Count Basie wurde am 21. August 1904 als William James Basie in Red Bank (New Jersey) geboren. Seine Eltern waren beide Amateurmusiker, der Vater Harvie Lee Basie (1870 – 1960), der als Kutscher und Hausmeister für für die wohlhabende Oberschicht arbeitete, spielte das Mellophone (eine Art Waldhorn), die Mutter Lillian (Childs)  Basie (1875 – 1941) war Pianistin. Sein Bruder Leroy (1898 – 1911) verstarb, als William noch im Kindesalter war. Den ersten Klavier-Unterricht erhielt er von der Mutter am häuslichen Piano, später nahm er Klavierstunden bei einer "Miss Vandevere".1)
Count Basie 1974 in Hamburg; Urheber: Heinrich Klaffs (www.hklaffs.de); Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com; Lizenz: CC-BY-SA 1.0. Bereits als Junge interessierte er sich für Ragtime-Pianisten wie James P. Johnson2) (1894 – 1955) oder Fats Waller2) (1904 – 1943), die ihm später auch Unterricht gegeben haben sollen. Basie machte seine Leidenschaft zum Beruf, begann damit, Varietékünstler bei ihren Auftritten zu begleiten, in Harlemer Nachtclubs aufzutreten oder für die Hintergrundmusik im damaligen Stummfilm-Kino zu sorgen. Mit 20 Jahren verließ er New Jersey und ging nach Kansas City; 1928 kam er dann zu den "Blue Devils" von Walter Page2) (1900 – 1957), von dem er den sogenannten "Jump Rhythm" erlernte, der zu Basie's späteren Markenzeichen werden sollte. Nachdem sich die "Blue Devils" getrennt hatten, wirkte er dann ab 1929 in der Band von Bennie Moten2) (1894 – 1935) in Kansas City (Missouri) als zweiter Pianist bzw. Arrangeur.
 
Foto: Count Basie 1974 in Hamburg
Urheber: Heinrich Klaffs (www.hklaffs.de)
Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com
Lizenz: CC-BY-SA 1.0
Nach Motens plötzlichem Tod am 2. April 1935 gründete Basie im gleichen Jahr seine eigene Band, die siebenköpfige "Count Basie and his Barons of Rhythm", die später auf dreizehn bzw. fünfzehn Mitglieder erweitert wurde. Einige frühere Mitglieder der Moten-Band gehörten zu den Gründungsmitgliedern, wie Walter Page (Bass), Freddie Green2) (1911 – 1987); Gitarre), Jo Jones2) (1911 – 1985); Schlagzeug) und Lester Young2) (1909 – 1959; Tenorsaxophon) – Jimmy Rushing2) (1903 – 1972) war der Sänger. Vor allem durch diese außergewöhnlichen Bandmitglieder konnte sich Basie bald einen internationalen Ruf verschaffen; er brauchte nur zwei Jahre, um sich ganz nach oben zu spielen.
Anfangs trat die Band im "Reno Club" in Kansas City auf, bald wurden die Stücke im Rundfunk übertragen, bei denen William Basie stets mit "Count" angekündigt wurde. Da es bereits einen "Duke" Ellington und einen "Earl" Hines gab, war man der Meinung, dass es auch einen "Count" geben könne. Der Durchbruch kam mit dem Journalisten und Jazz-Impresario John Hammond2) (1910 – 1987), der die Band im Radio gehört hatte und Basie einen Plattenvertrag vermittelte. Im Frühjahr 1936 verließ die Band Kansas City, erhielt ein Engagement in Chicago, ging dann nach Buffalo und schließlich im Dezember nach New York City, wo sie u. a. im berühmten " Door Club" auftraten.
Im Januar 1937 nahm Basie die erste Schallplatte auf, im September entstand die berühmte Nummer "One O'Clock Jump"2), welche zum Swingklassiker und zur Erkennungsmelodie aller weiteren Basie-Orchester werden sollte; das Stück stürmte die Charts, wurde zum ersten großen Hit und später in die "Grammy Hall of Fame" aufgenommen; im Herbst 1938 gelang mit "Stop Beatin' Round the Mulberry Bush" ein weiterer "Top Ten"-Erfolg. Ende der 1930er Jahre hatte sich die Band mit Stücken wie "Jumpin' at the Woodside"2) (1938) oder "Taxi War Dance" (1939) auch international einen Namen gemacht.
Während des 2. Weltkrieges waren die Konzerttourneen eingeschränkt, die Band hielt sich an der Westküste auf und wirkte u. a. in fünf Filmen mit, die alle im Jahre 1943 produziert wurden: "Hit Parade of 1943", "Reveille with Beverly", "Stage Door Canteen", "Top Man" und "Crazy House". 1945/46 gelangen weitere erfolgreiche Titel wie beispielsweise "I Didn't Know About You", "Red Bank Blues", "Rusty Dusty Blues", "Jimmy's Blues" oder "Blue Skies". Seinen größten kommerziellen Erfolg hatte die Basie-Band im Februar 1947 mit der für Basie eher untypischen Cover-Version "Open The Door, Richard", die bis auf Platz 1 der Pop-Charts kam und zum Millionen-Seller geriet; Harry "Sweets" Edison2) (1915 – 1999) und Bill Johnson waren die Sänger dieses Titels. 1947 folgten dann noch drei weitere "Top Ten"-Hits: "Free Eats", "One O'Clock Boogie" und "I Ain't Mad at You (You Ain't Mad at Me)".
Mit seiner Formation spielte Basie reinen unverfälschten Swing, sein minimalistisches, auf das wesentliche beschränkte Piano-Spiel wurde zu seinen Markenzeichen und machten ihn und seine Band zu Symbolfiguren des Big-Band-Swing. Mehr als vier Jahrzehnte lang galt seine Band als ein Synonym für das Beste aus dem Bereich "Big Band Music". Basie & Band nahmen unzählige Platten auf, waren in vielen Rundfunksendungen zu hören, umfangreiche Tourneen führten nicht nur durch ganz Amerika, sondern auch in die ganze übrige Welt. Basie begleitete im Laufe seiner langen Karriere auch verschiedene, inzwischen zur Legende gewordene Künstler wie etwa Frank Sinatra3) (1915 – 1998), Ella Fitzgerald3) (1917 – 1996), Sammy Davis Jr.3) (1925 – 1990) oder Fred Astaire3) (1899 – 1987).
Als die Popularität der Big Bands nach dem 2. Weltkrieg ein wenig nachließ, löste Basie die Gruppe 1950 zunächst auf und spielte zwischenzeitlich mit kleineren Formationen. 1952 stellte er dann eine neue Band zusammen, ging Mitte der 1950er Jahre auf eine ausgedehnte Europatournee und wurde auch schnell in der Alten Welt zur Kultfigur des amerikanischen Swing. Mit Stücken wie "Good Morning Blues", "Every Tub", "Basie Boogie", "Blue and Sentimental", "Don't You Miss Your Baby?", The Mad Boogie" oder "I Left My Baby" gehört das "Count Basie Orchestra" zu den führenden Bands jener Swing-Ära. Basie war kein Komponist wie Duke Ellington3) (1899 – 1974) oder bedeutender Solist wie Benny Goodman3) (1909 – 1986), sein "Instrument" war seine Band, mit der er zum Inbegriff des Swing wurde.
 

Foto: Count Basie 1974 mit seiner Band in Hamburg
Urheber: Heinrich Klaffs (www.hklaffs.de)
Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com
Lizenz: CC-BY-SA 2.0

Count Basie 1974 mit seiner Band in Hamburg; Urheber: Heinrich Klaffs (www.hklaffs.de); Quelle: Wikimedia Commons von www.flickr.com; Lizenz: CC-BY-SA 2.0.
Bis ins hohe Alter blieb Count Basie trotz diverser gesundheitlicher Probleme seinem Publikum treu, absolvierte zahlreiche Konzerttourneen rund um den Globus und begeisterte mit seinem "Original Basie Sound". 1976 hatte er einen Herzinfarkt erlitten und musste sich mehrere Monate lang schonen; 1981 wurde er erneut wegen Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert, danach konnte er nur noch im Rollstuhl die Bühne "betreten". 1983 widerfuhr im ein weiterer Schicksalsschlag: Seine zweite Frau Catherine, mit der er mehr als dreißig Jahre verheiratet gewesen war, verstarb und Basie litt sehr unter dem Verlust. Er selbst erlag am 26. April 1984 im Alter von 79 Jahren in Hollywood seinem Krebsleiden. Die letzte Ruhe fand er im Mausoleum des "Pinelawn Memorial Park and Cemetery" in Farmingdale (Suffolk County, New York) an der Seite seiner Ehefrau → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Die erste, am 21. Juli 1930 geschlossene Ehe des Musikers mit Vivian Lee Winn war bereits nach kurzer Zeit gescheitert, danach ging Basie für viele Jahre zunächst keine neue Verbindung mehr ein. Am 13. Juli 1950 gab er dann Catherine Morgan das Ja-Wort.
Nach seinem Tod wurde die Band zunächst von Thad Jones2) (1923 – 1986) geleitet, dann ab 1986 von Frank Foster2) (1928 – 2011) und ab 1995 bis 2003 von Grover Mitchell2) (1930 – 2003) – alle waren langjährige Mitglieder des Basie-Orchesters gewesen. Das "Count Basie Orchestra" existiert bis heute und wird, nach dem Ausscheiden von Bill Hughes 2010, von dem letzten durch Count Basie 1983 persönlich eingestellten Schlagzeuger Dennis Mackrel2) geleitet.1) → Infos zum "Count Basie Orchestra" bei Wikipedia.
 
Das Leben des "Count" kann man in "Good Morning Blues: Eine Autobiographie von Count Basie" nachlesen, welche erstmalig 1987 in deutscher Sprache auf den Markt kam. Eine weitere Publikation ist das 1990 erschienene Buch "Count Basie – Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten" von Rainer Nolden.
Im September 1996 erschien in Amerika eine Briefmarkenserie "Legends of American Music", auf der neben Tommy und Jimmy Dorsey, Glenn Miller sowie Benny Goodman auch Count Basie portraitiert wurde. Bereits 1981 war der "Count" in die "Big Band and Jazz Hall of Fame" aufgenommen worden.
  
Einige Textpassagen stammen aus Frank Laufenbergs "Rock- und Pop-Lexikon".
Website (englischsprachig): THE COUNT BASIE ORCHESTRA of TODAY
Siehe auch Wikipedia, www.laut.de
Quelle: 1) Wikipedia (abgerufen 09.09.2011), 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP
Link: 2) Wikipedia
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