strudel der deutsch-deutschen Geschichte
mit dem Titel "Schattenfrauen" veröffentlichte sie
Anfang März 2012.
Reinhild Solf war mit dem Regisseur Hans Hollmann1)
(1933 2022) verheiratet, der bei vielen ihrer Theaterdarbietungen auch Regie führte.
Quelle (vorwiegend): Wikipedia
(Stand August 2009)
Siehe auch tls.theaterwissenschaft.ch
Weitere Filme*)
mit Reinhild Solf
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
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Rolf Becker
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spielte den Fürst Octavio
Piccolomini, Herzog von Amalfi
(1599 1656); im Dreißigjährigen Krieg ein General Wallensteins
und der Kommandeur seiner Leibgarde sowie Malteser-Ritter. 1650 erhob ihn der Kaiser in den Reichsfürstenstand.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 31. März 1935 in Leipzig.
Kurzbiografie
zu Rolf Becker innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia,
www.deutsches-filmhaus.de
Weitere
Filme*) mit Rolf Becker
Foto: Rolf Becker, aufgenommen am 10.08.2008 in Blieskastel
Foto mit freundlicher Genehmigung von Petra Jung/SaarKurier
© Petra Jung
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Udo Vioff
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spielte den böhmischen Adligen und kaiserlichen Statthalter Wilhelm Slawata
(Wilhelm Slavata von Chlum und Koschumberg; 1572 1652),
der am 23. Mai 1618 zusammen mit dem kaiserlichen Statthalter Graf von Martinitz und
dem Schreiber Johannes Fabricius aus dem Fenster der Prager Burg
geworfen wurde ("Prager Fenstersturz").
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 6. Januar 1932 in Detmold,
gestorben am 18. Februar 2018 in München.
Kurzbiografie
zu Udo Vioff innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Udo Vioff
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Jiří Klem
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spielte den böhmischen Adligen und kaiserlichen Statthalter
Jaroslav Borsita Graf von Martinitz
(1582 1649); er war einer der beiden kaiserlichen Statthalter, die am 23. Mai 1618 beim "Prager Fenstersturz" aus einem Fenster der Hofkanzlei
in der Prager Burg geworfen wurden.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 18. März 1944 in Reichenberg (ehemals Sudetenland, heute
Liberec, Tschechische Republik).
Weitere
Filme*) mit Jiří Klem
Foto: Jiří Klem 2014
Urheber: Wikimedia-User Jan Polák;
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Quelle: Wikimedia
Commons
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Karl Michael Vogler
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spielte den Kapuzinerpater
Valeriano Magni (1586 1661), der am Sturz Wallensteins beteiligt war.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 28. August 1928 in Remscheid,
gestorben am 9. Juni 2009 in Seehausen am Staffelsee.
Kurzportrait
zu Karl-Michael Vogler innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere Filme*) mit Karl-Michael Vogler
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue
(Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
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Rainer von Artenfels
(Rainer Artenfels)
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spielte den Giovanni Baptista
Senno, auch genannt Seni (ca.
1600 1656), Astrologe Wallensteins; er war neben Johannes Kepler
(1571 1639) einer der wichtigsten Astrologen im
Gefolge Wallensteins.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 19. Juli 1939 in Graz (Österreich),
gestorben am 1. Mai 1991.
Nach dem Schauspielunterricht hatte Rainer Artenfels ab Anfang der 1960er Jahre Engagements an Theatern
in München, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Klagenfurt am Wörthersee und Wien. Der
"Burgtheater"-Schauspieler konnte gelegentlich auch als Regisseur arbeiten.
Ab Mitte der 1960er Jahre wirkte der schmale, dunkelhaarige Schauspieler auch regelmäßig in Fernsehspielen
wie in dem Beamten-Lustspiel "Leinen aus Irland"1) (1965) mit, Auftritte
in Kinoproduktionen blieben hingegen die Ausnahmen.
Sein Leinwanddebüt hatte er als Philander in Michel Devilles Komödie "Zärtliche Haie"2) (1967, Tendres requins) gegeben.
Nach einer der Hauptrollen in der Simmel-Verfilmung
"Alle Menschen werden Brüder"2) (1973) er spielte darin
einen der beiden Brüder, den Schriftsteller Richard Mark erhielt Artenfels in den kommenden
zehn Jahren einige Angebote, vor allem von Hans-Jürgen Syberberg. In dessen
Biografie "Karl May"1) (1974) stellte er den
jungen Adolf Hitler2) dar, zwei
Jahre darauf holte Syberberg ihn für fünf Rollen auch für seinen
Kinofilm "Hitler, ein Film aus
Deutschland"2) (1977) vor die Kamera Artenfels
spielte einen Jahrmarkt-Ausrufer, einen Hitler-Puppenspieler, den jungen
Goebbels, den Schüler des Kosmologen und einen SS-Mann.
In späteren Jahren sah man Artenfels in einer Reihe von TV-Produktionen, oftmals nach literarischen Vorlagen.
So war er beispielsweise der Lehrer in
dem sechsteiligen TV-Drama "Die Alpensaga"2) (1976/77), der Senno
in dem ZDF-Historienvierteiler "Wallenstein" und
der österreiche Architekt Adolf Loos2) in "Der Narr von Wien"2) (1984)
mit dem Untertitel "Aus dem Leben des Dichters Peter Altenberg"2). Darüber
hinaus arbeitete
der Schauspieler als Hörspielsprecher sowie als Schriftsteller; auch als Regisseur und Jungfilmer
machte er sich einen Namen.
Artenfels verbrachte lange Zeit bei seinem Lehrer und Freund Bhagwan Shree Rajneesh. Nachdem bei ihm die
Immunschwächekrankheit AIDS ausgebrochen war, lebte er in einem selbstgebauten Blockhaus und starb am 1. Mai 1991
im Alter von 51 Jahren.
Quelle (vorwiegend: Wikipedia
Weitere Filme*) mit
Rainer von Artenfels
Link: 1) Die Krimihomepage, 2) Wikipedia
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Franz Stoß
(Franz Stoss)
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spielte den Karl Leonhard Graf von Harrach,
Reichsgraf zu Rohrau (1570 1628), einer
der engsten und einflussreichsten Berater Ferdinands II.;
seine Tochter Isabella wird die zweite Ehefrau Wallensteins.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 28. Mai 1909 in Wien (Österreich),
gestorben am 21. Juni 1995 in Steinbach am Attersee (Oberösterreich).
Der österreichische Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter
Franz Stoß besuchte zunächst das Wiener Schottengymnasium
und studierte anschließend zwischen 1928 und 1932 an der Universität
Wien Jura; parallel dazu besuchte er auch die "Akademie
für Musik und darstellende Kunst". Von 1929 bis 1930 gehörte Stoß
dem "Wiener Volkstheater" an, tingelte anschließend
zwei Jahre lang durch die österreichische Provinz.
1932 holte man Stoß als Regisseur an die "Städtischen Bühnen"
nach Graz und 1933 ging er in gleicher Funktion an
das "Stadttheater Teplitz-Schönau". 1934 übernahm er die Leitung
des Stadttheaters in Troppau und 1940 avancierte Stoß für
zwei Jahre zum Intendanten der "Städtischen Bühnen Teplitz-Schönau".
In den Jahren 1942 bis 1945 leitete Stoß die "Berliner Künstlerbühnen" und nach Ende des zweiten
Weltkriegs berief man ihn als Direktor an das "Bürgertheater"
in Wien. Dieses Amt gab er auf, als er 1951 die Leitung des
"Theaters in der Josefstadt" übernahm.
Dieses Amt hatte er mit Unterbrechung bis 1977 inne, 1953 bis 1958
und erneut von 1972 bis 1977, wo ihm gleichberechtigt Ernst Haeusserman zur
Seite stand.
Als Schauspieler glänzte er auch in Film und Fernsehen vor allem in komischen
Rollen, stellte zudem oftmals hohe Offiziere der k.u.k.-Armee dar. So
sah man ihn beispielsweise mit der sehr ernsthaften Rollen des Majors Zoglauer in Michael Kehlmanns
zweiteiligen Joseph Roth-Adaption "Radetzkymarsch"1) (1965) oder als
Leiters des Evidenzbüros der k.u.k.-Armee (Abwehr bzw militärischer Nachrichten- und Geheimdienst) in der Fernsehserie
"Ringstraßenpalais"1) (1980).
Besondere Popularität erlangte Stoß ab 1980 durch die Darstellung
des pensionierten Sektionschefs Franz Lafite in der ORF-Kultserie
"Die liebe
Familie"1).
Bei der Neusynchronisation der restaurierten Fassung des legendären
Kinofilms "Casablanca"1)
lieh er 1975 Szőke Szakáll als Oberkellner Carl seine
Stimme.
Im Alter von 86 Jahren starb Franz Stoß am 21. Juni 1995 in Steinbach
am Attersee, seine letzte Ruhe fand er in einem ehrenhalber
gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 40, Nummer 171).
Quelle: Wikipedia;
siehe auch www.wien.gv.at
Weitere Filme*)
mit Franz Stoß (auch: Stoss)
Link: 1) Wikipedia
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Erika Deutinger
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spielte die 2. Ehefrau Wallensteins, Isabella, Tochter des kaiserlichen Finanzberaters Graf
von Harrach.
Geboren am 13. Juni 1952 in Radstadt (Salzburg, Österreich).
Erika Deutinger ließ sich nach dem Abitur am "Reinhardt-Seminar" zur
Schauspielerin ausbilden, gab ihr Bühnendebüt anschließend am Grazer
Schauspielhaus. Danach war sie als freischaffende Schauspielerin
tätig, trat an verschiedenen Wiener Bühnen wie dem "Volkstheater",
dem "Ensembletheater" und dem "Theater in der Drachengasse" auf.
Sie gab Gastspiele beispielsweise am Berliner "Renaissancetheater", in Luzern
und dem "Staatstheater Karlsruhe", seit 1996 spielte sie auch am
"Hoftheater Gossam".
1986 gehörte Erika Deutinger zu den Gründungsmitgliedern der Frauenkabarettgruppe
"Die Menubeln", erhielt 1990 gemeinsam mit ihren Kolleginnen den
"Salzburger Stier" für das Programm "Bye, bye, Burli".
Ihr Fernsehdebüt gab die Schauspielerin 1970 als Inge Maushardt in dem
TV-Spiel "Eine große Familie", populär wurde die Künstlerin durch die 1975 bis 1979 produzierte österreichische
erfolgreiche Familiensaga "Mundl Ein echter Wiener geht nicht
unter"1), wo sie die Rolle der Tochter Hanni Sackbauer spielte. Aber auch
in vielen anderen beliebten Serie wie beispielsweise "Eurocops",
"Ein Fall für Zwei", "Kehraus", "Kommissar Rex",
"Kaisermühlen-Blues"1), "Seniorenclub", "Trautmann"
(als Helga Smeibidlo ) oder "SOKO Wien" (2007; als Helga Murauer)
avancierte Erika Deutinger zu einer vielbeschäftigten und beliebten
Schauspielerin. Mehrfach war sie im "Tatort" zu sehen, auch hier
spielte sie immer eine Frau namens Helga. In jüngerer Zeit tauchte sie in
dem Kinofilm "Echte Wiener Die Sackbauer-Saga"1) (2008) auf, in
dem Regisseur Kurt Ockermüller fast das gesamte Ensemble der legendären
TV-Serie aus den 1970er Jahren versammelte und den urigen Schmäh dieser
Zeit wieder aufleben lässt. Der Streifen wurde zum erfolgreichsten österreichischen
Kinofilm 2008 und mit mehr als 370.000 Besuchern der
vierterfolgreichste Film
aus Österreich überhaupt → siehe auch www.filmz.de.
Mit "Echte Wiener 2 Die Deppat'n und die Gspritzt'n"1) (2010)
entstand eine Fortsetzung in der natürlich auch Erika Deutinger wieder als
Hanni Sackbauer zur Besetzung gehörte. In jüngerer Zeit trat sie unter
anderem in der TV-Serie "Vorstadtweiber"1) (2015) in Erscheinung, mimte
eine Oma in dem Kinostreifen "Planet
Ottakring"1) (2015).
Siehe auch Wikipedia
Weitere Filme*)
mit Erika Deutinger
Link: 1) Wikipedia
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Robert Tessen
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spielte den Kaiser Matthias
(1557 1619), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches 1612 1619 und bereits seit 1608
König von Ungarn (als Matthias II.) und Kroatien (als Matija II.), seit 1611 auch König von Böhmen
(gleichfalls als Matthias II.). Sein Wahlspruch war
"Concordia lumine maior" (= Eintracht ist stärker als Licht).
(Link: Portrait bei Wikipedia)Geboren am 22. November 1915 als Robert Büsch von Tessenborn
in Graz (Österreich),
gestorben am 13. März 2002 in Zürich (Schweiz).
Tessen spielte bis 1944 an den "Vereinigten Bühnen Graz", von 1946 bis 1951
trat er am Wiener Theater "Die Insel" auf. Danach wechselte er bis 1954 an das
"Stadttheater Luzern",
war seitdem an der Komödie Basel
engagiert. (Quelle: "Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon" (1961))
Seit Anfang der 1940er Jahre übernahm Tessen sporadisch Aufgaben vor der
Kamera, gab sein Leinwanddebüt 1943 unter der Regie von Heinz Rühmann
als Filmsohn des erfolgreichen Schriftstellers Erich Eckberg alias Harry Liedtke
in
der Komödie "Sophienlund"1).
Neben Rühmann spielte er später als "Fips" auch in der propagandistisch angelegten Komödie
"Quax in Afrika"2),
ein Film, der von Juli 1943 bis Januar 1944 gedreht, nach Kriegsende aber von der alliierten Militärregierung
verboten wurde; die Uraufführung fand erst am 22. Mai 1953 gleichzeitig in mehreren deutschen Städten statt.
Weitere Arbeiten für das Kino waren unter anderem die von Georg Wilhelm Pabst
inszenierten Streifen "Der Fall Molander"2) (1945), ein
unvollendet gebliebener Kriminalfilm um den Diebstahl einer Stradivari-Geige, und "Geheimnisvolle
Tiefe"2) (1949), ein Melodram mit Paul Hubschmid und Ilse Werner. Im Fernsehen mimte
Tessen den Etagenkellner Ferdinand in der ZDF-Vorabendserie "Zimmer 13 Geschichten
aus einem Hotel"4) (1968), agierte bis Anfang der 1990er Jahre in wenigen
weiteren TV-Produktionen.
Sein 1960 geborener Sohn Martin Tessen3)
wurde ebenfalls Schauspieler.
Infos zum Theaterwirken bei tls.theaterwissenschaft.ch;
siehe auch den Nachruf bei www.nzz.ch
Weitere Filme*)
mit Robert Tessen
Link: 1) filmportal.de, 2) Wikipedia, 3) tls.theaterwissenschaft.ch,
4)
fernsehserie.de
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Claudia Gerstäcker
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spielte die Kaiserin
Anna von Österreich-Tirol (1585 1618); sie war die Gemahlin von Kaiser Matthias und
somit Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs von 1612 bis 1618.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 6. November 1936 in Innsbruck.
Claudia Gerstäcker erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der "Otto-Falckenberg-Schule"
in München und stand anschließend in Wiesbaden
("Staatstheater"), Heilbronn (1957, "Kleines Theater"), Stuttgart und Frankfurt/M
auf der Bühne. Bereits Mitte der 1950er Jahre kamen Angebote vom Film
hinzu, so gab sie ihr Leinwanddebüt als Juliette in dem
Episodenfilm "Heldentum nach Ladenschluß"1) (1955;
3. Episode: Romeo und Julia). Es folgten
Rollen in Kinoproduktionen wie "Blitzmädels
an die Front"2) (1958),
"Eine
Reise ins Glück"2) (1958),
"Dorothea
Angermann"2) (1958) und
"Das
Totenschiff"2) (1959).
Bereits 1958 erschien Claudia Gerstäcker erstmals in einer
Fernsehproduktion, größren Bekanntheitsgrad erlangte sie Anfang 1966
mit der Nebenrolle der Carol Stewart in dem legendären Straßenfeger "Melissa"3). Im darauf folgenden
Jahr erhielt sie eine durchgehende Rolle in einem weiteren Mehrteiler,
als Barmädchen Rosa zeigte sie sich in Franz Peter Wirths Dreiteiler "Flucht ohne
Ausweg"4) (1967). Es folgten bis in die frühen
1980er Jahren hinein zahlreiche weitere TV-Rollen, sowohl in Einzelproduktionen als auch in Fernsehserien. Claudia Gerstäcker
wirkte mit einer Episodenrolle auch in Dieter Wedels großem Publikumserfolg
"Alle Jahre wieder Die Familie Semmeling"2) (1976) mit,
in dem Mehrteiler "Wallenstein" (1978) verkörperte
sie die Kaiserin
Anna von Österreich-Tirol (1585 1618). Zuletzt mimte sie
eine Sekretärin in der Episode "Geheimnisse einer Nacht " (1983)
aus der Krimi-Serie "Derrick".
Claudia Gerstäcker, Mutter eines Sohnes, war laut IMDb mit Nicola von Mudrovcic
(† 2002) verheiratet.
Quelle (überwiegen): Wikipedia
sowie
"Glenzdorfs Internationales Film-Lexikon" (1961)
Weitere Filme*) mit Claudia Gerstäcker
Link: 1) Filmlexikon, 2) Wikipedia, 3) Beschreibung
innerhalb dieser HP, 4) Die Krimihomepage
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Emil Stöhr
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spielte den Melchior Kardinal Khlesl (1552 1630), Berater
bzw. Kanzler des Kaisers Matthias.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 5. Dezember 1907 als Emil Paryla in Wien,
gestorben am 26. Februar 1997 in München.
Der Bruder des Schauspielers und Regisseurs Karl Paryla1) (1905 1996)
wuchs in seiner Geburtsstadt Wien in
nicht gerade begüterten Verhältnissen auf der Vater war Bürodiener beim Finanzministerium
und die Mutter Flaschenwäscherin in einer
Kellerei. Bereits mit zehn Jahren verlor der kleine Emil seinen Vater, der
1917 starb. Die Mutter zog ihn und den zwei Jahre älteren Bruder Karl
alleine auf. Stöhr absolvierte nach der Realschule und einer Banklehre in
Wien die "Akademie für Musik und darstellende Kunst"
und ließ sich zum Schauspieler ausbilden.
Ein erstes Engagement erhielt er am Theater Breslau, wo er bis 1933 zum Ensemble gehörte.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte der Kommunist Stöhr in die
Schweiz, spielte am Schauspielhaus Zürich (1933 bis 1937 und 1938 bis
1946). Nach dem 2. Weltkrieg
ging Stöhr ab 1946 für zwei Jahre an das Wiener "Deutsches Volkstheater",
anschließend wechselte er bis 1956 an das "Neues Theater in der Scala"
in Wien, dessen Leitung er gemeinsam mit seinem Bruder Karl Paryla sowie den
Schauspielern Wolfgang Heinz2) (1900 1984), Günther Haenel2)
(1898 1996) und Friedrich Neubauer übernahm.
Nach der Schließung des Theaters folgten Verpflichtungen am Ostberliner "Deutschen Theater" (1956 1963),
wo er auch als Regisseur wirkte und unter anderem das von Frances Goodrich und Albert Hackett
für die Bühne bearbeitete "Tagebuch der
Anne Frank" inszenierte (1958; mit Kati Székely2)), sowie am Stadttheater Bern (1965 1970).
Das Bühnenrepertoire Stöhrs war breit gefächert, zu seinen wichtigen
Interpretationen auf der Bühne zählen währen seiner Zeit in Zürich die Titelrolle in Schillers
"Don Carlos", der "Leonce" in Büchners "Leonce und Lena",
der "Troilus" in Shakespeares "Troilus und Cressida" und
der "Valentin" in Raimunds "Der Verschwender"; eine gute Figur
machte Stöhr auch als der "Der Mustergatte" in dem gleichnamigen
Lustspiel von Avery Hopwood. Weitere herausragende schauspielerische
Leistungen zeigte Stöhr unter anderem als "Zwirn" in Nestroys
"Lumpazivagabundus", als "Leander" in Grillparzers
"Des Meeres und der Liebe Wellen", als "Trofimov" in Tschechows
"Der Kirschgarten" oder als "George" in Albees
"Wer hat Angst vor Virginia Woolf?".
1970 wurde Stöhr für fünf Jahre als Schauspiel-Direktor an das "Atelier-Theater"
in Bern berufen. Danach war der Künstler ausschließlich für das Fernsehen
tätig, wo er bereits seit Anfang der 1960er Jahre sporadisch Aufgaben
übernommen hatte.
Erste Erfahrungen vor der Kamera machte Stöhr bereits 1939 in dem
Kinostreifen "Prinzessin
Sissy"3), nach dem Krieg tauchte
er in "Schicksal am Lenkrad"4) (1953) sowie mit Titelrollen in den
biografischen DEFA-Produktionen "Robert Mayer, der Arzt aus Heilbronn"2) (1955)
und "Tilman Riemenschneider"5) (1958) auf. Im Fernsehen agierte
Stöhr vor allem in ambitionierten Literatur-Adaptionen, in den 1960er
Jahren erlebte man ihn beispielsweise unter der Regie von Franz Peter Wirth
mit der Titelrolle in "Die Geschichte von Joel Brand"2)
(1964; von Heinar Kipphardt nach Alex Weissberg) sowie mit der Figur des
Journalisten Funder in
"Das Attentat Der Tod des Engelbert Dollfuß" (1967; Drehbuch:
Peter Adler), einem szenischen Protokoll nach Verhandlungsaufzeichnungen und
Augenzeugenberichten über den von Hitler-Deutschland insgeheim unterstützten Staatsstreich
gegen die österreichische Regierung unter Bundeskanzler Engelbert Dollfuß2), dargestellt
von Kurt Zips.
In der Kultserie "Raumpatrouille Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion"1) (1966)
mimte er zwei Folgen lang den Regierungsbeauftragten von Wennerstein, in der beliebten ORF-Familienserie
"Familie Merian"2) (1978) war er 30 Folgen lang mit von der Partie.
Zu Emil Stöhrs letzten Auftritten im Fernsehen zählt der von Franz Peter Wirth nach
der Autobiografie von Janina David in Szene gesetzte Mehrteiler
"Ein Stück Himmel"2) (1982),
wo er neben der Protagonistin Dana Vávrová1)
(1967 2009) den Großvater spielte.
Als Emil Stöhr am 26. Februar 1997 in München starb, hinterließ er
seine Tochter Katja Paryla2)
(1940 2013), die ebenfalls den Schauspielerberuf ergriff
und auch als Regisseurin erfolgreich war.
Emil Stöhrs Grabstätte befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gr. 89, R. 18, Nr. 51).
Siehe auch Wikipedia
sowie Informationen zum Theaterwirken bei tls.theaterwissenschaft.ch
Weitere
Filme*) mit Emil Stöhr
Link: 1) Kurzportrait bzw. Beschreibung innerhalb dieser HP,
2) Wikipedia, 3) filmportal.de, 4) film.at, 5) defa-stiftung.de
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Bjørn Watt-Boolsen
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spielte den Christian IV.
(1577 1648), König von Dänemark und Norwegen von 1588 bis 1648.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 20. Juni 1923 in Rudkøbing (Dänemark),
gestorben am 28. Dezember 1998 in Dänemark.
Watt-Boolsen erhielt seine Schauspielausbildung von 1942 bis 1944 an der Schauspielschule des
"Königlichen Theaters" (Det Kongelige Teaters elevskole) in
Kopenhagen; bereits 1943 gab er sein Bühnendebüt in "En Kvinde er
overflødig" von Knud Sønderby. In den 1950er Jahren avancierte er zu einer der
bedeutendsten Theaterpersönlichkeiten Dänemarks; von 1959 bis 1971 leitete er das Kopenhagener
"Folketeatret" als Direktor, anschließend blieb er bis zu seinem Tod freischaffender Schauspieler, Regisseur und Sprecher.
Seit seiner Ausbildung spielte Watt-Boolsen in etwa 50 Film- und Fernsehproduktionen mit. Große Bekanntheit in Dänemark
erlangte er vor allem als Oberst Hachel in der Fernsehserie
"Matador"1). In den
dänischen Kriminalkomödien um die
"Olsenbande"1), die zwischen 1968 und 1998
entstanden, war er ab 1974 regelmäßig als mächtiger, skrupelloser Gegenspieler der Bande um ihren Bandenchef Egon Olsen
(Ove Sprogøe) zu sehen.
Die
"Olsenbande", drei Kriminelle, die durch einen "großen Coup" reich werden wollen, musste
sich neben der Polizei auch noch mit scheinbar ehrbaren Politikern oder Geschäftsleuten
herumschlagen, die unter der Hand Steuerhinterziehung, Unterschlagung oder illegalen Waffenhandel
betrieben. Diese Leute hießen meist
"Hallandsen", "Holm-Hansen" oder "Bang-Johansen"
und wurden häufig von Bjørn Watt-Boolsen dargestellt. Im achten Film ist der
Gegenspieler der Olsenbande ein Adliger der ebenfalls von Watt-Boolsen verkörperte Baron
Løvenvold. kann man bei Wikipedia lesen.
Gelegentlich wirkte er auch in ausländischen Produktionen mit, so etwa 1971
in dem schwedisch-amerikanischen Psychothriller
"Der unheimliche Besucher"1)
(The Night Visitor) oder 1991 im ZDF-Fernsehfilm "Linda".
Seine letzte Filmrolle spielte er 1998 in "Der (wirklich) allerletzte Streich der
Olsenbande"1) (Olsen-bandens sidste stik). Der Premiere des Films konnte er am 18. Dezember 1998 zehn Tage vor seinem Tod aus
gesundheitlichen Gründen nicht mehr beiwohnen.
Bjørn Watt-Boolsen war seit 1947 bis zu seinem Tod mit der dänischen Schauspielerin
Lis Løwert1) (1919 2009) verheiratet.
Quelle: Wikipedia
Weitere Filme*)
mit Bjørn Watt-Boolsen
Link: 1) Wikipedia
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Stephan Orlac
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Das Foto wurde mir freundlicherweise
von der Fotografin
Virginia Shue
(Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
© Virginia Shue |
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spielte den Kaufmann und Bankier Hanns de Witte (1583 1630), Finanzier Wallensteins.
Hans de Witte, auch unter dem Namen Hans de Witte von Lilienthal bekannt,
war ein flämischer Calvinist und Finanzier des 1622 von (Kaiser Ferdinand II.) gepachteten Münzregals,
das er gemeinsam mit Jacob Bassevi, Karl von Liechtenstein und Albrecht von Wallenstein und Paul Michna pachtete.
Die genannten führten eine Münzverschlechterung durch, die zu einer
großen Inflation und Hungersnöten führte, die Münzpächter dagegen bereicherte.
(Link: Portrait bei Wikipedia)Geboren 1931 in Düsseldorf,
gestorben am 1. November 2020.
Aufgewachsen in seiner Geburtsstadt Düsseldorf sowie auf Rügen, nahm Orlac nach der Schule
Schauspielunterricht bei Luigi Malipiero1), an dessen
"Torturm-Theater" in Sommerhausen1) er auch zwischen 1956 und 1958 auftrat. Weitere Stationen von
Orlacs Theaterkarriere wurden ab 1958 bis 1971 das "Schauspielhaus Bochum"
unter Hans Schalla1), das
"Staatstheater Darmstadt"1) (1971 1974) sowie zur
Spielzeit 1975/76 das "Bayerische Staatsschauspiel"1)
in München. Darüber hinaus
sah man Orlac bei diversen Gastspielen, beispielsweise bei den "Ruhrfestspielen"1) in Recklinghausen (1979) oder bei den
"Luisenburg-Festspielen"1) in
Wunsiedel. Orlac glänzte beispielsweise in Bochum als Shakespeare-Interpret
mit der Titelrolle in "König Richard III."1), als
Puck in "Ein Sommernachtstraum"1) oder als
Edmund in "König Lear"1).
Man sah ihn in Bochum unter anderem in dem Drama "Der Liebestrank" von
Frank Wedekind1), in dem Stück
"Martin Luther & Thomas Münzer oder Die Einführung der Buchhaltung"1)
von Dieter Forte und in
der Erfolgskomödie "Ein seltsames Paar" von Neil Simon1),
die nicht zuletzt durch den gleichnamigen Film1) mit
Jack Lemmon
und Walter Matthau berühmt wurde. Am "Bayerischen Staatsschauspiel"
erlebte man ihn unter der Regie von Alfred Kirchner1)
in "Die Unvernünftigen sterben aus"1)
von Peter Handke1).
Der Schauspieler machte sich auch einen Namen als herausragender Theaterregisseur, allein in Bochum inszenierte er 30 Stücke. Zu seinen
wichtigen Regiearbeiten zählten beispielsweise die Molière-Komödien "Tartuffe"1) und
"Der eingebildete Kranke"1), das Lustspiel "Der zerbrochne Krug"1) von
Heinrich von Kleist1),
die Tragödie "Antigone"1)
von Sophokles1),
das Stück "Victor oder Die Kinder an der Macht"1) von
Roger Vitrac1) sowie das Musical "My Fair Lady"1).
Ab Mitte der 1970er Jahre legte Stephan Orlac den Schwerpunkt seiner
Tätigkeit vermehrt auf das Fernsehen bzw. die Synchronisation. So
richtig populär wurde Orlac durch die ZDF-Serie
"Die Wicherts von nebenan"1),
wo er ab 1986 knapp 50 Folgen lang den genervten Ehemann bzw. Familienvater
Eberhard Wichert an der Seite seiner Filmehefrau Maria Sebaldt mimte.
Weitere tragende Serien-Rollen hatte der Schauspieler unter anderem in "Eigener
Herd ist Goldes wert" (19841986), "Wie gut, dass es Maria gibt"1) (1990),
"Blankenese"1) (1994)
und "Parkhotel Stern"1) (1997).
Mehrfach tauchte er in der beliebten Krimireihe "Tatort"1) auf, gab auch bei "Derrick"1)
in der Episode "Darf ich Ihnen meinen Mörder vorstellen?"2) (1994) ein Gastspiel. Zu Stephan Orlacs letzten Aktivitäten vor der
Fernsehkamera zählt das Melodram "Rückkehr ins Paradies"3) (1998)
aus der Rosamunde Pilcher1)-Reihe
mit der Rolle des Mr. McInnerty.
Stephan Orlac war mit der Schauspielerin Elke Arendt1) verheiratet;
aus der Verbindung ging der 1970 geborene Sohn Sebastian Orlac1)
hervor, der sich als Regisseur, Buchautor und Konzeptkünstler profilierte.
Laut Wikipedia starb der Künstler, der zuletzt zurückgezogen in der Nähe von München
lebte, am 1. November 2020 im Alter von 89 Jahren
im Kreise seiner Familie eines natürlichen Todes bzw. an Altersschwäche.
Quelle (unter anderem): "Langen Müller's Schauspielerlexikon
der Gegenwart" (Wien, 1986)
Siehe auch Wikipedia
Weitere Filme*)
mit Stephan Orlac
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) zauberspiegel-online.de, 3)
fernsehserien.de
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Reinhard Glemnitz
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spielte den kaiserlicher Oberst Johann Graf von Aldringen
(1588 1634); in war in Diensten der Katholischen Liga und
an der Verschwörung gegen Albrecht von Wallenstein beteiligt.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 27. November 1930 im damals schlesischen Breslau.
Kurzbiografie
zu Reinhard Glemnitz innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia Weitere
Filme*) mit Reinhard Glemnitz
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Karl-Heinz von Hassel
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spielte den Feldmarschall Illo
(1585 1634);
Christian Freiherr von Ilow (in Schillers "Wallenstein" genannt
"Illo") war nach einer Karriere als Truppenführer
im Dreißigjährigen Krieg kaiserlicher Feldmarschall und Parteigänger Wallensteins.
(Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 8. Februar 1939 in Hamburg,
gestorben am 19. April 2016 ebenda.
Kurzbiografie
zu Karl-Heinz von Hassel innerhalb dieser Homepage.
Siehe auch Wikipedia,
www.prisma.de,
www.deutsches-filmhaus.de
Weitere
Filme*) mit Karl-Heinz von Hassel
Foto mit freundlicher Genehmigung der "Komödie Düsseldorf";
© Komödie Düsseldorf
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Friedrich Gröndahl
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spielte den mährischen Adeligen Karl I. von Liechtenstein
(1569 1627), Landesverweser und Statthalter in Böhmen.
Auf Seiten der Katholiken spielte er eine große Rolle zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges.
(Link: Portrait bei Wikipedia)Geboren 1913; gestorben am 11. Mai 1993 in Berlin.
Gröndahl spielte überwiegend am Theater, unter anderem an den Essener Städtischen Bühnen,
und stand nur wenige Male vor der Fernsehkamera. Zu seinen TV-Rollen zählte
neben der Figur des mährischen Adeligen Karl I. von Liechtenstein1)
(1569 1627) in dem Mehrteiler "Wallenstein" (1978) der General
Carl-Heinrich
von Stülpnagel1) in dem Zweiteiler
"Operation Walküre"1) (1971) mit
Joachim Hansen2) als Hitler-Attentäter
Claus Schenk Graf von Stauffenberg1).
Gröndahl, der auch als Dozent an der "Folkwang-Musikhochschule"
(heute "Folkwang Universität der Künste"1)) in Essen wirkte,
war mit der Opernsängerin bzw. Sopranistin Natalie Hinsch-Gröndahl3)
(geb. 03.11.1915) verheiratet.
Weitere Filme*) mit Friedrich Gröndahl
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung bzw. Kurzportrait innerhalb dieser HP,
3) bayreuther-festspiele.de
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Heinz Weiss
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spielte Karl
der Ältere von Zerotein (1564 1636), Angehöriger des böhmischen und
mährischen Herrenstandes. (Link: Portrait bei Wikipedia)
Geboren am 12. Juni 1921 in Stuttgart,
gestorben am 20. November 2010 in Grünwald bei München.
Kurzportrait
zu Heinz Weiss innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Heinz Weiss
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Walter von Hauff
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spielte einen Adjutanten. Geboren am 10. Mai 1949 in
München.
Nach einem Studium der Theaterwissenschaft an der "Ludwig-Maximilians-Universität München"
besuchte der aus Schwaben stammende Walter von Hauff die
"Neue Münchner Schauspielschule", sammelte erste
Bühnenerfahrungen am Studententheater unter der Leitung von Jan Biczycki1) (1931 1996).
Es folgten Engagements an Theatern in Lübeck, Linz,
Regensburg, Bern, Salzburg, Wunsiedel und Wiesbaden. 1986 war der Künstler Mitbegründer
zweier Theatergruppen in München, "Viel Lärm um nichts" und
"Das kleine Ensemble".
"Das kleine Ensemble", zu dem neben von Hauff die
Mitbegründerinnen Kathrin Ackermann1)
und Hannelore Gray1) gehören,
brachte zwischen 1986 und 1997 erfolgreich drei eigene
Produktionen heraus, "Schlag nach bei Shakespeare und Co" (Weltliteratur und Musical),
die schillernde, musicalisierte Farce "Maria und Elisabeth" sowie
"Rosige Zeiten", eine Fiktion aus dem Jahr 2020. Seit 2003
war die
Truppe unterwegs mit den "Puppet Players" (München) und der Produktion
"Michael Kohlhaas" nach Heinrich von Kleist.
Vereinzelt übernahm der Schauspieler Aufgaben vor der Kamera und spielte
kleinere Nebenrollen, so sah man ihn beispielsweise in dem Mehrteiler
"Wallenstein" (1978) oder in einer Folge der TV-Krimiserie
"Solo für Sudmann" (1997) neben dem Protagonisten Heinz Baumann.
Seit Mitte der 1980er Jahre ist von Hauff für ambitionierte
Hörbuchproduktionen sowie auch als Synchronsprecher tätig. So lieh er u. a. Terry Jones in
"Monty Python's Flying Circus", Willem Dafoe in "Die
Tiefseetaucher", Howard E. Rollins Jr. in der Krimiserie
"In der Hitze der Nacht" oder der Animationsfigur des Buzz Lightyear in den
"Toy-Story"-Filmen sowie in der Serie Captain Buzz Lightyear seine Stimme. In
"Bowling for Columbine" und "Fahrenheit 9/11" ist er die deutsche Stimme von Michael Moore, in
"Tiger and Dragon" die von Chow Yun-Fat.
Quelle: Wikipedia
(Stand August 2009) sowie www.waltervonhauff.de Weitere
Filme*) mit Walter von Hauff
Link: 1) Wikipedia
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*)
Link: Internet Movie Database
Der Historiker und Schriftsteller Golo Mann |
Der Historiker und Schriftsteller Angelus Gottfried Thomas Mann wurde
am 27. März 1909 als drittes Kind des Schriftstellers Thomas Mann1)
(1875 1955) und dessen Frau Katia in München geboren. Als Kleinkind
konnte er seinen verkürzten Vornamen "Gelus" nicht aussprechen
und nannte sich "Golo", dieser Kindername sollte ihn sein Leben lang begleiten.
Als Sohn der von den Nationalsozialisten verfolgten Familie Thomas Manns emigrierte er über
Frankreich und die Schweiz in die USA. Mitte der
1950er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück und übersiedelte später in
die Schweiz. Nach einer Tätigkeit als Professor für Politikwissenschaft in
Stuttgart wurde Golo Mann freier Publizist und Kommentator des Zeitgeschehens.
Golo Mann setzte sich zunächst als Berater für Willy Brandt ein, lehnte die Studentenbewegung
jedoch ab und engagierte sich später für Franz Josef Strauß im Wahlkampf. Zu seinen bekanntesten Schriften
gehören das im Jahr 1958 veröffentlichte historische Werk
"Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts" sowie seine 1971 veröffentlichte
"Wallenstein"-Biographie.
Golo Mann starb am 7. April 1994 in Leverkusen; die letzte Ruhe fand er auf
dem Friedhof in Kilchberg bei Zürich → Foto der Grabstelle bei
Wikipedia.
Quelle: Wikipedia
(Stand August 2009) mit ausführlichen weiteren Informationen
Link: 1) Wikipedia
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