Filmografie / Hörspiel
Horst Buchholz wurde am 4. Dezember 1933 als Sohn von Maria Hasenkamp im Berliner Bezirk Neukölln1) geboren; seinen leiblichen Vater lernte er nie kennen. Maria Hasenkamp stammte aus Freiburg, hatte wegen der Schwangerschaft ihre Heimatstadt verlassen und war nach Berlin gegangen. Bereits kurz nach der Geburt gab die Mutter das Baby zu Pflegeeltern, erst nach ihrer Heirat mit dem Schuhmacher Hugo Buchholz holte sie ihr Kind wieder zu sich.
Hugo Buchholz adoptierte den jungen Horst, die Familie wohnte im Berliner Arbeiterviertel Prenzlauer Berg1) und Horst Buchholz wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Im Kriegsjahr 1941 kam Halbschwester Heidi zur Welt, von ihr erhielt Horst Buchholz später auch den Spitznamen "Hotte". Infolge der ersten Bombenangriffe auf Berlin wurde der knapp10-Jährige 1943 in ein Kinder-Landverschickungsheim in Schlesien gebracht. Nach Kriegsende schlug er sich nach Berlin durch, wo er für sich selbst sorgen musste. Buchholz wollte studieren, musste jedoch Geld verdienen, als 14-jähriger trat er bereits als Statist am "Metropol-Theater"1) auf, wo Buchholz dann am 14. April 1947 seine erste Sprechrolle in der Bühnenversion des Romans "Emil und die Detektive"1) von Erich Kästner1) spielte. Am Hebbel-Theater1) folgte am 29. August 1948 die erste Hauptrolle in dem Stück "Das Floß der Medusa" von Georg Kaiser. Seither betätigte sich Buchholz in West-Berlin als Synchronsprecher für Spielfilme sowie an Hörspielen meist für den Sender RIAS1); eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier. 1950 verließ Buchholz vorzeitig die Schule und nahm Schauspielunterricht bei Marlise Ludwig1), anschließend erhielt er Theaterengagements in Berlin, unter anderem am "Schillertheater"1) und am "Schlosspark-Theater"1) sowie an der "Vaganten Bühne"1) und der Experimentierbühne des "British Centre"1). Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte er als Statist in den Streifen "Sündige Grenze"1) (1951) und "Die Spur führt nach Berlin"1) (1952).

Halbstark – Retrospektive Georg Tressler1) –
"Filmarchiv Austria", Plakat zur Werbung "Im Zwielicht –
Jugend im Kino der 50er 60er Special", Wiener "Metro Kino"1) (17.–30.01.2003)
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Urheber/Körperschaft: Filmsarchiv Austria1)/ Perndl + Co: Datierung: 2003
© ÖNB/Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer PLA16393399)

Halbstark – Retrospektive Georg Tressler – "Film Archiv Austria", Plakat zur Werbung "Im Zwielicht – Jugend im Kino der 50er 60er Special", Wiener "Metro Kino" (17.–30.01.2003); Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: Film Archiv Austria/ Perndl + Co: Datierung: 2003; Copyright Perndl + Co / ÖNB/Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer PLA16393399)
DVD-Cover zu "Marianne" mit freundlicher Genehmigung von von Pidax-Film, welche die Literaturadaption Mitte Februar 2016 auf DVD herausbrachte. Sein eigentliches Leinwanddebüt stand unter keinem guten Stern, Julien Duviviers1) verworrene Romanze "Marianne"1) (1955) mit Marianne Hold nach der Novelle "Schmerzliches Arkadien" von Peter de Mendeson1) geriet zu einem melodramatischen Schnulze. In Helmut Käutners1) gutgemeintem, hochkarätig besetzten Ost-West-Streifen "Himmel ohne Sterne"1) (1955) konnte man erneut einige Tränen verdrücken, wenn Buchholz als schwermütiger Russe Mischa alle Register des Melodramatischen zog. Buchholz mimte in diesem Drama einen edlen sowjetischen Offizier, der einer DDR-Bürgerin (Eva Kotthaus) beim Grenzübergang helfen will und versehentlich erschossen wird. Für seine Darstellung wurde der Newcomer 1956 mit dem "Deutschen Filmpreis"1) ("Filmband in Silber"1)) in der Kategorie "Bester Nachwuchsdarsteller"1) ausgezeichnet.
Dann kamen zwei von Georg Tressler1) in Szene gesetzten Produktionen in die Kinos, das Drama "Die Halbstarken"1) (1956) nach einer Erzählung von Will Tremper1) mit Buchholz als "Halbstarker" Freddy Borchert sowie die Romanze "Endstation Liebe"1) (1957) mit der Rolle des unbekümmerten jungen Fabrikarbeiters "Mecky" Berger und der 24-Jährige festigte seinen Ruf als "deutscher James Dean". Seine Rollen legten ihn vorerst auf den ungestümen, rebellischen Jugendlichen fest. In Josef von Bakys Forster-Adaption "Robinson soll nicht sterben"1) (1956) stand er neben Romy Schneider als Tom vor der Kamera, ein Jahr später folgte die melancholische Romanze "Montpi"1) (1957), in der sich Buchholz – erneut als Partner von Romy Schneider – als ungarischer Student bzw. Titelheld in die Herzen des Kinopublikums spielte. 
 
DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film,
welche die Literaturadaption Mitte Februar 2016 auf DVD herausbrachte.
  
Die Halbstarken
nach einer Erzählung von Will Tremper
Uraufführung: 27.09.1956, Essen (Ufa-Palast)
TV-Erstausstrahlung: 15.02.1964, ARD
Regie: Georg Tressler
Drehbuch: Will Tremper, Georg Tressler
Musik: Martin Böttcher
Kamera: Heinz Pehlke
Rollen und ihre Darsteller/-innen:
Horst Buchholz: Freddy Borchert, Karin Baal: Sissy Bohl,
Christian Doermer: Jan Borchert, Jo Herbst: Günther,
Viktoria von Ballasko: Maria Borchert, Paul Wagner: Hans Borchert,
Stanislaw Ledinek: Antonio Garezzo, Eduard Wandrey: Garezzos Vater
Friedrich Joloff: Theo, und viele andere
(Link: Wikipedia bzw. Kurzportrait innerhalb dieser HP)
  
Der 19-jährige Freddy Borchert (
Horst Buchholz) trifft in einem Hallenbad seinen jüngeren Bruder Jan (Christian Doermer) wieder. Vor einiger Zeit verließ Freddy sein autoritäres Elternhaus und hat seitdem seine Familie nicht wieder gesehen. Freddy macht seinen Bruder gleich mit einer Bande von Halbstarken und deren Umgangsformen bekannt. Der Tag im Schwimmbad endet schließlich mit einer Schlägerei. Trotzdem ist Jan begeistert von Freddy und seinen Kumpanen, zumal er schon bald Krach mit seinem strengen Vater ( Paul Wagner) hat. Schnell lernt ihr die anderen Mitglieder von Freddy Bande kennen, allen voran die mit allen Wassern gewaschene Sissy Bohl (Karin Baa). Doch ohne Jans Wissen plant Freddy ein folgenschweres Verbrechen, in dem Jan eine wichtige Rolle spielen soll …
 
Lexikon des internationalen Films:
Durch das milieukundige Drehbuch des Journalisten Tremper und besondere Sorgfalt der Regie und Kameraführung überragt der Film die zeitgenössische Massenproduktion.

Siehe auch  prisma.de, Wikipedia, filmportal.de

Filmplakat zu "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: Gebrüder Sulter: Datierung: 1957; Copyright ÖNB/Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer PLA16303045)

Im Jahr darauf glänzte er in Kurt Hoffmanns1) Erfolgskomödie "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull"1) (1957) nach dem unvollendeten, gleichnamigen Roman1) von Thomas Mann1); für diese Rolle erhielt Buchholz einen "Bambi"1) in der Kategorie "Schauspieler National" und auch internationale Anerkennung. Seine vorerst letzten Rolle in einer rein deutschen Produktion hatte er in den Filmen "Ein Stück vom Himmel"1) (1957) und "Nasser Asphalt"1) (1958). Der deutsch-mexikanische Spielfilm "Das Totenschiff"1) (1959; Regie: Georg Tressler) mit dem Part des amerikanischen Seemannes Philip Gale entstand nach dem gleichnamigen Roman1) von B. Traven1), mit unter anderem Mario Adorf, Helmut Schmid und Elke Sommer.
Aufmerksamkeit auch außerhalb von Deutschland erlangte Buchholz mit dem aufwendig in Szene gesetzten Drama "Auferstehung"1) (1958) nach dem gleichnamigen Roman1) von Leo Tolstoi1), wo er als russischer Fürst Dimitrij Nechljudoff an der Seite von Myriam Bru1) das Publikum begeisterte. Während der Dreharbeiten wurden der Deutsche und die junge Französin ein Paar und heirateten wenig später in London; Bru zog sich aus dem Filmgeschäft zurück, so dass dies ihre letzte Filmrolle war.
Der Durchbruch zum international anerkannten Schauspieler gelang Buchholz dann endgültig ein Jahr später mit dem britischen Thriller "Tiger Bay"1).

Filmplakat zu "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull"
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Urheber/Körperschaft: Gebrüder Sulter: Datierung: 1957
© ÖNB/Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer PLA16303045)

Tiger Bay – Ich kenne den Mörder (1959): Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Thriller Mitte Dezember 2022 auf DVD herausbrachte. Tiger Bay – Ich kenne den Mörder (1959)
Originaltitel: Tiger Bay
Genre: Thriller, schwarz-weiß, 101 Minuten
Regie: J. Lee Thompson
Drehbuch: John Hawkesworth, Shelley Smith
Musik: Laurie Johnson
Kamera: Eric Cross
Darsteller:
John Mills: Kommissar Graham, Horst Buchholz: Korchinsky,
Hayley Mills: Gillie, Yvonne Mitchell: Anya.
Megs Jenkins: Mrs. Phillips, Anthony Dawson: Barclay
und andere
(Link: Wikipedia)
  
Der Film spielt in der Umgebung des Hafens von Cardiff, auch "Tiger Bay" genannt. Nach der Fahrt auf einem Handelsschiff macht sich der junge polnische Seemann Korchinsky (Horst Buchholz) mit der Heuer in der Tasche sehnsüchtig auf den Weg zur Wohnung seiner Freundin Anya. Überraschenderweise wohnt dort aber nicht mehr seine Freundin, sondern ein Mädchen namens Christine. Vom Vermieter erhält er die neue Adresse von Anya, bezahlt sogar noch die rückständige Miete, obwohl er für die Mietzahlungen immer Geld an seine Freundin geschickt hatte.
Tiger Bay – Ich kenne den Mörder (1959): Szenenfoto mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Thriller Mitte Dezember 2022 auf DVD herausbrachte. Die neue Adresse ist für den jungen Seemann umständlich zu finden, da das Haus etwas abseits liegt und er nicht so gut lesen kann. Es hilft ihm die elfjährige Gillie (Hayley Mills), die ebenfalls im besagten Haus wohnt. Bei seiner Freundin angekommen muss Korchinsky feststellen, dass sie einen neuen Freund hat und ihm den Laufpass geben will, worauf er sie nach einem heftigen Wortwechsel erschießt. Zeugin des Mordes wird Gillie, die die Tat durch den Briefschlitz der Wohnung beobachtet hat. Korchinsky versteckt die Waffe im Treppenhaus hinter einem Gaszähler. Gillie, die sich dort versteckt hielt, nimmt die Waffe an sich und wird dabei von Korchinsky entdeckt. 
Tiger Bay – Ich kenne den Mörder (1959): Szenenfoto mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Thriller Mitte Dezember 2022 auf DVD herausbrachte. Bevor er sie als Zeugin ebenfalls beseitigen kann, wird er vom heimkommenden Barclay (Anthony Dawson), dem neuen Liebhaber Anyas, gestört und muss fliehen. Barclay entdeckt die Leiche, stiehlt sich aber davon, da er verheiratet ist und um seine Reputation fürchtet. Schließlich findet Mrs. Phillips (Megs Jenkins), Gillies Tante, die Leiche.
Kommissar Graham (John Mills, Foto) von der herbeigerufenen Polizei befragt die Hausbewohner, Mrs. Phillips sowie Gillie. Diese verschweigt aber ihr Wissen um den Täter, die Tat und den Besitz der Waffe, da sie beim Nachbarjungen Dai Parry mit der Pistole Bewunderung schinden will, und schenkt diesem schließlich die letzte Patrone aus der Pistole.
Tiger Bay – Ich kenne den Mörder (1959): Szenenfoto mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Thriller Mitte Dezember 2022 auf DVD herausbrachte. Korchinsky hat sich inzwischen an die Fersen des Mädchens gehängt und findet sie in der Kirche, wo sie im Kirchenchor singt. Er wartet bis zum Schluss, bis alle bis auf die verängstigte Gillie die Kirche verlassen haben und verfolgt sie dann bis in den Kirchturm, wo er sie eigentlich als Zeugin beseitigen will. Doch Gillie beginnt wunderschön zu singen, und tief berührt lässt er von seinem Vorhaben ab, entwendet ihr aber die Waffe. Doch Gillie ist nach wie vor eine Gefahr für ihn, und so bringt er sie aufs Land, wo er sie eine Zeitlang in einer Ruine versteckt, während er nach einer Fluchtmöglichkeit mit einem Schiff im Hafen sucht. Beide beginnen, Sympathie für einander zu hegen und Korchinsky verspricht ihr, sie mit zur See zu nehmen.
Dai Parrys Mutter findet jedoch die Pistolenkugel, informiert die Polizei, die die Fahndung nach Gillie einleitet. Korchinsky, der sich in Seefahrerspelunken nach demnächst auslaufenden Schiffen erkundigt, erfährt davon im Radio.
Die Polizei vernimmt nun auch Barclay, und zunächst sieht es so aus, dass die Tatwaffe ihm gehört hat. Doch die Polizei hat mittlerweile die Identität Korchinskys herausgefunden und fährt Richtung Hafen.
Korchinsky hat schließlich ein Schiff gefunden und geht ohne Gillie an Bord. Es muss ihm nur gelingen, die Drei-Meilen-Zone auf hoher See zu erreichen, denn ab da wäre er außerhalb des Gesetzesbereichs der Polizei, die ihn dann nicht mehr festnehmen dürfte. Doch die Polizisten samt Gillie gehen mit einem Boot längsseits des Frachters und suchen den Kapitän auf. Gillie behauptet, Korchinsky nicht zu kennen, will sich verstecken und stürzt dabei hochdramatisch kurz über Bord. Korchinsky wird Zeuge des Unglücks und springt nach kurzem Zögern hinterher, um sie zu retten. Die Polizei hat nun ein leichtes Spiel, ihn aus dem Wasser zu ziehen und festzunehmen.
 
Lexikon des internationalen Films: Ungemein spannend entwickelter Kriminalfilm mit melodramatischen Akzenten; hervorragend in der Charakterzeichnung, außergewöhnlich intensiv gespielt. → filmdienst.de
 
Quelle bzw. Link: Wikipedia
Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfotos mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche den Thriller Mitte Dezember 2022 auf DVD herausbrachte.
   
Horst Buchholz01; Copyright Virginia Shue

Im deutschen Film jener Jahre konnte der begabte Nachwuchsstar mit internationalem Format keine Entwicklungschancen erkennen, deshalb verließ Buchholz die Bundesrepublik, ging 1960 zunächst nach Spanien, Italien und Frankreich und schließlich in die USA. An der Seite von Yul Brynner und Charles Bronson eroberte er als einer der "Glorreichen Sieben" (1960) Hollywood. Mit diesem Western, der zu einem Klassiker und Welthit wurde, gab Buchholz sein Leinwanddebüt in den USA und avancierte rasch zum hochdotierten Kinoliebling. Nach dem US-amerikanischen Filmdrama "Fanny"1) (1961) mit Leslie Caron in der Titelrolle gehörte er als linientreuer Kommunist Otto Ludwig Piffl zu den Protagonisten in Billy Wilders1), im geteilten Berlin spielenden Komödie "Eins, Zwei, Drei" (1961, "One, Two, Three"); die temporeiche Film-Groteske wurde allerdings erst Jahre später umfassend gewürdigt.
Bis Ende der 1960er Jahre wirkte Buchholz, der englisch, französisch, spanisch, italienisch und russisch sprach, in zahlreichen ausländischen Erfolgsproduktionen mit. Neben Hardy Krüger war Buchholz der einzige deutsche Schauspieler seiner Generation, der eine große internationale Karriere vorweisen konnte. Er präsentierte sich in Filmen wie Damiano Damianis1) Drama "Die Nackte" (1963, "La noia") zusammen mit Bette Davis und Catherine Spaak1), mimte den jungen Inder Nathuram Godse1), Mörder von Mahatma Gandhi1), in dem Historienstreifen "Neun Stunden zur Ewigkeit"1) (1963, "Nine Hours to Rama"), stellte den Entdecker Marco Polo1) in dem starbesetzten Abenteuer "Im Reich des Kublai Khan"1) (1965, "La fabuleuse aventure de Marco Polo") neben Anthony Quinn als charismatischem Mongolenherrscher Kublai Khan1) dar. 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
 zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Buchholz war "Unser Mann aus Istanbul"1) (1965), der schlitzohrige Frauenbetörer Jonny Banco in der von Yves Allégret1) in Szene gesetzten Literaturverfilmung "Jonny Banco – geliebter Taugenichts"1) (1967, "Jonny Banco") oder der spanische Nationaldichter Miguel de Cervantes1) in dem Historienabenteuer "Cervantes, der Abenteurer des Königs"1) (1967, "Cervantes"). In nachhaltiger Erinnerung ist Buchholz auch als der junge Walzerkönig Johann Strauss1) (Sohn) in dem Biopic "Der große Walzer" (1972, "The Great Waltz") geblieben.
Nach knapp zwölf Jahren kehrte Buchholz Anfang der 1970er Jahre wieder in seine Heimat Deutschland zurück, stand als Protagonist für Alfred Weidenmanns frech-witzige Komödie "…aber Johnny"1) (1973) mit Hannelore Elsner als Partnerin erstmals wieder vor einer deutschen Kamera. 

Horst Buchholz 1972 während der Dreharbeiten zu dem Film
"Der große Walzer ("The Great Waltz"), Regie: Andrew L. Stone1)
Foto mit freundlicher Genehmigung der
Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Urheber/Autor: Ungenannt: Datierung: 03.05.1972
© ÖNB/Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO401022/25)

Horst Buchholz 1972 während der Dreharbeiten zu dem Kinofilm "Der große Walzer ("The Great Waltz"), wo er den Walzerkönig Johann Strauss (Sohn) darstellte; Regie: Andrew L. Stone; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Autor: Ungenannt: Datierung: 03.05.1972; Copyright ÖNB/Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer FO401022/25)
Buchholz drehte weiter Filme, konzentrierte sich in den nachfolgenden Jahren jedoch vermehrt auf die Arbeit beim Fernsehen und übernahm auch wieder Rollen am Theater, wie beispielsweise 1979 am Berliner "Theater des Westens"1) die Figur des Conferenciers in Karl Vibachs1) Inszenierung des Musicals "Cabaret"1) mit Jutta Boll als Sally Bowles → www.zeit.de. Bereits in den USA feierte Buchholz seit seinem Broadway-Debüt (1959) in dem Stück "Chéri" von Anita Loos1) nach dem gleichnamigen Roman der französischen Schriftstellerin Colette1) Erfolge als Bühnendarsteller. Zurück in Deutschland konnte er auch das Berliner Theaterpublikum von seinen Qualitäten als herausragender Schauspieler überzeugen. Man erlebte ihn unter anderem 1984 am "Renaissance-Theater"1) als 8. Geschworenen in dem Justizdrama "Die zwölf Geschworenen" von Reginald Rose1) (Regie: Heribert Sasse1)), am "Schlosspark Theater"1) folgte 1986 unter der Regie seines einstigen Förderers Boleslaw Barlog1) die Rolle des Artillerie-Hauptmanns Bluntschli in "Helden"1) ("Arms and Men") von George Bernhard Shaw1). Zur Spielzeit 1986/87 glänzte er am "Schillertheater"1) mit der Rolle des Laborde in der Komödie "Aus der Luft gegriffen oder Die Geschäfte des Baron Laborde" von Hermann Broch1) (Premiere: 11.12.1986, Regie: Fred Berndt1)). Eine weitere Arbeit für das Theater war unter anderem die dramatische Komödie "I Hate Hamlet" von Paul Rudnick1), aufgeführt 1991 am "Vienna's English Theatre"1) mit Sohn Christopher Buchholz1), die Regieassistenz übernahm Tochter Béatrice: Erzählt wird die Geschichte des erfolgreichen TV-Schauspielers Andrew Rally (Christopher Buchholz) aus Los Angeles, der Mühe hat, die Traumrolle des "Hamlet"1) zu spielen. Er mietet sich in der alten Wohnung des Shakespeare-Heroen John Barrymore ein und wird bald von Barrymores Geist (Horst Buchholz) heimgesucht, der als "Hamlet" verkleidet auf die Erde zurückgekehrt ist, um Rally davon zu überzeugen, die Rolle zu übernehmen. Im Frühjahr 1996 kam es bei dem Theaterstück "Die respektvolle Dirne"1) über Rassenhass in den Südstaaten von Jean-Paul Sartre1) am "Schlosspark Theater" zu einer erneute Zusammenarbeit mit Heribert Sasse: Buchholz gab den intrigant-hinterhältigen, aalglatten Politiker Senator Clark, der seine Macht gegenüber der Prostituierten Lizzie (Anna Riedl), die einen unschuldigen Schwarzen schützen will, voll ausnutzt.
  
Ab Mitte der 1970er bzw. in den 1980er Jahren Jahren entstanden TV-Produktionen wie Krzysztof Zanussis1) Thriller "Pittsville –Ein Safe voll Blut" (1974), der Horrorstreifen "Mörderbienen greifen an"2) (1976, "The Savage Bees"), das spannungsgeladene, hochkarätig besetzte Action-Abenteuer "…die keine Gnade kennen" (1977, "Raid on Entebbe"), der Geschichte über die in der Nacht zum 4. Juli 1976 von von palästinensischen Terroristen entführte Air-France-Maschine1) nach Entebbe1) (Uganda) bzw. die Operation Entebbe1) mit unter anderem Peter Finch als israelischem Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin, Charles Bronson als Brigadegeneral Dan Schomron1), Yaphet Kotto1) als Diktator Idi Amin1) und Buhholz als einer der Terroristen Wilfried Böse1). In den USA stand er für verschiedene weitere Fernsehproduktionen vor der Kamera wie beispielsweise für die Mehrteiler "Durch die Hölle nach Westen" (1978, "How the West Was Won"), "Abenteuer in Atlantis" (1978, "The Amazing Captain Nemo") – hier mimte er an der Seite von José Ferrer als Kapitän Nemo1) den König Tibor von Atlantis –, "Victor Charlie ruft Lima Sierra"1) (1979, "The French Atlantic Affair") oder "Im Feuer der Gefühle
"3) (1986, "Crossings") nach dem Roman von Danielle Steel1). In "Prinzessin Fantaghirò IV "1) (1994) aus der italienen Märchenfilm-Reihe "Prinzessin Fantaghirò"1) zeigte er sich als als Bösewicht Darken, in dem Action-Abenteuer "Die Schreckensfahrt der Orion Star"2) (1998, " Voyage of Terror) als der abgesetzte Kapitän.
In Deutschland stand Buchholz seit Mitte der 1970er Jahre für den ZDF-Quotenrenner "Derrick"1) wiederholt mit prägnanten Rollen vor der Kamera, 1981 führte er gemeinsam mit Astrologin Elizabeth Teissier1) durch das vom ZDF ausgestrahlte Esoterik-Format "Astro-Show"1), deren Moderation er allerdings nach fünf Sendungen an Hans Peter Heinzl1) abgeben musste. Dieser war jedoch aufgrund mangelnder Zuschauerakzeptanz ebenfalls wenig erfolgreich, so dass die Show am 8. Januar 1983 endgültig eingestellt wurde.
Horst Buchholz und Doris Kunstmann 1985; Copyright Virginia Shue Die Fernsehzuschauer erlebten Buchholz unter anderem 1986 in der Geschichte " Die Fräulein von damals" als ehemaligen Liaison Officer Peter Warren, der nun ein nun anerkannter Germanistikprofessor in Amerika ist. Er reist nach " Good Old Germany" und sucht in Hamburg die Orte seiner früheren amourösen Abenteuer auf. Doch der alternde Casanova wird enttäuscht. Denn auch an den "Fräulein von damals", unter anderem gespielt von Karin Baal, Judy Winter, Doris Kunstmann und Johanna von Koczian, ist das Leben nicht spurlos vorüber gegangen …
Als Wolfgang Olmer tauchte er in dem Krimi "Tödliches Erbe" (1994) zusammen mit Hildegard Knef auf, in dem SAT.1-Mehrteiler "Der Clan der Anna Voss"3) (1995; mit Maria Schell als Anna Voss) spielte er den Paul Voss oder in dem Melodram "Der kleine Unterschied"2) (1997) den Journalisten Wolfhart Perl.
    
Horst Buchholz und Doris Kunstmann 1985
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue
In dem preisgekrönten Studienabschlussfilm von Lars Kraume1) mit dem Titel d"Dunckel"4) (1999) trat er als Jean Lacroix, Freund und Lehrmeister von Tommy Dunckel (Sebastian Blomberg) in Erscheinung, in der Komödie "Der Club der grünen Witwen"2) (2001) als chronisch untreuer Fritz Pohlmann und in der ganz auf Thekla Carola Wied zugeschnittenen heiteren Geschichte "Traumfrau mit Verspätung" (2001) als Anwalt Leon. Letzte TV-Auftritte hatte Buchholz als der alte Chef-Stewart bzw. Maitre de Plaisir an der Seite von Udo Lindenberg1) in der musikalischen Revue "Sterne, die nie untergehen – Atlantic Affairs"4) (2002) sowie als Albert Ambach, geistig verwirrter Vater von Musiker Andreas (Heiner Lauterbach) in dem Dreiteiler "In der Mitte eines Lebens"3) (2003) → Übersicht TV-Produktionen (Auszug).
Der Kinofilm bot Horst Buchholz ab Ende der 1970er Jahre nur noch wenige, nachhaltig beachtenswerte Rollen. In dem Streifen "Frauenstation"1) (1977) nach dem Roman von Marie Louise Fischer1) spielte er den Oberarzt Dr. Rainer Schumann, in der nach dem gleichnamigen Roman des Schriftstellers Colin Forbes1) realisierten Spionage-Abenteuer "Lawinenexpress"1) (1979, "Avalanche Express") zeigte er sich er an der Seite von Lee Marvin, Robert Shaw1), Linda Evans1) und Maximilian Schell als Julian Scholten, Chef des holländischen Sicherheitsdienstes (BVD). In dem Spionagethriller "Codename: Emerald"1) (1985) überzeugte er als als SS-General Walter Hoffmann, in dem effektvollen Action-Film "Die Asse der stählernen Adler"1) (1991, "Iron Eagle III") kam er als Flugschau-Betreiber Leichmann daher. Wim Wenders1) besetzte ihn als Geschäftsmann Tony Baker in seinem preisgekrönten Leinwandmärchen "In weiter Ferne, so nah!"1) (1993) an der Seite von Stars wie Otto Sander, Heinz Rühmann, Peter Falk und Bruno Ganz. Letzte Kinorollen waren der KZ-Arzt Dr. Lessing in der bewegenden, "Oscar"-prämierten Tragikomödie "Das Leben ist schön"1) (1997, "La vita è bella"), der Part des Dr. George Ashton in dem Thriller "Tödliche Formel"1) (2001, "The Enemy") sowie der Professor Svedenborg in dem Fantasy-Abenteuer "Planet B – Detective Lovelorn und die Rache des Pharao"4) (2002) → Übersicht Kinofilme.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von der Fotografin Virginia Shue (Hamburg)
 zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Horst Buchholz02; Copyright Virginia Shue
Erwähnt werden sollte, dass Buchholz alle seine ausländischen Filme selbst synchronisierte, aber auch anderen Kollegen seine Stimme lieh. Unter anderem sprach er in dem Zeichentrickfilm "Mulan" (1998) den Fa Zhou, Vater von Mulan → mehr bei synchronkartei.de.
  
Horst Buchholz starb am 3. März 2003 im Alter von 69 Jahren unerwartet an den Folgen einer Lungenentzündung in der Berliner "Charité"1). Im Dezember 2002 hatte er sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen und war erst Mitte Februar aus einer Reha-Klinik entlassen worden. Wie die Presse berichtete, litt der Schauspieler seit längerem angeblich an Appetitlosigkeit und Magersucht.
Der einstige Leinwandliebling wurde am 8. März 2003 auf dem Berliner "Friedhof Heerstraße"1) in Charlottenburg-Wilmersdorf1) im engsten Familienkreis beigesetzt; seit 2010 gehört die Grabstätte zu den Ehrengräbern1) des Landes Berlin → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de.
Mit einem vom Sender n-tv1) übertragen Trauergottesdienst in der Berliner "Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche"1) nahmen zuvor Angehörige und Freunde Abschied von dem Schauspieler. Als offizieller Vertreter des Landes Berlin erinnerte der damalige Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit1) in seiner Gedenkrede an den deutschen Weltstar, der in den 1950er Jahren zu den Lieblingen des deutschen Films zählte. Dies belegen auch die zahlreichen Auszeichnungen, die der attraktive junge Mann während seiner frühen Karriere erhielt. 1956 wurde er, wie erwähnt, mit dem "Filmband in Silber"1) als "Bester Nachwuchsdarsteller" in "Himmel ohne Sterne"1) gehrt, zwei Mal konnte er einen "Bambi"1) nach Hause tragen (1957, 1958). Den Publikumspreis " Bravo Otto"1) der Jugendzeitschrift "Bravo"1) erhielt er in "Gold" im Jahre 1958, den "Bravo Otto in Silber" in den Jahren 1957 und 1967. Insgesamt 19 Mal zierte übrigens sein Konterfei das Titelbild der "Bravo", die vornehmlich weiblichen Fans konnten ihren Star auch als Poster ins heimische Zimmer holen.
Eine weitere Auszeichnungen war 1985 das "Filmband in Gold" für seine darstellerische Leistung des Filmregisseurs Robert Feldmann in Christian Rischerts1) Drama "Wenn ich mich fürchte…" (1984), mit dem der Rischert das Psychogramm eines Mannes in der Midlife-crisis zeichnete, "Einsamkeit, enttäuschte Hoffnungen und gesellschaftliche Utopien"5) zum Thema macht. Zuletzt wurde Buchholz 2000 mit dem deutschen Entertainment Preis "DIVA-Award"1) geehrt.
 
Horst Buchholz, der zu den wenigen deutschen Filmschauspielern gehört, die auch internationalen Ruhm erlangten und in Hollywood Erfolge verzeicnete, war seit 1958 bis zu seinem Tod mit der Schauspielerin Myriam Bru1) verheiratet. Das Paar ging jedoch seit einigen Jahren getrennte Wege, seit Horst Buchholz Berlin wieder zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht hatte. Aus der Verbindung mit Myriam Bru stammt der 1962 geborene Sohn Christopher Buchholz1), der als Schauspieler und Regisseur erfolgreich ist. Tochter Beatrice lebt unter dem Namen Simran Kaur Khalsa in Kalifornien und ist Anhängerin des Sikhismus1).
Horst Buchholz ...mein Papa Christopher Buchholz drehte seit 2001 gemeinsam mit Sandra Hacker einen beeindruckenden 90-minütigen Dokumentarfilm "Horst Buchholz …mein Papa"4) (2005). "Christopher Buchholz hat seinen Vater in seinen beiden letzten Lebensjahren begleitet und einen filmischen Dialog mit ihm begonnen. Es ist ein Herantasten an einen Menschen voller Widersprüche, ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem Vater, der sich langsam aufgibt, und einem Sohn, der das einfach nicht akzeptieren will. Der Film zeichnet aber auch das Psychogramm einer bewegenden Familiengeschichte, für die Horst Buchholz Ehefrau Myriam Szenen aus ihrem Super-8-Archiv zur Verfügung stellt. …) Der Film "zeigt die Innenansicht einer Familie, deren Mittelpunkt ein ebenso liebenswerter wie störrischer Weltstar war." kann man bei programm.ard.de lesen.
Die Uraufführung fand am 11. Februar 2005 anlässlich der 55. "Internationalen Filmfestspiele Berlin"1) in der Sektion "Panorama"1) statt, allgemeiner Kinostart war am 21. September 2005.
Inzwischen ist diese Hommage mit bisher unveröffentlichtem Bonusmaterial und vielen weiteren Extras auch auf DVD erhältlich. Die Süddeutsche Zeitung schrieb unter anderem "HORST BUCHHOLZ …MEIN PAPA" ist das eigenwilligste, persönlichste Vater- und Künstler-Portrait, das es gibt: Hartnäckige Erkundung des Vater-Rätsels, Trauerarbeit, subtile Erzählung einer Familiengeschichte, schonungslose Aufdeckung von Lebenslügen, und dabei doch immer liebevolle Hommage."
Von Christopher Buchholz, Myriam Bru und Beatrice Buchholz stammt das Buch "Horst Buchholz – Sein Leben in Bildern", welches anlässlich des 70. Geburtstages des Weltstars Ende Dezember 2003 veröffentlicht wurde. Mit einer Vielzahl von zum Teil unveröffentlichten Bildern und sehr persönlichen Texten lassen die Autoren das Leben und Wirken der deutschen Ikone des Nachkriegsfilms Revue passieren. 

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Christopher Buchholz.
Siehe auch saycheeseproductions.com, critic.de
Im Rahmen der ARD-Reihe "Legenden"3) entstand 2011 von Lothar Schröder eine Dokumentation über Horst Buchholz. "Filmautor Lothar Schröder hat für "Legenden" in Paris die Ehefrau Myriam besucht. Buchholz' Schwester Heidi, seine Kinder Beatrice und Christopher erzählen Geschichten aus dem Leben des Schauspielers. Karin Baal erinnert sich an die Zusammenarbeit in "Die Halbstarken" und Otto Sander an Buchholz' Comeback unter Wim Wenders." wird bei programm.ard.de ausgeführt.
Ende November 2014 ging durch die Presse, dass der Nachlass von Horst Buchholz an die "Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen"1) gehe; Witwe Myriam Buchholz-Bru und Sohn Christopher Buchholz übergaben den Nachlass am 3. Dezember 2014. "Enthalten sind darin Briefe und Verträge, Tonbandaufnahmen mit Interviews, zahlreiche private Fotos sowie Setaufnahmen, Drehbücher und Fanpost. (…) Der Ankauf wurde durch die "Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin" und durch den Förderkreis des "Museums für Film und Fernsehen e. V." finanziert."
(Quelle: deutsche-kinemathek.de).
Zudem erinnert seit dem 4. Dezember 2014 in Berlin eine Gedenktafel an den legendären Filmstar, der zum Idol für eine ganze Generation wurde: Am Haus Sodtkestraße 11 (Stadtteil Prenzlauer Berg1)), in dem Buchholz zwischen 1938 und 1951 lebte wurde diese Tafel angebracht und durch den damaligen Kulturstaatssekretär Tim Renner1) feierlich enthüllt, die Laudatio hielt Regisseur Wim Wenders1).

Gedenktafel Horst Buchholz
Quelle: Wikimedia Commons
Urheber: OTFW, Berlin; Lizenz: CC BY-SA 3.0

Gedenktafel Horst Buchholz; Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: OTFW, Berlin; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de
Siehe auch Wikipedia, deutsches-filmhaus.de, filmportal.de
sowie Stiftung Deutsches Historisches Museum und die Artikel bei spiegel.de
sowie die Nachrufe bei www.faz.net
, www.tagesspiegel.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2)  prisma.de, 3) fernsehserien.de, 4) filmportal.de
5) Quelle: prisma.de

   

Die glorreichen Sieben (1960)
Titel USA: The Magnificent Seven
Genre: Western

Farbe, USA, 1960, FSK 12
Kino Deutschland: 1961-02-24
Laufzeit Kino: 127 Minuten
Ein US-Remake des japanischen Akiro Kurasawa-Films
"Die sieben Samurai"
Regie: John Sturges
Drehbuch: William Roberts
Musik: Elmer Bernstein
Kamera: Charles Lang
Darsteller/-innen:
Yul Brynner: Chris Adams, Eli Wallach: Calvera,
Steve McQueen: Vin, Horst Buchholz: Chico,
Charles Bronson: Bernardo O’Reilly, Robert Vaughn: Lee,
Brad Dexter: Harry Luck, James Coburn: Britt,
Vladimir Sokoloff: Alter Mann, und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
  
Jedes Jahr wird das mexikanische Dorf Ixcatlan Opfer von Banditen, die sich die Ernte als Beute nehmen. Um den Überfällen ein Ende zu bereiten, schicken die Bauern eine kleine Delegation über die Grenze in die USA, um Waffen zu kaufen und einige Männer als Verteidiger anzuwerben. Als Lohn winkt alles, was das Dorf bieten kann.
Der Revolvermann Chris (Yul Brynner) nimmt das Angebot an und stellt sich eine Mannschaft zusammen, deren Motive ganz unterschiedlich sind. Vin (Steve McQueen) kommt mit, weil er die Aufregung braucht. Chico (Horst Buchholz) hofft von den Profis zu lernen. Der elegante Lee (Robert Vaughn) muss für einige Zeit verschwinden. Harry (Brad Dexter) vermutet in dem Dorf einen Goldschatz, den sich Chris sichern möchte. Britt (James Coburn) liebt ungewöhnliche Herausforderungen. Nur der Halbindianer Bernardo (Charles Bronson) macht bei dem Unternehmen aus Mitleid für die Bauern mit …

Filmkritiken:
Lexikon des internationalen Films: Ein spannender Western, der die Folklore geschickt in die raue Handlung einfügt, eine exzellente Kameraarbeit aufzuweisen hat und besonders in den Nebenrollen beachtliche schauspielerische Leistungen aufweist.
Der Spiegel 38/1995: Das waren noch glorreiche Zeiten, da man Deutsche in Hollywood für die Enthusiastenrolle verwendete.
Kölner Stadt-Anzeiger: Kraftvoll inszenierter, hochkarätig besetzter Western.
 
Quelle: Dirk Jasper FilmLexikon (Seite nicht mehr online)
  
Siehe auch prisma.de, Wikipedia

  

Eins,  Zwei,  Drei (1961)
Originaltitel: One, Two, Three, USA 1961
Genre: Komödie, 104 Minuten, schwarz-weiß 
Regie: Billy Wilder
Drehbuch: Billy Wilder, I.A.L. Diamond
Musik: André Previn
Kamera: Daniel L. Fapp
Darsteller/-innen:
James Cagney: Mr. MacNamara, Horst Buchholz: Otto Ludwig Piffl,
Pamela Tiffin: Scarlett Hazeltine, Arlene Francis: Phyllis MacNamara,
Hanns Lothar: Schlemmer, Liselotte Pulver: Ingeborg,
Leon Askin: Peripetschikoff, Ralf Wolter: Borodenko,
Peter Capell: Mischkin, Hubert von Meyerinck: Graf von Droste-Schattenburg,
Karl Lieffen: Chauffeur Fritz, Howard St. John: Wendel P. Hazeltine,
Lois Bolton: Melanie Hazeltine, Henning Schlüter: Dr. Paul,
Karl Ludwig Lindt: Zeidlitz, Werner Hessenland: Schuhverkäufer,
Friedrich Hollaender: Dirigent im Grand Hotel, Til Kiwe: Reporter,
Rose Renée Roth: Berta, Helmut Schmid: Ostdeutscher Polizist,
Jaspar von Oertzen: Herrenausstatter, und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
  
C. R. MacNamara (James Cagney) leitet die deutsche Filiale des Coca-Cola-Konzerns in Westberlin, zu deren agilem Mitarbeiterteam auch die blonde Sekretärin Ingeborg (Liselotte Pulver), der unentwegt salutierende Chauffeur Fritz (Karl Lieffen) und der ölige Assistent Schlemmer (Hanns Lothar) gehören. MacNamaras großer Traum ist, das amerikanische Getränkeimperium nach Osten auszudehnen – immerhin steht er dazu bereits in Verhandlungen mit den Herren Peripetchikoff (Leon Askin), Mischkin (Peter Capell) und Borodenko (Ralf Wolter) von der russischen Handelskommission. In seine Karriereplanungen hinein platzt jedoch Scarlett (Pamela Tiffin), die aufgedrehte und mannstolle Tochter des Chefs aus der amerikanischen Konzernzentrale. Scarlett macht einen Europa-Trip, und MacNamara soll den Aufpasser spielen. Trotz aller Bemühungen kann er jedoch nicht verhindern, dass sich das Mädchen verliebt – ausgerechnet in den strammen ostdeutschen Jungkommunisten Otto Ludwig Piffl (Horst Buchholz). Als MacNamara erfährt, dass Scarlett ihren Otto heimlich geheiratet hat und ihre Eltern auf dem Weg nach Berlin sind, steht er kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Zunächst denkt er sich eine List aus, um Otto in Ostberlin verhaften zu lassen und so die Ehe mit Scarlett zu annullieren. Als er jedoch erfährt, dass Scarlett schwanger ist, muss er Otto wieder aus der Gewalt der ostdeutschen Behörden befreien, denn ihm bleibt nichts anderes übrig, als Otto noch vor der Ankunft des Schwiegervaters im Eilverfahren auf "westlich" umzupolen …
 
Mitten in die Dreharbeiten einer der schnellsten und rasantesten Komödien der Filmgeschichte platzten im Jahr 1961 die Ereignisse rund um den Mauerbau in Berlin. So fand denn auch die Komödie beim damaligen Publikum keine Gnade; erst nach seiner Wiederaufführung 1985 – und insbesondere auch nach dem Fall der Berliner Mauer – entwickelte sich der Film zu einem Kultfavoriten bei einem Publikum, das nunmehr bereit war, über die Absurditäten des kalten Krieges zu lachen.
  
Filmkritik aus jener Zeit:
Da war nun zum Ende des humoristisch trockenen Film Jahres 1961 doch noch der ausgetüftelte, mit Könnerschaft gekurbelten Jux bekommen. Dieser Film hatte seine Welturaufführung zu Recht in Berlin, weil er Berliner Kessheit besitzt. Der Regisseur haut auf die Pauke. Er pfeffert den puren Jux auf die Leinwand. Das ist eine gelungene politische Posse. Zum Schießen komisch. Mag sein, dass es einige Leute dem Regisseur verübeln, dass er in seinem Film vor dem Hintergrund der ernsten Berliner Situation Possen reißt. Doch so, wie dieser Film gemacht ist, kommt Peinlichkeit gar nicht erst auf. Die Geschichte ist einfach jenseits von Gut und Böse. Und doch wird hier zuweilen der Jux zur spitzen Waffe äußerst scharfer Kritik. Gespielt wird ausgezeichnet mit praller guter Laune. 

Neben James Cagney spielt Horst Buchholz lebendig und glaubwürdig und mit einer bei ihm bis her kaum gekannten Ironie den Partei-Proletarier östlicher Herkunft, der sich am Ende in der westlichen Geschäftslebewelt herausputzt. Lilo Pulver mimt sehr drollig, urkomisch eine blonde deutsche Sekretärin. Pamela Tiffin quietscht als verwöhntes US-Millionärs-Töchterchen vergnügt vor sich hin. Der Clou aber ist Hanns Lothar in einer lustig gebrachten Rolle als hackenklappender deutscher Bürountertan, blendend und abwechslungsreich.
Auch alle anderen Rollen sind sorgfältig besetzt. Nicht einmal die kleinste wurde stiefmütterlich behandelt. Amüsiert wie Bolle auf dem Milchwagen, sagt der Berliner. Tun Sie's auch.

Textquelle: Programmheft "Illustrierte Filmbühne" sowie www.filmstarts.de
  

Siehe auch prisma.de und Wikipedia
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: filmportal.de, Wikipedia, prisma.de, fernsehserien.de, Die Krimihomepage)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
Hörspielproduktionen (Auszug)
(Fremde Links: ARD-Hörspieldatenbank (mit Datum der Erstausstrahlung), Wikipedia)
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