1883 brachte der deutsche Autor, Journalist und Wahlberliner Julius Stinde1) (1841 1905)
mit "Buchholzens
in Italien"1) einen heiter-satirischen Reiseroman
heraus, der sich erstmals ausführlicher mit der fiktiven Familie Buchholz
befasste. Bereits seit 1878 hatte Stinde im "Deutschen
Montagsblatt" unter dem Pseudonym "Wilhelmine Buchholz"
Begebenheiten aus dem Berliner Kleinbürgermilieu geschildert. Dem Roman
"Die Familie Buchholz" (1884) folgte ein Jahr später ein zweiter
Teil, 1986 erschien "Der Familie Buchholz dritter Theil. Frau Wilhelmine",
1888 "Frau Buchholz im Orient", 1895 "Wilhelmine Buchholz' Memoiren"
und 1897 "Hotel Buchholz ". Die in neun europäische Sprachen übersetzten
Veröffentlichungen erfreuten sich um die Wende zum 20. Jahrhundert großer
Beliebtheit und würden heute als "Bestseller" bezeichnet.
Anfang März 1944 brachte Carl Froelich die Geschichte "Familie Buchholz"1)
mit dem einstigen Stummfilmstar Henny Porten
(1890 1960) als resolute, dennoch herzensgute Matriarchin Wilhelmine Buchholz und
Paul Westermeier (1892 1972) als Ehemann Karl auf die
Leinwand. In weiteren Rollen sah man unter anderem Käthe Dyckhoff2)
(1913 2001) als
ältere Tochter Betti, Elisabeth Flickenschildt
(1905 1977) als mit der Familie befreundete Kathinka Bergfeldt
und Grete Weiser
(1903 1970) als Köchin Jette. Wenige Wochen
später kam Ende März 1944 mit "Neigungsehe"1)
sowie den bereits bekannten Protagonisten eine weitere Geschichte in die
Lichtspielhäuser, in dem diesmal Tochter Betti im Mittelpunkt stand.
Ab 1950 konnte man im RIAS Berlin bzw. Hörfunk zwei Jahre lang Berliner Geschichten
rund um die "Familie Buchholz" unter anderem mit Edith Schollwer
verfolgen, ein TV-Spiel "Weihnachten bei Buchholzens" flimmerte am
26. Dezember 1953 über die noch schwarz-weißen
Bildschirme → IMDb.
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Rund als zwei
Jahrzehnte später ließ das ZDF Stindes Tuchhändler-Familie Buchholz aus
der Berliner Gründerzeit als humorvolle, siebenteilige "Chronik einer Familie"
aufleben. Regie führte Harald Philipp1)
(1921 1999), das Drehbuch stammte aus der Feder von Karl Wittlinger1)
(1922 1994). Namhafte und populäre Schauspieler wie Eva Kotthaus
als "Familienoberhaupt" Wilhelmine Buchholz, Hans Caninenberg
als Ehemann Karl oder Harald Juhnke als Schwager Fritz Köper waren
Garanten für kurzweilige Unterhaltung. Die beiden jungen Töchter Betty und
Emmi wurden von Giulia Follina und Lisi Mangold dargestellt.
Am 3. August 1974 ging mit "Die Frühreifen" die erste
45-minütige Episode auf Sendung, die Zuschauer lernten eine Familie im Berlin der Gründerjahre
kennen. Karl Buchholz hat eine gutgehende Tuchgroßhandlung aufgebaut, die
er zusammen mit seinem Schwager Fritz Köper führt. Der eigentliche Chef des Hauses
aber ist seine Frau Wilhelmine, die mit sanfter Gewalt die Geschichte der Familie lenkt.
Dabei geht es besonders darum, ihre beiden Töchter Betty und Emmi unter die Haube zu bringen.3)
Die letzte Folge "Am Pranger" lief am 26. Oktober 1974.
Am 28. Januar 2022 brachte "Pidax Film" die Familienchronik auf DVD heraus.
Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von
"Pidax-Film"
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) .cyranos.ch
Quelle: 3) fernsehserien.de
Siehe auch fernsehserien.de
mit kurzer Beschreibung
der einzelnen Episoden
sowie zauberspiegel-online.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de
Die Familie Buchholz
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Eva Kotthaus |
spielte die Wilhelmine Buchholz, die in der Familie das Zepter schwingt.
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Szenenfoto mit Eva Kotthaus
als Mutter Buchholz und
Lisi Mangold als
Tochter Emmi
Mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film |
Geboren am 19. Mai 1932 in Düsseldorf,
gestorben am 22. (oder 20.) April 2020.
Kurzbiografie
zu Eva Kotthaus innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere Filme*) mit Eva Kotthaus
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Hans Caninenberg
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spielte den Tuchhändler Karl Buchholz.
Geboren am 15. Januar 1913 in Duisburg,
gestorben am 29. Juni 2008 in Gräfelfing bei München.
Kurzbiografie
zu Hans Caninenberg innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Hans Caninenberg
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen
Edmond Frederik zur Verfügung gestellt.
© Edmond Frederik
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Giulia Follina
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spielte Tochter Betty Buchholz.
Geboren am 4. August 1950 in Hamburg.
Die Tochter einer Deutschen und eines Italieners wurde bereits als
Kleinkind entdeckt und für die Rolle der kleinen Bärbel in der
Familienserie "Familie Schölermann"1), der ersten
Fernsehserie des deutschen Fernsehens überhaupt, erstmals vor die
Kamera geholt. Die in Hamburg geborene und aufgewachsene Follina
erhielt daraufhin als Neunjährige vom Hamburger Produzenten Gyula Trebitsch
die Rolle der kleinen Nicky in der in der Hansestadt gedrehten Komödie
"Der
Lügner"2), in der Heinz Rühmann den
Titelhelden und ihren Vater verkörperte, der ihr, zum
vermeintlichen Wohle und Schutze seiner Tochter, ständig Lügengeschichten
erzählt. Dort wie auch in einigen anderen frühen Film- und
Fernsehrollen Follinas wurde ihr Vorname in den Vorspännen in
"Julia" eingedeutscht.
Bis kurz vor ihrem Schulabschluss trat die attraktive, dunkelhaarige
Gymnasiastin, die eigentlich Modezeichnerin werden wollte, nur noch
sporadisch vor die Kamera. Erst mit 16 Jahren begann Giulia
Follina den Schauspielberuf professionell auszuüben. Zu Beginn der
1970er Jahre schien ihre Karriere Gestalt anzunehmen, als sie
die Titelrolle in der Kinoproduktion "Fräulein von Stradonitz
in memoriam" erhielt. Gleich im Anschluss daran spielte sie die
jugendliche Mutter Siggi, die in dem sozialrealistischen, von der
Kritik gelobten Ruhrpott-Zeitbild "Zoff" zwischen zwei Männer
(Jürgen Prochnow, Claus Theo Gärtner) gerät.
Dennoch stagnierte seitdem ihre Fernsehkarriere, in einer Reihe von
Fernsehserien gab sie Gastspiele. Nebenbei arbeitet Giulia Follina
auch als Synchronsprecherin. So war sie beispielsweise die deutsche
Stimme der Staatsanwältin Laura Michaels in der
US-Fernsehserie "New York Cops – NYPD Blue".
Auf der Bühne konnte man sie in einer Fülle von klassischen Stücken
sehen, darunter "Die Räuber", "Herr Puntila und sein
Knecht Matti", "Wassa Tschelesnova", "Und Budda
lacht", "Wie es euch gefällt", "Der
Geizige" und "Der eingebildete Kranke". Mehrfach
spielte sie unter der Regie von Karl Paryla1) und
Jörg Pleva1),
ihrem langjährigen Lebensgefährten, mit dem sie einen Sohn (Anton)
hat. Anton Pleva ist in die Fußstapfen seiner Eltern getreten und
machte sich ebenfalls einen Namen als Schauspieler → antonpleva.de.
Quelle: Wikipedia
(abgerufen 09.02.2012; Einzelnachweise siehe dort)
Kontaktadresse: www.agentur-delaberg.de
Weitere
Filme*) mit Giulia Follina
Link: 1) Beschreibung bzw. Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia |
Lisi Mangold |
spielte die Tochter Emmi Buchholz.
Geboren am 24. April 1950 in Böckten (Schweiz),
gestorben am 4. Januar 1986 ebenda.
Lisi Mangold ließ sich an der "Schauspielschule Zürich" ausbilden und erhielt ihr erstes Engagement am
"Schillertheater" in Berlin; dort spielte sie in "Wildwechsel" von Franz Xaver Kroetz.
Von 1974 bis zu ihrem Tod gehörte sie zum Ensemble der "Münchner
Kammerspiele", wo sie vor allem Ernst Wendt1) zur Hauptdarstellerin seiner Inszenierungen machte. Sie
gestaltete die Käthe in Gerhart Hauptmanns "Einsame Menschen" (1975),
die Hero in Shakespeares "Viel Lärm um nichts"1) (1975), die Elisabeth in
Ödön von Horváths "Glaube Liebe Hoffnung"1) (1975), die Natascha in Gorkis
"Nachtasyl"1) (1976), die Rita in Thomas Braschs "Lovely Rita" (1978),
die Luise in Schillers "Kabale und Liebe"1) (1978) und übernahm die Titelrollen in
Kleists "Das Käthchen von Heilbronn"1) (1979) sowie in August Strindbergs
"Fräulein Julie"1) (1980). 1981 verkörperte Lisi Mangold die Prinzessin Leonore in
Goethes "Torquato Tasso"1), 1982 die Celia in Shakespeares
"Wie es euch gefällt"1), 1984 interpretierte sie die Minna in
Lessings "Minna von Barnhelm"1).
Daneben übernahm sie mehrere Rollen in Fernsehinszenierungen sowie in der deutschsprachigen Hörspielfassung von Douglas Adams'
"Per Anhalter durch die Galaxis"1) abermals unter der Regie von Ernst Wendt.
Lisi Mangold starb mit 35 Jahren an Krebs. Sie war lange Jahre bis zu ihrem Tod mit dem Schauspieler
Charles Brauer2) liiert.
Quelle: Wikipedia
(abgerufen 09.03.2012)
Weitere Filme*) mit Lisi Mangold
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP
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Harald Juhnke
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spielte den Fritz Köper, Bruder von Wilhelmine Buchholz.
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Szenenfoto
mit Harald Juhnke
als Fritz Köper und ?
Mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film |
Geboren am 10. Juni 1929 im damaligen Berliner Bezirk Wedding
(heute Ortsteil Gesundbrunnen),
gestorben am 1. April 2005 in Rüdersdorf bei Berlin.
Kurzportrait
zu Harald Juhnke innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia,
www.prisma.de,
www.whoswho.de
Weitere
Filme*) mit Harald Juhnke
Foto mit freundlicher Genehmigung von Ingo Heine (Fotograf
in Berlin)
© Ingo Heine |
Die Famile Bergfeldt
ist mit den Buchholzens befreundet, doch manchmal gibt es auch Streit und Rivalität zwischen den beiden Familien.
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Erich Schellow |
spielte den Vater Christoph Bergfeldt.
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Szenenfoto
mit Erich Schellow
als Christoph Bergfeldt und
Johanna Elbauer als
Tochter Auguste
Mit freundlicher Genehmigung
von Pidax-Film |
Geboren am 27. Februar 1915 in Berlin,
gestorben am 25. November 1995 in Berlin.
Kurzbiografie
zu Erich Schellow innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere Filme*) mit Erich Schellow
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Eva Maria Meineke |
spielte die Lotte Bergfeldt, seine Frau.
Geboren am 8. Oktober 1923 in Berlin,
gestorben am 7. Mai 2018 auf Mallorca.
Kurzbiografie
zu Eva Maria Meineke innerhalb dieser Homepage
Siehe auch Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Eva Maria Meineke
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Johanna Elbauer |
spielte die Tochter Auguste Bergfeldt.
Geboren am 23. August 1944 als Johanna Guschelbauer in Liezen (Österreich),
gestorben am 16. März 2015 in Berlin.
Ihr Debüt gab Johanna Elbauer, die ihren Geburtsnamen zu
Beginn ihrer Karriere aus pragmatischen Gründen änderte, neben Heinz Rühmann
als junge Stella Kinsale in dem von Harry Meyen in Szene gesetzten
Ustinov-Stück "Endspurt" (1970). Es folgten vielseitige Besetzungen in Film- und
Fernsehproduktionen der 1970er und 1980er Jahre, wie beispielsweise in
"Oblomows Liebe" (1976), "Drei Mann auf einem Pferd" (1978),
"Euch darf ich's wohl gestehen" (1982), "Doktor Faustus" (1982) oder "Sylter Novelle" (1985).
Einen großen Bekanntheitsgrad erlangte sie als Tochter Auguste Bergfeldt in
der Serie "Die Buchholzens" (1974), der Hauptrolle der Barbara in Istvan Szabos Kriegsdrama
"Der grüne Vogel"1) (1980)
sowie als Gastdarstellerin in mehreren Episoden der Krimiserie
"Derrick". Des Weiteren war sie 1989 in Karin Brandauers Märchenverfilmung
"Aschenputtel"1) (1989) als Mutter zu sehen, woher sie vor allem Kinder kennen, und
mit Gastrollen in den Fernsehserien
"Jauche und Levkojen"2) (nach dem Roman von Christine Brückner),
"Der Alte", "Es muss nicht immer Mord sein" oder
"Liebling Kreuzberg". Einen letzten TV-Auftritt hatte sie als Lady Ashley
in der von Super RTL produzierten Edgar Wallace-Verfilmung "Die vier Gerechten" (2002) → Filmlexikon.
Die letzte Ruhe fand
Johanna Elbauer auf dem Waldfriedhof in Berlin-Charlottenburg.
Artikel überwiegend nach Wikipedia
Weitere
Filme*) mit Johanna Elbauer
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
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Bruno Dietrich |
spielte den Sohn Erich Bergfeldt.
Geboren am 3. April1) 1939 in Düsseldorf.
Nach dem Gymnasium absolvierte Bruno Dietrich die "Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel" in Berlin. Er gab sein Debüt 1958 als Masham in
"Das Glas Wasser" an der "Pikkolokomödie" in Wuppertal. Dietrich gastierte unter anderem am
"Stadttheater Bern", an den "Hamburger Kammerspielen" und am
Hamburger "Thalia Theater". Außerdem unternahm er zahlreiche Tourneen.
Zu seinen Rollen gehörten der Valère in Molières "Der Geizige",
der Mick in Pinters "Der Hausmeister", der Edmund in
O'Neills "Eines langen Tages Reise in die Nacht" und der Tom in
"Die Glasmenagerie" von Tennessee Williams.
Seit 1962 war Dietrich im Fernsehen und in Filmen zu sehen. Für seine Darstellung des Manfred in Ulrich Schamonis
Regiedebüt "Es"2) erhielt er 1966 ein "Filmband in Gold" als
"Bester Nachwuchsschauspieler". Auf der Leinwand agierte er
weiterhin in Streifen wie "Unbezähmbare
Angélique"2) (1967) und "Unser
Willi ist der Beste"2) (1971).
Dietrich wirkte in mehreren Fernsehserien
mit, so mimte er beispielsweise 1982 in der 13-teiligen Serie
um den Fußballer "Manni, der Libero"2)
den Trainer Horst Fritsche, in der Arztserie "Praxis Bülowbogen"2) hatte er
Mitte der 1990er Jahre eine Dauerrolle als Dr. Georg Maerker. Danach
tauchte er unter anderem mit Episodenrollen bei "Das Traumschiff",
"Küstenwache" und "SOKO 5113" auf, zuletzt zeigte
er sich in der Serie "Die rote Meile" in der Folge "Julia und Romeo" (2001) auf dem Bildschirm.
Darüber hinaus machte sich Dietrich einen Namen als Synchronsprecher.
Quelle (überwiegend): Wikipedia
(abgerufen 09.03.2012)
Weitere
Filme*) mit Bruno Dietrich
1) Geburtsdatum laut "Langen-Müllers Schauspielerlexikon der
Gegenwart" (1986);
IMDb und filmportal.de nennen den 30. April 1939 als Geburtsdatum.
Link: 2) Wikipedia
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