Der Pate
Titel USA: Godfather Part I
Genre: Mafiafilm, USA 1972
Regie: Francis Ford Coppola
Drehbuch: Mario Puzo,
Francis Ford Coppola
Produktion: Gray Frederickson, Albert S. Ruddy
Musik: Nino Rota
Kamera: Gordon Willis Darsteller/-innen:
Marlon Brando: Don Vito Corleone,
Al Pacino: Michael Corleone,
Diane
Keaton: Kay Adams-Corleone, James Caan: Santino
"Sonny" Corleone,
Robert Duvall: Tom Hagen,
Richard S. Castellano: Pete(r) Clemenza,
Richard Conte: Don Emilio Barzini,
Abe Vigoda: Sal Tessio,
Talia Shire: Constanzia
"Connie" Corleone-Rizzi
John Cazale: Frederico
"Fredo/Freddie" Corleone, Al Lettieri: Virgil
"The Turk" Sollozzo
Sterling Hayden: Captain McCluskey,
Al Martino: Johnny Fontane
John
Marley: Produzent Jack Woltz, und andere
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"Der Pate" basiert auf dem gleichnamigen,
Anfang 1969 veröffentlichten Roman1) von Mario Puzo, der gemeinsam mit Coppola auch das Drehbuch verfasste. Der
für insgesamt elf "Oscars" nominierte Spielfilm (von denen er drei gewann) gilt als einer der besten Filme aller Zeiten.
Kurzinhalt:
Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist das Oberhaupt der New Yorker "Familie",
einer der ganz Großen der amerikanischen Unterwelt. Zur Hochzeitsfeier seiner Tochter
Connie (Talia Shire) geben sich die anderen mächtigen Paten die Ehre.
Don Vito beherrscht das illegale Glücksspiel an der Ostküste. Für die armen
italienischen Einwanderer ist er der
"Pate". Vielen hat er den Weg geebnet, in New York sesshaft zu werden,
hat Politiker und hohe Polizeibeamte gekauft und darüber ein dichtes Netz von
Beziehungen geknüpft, die seine Machtbasis sichern. Seine Politik ist einfach:
"Eine Hand wäscht die andere!" Denen er hilft, sind ihm einen Gefallen schuldig.
Aber die Zeiten ändern sich: Nicht mehr Glücksspiel verspricht
den großen Gewinn, heute verspricht Rauschgift die höhere Rendite.
Die Forderung der anderen Familien, seine Kontakte zu Politik und Polizei zu nutzen,
lehnt Don Vito jedoch ab. Er ahnt, dass Amtsträger Drogentote nicht so
leicht tolerieren können, wie verbotenes Glücksspiel. Sein "Nein" hat fatale
Folgen: Die großen Familien stellen sich gegen ihn, Don Vito wird auf offener Straße
niedergeschossen, wird schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Sein designierter Nachfolger, Sohn Sonny (James Caan), ein Heißsporn, erklärt den Kriegszustand
zwischen den Familien, schickt seine Leute
"auf die Matratzen". Vitos zweiter (und heimlicher
Lieblings-)Sohn, Michael (Al Pacino),
hingegen, der sich aus mörderischen Familienangelegenheiten bisher rausgehalten hatte
und zum Entsetzen der Familie in die US-Army gegangen war, will den Konflikt anders
lösen, sieht keinen Sinn darin, sich gegenseitig abzuschlachten.
Der in "Familiengeschäften" gänzlich unerfahrene Michael schlägt
Sonny und seinen Leuten ein riskantes Manöver vor, in dessen Verlauf er, Michael,
den Drahtzieher im Rauschgiftgeschäft und dessen Verbündeten, den New Yorker
Polizeichef, kaltblütig erschießen will
Hintergrundinformationen:
Nach Ankündigung des Projekts kam es zu Kontroversen und Auseinandersetzungen
mit der italo-amerikanischen Bürgerrechtsliga, Senatoren, Kongressabgeordneten
und Vertretern des Gesetzes aus dem Staat New York. Auch
"Ol' Blue Eyes" Frank Sinatra war nicht begeistert.
Im Film gibt es den Charakter eines italienisch-stämmigen Sängers, der in
Hollywood in Ungnade gefallen ist und daher eine Rolle in einem großen Film
nicht bekommen wird. Nachdem Don Vito dem Produzenten ein Angebot hat machen
lassen, das dieser nicht ausschlagen kann (Stichwort: Pferdekopfszene), bekommt der
Junge die Hauptrolle, die sein Durchbruch werden soll Parallelen zu
Sinatras Comeback als Pvt. Angelo Maggio in "Verdammt in alle
Ewigkeit" (1954) waren angeblich nicht zu übersehen.
Auch Bombendrohungen begleiteten die beginnenden Dreharbeiten.
Trotz dieser anfänglichen, sehr ernsthaften Schwierigkeiten gelang
es jedoch nach Verhandlungen die Kritiker und Quertreiber des Projektes
sogar zur Mitarbeit zu bewegen.
Es war die Aufgabe des Produzenten Albert S. Ruddy und des Regisseurs
Francis Ford Coppola eine geeignete Besetzung auszusuchen.
Es stellte sich heraus, dass ausgerechnet die beiden Schlüsselrollen
die größten Schwierigkeiten bereiteten. Coppola wollte Marlon Brando als Don Vito,
aber der war den Filmbossen nicht
nahe zubringen.
Brando galt als larmoyant und aufsässig. Man mochte ihn in den
oberen Etagen Hollywoods schlicht nicht. Auch Al Pacino als Michael Corleone war
den Bossen nicht
genehm. Pacino war damals gänzlich unbekannt, die Produzenten
wollten einen veritablen Star, der auch James Caan in der Rolle des wilden Sonny
paroli bieten konnte.
Um Pacino durchzuboxen, genügten Probeaufnahmen mit Diane Keaton, die als Michaels
Freundin Kay Adams in dem Projekt dabei war. Als die Produzenten
hingegen die Probeaufnahmen mit dem Schauspieler sahen, der den Don Vito gab,
waren sie begeistert und überzeugt, ihre Entscheidung gegen Brando mit
diesem unbekannten Schauspieler rechtfertigen zu können. Sie staunten
nicht schlecht, als Coppola sie darauf hinwies, dass sie gerade Marlon Brando gesehen,
ihn nur nicht erkannt hatten. Brando gab den Don Vito mit rauchiger, leiser Stimme und
hatte sich Wangen und Nacken mit Watte ausgestopft. Jetzt war die Besetzung vollständig.
Brandos Don Vito gehört längst zu den bemerkenswertesten der Kinogeschichte.
Francis Ford Coppola sagte über das Epos: "Den Paten habe ich mir
immer als die Geschichte eines großen Königs mit drei Söhnen vorgestellt.
Dem Ältesten wurden seine freundliche Natur und kindlichen Eigenschaften,
dem Zweiten seine Leidenschaft und Aggressivität und dem Dritten seine Schläue
und kühle Überlegenheit
vererbt."
"The Godfather" ist ein gewaltiger Gangsterfilm, der zeitgenössische
Probleme der USA transparent macht und in reißerischer Verpackung als
perfekte Unterhaltung anbietet. Der Begriff
"Mafia" taucht im Film nicht auf. Das war Bedingung
der Filmgewerkschaften, ohne die eine Mitarbeit und damit der ganze
Film unmöglich gewesen wären.
"The Godfather" wurde 1971 für 10 Oscars nominiert und gewann in der Kategorie
"Bester Film". Francis Ford Coppola teilte sich mit Mario Puzo den
Oscar für das "Beste Drehbuch" und Marlon Brando wurde in der Kategorie
"Männliche Hauptrolle" ausgezeichnet.
Aber es sollte mit der Fortsetzung noch besser kommen: Sie brachte sogar
das achtfache an Geld ein und heimste mit sechs Oscars gleich doppelt so
viele Figuren des wichtigsten Filmpreises als für Teil I ein. Und das,
obwohl Oscarpreisträger Marlon Brando als Zugpferd Nummer eins nun
fehlte. Auch in finanzieller Hinsicht zählten zumindest die beiden ersten
"Paten" im Rückblick zu den wichtigsten Filmen der 70er Jahre.
Quelle: www.kinopolis.de (Seite nicht mehr abrufbar)
Wichtiger als die bloße Handlung in opulenten Bildern ist
das Milieu, das Coppola in Szene setzte. Das Genre des Gangsterfilms
erhielt durch ihn eine neue Dimension. Das organisierte Verbrechen wurzelte
nun in den besten gesellschaftlichen Kreisen. "Der Pate" ist kein neureicher
Brutalo; er besitzt Takt, pflegt Freundschaften und Kontakte, überzeugt
als liebevoll-sorgendes Familienoberhaupt, speist mit
einflussreichen Politikern. Erwähnenswert, dass Mario Puzos Drehbuch 1966 auf wenig Gegenliebe stieß
und das Potential erst erkannt wurde, als Puzos gleichnamiger Roman ein
Bestseller wurde. Die Filmrechte gingen für einen Spottpreis von
7.500 Dollar an die "Paramount"1) angesichts der weit mehr als
100 Millionen Dollar, die dieser Film einspielte. (Quelle: www.prisma.de)
In den nachfolgenden Jahren entstanden die von
Francis Ford Coppola inszenierten beiden Fortsetzungen: "Der
Pate Teil II"1) (1974,
"The Godfather Part II")
und "Der
Pate III"1) (1990,
"The Godfather Part III").
1972 wurde "Der Pate" mit drei "Oscars" ausgezeichnet. Marlon Brando erhielt
für seine Rolle des
Don Vito Corleone den "Oscar" als "Bester Schauspieler", verweigerte
jedoch die Annahme aus Protest gegen die Behandlung der Indianer in den USA.
Quelle: www.kinopolis.de (Seite nicht mehr abrufbar)
Siehe auch Wikipedia,
dieterwunderlich.de,
prisma.de
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