Neuigkeiten 2015

  
28.11.2015 Am 26. November 2015 starb 86-jährig in seinem Haus im Münchener Stadtteil  Ramersdorf der Schauspieler und Synchronsprecher Norbert Gastell1). Seine bekannteste Sprechrolle war ohne Zweifel die des Homer1) in der Zeichentrickserie "Die Simpsons"1), dem er seit 1991 seine Stimme lieh. Er "synchronisierte den launischen Familienvater und ließ ihn jammern, wutentbrannt herumbrüllen, jubeln und mit zusammengekniffenen Augen "Nein!" stöhnen." schreibt www.focus.de in einem Nachruf. Der als Emilio Noberto Gastell in Buenos Aires (Argentinien) geborene und an der Schauspielschule von Ruth von Zerboni ausgebildete Künstler stand seit Mitte der 1950er Jahre in München auf der Bühne, wirkte am "Volkstheater im Sonnenhof", am "Bayerischen Staatsschauspiel" sowie an der "Kleinen Komödie". Dem Fernsehpublikum wird er vor allem als Forstdirektor Leonhard in dem ZDF-Dauerbrenner "Forsthaus Falkenau" in Erinnerung bleiben, eine Figur, die er an der Seite von Förster Martin Rombach alias Christian Wolff zwischen 1989 und 2006 verkörperte.
Gastell war in erster Ehe mit Inge Fürst verheiratet; aus dieser Verbindung stammen zwei Töchter. Seit 1989 war er mit seiner Schauspielkollegin Karin Heym verheiratet, mit der er in Diether Krebs' Sketchsendung "Voll daneben – Gags mit Diether Krebs"1) vor der Kamera stand. Siehe auch die Nachrufe bei www.spiegel.de, www.welt.de, www.sueddeutsche.de
 
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09.11.2015 Der Schauspieler Horst Keitel1) ist tot, er wurde 87 Jahre alt. Wie die Medien berichteten, wurden er und seine Ehefrau, die Schauspielerin Herta Kravina (geb. 1926), am 6. November 2015 von Nachbarn tot in ihrer Wohnung in Berlin-Charlottenburg aufgefunden. Das Schauspieler-Paar soll wegen der weit fortgeschrittenen Alzheimer-Erkrankung von Herta Kravina gemeinsam aus dem Leben geschieden sein.
Horst Keitel, der seit Mitte der 1950er Jahre im Filmgeschäft tätig war, ist vor allem den Fernsehzuschauern durch seine Rolle des schrulligen Rechtsanwaltes Reginald Prewster in der Reihe "Percy Stuart" (1969–1972) in nachhaltiger Erinnerung geblieben. Eine weitere schöne Serienrolle hatte Keitel zwischen 1972 und 1975 als Geheimdienstchef Professor Homer Halfpenny in den 39 heiter-kriminalistischen Episoden "Im Auftrag von Madame"1), danach übernahm der Schauspieler bis Mitte der 1990er Jahre eher sporadisch Aufgaben für das Fernsehen, vielmehr konzentrierte er sich überwiegend auf seine Arbeit am Theater.
Darüber hinaus war Horst Keitel seit Jahrzehnten für Hörspielproduktionen und für die Synchronisation tätig, so lieh er unter anderem John Carradine sowie Desmond Llewelyn, dem Trickspezialisten von "007" in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät"1) (1969) seine Stimme.
Siehe auch den Nachruf bei www.zeit.de, www.focus.de
 
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01.11.2015 Wie die Agentur Nicolai mitteilt, erlag der Schauspieler Hans Teuscher am 31. Oktober 2015 im Alter von 78 Jahren in Berlin seiner Krebserkrankung. Der an der Leipziger Theaterhochschule "Hans Otto" ausgebildete gebürtige Dresdner machte sich sowohl auf der Bühne als auch bei Film und Fernsehen einen Namen; zudem war er umfangreich für die Synchronisation und das Hörspiel tätig. Siehe auch den Nachruf bei www.tagesspiegel.de.
25.10.2015 Am 24. Oktober 2015 starb im Alter von 95 Jahren in ihrem Wohnort Boise (Idaho) die irischstämmige Schauspielerin Maureen O'Hara – sie sei friedlich im Kreise ihrer Familie eingeschlafen, hieß es in den Medien. Weltruhm erlangte die damals 19-Jährige mit der Hauptrolle der schönen Zigeunerin Esmeralda in William Dieterles Victor Hugo-Adaption "Der Glöckner von Notre Dame"1) (1939), in den folgenden Jahren wurde sie in erfolgreichen Hollywood-Produktionen immer wieder als selbstbewusstes irisches Temperamentsbündel besetzt. Ihre feuerroten Haare und die leuchtend grünen Augen machten sie schon bald zum Publikumsliebling des gerade aufkommenden Farbfilms und Abenteuer-Genres, die "New York Times" feierte sie damals als die "Königin des Technicolor". Bis Ende der 1960er Jahre blieb Maureen O'Hara ein gefragter Kinostar, ihre Filmografie umfasst überwiegend Abenteuer wie "Der Seeräuber" (1942, The Black Swan), "Sindbad der Seefahrer"1) (1947, Sinbad the Sailor) oder "Gegen alle Flaggen"1) (1952, Against All Flags), sowie etliche Western, in denen sie eine bevorzugte Partnerin von Filmlegende John Wayne wurde. Mit ihm stand sie unter anderem für "Rio Grande"1) (1950, Rio Grande), "Der Sieger"1) (1952, The Quiet Man) und zuletzt für "Big Jake"1) (1971) vor der Kamera. Maureen O'Hara hatte mehr als 50 Filme gedreht, ehe sie 1971 nach Abschluss des Westerns "Big Jake" beschloss, sich aus dem Filmgeschäft zurückzuziehen, eine Entscheidung, die sie für mehr als vier Jahrzehnte – mit wenigen Ausnahmen – durchhielt. Das Angebot von "Harry Potter"-Regisseur Chris Columbus, in seiner Komödie "Mama, ich und wir zwei"1) (1991, Only the Lonely) die Rolle der dickköpfigen Irin Rose Muldoon zu übernehmen, konnte Maureen O'Hara dann doch nicht widerstehen, zumal nach rund 35 Jahren bzw. seit dem Streifen "Die Nacht gehört uns" (1955, The Magnificent Matador) erstmals wieder Anthony Quinn ihr Partner war. Selten übernahm sie danach Aufgaben in TV-Filmen wie "Der Ruf des Engels" (1995, The Christmas Box) oder wie zuletzt in "The Last Dance" (2000).
Nachrufe unter anderem bei www.faz.net, www.welt.de

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10.10.2015 Am 9. Oktober 2015 starb im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit in seiner Geburtsstadt Berlin der Schauspieler und Synchronsprecher Andreas Mannkopff1). Der Künstler, welcher ein abgeschlossenes Schauspiel- und Gesangsstudium an der "Fritz-Kirchhoff-Schule" in Berlin vorweisen konnte, zählte vor allem in den 1970er und 1980er Jahren zu den vielbeschäftigten Darstellern der Film- und Fernsehlandschaft, war vom Bildschirm nicht mehr wegzudenken und erlangte so bundesweite Popularität. Die Figur des Sohnes Thomas in der TV-Serie "Ida Rogalski" (1969) mit Inge Meysel gehörte zu seinen frühen TV-Aktivitäten. Mit legendären ZDF-Mehrteilern wie "Jack Holborn" (1982), "Patrik Pacard" (1984) und "Oliver Maass" (1985) wurde er bald zu einem bekannten Gesicht auf dem Bildschirm, in zahlreichen beliebten Unterhaltungsserien wie beispielsweise "Die Schwarzwaldklinik"1), "Die Wicherts von nebenan"1) oder "Freunde fürs Leben"1) gehörte er mit Gast- oder Dauerrollen zur prominenten Besetzungsliste, gab überwiegend bodenständige Typen. In der preisgekrönten Familienserie "Nicht von schlechten Eltern"1) mimte er ab 1993 den Hauptbootsmann Wutzki, war gleichzeitig in "Immer wieder Sonntag"1), den Geschichten um das turbulente Familienleben des Berliner Busfahrers Franz Sonntag (Gerhard Olschewski) zu sehen, wo er den Halbbruder von Hilde Sonntag (Grit Boettcher) mimte, um den sich die Familie immer wieder Sorgen machen muss. Wiederholte Gastauftritte in Quotenrennern wie "Tatort", "Das Traumschiff", "Großstadtrevier", "Küstenwache", "Unser Charly" oder "Sperling" gehören ebenso zu seiner TV-Filmografie wie verschiedenste Einzelproduktionen, in denen der vielseitige Schauspieler sich nie auf ein bestimmtes Rollenprofil festlegen ließ.
Doch nicht nur als vielbeschäftigter Filmschauspieler und Synchronsprecher machte sich Andreas Mannkopff einen Namen, während seiner Karriere blieb der Künstler stets der Bühne treu. Er glänzte in verschiedenen Musicals wie "La Cage aux Folles", "Die drei von der Tankstelle" und "Wie einst im Mai", der Milchmann in "Anatevka" gehört ebenso zu seinen Paraderollen wie der brummige Vater Doolittle in "My Fair Lady". Zuletzt war Mannkopff Ensemble-Mitglied der "Faust-Festspiele Kronach" unter Intendant Daniel Leistner und spielte seit der Premiere am 15. Juli 2015 auf der Freilichtbühne der Festung Rosenberg in der Verwechslungskomödie "Der Florentinerhut" von Eugène Labiche den Onkel Taubstöckel. Das Lustspiel wurde unter anderem Ende der 1930er Jahre erfolgreich mit Heinz Rühmann verfilmt → "Der Florentiner Hut"1) (1939).
     
Der Schauspieler starb nach schwerer Krankheit und hinterließ Sohn Daniel → Facebook-Eintrag von Sohn Daniel Mannkopff auf der Seite seines Vaters.  

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08.10.2015 Am 5. Oktober 2015 starb 92-jährig in seiner Geburtstadt Köln nach langer Krankheit der Musiker und Stimmungssänger Günter Eilemann1). Bekannt wurde Eilemann auch über die Grenzen seiner Geburtstadt Köln hinaus durch das "Eilemann Trio", welches er 1952 zusammen mit Karl-Heinz Nettesheim an der Rhythmus-Gitarre und Horst Muys (1925–1970) am Kontrabass gegründet hatte, er selbst spielte Akkordeon. 1956 ersetzte Willy Schweden († 2002) Karl-Heinz Nettesheim an der Gitarre, 1962 wurde Horst Muys durch Charly Niedieck als Bassist ersetzt. Das "Eilemann-Trio" gehörte zu den bekanntesten Musikern des Kölner Karnevals und war für vier Jahrzehnte fester Bestandteil zahlloser Veranstaltungen, Fernsehauftritte etwa in Shows von Peter Frankenfeld, Hans-Joachim Kulenkampff oder Hans Rosenthal sowie im Hörfunk machten die Formation darüber hinaus im deutschsprachigen Raum populär. Nach dem Unfalltod von Charly Niedieck am 1. November 1992 löste Günter Eilemann das nach ihm benannte Trio auf. Eilemann war einer der großen Kölner Karnevalisten und Stimmungssänger, der im Laufe seiner Karriere über 200 Lieder komponierte, zu denen Hits wie "Du alter Räuber" (1954), "Vater ist der Beste" (1959), "Sie vill ja" ("Sie will ja nach Sevilla", 1964), "Camelle us Kölle" (1983) oder "Wir steigen auf das Matterhorn" (1987) gehörten. Die Trauerfeier und anschließende Beisetzung des Künstlers findet am 14. Oktober 2015 ab 11:30 Uhr auf dem Kölner Melaten-Friedhof statt; siehe auch den Nachruf beim "Kölner Stadt-Anzeiger". 

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27.08.2015
  • Wie ich erst jetzt erfahren habe, starb bereits am 26. Juli 2015 in Zürich nach langer Krankheit der Schauspieler Peter Ehrlich; er wurde 82 Jahre alt. In erster Linie fühlte sich der Charakterdarsteller dem Theater verpflichtet, seit 1961 war für Jahrzehnte – bis Mitte der 1990er Jahre als Ensemblemitglied und danach als Gast – das "Schauspielhaus Zürich" seine künstlerische Heimat, wo er mit seinen facettenreichen Spiel viele große Rollen von der Klassik bis hin zur Moderne gestaltete. Zum Film kam Peter Ehrlich Mitte der 1960er Jahre und mimte sowohl auf der Leinwand als auch im Fernsehen viele prägnante Figuren; siehe auch den Nachruf bei www.nzz.ch.
  • Am 26. August 2015 starb 66-jährig in Wien der österreichische Schauspieler und Filmemacher Peter Kern, dessen darstellerische Präsenz vor allem von den großen Autoren-Filmern genutzt wurde. So arbeitete Kern unter anderem mit Rainer Werner Fassbinder zusammen, stand für "Faustrecht der Freiheit"1) (1975), "Mutter Küsters' Fahrt zum Himmel"1) (1975) und "Despair"1) (1978) vor der Kamera. Hans-Jürgen Syberbergs besetzte den schwergewichtigen Mimen in seinem umstrittenen Film "Hitler, ein Film aus Deutschland"1) (1977), Hans W. Geißendörfer in seiner Ibsen-Adaption "Die Wildente"1) (1976) , Peter Zadek in "Die wilden Fünfziger"1) (1983) und Werner Schroeter in "Malina"1) (1991). Für seine Rolle als Dichter Bernhard Landau in Wim Wenders' modernen Goethe-Adaption "Falsche Bewegung"1) (1975) wurde Peter Kern wie das gesamte Ensemble mit dem "Bundesfilmpreis"1) ausgezeichnet. Eine zweite Karriere als Produzent und Regisseur startete Kern Anfang der 1980er Jahre, für seine Regiearbeiten erhielt er verschiedene Preise bzw. positive Kritiken. Zuletzt hatte er seinen, in einigen Szenen provozierenden Spielfilm "Der letzte Sommer der Reichen"1) (u. a. mit Winfried Glatzeder) realisiert, der am 7. Februar 2015 auf der "Berlinale" in der Sektion "Panorama" erstmals vorgestellt wurde. "In seinen Filmen widmete er sich immer wieder Außenseitern der Gesellschaft, ob in dem Spielfilm "Gossenkind" oder dem Doku-Drama "Domenica" über die Hamburger Prostituierte. Einen Geistesverwandten fand Kern in Christoph Schlingensief1), er spielte in dessen Filmen "Terror 2000" und "United Trash" mit, war beteiligt an dessen "Hamlet"-Spektakel als Neonazi-Aussteigerprojekt." notiert www.spiegel.de in einem Nachruf; weitere Nachrufe unter anderem bei www.zeit.de, www.sueddeutsche.de, kurier.at
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26.08.2015 Am 25. August 2015 starb 87-jährig in seinem Wohnort im schweizerischen Stäfa (Kanton Zürich) der Schweizer Schauspieler und Theaterregisseur Peter Arens. Auch wenn seine Domäne vornehmlich die Bühne war, machte Arens doch verschiedentlich Ausflüge auf die Leinwand und feierte vor allem in den 1950er Jahren Erfolge als Filmschauspieler. So erlebte man den jungen Mann mit der blendenden Erscheinung beispielsweise 1955 als Jager Mazegger in der Ludwig Ganghofer-Verfilmung "Das Schweigen im Walde"1), in der Schweiz trat er in einigen Jeremias Gotthelf-Verfilmungen wie "Uli der Pächter"1) (1955) auf oder spielte die Hauptrolle in Franz Schnyders "Zwischen uns die Berge" (1956) und "Der Sittlichkeitsverbrecher"1) (1963). In nachhaltiger Erinnerung ist Arens als Komponist Carl Maria von Weber in der Georg Wilhelm Pabst-Romanze "Durch die Wälder, durch die Auen" (1956) an der Seite von Eva Bartok und Karl Schönböck geblieben → filmportal.de. Zu seinen bekannten Leinwandrollen zählt sicherlich auch der Vater Jocelyn in Kurt Hofmanns Malpass-Verfilmung "Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung"1) (1969), neben Publikumslieblingen wie Gerlinde Locker, Werner Hinz, Agnes Windeck und Diana Körner.
Siehe auch den Nachruf bei der "Neuen Zürcher Zeitung" sowie "Zürichsee-Zeitung"
 
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16.08.2015 Am frühen Morgen des 15. August 2015 starb in seiner Geburtsstadt München im Alter von 89 Jahren der legendäre Jazz-Musiker und Bandleader Max Greger1); laut Medienberichten erlag er den Folgen einer erst kürzlich festgestellten Krebserkrankung. Der am 2. April 1926 geborene Sohn eines Metzgermeisters spielte nach Kriegsende als einer der ersten Deutschen vor allem in amerikanischen Offizierscasinos und wurde somit, gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Hugo Strasser1), zu einem Pionier der deutschen Swing- und Jazz-Szene der Nachkriegszeit. Sein erstes eigenen Ensemble gründete der studierte Klarinettist und Saxofonist 1948 unter dem Namen "Max-Greger-Sextett", ab 1955 leitete er dann seine eigene Bigband, mit der er die Unterhaltungsszene in Deutschland nachhaltig prägte sowie zwischen 1963 und 1977 fester Bestandteil großer ZDF-Fernsehshows wie "Vergißmeinnicht"1), "Der Goldene Schuß"1), "Drei mal Neun"1), "Musik ist Trumpf"1) oder "Der Große Preis"1) war. Im Laufe der Jahrzehnte nahm er mehr als 3.000 verschiedene Titel auf Schallplatte und CD auf, das Repertoire reicht von Schlagermusik bis hin zum Jazz. Zu seinen ständigen musikalischen Kollegen zählten unter anderen neben Hugo Strasser auch Hazy Osterwald (1922 – 2012), Paul Kuhn (1928 – 2013) und der am 9. Juni 2015 verstorbene James Last1). Dass die immer noch aktuelle, von Thomas Reich komponierte Titelmusik des "Aktuellen Sportstudios"1) mit seiner Bigband eingespielt wurde, soll Greger besonders stolz gemacht haben. Seit Sommer 2000 unternahm er mit der SWR Big Band bzw. dem Programm "Swing Legenden" Deutschland-Tourneen zusammen mit Hugo Strasser, Paul Kuhn sowie seinem Sohn Max jr.1) (geb. 1951) und seinem Enkel Max jr. jr. (geb. 1982) in wechselnden Besetzungen. Noch wenige Wochen vor seinem Tod stand der Jazz- und Swingmusiker im Juli in München auf der Bühne, am 18. September 2015 war in Böblingen zusammen mit Hugo Strasser und der SWR Big Band beim "Big Sounds Festival" ein Konzert geplant. Siehe auch die Nachrufe bei www.spiegel.de, www.zeit.dewww.tagesschau.de
 
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10.07.2015 Am 10. Juli 2015 starb der Schauspieler Omar Sharif in einem Krankenhaus in der ägyptischen Hauptstadt Kairo im Alter von 83 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes; erst wenige Wochen zuvor war bekannt geworden, dass der einstige Hollywood-Star an Alzheimer leide. Weltruhm erlangte der Sohn eines wohlhabenden ägyptischen Holzhändlers in den 1960er Jahren durch Filmklassiker wie "Lawrence von Arabien" (1962) oder "Dschingis Khan"1) (1965), vor allem aber als heldenhafter Herzensbrecher "Doktor Schiwago" (1965) wird er unvergessen bleiben. Insgesamt spielte der blendend aussehende Frauenschwarm mit dem markanten Schnauzbart im Laufe seiner Leinwandkarriere in mehr als 100 Kino- und Fernsehproduktionen. Nachdem es ab Mitte der 1970er Jahre ruhiger um den einstigen Star geworden war, feierte er mit der Titelrolle in dem märchenhaften Sozialdrama "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran"1) 2003 noch einmal ein glänzendes Kino-Comeback. Sharif war nicht nur ein erfolgreicher Schauspieler, sondern machte sich auch als exzellenter Bridge-Spieler einen Namen, nahm mehrmals mit einem eigenem Team an entsprechenden Olympiaden teil und wurde 1973 sogar Weltmeister. Nachrufe unter anderem bei www.tagesschau.de, www.zeit.de, www.spiegel.de, www.focus.de, www.heute.de, www.sueddeutsche.de
 
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26.06.2015 Am 25. Juni 2015 starb im Alter von 93 Jahren in seiner Wahlheimat Rancho Mirage (Kalifornien) der Schauspieler Patrick Macnee. Sein Name bleibt untrennbar mit der Figur des Gentleman-Agenten John Steed1) aus der Kultserie "Mit Schirm, Charme und Melone" (The Avengers) verbunden, eine Rolle, die er zwischen 1961 und 1969 in 161 Folgen mimte und mit der er Weltruhm erlangte. Auch in dem Remake "The New Avengers" (1976/77) verkörperte Macnee den Bowler-behüteten, eleganten Agenten, die Beliebtheit der Originalreihe konnte diese Neuauflage jedoch nicht erreichen. Nicht zuletzt durch John Steeds kongeniale Partnerin, der von Diana Rigg1) gespielten Amateur-Agentin Emma Peel (ab Staffel 4, 1965), geriet die britische Produktion zu einer der populärsten Agentenserien der Fernsehgeschichte. In den nachfolgenden Jahrzehnten zeigte sich der Schauspieler regelmäßig mit Gastrollen in verschiedenen TV-Serien, aber auch mit prägnanten Nebenrollen in Kinoproduktionen, unter anderem als MI6-Mitarbeiter Sir Godfrey Tibbett in dem James-Bond-Streifen "Im Angesicht des Todes"1) (1985, A View to a Kill) an der Seite von Roger Moore. Bereits bei dem TV-Film "Sherlock Holmes in New York"1) (1976) hatte Macnee als Dr. Watson sowie als Major 'Yogi' Crossley in dem Abenteuer "Die Seewölfe kommen"1) (1980, The Sea Wolves) zusammen mit Roger Moore vor der Kamera gestanden. Nachrufe unter anderem bei www.spiegel.de, www.focus.de, www.tagesschau.de.
 
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23.06.2015 In den frühen Morgenstunden des 23. Juni 2015 starb  – rund zwei Monate nach seinem 82. Geburtstag – in Wien der vielfach ausgezeichnete österreichische Charakterschauspieler Helmuth Lohner. Der von der Presse als "facettenreicher, disziplinierter und hochsensibler Darsteller brüchiger Charaktere" gefeierte Künstler machte sich als Bühnenstar, Regisseur und Theaterleiter, aber auch in Film- und Fernsehproduktionen einen Namen. Als Leinwanddarsteller wird er vor allem in der musikalischen Komödie "Das Wirtshaus im Spessart"1) (1958) von Kurt Hoffmann in Erinnerung bleiben, wo er als Wandergeselle Felix in Frauenkleider schlüpfte, um der jungen Dame seines Herzens alias Liselotte Pulver beistehen zu können. Im Fernsehen glänzte Lohner beispielsweise 1965 mit der Figur des des jungen Leutnants Carl Joseph Trotta in Michael Kehlmanns zweiteiligen Verfilmung "Radetzkymarsch"1) nach dem gleichnamigen Roman von Joseph Roth. Drei Jahre später machte er auf dem Bildschirm mit der Rolle des Journalisten Manfred Krupka Furore, der in dem spannenden Dreiteiler "Babeck" (1968) seinen verschwundenen Vater sucht.
Am Theater brillierte Lohner oftmals mit seinem kongenialen Kollegen Otto Schenk, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft sowie Bühnenpartnerschaft verband. "Sein Tod bedeutet einen großen Verlust für das deutschsprachige Theater und großen Schmerz für alle, die ihn kennen und ihm nahe standen" sagte Herbert Föttinger, Direktor des Wiener "Theaters in der Josefstadt". In der letzten Zeit bereits von schwerer Krankheit gezeichnet, hatte Lohner noch viele Pläne: Mitte Dezember wollte er erneut an seiner "Hausbühne" auftreten, diesmal als Protagonist in Arthur Schnitzler Einakter "Anatol" in einer Fassung von Peter Turrini sowie Herbert Föttinger. Lohners letzte Regiearbeit war Bob Larbeys Altersheim-Komödie "Schon wieder Sonntag" mit Otto Schenk in der Paraderolle des sarkastisch-grantigen Heiminsassen Cooper, welche am 26. März 2015 anlässlich des bevorstehenden 85. Geburtstag des Schauspielers an den "Kammerspielen" Premiere feierte. Schenk zeigte sich zutiefst betroffen über das Ableben seines Freundes: "Mein halbes Theaterleben ist weg. Ich habe keinen Partner, der auch nur so ähnlich ist" sagte der Schauspieler in einem Gespräch mit der "Austria Presse Agentur" (APA) und meinte weiter "Unser Zusammenleben war ein ständiges miteinander Theaterspielen. Ich kann das Loch gar nicht schildern, das er jetzt in mein Leben reißt." Ronald Pohl, schrieb in derstandard.at: "Mit Lohner ist jetzt (…) ein völlig singulärer Künstler 82-jährig verstorben, ein feinnerviger Mensch, ein kluger Regisseur, ein zu jeder Verwandlung befähigter Proteus. Einen solchen Verlust pflegt man völlig zu Recht unersetzlich zu nennen." Weitere Nachrufe unter anderem bei www.heute.de, www.faz.net, orf.at, kurier.at, www.fr-online.de, www.focus.de
 
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12.06.2015 Erneut ist der Tod einer Künstler-Legende zu beklagen, wie erst jetzt bekannt wurde starb bereits am 7. Juni 2015 – knapp zwei Wochen nach seinem 93. Geburtstag – im Londoner "Chelsea and Westminster Hospital" der britische Schauspieler Sir Christopher Lee an Herz- und Lungenversagen. Sein Name bleibt untrennbar verbunden mit dem blutrünstigen Grafen Dracula, eine Figur, die er erstmals in dem Horrorstreifen "Dracula"1) (1958) verkörperte und damit Weltruhm erlangte. Christopher Lee, der sich in sieben Sprachen mühelos unterhalten konnte, hinterließ eine beeindruckende Filmografie, mehr als 280 Rollen soll der Charaktermime im Verlaufe seiner einzigartigen Karriere gespielt haben. Abboniert als "Bösewicht" auf das Fantasy-, Horror- und Thrillergenre, setzte er Maßstäbe für nachfolgende Generationen. "Als Frankenstein-Kreatur, Rächer-Mumie und durstiger Dracula erlaubte er sich archaisches Pathos ohne psychologischen Hintergrund. Christopher Lees Monster und Schurken waren Ikonen des Bösen schlechthin, Wiedergänger schauriger Mythen, große Oper, die er mit melodiöser Bass-Stimme und elegantem Timing zu Klassikern veredelte." schrieb unter anderem DIE ZEIT in ihrem Nachruf → www.zeit.de. Londons Bürgermeister Boris Johnson würdigte den Verstorbenen als "einen der größten britischen Schauspieler" und "Meister des Makabren". Weitere Nachrufe unter anderem bei www.tagesschau.de, www.faz.net, www.spiegel.de, www.sueddeutsche.de
 
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10.06.2015 Am 9. Juni 2015 starb 86-jährig in seiner Wahlheimat Florida (USA) nach kurzer schwerer Krankheit der Bandleader, Komponist, Arrangeur und Musikproduzent James Last1); laut Medienberichten wird als Todesursache Organversagen angegeben. Wie Wikipedia notiert, prägte er mit seinem 40-köpfigen Orchester den zur Stilrichtung des Easy Listening gehörenden "Happy Sound", mit dem er ab 1965 rund zwei Jahrzehnte lang einen so großen Erfolg hatte, dass er zeitweise für nahezu 30 Prozent der Schallplattenverkäufe von "Polydor Deutschland" sorgte. Noch im März/April 2015 befand sich der vielfach preisgekrönte Weltstar auf seiner Abschiedstournee, die er "Non Stop Music" nannte, den 86. Geburtstag feierte er am 17. April in Leipzig auf der Bühne. "Mit seinem großen Orchester, in dem eine Vielzahl an Streichern und Bläsern den typischen James-Last-Sound ausmachten, begann er seinen musikalischen Siegeszug um die ganze Welt. Als Mann im weißen Anzug, der lässig dirigierend vor seinem Orchester stand, begeisterte er mit seinen Arrangements aus Schlager und Popmusik aber auch immer wieder das deutsche TV-Publikum." schreibt www.ndr.de. Zur Musik des erfolgreichsten deutschen Bandleaders nach dem Zweiten Weltkrieg tanzten im Verlaufe der Jahrzehnte Millionen, er schrieb die Titelmelodien zu den TV-Serien wie "Der Landarzt"1), "Das Traumschiff"1) und "Zwei Münchner in Hamburg"1) sowie die Soundtracks zu den Kinofilmen "Morgen um sieben ist die Welt noch in Ordnung"1) (1968), "Wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft"1) (1969) und dem Rühmann-Streifen "Der Kapitän"1) (1971). Auch für den Schlagerfilm "Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer"1) (1974) mit Roy Black in der Hauptrolle schrieb Last die Musik. 2007 wählte die "Constantin-Film" den Musiker aus, den gesamten Soundtrack für die von Leander Haußmann in Szene gesetzte Komödie "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken"1) zu produzieren. Der Titelsong "Der kleine Unterschied" sowie alle anderen Songs wurden von James Last komponiert und fanden bei der Kritik ein positives Echo.
Nachrufe zum Tode von James Last unter anderem bei www.spiegel.de, www.focus.de, www.faz.net, www.tagesschau.de, www.heute.de
 
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06.06.2015 Am 6. Juni 2015 erlag 86-jährig in einer Klinik nahe Paris der Schauspieler Pierre Brice den Folgen einer Lungentzündung. Nachhaltigen Ruhm erlangte Brice als Darsteller des Apachen-Häuptlings Winnetou in den bundesrepublikanischen Karl-May-Verfilmungen. Nach seinem Debüt in "Der Schatz im Silbersee"1) (1962), mit dem er auf Anhieb ein Millionenpublikum eroberte, sollten bis 1968 noch zehn weitere Produktionen folgen. Auch bei den "Karl-May-Festspielen" in Bad Segeberg und Elspe trat er Jahre lang bis Anfang der 1990er Jahre als Winnetou auf – kein Anderer wurde mit dieser Romanfigur so identifiziert wie Pierre Brice. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass seine im Sommer 2004 veröffentlichte Autobiografie den Titel "Winnetou und ich" trug. Nachrufe unter anderem bei www.tagesschau.de, www.welt.de, www.focus.de, www.derwesten.de
 
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04.06.2015 Am 4. Juni 2015 erlag die als "Königin des Boulevard-Theaters" bezeichnete Schauspielerin Edith Hancke im Alter von 86 Jahren in Berlin ihrem Krebsleiden. Die Kinobesucher der 1950er und 1960er Jahre sowie die Fernsehzuschauer kannten die beliebte Volksschauspielerin und Ur-Berlinerin mit der unverwechselbar-markanten Stimme aus etlichen Filmen und Serien, in denen sie ihr kesses Mundwerk und frechen Witz voll ausleben konnte; Nachrufe unter anderem bei www.tagesschau.de, www.faz.net, www.spiegel.de, www.zeit.de
27.05.2015 Am 27. Mai 2015 starb – wenige Wochen nach ihrem 89. Geburtstag – die Schauspielerin Elisabeth Wiedemann im oberbayerischen Marquartstein; dort hatte sie seit 2012 in einem Altenheim gelebt. Unvergessen wird sie vor allem durch Wolfgang Menges Kult-Serie "Ein Herz und eine Seele" bleiben, ab 1973 mimte sie 21 Folgen lang die naive, ja fast einfältige Else Tetzlaff und geplagte Ehefrau des kleinen, cholerischen und reaktionären Spießers "Ekel Alfred" alias Heinz Schubert, der seine Angetraute manches Mal als "dusselige Kuh" bezeichnete. "Nicht zuletzt wegen ihrer überspitzten Darstellung des deutschen Hausmütterchens Else Tetzlaff ist die WDR-Serie "Ein Herz und eine Seele" so populär geworden", sagte Siegmund Grewenig, WDR-Programmbereichsleiter Unterhaltung. → www.stern.de
Mit Elisabeth Wiedemann ging die letzte Überlebende dieser legendären TV-Familie bzw. der Originalbesetzung. Heinz Schubert war bereits 1999 verstorben, Diether Krebs, der den "linken" Schwiegersohn Michael Graf mimte, starb am am 4. Januar 2000, Hildegard Krekel1) (Alfreds Tochter Rita und Ehefrau von Michael Graf) am 26. Mai 2013. → Nachrufe zum Tod von Elisabeth Wiedemann unter anderem bei www.spiegel.de, www.faz.net, www.tagesschau.de, www.sueddeutsche.de
 
Link: 1) Wikipedia
20.05.2015 Wie erst jetzt bekannt wurde, starb bereits am 13. Mai 2015 in Berlin nach kurzer schwerer Krankheit der Schauspieler Gunter Berger; er wurde 71 Jahre alt. Vor allem das Fernsehen machte den am "Mozarteum" in Salzburg ausgebildeten Berger ab Mitte der 1970er Jahre populär, er spielte in etlichen TV-Produktionen überwiegend Hauptrollen, war aber auch sporadisch auf der Leinwand präsent. In Erinnerung wird er durch zahlreiche Serienauftritte bleiben, vor allem aber ab 1992 als charmanter Gynäkologe und Frauenheld Dr. Bernd Rogge in den beliebten Geschichten um die "Freunde fürs Leben"1). Auch mit seiner Rolle des schlitzohrigen Baulöwen in der ganz auf Marianne Sägebrecht zugeschnittenen Komödie "Marga Engel schlägt zurück"2) (2001) bleibt er unvergessen, eine Figur, die er auch in den Fortsetzungen "Marga Engel kocht vor Wut"2) (2003) und "Marga Engel gibt nicht auf"2)  (2004) mimte. Seit Anfang Mai 2007 war Berger in der sechsten Staffel des ARD-Quotenrenners "Adelheid und ihre Mörder"2) mit von der Partie: Als Fahrschullehrer Manfred Peschke machte er der Protagonistin Adelheid Möbius alias Evelyn Hamann den Hof, die ihn in so manchen kniffligen Fall mit einbezog. Zuletzt sah man Berger in der "Kreuzfahrt ins Glück"-Story "Hochzeitsreise nach Jersey"3) (EA: 26.12.2012) auf dem Bildschirm. Siehe auch den kurzen Nachruf unter anderem bei www.stern.de.
 
Link: 1) Wikipedia, 2) prisma.de, 3) fernsehserien.de
19.05.2015 Wie verschiedene online-Medien bzw. Zeitungen in einer kurzen Meldung am 18. Mai 2015 berichteten, sei der beliebte Schlagersänger und Filmschauspieler Willy Hagara wenige Tage zuvor im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus gestorben; seine Lebensgefährtin habe das Ableben der "Deutschen Presse-Agentur" in Wiesbaden mitgeteilt. Ein genaues Todesdatum wurde nicht genannt, die Pressemeldungen lassen als Sterbeort auf die hessische Stadt Oestrich-Winkel1) schließen, Hagara lebte seit vielen Jahren zurückgezogen im Rheingau → www.welt.de.
Hagara wurde seit Mitte der 1950er Jahre mit so erfolgreichen Titeln wie "Eine Kutsche voller Mädels" (1955), "Häuschen mit Garten" (1955) oder "Ich schlendere langsam durch die Stadt" (1957)" populär. Sein größter Erfolg war im Frühjahr 1958 das Lied "Casseta in Canada", womit er den 3. Platz in der deutschen Hit-Parade belegte. Zudem trat er neben zahlreichen musikalischen TV-Shows als Sänger und Schauspieler in verschiedenen leichten Unterhaltungsfilmen der damaligen Zeit auf, beispielsweise in "Weißer Holunder"1)  (1957) oder auch in dem ganz auf Heinz Erhardt zugeschnittenen Lustspiel "Der Haustyrann"1).
 
Link: 1) Wikipedia
27.04.2015 Am 26. April 2015 starb im Alter von 87 Jahren der Sänger und ehemalige Radio-Moderator Wolfgang Sauer. Vor allem in den 1950er Jahren machte der blinde Künstler, dessen ganze Liebe dem Jazz galt, mit Schlagern wie "Glaube mir" (1954) und "Du hast ja Tränen in den Augen" (1955) Furore, seine Version von "Cindy oh Cindy"1) gelangte Anfang 1957 auf Platz 1 in der deutschen Hitparade, weitere Erfolgstitel folgten. Neben den heute zum Teil etwas schnulzenhaft anmutenden Schlagern jener Zeit blieb Wolfgang Sauer aber immer seiner eigentlichen Leidenschaft treu, bei zahlreichen Konzerten feierte ihn sein Publikum als hochqualifizierten Jazz- und Blues-Interpreten. Anfang der 1960er Jahre betätigte sich Sauer erstmals als Radio-Moderator, "Prominenz am Plattenteller" hieß seine Sendung bei "Radio Luxemburg"; Verpflichtungen bei der "Deutschen Welle" und beim "Deutschlandfunk" schlossen sich an. Mit seiner beliebten Sendung "Wiederhören macht Freude", die 1965 erstmalig beim WDR über den Äther ging, begeisterte Sauer seit Jahrzehnten anfangs wöchentlich, später alle 14 Tage sein Publikum, indem er die Hörer auf seinem Flügel von Melodie zu Melodie "begleitete"; erst im Oktober 2006 wurde der Dauerbrenner bei WDR 4 nach über 40 Jahren eingestellt; siehe auch den Nachruf bei → www.wdr4.de.
 
Link: 1) Wikipedia
15.04.2015 In den letzten Tagen starben zwei Interpreten der Schlager- und Popszene, die in den 1960er Jahren Hits landeten:
  • Am 14. April 2015 starb 73-jährig in Baton Rouge (Louisiana) der US-amerikanischer Rhythm and Blues- bzw. Soul-Sänger Percy Sledge1) an den Folgen einer Krebserkrankung. Mit seinem Song "When a Man Loves a Woman"1) aus dem Jahre 1966 erlangte er internationale Berühmtheit. "Der Sänger feierte vor allem in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre Erfolge mit gefühlvollen Liebesballaden zwischen Country und Soul, die er mit nasaler Intonation vortrug." notiert Wikipedia. Auch mit Titeln wie "Warm and Tender Love" (1966) oder "I’ll Be Your Everything" (1974) konnte er Erfolge verbuchen, einen weltweiten Superhit erreichte er damit jedoch nicht mehr. Im Jahre 2005 wurde Percy Sledge in die "Rock and Roll Hall of Fame"1) aufgenommen; siehe auch die Nachrufe bei www.spiegel.de, www.faz.net.
     
  • Am 13. April 2015 starb im Alter von 80 Jahren der britische Sänger Ronnie Carroll1). Zwei Mal nahm der gebürtige Belfaster recht erfolgreich für sein Land beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson" (heute "Eurovision Song Contest") teil, 19621) in Luxemburg mit dem Titel "Ring-A-Ding Girl"2) und im darauffolgenden Jahr 19631) in London mit dem Song "Say Wonderful Things"2); in beiden Fällen erreichte er einen respektablen vierten Platz. Danach verblasste sein Ruhm weitgehend, sein Geld verdiente Carroll danach hauptsächlich mit Auftritten auf Kreuzfahrtschiffen. 1997 trat er für die kleine anti-parlamentarische Partei "Rainbow" in Hampstead1) und Highgate1) bei den Parlamentswahlen an, bevor er 2005 seine eigene Partei mit dem Namen "Make Politicians History" mit dem gleichen Ziel gründete. Im selben Jahr veröffentlichte er ein neues Album mit dem Titel "Back on Song"; zuletzt wohnte er im Londoner Stadtbezirk Hampstead.
Link: 1) Wikipedia (deutsch), 2) Wikipedia (englisch)
30.03.2015
  • Am 30. März 2015 starb mit Helmut Dietl1) in München einer der ganz großen Regisseure und Drehbuchautoren der Film- und Fernsehszene; er wurde 70 Jahre alt. Bereits im November 2013 hatte Dietl in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" öffentlich gemacht, dass kurz zuvor bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert worden sei.
    Großen Ruhm erlangte Dietl – ebenso wie sein Protagonist Helmut Fischer – mit der BR-Serie "Monaco Franze – Der ewige Stenz"1) (1981–1983), den er 1985 mit der sechsteiligen, satirischen TV-Serie "Kir Royal"1), die bis heute zu den Highlights der Fernsehgeschichte zählt, noch steigern konnte. Im Jahre 2012 versuchte Helmut Dietl mit dem Kinofilm "Zettl"1) nach mehr als zwei Jahrzehnten an den Erfolg von "Kir Royal" anzuknüpfen und inszenierte eine Satire über einen Klatschreporter in der Berliner Politik- und Medienszene der Gegenwart; der Streifen fand aber bei Kritik und Publikum wenig Zuspruch. Unvergessen bleibt jedoch sein Kinofilm "Schtonk!"1) (1992), eine Persiflage auf die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher in der Hamburger Illustrierten "Stern" im Jahre 1983. Zum Kassenschlager geriet auch die Komödie "Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief"1) (1997), die mit 3,2 Millionen Kinobesuchern zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres gehörte. Dietl wurde mehrfach ausgezeichnet (→ Übersicht bei Wikipedia), zuletzt wurde er am 13. November 2014 mit einem "Bambi"1) für sein Lebenswerk geehrt. "Bayern hat seinen "melankomischsten" Regisseur verloren", schreibt der Bayerische Rundfunk in seinem Nachruf. BR-Intendant Ulrich Wilhelm sagte unter anderem: "Mit ihm verlieren wir einen der größten deutschen Drehbuchautoren, Regisseure und Produzenten. Bis auf wenige Ausflüge nach Berlin hat er Bayern immer die Treue gehalten und seiner Heimat ein Denkmal gesetzt." Weitere Nachrufe unter anderem bei www.spiegel.de, www.zeit.de, www.sueddeutsche.de, www.stern.de, www.tagesschau.de
     
  • Wie erst jetzt bekannt wurde, starb – einen Tag nach seinem 85. Geburtstag – am 24. März 2015 nach langer Krankheit auf seinem Gut Heigenkam (Ortsteil Otterfing, Oberbayern) der Volksschauspieler Gerd Fitz. Er entstammte der traditionsreichen Künstlerfamilie Fitz1), sowohl Schwester Veronika Fitz1) als auch Sohn Michael Fitz1) avancierten zu populären Schauspielern, seine Nichte ist die nicht minder erfolgreiche Kabarettistin Lisa Fitz1). Vor allem seit den 1970er Jahren wurde er durch seine Auftritte im legendären "Komödienstadel"1) oder dem "Königlich Bayerischen Amtsgericht" einem breiten Publikum bekannt. In den 1980ern erlebte man Gerd Fitz in beliebten Serien aus Bayern wie "Die Wiesingers"1) und "Der Schwammerlkönig"1), in der preisgekrönten BR-Serie "Löwengrube"1) mimte er zwischen 1989 und 1992 drei Staffeln lang den listigen "Kommissair Grüner" an der Seite von Christine Neubauer und Jörg Hube. In Erinnerung bleibt er sicherlich auch als grantelnder reicher Waldbauer bzw. Wirtshausbesitzer Walter Brucks in dem Dauerbrenner "Forsthaus Falkenau"1), eine Figur, die Fitz ab 1994 rund zehn Jahre lang verkörperte. Zu einer seiner letzten TV-Auftritte zählt die "Tatort"-Episode "Der oide Depp"1) (EA: 27.04.2008), in der Fitz neben den Münchner Kommissaren Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) den senilen, ehemaligen Kripo-Chef bzw. Polizeipräsidenten Dr. Landgräber mimte. Auch durch die Singspiele auf dem Nockherberg wird er unvergessen bleiben, seit Anfang der 1960er Jahre parodierte er mehr als dreißig Jahre lang beim "Politiker-Derblecken" im März beim traditionellen Starkbier-Anstich die Politiker Hans-Jochen Vogel, Hans-Dietrich Genscher, Max Streibl und in jüngerer Zeit den Bayerischen Kultusminister Hans Zehetmeier. Gerd Fitz war Träger des "Bundesverdienstkreuzes am Bande" → Traueranzeige in "Münchner Merkur" vom 28. März 2015.
Link: 1) Wikipedia
26.03.2015 Am 26. März 2015 starb 76-jährig in einer Salzburger Klinik der TV-Moderator und Entertainer Karl Moik1). Er war es, der die populäre, volkstümliche Unterhaltungssendung "Musikantenstadl"1) erfand und diese als Gastgeber ab 1981 im österreichischen ORF und ab 1983 in der ARD einem Millionenpublikum präsentierte. Nach 24 Jahren, in denen Moik mit zahlreichen Sendungen seine Zuschauer begeistert hatte, trennten sich ARD und ORF von dem inzwischen 67-Jährigen und gaben am 21. Juni 2005 bekannt, dass der Vertrag nicht verlängert würde. Am 31. Dezember 2005 verabschiedete sich der beliebte, mehrfach ausgezeichnete TV-Entertainer mit dem "Silvesterstadl" von seinen Fans. Seit Herbst 2006 fand der "Musikantenstadl" mit dem neuen "Hausherrn" Andy Borg1) statt. Moik galt als "bekanntestes Gesicht der volkstümlichen Musik im deutschsprachigen Raum. Fast 150 Ausgaben wurden ausgestrahlt – und das obwohl alle Sänger mit Playback auftraten. Neben der Volksmusik gab Moik auch Operetten und Schlagern eine Bühne. Mit seiner Live-Show reiste Moik um die Welt: 1998 gastierte der "Musikantenstadl" in Disney World im US-Bundesstaat Florida, 1999 verfolgten mehrere hundert Millionen Zuschauer des chinesischen Staatsfernsehens das Blasmusikspektakel in Peking. "Wenn ich meine Karriere Revue passieren lasse, waren 90 bis 95 Prozent eine traumhafte Zeit", sagte Moik anlässlich seines 75. Geburtstags." schreibt unter anderem www.tagesschau.de in einem Nachruf; weitere Nachrufe unter anderem bei www.spiegel.de, www.focus.de, www.sueddeutsche.de.
  
Link: 1) Wikipedia
20.03.2015 Mein Dank geht an Peter Gassmann (Praesens-Film AG, Zürich) für die Erlaubnis, verschiedene Künstler- bzw. Szenefotos/DVD-Cover aus deren Filmproduktionen präsentieren zu dürfen. Im Einzelnen konnten Fotos eingefügt werden bei den Artikeln zu Lukas Ammann, Peter Arens, Berta Drews, Annemarie Düringer, Hansjörg Felmy, Gert Fröbe, Heinrich Gretler, Ilka Grüning, Isa und Jutta Günther, Edith Hancke, O. E. Hasse, Martin Held, Paul Hubschmid, Gustav Knuth, Johanna von Koczian, Hilde Krahl, Karl Lieffen, Elisabeth Müller, Liselotte Pulver, Charles Regnier, Walter Richter, Heinz Rühmann, Peer Schmidt, Sigfrid Steiner, Carl Wery.
18.03.2015 Am 16. März 2015 starb – wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag – in Basel der Schweizer Humanist und Schauspieler Buddy Elias. Als letzter lebender, direkter Verwandter bzw. Cousin von Anne Frank1), die während des Hitler-Regimes von den Nazi-Schergen kurz vor Kriegsende Anfang März 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet wurde, war der Künstler Präsident des "Anne-Frank-Fonds" sowie seit dem Tod (18.08.1980) von Anne Franks Vater, Otto Heinrich Frank1), zusammen mit dem Stiftungsrat Verwalter der Autorenrechte des "Tagebuch der Anne Frank"1). Jahrzehnte setzte sich Buddy Elias für die Zivilgesellschaft, für Dialog und Aufklärung gegen Diskriminierung ein. Als Zeitzeuge und Cousin von Anne Frank arbeitete er unermüdlich für Bildungsarbeit, Menschenrechte und speziell die Rechte von Kindern und Jugendlichen. Mit der Ethik eines Gerechten engagierte er sich für das Erbe und die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus, gegen Rassismus und Antisemitismus und erhob die Stimme zugunsten der Schwachen, Benachteiligten und Ausgegrenzten in allen Gesellschaften. schreibt der "Anne-Frank-Fonds" in seinem Nachruf.
Unter anderem in Zürich ausgebildet von dem Theaterleiter und -schauspieler Ernst Ginsberg1) (1904 – 1964), war Buddy Elias zunächst ab 1947 mehr als zehn Jahre lang als Star-Komiker bei "Holiday on Ice"1) zu sehen. Ab Anfang der 1960er Jahre wirkte er an verschiedenen internationalen Theatern, so in der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, auch bei den "Salzburger Festspielen" konnte er seine schauspielerische Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Seit Mitte der 1970er Jahre arbeitete Buddy Elias vermehrt für den Film, wurde vor allem durch zahlreiche Fernsehauftritte einem breiten Publikum bekannt. Jüngst kam auch Buddy Elias ebenso wie wenige andere noch lebende Personen, die Anne Frank kannten, als Zeitzeuge in dem von Raymond Ley mit Mala Emde1) (Anne) und Götz Schubert1) (Vater Otto Frank) glänzend in Szene gesetzten, eindrücklichen Dokumentarspiel "Meine Tochter Anne Frank"2) (EA: 18.02.2015) als Zeitzeuge zu Wort.
Nachrufe unter anderem bei www.tagesschau.de, www.spiegel.de, www.deutschlandfunk.de, www.faz.net
  
Link: 1) Wikipedia, 2) tittelbach.tv
10.03.2015 Wie jetzt bekannt wurde, starb bereits am 2. März 2015 im Alter von 86 Jahren in Jerusalem (Israel) der Theater- und Filmschauspieler Fred Düren. Nach verschiedenen Engagements kam er Anfang der 1950er-Jahre zu dem von Bertolt Brecht gegründeten "Berliner Ensemble"1), gehörte dann zwischen 1958 und 1988 zum Ensemble des "Deutschen Theaters"1). Zu seinen Glanzrollen zählten unter anderem die Titelrolle in Goethes "Faust, der Shakespeare-Held "König Lear" oder der Molière'sche "Tartuffe". Erfolge feierte er zudem als griechischer Winzer Trygaios in Peter Hacks' legendären Aristophanes-Adaption "Der Frieden" (1962), Düren war 1968 Goethes "Faust" in der berühmten Inszenierung von Wolfgang Heinz und Adolf Dresen: ein trauriger DDR-Theaterskandal, in dessen Folge Wolfgang Heinz die Intendanz des "Deutschen Theaters" verlor und die Inszenierung überarbeitet werden musste. (…) Die letzte Theaterrolle, die Düren spielte, war 1985 Shakespeares Shylock in Thomas Langhoffs Inszenierung "Der Kaufmann von Venedig" am "Deutschen Theater", dessen Ehrenmitglied er seit 2008 ist.2)
Auch auf der Leinwand bzw, Bildschirm wusste Düren zu überzeugen, zeigte sich in rund 100 DEFA-Produktionen mit Haupt- und Nebenrollen. So spielte er unter anderem eindrucksvoll in Heiner Carows antifaschistischem Streifen "Sie nannten ihn Amigo"1) (1959) den verfolgten Kommunisten Pepp, in nachhaltiger Erinnerung ist er mit der Figur des Goya-Freundes Agustin Esteve in Konrad Wolfs Feuchtwanger-Adaption "Goya – oder der arge Weg der Erkenntnis"1) (1971) geblieben. An letzten Arbeiten vor der Kinokamera ist Bernhard Wickis kammerspielartiges, preisgekröntes Drama "Die Grünstein-Variante"1) (1985) mit Düren als polnisch-jüdischem Metzger Grünstein sowie die Rolle des Ehemannes von Käthe Kollwitz (Jutta Wachowiak) in den Biopic "Käthe Kollwitz – Bilder eines Lebens"1) (1987) zu nennen. Wenig später konvertierte Düren 1988 zum jüdischen Glauben, reiste aus der DDR nach Israel aus und verabschiedete sich vom Schauspielerberuf. Fortan war er seit den 1990er Jahren als Rabbiner tätig und lebte zurückgezogen in Israel, gelegentlich kam zu Lesungen in seine Geburtsstadt Berlin zurück. Seine letzte Ruhe fand der legendäre Mime am 3. März 2015 auf dem Ölberg in Jerusalem. Siehe auch die Nachrufe bei www.berliner-zeitung.de, www.rbb-online.de, www.tagesspiegel.de sowie den Artikel zu Fred Düren bei defa-sternstunden.de.
 
Link: 1) Wikipedia
2) Quelle Nachruf bei www.nachtkritik.de
01.03.2015 Ende/Mitte Februar war der Tod verschiedener Künstler zu beklagen:
  • Am 27. Februar 2015 starb 83-jährig in Bel Air (Los Angeles, Kalifornien) an den Folgen seiner Lungenerkrankung der US-amerikanische Schauspieler Leonard Nimoy, der mit der Figur des exotischen, besonnenen Vulkaniers Mr. Spock1) in der Kultserie "Raumschiff Enterprise" (Star Trek) und den "Star-Trek"-Kinofilmen Weltruhm erlangte. Zwischen 1966 und 2013 verkörperte der Sohn jüdisch-ukrainischer Einwanderer 47 Jahre lang diesen Charakter aus "Star Trek" in unterschiedlichen Film- und Fernsehproduktionen, so zuletzt in dem 12. Kino-Abenteuer "Star Trek Into Darkness"1) (2013). Wie bereits im elften "Star Trek"-Kinofilm1) mimte er den alten Botschafter Spock, der junge Commander Spock wurde von Zachary Quinto1) dargestellt.
    "Nimoy spielte den Vulkanier Spock als Inbegriff der logischen Vernunft und absoluten Selbstbeherrschung. Nie emotional, immer objektiv und stets dem Gemeinwohl verpflichtet" schreibt spiegel.de in seinem Nachruf. Die Figur des "Mr. Spock" verfolgte Leonard Nimoy seit Jahrzehnten, machte es ihm fast unmöglich mit anderen Rollen identifiziert zu werden. In den 1970er Jahren verfasste er das autobiografische Buch "I Am Not Spock", mit der Zeit schien er jedoch resigniert zu haben. 1995 veröffentlichte er ein neuerliches Werk, dass nun den Titel trug "I Am Spock" (Ich bin Spock), auch einige Gedichtbände zählen zu seinem schriftstellerischen Schaffen. Darüber hinaus war er ein exzellenter Fotograf, der seine Bilder in verschiedenen Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich machte, sowie Filmproduzent und Musiker. Bis vor wenigen Jahren stand der Mann, der als spitzohriger Vulkanier TV-Geschichte schrieb, vor der Kamera, auch wenn seine Auftritte seit Ende den 1990er Jahre seltener wurden. Eine seiner wenigen Rollen, mit denen sich Leonard Nimoy von seinem "Mr. Spock"-Image lösen konnte, war 1982 Alan Gibsons vielbeachtete TV-Biografie "A Woman Called Golda"1) mit der legendären Ingrid Bergmann als israelische Außenministerin Golda Meir1) – Bergmanns letzte Arbeit vor der Kamera, bevor sie am 29. August 1982 verstarb. Hier verkörperte Nimoy eindrucksvoll den Ehemann von Golda Meir, Morris Meyerson und erhielt für seine Leistung eine vierte "Emmy"-Nominierung.
    Weitere Nachrufe unter anderem bei www.zeit.de, www.focus.de, www.sueddeutsche.de, www.tagesschau.de
      
  • Am 26. Februar 2015 starb 85-jährig in Berlin nach langer, schwerer Krankheit der Country- und Westernsänger Ralf Paulsen1). Bekannt wurde er vor allem 1963 mit der deutschen Version des Titelliedes der US-amerikanischen Kultserie "Bonanza", mit einschlägigen Titeln wie "Das alte Haus von Rocky Docky", "Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand" oder Tom Dooley" konnte Paulsen weitere Erfolge verbuchen. Wie www.focus.de in einem kurzen Nachruf schreibt, veröffentlichte er zuletzt 2012 die CD "Die Western von gestern – Westernhits von Ralf Paulsen".
     
  • Bereits am 18. Februar 2015 starb in einem Berliner Altenheim die Schauspielerin Ursula Diestel1); zum Geburtsdatum bzw. -jahr gibt es unterschiedliche Angaben, Wikipedia nennt den 15. Juli 1924, filmportal.de dagegen 1920. Diestel "war die letzte Schauspielerin aus dem legendären Nachkriegsensemble des Berliner "Schlosspark"- und "Schillertheaters" schreibt "Potsdamer Neueste Nachrichten". Ausgebildet von Leopold von Ledebur, hatte sie 1942 ihr Bühnendebüt am "Preußischen Staatstheater" in Hauptmanns "Der Biberpelz" gegeben, nach Kriegsende wechselte sie 1946 zu Boleslaw Barlog1) an die "Staatlichen Schauspielbühnen Berlin". Zudem trat Ursula Diestel, die sich vorwiegend als Theater-Mimin verstand, in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen in Erscheinung, ihre filmische Karriere begann 1947 mit einem kleinen Part in dem DEFA-Streifen "Kein Platz für Liebe"2), mit der Rolle der Frieda in Kurt Maetzigs "Die Buntkarierten"1) erhielt sie dann erstmals eine größere Aufgabe. Es folgten Kinofilme wie Wolfgang Staudtes Algerien-Kriegsfilm "Madeleine und der Legionär"2) (1958; mit Hildegard Knef), Wolfgang Staudtes Krimi "Der letzte Zeuge"1) (1960; u.a. mit Martin Held) oder Dietrich Haugks Lessing-Adaption "Heldinnen"2) (1960) mit Marianne Koch, Johanna von Koczian und Paul Hubschmid. Immer wieder stand Ursula Diestel sporadisch vor der Kamera, erinnerungswürdig ist sicherlich die von Eberhard Itzenplitz1) in Szene gesetzte SWR-Produktion "Bambule"1) (1970). In diesem Fernsehspiel über die autoritären Methoden der Heimerziehung in einem West-Berliner Mädchenheim, spielte Ursula Diestel die Mutter des lesbischen Mädchens Irene (Dagmar Biener), die vor diesen Verhältnissen flüchtet. Der Südwestfunk setzte den Film damals ab, weil das Drehbuch von Ulrike Meinhof1) stammte, die zehn Tage vor der geplanten Sendung an der Gefängnisbefreiung Andreas Baaders1) teilgenommen hatte und der terroristischen Szene angehörte; erst im Mai 1994 wurde der Film ausgestrahlt. Eine schöne Rolle war auch die der Haushälterin Eva Hagenkötter in der ganz auf Protagonistin Thekla Carola Wied zugeschnittenen beliebten Serie "Wie gut, daß es Maria gibt"1) (1990/91), diese Figur spielte sie in allen 27 Folgen. In der populären Unterhaltungsserie "Unser Lehrer Doktor Specht"1) war sie 1995 ebenfalls einige Episoden lang an der Seite des Titelhelden Robert Atzorn auf dem Bildschirm präsent und mimte die Schwester Phoebe. Zu ihren letzten Auftritten vor der Kamera zählt die TV-Krimikomödie "Ein Mord auf dem Konto"1) (1996) mit der Rolle der "Old Lady" → Filmografie bei der Internet Movie Database. Ursula Diestel war zudem mit ihrer markanten Stimme eine gefragte Synchronsprecherin, lieh unter anderem Simone Signoret ihre Stimme 
    Um die Jahrtausendwende hatte sich Ursula Diestel, die mit ihrem Schauspielerkollegen Clemens Hasse1) (1908 – 1959) verheiratet war, nach einem Schlaganfall auch von der Bühne zurückgezogen → Nachruf bei www.tagesspiegel.de.
Link: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de
21.02.2015 Mein Dank geht an die Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB, Bildarchiv), Fotos des Atelier D'Ora-Benda (Madame d'Ora1) (1881–1963) / Arthur Benda1) (1885–1969) nutzen zu dürfen. Einige Abbildungen des Ateliers wurden zudem von www.cyranos.ch übernommen; auch hierfür "Danke". Im einzelnen konnten zu folgenden Künstlern Fotos eingefügt werden:
Charlotte Ander, Maria Andergast, Ernst Arndt, Hansi Arnstaedt, Albert Bassermann, Anita Berber, Curt Bois, Friedl Czepa, Marlene Dietrich, Maria Fein, Willi Forst, Erik Frey, Grit Haid, Johannes Heesters, Trude Hesterberg, Franz Höbling, Camilla Horn, Gusti Huber, Fritz Imhoff, Maria Ivogün, Maria Jeritza, Viktor Kutschera, La Jana, Lilli Lehmann, Lotte Lehmann, Lya Mara, Trude Marlen, Valerie von Martens, Ernst Matray, Fritzi Massary, Maria Paudler, Harald Paulsen, Rita Sacchetto, Magda Sonja, Hans Thimig, Luise Ullrich, Harry Walden, Paula Wessely

 
Link: 1) Wikipedia
16.02.2015 Am 14.Februar 2015 starb 93-jährig in seinem Haus in Beverly Hills (Kalifornien) der französische Schauspieler Louis Jourdan. Er gehörte zu den wenigen französischen Schauspielern, die in Hollywood Karriere machten und in den USA mehr Erfolg als im eigenen Land hatten. Erste Beachtung fand er 1947 in Hitchcocks Krimi "The Paradine Case"1) (Der Fall Paradin) mit der Rolle des Dieners André Latour, mit Max Ophüls' Stefan Zweig-Adaption "Letter from an Unknown Woman"1) (1948, Brief einer Unbekannten) gelang ihm als Partner von Joan Fontaine bzw. der Figur des Konzertpianisten Stefan Brand der Durchbruch zum beliebten Leinwanddarsteller. Zehn Jahre später konnte er neben Leslie Caron in Vincente Minellis Oscar-prämierten Filmversion des Musicals "Gigi"1) (1958) als Gaston, Neffe von Honoré Lachaille (Maurice Chevalier), seinen wohl größten filmischen Erfolg verbuchen. Es folgten zahlreiche Produktionen, in denen der attraktive Franzose vor allem das weibliche Publikum zu begeistern wusste, Jourdans Biograf Olivier Minne würdigte den Franzosen als den wohl letzten "french lover" von Hollywood. Er habe die französische Eleganz perfekt verkörpert. kann man in den Nachruf bei bei www.tagesschau.de lesen.
Ab Mitte der 1960er Jahre ließ seine Popularität nach, erst Anfang der 1980er Jahre machte Jourdan mit der Figur des undurchsichtigen Schurken Kamal Khan als Gegenspieler von Roger Moore in dem Bond-Abenteuer "Octopussy"1) (1983) noch einmal von sich reden. Siehe auch die Nachrufe bei kurier.at, www.focus.de
  
Link: 1) Wikipedia
26.01.2015 Am 25. Januar 2015 starb 68-jährig in einem Athener Krankenhaus der griechische Sänger Demis Roussos1); eine Todesursache wurde nicht genannt. Der am 15. Juni 1946 als Sohn italienisch-griechischer Eltern im ägyptischen Alexandria geborene Künstler gründete 1968 mit Vangelis1) die Prog-Rock-Band "Aphrodite's Child"1), die mit ihrem "Greek-Sound" anfangs in Frankreich, dann auch in Deutschland Furore machte. Nach Auflösung der Gruppe im Jahre 1972 konnte Demis Roussos mit seinen Liedern in den 1970er Jahren auch bei uns große Erfolge verbuchen. So landete er mit dem in mehreren Sprachen aufgenommenen Schlager "Goodbye, My Love, Goodbye" (1973) einen Nummer 1-Hit in Deutschland, feierte damit zudem seinen internationalen Durchbruch als Solosänger. Auch die Songs "Schönes Mädchen aus Arcadia" (1973) und "Schön wie Mona Lisa" (1975) hielten sich viele Wochen in den deutschen Charts. Der bärtige Mann mit den langen Haaren und der charakteristisch hohen Stimme soll im Laufe seiner Karriere laut Schätzungen über 60 Millionen Schallplatten verkauft haben, sein letztes Album trug den Titel "Demis 2009"; danach zog er sich ins Privatleben zurück. Im September 2013 absolvierte er seinen letzten öffentlichen Auftritt – aus den Händen des französischen Botschafters in Athen erhielt er die Auszeichnung eines "Ritters der Ehrenlegion". Siehe auch die Nachrufe unter anderem  bei www.spiegel.de, www.tagesschau.de, www.berliner-zeitung.de.
 
Link: 1) Wikipedia
24.01.2015
  • Neuerdings ist Mario Adorf mit Lesungen live auf der Bühne zu bewundern, "Schauen Sie mal böse!" heißt sein aktuelles Programm, mit welchem er am 8. Dezember 2014 im Berliner "Renaissance-Theater" erstmals sein Publikum erfreute. Der Titel ist eine Reminiszenz an sein Vorsprechen 1957 bei Regisseur Robert Siodmak in einer Münchner Künstlerkneipe für die Rolle des Mörders in "Nachts, wenn der Teufel kam", "Schauen Sie mal böse." meinte Siodmak damals zu dem jungen Adorf. Mit Anekdoten und Geschichten aus seinem reichhaltigen Leben "entführt Mario Adorf die Zuschauer in die Welt des Films und des Theaters, liest und erzählt die schönsten Geschichten aus seinem Schauspielerleben. (…) Seine Lesungen sind stets absolute Highlights, denn er erzählt nicht nur mit viel Humor, sondern erweckt die Personen zum Leben, über die er spricht. Anekdoten mit Kollegen wie Heinz Rühmann, Fritz Kortner, Hans Albers und vielen mehr werden von ihm so realistisch in Szene gesetzt, dass man glaubt, die Legenden selbst wären auf der Bühne präsent." kann man auf der Webseite www.marioadorf.com lesen. Ab 12. Februar 2015 begibt sich Adorf mit seinem Programm auf eine Tournee durch verschiedene Städte, beginnend in Bad Kissingen (Regentenbau) folgen Erfurt (14.02.2015, Alte Oper), Frankfurt/M (16./17.02.2015, Schauspiel Frankfurt), Berlin (21./22.02.2015, Renaissance-Theater), Hannover (24.02.2015, Theater am Aegi), Bremen (25.02.2015, Konzerthaus "Die Glocke"), Mannheim (27.02.2015, Capitol), Mainz (28.02.2015, Staatstheater) sowie zwischen dem 02. und 04. März 2015 Hamburg (St. Pauli Theater).
    Zudem gesellt sich zu seinen vielen Preisen und Auszeichnung eine neuerliche Ehrung, am 30. Januar 2015 erhält er den "St. Georgs Orden"1) des Dresdner "SemperOpernballs".
      
  • Auch andere Künstler können sich mit Beginn des neuen Jahres über Auszeichnungen freuen:

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21.01.2015 Am 20. Januar 2015 starb 88-jährig in München nach langer Krankheit der Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur und Schauspieler Georg Lohmeier1). Neben verschiedenen volkstümlichen Theaterstücken stammten auch Geschichten zu der populären Serie "Königlich Bayerisches Amtsgericht", dessen "Erfinder er zudem war, sowie mehrere Stücke des "Komödienstadels"1) aus seiner Feder. "Georg Lohmeier war einer der meistgespielten Fernsehautoren. Aber auch in Hörspielen und Büchern leuchtete Georg Lohmeier oft augenzwinkernd bayerische Kultur und Tradition aus. Für den Bayerischen Rundfunk verfasste er rund ein Dutzend Stücke des "Komödienstadels" und war an zahlreichen Filmen beteiligt. Er schrieb und inszenierte mehr als 150 Vorabendserien. Lohmeier war zwischen 1960 und 1980 der meistgespielte deutsche Fernsehautor." schreibt der "Bayerische Rundfunk" in einem Nachruf; weitere Nachrufe unter anderem bei www.faz.net, www.sueddeutsche.de, www.tagesspiegel.de, www.focus.de.
 
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11.01.2015 Am 11. Januar 2015 starb 83-jährig in der Klinik San Raffaele im italienischen Rocca di Papa nahe Rom die schwedische Schauspielerin Anita Ekberg, die in den 1950er Jahren als Sexsymbol galt. Die 1950 zur "Miss Schweden" gewählte Schönheit startete in Hollywood eine Karriere als Schauspielerin und wurde als "schwedischer Eisberg" vermarktet. Später erlangte sie vor allem durch Federico Fellinis legendärem Klassiker bzw. Gesellschaftsportrait "La Dolce Vita"1) (1960, Das süße Leben) weltweit Aufmerksamkeit durch die berühmt gewordene Badeszene im Trevi-Brunnen – und schrieb damit Filmgeschichte. Die Ekberg blieb in Italien und drehte in den nächsten 10 Jahren rund 20 Filme, von denen die Meisten nicht weiter erwähnenswert waren. Bis in die späten 1980er Jahre agierte die schwedische Diva in mehr oder minder anspruchslosen Streifen und Rollen, schaffte jedoch mit Fellinis "Intervista"2) (1986), einem satirischen Portrait des italienischen Meisterregisseurs, an der Seite von "Dolce Vita"-Partner Marcello Mastroianni ein erfolgreiches, wenn auch nur kurzes Comeback – sie spielte sich selbst. Zuletzt soll der einstige Star laut Medienberichten verarmt in einem Seniorenheim gelebt haben und saß nach einer Schenkelfraktur im Rollstuhl. Nachrufe unter anderem bei www.welt.de, www.sueddeutsche.de,www.spiegel.de,www.faz.net, www.tagesschau.de
 
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09.01.2015 Am 7. Januar 2015 starb in Beverly Hills (Los Angeles, Kalifornien) der einstige Hollywoodstar Rod Taylor an den Folgen eines Herzinfarktes; am 11. Januar hätte der in Sydney (Australien) geborene Schauspieler seinen 85. Geburtstag begehen können. Nach anfänglichen, prägnanten Nebenrollen in Erfolgsproduktionen wie "Giganten"1) (1956) oder "Das Land des Regenbaums"1) (1957) gelang Taylor 1960 mit der Figur des jungen Erfinders George in der H. G. Wells-Adaption "Die Zeitmaschine"1) der Durchbruch zum populären Leinwanddarsteller. Mit glänzend gespielten Hauptrollen, etwa als Sir Francis Drake in dem Abenteuer "Pirat der sieben Meere" (1962) oder als Weltraumforscher und Hobbyangler Bruce Templeton in der Doris-Day-Komödie "Spion in Spitzenhöschen"1) (1966) avancierte Rod Taylor zum Publikumsliebling. Ruhm erlangte er zudem als junger Anwalt mit Alfred Hitchcocks Klassiker "Die Vögel"1) (1963). Ab den 1970er Jahren verlagerte Taylor seine Tätigkeit zunehmend auf Fernsehproduktionen und trat in verschiedenen Serien in Erscheinung, unter anderem in einigen Episoden des Dauerbrenners "Falcon Crest"1). Einen letzten Leinwandauftritt hatte Taylor in Quentin Tarantinos Kriegsstreifen "Inglourious Basterds"1) (2009), wo er den britischen Staatsmann Winston Churchill verkörperte; siehe auch den kurzen Nachruf bei www.focus.de
 
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