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      Hauptperson in "Ein Herz und eine Seele" ist der "treusorgende" Familienvater Alfred Tetzlaff,
    einzigartig dargestellt von Heinz Schubert, der sich durch seine reaktionären Sprüche
    auszeichnet, seine Familie tyrannisiert und ständig herumnörgelt  ein
    richtiges Ekel eben. Seine Frau ist die naive, ja fast einfältige Else (Elisabeth Wiedemann), 
    die unter ihrem kleinen, cholerischen Ehemann zu leiden hat und
    sich dessen besserwisserische Sprüche gefallen lassen muss. Das Paar hat
    eine Tochter, die erwachsene Rita (Hildegard Krekel), die mit dem aus der DDR stammenden 
    Michael Graf (Diether Krebs) verheiratet ist und zusammen mit Rita im
    Tetzlaff'schen Haushalt lebt. 
    Michael ist "Ekel Alfred" ein Dorn im Auge, nicht
    nur weil der "langhaarige Anarchist" aus der "Ostzone"
    kommt, sondern vor allem wegen seiner pseudo-intellektuellen Sprüche und
    seiner linksgerichteten politischen Überzeugung. Damit ist so manche
    heiße, immer unsachliche Diskussion zwischen dem erzkonservativen Alfred
    und seinem "roten" Schwiegersohn vorprogrammiert: "Diese Sozis, die haben ja noch nicht einmal 
    ein eigenes Taschentuch. Die sitzen neben dir in der U-Bahn und lesen deine Zeitung mit,
    bloß weil sie sich keine leisten wollen  das steht alles schon im Godesberger Programm."  so 
    Alfred Tetzlaffs politische Einschätzung.
        |  | Mit "Ein Herz und eine Seele" kam am 15. März 1973, zunächst noch in schwarz-weiß,
    im 3. Programm der ARD, dem heutigen WDR, eine Familienserie auf den
    Bildschirm, die so ganz anders war, als bisher gezeigte
    "Familienidylle" wie beispielsweise "Die Schölermanns"1)
    oder "Die Hesselbachs"1); ab Silvester 1973 wurde die Serie ins
    Abendprogramm der ARD übernommen und entwickelte sich zum Quotenrenner  21 Folgen zu je 45 Minuten
    gingen bis November 1974 in der
    Originalbesetzung auf Sendung. 
 Der Autor Wolfgang Menge2)
          (1924 – 2012), der bereits 1970 mit der fiktiven Fernsehshow
    "Das Millionenspiel"2) die Zuschauer provoziert hatte, brachte mit
    den Tetzlaffs eine Familie auf den Bildschirm, die im Bochumer
    Arbeitermilieu angesiedelt ist und dessen Mitglieder als Spießbürger par
    excellence zu beschreiben sind. Überspitzt und mit kritischen Untertönen zeichnete Menge mit dieser
    TV-Satire ein Bild der beginnenden 70er Jahre,
    politische Ereignisse werden in ganz alltägliche, manchmal schlichte
    Situationen eingewoben, soziale Probleme im Blickwinkel der "kleinen
    Leute" behandelt und damit karikiert. "Ein Herz und eine Seele"
    war die Adaption der Comedyserie "Till death do us part", die
    Mitte der 1960er Jahre nach einer Idee von Johnny Speight in Großbritannien
    von der BBC produziert worden war und von dem ständig nörgelnden Alf Garnett (Warren Mitchell) handelte; 
    in den USA liefen die Episoden mit dem
    konservativen Archie Bunker (Carroll O'Connor) und seiner Familie zwischen 1971 und 1983 
    unter dem Titel "All in the Family" (Es bleibt in
    der Familie).
 
 Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung
          von "Studio
          Hamburg Enterprises GmbH"
 |  Das gutherzige Hausmütterchen Else ist völlig unpolitisch, scheint sich in
    ihr Schicksal ergeben zu haben, widerspricht nicht und nimmt die Anwürfe
    ihre meckernden Ehemannes  einschließlich seiner "liebevollen"
    Bezeichnung "dusselige Kuh" gelassen hin. Unvergessen ihre herrliche
    Allgemein(Nicht)bildung, etwa in der Folge "Rosenmontagszug"
         (EA: 25.02.1974) den französischen Präsidenten Pompidou als
         Bundeskanzler und Ehemann von Madame de Pompadour zu bezeichnen oder in der Folge
         "Sylvesterpunsch" (EA: 31.12.1973) den ehemaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger mit Henry Kissinger 
         zu verwechseln. Auch Elses Schwierigkeiten mit Sprichwörtern und Redewendungen
         ("immer das Sophokles-Schwert überm Kopf") sind legendär.
    Tochter Rita möchte jeden
    Unfrieden vermeiden, was angesichts der Streithähne Michael und Alfred
    unmöglich ist, dennoch sorgt sie manches Mal dafür, dass die Situation
    nicht eskaliert. Schwiegersohn Michael verkörpert den etwas schludrigen, linksgerichteten, gebildeten
    Mitt-Zwanziger, wie er aus der Zeit der 68er bekannt ist, und handelt sich so nebenbei den Spitznamen
    "Sozi" von Familienoberhaupt Alfred ein.
 
 Die Reaktion der Zuschauer auf die Serie war ambivalent, von den Meisten
    wegen der Andersartigkeit heißgeliebt, von Einigen jedoch wegen der
    ordinären Sprache und manchmal plump-derben Gags heftig kritisiert. Doch
    die Reihe, die in den letzten Jahren mehrfach wiederholt wurde, ist auch
    heute nach über dreißig Jahren immer noch populär, hat inzwischen
    Kult-Status erreicht und zählt zu den Highlights deutscher
    Fernsehgeschichte. Heinz Schubert wurde lange auf sein "Ekel
    Alfred"-Image festgelegt, daher wollte er Ende 1974 aus der Serie
    aussteigen, doch Wolfgang Menge konnte ihn überreden, diese Paraderolle
    noch in weiteren Folgen zu übernehmen. Da Elisabeth Wiedemann und Diether Krebs nicht 
    mehr zur Verfügung standen, wurden Schubert neue Darsteller zur
    Seite gestellt: Ehefrau Else wurde von Helga Feddersen und Schwiegersohn Michael von Klaus Dahlen
    gespielt, die sich in vier weiteren Folgen von Mai bis November 1976 mit
    "Ekel Alfred" herumschlagen mussten. Diese Geschichten fanden bei
    den Zuschauern  vielleicht auch wegen der neuen Gesichter  keinen so
    großen Anklang mehr, die Serie wurde eingestellt.
 
 Eine DVD-Box mit 21 der 25 Folgen wurde im April 2005 veröffentlicht.
    Auf dieser DVD-Box wurde auf zwei Schwarzweiß-Folgen (1 und 3) und zwei
    Episoden in Farbe (18 und 21) verzichtet, die nach umfangreichen Protesten
    der aktiven Fangemeinde nachträglich am 12. September 2005 auf einer
    Spezial-DVD namens "Die verschollenen Folgen" erschienen. Die Existenz der
    Folge 21 war zuvor selbst seitens der Produktion unbekannt. Im März 2009
    erschien eine neue, vollständige DVD-Box mit allen 25 Folgen plus
    Bonusmaterial auf acht DVDs.
 Quelle: Wikipedia
 Siehe auch www.tvder60er.de,
    www.tv-nostalgie.de
    sowie die umfangreiche Seite bei Wikipedia;die kurze Inhaltsangabe der einzelnen Episoden findet man bei www.fernsehserien.de.
 Weitere Links bei www.wunschliste.de
 Link: 1) Beschreibung innerhalb dieser HP,
    2) Wikipedia 
      
        | Die Hauptdarsteller: |  
        | Heinz Schubert | spielte 25 Folgen lang das "Ekelpaket"
          Alfred Tetzlaff. 
 Geboren am 12. November 1925 in Berlin,
 gestorben am 12. Februar 1999 in Hamburg an den Folgen
          einer Lungenentzündung.
 
 
  Kurzbiografie
          zu Heinz Schubert innerhalb dieser Homepage. 
 Siehe auch Wikipedia
 
 Weitere
          Filme*) mit Heinz Schubert
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        | Elisabeth Wiedemann | spielte 21 Folgen langen die Ehefrau Else
          Tetzlaff (geborene Böteführ). 
 Geboren am 8. April 1926 in Bassum (Niedersachsen),
 gestorben am 27. Mai 2015 in Marquartstein (Oberbayern).
 
 
  Kurzbiografie
          zu Elisabeth Wiedemann innerhalb dieser Homepage. 
 Siehe auch Wikipedia
 
 Weitere
          Filme*) mit Elisabeth Wiedemann
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        | Hildegard Krekel | spielte 25 Folgen lang Alfreds Tochter Rita und
          Ehefrau von Michael Graf. 
 Geboren am 2. Juni 1952 in Köln,
 gestorben am 26. Mai 2013 in Köln.
 
 Die Karriere von Hildegard Krekel begann bereits im
          zarten Alter von sechs Jahren mit Kinderrollen im Rundfunk, mit zehn
          Jahren stand sie in Hauptmanns "Fuhrmann Henschel" erstmals
          auf der Bühne. Wie bei ihrer Schwester, der populären
          Volksschauspielerin und Sängerin  Lotti Krekel, stand auch für
          Hildegard Krekel schon früh fest, dass sie die Schauspielerei zum
          Beruf machen wollte.
 Mit der Rolle der Tochter Rita gelang Hildegard Krekel der Durchbruch
          auf dem Bildschirm, im Verlaufe der Jahre glänzte sie in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen.
          Seit 1998 war sie als Dauergast in der populären WDR-Vorabendserie "Die Anrheiner"1)
          im Fernsehen zu erleben  als kölsche Wirtin "Uschi" kümmert sie sich nicht nur um den
          Bierumsatz ihrer Stammkundschaft (seit 2011 in der Nachfolgeserie
          "Ein Fall für die Anrheiner").
 
 Hildegard Krekel, Mutter von zwei Töchtern, war mit dem Ex-Fußballnationalspieler
           Max Lorenz1) verheiratet.
 
 Siehe auch Wikipedia
 
 Weitere
          Filme*) mit Hildegard Krekel
 
 Link: 1) Wikipedia
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        | Diether Krebs | spielte 21 Folgen lang Alfreds "linken"
          Schwiegersohn Michael Graf. 
 Geboren am 11. August 1947 in Essen,
 gestorben am 4. Januar 2000 in Hamburg an Lungenkrebs.
 
 
  Kurzbiografie
          zu Diether Krebs
    innerhalb dieser Homepage. 
 Siehe auch Wikipedia,
          www.prisma.de
 
 Weitere
          Filme*)  mit Diether Krebs
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        | Helga Feddersen | spielte vier Folgen lang die Ehefrau Else Tetzlaff. 
 Geboren am 14. März 1930 in Hamburg,
 gestorben am 24. November 1990 in Hamburg an den Folgen ihrer
          Krebserkrankung.
 
 
  Kurzbiografie
          zu Helga Feddersen innerhalb dieser Homepage. 
 Siehe auch Wikipedia
 
 Weitere Filme*) mit Helga Feddersen
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        | Klaus Dahlen | spielte vier Folgen lang den Schwiegersohn Michael
          Graf. 
 Geboren am 23. Mai 1938 in Berlin,
 gestorben am 16. Mai 2006 in Baden-Baden.
 
 Bevor Klaus Dahlen zu einem populären Darsteller bei Theater, Film
          und Fernsehen avancierte, hatte er sich zum Zimmermann und
          Werbegrafiker ausbilden lassen; über Statistenrollen an der Berliner
          "Deutschen Oper" und am "Schillertheater" kam er
          zur Schauspielerei. Er entschied sich endgültig für die
          "Bretter, die die Welt bedeuten", nahm entsprechenden Unterricht und hatte es dann unter
          anderem Harald Juhnke zu verdanken, dass er rasch interessante
          Angebote erhielt. Sein Leinwanddebüt gab Dahlen 1958 mit einem
          kleinen Part in dem von Georg Tressler inszenierten Streifen "Endstation Liebe"1) mit Horst Buchholz.
 Vor allem in den 1960er Jahren wirkte der imposante
          Mann mit dem Lockenkopf in vielen Unterhaltungsstreifen auf der
          Leinwand mit und zeigte mit zahlreichen prägnanten Nebenrollen immer
          wieder sein komödiantisches Talent. So sind beispielweise
          Produktionen wie "Willy,
          der Privatdetektiv"1) (1960), "Immer
          Ärger mit dem Bett"1) (1961),
          "Das
          Mädchen und der Staatsanwalt"1) (1962),
          "Freddy
          und das Lied der Prärie"1) (1964) oder 
          "Mensch
          ärgere dich nicht"1) (1972) zu nennen.
 
 Nach seinem Part des Michael Graf
          in der Kultserie "Ein Herz und eine Seele"2)  hier hatte 
          er nach dem Ausstieg von Diether Krebs die Rolle des Schwiegersohns von
          "Ekel Alfred" (Heinz Schubert) übernommen  wurde er ab 1978 vor
          allem durch verschiedenste Figuren in der Kultsendung
          "Klimbim"1) von den Fernsehzuschauern geliebt, zusammen mit Ingrid Steeger
          und Iris Berben sah man ihn in der Comedy-Reihe "Zwei himmlischen Töchter"1) (1978) und 
          auch in Episoden beliebter Krimi-Serien wie "Der
          Kommissar", "Die Männer vom K3"
          "Küstenwache" oder "Tatort" tauchte er im
          Verlaufe der Jahre auf, so auch 1998 in dem mit dem "Adolf-Grimme-Preis"
          prämierten TV-Film "Ich
          Chef, Du Turnschuh"1). Zu
          seinen letzten Kinofilmen zählte die ganz auf Protagonist Otto Waalkes zugeschnittene Komödie "Otto  Der Film" (1985).
 
 Auf der Bühne war er ein gefragter Darsteller, begeistert vor allem
          in Boulevardstücken und Komödien das Publikum und machte sich mit
          vielen humorvollen Rollen einen Ruf als Vollblutkomiker.
 Noch Anfang Mai 2006 hatte man Dahlen an der Comödie Duisburg in
          Oliver Deckers Stück "Wo die Liebe hinfällt" sehen
          können, in dem er neben Gernot Endemann, Sabine Schmidt-Kirchner und Alexandra Gehrmann
          eine der Hauptrollen mimte. Wenig später war Dahlen nach Angaben seiner Münchner Künstleragentur
          wegen eines schweren körperlichen Zusammenbruchs in ein Krankenhaus eingeliefert worden, wo 
          er wenige Tage vor seinem 68. Geburtstag verstarb. Der Schauspieler war zwei Mal verheiratet und hinterließ zwei Söhne.
 
 Siehe auch Wikipedia,
          unter anderem mit einer Auswahl
          seiner Film- und Fernsehauftritte
 sowie
          die Nachrufe bei www.spiegel.de 
          und www.faz.net
 
 Weitere
          Filme*) mit Klaus Dahlen
 
 Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
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