1863 veröffentlichte der französische Ex-Journalist Émile Gaboriau1) (1832 – 1872) in der Tageszeitung "Le Pays" unter dem Titel "L'affaire Lerouge" (Die Affäre Lerouge) einen Fortsetzungsroman, der zunächst wenig Beachtung fand. Drei Jahre später wurde die kriminalistische Geschichte, basierend auf einem realen, ungeklärten Mord nahe des Pariser Place d'Italie, erneut in der Tageszeitung "Le Soleil" abgedruckt und diesmal fand die Story große Resonanz. Bald schon in Buchform veröffentlicht, entwickelte sich dieser Roman zum Bestseller, ebenso wie nachfolgende Krimis, etwa "Der Strick um den Hals" (1873, "La corde au cou"). Gaboriaus Kriminalromane spinnen sich um soziale Spannungen und politische Intrigen. Die Milieubeschreibungen in den Romanen sind denen "naturalistischer" Werke nachempfunden. Auch in dieser Beziehung bleibt sein Einfluss auf den französischen Kriminalroman nicht ohne Bedeutung.2)
In "Die Affäre Lerouge" geht es um die Witwe Lerouge, die, wie man zunächst vermutet, 1860 in Paris Opfer eines Raubüberfalls bzw. erstochen aufgefunden wird. Sofort treten Amateurdetektive, Untersuchungsrichter und sonstige Polizisten auf den Plan, um den sonderbaren Fall zu lösen, anders als in der Wirklichkeit kann der perfide Mörder im Roman seiner Tat überführt werden.
 
Bereits 1975 waren die Zuschauer mit der Gaboriau-Verfilmung "Der Strick um den Hals"3) in den Genuss eines sogenannten "Plüsch-Krimis" gekommen, so bezeichnet wegen des historischen Ambientes bzw. der in Kostümen jener Zeit auftretenden Schauspieler. Regisseur Wilhelm Semmelroth1) (1914 – 1992) und Drehbuchautor Herbert Asmodi1) (1923 – 2007) sowie Komponist Hans Jönsson1) (1913 – 1993) hinterließen auch bei dem Zweiteiler "Die Affäre Lerouge" (Erstausstrahlung: 29./31.08.1976) ihre Handschrift. Das Erfolgstrio brachte seit Anfang der 1970er Jahre fast jedes Jahr mehrteilige, historische Krimis auf den Bildschirm, am meisten Furore dürfte wohl der dreiteilige Straßenfeger
Die Affäre Lerouge: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"; www.ardvideo.de

Wie schon bei den vorangegangenen WDR-Produktionen, war auch "Die Affäre Lerouge" hochkarätig besetzt, René Deltgen, Günter Strack, Käthe Haack, Peter Pasetti oder Volkert Kraeft sorgten ebenso wie die eingebauten Spannungselemente für hohe Zuschauerakzeptanz. Über die Betulichkeit seiner Filme und die Geschwindigkeit, mit der der Mörder gefasst wird, meinte Regisseur Wilhelm Semmelroth (unter Insidern als "Semmel" bekannt): "So hektisch wie in modernen Thrillern geht es in diesem in der Mitte des 19. Jahrhunderts spielenden Krimi natürlich nicht zu. Das Tempo meiner Inszenierung wird von Kutschen bestimmt – und Kutschen sind nun mal langsam".4)
Am 29. August 1976 flimmerte der erste Teil des Krimis über die Bildschirme, der 1860 im Bougival, einem Dorf bei Paris, spielt. Im Vorspann sieht man den Mord an der Witwe Lerouge, die von Ingeborg Lapsien dargestellt wird. Die Dame lächelt freundlich ihrem Mörder zu, hockt sich zum Kamin, um einzuheizen und wird dann hinterrücks mit zwei Messerstichen ermordet. Bevor die Witwe Lerouge stirbt, dreht sie sich noch einmal um und sieht ihrem Mörder angsterfüllt ins Gesicht.4) Gemeinsam mit der Pariser Polizei ermittelt nun der pensionierte Kriminalbeamte Père Tabaret (René Deltgen) in diesem mysteriösen Fall. Mit der Zeit verdichten sich die Indizien, wer den Mord begangen hat.
 
 
Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung
von "Studio Hamburg Enterprises GmbH"

Inhalt der einzelnen Teile (Quelle: Die Krimihomepage)
 
Teil 1 (Erstausstrahlung: 29.08.1976):
Mit zwei Messerstichen zwischen die Schultern wird die Witwe Lerouge in ihrem Wohnzimmer ermordet aufgefunden. Père Tabaret (René Deltgen), eigentlich pensionierter Polizeibeamter, hilft bei den Ermittlungen. Der zuständige Untersuchungsrichter Daburon (Günter Strack) hält einstweilen um die Hand Claire d'Arlanges (Herlinde Latzko) bei deren Tante, der Marquise d'Arlange (Käthe Haack) an. Claire gesteht Daburon, dass sie den Sohn des Grafen von Commarin, Albert (Volkert Kraeft) liebt. Doch die Liebe scheint unerfüllt bleiben zu müssen, da das Haus Commarin mit dem Haus d'Arlange seit Jahren verfeindet ist. Die Affäre Lerouge wird für Daburon zum Prüfstein, denn die Spuren im Mordfall führen alle in das Haus des Grafen von Commarin. Dort arbeitete die Witwe Lerouge als Amme vor 30 Jahren. Damals gebaren sowohl die Frau des Grafen als auch dessen Geliebte Gerdy ein Kind. Da der Graf (Peter Pasetti) die Geliebte mehr liebte als seine Frau, beauftragte er Madame Lerouge, die Kinder zu vertauschen, so dass das unehelich geborene Kind als Erbe im Hause Commarin aufwachsen könne. Damit ist Albert von Commarin (Volkert Kraeft) nicht der echte Erbe, sondern sein Halbbruder Noёl Gerdy (Joachim Ansorge), um den sich Père Tabaret seit seiner Kindheit kümmert. Nur die Witwe Lerouge konnte die Kindesvertauschung bezeugen. In den Augen von Daburon ist dies auch das Mordmotiv. Und nur einer hatte einen Grund, die Wahrheit nicht ans Licht kommen zu lassen: Albert von Commarin, gegen den Daburon nun Haftbefehl erlässt.
 
Teil 2 (Erstausstrahlung: 03.08.1976):
Auch nach dem x-ten Verhör von Albert von Commarin durch den Untersuchungsrichter Daburon leugnet dieser, den Mord an der Witwe Lerouge begangen zu haben. Seinem Vater, dem Grafen von Commarin, der zumindest die Wahrheit über die Kindesvertauschung erzählen könnte, kommen allmählich Zweifel an der Schuld seines Sohnes. Dennoch streitet er gegenüber den Ermittlern die Vertauschung ab. Alle sind verblüfft, als ausgerechnet Noёl Gerdy , der Halbbruder Alberts und eigentlich rechtmäßiger Erbe Commarins, die Verteidigung Alberts vor Gericht übernehmen will. Bei seinen Ermittlungen verhört Noёl Gerdy unter anderem auch Claire d'Arlange. Alles ändert sich schlagartig, als wie aus dem Nichts der totgeglaubte Gatte der Witwe Lerouge auftaucht …
 
Seit 29. April 2011 ist der Zweiteiler als DVD im Handel erhältlich.

Siehe auch Wikipedia, Die Krimihomepage und www.fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de

Link: 1) Wikipedia, 3) Beschreibung innerhalb dieser Webpräsenz
Quelle: 2) Wikipedia (abgerufen 11.03.2012), 4) Die Krimohomepage

  
Die Akteure:
René Deltgen … spielte den pensionierten Kriminalbeamten und ebenso scharfsinnigen wie gewitzten Amateurdetektiv Père Tabaret, Ziehvater von Anwalt Noёl Gerdy.
 
Geboren am 30. April 1909 als Renatus Heinrich Deltgen in Esch-sur-Alzette (Luxemburg),
gestorben am 29. Januar 1979 in Köln.
 
Kurzbiografie zu René Deltgen innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch
Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit René Deltgen

Günter Strack

Günter Strack 1986; Ausschnitt aus einem Foto anlässlich des Weihnachtskonzertes "Lieder öffnen unsere Herzen", veranstaltet vom Kuratorium ZNS für Unfallverletzte mit Schäden des zentralen Nervensystems e. V. in der alten Oper Frankfurt am 12. Dezember 1986;  Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, B 145 Bild-F074157-0035; Fotograf: Ludwig Wegmann / Datierung: 12. Dezember 1986 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.

… spielte den Untersuchungsrichter Daburon.
 
Geboren am 4. Juni 1929 in Darmstadt,
gestorben am 18. Januar 1999 in Münchsteinach.
  
Kurzbiografie zu Günter Strack innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia sowie die Fanpage www.guenterstrack.de

Weitere Filme*) mit Günter Strack
 
Foto-Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, B 145 Bild-F074157-0035;
Fotograf: Ludwig Wegmann / Datierung: 12. Dezember 1986 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F074157-0035 bzw. Wikimedia Commons

Peter Pasetti … spielte den Graf von Commarin.
 
Geboren am 8. Juli 1916 in München,
gestorben am 23. Mai 1996 in Dießen am Ammersee.
 
Kurzportrait zu Peter Pasetti innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia; Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Peter Pasetti

Volkert Kraeft
 
Volkert Kraeft; Copyright Virginia Shue
… spielte den Albert von Commarin, Halbbruder von Anwalt Noёl Gerdy.
 
Geboren am 7. August 1941 in Timmendorfer Strand (Ostsee).
 
Kurzbiografie zu Volkert Kraeft innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Volkert Kraeft
 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Herlinde Latzko

Herlinde Latzko; Copyright Virginia Shue

… spielte die in Albert von Commarin verliebte Claire d'Arlange.
 
Geboren am 23. Mai 1944 in Lichtenstadt bei Karlsbad (heute Hroznětín, Tschechien).
 
Kurzbiografie zu Herlinde Latzko innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Herlinde Latzko
 

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Käthe Haack

Porträtaufnahme von Käthe Haack im Februar 1947; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df pk 0000277 012); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983); Datierung: 1947.02 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb; dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.

… spielte die stets herablassend wirkende Marquise d'Arlange,  Tante von Claire d'Arlange.
(im Buch Großmutter von Claire d'Arlange) 
 
Geboren am 11. August 1897 in Berlin,
gestorben am 5. Mai 1986 in Berlin.
 
Kurzbiografie zu Käthe Haack innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Käthe Haack
 
 
Foto: Porträtaufnahme von Käthe Haack im Februar 1947
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df pk 0000277 012)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber: Abraham Pisarek (1901–1983; Link Wikipedia)
Datierung: 1947.02 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung der Deutschen Fotothek zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 12.11.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia
Joachim Ansorge … spielte den Anwalt Noёl Gerdy.
 
Geboren am 19. September 1939 in Berlin,
gestorben am 1. April 1980 in Berlin.
 
Joachim Ansorge ließ sich an der von Hilde Körber1) (1906 – 1969) geleiteten die "Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel" in Berlin ausbilden, zeigte sich seit Anfang der 1960er Jahre in verschiedensten TV-Produktionen wie beispielsweise in dem von Rolf Hädrich in Szene gesetzten Krimi "Mord in Frankfurt"2) (1968). Unter anderem trat er auch in populären Serien wie "Polizeifunk ruft", "Der Kommissar" und "Der Alte" in Erscheinung.
Er war umfangreich für die Synchronisation tätig, als Sprecher lieh unter anderem Alain Delon, Henry Fonda und Robert Redford seine Stimme.
 
Ansorge schied mit nur 40 Jahren durch Freitod aus dem Leben; die Hintergründe hierfür liegen im Dunkeln.
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Joachim Ansorge
 
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Die Krimihomepage
Jutta Kammann … spielte die Juliette Chaffour, Maitresse von Anwalt Noёl Gerdy.
 
Geboren am 22. März 1944 in Heidenheim/Brenz (Baden-Württemberg).
 
Jutta Kammann blickt auf eine sehr bewegende Kindheit zurück. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie gerade vier Jahre alt war. Sie blieb bei ihrer Mutter Rose, ihre ältere Schwester Gisela beim Vater. Ihre Geburtsstadt Heidenheim/Brenz war der Ausgangpunkt für eine Kindheitsodyssee durch ganz Deutschland, bei der allein 13 Schulen auf der Strecke blieben. Juttas Mutter – eine Modeverkäuferin – blieb nie lange an einem Ort und kam oft nur am Wochenende nach Hause. In dieser Zeit lebte Jutta im Heim oder bei Pflegeeltern. "Meine Kindheit war schrecklich", sagt sie selbst, ohne jedoch mit Zorn zurückzublicken.
Mit 18 flüchtete Jutta Kammann von zu Hause und begann, in Köln als Statistin beim Fernsehen und als Model zu arbeiten. Der Wunsch Schauspielerin zu werden, begleitete sie, seit sie im zarten Kindergartenalter in einem Krippenspiel die Maria darstellte. Sie bewarb sich an der berühmten "Westfälischen Schauspielschule Bochum" und wurde unter 360 Bewerbern für einen der 16 begehrten Plätze ausgewählt. 
Nach ihrer Schauspielausbildung folgten Engagements u.a. an renommierten Bühnen wie dem "Schauspielhaus Bochum" und dem "Schillertheater" in Berlin. Sie blieb der Bühne viele Jahre lang treu und baute sich nebenbei ihre Film- und Fernsehkarriere Schritt für Schritt auf. Mit zehn Theaterstücken ging sie im gesamten deutschsprachigen Raum auf große Tournee. Jutta Kammann brillierte unter anderem neben Ruth-Maria Kubitschek und Harald Leipnitz 1987 in dem Stück "Lea" und 1982 neben Sky du Mont und Dirk Galuba in "Lady Windermeres Fächer"1). Mit vielen Theaterkollegen stand sie später ebenfalls vor der Kamera. Ganz besonders in Erinnerung blieb ihr der Bühnenauftritt in "Lasst uns endlich anfangen", in dem sie gemeinsam mit den Kessler-Zwillingen tanzte und steppte.
Bis jetzt spielte Jutta Kammann in mehr als 100 Fernsehfilmen. Etwa 40 Mal war sie in Krimireihen wie "Derrick", "Der Alte" und "Tatort" zu sehen. In den 1970ern begeisterte sie in Romanverfilmungen von Wilkie Collins. Seit ihrer Rolle bei "In aller Freundschaft"1) ist sie auch in Magazinen und bei TV-Galas ein gern gesehener Gast.
Anmerkung: Hier spielte Jutta Kammann zwischen 1998 und 2014 die Ingrid Rischke, Oberschwester der Chirurgischen Station und Ehefrau von Prof. Dr. Gernot Simoni (Dieter Bellmann1)).

Jutta Kammann ist Schirmherrin des Vereins "Menschen für Kinder" und arbeitet eng mit der Kinderkrebsstation der Leipziger Universitätsklinik sowie der "José-Carreras-Stiftung" zusammen. Zudem ist sie Gründungsmitglied des "Lions-Kinderkrebsforschungszentrums" in Leipzig.
Fast 30 Jahre lang lebte sie mit ihrer großen Liebe, dem Regisseur Wilhelm Semmelroth1) (1914 – 1992), zusammen. Kennen gelernt hatten sie sich bei Dreharbeiten und er suchte seitdem ihre Rollen aus. Für ihn brachte sie große Opfer. Sie verzichtete auf Heirat und Kinder, da er sich nie von seiner Frau scheiden lassen wollte und bereits zweifacher Vater war. Dennoch pflegte sie ihn bis zu seinem Tod 1992.
 
Quelle: Fanpage zu Jutta Kammann
 
Seit 2014 lebt die Schauspielerin in der Seniorenresidenz "Augustinum" in München-Neufriedenheim.

Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Jutta Kammann
 
Link: 1) Wikipedia

Willy Semmelrogge … spielte den Lebrun.
 
Geboren am 15. März 1923 in Berlin,
gestorben am 10. April 1984 in West-Berlin.
 
Kurzbiografie zu Willy Semmelrogge  innerhalb dieser Homepage
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Willy Semmelrogge
Helmut Brasch … spielte den Monsieur Lerouge, totgeglaubter Gatte der ermordeten Witwe Lerouge.

Geboren am 5 August 1912 in Berlin,
gestorben am 2. Juli 1987 im oberbayerischen Starnberg.
 
Der Schauspieler, Kabarettist und Kabarettautor Helmut Brasch studierte Schauspiel bei Paul Bildt1) (1885 – 1957) in Berlin. Nach ersten Theaterengagements beteiligte er sich 1938 an der Gründung des Kabaretts "Dachluke", das kurz danach von der Gestapo geschlossen wurde, war anschließend am "Landestheater Meiningen" tätig.
Nach Kriegsende begann Brasch im Juli 1945 wieder am "Landestheater Meiningen", wo er bis September blieb. Danach ging er wieder nach Berlin, stand am Berliner "Hebbel-Theater" auf der Bühne und war als Leiter, Autor und Darsteller an der Neugründung der "Dachluke" beteiligt, die am 1. August 1947 im Berliner Kabarett "Ulenspiegel" eröffnet wurde. Nach nur einem Programm eröffnete Brasch im Mai 1948 mit Ralf Wolter1) als Komponist und Pianist und den Darstellern Ursula Schwenzer, Pepi Vogel, Horst Butschke und Günter Pfitzmann1) (1924 – 2003) das Kabarett "Zaungäste".
Danach war Brasch 1950 an dem Kabarett "Struwwelpeter" in Frankfurt/M. engagiert, gründete 1951 mit Werner Finck1) (1902 – 1978) in Stuttgart das Kabarett "Mausefalle" und schrieb Texte für das "Düsseldorfer Kom(m)ödchen" (1953) und den Berliner "Rauchfang" (1955).
Zwischen 1955 und 1958 spielte er mit knittrigem Charme und mit bröckelig knarzender Stimme am Münchner Kabarett "Die kleine Freiheit" in vier Friedrich Hollaender-Revuen und danach bis 1975 in verschiedenen Theaterstücken. Als Initiator eines "Münchner Mitternachtstheater" veranstaltete er am 13. Juni 1973 eine nostalgische Nachtrevue, bei der Hanns Christian Müller2) sein Debüt als Regisseur gab und zum ersten Mal Gerhard Polt2) und Gisela Schneeberger2) auf der Kabarettbühne standen.
 
Quelle (überwiegen): Klaus Budzinski/Reinhard Hippen: Metzler Kabarett Lexikon, 1996

Etwa ab Mitte der 1930er Jahre erhielt Brasch sporadisch Nebenrollen in einigen Kinoproduktionen, nach Kriegsende stand er für Unterhaltungsstreifen wie "Fritz und Friederike"3) (1952), "Weißer Holunder"1) (1957), "Der Pauker"1) (1958) oder "Liebe auf krummen Beinen"3) (1959) vor der Kamera. In dem Krimi "Nachts, wenn der Teufel kam"1) (1957) sah man ihn als SS-Truppenführer Scharf, in dem Musikstreifen "Schneewittchen und die sieben Gaukler"1) (1962) mimte er den Dompteur Toni; auch in der Kult-Komödie "Zur Sache, Schätzchen" (1968) war Brasch zu sehen.
In den kommenden Jahrzehnten arbeitete Brasch vermehrt für das Fernsehen, tauchte in zahlreichen Einzelproduktionen und Serien auf.
 
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Helmut Brasch
 
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia, 3) filmportal.de

Ingeborg Lapsien
 
Ingeborg Lapsien; Copyright Virginia Shue
Das Foto wurde mir freundlicherweise
von der Fotografin
Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt.
© Virginia Shue.
… spielte die Witwe Lerouge, einstige Amme im Hause des Grafen von Commarin, die in ihrem Haus erstochen aufgefunden wird.
 
Geboren am 16. Oktober 1926 in Königsberg (heute Kaliningrad),
gestorben am 5. Juni 2014.
 
Nach dem Schulabschluss absolvierte Ingeborg Lapsien eine Schauspielausbildung bei Ruth von Zerboni1) (1946 – 1948) in München und nahm zudem Gesangsunterricht. 1948 gab sie in München ihr Bühnendebüt. An den " Münchner Kammerspielen" verkörperte sie u. a. unter der Regie des Autors Bert Brecht die Yvette in " Mutter Courage" (neben Therese Giehse in der Titelrolle). Es folgten Engagements in Tübingen, Hof, Trier, Bonn und Baden-Baden. 1960 holte sie Heinz Hilpert an das " Deutsche Theater" in Göttingen, dessen Ensemble sie bis 1966 angehörte. Seither war sie freischaffend tätig, gab unter anderem Gastspiele in Frankfurt, Hamburg, Darmstadt, Düsseldorf und Bochum.
Sie gestaltete zumeist große Charakterrollen wie die Seeräuber-Jenny in "Die Dreigroschenoper" (Baden-Baden), die Klytämnestra in Sartres " Die Fliegen", die Elisabeth in Schillers " Maria Stuart" (beides Göttingen), die Marthe Schwerdtlein in Goethes " Faust" (München), die Fontanes "Frau Jenny Treibel" (Darmstadt) und die Bernarda Alba in Lorcas " Bernarda Albas Haus".

Darüber hinaus arbeitet Ingeborg Lapsien umfangreich in Film- und Fernsehproduktionen. Sie spielte unter anderem in dem Georg Elser-Portrait "Der Attentäter" (1969), in den Simmel-Verfilmungen "Alle Menschen werden Brüder"1) (1973) und "Gott schützt die Liebenden"1) (1973), in der Heinz Rühmann-Komödie "Oh Jonathan, oh Jonathan!"1) (1973), in der Böll-Verfilmung "Gruppenbild mit Dame"1) (1977), in dem ZDF-Weihnachtsmehrteiler "Silas"2) (1981) oder der Fernsehsatire "Zwei Tote im Sender und Don Carlos im PoGl"1) (1982). Außerdem absolvierte sie Gastauftritte in vielen TV-Serien wie "Dem Täter auf der Spur", "Der Bulle von Tölz", "Zwei himmlische Töchter", "Derrick", "Wolffs Revier" und "Der Alte".
Zudem lieh sie als Synchronsprecherin ihre Stimme u. a. Ann Guilbert1) in der Sitcom "Die Nanny"1) (Staffel 4 bis 6), Celia Lovsky1) als vulkanischer Hohepriesterin T'Pau in "Raumschiff Enterprise", Anne Meara1) als Schwiegermutter Dorothy Halligan in der Fernsehserie "ALF" und Geraldine McEwan1) in dem Kevin Costner-Abenteuer "Robin Hood – König der Diebe"1) (1991, Robin Hood: Prince of Thieves).
 
Quelle: Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Ingeborg Lapsien
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
Hans von Borsody  
Hans von Borsody
… spielte einen Polizeikommissar.
 
Geboren am am 20. September 1929 in Wien,
gestorben am 4. November 2013 in Kiel
 
Kurzbiografie zu Hans von Borsody  innerhalb dieser Homepage
 
Hans von Borsody im Internet: www.hansvonborsody.de
Siehe auch Wikipedia

Weitere Filme*) mit Hans von Borsody
 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von Hans von Borsody
zur Verfügung gestellt.
Werner Sindermann … spielte den Kriminalkommissar Gévrol.
 
Geboren am 11. Februar 1928 in Wien (Österreich),
gestorben 1980 in Neuss (NRW, Deutschland).
 
Sindermann war Ensemblemitglied des "Rheinischen Landestheaters"1) in Neuss.

Weitere Filme*) mit Werner Sindermann
 
Link: 1) Wikipedia
Hermann Lenschau … spielte den Major Gerdy, Vater von Anwalt Noёl Gerdy.

Geboren am 20. November 1911 in Hamburg,
gestorben am 14. August 1977 in Hamburg.
 
Nachdem er Schauspielunterricht genommen hatte, gab Lenschau am Hamburger "Thalia-Theater" sein Bühnendebüt, war danach an verschiedenen Provinztheatern engagiert. Seit 1947 gehörte er zum Ensemble der "Hamburger Kammerspiele", zugleich spielte er an der Komödie Basel sowie in Berlin und Hamburg. 1954 verkörperte Lenschau am Hamburger "Thalia Theater" den Henderson in Louis Verneuils " Staatsaffären", den Soldaten in Paul Willems "Der Bärenhäuter" und den Wenice in Frederick Knotts "Bei Anruf Mord". An der "Komödie Basel" war er 1955 als Mackie Messer in "Die Dreigroschenoper" zu sehen.
Der Theaterschauspieler wirkte u. a. als Anwalt Lionel Douglas in dem Edgar-Wallace-Streifen "Die blaue Hand"1) (1967) mit, im Fernsehen sah man ihn seit Anfang der 1950er Jahre mit den unterschiedlichsten Rolle.
Zu seinen bekanntesten Bildschirmfiguren zählt beispielsweise der Mr. van Dakar in dem sechsteiligen Durbridge-Straßenfeger "Tim Frazer: Der Fall Salinger"2) (1964), in Wilhelm Semmelroths Hebbel-Adaption von "Die Nibelungen" (1967) verkörperte er den Dietrich von Bern. In populären Krimi-Serie wie "Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger" oder "Der Kommissar" war er ebenfalls auf dem Bildschirm präsent. Zwischen 1971 und 1973 konnte man ihn in der "Tatort"-Reihe mit Sieghardt Rupp als smartem Zollfahnder Kressin1) sechs Folgen lang als Zollrat erleben. Zuletzt mimte er in einigen 1974/75 produzierten Folgen sowie in "Mord im TEE 91" (1977) den Kriminalrat Harder bzw. Vorgesetzten des legendären Oberinspektors "Derrick" alias Horst Tappert.
 
Zwischen 1958 und 1965 übte der Schauspieler an der "Hamburger Hochschule für Schauspiel und Musik" eine Dozententätigkeit aus.
Lenschau, der im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines schweren Asthmaanfalles verstarb, war seit 1951 in zweiter Ehe mit der Maskenbildnerin Kitty Stengl verheiratet und hatte zwei Töchter.
 
Quelle unter anderem Wikipedia (Stand August 2009)

Weitere Filme*) mit Hermann Lenschau
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Die Krimihomepage

Jenny Thelen

Jenny Thelen; Copyright Virginia Shue

… spielte die Frau Gerdy, Mutter von Anwalt Noёl Gerdy.
 
Geboren 1920.
 
Jenny Thelen zeigte sich ab Anfang der 1960er Jahre sporadisch in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen, neben ihrem Auftritt in dem legendären TV-Krimi "Die Frau in Weiß"1) (1971) wirkte sie auch in einem weiteren sogenannten "Plüsch-Krimi", dem Zweiteiler "Die Affäre Lerouge" (1976) mit. Letztmalig trat sie auf dem Bildschirm in der "Tatort"-Folge "Flucht nach Miami"2) (1993) in Erscheinung.
Auf der Leinwand sah man sie unter anderem als Aenne in Nikolaus Schillings Tragikomödie "Der Willi-Busch-Report"3) (1979), einer "wunderbare Mischung aus Melodram, Satire, Heimatfilm und Agentenstory", wie prisma.de notiert. In Percy Adlons Familiensaga "Die Schaukel"4) (1983) gehörte sie als Großmutter ebenfalls zur Besetzung.
Darüber hinaus arbeitete Jenny Thelen auch für das Hörspiel, übernahm beispielsweise in "Paul Temple und der Fall Jonathan"5) (1954) die Rolle der Dinah Nelson, Verlobte von Richard Ferguson (Hans Helmut Dickow).
 
Weitere Filme*) mit Jenny Thelen
 
Link: 1) Beschreibung innerhalb dieser HP, 2) tatort-fundus.de, 3) Wikipedia, 4) filmportal.de
 
Das Foto wurden mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt.
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.
Weitere Mitwirkende waren
Renate Dissel (→ renatedissel.de), Birgit Füllenbach*), Gundy Grand1), Tana Schanzara2), Milly Scott*),
Claus Fuchs (→ www.claus-fuchs.de), Wolfgang Grönebaum1), Wolfgang Kaehler*), Detlev Redinger1),
Walter Spiske*), Hildegard Wahry*) und Heinz Wildhagen*)
sowie mit einem kleinen Part Regisseur Wilhelm Semmelroth1)
(Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser HP)
*) Link: Internet Movie Database
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